44
Morgen! Heute will ich ruhn,
Morgen jene Lehre fassen,
Morgen jenen Fehler lassen.
Morgen Dies und Jenes thun.
Und warum nicht heute? Morgen
Kannst du für was And'res sorgen;
Jeder Tag hat seine Pflicht.
Was geschehn ist, ist geschehen;
Dieß nur kann ich übersehen,
Was geschehn kann, weiß ich nicht.
Wer nicht fortgeht, geht zurücke;
Unsre schnellen Augenblicke
Gehn vor sich, nie hinter sich.
Das ist mein, was ich besitze,
Diese Stunde, die ich nütze,
Die nur ist gewiß für mich.
60, Der Gottes kästen.
Es war einmal ein wohlhabender, angesehener Mann,
der hieß Benedictus, das heißet Segenreich. Solchen Na-
men führte er mit Recht; denn Gott hatte ihn reichlich
mit Gütern gesegnet, und alle Welt segnete ihn. Darum
suchte er auch Jeden zu erfreuen, den Fremdling, wie den
Nachbar, besonders die Armen und Nothleidenden. Er that
aber folgendermaßen:
Wenn er einen frohen Tag gehabt hatte mit seinen
Freunden, so ging er in sein Kämmerlein und dachte: Es
sind Viele, die keines solchen Tages sich erfreut haben, und
was wäre es, so ich der Gäste noch ein Mal so viele ge-
laden hätte! Also legte er von seinem Gelde so viel, als
ihm die Mahlzeit gekostet, in eine Lade, die nannte er den
Gotteskasten. Desgleichen, wenn er vornahm, daß irgend
wo eine Feuersbrunst gewüthet, so gab er seinen Beitrag
zur Unterstützung der Nothleidenden reichlich. Darauf sah
er sein Haus an und ging in sein Kämmerlein und sprach:
Alles steht bei mir fest und unversehrt, und legte dafür in
den Gotteskasten. Abermals, wenn er von Hagelschlag,
Wassernöthen und andern Unfällen hörte, legte er dafür in
den Gotteskasten. Also auch, wenn ihm kostbarer Wein
und schönes Gerüche geboten wurde, so kaufte er davon, je-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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244
namcn Bonifacius, d. h. Wohlthäter, erhielt. Er wurde zu Kirton,
einem Städtchen in der Grafschaft Devonshire, um das Jahr 680
n. Chr. geboren, und stammte aus einer vornehmen adelichen Familie.
Schon in seinem sechsten Jahre brachte ihn sein Vater nach Ercester,
um die Schule des dortigen Klosters zu besuchen. Hier gewann er
durch seine Wißbegierde, durch beharrlichen Fleiß und durch ein vor-
züglich sittliches Betragen die Liebe aller seiner Lehrer, besonders
aber schenkte ihm der Äbt des Klosters, Wolfard mit Namen, wegen
seiner kindlichen Frömmigkeit seine Zuneigung. Die Geistlichen und
Mönche zeichneten sich damals in England durch Tugend und Ge-
lehrsamkeit aus, und wurden daher mit Recht hochgeehrt. Dem
jungen Winfried wurde dieser Stand durch seinen ehrwürdigen Lehrer
lieb, und da er frühe die Erzählungen aus dem Leben solcher frommen
Männer, welche ihr Vaterland verlassen hatten, um den Heiden das
Evangelium zu predigen, hört, regt sich auch schon frühzeitig in ihm der
Wunsch, ein Geistlicher zu werden, und dann auch als ein Bote des
Friedens zu den armen Heiden zu gehen. Als er diesen Wunsch
seinem Vater , der den Sohn zu einem weltlichen Amte bestimmt
hatte, mittheilt, sucht dieser Anfangs durch liebevolle Vorstellungen
und Ermahnungen, dann aber auch durch ernste Drohungen seinen
Sohn von solchen Gesinnungen abzubringen; als er aber siehet, mit
welcher Liebe und Festigkeit er daran hanget, willigt er endlich ein
und schickte ihn nun auf eine höhere Schule, in das Kloster
Nuscella.
Auch hier gewinnt sich Winfried die Liebe des Abtes Mindert,
und studirt so eifrig die heilige Schrift, daß bald Mönche aus an-
dern Klöstern herbeikamen, um sich dieselbe von ihm erklären zu las-
sen. Mit frommer Demutb verdeutlichte diesen Winfried den In-
halt des heiligen Buches, dessen Geist in seinem Herzen eine Hei-
math gefunden hatte. So ausgerüstet, verläßt er unter frommen
Wünschen seine Ordensbrüder, und mit dem Segen, seines Abtes
Mindert im Jahre 71s> sein Vaterland, und gelangt glücklich nach
Friesland. Aber leider wär, als er hier ankam, ein verheerender
Krieg ausgebrochen, und er mußte in sein Kloster zurückgehen, ohne
etwas ausgerichtet zu haben. Doch Gott wollte nur dadurch prüfen,
ob seine Liebe fest und treu sei. Winfried wurde nach Winberts
Tode zum Abt des Klosters erwählt, abersschon 718 ging er auf
einem Umwege über Rom, um sich vom Pabst zu seinem Werke ein-
segnen zu lassen, abermals nach Deutschlands Nun lehrte er in
Thüringen. Baiern, Friesland, Hessen und Sachsen oft in großer
Lebensgefahr. Einst aus seinem Zuge durch Hessen trifft er bei Geis-
mar eine Eiche von ungewöhnlicher Größe, unter der die Heiden
ihrem Donnergotte zu opfern pflegten. Um den Heiden zu zeigen,
wie ohnmächtig ihre Götter seien, beschließt Winfried, die Eiche um-
zuhauen. Nachdem er zu den versammelten Heiden von dem ewigen,
allmächtigen Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, und
von seinem Sohn, Jesus Christus, gepredigt hatte, hebt er schwei-
gend seine Art empor, um die Donnereiche zu fällen. Da erwarteten
die Heiden, der Gott des Donners werde einen seiner Blitze herab-
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45
doch mäßig, so daß sie sein Haus zierten und seine Freunde
erfreueten, und ging alsdann in sein Kämmerlein und sprach:
solches hast du dir kaufen und deinen Vorrath mehren können,
und legte in den Gotteskasten; dazu sendete er gern von dem
köstlichen Weine, wenn ein Kranker dessen bedurfte. Also
that er sein Lebenlang.
Als er nun sterben sollte, da klagten und weinten die
Armen, die Wittwen und Waisen und sprachen: Wer wird
sich unser erbarmen, wenn Bencdictus von uns scheidet?
Er aber sprach: ein guter Hausvater sorget, daß auch
dann, wenn er nicht daheim ist, dem Kindlein Nichts ge-
breche. So nehmt den Gotteskasten mit Allem, was darin-
nen ist. Er gehöret den Armen, den Wittwen und Waisen;
theilet davon aus und verwaltet es wohl und weislich. Dar-
auf starb er, und es geschah, wie er gesagt hatte.
Also bestehet der Gotteskasten seit hundert Jahren zum
Troste der Bedürftigen, und des Mannes Andenken bleibt
im Segen.
61. Denkspruch.
Durch Reden nicht, durch Thun und Schweigen
Muss sich die wahre Grösse zeigen,
62. Der Blinde und der Lahme.
Von ungefähr muß einen Blinden
Ein Lahmer auf der Straße finden,
Und jener hofft schon freudenvoll
Daß ihn der Andre leiten soll.
Dir, spricht der Lahme, beizustehen?
Ich armer Mann kann selbst nicht gehen;
Doch scheint's, daß du zu einer Last
Noch sehr gesunde Schultern hast.
Entschließe dich, mich fortzutragen,
So will ich dir die Stege sagen;
So wird dein starker Fuß mein Bein,
Mein helles Auge deines sein.
Der Lahme hängt, mit seinen Krücken
Sich auf des Blinden breiten Rücken,
Vereint wirkt also dieses Paar,
Was einzeln keinem möglich war.
* * *
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125
dessen Bewohner das heilige Gelübde auf sich haben,
den Wanderern auf diesem wilden Bergpfade jede
mögliche Erleichterung und Erquickung zu verschaf-
fen. Der Berg erhielt billig den Namen St. Bern-
hardsberg. Das -Kloster liegt 7670 Fuss über dem
Meer, und ist die höchste Wohnung in ganz Europa.
Die guten Mönche des St. Bernhardsberges haben eine
besondere Art grosser Hunde, welche ihnen bei ihrem
beschwerlichen Geschäfte, verirrte und unglück-
liche Reisende aufzusuchen, sehr wichtige Dienste
leisten. Diese Hunde sind abgerichtet, längs der
schmalen und krummen Bergpfade zu streifen und die
im Schnee versunkenen Menschen mittelst ihres fei-
nen Geruchs aufzuspüren. Nicht selten gehen diese
treuen Thiere ganz allein, ungeheissen und ohne Be-
gleiter, in solchen Geschäften an stürmischen Tagen
aus dem Kloster. Alsdann hängen ihnen die Mönche
umflochtene, mit Branntwein gefüllte Fläschchen um
den Hals, auch etwa Körbchen mit Lebensmittel, da-
mit die von Hunger und Müdigkeit erschöpften Reisen-
den sich daran erquicken und neue Kräfte sammeln
können. Die Hunde begleiten di« aufgefundenen
Wanderer unter freundlichem Wedeln zum Kloster,
wo ihnen schützendes Obdach, wärmende Kleider und
'stärkende Kost geboten werden. Finden sie einen
Reisenden so tief im Sehnee versunken, dass sie den-
selben nicht hervorzuscharren vermögen, so laufen sie
zum Kloster zurück, wo sie durch Bellen und Geb er-
den, die von den Mönchen leicht verstanden werden,
Hülfe verlangen. In solchen Fällen eilen Männer,
die mit Hacken und Schaufeln versehen, zu der vom
vorauslaufenden Hunde bezeichneten Stelle, und gra-
den den Ermatteten hervor.
Als einmal eine solche Dogge, Namens Bary,
ihre Runde machte, fand sie ein kleines Kind von
sechs Jahren, dessen Mutter in eine tiefe Schlucht
des Berges versunken war. Starr vor Kälte und
ganz matt vor Hunger und Müdigkeit war das Kind
mitten auf dem Wege eingeschlafen. Die Dogge be-
leckte es und stiess es sanft an den Kopf, um es zu
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78
gegeben, z. B. Franken, Allemannen, Thüringer und
Bayern.
64. Die Franken, welche am Niederrhein und in den
Niederlanden wohnten, breiteten in der letzten Hälfte des
5. Jahrhunderts ihre Herrschaft über einen großen Theil
von Deutschland und das nördliche Frankreich aus. Ein
Frankenfürst, Namens Clodwig, nahm um diese Zeit das
Christentbum an und führte es auch in den eroberten
Ländern ein.
65. ^ Das fränkische Reich war unter Karl dem Großen,
der sich im Jahr 800 zum deutschen Kaiser krönen ließ,
zur höchsten Macht gestiegen. Er war ein vortrefflicher
Regent und führte viele Kriege; er besiegte die übrigen
deutschen Völkerstämme und führte das Christenthum auch
in dem nördlichen Deutschlande ein. Besonders aber hat
sich der englische Mönch Bonifacius oder Winfried, als
Lehrer des Christenthums unter den heidnischen Deutschen,
ausgezeichnet.
66. Der Sohn des großen Karls, Ludwig der Fromme,
theilte das Reich unter seine drei Söhne, so daß nun
Deutschland, Frankreich und Italien als besondere Reiche
daraus hervorgingen, von welchen später das deutsche Reich
mit der Kaiserwürdc auch die Herrschaft über Italien wie-
derum an sich brachte.
67. Deutschland wurde während der fränkischen Herr-
schaft von Herzogen und Grafen regiert, welche von den
Königen zu Statthaltern eingesetzt waren. Letztere brach-
ten später die von ihnen regierten Provinzen erblich an
sich, und es entstanden mehrere große Herzogthümer, die
jedoch unter den Königen standen. Zu diesen Herzog-
thümern gehören: Bayern, Schwaben, Franken, Lothringen,
Thüringen und Sachsen.
68. Im Jahr 911 starben die Nachkommen Karls
des Großen aus und die deutschen Herzoge wählten sich
einen König, Von dieser Zeit an blieb Deutschland ein
Wahlreich. Anfangs wurde der Regent in Frankfurt am
Main gewählt und in Achen gekrönt; zuletzt geschah bei-
des in Frankfurt.
69. Der erste gewählte König war Konrad, Herzog
der Franken (911). Ihm folgte Heinrich, Herzog von
Sachsen, der Vogelsteller oder Finkler genannt. Er er-
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TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
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Extrahierte Personennamen: Namens_Clodwig Karl_dem_Großen Karl Winfried Winfried Karls Ludwig_der_Fromme Ludwig Karls Konrad Konrad Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Bayern Niederrhein Niederlanden Deutschland Frankreich Deutschlande Bonifacius Karls Deutschland Frankreich Italien Italien Deutschland Schwaben Lothringen Sachsen Deutschland Frankfurt_am
Main Frankfurt Sachsen
66
unter Landgraf Wilhelm H. im Jahre 1500 abermals die
gesammten hessischen Lande mit einander vereinigt wurden.
5. Wilhelm Ii. starb im Jahre 1509. Ihm folgte
sein Sohn Philipp, nachmals der Großmüthige genannt,
dessen Leben und Thaten ihm in der deutschen Geschichte
einen großen Namen erworben haben.
6. Philipp der Großmüthige endete sein Leben am
31. März 1567, und seine vier Söhne theilten sich in des
Vaters Besitzthum. ^Wilhelm, der älteste, bekam die Hälfte
des Landes mit Kassel — Ludwig ein Viertel mit Mar-
burg — Philipp ein Achtel mit Rheinfels, und Georg
ebenfalls ein Achtel mit Darmftadt. Von ihnen starben
Phil pp 1583 und Ludwig 1604, beide kinderlos, daher
nur die zwei Hauptlinien Hessen-Kassel und Hessen-Darm-
stadt übrig blieben. Es entstanden jedoch aus der ersteren
wieder die Nebenlinien Rothenburg und Philippsthal, und
aus den letzteren (1622) die zu Homburg.
7. Georg I. (geb. 1547), der jüngste unter Philipps
Söhnen und Stifter der darmstädtischen Linie, bekam bei
der Theilung die obere Grafschaft Katzenelnbogen, und
nahm seinen Sitz zu Darmftadt. Nach dem Tode des
Landgrafen Philipp von Hessen-Rheinfels (1583) siel ihm
ein Drittel von dessen Besitzungen zu, und- sein Sohn
Ludwig V. erhielt 1604 nach dem Tode Ludwig Iv. zu
Marburg auch noch einen Theil von Oberhessen. Später
(1739) erwarb Ludwig Viii. durch Heirath die Grafschaft
Hanau-Lichtenberg jenseit des Rheins.
8. Unter dem vorigen Regenten, welcher als Land-
graf Ludwig X. im Jahre 1790 die Regierung erhalten
hatte, verlor das Haus Darmstadt durch den» Frieden-zu
Lüneville (1801) den auf dem linken Rheinufer gelegenen
Theil der Grafschaft Hanau-Lichtenberg, und 1803 auch
die auf dem rechten Rheinuftr in Baden gelegenen Aem-
ter Lichtenau und Willstedt, so wie die Aemter Katzeneln-
bogen, Ems, Epstein, Kleeberg und das Dorf Weiperfel-
den, welche an Nassau abgetreten wurden (im Ganzen
38 Q.-M. mit 100,800 Ew.).
9. Als Entschädigung erhielt es dafür die pfälzischen
Aemter Lindenfels, Umstadt und Otzberg, die mainzischen
Aemter Gernsheim, Bensheim, Heppenheim, Steinheim,
Alzenau, Vilbel und Hirschhorn, die Reste des Bisthums
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelm_H. Wilhelm Wilhelm Philipp Philipp Philipp Philipp Ludwig Ludwig Philipp Philipp Georg Ludwig_1604 Ludwig Philipps Philipps Philipp_von_Hessen-Rheinfels Philipp Ludwig_V. Ludwig_V. Ludwig_Iv Ludwig Ludwig_Viii Ludwig Ludwig_X Ludwig Gernsheim
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
114
Großen; Reichsverordnungen oder Kapitularien. Die alten Herzog-
tümer mit ihren Volksherzögen an der Spitze, die zu sehr au
die Selbständigkeit der einzelnen Stämme erinnerten, waren
aufgelöst. Dafür traten die Gaugrafen als kaiserliche Ver-
walter, Richter und Heerführer auf. Zn den Grenzländern waren
Markgrafen, in den Pfalzen Pfalzgrafen, auf Domänen
Kammerboten. Die Sendgrafen revidierten. —
Alle Freien mußten dem Kriegsaufgebote folgen; sie bildeten den
Heerbann. Karl sorgte für das Wohl seines Reiches. Um den Handel
zu fördern, wollte er schon den Rhein-Donau-Kanal anlegen. Er verbesserte
den Acker- und Obstbau, richtete gute Schulen ein (Klosterschulen, Hof-
schulen), berief tüchtige Lehrer, ließ gute Bücher abschreiben und eine deutsche
Grammatik verfassen, sammelte deutsche Lieder und gab den Monaten
deutsche Namen. Er stiftete eine Reihe von Bistümern: Münster, Minden,
Osnabrück, Verden, Bremen, Paderborn, Halberstadt und Elze, welches
später nach Hildesheim verlegt ist. Er sorgte für Ansehen und Unterhalt
der Geistlichen, hielt aber auch strenge auf Pflichterfüllung. Die Zahl der
Kirchen wuchs. In ihrer Nähe siedelten sich Kaufleute an. Auch nahmen
die Jahrmärkte ihren Anfang.
3. Karls Persönlichkeit. Karl war groß (7 seiner
eigenen Fußlängen) und kräftig. Zn seiner Lebensweise war er
schlicht. Gewöhnlich trug er nur Kleidung von Leinen und Tuch;
bei feierlichen Gelegenheiten erschien er jedoch in vollem Kaiser-
schmucke. Das Schwert hatte er stets an der Seite. Er war
der beste Fechter, Schwimmer und Reiter unter den Franken.
Sein Auge leuchtete den Dürftigen mild, den Schuldigen furchtbar.
Er war den ganzen Tag thätig, schlief wenig, lernte im Alter
noch schreiben und ging täglich zweimal zur Kirche. Eine feste
Residenz hatte er nicht, sondern zog im Lande umher und wohnte
auf seinen Pfalzen. Am liebsten weilte er jedoch in Aachen.
Hier starb er auch 814 im Alter von 72 Jahren und fand im
Dome seine Ruhestätte.
§ 33. Karls Nachfolger. Karls Sohn Ludwig (814
bis 840) erhielt den Beinamen „der Fromme", weil er der Kirche besonders
zugethan (nochmalige Salbung, mönchisches Leben am Hofe, Mission nach
Norden von Corvey und Hamburg aus, Ansgarius rc.), und weil er schwach
und gutmütig war (schwache Reichsleitung, Weggeben von Zollfreiheiten
und freien Gerichtsbarkeiten, übertriebene Nachsicht gegen die Lehensträger,
die ihre Lehen bereits als erblich ansahen, mehrmalige Teilung des Reichs
unter seine Söhne, deren Empörungen rc.) — Nach seinem Tode kriegten die
Söhne um die Erbschaft und teilten sie im Vertrage zu Verdun 843.
l. Lothar erhielt als Kaiser Italien, Lothringen, Burgund und Fries-
land; 2. Ludwig der Deutsche Deutschland bis an den Rhein und
jenseit noch Mainz, Speyer, Worms; 3. Karl der Kahle das jetzige
Frankreich und Spanien bis zum Ebro. — Es ist nun folgendes zu
merken: 1. Frankreich und Deutschland waren von nun an
geschieden. Diejenigen Franken, welche sich in Gallien festgesetzt hatten,
vermischten sich mit den Galliern oder Kelten, deren Nationalität die
deutsche verdrängte. Aus der fränkischen, keltischen und lateinischen Sprache
bildete sich die französische. — 2. Die Kaiserkrone war zuerst in
Italien (Lothar), dann in Frankreich (Karl der Kahle), daraus kam sie
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Extrahierte Personennamen: Karl Karls_Persönlichkeit Karls Karl Karls Karls Ludwig_( Ludwig Lothar Ludwig_der Ludwig Karl_der_Kahle Karl Lothar) Karl_der_Kahle Karl
Extrahierte Ortsnamen: Rhein-Donau-Kanal Minden Bremen Paderborn Halberstadt Hildesheim Aachen Karls Karls Corvey Hamburg Italien Lothringen Burgund Deutsche_Deutschland Rhein Mainz Speyer Worms Frankreich Spanien Frankreich Deutschland Gallien Italien Frankreich
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
115
nach Deutschland (Karl der Dicke). — 3. Die Karolinger in Italien
und Frankreich verschwinden rühmlos.
Ludwig der Deutsche regierte von 843—876. Nur mit Mühe
konnte er sein Reich gegen dessen drei gefährlichen Feinde schützen. Diese
waren: a) die seeräuberischen Normannen (aus Dänemark und Nor-
wegen). welche mit ihren kleinen Schiffen in die Flüsse Deutschlands und
Frankreichs eindrangen (bis Hamburg, Bremen, Köln, Paris) und dort
mordeten, raubten und brannten; b) die Ungarn, welche von Südosten
her auf ihren schnellen Rossen heransprengten und bis ins Herz Deutsch-
lands verheerend vordrangen; c) die Slaven, welche von der Elbe her
die Grenzen beunruhigten. Zum Schutz des Landes ließ er die Herzogs-
macht, welche Karl der Große abgeschafft hatte, wieder aufkommen.
Unter ihm kam Lothringen zu Deutschland. — Nach Ludwigs Tode teilten
sich seine 3 Söhne das Reich; die beiden älteren aber starben bald und
nun beherrschte der jüngste, Karl der Dicke (876—887), ganz Deutsch-
land; er bekam auch die Kaiserkrone nebst Italien und Frankreich,
vereinigte also noch einmal die ganze Erbschaft Karls des
Großen, wurde aber wegen Feigheit abgesetzt. Die Normannen rissen
Frankreich und Italien teilweise an sich, gründeten auch später in
England eine Herrschaft (Wilhelm der Eroberer, Hastings). In
Deutschland wurde gewählt Arnulf von Kärnten, Enkel von Ludwig
dem Deutschen; er schlug die Normannen in den Niederlanden (831),
desgl. die Mähren, dann wurde er zum römischen Kaiser gekrönt.
Ihm folgte sein 7jähriger Sohn Ludwig das Kind, während dessen
Regierung (899—911) die Ungarn Deutschland verwüsteten und tribut-
pflichtig machten; auch wurden die Herzöge (Sachsen, Franken, Bayern,
Schwaben, Lothringen) fast selbständig. — Nach dem Aussterben der
Karolinger wurde Deutschland ein Wahlreich, wenn auch oft die Krone
lange bei einer Familie blieb. Sachsen und Franken wählten Konrad I.
von Franken zum Könige, unter dem Lothringen sich von Deutschland
trennte. Sterbend empfahl er seinen Gegner Heinrich von Sachsen zu
seinem Nachfolger.
b) Die sächsischen Kaiser.
§ 36. Heinrich I. 919—936. Heinrich stammte aus
dem Geschlechte der Ludolftnger in Sachsen. Er hatte sich längst
durch Tapferkeit gegen die Normanen rc. ausgezeichnet. Auf
einer Versammlung der Sachsen und der Franken wurde er zum
deutschen Könige gewählt. Er soll diese Nachricht empfangen
haben, als er gerade am Harze beim Vogelfänge beschäftigt war
(Vogelsteller, Finkler). Er lehnte die geistliche Salbung ab und war
nicht römischer Kaiser. Er hat ein dreifaches Verdienst um
Deutschland: 1. Er einte Deutschland. Durch Milde und
Strenge brachte er die anderen Herzöge zur Anerkennung der Kaiser-
macht (Schwaben, Bayern, Lothringen, welche nun wieder fest
mit dem Reiche vereint waren), schonte jedoch die Stammes-
eigentümlichkeiten. — 2. Er machte Deutschland wehrhaft.
Die Ungarn fielen bald wieder in Deutschland ein, Heinrich
nahm einen ihrer Fürsten gefangen, schloß dann mit ihnen einen
neunjährigen Waffenstillstand und zahlte ihnen Tribut. Diese
Zeile benutzte er weise. Er erneuerte die Grenzmarken und be-
festigte eine Reihe von Orten durch Wall, Graben und Mauer
(Burgen und Städte), wobei er die Sachsen an städtisches Leben
8*
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog]]
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Extrahierte Personennamen: Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Karl_der_Große Karl Ludwigs Ludwigs Karl_der_Dicke Karl Karls Wilhelm Ludwig
dem Ludwig Ludwig Ludwig Konrad_I. Konrad_I. Heinrich_von_Sachsen Heinrich Heinrich_I. Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Italien Frankreich Dänemark Deutschlands Frankreichs Hamburg Bremen Paris Ungarn Lothringen Deutschland Italien Frankreich Frankreich Italien England Deutschland Niederlanden Sachsen Bayern Schwaben Lothringen Deutschland Sachsen Lothringen Deutschland Sachsen Sachsen Deutschland Deutschland Schwaben Bayern Lothringen Deutschland Deutschland Sachsen
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
137
1629 wurde mit Dänemark Frieden geschlossen, in welchem
Christian seine Länder zurück erhielt, aber seine Verbündeten im
Stiche ließ. Wallenstein wurde mit Mecklenburg belehnt. Zm
Restitutionsedikt (Wiederherstellungsgesetz) befahl der Kaiser,
der katholischen Kirche alle seit dem schmalkaldischen Kriege ein-
gezogenen geistlichen Güter zurückzugeben. Die lauten Klagen
aller Reichsstände, auch der katholischen, über die fürchterlichen
Erpressungen und Grausamkeiten des Wallensteinschen Heeres
bei Ausführung des Restitutionsedikts bewogen den Kaiser,
Wallenstein seines Feldherrnamtes zu entsetzen und einen großen
Teil des Heeres zu entlassen; der Rest des Heeres wurde unter
Tilly gestellt, der jetzt kaiserlicher Oberfeldherr war.
3. Der schwedische Krieg (1630—35). — Da landete
der fromme Gustav Adolf, König von Schweden, an der
pommerschen Küste. Die Ausschiffung der Truppen fiel gerade
auf den Tag, da vor 100 Zähren die Protestanten dein Kaiser
ihre Bekenntnisschrift in Augsburg überreicht hatten. (25. Juni
1630). Gustav Adolf wollte die unterdrückten Protestanten
schützen und seine Verwandten, die Herzöge von Mecklenburg,
wieder einsetzen. Nachdem er die Kaiserlichen aus Pommern
vertrieben hatte, rückte er nach Brandenburg vor, aber sein
Schwager, der schwache Georg Wilhelm von Brandenburg, und
der Kurfürst von Sachsen zauderten, sich Gustav Adolf recht-
zeitig anzuschließen. So konnte er nicht hindern, daß Tilly
Magdeburg zerstörte (Mai 1631). Bald darauf schlug ihn
Gustav Adolf im September bei Leipzig oder Breitenfeld. Während
nun die Sachsen Böhmen eroberten, zog Gustav Adolf im raschen
Siegesläufe (mit Weimar, Sachsen, Braunschweig verbunden)
durch Thüringen und Franken nach dem Rhein und dann nach
Bayern, wo er am Zusammenflüsse des Lech und der Donau
Tilly schlug, der tötlich verwundet wurde (1632). Während
dieser Zeit hatte auf des Kaisers Bitten Wallen stein wieder
ein Heer geworben, dessen unumschränkter Oberherr er wurde.
Er vertrieb die Sachsen aus Böhmen und wandte sich dann
gegen Gustav Adolf. 11 Wochen standen beide sich verschanzt
gegenüber bei Nürnberg. Der Sturm der Schweden und
Weimaraner mißlang. Schnell zog Wallenstein nach Sachsen.
In der Schlacht bei Lützen am 16. November 1632 fiel Gustav
Adolf, aber die Schlacht wurde gewonnen. Es wurde in Süd-
deutschland weiter gekämpft (Bernhard von Weimar, Oxenstierna).
Wallenstein wurde 1634 zu Eger in Böhmen ermordet. Die
Kaiserlichen und die Bayern siegten im August bei Rördlingen in
Bayern über die Schweden. 1635 schloffen Sachsen,Brandenburg
und die meisten protestantischen Fürsten mit dem Kaiser Frieden.
4. Der schwedisch-französische Krieg (1635—48). —
Die Franzosen mischten, wie bislang schon heimlich, so jetzt offen
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Extrahierte Personennamen: Christian Tilly Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Georg_Wilhelm_von_Brandenburg Wilhelm Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav_Adolf Gustav Adolf Gustav
Adolf Gustav Adolf Bernhard_von_Weimar August
Autor: Marten, Adolf, Jastram, Heinrich, Hüttmann, J. F.
Hrsg.: ,
Auflagennummer (WdK): 11
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
(§ 52). — Wie sind die Klöster entstanden? (§ 19). Welchen
Segen brachten sie zuerst? (§ 31). Später ließen in ihnen leider
Zucht und Ordnung oft sehr viel zu wünschen übrig, weil sie
verweltlichten. — Merke folgende Mönchsorden: 1. Benediktiner.
Sie legten das Gelübde der Armut, der Keuschheit und des Ge-
horsams ab, trugen ein schwarzes Gewand, wurden im Anfang
des 6. Jahrhunderts gestiftet, hatten im 16. Jahrhundert über
15 000 Klöster und thaten viel für Ackerbau und Volksbildung.
2. Franziskaner („graue Mönche"), zur Zeit Innocenz Iii.
gestiftet. Sehr arm, Bettelmönche; Volkspredigt, Armen- und
Krankenpflege. 3. Dominikaner („schwarze Mönche"). Be-
kehrung der sog. Ketzer und Inquisition. 4. Eistercienser
(„weiße Mönche"). Sie haben im Mittelalter besonders den
Ackerbau gehoben. 5. Augustiner („braunes Gewand"), Bettel-
orden. — Die Geistlichkeit hatte eine bestimmte Rangordnung:
Papst, Kardinäle, Erzbischöfe, Bischöfe, Äbte re.
§ 55. Fürsten, Adel und Ritter. Welche Bedeutung
hatten im alten Deutschland: Edelinge, Herzöge, Könige? (§ 22).
— Erzähle vom Lehenswesen! (§ 30). — Welche Stellung hatten
die Grafen unter Karl dein Großen? (§ 34). — Welche Fürsten
hat Ludwig der Deutsche eingesetzt? (§ 35). — Wie stand
Heinrich I. zu den Herzögen? (§ 36). Wie Otto I.? (§ 37).—
Wie verhielt sich Konrad Ii. gegen die Vasallen? (§ 38). —
Wie steuerte Heinrich Iii. der Fehdelust der Großen? (§ 39). —
Wie Friedrich L? Mit welchen Vasallen hatte letzterer zu kämpfen?
(§ 44). — Welcher Kaiser wollte die Krone erblich nmchen?
(§ 45). — Was ist § 46 und 47 von den Raubrittern gesagt?
— Welche Reichsstände gab es um 1300? (§ 49). — Wie ver-
hielt sich Rudolf von Habsburg gegen den Adel? (§ 50). —
Was sind Kurfürsten? (tz 51). — Was ist der ewige Land-
frieden? (§ 52).
Das Rittertum. Die Kriege wurden im Mittelalter vom
Adel und seinen Vasallen geführt. Seit Heinrich I. kämpften die
Adeligen zu Pferde (Panzer, Schild, Helm, Lanze, Schwert). Als
die sog. romantische Anschauung (§ 33) sich mit dem Waffen-
dienste vereinte, entstand das Rittertum. Die Ritterwürde war
nicht erblich. Ritterbürtig war nur der hohe und niedere Adel
(ersterer ist aus den Grafen, Herzögen rc. hervorgegangen, letzterer
aus den sog. Ministerialen oder kleinen Lehensmannen); doch ist
zuweilen ein Höriger, falls er besondere Heldenthaten verrichtete,
in den Ritterstand erhoben. Ein Ritter mußte unbescholten sein.
— Die Vorbereitung umfaßte eine lange Zeit: im 7. Jahre
kam der Knabe zu einem Ritter, um als Edelknabe oder Page
die Ansangsgründe zu ritterlichen Tugenden zu lernen; ini
14. Jahre wurde er als Knappe (Junker) vor dem Altar
wehrhaft gemacht (mit dem Schwerte umgürtet) und begleitete
TM Hauptwörter (50): [T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
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Extrahierte Personennamen: Benediktiner Innocenz_Iii Innocenz Karl Ludwig_der_Deutsche Ludwig Heinrich_I. Otto_I. Konrad_Ii Konrad Heinrich_Iii Heinrich Friedrich_L Friedrich Rudolf_von_Habsburg Rudolf Heinrich_I.