Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 358

1855 - Mainz : Kirchheim
358 57. Das Königreich Dänemark (2847 Q. M., 2,090,000 E., sämmtlich Protestanten) besteht aus einer großen Halbinsel, deren südlicher Theil zu Deutschland gehört, aus den in der Ostsee liegenden Inseln, den Faröer-Inseln und der Insel Island. Das Land ist eben, die Witterung feucht und rauh. Die Insel Island ist wegen ihrer Vulkane und heißen Quellen merkwürdig. Holz, Salz und Metalle fehlen fast ganz; dagegen gibt es Getreide, Pferde, Rindvieh und Fische im Ueberfluß. Kopenhagen mit 120,000e. auf der Insel Seeland ist die Hauptstadt des Reiches. 58. Das Königreich Schweden mit Norwegen (13,734 Q. M. mit 4,300,000 protestantischen E.) ist eine große, theils gebir- gige, theils ebene seereiche Halbinsel, auf welcher ein langer, hef- tiger Winter, ein kurzer, heißer Sommer herrscht, reich an Renn- thieren, Fischen und vortrefflichem Eisen, arm an Getreide und Salz. Die Einwohner sind Schweden, Norweger und Lappen. Die Hauptstadt ist Stockholm, 84,000 E., merkwürdig wegen ihrer Lage auf Inseln, zwischen Felsen, Hügeln, Thälern und Ge- wässern. Noch zu bemerken sind: Gothen bürg und Upsala in Schweden; Christiania und Bergen in Norwegen. Die übrigen Erdtheile. Die übrigen Erdtheile sind: Asien, Afrika, Amerika und Australien oder Südindien. 59. Asien gränzt an das nördliche Eismeer, das stille und indische Meer, an Afrika, das mittelländische und schwarze Meer und an Europa. Es wird von den höchsten Gebirgen der Erde durchzogen, von welchen wir nur das Himalaja-Gebirge mit dem 27,000' hohen Berg Dawalagire bemerken. Von den großen asiatischen Flüssen erwähnen wir Ob, Ienisei, den gel- den und blauen Fluß, den Ganges, Indus, Euphrat, Tigris und die Wolga. Der größte See ist das kaspische Meer; die größte Wüste heißt Co bi. Die Witterung ist wegen der großen Ausdehnung und der hoben Gebirge sehr verschieden; ebenso die Producte und die Fruchtbarkeit des Bodens. Asien hat einen großen Reichthum an Thieren und Pflanzen, welche Eu- ropa fehlen, z. B. Kameele, Löwen, Tiger, Elephanten, Strauße Papageien; Palmen. Kaffee, Thee, herrliche Gewürze, Sago, Reis, Baumwolle u. s. w. Auch findet man in Asien die schönsten Edelsteine. 60. Asien ist der größte Erdtheil (800,000 Q. M. mit 500 Mill. Menschen) und wird von drei Menschenstämmen bewohnt, welche ihrer Religion nach Christen, Muhamedaner und Heiden sind. Diese Menschenstämme sind: Der kaukasische Stamm, von weißer Hautfarbe und schöner Körperbildung im Westen und Sü- den Asiens und in Europa. Der mongolische Stamm in der Mitte

2. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 362

1855 - Mainz : Kirchheim
362 Dieses große, schöne und mit den köstlichsten Produkten ausge- stattete Land gehört zum großen Theil den Engländern. Das bri- tische Ostindien hat zur Hauptstadt Calcutta am Ganges. Unab- hängig von englischer Herrschaft sind die Länder der kriegerischen Seiks und das Land Nepal am Himalapa, und der Staat der Mäh rat ten. Hinterindien wird von eigenen unumschränkten Für- sten regiert. Auf beiden Halbinseln haben Franzosen, Portugiesen, Dänen und Holländer Besitzungen. Afrika. 69. Afrika umfaßt 550,000 Q. M. mit 100 Mill. Menschen und ist eine große, vom mittelländischen, atlantischen und indischen Meere umflossene Halbinsel, welche durch die Landenge von Suez mit Asien zusammenhängt. Das Meer macht keine Einschnitte in's Land. Zwischen dem Tieflande des Nordens und dem Hochlande des Südens findet theils wegen der wenigen Flüssen und den zahl- reichen Sandwüsten, theils aber auch wegen des sehr heißen Klima's keine Verbindung statt. Daher kommt es, daß Afrika der unbekann- teste und unbebauteste unter allen Erdtheilen ist. 70. Der Boden dieses Erdtheils ist in bewässerten Thälern äußerst fruchtbar und liefert die größten und gewürzreichsten Pflan- zen, majestätische Palmenarten, den Butterbaum mit seinem wohl- schmeckenden Fett, den Baobab, dessen Stamm oft 80 Fuß im Umfange hat, den Affenbrodbaum, Gummibaum, Färbehölzer, die brennendsten Gewürze und Getreide in erstaunlicher Menge. Die in Afrika lebenden Thiere zeichnen sich meistens durch Größe, Muth und Raubsucht aus. So der Elephant, daö Flußpferd, das Rhino- ceros, der Strauß, das Crocodil, die Hyäne, der Löwe, die Schlan- gen; die Giraffe, das Zebra, das Gnu werden nur in diesem Erd- theile angetroffen. 71. Die zahlreichsten Bewohner Afrika's sind die Neger. Sie haben eine schwarze Hautfarbe, hochrothe, aufgeworfene Lippen, eine platt gedrückte und aufgestülpte Nase, weit abstehende Backen- knochen und Kmnladen, flache und zurückgedrängte Stirne, schwarze, krause, wollenartige Haare. In ihrer Geistesbildung, in Religion, Kunst und Wissenschaft stehen diese Neger noch sehr tief. Mit ihnen verwandt sind die Kaffern und Hottentotten, welche den afrikanischen Süden bewohnen. An den Küsten des Mittelmeeres wohnen Völker kaukasischen Stammes, Araber, Berben und Türken. Dieser Erdtheil wird in Nord-, Mittel- und Südafrika eingetheilt. 72. Zu Nordafrika gehören: 1. Aegypten, ein frucht- bares, vom Nil durchflossenes Flachland, wird von einem türkischen Pascha regiert. Bemerkenswerth ist die Hauptstadt Kairo am Nil und die Handelsstadt Alerandria. — 2. Die Berberei umfaßt das vom Atlasgebirg durchzogene Küstenland von Aegypten

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 497

1855 - Mainz : Kirchheim
Anhang. Gcschichte und Gcogrnphic des Grosthnzomums Hesstn. 1. Das Gebiet des Großherzogthums Hessen wurde in uralter Zeit von verschiedenen deutschen Volksstämmen bewohnt. In Rhein- hessen wohnten Gallier und Vangionen, in Starkenburg Aleman- nen, in Oberhessen Chatten. Kurz vor Christi Geburt lernten die Römer, im Kampfe mit den Galliern begriffen, die Chatten oder Hessen kennen und schilderten sie als einen mächtigen, tapferen Volksstamm. Zweihundert Jahre nach Christi Geburt schloffen sich die Chatten dem mächtigen Frankenbund an, und ihr Land bildete lange Zeit einen Theil des Frankenreichs. Im achten Jahrhundert wur- den sie durch den heil. Bonifacius, den Apostel der Deutschen, zum Christenthum bekehrt. Bis in's zwölfte Jahrhundert gehorchten sie vielen Grafen und Rittern. 2. Vom Jahre 1130—1247 stand der größte Theil von Hessen unter der Botmäßigkeit der Landgrafen von Thüringen. In diese Zeit fällt das Leben der heil. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen und Hessen. Rach dem Tode ihres Gemahls entsagte sie der Welt und brachte ihr Leben in Gebet, Bußübungen und in Werken der Barmherzigkeit zu. Sie starb zu Marburg, 1231. 3. Als 1247 der Mannsstamm der Thüringischen Landgrafen ausgestorben war, kam Hessen an Heinrich 1. von Brabant, genannt das Kind. Er war der Sohn eines Herzogs von Brabant und Sophiens, einer Tochter der heil. Elisabeth. Heinrich ist der erste Landgraf von Hessen und der Stammvater der hessischen Für- sten. — Der Landgraf Heinrich Iii. heirathete die Erbgräfin Anna von Katzenellenbogen und vermehrte durch die Erwerbung dieser mächtigen Grafschaft, wozu auch Darmstadt gehörre, die Macht der hessischen Landgrafen. 4. Philipp der Großmüthige, welcher 1567 starb, theilte die Landgrafschaft unter seine vier Söhne, von denen Wilhelm Iv. der Stifter von Hessen-Kassel, Georg !. aber Stammherr der Heffen-Darmstädtischen Landgrafen ist. Die beiden andern Brüder starben ohne Nachkommen und ihre Besitzungen kamen an Hessen- Kassel und Hessen-Darmstadt. 5. Die Landgrafen von Hessen-Darmstadt zeichneten sich durch Sparsamkeit im Staatshaushalt, durch Aufführung nützlicher Bau- ten , durch Gelehrsamkeit und Treue gegen das kaiserliche Haus Oesterreich aus. Georg I. verwandelte eine große Strecke öden Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 32

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 48

1855 - Mainz : Kirchheim
48 Mit Milch sängst du dein Leben an, Mit Wein kannst du es wohl beschließen; Doch fängst du mit dem Ende an, So wird das Ende dich verdrießen. Die Luft, Mensch, ist dein Element, Du lebest nicht von ihr getrennt; Drum täglich in das Freie geh’, Und besser noch auf Berges Höh’! Das zweite ist das Wasserreich, Es reinigt dich und stärkt zugleich; Drum wasche täglich deinen Leib Und bade oft zum Zeitvertreib! Dein Tisch sei stets einfacher Art, Sei Kraft mit Wohlgeschmack gepaart; Mischst du zusammen vielerlei, So wird’s für dich ein Hexenbrei. iss massig stets und ohne Hast, Dass du nie fühlst des Magens Last; Geniess es auch mit frohem Muth, So g'bt’s dir ein gesundes Blut. Fleisch nähret, stärket und macht warm, Die Pflanzenkost erschlafft den Darm; Sie kühlet und eröffnet gut Und macht dabei ein leichtes Blut. Das Obst ist wahre Gottesgab’, Es labt, erfrischt und kühlet ab; Doch über Allem steht das Brod, Zu jeder Nahrung thut es Noth. Das Fett verschleimt, verdaut sich schwer Salz macht scharf Blut und reizet sehr; Gewürze ganz dem Feuer gleicht, Es wärmet, aber zündet leicht. Willst du gedeihlich Fisch gemessen, Musst du ihn stets mit Wein begiessen. Den Käs iss nie zum Uebermaß; Mit Brod zu Nachtisch taucht er was.

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 385

1855 - Mainz : Kirchheim
385 Legionen zum römischen Kaiser ausgerufen. Doch mußte er noch lange blutige Kriege mit seinen fünf Mitregenten führen, bis er im Jahre 324 Alleinherrscher des großen Reiches wurde. Seine christ- liche, fromme Mutter Helena und sein dem Christenthum nicht ab- geneigter Vater Konstantius bewirkten auch in Konstantins Herzen eine Hinneigung zum Christenthum. Obschon noch Heide, gestattete er doch bei seinem Regierungsantritte den Christen freie Ausübung ihrer Religion. Sein völliger Uebertritt zum Christenthum wurde herbeigeführt durch eine außerordentliche Erscheinung am Himmel, als Konstantin wider seinen Gegenkaiser zu Felde zog. An einem Nachmittage sahen er und seine Soldaten am Himmel das Zeichen des Kreuzes mit der Umschrift: „Durch dieses wirst du siegen!" Dasselbe Kreuzzeichen und Christus erschienen in der darauf folgen- den Nacht dem Kaiser im Traume. Nun ließ Konstantin eine Fahne mit dem Kreuzzeichen verfertigen und dieselbe in den Schlachten vorantragen. Er wurde jetzt Christ, ließ sich im Christenthume unterrichten, aber erst kurz vor seinem Tode taufen, weil er fürch- tete, die Gnade zu verlieren, welche Gott in der Taufe mittheilt. 313 erließ Konstantin ein Gesetz, wonach ein jeder Unterthan seine Religion frei und ungehindert ausüben durfte. Viele andere Ge- setze ergingen, die das Christenthum zu heben und zu verbreiten suchten. Dahin gehören die Gesetze über eine würdige Sonntags- feier, das Verbot der Kreuzigung — aus Ehrfurcht gegen den Er- löser — und die Abschaffung der blutigen Fechterspiele. Die Geist- lichen wurden von den Steuern befreit, mit Geld unterstützt, ihnen die Freiheitserklärung der Sklaven und richterliche Gewalt bei Strei- tigkeiten übertragen; überall entstanden Kirchen, wie die prächtige Kirche des heiligen Grabes zu Jerusalem, die Apostelkirche zu Kon- stantinopel; auch gestattete er, Vermächtnisse und Schenkungen an Kirchen zu machen. Anders sah es im Morgenlande aus, wo der heidnische Kaiser Licinius herrschte. Seine Feindschaft gegen Konstantin verwandelte sich bald in eine heftige Abneigung gegen die Christen. Die Waffen sollten nun entscheiden, ob das Heidenthum oder das Christenthum untergehen sollte. Konstantin zog gegen Licinius zu Felde und besiegte ihn. Nun ließ er die zerstörten Kirchen im Morgenlande wieder aufbauen und begünstigte die Christen auf alle Weise. Mit seiner Alleinherrschaft im Morgen- und Abendlande hören die blutigen Verfolgungen der Christen auf. Im Jahre 325 erschien er selbst auf der ersten allgemeinen Kirchenver- sammlung zu Nicäa, welche er zusammenberufen hatte, um kirchliche Unruhen zu unterdrücken. Von dem immer n.och heidnisch gesinnten Rom verlegte er seine Residenz nach Byzanz, welches nach ihm Konstant in opel genannt wurde. Durch die Entfernung des kaiserlichen Hofes konnten nun die Bischöfe zu Rom freier und selbstständiger handeln. Konstantin starb gleich nach Empfang der Hepp. Vollständiger Lehr- und Lesebuch. £5

6. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 96

1908 - Altenburg : Bonde
96 gegen die Thüringer unter Herminafried vor. In dem ersten Treffen waren die Franken siegreich, konnten aber in einem zweiten den Sieg nur mit so schweren Opfern erkaufen, daß sie sich nach Bundesgenossen umsehen mußten. Als solche fanden sich die Sachsen, welche damals in den Ebenen zwischen Rhein und Elbe wohnten und kriegerisch und abenteuerlustig waren. Herminafried hatte sich in die Gegend an der Unstrut zurückgezogen und stützte sich auf Burg-Scheidungen. Mit großer Übermacht rückten die Franken und Sachsen heran, um dies letzte Bollwerk der Thüringer zu nehmen. In einem verzweifelten Ausfalle brachen diese heraus, wurden aber in die Feste zurückgedrängt und hart belagert. Da, in der größten Not, bat Herminafried Theodorich um Frieden; und dieser, dem die Beute, welche er den Sachsen versprochen hatte, leid geworden war, bewilligte nicht nur die Waffenruhe, sondern schloß mit den Thüringern ein Bündnis gegen die Sachsen, die ahnungslos vor der Feste lagen. Am Abende dieses Tages ging mm ein junger Thüringer am Ufer des Flusses jagen und warf seinen Jagdfalken nach einer Ente. Indem kommt ein Sachse an das andere Ufer und lockt den Falken zu sich. Da bat der Thüringer ihn, daß er ihm seinen Vogel wieder- gebe; der wollte es aber nicht tun. Da sprach der Thüringer: „Laß den Falken fliegen; ich will dir etwas offenbaren, das dir und deinen Freunden nützer werden wird als 100 solcher Vögel." Da sprach der Sachse: „Das sage mir, und ich sende dir den Falken wieder!" Darauf verriet ihm der Thüringer: „Die Könige haben sich verglichen und Frieden geschlossen, und wenn ihr morgen noch in euren Zelten gefunden werdet, so fangt und erschlägt man euch!" Der Sachse ritt zu seinem Heere und gab Kunde von dem, was er erfahren hatte. Die meisten Führer rieten, man solle bei Nacht entfliehen. Da stand aber einer der alten Helden ans und sprach: „Nun höret, ihr allerbesten Sachsen, ich habe manches Jahr gelebet und bin zu diesem Alter gekommen; bei wie vielen Geschäften ich aber auch gewesen bin, nie habe ich gesehen, daß ein Sachse floh. Wer fliehen will, der mag es tun; aber kann ich ohne Flucht nicht länger leben, so ist mirs viel süßer, daß ich sterbe mit meinen Freunden!" Er gab seinen Volksgenossen den Rat, noch in dieser Nacht über die in Sicherheit schlummernden Thüringer herzufallen und durch den leichten Erfolg den Frankenkönig zu zwingen, wieder offen auf ihre Seite zu treten. Diesem klugen Plane stimmen alle zu, und in der Nacht wird die Burg ohne Widerstand von den Sachsen erstiegen. Die

7. Geschichte - S. 80

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
80 rnber Maxentius, der auf der Flucht in der Tiber ertrank. Zum Danke dafür ließ sich Konstantin in einer Bildsäule W mit einem Kreuze in der Hand und mit folgender Ä^?orstellen: „Durch dieses heilsame Zeichen, das achte Wahrzeichen der Tapferkeit, habe ich euere Stadt vou rim Är(l?ni^en ^oche befreit, dem Senat und dem römischen Volke die alte Würde und den vorigen Glanz wieder hergestellt." Von nun an führte Constantiu auch die Kreuzfahne in allen seinen Feldzügeu mit sich und ließ sie, wo er eine seiner Schaaren im Gedränge gefährdet sah, dorthin tragen, und that es immer mit dem gewünschten Erfolge. Er bezeugte selbst, daß denjenigen, der die Kreuzfahne getragen, noch nie ein feindliches Geschoß getroffen habe. Nach dem Siege über Maxentius ertheilte Constantin den Christen vollkommene Religionsfreiheit, stellte ihnen ihre Güter zurück, befähigte sie zu allen Staatsämtern und erbaute ihnen sogar prächtige Kirchen. Zn Rom wurde die Kirche des heiligen Johannes im Lateran eingerichtet, die noch jetzt als die Hauptkirche der Christenheit gilt, und als die heilige Helena auf Golgatha das wahre Kreuz des Heilandes entdeckte, so wurde auch dort über dem Grabe des Erlösers eine prachtvolle Kirche aufgeführt. Als aber auch der letzte Nebenbuhler, Licinins, von Constantin überwunden wurde (324), erbaute Constantin die nach ihm benannte Stadt Constantinopel, schmückte sie mit lauter-christlichen Kirchen und setzte das Kreuz oben auf seinen Palast. Noch im Jahre 337 feierte er das Osterfest in vollkommenem Wohlsein und durchwachte mit den Gläubigen die Nacht im Gebete. Bald darauf ward er aber unwohl und ließ sich bei zunehmender Krankheit durch den Bischof Eusebius von Nikomedien die Taufe ertheilen, worauf er sich in weißem Gewände auf sein Bett legen ließ und am Pfingstfeste gegen Mittag, im 64. Lebensjahre und im 31. seiner Herrschaft, den Geist in die Hände seines Schöpfers aufgab. Allgemein war die Trauer der Christen bei seinem Tode. Durch ihn war ja der christliche Name in der ganzen Welt zu Ehren gekommen; dnrch ihn war der Schrecken der blutdürstigen Verfolgung von der heiligen Braut des Herrn, der Kirche, genommen, und war es dieser vergönnt worden, sich mit dem Gewände der Freude und Herrlichkeit zu schmücken, zur Ehre beste», der gesagt

8. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 2

1893 - Altenburg : Pierer
2 gefhrt, dem die deutschen Heere nicht widerstehen konnten. Vielleicht haben die deutschen Volksstmme aus Furcht vor dem mchtigen Rmer-Volke gar nicht gewagt, Widerstand zu leisten. Es kann auch an der Einigkeit unter den einzelnen Vlkern gefehlt haben u. bergt) Und trotz des Sieges mu er sein Leben lassen? (Vermutungen!) Synthese. Hrt, was uns der Dichter darber erzhlt! Drusus Tod. Drusus lie in Deutschlands Forsten goldne Rmeradler horsten; An den heil'gen Gttereichen klang die Axt von freveln Streichen. Siegend fuhr er durch die Lande, stand schon an der Elbe Strande, Wollt hinber jetzt verwegen, als ein Weib ihm trat entgegen." Totalausfassung, dabei Erluterung nicht verstandener Ausdrcke: Forsten, Rmeradler horsten, heilge Gttereichen, mit freveln Streichen. Ergnzung und Berichtigung der Wiedergabe. Geluterte Darstellung unter der berschrift: Des Drusus Siegeszug. Die Rmer wollten das deutsche Land erobern und das deutsche Volk unterjochen. Der rmische Feldherr Drusus zog mit einem Heere nach Deutschland. Wohin er kam pflanzte er die Rmerfahnen auf zum Zeichen, da das Land dem rmischen Kaiser unterworfen sei. Auch lie er Festungen erbauen, um die unterjochten Vlkerschaften im Zaume halten zu knnen. Die heiligen Gttereichen, unter denen die Germanen zu ihren Gttern beteten, lie er umschlagen, und die Altre, auf denen sie ihre Opfer darbrachten, wurden niedergerissen. So durchzog er sieg-reich die deutschen Gauen bis hin zum Elbestrom. Hier trat ihm ein Weib entgegen. Spekulationsfrage: Wie kann aber ein schwaches Weib es wagen, einem so tapferen und siegreichen Feldherrn entgegenzutreten? Und welches ist ihre Absicht? bermenschlich von Gebrde drohte sie dem Sohn der Erde: Khner, den der Ehrgeiz blendet, schnell zur Flucht den Fu gewendet! Jene Marken unsrer Gauen sind dir nicht vergnnt zu schauen; Stehst am Markstein deines Lebens, deine Siege sind vergebens! Sumt der Deutsche gerne lange, nimmer beugt er sich dem Zwange; Schlummernd mag er wohl sich strecken, schlft er, wird ein Gott ihn wecken!" Welche Antwort auf uusre Frage? Es ist kein gewhnliches Weib, das dem Drusus hier entgegentritt; es ist eine Priesterin oder Wahr-sagerin. Und welches war ihre Absicht? Sie warnt den unersttlichen Feldherrn vor dem weiteren Vordringen und verkndet ihm seinen baldigen Tod. Auch weist sie den Drusus darauf hin, da der Deutsche sich nie dem Zwange beugen, sondern das rmische Joch abschtteln werde.

9. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 448

1902 - Altenburg : Bonde
448 deutend schärfer als der gewöhnliche Pfeffer. Seine Heimat sind die wärmeren Länderstriche Amerikas, doch wird er auch in Südfrankreich, Ungarn re. angebaut. Besonders Guyana ist das Land, „wo der Pfeffer wächst". Der Lorbeerbaum findet sich an den Küsten des Mittelmeeres wild; bei uns wird er als Zierstrauch oder -bäum in Kübeln gezogen. Seine lederartigen Blätter werden als Gewürz an manchen Speisen mitgekocht. In Griechenland wurden ehemals die Sieger mit einem Lorbeerkranze geschmückt, den auch jetzt noch ausgezeichnete Künstler bei uns zur Anerkennung ihrer Leistungen erhalten. Die Vanille wächst in den tropischen Wäldern, besonders in Mexiko, auf Baumstämmen, ist also eine Schmarotzerpflanze. Die etwa handlangen, dreiklappigen Schoten mit unzähligen feinen Samen be- sitzen einen lieblichen, gewürzhaften Geschmack und werden besonders der Schokolade sowie feinen Konditorwaren und Süßspeisen zugesetzt. Der wirksame Stoff der Vanilleschote ist das sogenannte Vanillin, das gegenwärtig bei uns künstlich gewonnen und fast ausschließlich ver- wendet wird. Man stellt es aus einem gewissen Safte der Nadelhölzer oder ans Buchholzteer her und bringt es, mit Zucker vermischt, in den Handel. Es ist genau so gut wie das echte Vanillin. Die so häufig gebrauchten Muskatnüsse sind die Früchte eines bis zu 15 ra hohen Baumes der ostindischen Inseln. Sie sind von einem fleischigen, karminroten Samenmantel umgeben, der getrocknet und gemahlen die sogenannte Macis- oder Muskatblüte liefert. Der Muskatnußbaum blüht und trägt Früchte während des ganzen Jahres. Letztere werden zum Schutze gegen das Ranzigwerden und den Insekten- fraß mit einer Auflösung von gelöschtem Kalk in Seewasser bestrichen; daher haben sie auch ihre weiße Farbe. Der Ingwer bildet die Wurzelknollen einer Pflanze, welche einer Maisstaude nicht unähnlich ist und in Ostindien ihre Heimat hat. Der weiße Ingwer, welcher von den Indiern mit Kalkmilch behandelt wird, ist der zarteste und beste, weniger gut dagegen der mit heißem Wasser gebrühte, braune. Müller. 194. Die Kokospalme. Was für den Wüstengürtel Afrikas und Arabiens die Dattelpalme, das ist für die Inselwelt Australiens und der gesamten heißen Zone, sowie für die Küstengegenden Amerikas, Asiens und Afrikas die Kokospalme. Sie heißt mit Recht die „Krone des Pflanzenreichs". Ihr schlanker Stamm

10. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 395

1902 - Altenburg : Bonde
395 des Brotbaumes oft die einzige Nahrung. Die gegen 20 cm langen Früchte des Brotbaumes werden unreif abgenommen, zerschnitten und in Gruben mit Blättern und Steinen bedeckt; hier geraten sie in Gärung und werden dann zwischen heißen Steinen gebacken. Die Kokospalme trägt jahraus jahrein an 100 kopfgroße Nüsse, welche in unreifem Zustande die Kokos- milch, ein labendes, kühles Getränk, im reisen die Kopra, wohlschmeckende und nahrhafte Kerne, liefern. Für die deutschen Handelshäuser der Süd- see giebt dieselbe einen wichtigen Ausfuhrartikel ab. Die Kerne werden unter freiem Himmel getrocknet und dann in Stücke zerschnitten. In Deutschland wird durch Pressen ein Öl und aus den Abfällen ein nahr- haftes Viehfutter gewonnen. 4. Als Haustiere trifft man nur das Schwein und den Hund an. Sonst sind die Säugetiere nur noch durch einige Arten Beuteltiere und Fleder- mäuse vertreten. Weit zahlreicher ist die Gesellschaft der Vögel. Von Sonnenaufgang an, morgens um 6 Uhr, bis gegen die Mittagszeit ertönt in tausendstimmigem Chor das Kreischen der Papageien. Nirgends anders als in Neuguinea findet sich der Paradiesvogel, dessen Gefieder in den Farben aller Edelsteine erglänzt; an Farbenpracht wird er aber immer noch von einigen Käfer- und Schmetterlingsarten übertroffen. 5. Während die Eingebornen des Festlandes Australien einen steten Kampf ums Dasein zu führen haben, sitzt der Bewohner des Kaiser Wilhelmslandes und der übrigen deutschen Südsee-Jnseln, mit Ausnahme des Marschall- Archipels, an einer reich besetzten Tafel. Daher erfreut er sich eines wohl- genährten, schlanken Körpers. Die Farbe seiner Haut ist schwarzbrann. Sein Gesicht ist trotz der wulstigen Lippen lange nicht so häßlich wie bei den Negern. Die Backenknochen treten mehr als bei diesen zurück, so daß das Gesicht eher rund als eckig ist, dagegen tritt die Nase frei und mit schärferem Rücken hervor; der untere Teil ist an Kinn und Backen von einem schmalen, aber dichten Barte eingerahmt. Das schwarze Haupthaar ist hart und wird durch Kämme und Einreiben so zugestutzt, daß es wie eine lockige, den ganzen Kops überragende Perücke aussieht, daher haben denn auch die Einwohner ihren Namen Papuas, d. h. Krausköpfe. Die Bewohner der Marschall-Jnseln sind kleiner und haben eine hellere Haut- farbe ; ihr schwarzes Haar ist lockig, die Backenknochen sind hervortretend und die Lippen dick, die Nase ist gebogen, Hände und Füße sind verhältnis- mäßig klein. Das Zeug zu ihrer Bekleidung gewinnen die Eingebornen aus dem feinen Bast von der Rinde des Papiermaulbeerbaumes; er wird durch einen Holzhammer weich geklopft, und die einzelnen Stücke werden durch Be- feuchtung mit Wasser zu kleineren oder größeren Ganzen zusammengefügt.
   bis 10 von 11 weiter»  »»
11 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 11 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 0
3 0
4 0
5 1
6 0
7 1
8 0
9 1
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 3
16 3
17 2
18 0
19 2
20 2
21 0
22 2
23 0
24 0
25 0
26 0
27 1
28 0
29 0
30 1
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 6
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 1
44 0
45 0
46 0
47 1
48 3
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 69
2 0
3 7
4 2
5 0
6 5
7 2
8 7
9 31
10 0
11 1
12 2
13 6
14 4
15 0
16 23
17 290
18 1
19 22
20 6
21 10
22 3
23 27
24 7
25 3
26 49
27 3
28 14
29 6
30 0
31 0
32 7
33 0
34 4
35 3
36 8
37 8
38 13
39 86
40 3
41 8
42 13
43 10
44 3
45 43
46 7
47 2
48 0
49 1
50 5
51 2
52 10
53 0
54 11
55 2
56 7
57 0
58 10
59 5
60 5
61 2
62 1
63 1
64 6
65 5
66 1
67 16
68 18
69 17
70 0
71 14
72 5
73 1
74 0
75 13
76 12
77 142
78 0
79 4
80 0
81 5
82 30
83 13
84 9
85 8
86 13
87 21
88 2
89 0
90 29
91 11
92 48
93 0
94 103
95 8
96 5
97 1
98 25
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 4
2 1
3 0
4 0
5 0
6 3
7 0
8 0
9 1
10 29
11 1
12 6
13 8
14 0
15 0
16 0
17 1
18 4
19 11
20 1
21 0
22 0
23 0
24 2
25 0
26 0
27 0
28 16
29 1
30 0
31 2
32 2
33 9
34 6
35 0
36 0
37 0
38 0
39 1
40 0
41 1
42 3
43 2
44 0
45 1
46 3
47 2
48 3
49 0
50 3
51 4
52 0
53 0
54 17
55 0
56 20
57 0
58 1
59 16
60 0
61 0
62 0
63 0
64 2
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 3
72 3
73 0
74 0
75 2
76 0
77 1
78 1
79 0
80 0
81 12
82 1
83 0
84 1
85 0
86 1
87 2
88 0
89 1
90 0
91 3
92 0
93 1
94 0
95 1
96 0
97 1
98 0
99 0
100 7
101 6
102 3
103 0
104 7
105 1
106 1
107 1
108 0
109 4
110 4
111 0
112 2
113 16
114 10
115 1
116 0
117 0
118 0
119 0
120 1
121 10
122 1
123 1
124 12
125 4
126 1
127 5
128 1
129 4
130 2
131 2
132 5
133 4
134 1
135 0
136 3
137 8
138 0
139 1
140 0
141 0
142 4
143 2
144 0
145 1
146 2
147 0
148 0
149 0
150 0
151 5
152 14
153 0
154 0
155 2
156 2
157 0
158 0
159 2
160 0
161 0
162 0
163 0
164 0
165 2
166 3
167 2
168 6
169 0
170 1
171 2
172 0
173 2
174 0
175 14
176 1
177 4
178 0
179 1
180 1
181 0
182 5
183 41
184 3
185 4
186 0
187 6
188 0
189 1
190 0
191 1
192 23
193 1
194 0
195 6
196 4
197 1
198 0
199 0