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1. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 607

1843 - Altona : Schlüter
607 türlichen Todes starben, kamen zur Hölle (Hcla), wo sie Hunger, Krank- heit und Schmerzen leiden mußten. Die Leichen wurden verbrannt, die Asche gesammelt und unter der Erde aufbewahrt. Den Helden gab man bic Waffen und das Schlachtroß mit ins Grab, auf welches un- geheure Steine zusammengchäust wurden. Auch in Holstein sind noch manche solcher Nicscnbctten. — Die ganze deutsche Nation zerfiel in mehr als 50 verschiedene Stämme: Friesen, Cimbern, Cherusker (im Harz), Markomannen (in Böhmen) u. s. w. — alle hießen sie Ger- manen. — Die Gewalt ging ans von der Gemeinde aller freien Männer eines Gau's, sie wählte, forderte Bericht und Rechenschaft. An Neumonden und Vollmonden kamen sic zusammen, bewaffnet — Waffen waren das Zeichen der Freiheit. Der Gemeinde standen Prie- ster vor; Gott war der allgemein gefürchtete Herr. Die Priester leg- ten Stillschweigen auf, der Fürst (»der Erste, Vorderste") trug vor, wozu sie berufen seien. Dann redeten Einzelne, vorzugsweise die Al- len, einfach, kurz, nachdrücklich. Waffengeklirre gab Beifall, Zischen lind Murmeln Verwerfung. Die hohen Verbrechen der Vcrrätherci, Feigheit re. kamen hier zum Urtheil. Die Gemeinde richtete auch über Klagen, die gegen die Sprüche der Gerichte bei ihr vorgebracht wurden. 2. Die Römer waren 120 I. v. Ch. Geb. Herren des größten Thcü les der damals bekannten Erde. 113 v. Ch. erscheinen die Cimbern und Teutonen an der Nordgrcnzc des röm. Reichs und verlangen Wohnsitze in Italien. Fünf röm. Heere wurden geschlagen. Schrecken in Rom. Darauf siegt Marius. — Julius Cäser geht oberhalb Bonn über den Rhein, kann aber den Deutschen in ihren Landen nichts an- haben. Drusus, Stiefsohn des römischen Kaisers Augustns, fällt in Deutschland ein (12), besiegt die Cherusker, dringt in mehreren Zügen bis zur Elbe vor. stirbt plötzlich. Nach ihm erscheint sein Bruder Ti- bcrius, setzt die Kriege fort und legt an den Usern der Flüsse eine Menge fester Plätze an. Die Römer suchen aus Deutscht, eine röm. Provinz zu machen. Varuö lagert sich mit 60,000 Mann im Lande der Cherusker, sendet Befehle an die deutschen Völker, schreibt Steuern aus, sitzt zu Gericht und entscheidet in lateinischer Sprache nach röm. Rechte u. s. w. Ein heiliger Schmerz über solch heillosen Frevel er- griff jedes edlere Geinüth und erzeugte in der krastbewußtcn Seele die kühnsten Entschlüsse. Hermann, (Arminius), Sohn des Cherusker- fürsten, ein Jüngling von edler Gestalt und tiefem Geist, in Rom erzogen, wo er römische Politik und Kriegskunst kennen gelernt hatte, fühlte tief die Unterdrückung seines Vaterlandes, wußte Aller Seelen zu gewinnen und mit sich fortzureißen, wurde Herzog (Heerführer) der Deutschen aus Ost und West und stellt sich den Römern zum fürchter- lichen Kampfe im Teutoburger Walde (9 v. Eh. Geb.); diese stritten um ihr letztes Gut — das Leben, die Deutschen um ihr höchstes — ihre Freiheit. Hermann siegte und machte der röm. Gewaltherrschaft in Deutschland nach 3 Jahren ein Ende. Alsdann stiftete er eine große Bundcsgcnosscnschaft für gemeinsame Vertheidigung gegen den ge- meinsamen Feind, der nach solcher Schmach doppelt zu fürchten war Hermann wurde das Haupt dieses Bundes. Hermann und Thusnelda. Ha, dort kömmt er mit Schweiß, mit Römerblute, mit dem Staube

2. Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen - S. 390

1843 - Altona : Schlüter
390 Es gibt auch geistige Schmarotzerpflanzen, die Leib und Seele todten und verderben; fliehe sie, laß ihnen nicht den Eintritt! Wer Ohren hat zu hören, der höre! A. Stöber. 302. Die Pflanzen im Haushalte der Natur und der Menschen. Die Pflanzen sind nicht bloß um ihrer selbst willen geschaffen, sondern sie sollen Glieder eines großen Ganzen sein, sie sind nothwendige Glieder im großen Haushalte der Natur. Sie bewirken, daß die durch das Athmen der Thiere und Men- schen und durch das Feuer veränderte und dadurch zum Athmen untaugliche Luft, dazu wieder tauglich werde; sie wirken auf die Feuchtigkeit der Luft und des Bodens, tragen viel zur Bildung von Quellen und Sumpfen bei, vermindern den Luftwärmegrad, bilden fruchtbare Düngerde oder Humus; sie zersprengen die Felsen, spenden den Thieren Aufenthaltsörter, Wohnungen und Nahrung, und dienen auch zur Beftiedigung der mancherlei Le- bensbedürfnisse des Menschen und erfreuen ihn. Er benutzt ganze Pflanzen und Pflanzentheile, als Wurzeln, Stengel, Blätter, Blüthen, Früchte, Samen, Rinde, den Splint, den Bast, das Holz, Blumenblätter, Stengel, Fruchtknoten, Knospen, Pflanzenfasern, das Pflanzenmark; er wendet die in den Pflanzen enthaltenen Stoffe an: die Pflanzen säuren (Citrone), Pflanzen salze (Pottasche), die Stärke, das Gummi, den Zucker, den Kleber, die fetten und die flüchtigen Öle (Baumöl, Lavendelöl), die Gummiharze, (Gummigut), das Federharz und die Färbestoffe. ^ Er benutzt den Saft der Trauben, der Palmen, der Obstfrüchte, der Beeren zur Bereitung des Weins und Essigs und be- reitet dieselben auch aus andem zucker- und stärkemehlhaltigen Pflanzenstoffen durch Einwirkung der Wärme und der Gährung; außerdem benutzt er sie noch zur Bereitung g e i sti g e r Flü j sig- keiten, als Branntwein, Weingeist, Weinbranntwein, Rum, Arrak, vor deren Gebrauch du dich hüten mögest. Sie dienen zur Nahrung für Menschen und Vieh, zu ih- rem Getränke; sie werden als Arzneimittel angewendet, zur Klei-,

3. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 497

1855 - Mainz : Kirchheim
Anhang. Gcschichte und Gcogrnphic des Grosthnzomums Hesstn. 1. Das Gebiet des Großherzogthums Hessen wurde in uralter Zeit von verschiedenen deutschen Volksstämmen bewohnt. In Rhein- hessen wohnten Gallier und Vangionen, in Starkenburg Aleman- nen, in Oberhessen Chatten. Kurz vor Christi Geburt lernten die Römer, im Kampfe mit den Galliern begriffen, die Chatten oder Hessen kennen und schilderten sie als einen mächtigen, tapferen Volksstamm. Zweihundert Jahre nach Christi Geburt schloffen sich die Chatten dem mächtigen Frankenbund an, und ihr Land bildete lange Zeit einen Theil des Frankenreichs. Im achten Jahrhundert wur- den sie durch den heil. Bonifacius, den Apostel der Deutschen, zum Christenthum bekehrt. Bis in's zwölfte Jahrhundert gehorchten sie vielen Grafen und Rittern. 2. Vom Jahre 1130—1247 stand der größte Theil von Hessen unter der Botmäßigkeit der Landgrafen von Thüringen. In diese Zeit fällt das Leben der heil. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen und Hessen. Rach dem Tode ihres Gemahls entsagte sie der Welt und brachte ihr Leben in Gebet, Bußübungen und in Werken der Barmherzigkeit zu. Sie starb zu Marburg, 1231. 3. Als 1247 der Mannsstamm der Thüringischen Landgrafen ausgestorben war, kam Hessen an Heinrich 1. von Brabant, genannt das Kind. Er war der Sohn eines Herzogs von Brabant und Sophiens, einer Tochter der heil. Elisabeth. Heinrich ist der erste Landgraf von Hessen und der Stammvater der hessischen Für- sten. — Der Landgraf Heinrich Iii. heirathete die Erbgräfin Anna von Katzenellenbogen und vermehrte durch die Erwerbung dieser mächtigen Grafschaft, wozu auch Darmstadt gehörre, die Macht der hessischen Landgrafen. 4. Philipp der Großmüthige, welcher 1567 starb, theilte die Landgrafschaft unter seine vier Söhne, von denen Wilhelm Iv. der Stifter von Hessen-Kassel, Georg !. aber Stammherr der Heffen-Darmstädtischen Landgrafen ist. Die beiden andern Brüder starben ohne Nachkommen und ihre Besitzungen kamen an Hessen- Kassel und Hessen-Darmstadt. 5. Die Landgrafen von Hessen-Darmstadt zeichneten sich durch Sparsamkeit im Staatshaushalt, durch Aufführung nützlicher Bau- ten , durch Gelehrsamkeit und Treue gegen das kaiserliche Haus Oesterreich aus. Georg I. verwandelte eine große Strecke öden Hepp. Vollständiges Lehr- und Lesebuch. 32

4. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 48

1855 - Mainz : Kirchheim
48 Mit Milch sängst du dein Leben an, Mit Wein kannst du es wohl beschließen; Doch fängst du mit dem Ende an, So wird das Ende dich verdrießen. Die Luft, Mensch, ist dein Element, Du lebest nicht von ihr getrennt; Drum täglich in das Freie geh’, Und besser noch auf Berges Höh’! Das zweite ist das Wasserreich, Es reinigt dich und stärkt zugleich; Drum wasche täglich deinen Leib Und bade oft zum Zeitvertreib! Dein Tisch sei stets einfacher Art, Sei Kraft mit Wohlgeschmack gepaart; Mischst du zusammen vielerlei, So wird’s für dich ein Hexenbrei. iss massig stets und ohne Hast, Dass du nie fühlst des Magens Last; Geniess es auch mit frohem Muth, So g'bt’s dir ein gesundes Blut. Fleisch nähret, stärket und macht warm, Die Pflanzenkost erschlafft den Darm; Sie kühlet und eröffnet gut Und macht dabei ein leichtes Blut. Das Obst ist wahre Gottesgab’, Es labt, erfrischt und kühlet ab; Doch über Allem steht das Brod, Zu jeder Nahrung thut es Noth. Das Fett verschleimt, verdaut sich schwer Salz macht scharf Blut und reizet sehr; Gewürze ganz dem Feuer gleicht, Es wärmet, aber zündet leicht. Willst du gedeihlich Fisch gemessen, Musst du ihn stets mit Wein begiessen. Den Käs iss nie zum Uebermaß; Mit Brod zu Nachtisch taucht er was.

5. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 385

1855 - Mainz : Kirchheim
385 Legionen zum römischen Kaiser ausgerufen. Doch mußte er noch lange blutige Kriege mit seinen fünf Mitregenten führen, bis er im Jahre 324 Alleinherrscher des großen Reiches wurde. Seine christ- liche, fromme Mutter Helena und sein dem Christenthum nicht ab- geneigter Vater Konstantius bewirkten auch in Konstantins Herzen eine Hinneigung zum Christenthum. Obschon noch Heide, gestattete er doch bei seinem Regierungsantritte den Christen freie Ausübung ihrer Religion. Sein völliger Uebertritt zum Christenthum wurde herbeigeführt durch eine außerordentliche Erscheinung am Himmel, als Konstantin wider seinen Gegenkaiser zu Felde zog. An einem Nachmittage sahen er und seine Soldaten am Himmel das Zeichen des Kreuzes mit der Umschrift: „Durch dieses wirst du siegen!" Dasselbe Kreuzzeichen und Christus erschienen in der darauf folgen- den Nacht dem Kaiser im Traume. Nun ließ Konstantin eine Fahne mit dem Kreuzzeichen verfertigen und dieselbe in den Schlachten vorantragen. Er wurde jetzt Christ, ließ sich im Christenthume unterrichten, aber erst kurz vor seinem Tode taufen, weil er fürch- tete, die Gnade zu verlieren, welche Gott in der Taufe mittheilt. 313 erließ Konstantin ein Gesetz, wonach ein jeder Unterthan seine Religion frei und ungehindert ausüben durfte. Viele andere Ge- setze ergingen, die das Christenthum zu heben und zu verbreiten suchten. Dahin gehören die Gesetze über eine würdige Sonntags- feier, das Verbot der Kreuzigung — aus Ehrfurcht gegen den Er- löser — und die Abschaffung der blutigen Fechterspiele. Die Geist- lichen wurden von den Steuern befreit, mit Geld unterstützt, ihnen die Freiheitserklärung der Sklaven und richterliche Gewalt bei Strei- tigkeiten übertragen; überall entstanden Kirchen, wie die prächtige Kirche des heiligen Grabes zu Jerusalem, die Apostelkirche zu Kon- stantinopel; auch gestattete er, Vermächtnisse und Schenkungen an Kirchen zu machen. Anders sah es im Morgenlande aus, wo der heidnische Kaiser Licinius herrschte. Seine Feindschaft gegen Konstantin verwandelte sich bald in eine heftige Abneigung gegen die Christen. Die Waffen sollten nun entscheiden, ob das Heidenthum oder das Christenthum untergehen sollte. Konstantin zog gegen Licinius zu Felde und besiegte ihn. Nun ließ er die zerstörten Kirchen im Morgenlande wieder aufbauen und begünstigte die Christen auf alle Weise. Mit seiner Alleinherrschaft im Morgen- und Abendlande hören die blutigen Verfolgungen der Christen auf. Im Jahre 325 erschien er selbst auf der ersten allgemeinen Kirchenver- sammlung zu Nicäa, welche er zusammenberufen hatte, um kirchliche Unruhen zu unterdrücken. Von dem immer n.och heidnisch gesinnten Rom verlegte er seine Residenz nach Byzanz, welches nach ihm Konstant in opel genannt wurde. Durch die Entfernung des kaiserlichen Hofes konnten nun die Bischöfe zu Rom freier und selbstständiger handeln. Konstantin starb gleich nach Empfang der Hepp. Vollständiger Lehr- und Lesebuch. £5

6. Stufe 4 = Schulj. 5 u. 6 - S. 96

1908 - Altenburg : Bonde
96 gegen die Thüringer unter Herminafried vor. In dem ersten Treffen waren die Franken siegreich, konnten aber in einem zweiten den Sieg nur mit so schweren Opfern erkaufen, daß sie sich nach Bundesgenossen umsehen mußten. Als solche fanden sich die Sachsen, welche damals in den Ebenen zwischen Rhein und Elbe wohnten und kriegerisch und abenteuerlustig waren. Herminafried hatte sich in die Gegend an der Unstrut zurückgezogen und stützte sich auf Burg-Scheidungen. Mit großer Übermacht rückten die Franken und Sachsen heran, um dies letzte Bollwerk der Thüringer zu nehmen. In einem verzweifelten Ausfalle brachen diese heraus, wurden aber in die Feste zurückgedrängt und hart belagert. Da, in der größten Not, bat Herminafried Theodorich um Frieden; und dieser, dem die Beute, welche er den Sachsen versprochen hatte, leid geworden war, bewilligte nicht nur die Waffenruhe, sondern schloß mit den Thüringern ein Bündnis gegen die Sachsen, die ahnungslos vor der Feste lagen. Am Abende dieses Tages ging mm ein junger Thüringer am Ufer des Flusses jagen und warf seinen Jagdfalken nach einer Ente. Indem kommt ein Sachse an das andere Ufer und lockt den Falken zu sich. Da bat der Thüringer ihn, daß er ihm seinen Vogel wieder- gebe; der wollte es aber nicht tun. Da sprach der Thüringer: „Laß den Falken fliegen; ich will dir etwas offenbaren, das dir und deinen Freunden nützer werden wird als 100 solcher Vögel." Da sprach der Sachse: „Das sage mir, und ich sende dir den Falken wieder!" Darauf verriet ihm der Thüringer: „Die Könige haben sich verglichen und Frieden geschlossen, und wenn ihr morgen noch in euren Zelten gefunden werdet, so fangt und erschlägt man euch!" Der Sachse ritt zu seinem Heere und gab Kunde von dem, was er erfahren hatte. Die meisten Führer rieten, man solle bei Nacht entfliehen. Da stand aber einer der alten Helden ans und sprach: „Nun höret, ihr allerbesten Sachsen, ich habe manches Jahr gelebet und bin zu diesem Alter gekommen; bei wie vielen Geschäften ich aber auch gewesen bin, nie habe ich gesehen, daß ein Sachse floh. Wer fliehen will, der mag es tun; aber kann ich ohne Flucht nicht länger leben, so ist mirs viel süßer, daß ich sterbe mit meinen Freunden!" Er gab seinen Volksgenossen den Rat, noch in dieser Nacht über die in Sicherheit schlummernden Thüringer herzufallen und durch den leichten Erfolg den Frankenkönig zu zwingen, wieder offen auf ihre Seite zu treten. Diesem klugen Plane stimmen alle zu, und in der Nacht wird die Burg ohne Widerstand von den Sachsen erstiegen. Die

7. Das Vaterland - S. 89

1854 - Altona : Lehmkuhl
89 die Einfuhr des Rigaer, Lüneburger, Altenlander Flachses werde geringer, gleich wie die Einfuhr, die unangeschlagene aber hochan- zuschlagende Einfuhr fremder Leinwand! Vornehmlich des Spin- nens und Reedens halber. „Sie geht mit Wolle und Flachs um," sagt Salomo. Welche Sie? Das tugendsame Weib. C. 31, 10. 12. Spinnt Eure Wolle! möchte man über Jütland, wie über Eiderüedt und die Halligen rufen; spinnt fleißig im Süden wie im Norden; spinnt Flachs und selbst bearbeiteten! über das ganze Land, das ihn willig trägt. Es ist wahrlich keine bessere Tugendschule für das weibliche Geschlecht als das Spinnrad. Mags sein, daß man woblfeiler kauft als reedet, selbst bereitet, allein, was in den Kanfgegeben wird? Die für ihre Tochter nicht Leinewand in der Kiste hat, die hat keine Tochter. Junges Mäd- chen, junge Frau,der Zahlhaspel ist ein Sittenbuch. Du weißt auch nicht, wie nöthig es dir noch ein mal werden kann. Von Tobias Frau wird gelesen: sie ernährt ihn mit Spinnen, ihren blinden Mann. (In einer andern Bibelübersetzung beißt dieser Vers: sie erwarb mit Spinnen und Weben.) Mags sein, daß von einigen Hausfrauen das Reeden übertrieben wird, zum Ruin des Mannes, es kann Alles übertrieben werden, doch bleiben dieß seltene Fälle, während die Fälle in Menge vorgekommen, daß der Mann von Haus und Hos kommt, mit ans der Ursache, weil seine Frau zu viel Geld nach dem Krämer getragen hat, sein Feld konnte dagegen nicht Korn genug eintragen; als aber der Auspfänder kam und Ausschließen begehrte, waren wie die Böden auch die Kisten leer. Hausfleiß ist mehr zu finden im Norden des Vaterlandes, als im Süden. Möcht's gleich werden hier wie dort, immer besser, wird nimmer zuviel. Durch Hansfleiß würde das gute Land noch besser. Werd' angefügt eine kurze Beschreibung eines guten Landes und glücklichen Volks von einer morgenländischen Feder. Ps. 114, 12—15. Daß unsere Söhne aufwachsen in ihrer Jugend wie die Pflanzen und unsere Töchter seien wie die ausgebauenen Ecksäu- len nach der Art der Palläste. Daß unsere Kammern voll und herausgeben können einen Vorrath nach dem andern, daß unsere Schafe bringen tausend- und zehntausendfältig aus uusern Tristen. Daß unsere Kinder viel tragen, daß kein Schade, kein Verlust noch Klage auf unsern Gassen sei. Wohl dem Volk, dem es so gehet! Wohl dem Volk, deß der Herr sein Gott ist.

8. Geschichte - S. 80

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
80 rnber Maxentius, der auf der Flucht in der Tiber ertrank. Zum Danke dafür ließ sich Konstantin in einer Bildsäule W mit einem Kreuze in der Hand und mit folgender Ä^?orstellen: „Durch dieses heilsame Zeichen, das achte Wahrzeichen der Tapferkeit, habe ich euere Stadt vou rim Är(l?ni^en ^oche befreit, dem Senat und dem römischen Volke die alte Würde und den vorigen Glanz wieder hergestellt." Von nun an führte Constantiu auch die Kreuzfahne in allen seinen Feldzügeu mit sich und ließ sie, wo er eine seiner Schaaren im Gedränge gefährdet sah, dorthin tragen, und that es immer mit dem gewünschten Erfolge. Er bezeugte selbst, daß denjenigen, der die Kreuzfahne getragen, noch nie ein feindliches Geschoß getroffen habe. Nach dem Siege über Maxentius ertheilte Constantin den Christen vollkommene Religionsfreiheit, stellte ihnen ihre Güter zurück, befähigte sie zu allen Staatsämtern und erbaute ihnen sogar prächtige Kirchen. Zn Rom wurde die Kirche des heiligen Johannes im Lateran eingerichtet, die noch jetzt als die Hauptkirche der Christenheit gilt, und als die heilige Helena auf Golgatha das wahre Kreuz des Heilandes entdeckte, so wurde auch dort über dem Grabe des Erlösers eine prachtvolle Kirche aufgeführt. Als aber auch der letzte Nebenbuhler, Licinins, von Constantin überwunden wurde (324), erbaute Constantin die nach ihm benannte Stadt Constantinopel, schmückte sie mit lauter-christlichen Kirchen und setzte das Kreuz oben auf seinen Palast. Noch im Jahre 337 feierte er das Osterfest in vollkommenem Wohlsein und durchwachte mit den Gläubigen die Nacht im Gebete. Bald darauf ward er aber unwohl und ließ sich bei zunehmender Krankheit durch den Bischof Eusebius von Nikomedien die Taufe ertheilen, worauf er sich in weißem Gewände auf sein Bett legen ließ und am Pfingstfeste gegen Mittag, im 64. Lebensjahre und im 31. seiner Herrschaft, den Geist in die Hände seines Schöpfers aufgab. Allgemein war die Trauer der Christen bei seinem Tode. Durch ihn war ja der christliche Name in der ganzen Welt zu Ehren gekommen; dnrch ihn war der Schrecken der blutdürstigen Verfolgung von der heiligen Braut des Herrn, der Kirche, genommen, und war es dieser vergönnt worden, sich mit dem Gewände der Freude und Herrlichkeit zu schmücken, zur Ehre beste», der gesagt

9. Von Armin bis zum Augsburger Religionsfrieden - S. 2

1893 - Altenburg : Pierer
2 gefhrt, dem die deutschen Heere nicht widerstehen konnten. Vielleicht haben die deutschen Volksstmme aus Furcht vor dem mchtigen Rmer-Volke gar nicht gewagt, Widerstand zu leisten. Es kann auch an der Einigkeit unter den einzelnen Vlkern gefehlt haben u. bergt) Und trotz des Sieges mu er sein Leben lassen? (Vermutungen!) Synthese. Hrt, was uns der Dichter darber erzhlt! Drusus Tod. Drusus lie in Deutschlands Forsten goldne Rmeradler horsten; An den heil'gen Gttereichen klang die Axt von freveln Streichen. Siegend fuhr er durch die Lande, stand schon an der Elbe Strande, Wollt hinber jetzt verwegen, als ein Weib ihm trat entgegen." Totalausfassung, dabei Erluterung nicht verstandener Ausdrcke: Forsten, Rmeradler horsten, heilge Gttereichen, mit freveln Streichen. Ergnzung und Berichtigung der Wiedergabe. Geluterte Darstellung unter der berschrift: Des Drusus Siegeszug. Die Rmer wollten das deutsche Land erobern und das deutsche Volk unterjochen. Der rmische Feldherr Drusus zog mit einem Heere nach Deutschland. Wohin er kam pflanzte er die Rmerfahnen auf zum Zeichen, da das Land dem rmischen Kaiser unterworfen sei. Auch lie er Festungen erbauen, um die unterjochten Vlkerschaften im Zaume halten zu knnen. Die heiligen Gttereichen, unter denen die Germanen zu ihren Gttern beteten, lie er umschlagen, und die Altre, auf denen sie ihre Opfer darbrachten, wurden niedergerissen. So durchzog er sieg-reich die deutschen Gauen bis hin zum Elbestrom. Hier trat ihm ein Weib entgegen. Spekulationsfrage: Wie kann aber ein schwaches Weib es wagen, einem so tapferen und siegreichen Feldherrn entgegenzutreten? Und welches ist ihre Absicht? bermenschlich von Gebrde drohte sie dem Sohn der Erde: Khner, den der Ehrgeiz blendet, schnell zur Flucht den Fu gewendet! Jene Marken unsrer Gauen sind dir nicht vergnnt zu schauen; Stehst am Markstein deines Lebens, deine Siege sind vergebens! Sumt der Deutsche gerne lange, nimmer beugt er sich dem Zwange; Schlummernd mag er wohl sich strecken, schlft er, wird ein Gott ihn wecken!" Welche Antwort auf uusre Frage? Es ist kein gewhnliches Weib, das dem Drusus hier entgegentritt; es ist eine Priesterin oder Wahr-sagerin. Und welches war ihre Absicht? Sie warnt den unersttlichen Feldherrn vor dem weiteren Vordringen und verkndet ihm seinen baldigen Tod. Auch weist sie den Drusus darauf hin, da der Deutsche sich nie dem Zwange beugen, sondern das rmische Joch abschtteln werde.

10. Stufe 5 = Schulj. 7 u. 8 - S. 457

1902 - Altenburg : Bonde
457 Ein solches Getreidekorn ist seinem Inhalte nach nichts mehr und nichts weniger als ein Menschenleib im kleinen. Der liebe Gott hat es nämlich in seiner Weisheit so eingerichtet, daß der Kleber des Ge- treidekornes nach dem Genusse in unserem Körper zu Fleisch und Blut sich umwandelt; die Stärke dagegen bildet Fett, und die mineralischen Stoffe dienen dazu, die Knochen im Stande zu erhalten. Die Kleie enthält ebensowenig Nahrungsstoff als z. B. Kalk oder Kreide, und wenn sie zum Futter, ja zur Mästung des Rindviehs, der Schweine, Gänse u. s. w. gebraucht wird, so ist das, was Fett und Fleisch giebt, nicht die Kleie, sondern vielmehr der auch in der besten Mühle von ihr nicht ganz loszulösende Kleber. Auch das zum Leben ganz un- entbehrliche Wasser fehlt im Brote nicht; 50 kg Roggenmehl geben nämlich ungefähr 65 kg Brot, und dieser Überschuß kommt zum größten Teile auf Rechnung des Wassers, das bei dem Backen zum Mehle hinzugesetzt wird. Aber warum, könnte jemand fragen, geben wir uns überhaupt die Mühe, das Getreide zu mahlen und aus dem Mehle Brot zu backen? Es wäre ja viel einfacher, wenn wir die Getreidekörner, wie sie sind, in den Mund steckten und durch diesen in den Magen beförderten. Wäre unser Magen von der Art, wie ihn die Hühner und Tauben haben, so ließe der Vorschlag sich hören. Der scharfe Magensaft der Vögel löst auch die harte, aus mineralischen Stoffen bestehende Kleie leicht und rasch auf; aber in unserem Magen würden die ungemahlenen Körner lange unverdaut liegen, und der Körper würde daher von ihnen kaum die Hälfte des Nutzens haben, welchen gut gebackenes Brot giebt; denn so viele Veränderungen auch durch das Mahlen und Backen mit dem Getreide vorgehen, so dienen diese doch alle dazu, dasselbe für unseren Mund genießbarer und für unseren Magen verdaulicher zu machen. Bei dem Mahlen bestehen sie einfach darin, daß das Getreide- korn von der Schale befreit und zu Mehl zerrieben wird. Aber welches sind die Veränderungen, welche durch das Backen bewirkt werden? Sie beginnen, sobald der Bäcker das Mehl mit warmem Wasser an- gemacht hat, und sind, obgleich unsichtbar, doch ganz gewaltiger Art. Der Kleber greift mit seinem Bundesgenossen, dem Wasser, die Stärke an und nötigt diese zu verschiedenen Verwandlungen. Zuerst wird aus ihr ein Körper, welcher dem Gummi sehr ähnlich ist, jenem Pflanzensafte, welcher an der Luft zu einem schwach gelblichen Stofs verhärtet, im Wasser zu einer dicklichen, geschmacklosen Flüssigkeit sich auflöst und besonders als Klebmittel benutzt wird. Durch weiteren Einfluß des Klebers und des Wassers verwandelt sich dieser gummi-
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