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1. Das Vaterland - S. IV

1856 - Darmstadt : Diehl
Iv ja aus der Überschrift ersieht, daß hier nicht Erzählung, sondern ent- rweder Beschreibung oder Abhandlung zu finden ist. Wer das Register durchmustert, wird wahrscheinlich zuerst nach den Mährchen im 3. Ab- schnitt, als dem leichtesten und anziehendsten Lehrstoffe greifen. Die Zeit ist gekommen, wo alle pädagogischen Gängelbänder, alle traditionellen Reihen der Schulbücher durch die methodischen Einsichten der Lehrer er- setzt werden können und sollen. Ein Lehrer, welcher immer nur „weiter", „das folgende Stück", „der folgende Schüler" u. s. w. kommandirt, ge- hört nicht unter diejenigen, welche wirklich weiter zu schreiten streben. Die poetischen Stücke sind wenig zahlreich, und man wird darin gleichwohl noch einiges Altfränkische finden. Beides ist nicht ohne Vor- bedacht geschehen. Wenn das Lesebuch der Sprachschatz des Kindes für die Schriftsprache werden soll, so muß die Prosa vorwalten, denn diese enthält das Regelmäßige und das im Leben Gültige, die ft- Poesie ist Zugabe, vornehmlich für das Vorlesen berechnet. Auch habe ich auf Zuflüsse zur Poesie durch den in der Schule zu pflegenden Ge- sang und durch das kirchliche Gesangbuch gerechnet, weßhalb ich singbare Lieder, welche auf anderem Wege zur Kenntniß der Kinder zu kommen pflegen, nicht aufgenommen habe. Daß ich aber ältere und nach jetzigem Geschmacke allzu prosaische Gedichte vorgezogen habe, rechtfertigt sich schon aus dem Obigen. Allein außerdem lassen sich die Schriftsteller in ihren Studirstuben gar leicht über den Geschmack des Volkes täuschen. Das Volk und dessen Jugend ist noch nicht durch die literarischen Über- reizungen so abgestumpft, wie Dies bei uns selbst unvermerkt geschieht. Ich glaube nicht Zuviel zu behaupten, wenn ich sage: von den neueren Dichtungen ist nur ein unglaublich kleiner Theil volksmäßig, Gellert ist unserem Volke verwandter als Rückert. Man mache die Probe! Daß ich gar nichts direkt auf Religion Bezügliches und selbst so wenig ausdrücklich moralische Erzählungen aufgenommen habe, wird mir Mancher übel nehmen, allein ich glaube aus guten pädagogischen Gründen gehandelt zu haben: Man mache die Religion und Alles, was damit zusammenhängt, nicht trivial, Was durch öfteres und tägliches Wiederlefen fast nothwendig geschieht. Gerade um der intensiveren Wirkung des Religionsunterrichts willen behandle man denselben nicht allzu extensiv. In diesem Punkte ist früher un- endlich viel gesündigt worden, und von dem Religionsunterrichte könnte man auch fast sagen: Gott schütze mich vor meinen Freunden........... Der Titel „Vaterland" ist kein bloßer Aushängeschild, ich glaube wirklich etwas dem Vaterlande zu gute Kommendes dargeboten zu haben. Möge es nur richtig benutzt werden! Wünscht man in manchen Gegen- den mehr Berücksichtigung des engeren Vaterlandes, so bin ich gern be- reit, in einer folgenden Auflage dieses Buches dazu die Hand zu bieten.

2. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 318

1914 - Ansbach : Prögel
— 318 — kam auch der Drache zu ihm heran und wickelte sich um das Pferd. Der Ritter nahm aber seine Lanze und durchstach ihn. Darauf schnitt er den Drachen in Stücke und jeder Zuschauer bekam ein Stück Drachenfleisch. Zuletzt hielt man noch ein großes Mahl und belohnte und ehrte den Ritter für seine Tat, wie sich's gebührte. Dazu ist bemerkt: Nach einem Schüleraufsatze durch Fräulein Lehrerin Scheler. Die Schüleraufsätze, besser die Erzählungen, Spuk- und Gespenstergeschichten, habe ich nun zufällig alle gelesen und beurteilt; es war wenig Ursprüngliches darunter, und was mir ursprünglich erschien, waren ziemlich wertlose Gespenstergeschichten. Der Drachenaufsatz ist nun ein schönes Zeugnis dafür, wie eine Sage durch den Unterricht wieder verbreitet, ausgemalt und neu erzählt wird. Der Schüler hat offenbar seiner Phantasie die Zügel gelassen. Drachenkämpfe (Siegfried) waren ihm teils in meinem Unterrichte teils wohl auch durch Lektüre, vielleicht durch Schillers „Kampf mit dem Drachen" gut bekannt geworden, Aufsatzschreiben hat er auch gelernt und so war diese Darstellung für ihn kein Kunststück. Zu der Lindwurmsage selbst bemerke ich noch, daß sie auch anderwärts erzählt wird, also mehr allgemeine als örtliche Bedeutung hat. Im Unterrichte haben nach meiner Ueberzeugung, die durch Erfahrung gestützt ist, bloß große Sagen, die einen ganzen Volksstamm oder gar das ganze Volk betreffen (Siegfriedsage) oder örtliche, landschaftliche Platz. Die Kinder mit den vielerlei Sagen nur eines Kreises bekannt machen wollen, wäre verwerflich; sie würden nur ermüden, abstumpfen Und die Zeit für Wichtigeres wegnehmen. Kleine, örtliche Sagen sind oft auch weniger zuverlässig als die großen, vom ganzen Volksbewußtsein getragenen alten Heldensagen, die zu einer Zeit entstanden sind, da von Mund zu Mund mit mehr Treue erzählt wurde als heutzutage, wo das Aufschreiben das Vergessen stützt. 3. Durch den Lehrer vermittelte Erfahrungen. Erfahrungen, die aus alten Schriften oder Büchern stammen, können unsere Schüler nicht sammeln; hierfür müssen wir die Vermittler sein. Dabei gönnen wir ihnen öfter einmal einen Blick in die Urkunden, lassen diese, auch alte Bücher betrachten und ob ihres Aussehens und Alters bestaunen. Wenn wir diesen Dingen Wichtigkeit beimessen.

3. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 261

1914 - Ansbach : Prögel
— 261 — mast) im Walde. Vieh-, Ziegen- und Schweinehirten sowie Schäfer wurden gemeinsam bestellt und unterhalten. Ueber das Halten von Schweinen gab es besondere Vorschriften für die Bäcker. Die Metzger durften ihre Schafe erst nach dem Gemeindeschäfer auf die Stoppelfelder treiben; was „hegelicht" gehalten wurde (Rugwifch) mußten sie meiden. Ein Gemeindemetzger und später noch zwei „Metzler" besorgten das Schlachten und hauten Fleisch aus auf der Bank für arm und reich. Finniges Fleisch oder Fleisch von kranken Tieren durften sie nicht aushauen. Die Fleischtaxe holten sie in Ochsenfurt. Man aß besonders viel Hammelfleisch. Das Unschlitt kauften die Krämer. Im Winter schlachteten die Bauern wie heute noch selbst, gossen aus dem Unschlitt oder Talg Talg- oder Gollichter. jj§K * c) Getreidebau, Ernte, Dreschen; Handmühlen, zwei Mühlen am Bache (neue Errungenschaft). Gemeindebäcker (und dazu später noch andere „Becken"), die „Wachsteln" (Weckstollen?) und „Flecken", auch Schwarzbrot buken. Besondere Vorschriften über das Backen beim Heim- oder Gemeindebecken. Für Instandhaltung der Feldgeräte u. dgl. ein Gemeindeschmied. d) Wolle von den Schafen und Hanf auf den Feldern. — Spinnen, Stricken, Weben, Anfertigung von Kleidungsstücken aus Wolle, Leins wand und Leder (Gerben der Häute). e) Gemüse-, Obst- und Weinbau. Woher die edlen Obstbäume und Weinreben? — Weit ausgedehnte Weinanlagen (Flurnamen!). — Winzer oder Häcker. — Büttner. — Unterkäufer. — Sog. Schröter und Schmierer. — Eicher. — Das Weinumgeld. — Weinkauf „Wenkoff"). — Schenkwirtfchaften, Heckenwirtschaften, Trinkgefäße. So bekommen wir schon einen hinreichenden Einblick in das Leben und Treiben der bäuerlichen Bevölkerung. Wir bedenken nun auch, wie das Gemeinwesen sich entwickeln mußte durch gemeinsamen Besitz, der sowohl genossen als verwaltet sein wollte. Wer wird wohl die gemeinsame Verwaltung besorgt haben? — Wo sind die Männer zusammengekommen? Unter einem Baum im Freien — im Hause eines der Männer. Notwendigkeit eines gemeinsamen Hauses, das zu öffentlichen und privaten Angelegenheiten benutzt wurde. Versammlungen der ganzen Gemeinde am Montag morgens. Hierzu eine Mederschrift (Stilübung): „Das Gemeinwesen in Niedernbreit. Wasser und Weide, Wald und Wunne hatten die Niedernbreiter gemeinsam; das

4. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. uncounted

1914 - Ansbach : Prögel
Verlag von Michael Prögel, Buchhandlung, Ansbach. Frage kann aus seinem Werke beantwortet werden. So stellt es ein schlechterdings 1 unentbehrliches Handbuch dar. Einige Anhänge zeigen, wie der Anschauungsunterricht in den Dienst der Sprachpflege zu stellen ist und wie sich der Gesamtunterricht an den Erfahrungsunterricht anschließt. Für die Illustration des Werkes wurden nicht methodische Bilder, etwa Wandtafelzeichnungen schematischer Art, oder Darstellungen von Werktätigkeit im Unterrichte (diese finden sich in einem gesonderten Bande) verwendet, sondern entsprechend der künstlerischen Textgestaltung Conrads wurde durch jugendliche Künstlerhand eine große Anzahl von herrlichen Bildern dem Rahmen des Werkes eingefügt. Sie haben die Aufgabe, im Lehrer jene Stimmung zu erwecken, deren er bei der Nachgestaltung der Conrad'schen Praxis bedarf. Mit den modernsten Formen der Reproduktion wurden sie hergestellt und in der vollendetsten Wiedergabe bilden sie das ästhetische Bilderbuch des modernen Elementarlehrers, an dem er sich seine Muster für eigene künstlerische Gestaltung des Anschauungsunterrichts holen kann. Einige Anerkennungen: C. H. in E.: „Mit einem solchen Anschauungsunterricht zieht frischfröhliches Leben in die Schulstube." H. L. in G.: „Schönen Dank für das wirklich großartige Werk — Ausstattung — Text — alles so recht für die Kinder und für diese ist ja nur das Beste gut genug. Ich bin deshalb mit dem Werke sehr zuftieden." H. P. in A.: „Ein prächtiges Werk! Es ist das Beste, das mir bis jetzt bekannt ist." M. T. in M.: „Conrad, Anschauungsunterricht ist ein prächtiges Werk, das ich behalte obwohl ich selbst die Oberklasse habe. Gratuliere zu diesem Griffe.

5. Geschichtlicher Anschauungs- und Erfahrungsunterricht - S. 358

1914 - Ansbach : Prögel
— 358 — ich muß einiges von dem, was er über Quellen schreibt, hier einfügen, umsomehr als ich unabhängig von ihm in der geschlossenen Heimatgeschichte zu gleicher Erkenntnis gekommen bin. „Für den Geschichtsunterricht der Volksschule können das Tagebuch eines einfachen Handwerkers, der Bericht eines schlichten Bürgers oder Landsknechtes, ein Volkslied, das die Stimmung des Volkes bei einer bestimmten Gelegenheit widerspiegelt, ein Brief an Familienangehörige, der von geschichtlichen Ereignissen handelt, und ähnliche Ueberlieferungen sehr wohl den Stoff bieten, der geeignet ist, den Schüler mitten in Zustände und Ereignisse vergangener Zeiten hineinzuversetzen, ihre Teilnahme wachzurufen und den Geist für die anzuknüpfenden geschichtlichen Belehrungen so empfänglich als möglich zu machen."*) „Quellen dieser Art sind gewiß geeignet, den Geschichtsunterricht davor zu bewahren, daß er seine Aufmerksamkeit allein den äußeren Geschicken des deutschen Landes und Volkes zuwende und darüber versäume, auch der kulturgeschichtlichen Entwickelung gerecht zu werden."**) „Langjährige Erfahrung hat den Verfasser gelehrt, daß Aufmerksamkeit irtid Interesse der Schüler durch solche Mt-teilungen, in denen die Schüler Zeitgenossen der Ereignisse und Zustände sprechen hören, weit nachhaltiger erregt werden als selbst durch die beste Erzählung von seiten des Lehrers oder durch die beste Darstellung in einem geschichtlichen Lehr-und Lesebuche .... Dem Grundsätze der Anschaulichkeit wird ein Unterricht, der solche Quellenstücke benützt, sicher am meisten entsprechen . . . ."***) Und um wie viel höher steigt der Wert der Quellenberichte, wenn sie aus der eigenen Heimat oder der nächsten Umgebung stammen! Da wirken sie in ihrer Gemeinsamkeit geschlossen, einheitlich, nachdrücklich, eindringlich, nicht bloß den Verstand befruchtend, sondern vor allem das Gemüt erwärmend. In der neuesten Zeit hat Edgar Weyrich in Wien ein hervorragendes Werk, betitelt „Anschaulicher Geschichtsunterricht"***) herausgegeben. In seinem Untertitel: „Straße und Museum, Sprache und Alltag als Geschichtsquelle" gibt es seinen Haupt- *) S. 64. **) S. 67. ***) Wien 1910, A. Pichlers Witwe & Sohn.
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