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1. Volksschulenfreund - S. 34

1860 - Leipzig : Dürr
34 Dritte Abtheilung. gehe nur hin. Michael war sehr erfreut, er ging überall herum, besah sich Alles, merkte sich auch einige Namen der Gewächse, die auf kleine Täfelchen aufgezeichnet waren. Er kam in die Baumschule, rührte aber nirgends Etwas an. Er wollte nun zurück und dem Gärtner für seine Erlaubniß danken. Dieser sagte: Mein Sohn! ich habe Dich überall beobachtet, wenn Du mich gleich nicht gesehen hast. Ich dachte immer, Du würdest etwas ab- pflücken und mitnehmen. Nein, antwortete Michael, ich bin ja nicht in meinem Garten. Ich sehe wohl ein, daß der Garten bald leer werden würde, wenn Jeder, der herkommt, Etwas mit- nehmen wollte. Ich danke für die Güte, daß ich mich hier habe umsehen dürfen. Deine Denkart gefällt mir, lieber Knabe, er- wiederte der Gärtner, grüße Deine Eltern von mir; hier hast Du einen Blumenstrauß, und wenn Du künftiges Jahr Blumen- pflanzen haben willst, so komm zu mir, ich will Dir verschiedene Arten unentgeltlich geben. Der Knabe nahm fröhlich Abschied, und seine Eltern freuten sich über ihn, als er erzählte, was ihm der Gärtner gesagt hatte. §. 15. Denke, daß des Feuers Kraft Nutzen und auch Schaden schafft! Laß es nie Dein Spielwerk sein; Denn dieß würde bald Dich reu'n! 47 So sprachen Mariens und Gottfrieds Eltern oft zu ihren Kindern. Diese durften nie mit dem Feuer spielen, nie mit einem Licht oder brennenden Stückchen Holz an einen Ort gehen, wo ein Flämmchen oder eine Schnuppe leicht schaden kann. Die Eltern glaubten nun auch sich auf ihre Kinder ziemlich verlassen zu können. Eines Nachmittags gingen Vater und Mutter aufs Feld; die Kinder blieben zu Hause. Da kam des Nachbars Fritz, und verleitete die Kinder zu einem Spiel, wobei sie Feuer gebrauchen wollten. Fritz wollte der Wirth, Marie sollte die Wirthin, und Gottfried der Gast sein, dem die Wirthsleute ein Mittagsbrot kochen möchten. Marie hatte keine Lust zu dem Spiel, aber der leichsinnige Fritz sagte: Ich spiele oft mit Feuer, und es ist noch kein Unglück erfolgt. Sie benutzten die Kohlen, die auf dem Herde waren, und bald brannte ein kleines Feuer. Sie gingen in die Stube, hatten aber nicht daraufgeachtet, daß eine brennendekohle in einen Korb mit Spähnen gefallen war. In einigen Minuten brannte der Korb. Die Kinder sahen heraus, und bald brannte

2. Volksschulenfreund - S. 36

1860 - Leipzig : Dürr
36 Dritte Abtheilung. die eben hereintrat: Warte, ich will dich gleich erschießen! Sie bat ihn, nicht auf diese Weise zu scherzen, auch wenn das Ge- wehr nicht geladen wäre. Aber er drückte los, es gab einen furchtbaren Knall und seine Schwester stürzte todt zu Boden. Welcher Schmerz für seine Eltern und für den Knaben! §. 17. Noch einige Beispiele. 49 Ein Förster kam von der Jagd und hatte vergessen, seine Gewchrkammcr zu verschließen. Seine beiden Söhne schlichen sich hinein, nahmen zwei Pistolen, die sie für nicht geladen hiel- ten. Sie wollten nun als Soldaten ererciren, und gingen auf einander los. Sie legten die Gewehre an und commandirten: Feuer! Es geschah ein gräßlicher Schlag. Der erschrockene Va- ter eilte herbei, und fand den einen Sohn todt, den andern ge- fährlich verwundet, der, als er wieder hergestellt wurde, seinen tod- ten Bruder glücklicher pries, als sich selbst. Ein' Schmied sollte die Schraube an einem verrosteten Flin- tenlauf losmachen, und legte ihn ins Feuer. Er fragte, ob etwa ein Schliß darin wäre? Allein es wurde ihm versichert, das Ge- wehr wäre in fünf Jahren nicht angerührt worden. Und doch war es geladen. Als der Lauf glühend wurde, fuhr der Schuß heraus und tödtete die Frau des Schmieds, die eben mit ihrem Manne sprach. Wie oft wird durch Schießgewehr Feuer verwahrloset! Bei einer Hochzeit in einem Dorfe schoß ein Knecht vor Freuden ein Gewehr ab, und zwar in ein Strohdach; in wenig Minuten stand das dürre Stroh in Flammen, und es brannten mehrere Wohnungen ab. Wie oft zerspringen Gewehre und zerschmet- tern einem Menschen die Hände oder Finger! §. 18. Beschluß. 50 Wir wollen nie mit Gewehren spielen, sagte Berthold zu seiner Schwester. Ja, setzte der Vater hinzu, auch wenn Dich einst Dein Beruf nöthigt, mit Schießgewehren umzugehen, so sei vorsichtig. Kinder machen sich gern ein Vergnügen mit Schieß- pulver, aber es ist sehr gefährlich. Mancher Knabe hat sich schon Haare und Kleider durch Schwärmer und dergleichen ver- brannt. So hatte einst einer meiner Kameraden sich Pulver gesammelt, und einen Schlüssel, den er sich dazu einrichten ließ, damit geladen. Er legte brennenden Schwamm darauf. Aber die Zeit däuchte ihm zu lang, ehe der Knall erfolgte. Er ging

3. Volksschulenfreund - S. 11

1860 - Leipzig : Dürr
Vom guten Lesen. 11 Eigenschaften anstellt. Der Baum im Walde hat Eigenschaften mit dem Busche gemein, eber er ist auch von ihm verschieden.— Worin sind Enten und Gänse einander ähnlich? Worin unähn- lich? Worin die Birnen und die Aepfel? Das Gold und das Silber? §. 13. 13 Auch die Wörter zufällig, nothwendig, wesentlich werden wol oft ausgesprochen, aber nicht immer verstanden. Noth- wendig ist, was unter gewissen Umständen geschehen und erfol- gen muß; zufällig, was auch anders sein und geschehen kann. Gotthold fuhr auf einem Kahn, bog sich zu weit darüber hinaus, und stürzte ins Wasser; ein gutdenkender Mensch wagte sein Leben und rettete den Unbesonnenen. Daß Gotthold auf einem Kahne fuhr, sich zu weit hinausbog: daß ein gutdenkender Mensch da war, der Alles wagte und den Knaben herauszog, das war Alles zufällig;-daß er, als er sich zu weit hinausbog, ohne sich anzuhalten, hinausstürzte, das war nothwendig. Wenn du einen Stein im Freien in die Höhe wirfst, so muß er auch wieder herabfallen, das ist nothwendig; aber daß ein Vogel vorüber fliegt, den du triffst, das ist zufällig. Sommer und Herbst, Winter und Frühling folgen nach der Absicht und Einrichtung Gottes nothwendig auf einander. Wesentlich nennt man, was zu einer Sache so gehört, daß sie außerdem diese Sache nicht sein würde. Zum Tisch ge- hört eine Decke oder eine Platte und ein Gestelle, worauf sie ruht; nimm eins von beiden weg, so ists kein Tisch mehr. Aber ob der Tisch rund oder viereckig, braun, roth, weiß oder schwarz ist, das ist zufällig. Jeder Mensch muß einen menschlich gebildeten Körper und eine vernünftige Seele haben, das gehört wesentlich dazu, wenn wir ein Geschöpf als einen Menschen betrachten sollen; aber daß er groß oder klein, aus Europa oder aus einem andern Erdtheile, von weißer oder schwarzer Farbe, arm oder reich ist, das ist zu- fällig, und es ist sehr ungerecht, wenn wir einen Menschen,

4. Volksschulenfreund - S. 73

1860 - Leipzig : Dürr
Naturlehre. Gewitter. 73 Nähe ein Gewehr losgeschossen wird, so folgen Blitz und Schall schnell aufeinander: je entfernter es aber geschieht, desto später hörst Du den Schall. Das Licht kommt viel geschwinder in unser Auge, als der Schall in unser Ohr. Daraus hat man nun berechnet, je schneller Blitz und Donner auf einander folgen, desto näher ist das Gewitter. Kann man etwa nach dem Leuch- ten bis auf 20 zählen (jedoch nicht geschwinder, als der ruhige Pulsschlag eines Erwachsenen geht), so ist das Gewitter noch eine Meile, zählt man zehn, so ist's ungefähr noch eine Stunde entfernt u. s. w. §. 6. Der Blitz schlagt ein. 96 Es blitzte und donnerte unaufhörlich, und da in gebirgi- gen Gegenden, wo Fritz wohnte, der Schall immer an den Ber- gen zurückprallt und mit dem neuen Donner zugleich gehört wird; da auch noch ein Gewitter von einer andern Seite heran kam, so hörte das Krachen und Getöse fast gar nicht auf. End- lich blitzte es sehr stark mit einem heftigen Schlag in eben dem Augenblick, so daß der Vater selbst meinte, es müsse in der Nähe eingeschlagen haben. Da er jedoch nichts gewahr wurde, auch keine Unruhe im Orte entstand, so meinte er, der Blitz hätte viel- leicht einen Baum getroffen. Der Wind vertrieb endlich die Wolken, es hörte auf zu regnen, und der Mond, bei dessen Er- scheinen sich zuweilen die Wolken zertheilen, leuchtete freundlich hernieder. Fritz ging mit dem Vater in den Garten, und da fanden sie einen hohen Apfelbaum zerspalten. Ein Mann aus dem Orte wollte am andern Morgen Donnerkeile suchen. O! rief der Vater, Nachbar, Du wirst vergeblich suchen — der Blitz fährt herab und richtet zuweilen Schaden an, der Donner nicht. Donnerkeile gibt es nur in der Einbildung der Menschen, auch haben wol manchmal Betrüger Steine dafür verkauft, welche etwa eine besondere Form haben, zum Theil noch aus alten Zeiten herstammen, wo man im Kriege mit Steinen schleuderte. tz. 9. Was soll man bei einem Gewitter thun? 97 Der Blitz kann also doch großen Schaden anrichten? äu- ßerte Fritz. Der Vater antwortete: Allerdings, wie Du schon gesehen hast; er zündet zwar nicht immer, aber doch auch zuwei- len Gebäude an, wo sich die Flamme schnell verbreiten kann; auch verletzt und tödtet er Menschen und Thiere. Aber das ist noch kein Vergleich mit dem Elend, das'die Menschen im Leicht-

5. Volksschulenfreund - S. 75

1860 - Leipzig : Dürr
Naturlehre. Gewitter. 75 soll man aber hin, fragte Hanns, der zuhörte, wenn man einmal auf dem Felde ist? Bleib' lieber auf freiem Felde, sprach der Vater, wenn es ganz unmöglich ist, vor dem Gewitter weiter zu kommen) gehe langsam, oder setze Dich und lege alles Eisen- oder Metallwerk von Dir, da es den Blitz gern anzieht*). Daher sind viele Leute, welche Sensen und Sicheln trugen, vom Blitz getödtet, oder doch betäubt worden und das Eisen zerschmolz. Ehemals hielt man das Läuten mit den Glocken für ein Schutz- mittel gegen den Blitze aber in verschiedenen Ländern ist dieß untersagt, weil man bemerkt hat, daß der Blitz gerade während des Läutens in die Thürme schlug. Auch ist es nicht rathsam, Feuer in der Küche während des Gewitters zu unterhalten, in- dem der Blitz auch leicht von dem Rauche angezogen wird. Hohe Gebäude, die dem Gewitter und dem Blitz näher sind, sucht man durch Blitzableiter zu schützen, deren Nützlichkeit sich immermehr bestätiget. Der Erfinder war ein edler Amerikaner, Benjamin Franklin (st. 1790). Der Ableiter besteht aus einer eisernen, etwa einen Zoll starken Stange, mit einer Spitze von Kupfer, 8—9 Zoll lang, die, um das Rosten zu verhüten, im Feuer vergoldet wird. Die Stange ragt 5—6 Fuß über die höchste Stelle des Gebäudes empor, wo sie die Elektrizität der nahen *) Manche Eigenschaften und Kräfte der Naturkörper hat man erst durch vielfache Beobachtungen und Versuche kennen ge- lernt. Z. B. die Kraft des Magnets (No. 90). So lockt man Warme und Feuer durch Reiben und Schlagen der Körper hervor. Eimge Körper sind besonders reich an einer Materie, welche man electrisch nennt (von Electrum, d. h. Bernstein, No. 301. 11). Reibt man z. B. Siegellack an wollenem Tuche oder Pelzwerk, und hält dann das Siegel- lack nahe an kleine Stückchen Papier oder Kork, so zieht es diese Stückchen an sich. Größere stark electrifirte Körper, z. B. Harz, Pech, Haare, besonders von Katzen, leuchten im Finstern, knistern, geben Funken von sich, und hält man die Knöchel des Fingers hin, so fühlt man einen Stich. Diese Materie geht nun gern in manche andere Körper, besonders in die Spitzen derselben über, welche Körper man daher Lei- ter oder leitende Körper nennt. Dazu gehören die Metalle, das Wasser, überhaupt alle feuchten Körper und Oerter, vor allen auch der Menschenleib. Man hat besondre Elektrifir- maschinen, durch welche man jene Materie so hervorlocken und in den Leitern sammeln kann, daß sie Menschen und Thiere zu todten vermag, wenn sie davon berührt werden. Solche elektrische Materie erzeugt sich auch in den Gewitter- wolken, daher zieht der Blitz gern nach solchen leitenden ' Körpern, z. B. nach Metallen, nach dxn Gipfeln saftiger Bäume und nach nassen, feuchten Orten.

6. Volksschulenfreund - S. 84

1860 - Leipzig : Dürr
84 Fünfte Abtheilung. Luft hinzu läßt, indem man die Behältnisse eine Zeitlang öffnet, oder daß man mit Essig räuchert, oder an gefährlichen Oertern Schießpulver abbrennt, oder Stroh darin anzuzünden sucht. Fritz hatte auch gehört, die Zugluft wäre schädlich. Der Vater belehrte ihn, daß sie einem gesunden, kraftvollen Menschen nicht leicht schadete, daß sie aber sehr nachtheilig werden könnte, wenn man schwitze oder gar krank wäre. §. 22. Von dem Feuer. 110 Fritz wunderte sich, daß sein Vater so unwillig auf die Menschen war, wenn sie mit dem Feuer unbehutsam umgingen. Aber er wunderte sich nicht mehr, als er auf der Brandstätte einer eingeäscherten Stadt gewesen war, und hier die weinenden armen Menschen, die Reste von verbrannten Kleidern, Geräthschaften und Wohnungen auf den Schutthaufen, und selbst Ueberbleibsel von einigen in der Gluth umgekommenen Thieren erblickte. Das Feuer ist eine große Wohlthat Gottes, jagte der Vater, es er- wärmt uns und leuchtet uns; wir kochen und braten dabei; viele Handwerker können es gar nicht entbehren bei ihren Arbeiten. Aber, lieber Vater, fragte Fritz, woher nun die vielen Feuers- brünste? Zuweilen zündet, wie Du weißt, sprach der Vater, der Blitz; auch entzünden sich wol manche Dinge von selbst, worauf die Menschen nicht achten. Allein es gibt auch Mordbrenner, die aus Rachsucht, oder um bei einem Brande stehlen zu können, Feuer anlegen. So war ein Knabe in Sachsen, der viel Feuer- unglück angestiftet harte, weil er ein Vergnügen an brennenden Häusern fand. Das ist doch ein abscheuliches Vergnügen, siel ihm Fritz ins Wort. Ja wol, setzte der Vater hinzu. Der Bösewicht starb im Gefängniß, ehe er öffentlich bestraft wurde. §. 23. Aus Leichtsinn entsteht viel Unglück durch Feuer. 111 Sorglose, unbesonnene Menschen, fuhr der Vater fort, verursachen viele, vielleicht die meisten Feuersbrünste. Es blei- den die Küchen und Ofenlöcher offen, und wie leicht trägt eine Katze, die sich in der Asche wärmen will, eine Kohle mit fort. Da wird Feuer angemacht und das Schwefelholz oder der Schwamm nicht sorgfältig ausgedrückt, so daß sie dann andere brennbare Dinge ergreifen. Man schnuppt Lichter, es sei nun Talg oder Wachsstock oder sonst ein Licht, und sieht nicht darauf, wo die Schnuppen hinfallen. Man läßt des Nachts Lichter an

7. Volksschulenfreund - S. 86

1860 - Leipzig : Dürr
86 Fünfte Abtheilung. Schrecken, Angst, Anstrengungen, Hitze und Erkältung, oft die » Gesundheit und das Leben rauben, der wird sich gewiß vorneh- men, recht vorsichtig mit dem Feuer, wäre es auch das kleinste Fünkchen, umzugehen. Der Mordbrenner, der boshaft Feuer anlegt, aus Rache, oder um dabei zu rauben, ist an sich ein ab- scheulicher Mensch; und wenn er nach den Gesetzen hingerichtet oder sonst bestraft wird, so ist das sein verdienter Lohn. Aber es muß auch schwer auf dem Herzen und Gewissen drücken, wenn Jemand au-s Leichtsinn und Unvorsichtigkeit ein Feuer Verwahr- loset hat. Um Fcuersbrünste zu verhüten, oder möglichst zu dämpfen, wollen wir noch Folgendes bemerken: 1) Baue so, wie das Feuer Deine Gebäude am wenigsten angreifen kann, und frage daher nicht nach dem wohlfeilsten, son- dern nach dem verständigsten Baumeister! Eine tüchtige Mauer, Esse, ein gutes Ziegeldach, gehörige Entfernung der Gebäude, vermindert sehr die Gefahr; so wie auch der Boden da, wo Feuer unterhalten wird, unter dem Ofen, in den Rauchkammern von Stein pder Aestrich sein soll. Um die Gebäude herum und in den Hof muß man leicht mit einer Spritze kommen können. In der Esse bringe einen blechernen Schieber an, der bei einem Essen- brand sogleich vorgeschoben werden kann. Ueberhaupt benimm dem Feuer die Luft, und es erstickt, sowie auch eine Menge bren- nender Schwefellunte in der entzündeten Esse das Feuer dämpft. 2) Untersuche fleißig, wo etwa Feuer entstehen könnte! Z. B. ob die Essen, die Zugröhren, gehörig gereinigt sind, ob etwa in der Nähe der Backöfen, oder Zugröhre, oder sonst wo, gefähr- liche Balken vielleicht sehr verborgen liegen. Feuchtes Heu, Grummet, Stroh, angehäuftes Korn und Malz, Rübsamen, Lein, auch wohl Mist, besonders Taubenmist, Kleien, fettgemachte Wolle erhitzen sich leicht bis zum Entzünden. Ungelöschter Kalk bei nasser Witterung auf dem Wagen oder bei entzündbaren Dingen; Nachlässigkeit im Einschmieren der Wagenräder, der Mühlen oder wo sonst viele Reibung (Friction) stattfindet, kann große Gefahr bringen. Der Flachs muß mit der höchsten Vor- sicht bearbeitet werden. In den Erntearbeiten ist viele Vorsicht nöthig. Kohlentöpfe in den Schlafkammern sind wegen des Feuers und der Erstickung durch den Dampf gefährlich. Kohlen und Asche müssen wohl verwahrt werden; besonders glüht auch die Torfasche lange fort. Heiße Steine und Bettwärmer mit heißem Sande sind gefährlich, mit Wasser nicht. 3) Sorge vor dem Feuer für Löschanstalten. Im Hause muß immer Wasser vorräthig sein; auch gute Laternen, Lösch-

8. Volksschulenfreund - S. 87

1860 - Leipzig : Dürr
Naturgeschichte. Der Mensch. 87 eimer, Leitern, lange Stangen oben mit einem großen Besen oder runden Ballen von Stroh oder Mist, mit einein Lappen umwickelt, um in die brennenden Essen zu fahren; Feuerhaken, und, wo möglich, eine Handspritze. Das Feuer laß nicht bei Dir, aus Furcht vor den Vorwürfen der Menschen, überhand nehmen, sondern rufe ste sogleich zu Hülfe. Jede Gemeinde sollte eine Spritze und mehrere Sturmfässer haben, die immer in gutem Stande sein müssen. Denke zuweilen an die Möglich- keit eines solchen Unglücks, es wird Dich behutsamer machen, aber Du wirst auch, wenn es eintritt, nicht sogleich alle Besin- nung verlieren. 4) Bei dem Feuer arbeite mit Besonnenheit. Kinder, mü- ßige Gasser gehören nicht hin, noch viel weniger die schändlichen Spitzbuben, die dabei reich werden wollen. Ist das Feuer an Deinem Wohnorte, so eile, wenn Du nickt selbst schon in der größten Gefahr bist, zuerst an den gefährlichsten Platz; vielleicht läßt sich zum Anfange noch Vieles thun; ist es an einem andern Orte, so thue Alles, was Du wünschest, das die Leute an Dir bei einem solchen Unfall thun sollen. Der Ehrist soll selbst das Leben für die Brüder lassen, es also wagen, wenn er nur noch einige Hoffnung hat, den Nächsten vom schrecklichen Tode zu ret- ten; er soll nicht ängstlich berechnen, ob er vielleicl't sich und sein Vieh etwas mehr als gewöhnlich anstrengen müsse, und seinem leidenden Bruder zu dienen. Vor Alleni suche Menschen zu ret- ten, sie aufzuwecken, Thiere heraus zu schaffen, dann aber auch andere Dinge von Werth, besonders Schriften, die vielleicht wich- tig sind. Mistjauche und Lauge löschen noch besser, als Wasser, aber das Feuer beschwören und durch einen Feuersegen versprechen, ist schädlicher Aberglaube. Ausführlicher lehrt dieß alles Dinters Unterricht über Ver- hütung der Feucrsbrünste, den jeder Hausvater tm Hause haben und den Seinen oft vorlesen sollte. Er ist in jeder Buchhand- lung gebunden für 21/2 Ngr. zu haben. §. 24. Einige Unterhaltungen aus der Naturgeschichte. Von dem Menschen. 112 Herr Schmidt hatte seinen zwei Kindern, Hermann und Sophie, erzählt, daß er bei einer vornehmen Frau einen nied- lichen Mopshund gesehen, den sie oft auf den Schoos genom- men, ihm ein weiches warmes Beitchen zubereitet und die feinsten Speisen gegeben hätte. Auch unterhielt sie einen Cana-

9. Volksschulenfreund - S. 131

1860 - Leipzig : Dürr
Naturhistorische Merkwürdigkeiten. 131 Mann, Namens Baumann, dersi'ch beinahedarin verirrt und sein Leben eingebüsst hätte. Sie besteht aus sechs bekannten und vielen unbekannten Klüften. Man kann jetzt bequem hineingehen, doch im Innern isteshieund da etwas eng und unbequem zu steigen. Es tröpfelt immer Wasser herab mit steinigen Theilen, undaus diesen ha- bensich allerhand Figuren angesetzt, die mit manchen Dingen auf der Oberwelt einige Aehnlichkeit haben. So zeigtman eine grosse und kleine Orgel, ein Schloss mit drei Thürmen. Eine Säule von solchem Tropfstein gibt einen hellen Klang, fast wie eine Glocke. Die Bielshöhle hat 15 Kammern und Höhlen, und noch mehr und schönere Figuren, z. B. eine spinnende Jungfer, einen Thron mit Umhängen. Es sind in dem nahen Dorfe Rübelandführer für die Reisenden; sie halten ein Buch, worein man seinen Na- men schreibt, so wie diess auch auf dem Brockenhause geschieht. §. 82. Die grösste Linde, die in Deutschland noch 1819 stand. 1/0 An vielen Orten findet man Alleen von Linden, wilden Castanien und andern Bäumen, welche unsere lie- den Vorfahren anpflanzten, und unter denen schon man- cher Spaziergänger mit Vergnügen wandelte. So findet man auch auf vielen Dörfern eine oder mehrere Linden, unter welchen sich Sonntags Nachmittags, oder in den Wochentagen nach vollbrachtem Tagewerk, mehrere Einwohner versammeln und in freundlichem Gespräch sich unterhalten. An manchen Orten tanzt man auchin der Pfingstwoche oder bei andern Gelegenheiten unter solchenlinden. Es gibt hie und da Linden von einem ho- hen Alter; und Dank den guten Alten, die vielleicht ein kleines Stämmchen setzten, woraus ein so grosser, schat- tenreicher Baum wurde. Auch wir wollen thätig sein, durch Anpflanzungen, besonders auch von Obstbäumen, unsere Gegend zu verschönern, dass die Nachwelt sich unser noch freue. Man sollte aber immer die Zeit irgend- wo bemerken, zu welcher solche Pflanzungen gemacht worden sind. Die grösste und älteste Linde mag wol in Schwaben bei einem Städtchen sein, das nach einem Flüsschen: 9*

10. Volksschulenfreund - S. 311

1860 - Leipzig : Dürr
Etwas über die Rechtschreibung. 311 Nr. 4. Die Hülfslaute a, o, u, au, werden gewöhnlich in ä, ö, ü, ä u, verwandelt. Vater, Väter; Rohr, Röhre; Ruhm, rühmen; Raub, Räuber. Doch siehe §. 2. Nr. 4. Außer- dem achte man auf den' Schreibgebrauch. Wirken, lie- derlich, edel ist jetzt gewöhnlicher als w ürken, lüd erli ch, ädel. Nur muß man bei einer Schreibart bleiben. Auch ändern nicht alle Wörter in der Mehrzahl das a, o, u und au, und die des dritten Geschlechts, die e in der Mehrzahl haben, nie. Z. B. der Balken, die Balken; der Arm, die Arme; die Klafter, die Klaftern; das Jahr, die Jahre; das Thor, die Thore. §. 12. Ueber die Endsylben lich und ig. 275 Lich schreibt man, wenn das l nicht zum Stammworr gehört, z. B. höflich von Hof, bürgerlich, Herrlichkeit. Au- ßerdem steht ig, z. B. adelig von Adel; heilig von Heil, billig von einem alten Worte Bill; so allmälig, mannichfaltig, müßig, willig. §. 13. Von dem Gebrauche großer Buchstaben. 276 Sie stehen 1. Zu Anfange eines Aufsatzes, auch gewöhnlich in jeder neuen Zeile eines Gedichts, wenn es nicht, wie im Gesangbuch, in fortlaufender Schrift steht. 2. Nach einem Punkte, wenn ein neuer Satz angeht. §. 24. Nr. 4. 3. Nach einem Fragezeichen, wenn die Antwort sogleich erfolgt. .Willst Du? Ja. Over wenn der ganze Satz sich schließt. Z. B. Wer zweifelt daran? Und doch hat man Ursache dazu. Gehst du fleißig in die Schule? Bist Du auf- merksam? Sind es hingegen kurze, schnell folgende, sich auf einander beziehende Fragen, so kann ein kleiner Buchstabe folgen. Z. B. Du willst noch tadeln? willst noch murren? willst noch ungehorsam sein? Schäme Dich! 4. Nach einem Ausrufungszeichen, wenn es den ganzen Satz schließt. Wehe Dir! Es ist Dein Unglück! Hingegen: - Ach, armer Mensch! wo denkst Du hin? 5 Bei allen Haupt-, Nenn- und überhaupt bei allen Wörtern, die als Hauptwörter gebraucht werden. Der König David. Der Weise, Edle schickt sich in die Zeit. Das Ster- den ist gewiß, das Wann? und Wo? ist unbekannt. Das Große und Edle der That. So auch: Er hat Großes, Rühmliches vollbracht (d. i. ein großes, rühmliches Werk).
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