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1. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 32

1873 - Kempten : Dannheimer
32 licher Rstung und trug ein Weies Banner. Die Englnder belag-erten 1429 die Stadt Orleans an der Loire. Die Jungfrau fhrte ihr Lebensmittel und Verstrkung mi Mannschaft zu. In ihrer An-Wesenheit siegten die Franzosen und eroberten die verlornen Plze. König Karl lie sich sogar zu Rheims krnen. In einem Gefecht aber wurde sie gefangen, zu Rouen an der Seine eingekerkert und 1431 als Zauberin oder Hexe verbrannt. Einige Jahre nach ihrer ungerechten Verurtheiluug erhob der Monarch ihre Familie in den Adclstand; so heit sie Johanna d'arc. Eine Bildsale zu Orleans verherrlicht ihr Andenken. Eine der wichtigsten Erfindungen ist die Bnchdrnckerkuust. Vorher gab es nur.geschriebene Bcher; besonders Mnche be^chf-tigteu sich mit denwbschreiben. Nachdem man gelernt hatte, Bil-der in Holzplatten zu schneiden und sie so zu vervielfltigen, kam Johann Gutenberg (Gensfleisch, Srgenloch) aus Mainz 1440, damals in Strabnrg wohnhaft, auf den glcklichen Gedanken, die Lautzeichen einzeln auf hlzerne Stbchen zu schneiden, diese zu Wr-tern zusammenzufgen, mit Farbe zu bestreichen und abzudrucken. Als sich Gutenb^rg in seiner Vaterstadt mit dem reichen Goldschmied Johann Faust und dem geschickten Gieer und Schreiber Peter Schs-fer verbunden hatte, wurde die Erfindung sehr vervollkommnet, wie durch den Gn von Lettern aus gemischtem Metall, eine Presse und die passende Schwrze. Ein lateinischer Psalter 1457 und eine deutsche Bibel 1462 gehren zu den ersten gedruckten Bchern. Gutenberg erntete aber die Frchte seiner Erfindung nicht. Ein Zwist und Pro-ze mit Faust endigte gnstig fr diesen. Gutenberg f 1468. Anno 1837 wurde ihm ein ehernes Standbild zu Mainz errichtet, woraus verdeutscht steht: Jene Kunst, die den Griechen verborgen und rmischen Weisen, fand ein germanisiter Mann, Gutenbergs forschender Geist. Was die Alten gedacht und was die Nenern ersonnen, ist nicht des Einzelnen mehr, wird jezt der Vlk.r Besiz. Das Heidelberger Mahl. Graf Ulrich V von Wrttemberg, der Markgraf von Baden, auch die Bischfe von Speier und Metz bekriegten 1462 den Pfalzgrafen Friedrich. Allein dieser schlug bei Mannheim am Rhein (Seckenheim) seine Feinde, nahm d,e Fr-steu gefangen und sezte sie auf das Heidelberger Schlo. Emmal, nach langer, harter Haft, bereitete er ihnen ein leckeres Mahl; Herdt*

2. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 47

1873 - Kempten : Dannheimer
poleon 1 von den Deutschen gefhrten Kriege heit man die Frei-h e i t s k r i e g e. Anfangs standen die Ostreicher, Bayern, Sachsen, Wrttemberger, B^denscr und Hessen noch auf Seiten der Franzosen. Der König Friedrich Wilhelm Iii von Preußen (Jork, Stein, Scharn-Horst, Lzow, Blcher) erlie einen Aufruf an fein Volt und Heer (17 Miz) und dieses erhob sich begeistert fr die Befreiung des Va^ terlaudes von der Fremdherrschaft. Bei Ltzen und Bauzen wurde hep tig gekmpft. Da Napoleon im Waffenstillstand vom 5 Juni bis 10 August beu Frieden nicht eingieng, trat auch sterreich, Schweden und Bayern zu den Preußen und Russen der. Nach deu blutigen Kmpfen bei Grobeeren, an der Kazbach, bei Dresden, Kulm und Nol-lendorf, Dennewiz, Wartend in g entschied die Vlkerschlacht bei Leipzig am 16, 18 und 19 Oltober 1813. Die Franzosen zogen ub und die Verbndeten rckten der bcu Rhein in der Nenjahrsnacht 1814. (Bit emie, L.i Rothicre, Monterau, Laon, Arcis sr Anbe). Paris kapi-tnljrte am 31 Mrz, Napoleon entsagte der Krone und erhielt die Insel Elba zum Frstenthum. Ludwig X v 111 wurde König von Frankreich. Aber am 1 Mrz 1815 kehrte Napoleon nach Franko eich zurck. Die Schlacht bei Waterloo oder Belle Atlicin.ce am 18 Juni (Wellington, Blcher) endete sein Regiment. Fliehend fiel er den Englndern m die Hnde, wrbe nach Helena gefhrt und starb hier als Gefangener den 5 Mai 1821. Napoleons Sohn, der Herzog von Reichstdt, f 1832, seine Gemahlin Marie Luise als Herzogen von Parma 1847. Schiller, Wieland und Gthe sind hechberhmte Dichter. Friedrich Schiller wurde geboren d. 10 Nov. 1759 zu Marbach a. N. und studirte Medizin auf der hohen Korls-Akademie zu Stuttgart. Hernach winde er Professor zu Jena lei Weimar. Unter seinen (Schichten ragen Hervor: Die Glrcee, die Brgschaft, der Taucher, die Kraniche des Jbyk'us; unter seinen Schauspielen: Die Ruber, Wilhelm Tell, Wal-lenitein, Maria Stuart, Fiesko, Dou Carlos, die J.iugfrau vou Orleans ; unter seinen prosaischen Schriften: Die Geschichte des 30jy-rigen Kriegs und des Abfalls der Nieberlanbe. Er starb 1805. Christof Martin Wielanb, ausgewachsen zu Biberach 1733, war zuerst Kanzleibirektor in seiner Baterstabt, dann Erzieher des Prinzen von Weimar und Hosrath und staxb 1813. Von seinen Schnften find zu nennen: Obcron, Agathon, Geschichte der Abderiten und bersezungen von alten Klassikern. Wolfgang Gthe, geboren in Frankfur t 1749 war Minister zu Weimar, er starb 1832. Zahlreich siud feine Werke: Gedichte, Hermann und Dortthea, Iphigenie, Tasfo, Egmont, Gz

3. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. 48

1873 - Kempten : Dannheimer
48 von Berlichingen, Wilhelm Meisters Lehrjahre. Sonst glnzen als literarische Sterne: Lessing, K topfte ck, Herder, Kant der Philosoph. Jean Paul Richter, Pestalozzi, Zschokke, Uhland u. a. Die Witterung des Scrnmers 1816 war fr das Wachsthuni und Reifen der Feldfrchte hchst ungnstig. Das Getreide blieb infolge der Nsse und Klte kern- nu" mehlarm und h;.ttc wenig nhrende Kraft; das Futter war so gering, da das Vieh magerund hufig krank wurde. Die Kartoffeln gediehen nicht, die Trauben wurden nicht reif. So stiegen die Preise der Lebensmittel zu einer zuvor unbekannten Hhe. Der Scheffel Dinkel kostete 40, Kernen 90, Gerste 66 fl. Eiu ychtpfndiger Brotlaib galt 2 fl. 16 kr., ein Sim Kartoffeln 4 fl., ein Ei 3 kr. Die Armen aen Brot aus Meie, mit Sgmehl und Mhlstaub vermisch!; sogar Gras, Klee, Wurzeln wurden gekocht. Viele Lei-te wandelten bla und abgemagert umher und manche raffte der Hungertod langsam hinweg. Das aus fernen Lndern herbeigeschaffte Getreide reichte nicht zu. Glcklicher Weise fiel die Ernte 1817 sehr gut und reichlich aus und half dem schrecklichen Mangel ab. Auch 1770 und 1847 waren Theurungejahre. Auf Ludwig Xyili (Bonronen) erbte die franzsische Krone 1824 j sein Bruder Karl X, der infolge einer neuen Revolution 1830 fliehen mute. Ter Herzog von Orleans, Louis Philipp, wurde König. -Bei- 1 gien ri sich zu gleicher Zeit con Holland los, Polen erhob sich vergeblich gegen Rußland. In Italien entstanden heftige Unruhen. Grie- j chenland dagegen, wo seit 1822 gegen die trkische Herrschaft blutig gekmpft worben war (Missoloughi, Seeschlacht bei Navarin 1827) wurde ! von den europischen Gromchten zu einem Knigreiche gestaltet (Otto, ; Georgias). Anno 1848 brach in Frankreich abermals eine Revolution aus. Der Prsident der Repnblick, Louis Napoleon, machte sich 1852 zum Kaiser. Seme Kriege in der tili mm (Sebastopol 1855), in Jt licn 1859 (Magenta, Solserino), in Mexiko 1862 vermehrten nur Die Staatsschulden. Die Deutschen muten gegen die Dnen (Dppler Schanzen) zu Felde ziehen und befreiten Schleswig-Holstein von ihrem Druck 1864. Zwei Jahre spter brach ein Kampf zwischen Preußen und sterreich aus (Kniggrz, Prager Friede) und leztercs trat aus | dem deutschen Bunde. Frwahr, eine bewegte Zeit! a) Die Franzosen trachteten seit Jahren nach der Rhein grenze, 1

4. Grundstufe der Weltgeschichte für Volksschüler - S. uncounted

1873 - Kempten : Dannheimer
r Sitrm - In Folge einer Geschvtsberhufung meiner eigenen Ott'icin liess ich dieses Bchlein, um es noch vor Schluss des Schuljahres fertig zu bekommen, in einer mir empfohlenen auswrtigen Druckerei herstellen. Dasselbe ist aber in jeder Beziehung nicht nach meinem Wunsche ausgefallen und es ist mir unmglich, das so praktische Werkchen in dieser missrathenen Weise in den Buchhandel zu bringen. Nur um einen Einblick in die Durchfhrung des Stoffes zu gewhren, erlaube ich mir, dies Exemplar in Vorlage zu bringen. Soweit der Vorrath reicht, gebe ich dieses Bchlein zu 6 kr. ab, während es sonst 12 kr. kostet. Bis Oktober erscheint eine schne und korrekt gedruckte Ausgabe, welche zur Einfhrung in den Schulen angelegentlich empfohlen wird. Tobias Dannheimersche Verlagsbuchhandlung. Keinptcu,

5. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 16

1826 - Kempten : Dannheimer
1ö 0 Pantwniens *). — Später blühte Juvavium (Salz» burgl am Fuße deö Hochgebirgö als eine Pftanzftadr rö. Mischer Legionen auf, und wetteiferte mit der stolzen A u- gusta am Lech/ um Vorrang an römischer Cultur. — Die meisten rhätischen und norischeu Ortschaften waren bereits nn ersten Jahrhundert nach der Eroberung der bojischen Donauländer gegründet; und gaben Zeugniß über den glücklichen Anbau des großen Landes, das von Italiens Grenze bis an die Donau, daun von der ceti, sehen langen Bergreihe bis an das Hochland Helvenens reichte; welcher Umfang in unfern Tagen beinahe das ganze südliche Deutschland in sich schließt **). Frg. 18) Wie waren die wichtigsten Heer- straßen der Römer in diesen neugegründeten Pro- vinzen verbunden und beschützt, und welchen Zug nahmen die wichtigsten davon? Antw. Ein ewiges Verdienst erwarb sich Augustu- ttnd seine Römer um die Nachwelt durch das Unrerneh. men der berühmten Heerstraßen. Ihre Anlage geschah wette *) Die Mithrag e h ei m n isse der vor - und urchristlichen Zeit, dargestellt in der Geschichte der antiken Religionen und im Tempellcben der alten Priester. Don H. Seel, mit 20 Kupfcrtafeln, Aarau, bei Sauerländer. 1824» Seite Zi8. Preis 5 st. 5ö kr. **) Der baierischen Geschichten erstes und zweites Buch von Heinrich Zs chokke. Zweite verbesserte Ausgabe. Aa- r a u, bei H. R. S a u e r l a n d e r, 1821. — ©er m a n i a,. Rhatia, Norie» in , P a n n o n i a , nach den Begriffen der Griechen und Römer. Don Hofrath Konrad Männert. Zweite Auflage, mit zwei Karten. Leipzig, bei H a h n. 1820. — Vorgeschichte der Teutschen von T i tz e. Prag, bei I. Kran ß. 1820. — Philip. Cliiverii Ger- mania antiqua. Lugd uni Batavorum. A Ci3i3cxxxf* Lib. Iii. Cap. Xxx. pag. 6i2. — Urgeschichte deb Baiern , von Vinzenz von Pallhausen. Mün- chen, bei Lentner, 1610; — dessen Nachtrag zur Urgeschichte der Baiern. München, bei Lentner, 1815. — I. Guler's von Weineck, alten Landeshauptmann Deltlins, Beschreibung Rhäeierrs, mit Karten. Chur, Zv1ocxvi. V

6. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 172

1826 - Kempten : Dannheimer
Der sorgenbeschwerte Herzog und Vater war von dem > Gedanken geschreckt, den Thron der Wittelsbacher könnte noch einst die Tochter eines Bürgers besteigen. In Al- berts ui. Abwesenheit wurde sein fürstliches Weib auf des Herzogs Ernst Befehl verhaftet und dem Hofgerichle zu Straubing aufgetragen, der Agnes den Prozeß zu machen; schleunige Hinrichtung war dag schauerliche Ur. theil, die Unglückliche wurde als Zauberinn durch den Henker zu Straubing im Donaustrom ersäuft (12. Oct. 1435), und ihr Leichnam dann auf dem dortigen Deters. Kirchhof beerdigt. Der ergrimmte Sohn zog würgend mit Raub und Brand durch seines Vaters Land, er ra. fete mit Feuer und Schwerdt, als wollte er sein eigenes Erbtheil vertilgen, bis er endlich besonnen zur Wicht und Ehre zurückkehrte. Doch nur die Zeit und Tonkunst mil. derlen Albertö tiefen Schmerz! *) Herzog Ernst, der Versöhnung froh, lebte seine-letzten Jahre in Fröm. migkeit und Frieden, einig mit den Ständen seiner Land« schaft. Dieser Fürst Baierns schätzte Künste und Wissen, schäften, er hatte besondere Neigung für die vaterländische Geschichte, und ehrte vorzüglich die Chronikschreiber sei. ner Zeit. — Sein Hintritt erfolgte am i. Juli 1438, er wurde in der von Kaiser Ludwig erbauten Fürstengruft in der Kirche zu U. L. Frau in München begraben. Elisabeth, Herzog Barnabas vön Mailand Tochter, war seine Gemahlinn, von der er folgende Kinder hatte: 1) Albert in. dem Frommen. 2) Beatrix und 3) Elisabeth. Albert Iii. der Fromme. f 1460. Frg. 134) Welche denkwürdige Ereignisse er- gaben sich während der Regierung Albert Iii.; — wer wurde nach Agnes Tod seine Gemahlinn, — *) Agnes Bernauerinn historisch geschildert von F. I. Lip o ws ky. München bei Joseph Lentner igoi.— W e- stenrieders baierische Geschichte B. Ii. Thl. V. S. 4y8. — Pantheon berühmter Frauen. V. Thl. Leipzig hei Hahn lßiö.

7. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 185

1826 - Kempten : Dannheimer
0 185 Frg. 140) Welches Schicksal hatte die Re- formation während Wilhelms und Ludwigs Regierung in Baiern, — wo lehrte Aventin? Antw. Die Reformation / welche bald nach ihrer Begründung in Sachsen und Schwaben/ auch in Baiern zahlreiche Anhänger fand/ und in. vielen Orten unser§ Vaterlands sehr tumultuarisch begann/ ward von den bei- den regierenden Fürsten Wilhelm Iv. und Ludwig dekampfl. Mit Besorgniß sah die Geistlichkeit in Baiern den Umsturz der alten Heiligthümer des Volkes/ wah- rend die Landesregierung Hof und Adel/ eine Verbesse, rung in Kirchensachen aufrichtig wünschten. Gelehrsam- fett und Wissenschaften beförderten beide Herzoge eifrig, doch scheueten sie die Gewaltschritte der Evangelischen in* den Nachbarstaaten Deutschlands; sie hielten/ bei solchen Ereignissen/ Gewalt gegen den Strom für unansweich. lich *)/ verboten die deutsche Uebersetzung des neuen Te- stamentö/ und Ludwig unterstützte den Erzbischof von Salzburg gegen seine aufrührerischen Bauern (1525). Der ingolstädtische Theolog: Johannes Eck/ ein eifri- ger Gegner der neuen Lehre/ bewirkte gegen ihren Grün- der Luther **) die päpstliche Verdammungsbulle und *) Vitus Ant. Winter, Geschichte der protestan- tischen Lehre in Baiern. Ii. Thl. München, 1810. — Geschichte der baierischen Wiedertäufer im sechszehntenjahrhunderte. München, 1809. (vergl. Oberl- L. Z. 1808- ^ro. 127.) — Feßmairs Geschichte von Baiern. S. 692. — L. Westenrieders Abriß der deutschen Geschichte. S. 99. 110. **) Lutherslehre und ihrewirkungen invaiern; siehe der baierischen Geschichte V. Buch von Heinrich Zschokke. Ilt. Band. Aarau 1816. bei H. N. Sauer- länder S. zi — 37. dann 108 — 121. — Charakteri- stik Dr. Martin Luthers von Hosr. Ernst Carl Wieland. Chemnitz 1810. — C 0 nverf. Lexikon Viii. Band. Stuttgart (Macklot) 1818- S. 901 — 928. Art. Ref0rmati0n. — Dr. Martin Luther war 1483 zu Eisleben geboren, er studirte 1302 — 1503 zu Eisen- ach, wurde Augustinermönch, und 1508 Professor zu Wit- tenberg, reiste' 1510 nach Rom, erhielt 1512 die Würde eines Doctors der Theologie, vertheidigte 1517 fünf und neunzig Streitsätze Zcgen Tetz kl, vk'rbranntk 152q Oie

8. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 187

1826 - Kempten : Dannheimer
0 187 mals sehr gelehrte Italien und kam mit reifen Kennt- nissen und edlen Neigungen bereichert nach Baiern zu- rück/ wo er 1550 die Regierung antral. — Er war ein Heller Geist/ ein warmer und lhätiger Freund der Ge- lehrsamkeit und schönen Künste/ zu deren Beförderung er eine durch seltene Bücher und Handschriften schätzbare Bibliothek in München anlegte. Er hatte da6 da. mals glänzendste Musikorchester in Deutschland und Or- lando Lasso, den berühmten Tonkünstler/ zum Kapell- meister; mit königlichem Aufwand ermunterte er Künst. ler/ Mahler, Baumeister und Bildhauer/ er belohnte sie mit fürstlicher Huld und Freigebigkeit, wodurch er den Beinamen: des Großmülhigen erhielt. — In München errichtete Albert v. 1557 einen geistlichen Rach über Glaubens- und Kirchensachen; und um grö. ßern Spaltungen in der Kirche vorzubauen, sendete er 456t Abgeordnete seines Hofes nach Trient zur Kir- cheuversammlung mit dem Antrag, zur Hemmung der Gefahr des Abfalls von der römisch-katholischen Kirche: 1) eine schnelle Verbesserung der Kirchenzucht und Sitten, als Urquelle des Unheils, vorzunehmen, 2) die Ehelosigkeit der Weltpriefter aufzuheben, dann 3) den Weltleuten das heilige Abendmahl unter Brod und Wein zu reichen, alles nach den Satzungen des Ur- christenthums;— diesen zeitgemäßen Antrag erneuerte er 1564 bei Papst Pius lv. wieder, doch vergeblich; die tritentinische Versammlung lösete sich auf, ohne Al- berts V. Wünschen entsprochen zu haben, jede Annähe- rung zu den Neugläubigen erklärten die römischen Prie- ster als verbrecherische Schwäche und die Kirchenspaltung in Deutschland ward von jetzt an verewigt. — Herzog Albert v. hielt sein Volk nicht einig in den Meinungen, nicht allgemein reif für das neue Bekenmmß im Glauben, dies bestimmte ihn, fest sich an den Ausspruch der tritemi- Nischen Versammlung zu halten. — Die Freiheit des Ge- wissens und alles Fremdartige im Gottesdienst zu vertilgen, vermehrte man jetzt die schon 1557 von Rom nach Barer« gekommenen Glieder der Gesellschaft Jesu. *) Lipowsky Gesch. der Jesuiten in Baiern i,74,

9. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 223

1826 - Kempten : Dannheimer
223 Frg. 161) Welche legitime Kinder hinterließ Carl Albert? Antw. K. Carl Vn. hjnterließ aus seiner Ehe mit Muria Amalia, der zweiten Tochter Kaisers Joseph.!., einen einzigen Sohn, Maximilian Joseph, seinen Nachfolger, und mehrere Töchter, von welchen die älteste, Maria Antonia (geh. 1724, 1- 1780) an den damali- gen Churprinzen, nachmaligen Churfürsten von Sachsen: Friedrich Christian, vermählt wurde. *) Maximilan Joseph Iii., (ge&. 1727, t 1777). Frg. 162) Wie war des neuen Churfürsten Zugendbildung und Gemüthsart, — wie übernahm er die Regierung, — wodurch erneuerte sich gegen Baiern der Krieg, — welche Ansichten herrschten am Münchner Hof über den Frieden, — wann, wo und unter welchen Bedingungen erfolgte die Aussöhnung mit Oesterreich? Antw. Schon die Natur hatte Maximilian Jo- seph zum Liebenswürdigsten aller Herrscher seiner Zelt ge- schaffen In zarter, edler Leibcögestalt „schildert Z sch 0 k ke" wohnte ein menschenfreundlicher Geist, voll Sehnsucht eine Welt zu beglücken. — Vortreffliche Gaben jeder Art zeich- neten den hoffnungsvollen Fürsten au6; er dürstete nach Kenntnissen; das Studium der Rechtskunde, Mathematik und der Geschichte des alten Noms würdigte er vorzüg- *) Aulfuhrliche Lebensbeschreibung des Churfur- sten Cari Albrechts, in den Genealog. histor. Nach- richten. Thl. 7. S. ,87. — Andr, Buttsledt (Dir. Gymn. Hildesh. Ludoviciis Iv. Aiig. vulgo Bav. dictus, in Augustissimo Carolo Alberto redivivus. ,742. (4.) — I 0 h. Iac. M 0 ser Geschichte und Thaten Kaiser Carls Vii. Frankfurt und Leipz. ,745. (8.) — Sfaatss historie Oeutschlands unter der Negierung Carls Vh. 2 Thl. Jena ,743- — C. G. Schwarz L 0 brede auf Carl Vii. Aus dem Lat. Nurnberg 1745. §ol.

10. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 225

1826 - Kempten : Dannheimer
0 225 Haushalt seiner Zeit, — wie heilte er die Kriegs- wunden des Landes, — und wie sorgte er in den Jammer-Jahren der Theurung für seine lieben Baiern? Antw. Nach gestiftetem Frieden trachtete Mar Jo- seph nur ein glücklich Volk um feinen Thron zu sehen. Der Eingezogenheit treu, führte er ein bürgerlich stilles Leben; Jagd und Tonkunst, oder bildnerische Arbeit an der Drechselbank waren seine Erholungen, ohne dabei zu versäumen, was fürstlichem Stande und Ansehen geziemt. Jeden seiner Uulerthancn hörte er mit Liebe, er erschien vor dem Volke, wie der Vater vor Kindern, welcher, lent, selig und ernst, für alle, wo nicht volle Hilfe, doch Trost hat. Keinen, der ihn suchte, wieö er zurück. Der Geringste seines Volkes war ihm theuer, und der Vornehmste des Adels fand ihn niemals schwach. Ein Graf, der bei ihm viel galt, hatte einst im Zorn einem niedrigen Diener unver- schuldet zwölf Stockstreiche gegeben.—,) So zahle, sprach der Churfürst" der Graf ihm Schmerzengeld, für jeden Streich lausend Gulden!" — Der Graf gehorchte mit Schrecken; denn er wußte, daß des Landes- vaters Herz keinen Unterschied der Stände kannte. Ma- ximilians Worte kamen aus einer Brust, deren Güte im offenen großen Blicke seiner Augen lächelte, so ward er in Bälde die allgemeine Zuversicht und Freude des Volkes; man hieß ihn allgemein nur den guten Mar! — Im geheimen Rathe führte Maximilian Joseph persönlich den Vorsitz, Kanzler desselben war Freiherr von Unertl, ein Mann voll Thütigkeits. liebe und großen Gaben zur Staatsführung; gleich ehr- würdig war sein Mitgenosse: Aloiö Wiguleuü Frei* Herr von Kreitmayr, einer der gründlichsten Rechts* kundigen seiner Zeit, ein Mann von strengen Grundsä- tzen und ernsten Sitten; durch ihn erhielt Baiern , auf Maximilians Befehl, neu verbesserte Gesetze-, zum Schirm deö Eigenthums und Lebens, *) und eine *) Der baierischen G c sch ich t e n sechstes Buch, von Heinrich Zschokke. Iv. Band. Aarau 1618, bei H. Seel, Lekrlmch der Daterlandsaeschichte. 15
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