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1. Preußisch-deutsche Geschichte vom Ende des Großen Krieges bis zum Beginne des Zwanzigsten Jahrhunderts - S. 30

1905 - Halle : Gesenius
— 30 — 6 Städte, 330 Dörfer und 60 Domänen ganz neu. Acht ^ahre lana dauerte die Einwanderung. ^ ^ 9 e iang . Die Sorge des Königs für die Gewerbe. Nicht minder sorgte der König sur den anderen Ernährungszweig, der die Kraft des Büraer-standes erhalt, für die Gewerbe. Die Handwerker erhielten neue Vorschriften mr den Geschäftsbetrieb und wie sie Gesellen und Lehrlinge halten Mten. Besonders dre Wollwebereien und Tuchfabriken unterstützte der König, e? streng und das Tragen ausländischer Tuche untersagte Es kam durch dieses Verfahren viel Geld in die Städte; mancher Bürger wurde reich. Das benutzte der König, um die Erneuerung alter und die Erbauung neuer Hauser zu verfügen. „Der Kerl hat Geld, soll bauen!" so befahl er häufig, und der also Geheißene mußte bauen und wenn er darüber zu Grunde ging. So wurden namentlich Berlin und Potsdam zu schonen Städten. Potsdam betrachtete der König als seine Residenz und weilte fast immer dort. t .. Aber der Handel nach der Kolonie in Afrika schien ihm nicht einträglich. Sem Vater hatte den Verkehr dorthin vernachlässigt, und die Kolonie verursachte mehr Kosten als sie einbrachte. Da verkaufte sie der König an die Holländer, die das Seehandelsgeschäft besser verstanden. Die Sorge des Königs für Volksschule und Kirche. Damit das ^>olk, namentlich das Landvolk, verständnisvoller sür feine Arbeit würde drang Friedrich Wilhelm auf besseren Schulunterricht. Er führte die allgemeine Schulpflicht ein. Jedes Kind sollte vom 5. bis zum 12. Jahre tm Winter alle Tage, im Sommer zwei bis drei Tage der Woche in die Schule gehen. Religion, Lesen, Schreiben und Rechnen waren die Unterrichtsgegenstände. Die Gemeinden wurden zum Bauen von Schulhäusern angehalten; armen Gemeinden schenkte der König zu dem Zwecke den Bauplatz, Holz und Steine und ließ diese noch überdies anfahren. Alljährlich ließ er 450000 Mark, also fast eine halbe Million für Schulzwecke verwenden. Für tüchtige Lehrer sorgte das Seminar A. H. Franckes in Halle. Es sind durch Friedrich Wilhelm im ganzen 1700 neue Volksschulen, darunter über 1100 in Ostpreußen entstanden. Für die höheren Schulen wurde wenig, für Universitäten gar nichts getan. Die Wissenschaft hielt der König einfach für unnütz. Die Kirche achtete er dagegen hoch. Er war selbst fromm, konnte aber die Zänkerei in Religionssachen nicht leiden. Die Lutheraner und Reformierten sollten sich vertragen. Auch die Katholiken erkannte er als berechtigt an, und ließ zu, daß sie Gemeinden bildeten. Das war in einem evangelischen Staate bisher noch nicht dagewesen. Die Sorge des Königs für die Rechtspflege. Das Rechtswesen lag sehr im argen. Die Richter sahen vielfach die Vornehmen als bevorrechtet an. Das wollte der König nicht. Es sollte gerecht gerichtet werden. Zweifelhafte Urteile und alle wichtigeren Rechtssachen ließ er sich vorlegen und entschied dann nach seiner Ansicht, eigenmächtig. Besonders gefürchtet war das kurze: „Soll hängen!" das er an den Rand der Urteile schrieb. Eine Einwendung dagegen gab es nicht. Die Folter ließ er fortbestehen.

2. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ende des Großen Krieges - S. 73

1904 - Halle : Gesenius
— 73 — Handwerks und der fremden Konkurrenz. Als die Zünfte sich also organisiert hatten, nahmen sie den Kampf mit den Geschlechtern auf. Sie erzwangen meist, daß die Hälfte des Stadtrats aus ihnen gewählt wurde, und daß die Patrizier auch die Steuerlast tragen halfen. Diese Veränderung der Zustände war den Städten von Vorteil; denn nun konnten sie geschlossen nach außen hin auftreten und ihren Feinden widerstehen. Das Aussehen einer mittelalterlichen Stadt war in der ältesten Zeit nicht sehr anziehend. Um den Dom oder die Pfalz drängten sich die Häuser in wirren Haufen zusammen; gleich Schwalbennestern hatten die Schutzsuchenden ihre Siedelungen an das starke steinerne Gemäuer jener Bauwerke gebaut. Allmählich fing man dann an, vom Mittelpunkte aus Gassen anzulegen. Sie waren meist eng und krumm. In den Gassen wohnten die Handwerker nach ihrer Berufsart zusammen und gaben jenen den Namen (Schuster-, Metzger-, Weber-, Häfnergasse). Gerber und Färber ließen sich an einem durchfließenden Wasser nieder. Freie Plätze gab es wenige; einer lag stets vor dem großen und schön aus Stein errichteten Rathause, wo sich auch der Markt befand mit dem Stadtbrunnen und dem Roland, dem Zeichen der Stadtgerichtsbarkeit, einer steinernen Figur mit dem Schwerte in der Hand. Die meisten Häuser waren anfangs ein-, höchstens zweistöckig, aus Balkenwerk und Fachwand, mit Stroh gedeckt und ohne Glasfenster. Nur die Häuser der Patrizier sahen besser aus; sie waren oft von Stein, hatten mehrere Stockwerke, die übereinander vorsprangen, Erker und Giebel mit Schnitzereien, innen Höfe mit Galerien, Keller- und Speicherräume. Von den übrigen Einwohnern gesondert, in einem kleinen Stadtviertel zusammengedrängt, abgesperrt und abends eingeschlossen, wohnten die Juden, die noch besondere Steuern zahlten. Für Reinlichkeit wurde in den alten Städten schlecht gesorgt. Krankheiten entstanden daher sehr leicht. Die Pest verheerte die Städte von Zeit zu Zeit aufs furchtbarste. Am schrecklichsten war die Erinnerung an das große Sterben, den „Schwarzen Tod", der und 1350 vier Jahre lang ganz Europa, besonders Deutschland heimsuchte. Die Leute wurden im Nu von der gräßlichen Krankheit befallen, von schwarzen Flecken bedeckt und fielen oft plötzlich tot nieder. Es gab keine Flucht vor der Pest; überallhin drang der Tod nach. Eine Anzahl Städte verlor ihre Einwohnerschaft bis zur Hälfte; manche starben ganz aus. Erst allmählich erholte sich die Bevölkerung wieder. 34. Die oberdeutschen und rheinischen Städte. Landhandelsstraßen. Als Karl der Große sein Reich aufrichtete und Straßen auch durch Germanien anlegte, fand ein großer Aufschwung in Handel und Verkehr statt. Bedeutend für letzteren waren die großen Handelsstraßen. Die eine zog von Genua am Mittelmeer über den Gotthard durchs Rheintal, wo die Mosel- und Mainstraße einliefen, bis zur Mündung des Rheins und seitwärts von Köln über den Hellweg und Braunschweig zur Ostsee. Eine andere folgte dem Donaulaufe; sie kam von Konstantinopel durch Bulgarien und Serbien über Belgrad und Wien herüber. Später ging ein dritter Hauptweg der Warenzüge von Venedig aus über die Ost-

3. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ende des Großen Krieges - S. 77

1904 - Halle : Gesenius
— 77 — an, sorgte für bessere Beschaffenheit der Brunnen, richtete sogar an manchen Orten Wasserleitungen ein. Abends mußten die Bürger zur Beleuchtung der Gassen Ollaternen vors Fenster hängen. Damit die Brände nicht so wüten konnten, verbot man mitunter schon die Strohdächer und ersetzte sie durch Ziegel- und Schieferdächer. Die Krankenhäuser wurden besser ausgestattet, und der Armen nahm man sich mehr an. Der reiche Kaufmann Fugger zu Augsburg ließ in einem Stadtviertel eine ganze Niederlassung von einstöckigen Gebäuden errichten, wo arme Leute für ganz billige Miete Wohnung fanden. Diese Niederlassung, die „Fuggerei", dient ihren Zwecken noch immer. In Nürnberg wurde zuerst eine Vorschußkasse für ärmere Handwerker gegründet. Die Einwohnerzahl der alten Städte dürfen wir nicht zu hoch anschlagen. Köln, Frankfurt, Wien, Hamburg u. a. sind über je 20—30000 Seelen nicht hinausgekommen. Recht Großartiges leisteten die Städte in der Baukunst, beim Bau ihrer großen Dome und Rathäuser, und zwar durch deutsche Baumeister, die oft Kinder der Stadt selbst waren. Man nannte den Stil der Bauten, dessen Merkmal der Spitzbogen ist, den gotischen, auch den deutschen, weil ihn die Deutschen am meisten vervollkommneten. Der berühmteste bekannte Baumeister war Erwin von Steinbach, der das Straßburger Münster erbaute. Außerdem erhoben sich große gotische Münster zu Köln, Ulm, Wien u. a. Mit der Entwickelung der Baukunst ging Hand in Hand die des Kunst-gewerbes, die Nachbildung künstlerischer Formen in Stein, Holz, Metall, Ton, Glas und in Geweben. Dazu wurden hübsche Spielsachen (Tand) für Kinder hergestellt. Auch die Dichtkunst war in die schützenden Mauern der Städte geflüchtet. Das roh gewordene Rittertum und auch die Fürsten hatten keinen Sinn mehr für Poesie. Statt des feinen, höfischen Minnesängers zog nun der plumpe Volkssänger seine Straße. Dagegen kamen in den Städten die sangessähigen Zunftherren in ihrer Herberge zusammen und übten sich dort im Dichten und Singen. Die Meistersinger, so nannte man die Sänger, hielten auch öffentlich Wettstreite ab. Der berühmteste Meistersinger war Hans Sachs, ein Schuhmacher zu Nürnberg, der über tausend Lieder dichtete. Die Städte sorgten ferner für die Bildung der Jugend durch besondere Schulen, die sie gründeten. Diese standen unter dem Rektor und seinen Schulgehilfen, die meist gemietet waren. In den Schulen wurde Lateinisch, Lesen, Schreiben und Rechnen gelehrt. Die Fürsten gründeten in ihren Hauptstädten Fürstenschulen oder gar Hochschulen oder Universitäten, an denen Professoren der vier Lehrfächergruppen (Fakultäten): Theologie, Philosophie, Jurisprudenz und Medizin, lehrten. Die erste Universität war Prag, gegründet 1348. Hochbedeutsam aber sollte eine Erfindung werden, die in einer deutschen Reichsstadt, zu Mainz, von dem Patrizier Johann Gensfleisch zum Gutenberg gemacht wurde. Das war die Kunst der Typographie, d. h. des Drückens von Schriften mit beweglichen metallenen Lettern (Buchstaben). Anfangs hatte man Bücher nur schreiben und durch Abschreiben vervielfältigen können, was besonders die Mönche in den Klöstern besorgten. Dann begann man Schriften und Bilder auf Holztafeln einzuschneiden, diese
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