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1. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 15

1883 - Hannover : Helwing
Bonifacius. 15 Sein Leichnam ward nach seinem Willen in Fulda beigesetzt; auf einem erhabenen Platze vor dem Dome steht, von Erz gegossen, das Bild des gewaltigen Gottesmannes in langem Mönchsgewande, mit einem aus zwei Geisern zusammengebundenen Kreuze in der Hand, und predigt von dort aus dem lebenden Geschlechte: „Sei getreu bis an den Tod!" Die Arbeit des „Apostels der Deutschen" ging nicht mit demselben unter: überall hatte er Bistümer gegründet als Mittelpunkte großer Sprengel (Diöcesen). An einem Bischofssitze entstand zuerst eine Kirche, anfangs klein und aus Holz gezimmert, später groß und prächtig. (Dome, Kathedralen.) Neben der Kirche stand die Pfalz, die Wohnung des Bischofs. Aus dem Bischofssitze entstand bald eine Stadt, indem sich Handwerker, ja selbst adelige Vasallen ansiedelten. Darum gehören die Bischofssitze zu den ältesten Städten. cl. Klöster. Ebenso wurden durch die Missionare die ersten Klöster in Deutschland errichtet. Das Klosterwesen entstand schon früh in Ägypten. Schon in den ersten Jahrhunderten nach Christo zogen sich hier viele in die Wüste zurück, um sich fern von der Welt in 'der Einsamkeit Gott zu weihen. Als Stifter des Mönchslebens ist der Ägypter Antonius zu betrachten. Er teilte sein ganzes Vermögen unter die Armen und ging in die Wüste. Durch seine große Enthaltsamkeit kam er in den Ruf eines Heiligen, viele fromme Menschen zogen in seine Nähe; sie hießen Mönche, d. i. Alleinlebende. Antonius beaufsichtigte sie und hielt sie zum Fasten, Beten und zur Handarbeit an. Sein Schüler Pachomius vereinigte die Mönche in gemeinschaftliche Gebäude, Klöster genannt; der Vorsteher eines solchen Klosters hieß Abt. Auch Frauen bildeten in Ägypten solche Verbindungen in Nonnenklöstern. Die Klöster wurden bald in großer Zahl errichtet und zwar nicht immer in Einöden, sondern auch in den Städten. Aus dem Morgenlande kam das Mönchswesen nach Europa und erhielt hier eine andere Bedeutung durch Benedikt von Nursia, der 529 das Kloster Monte Cas- sin o in Unteritalien stiftete. Er hob das beschauliche Leben der Mönche auf, indem er in seiner schriftlichen Regel außer Fasten und Beten namentlich Arbeit und Jugendunterricht zur Pflicht machte. Außerdem mußte sich jeder Mönch zu den drei Gelübden der Ehelosigkeit, Armut und des Gehorsams verstehen. Die Regel der Benedik- tiner wurde auch von vielen andern Klöstern angenommen. Die Bene- diktinerklöster haben in Deutschland viel Segen gestiftet: sie schufen Heiden und Wälder in blühendes Ackerland um, sie waren die Stützen der Armut, die gastlichen Herbergen der Reisenden, und namentlich Pflege- stätten der Bildung, da die fleißigen Mönche unterrichteten, Bücher ab- schrieben und vervielfältigten. Die Klöster waren frei von allen Abgaben und erhielten den Zehnten. Solche Klöster gab es in St. Gallen, Fulda, Reichenau, Weißenburg und Corvey an der Weser. Ein Kloster in Irland hatte ums Jahr 600 etwa 2100 Mönche.

2. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 26

1883 - Hannover : Helwing
26 Mittlere Geschich te. berief er seinen Sohn Ludwig und die Großen seines Reiches nach Aachen, stellte seinen Sohn als Mitregenten und Nachfolger in der Kaiser- würde vor und bestimmte, daß sein Enkel Bernhard, Pipins Sohn, unter Ludwigs Oberhoheit König von Italien werden solle. Nachdem alle diese Anordnungen mit einstimmigem Zurufe gebilligt waren, ging Karl in die Marienkirche, wohin ihm die ganze Versammlung folgte; dort knieete er vor dem Hauptaltare, auf dem eine goldene Krone lag, zu inbrünstigem Gebete nieder. Dann erhob er sich wieder und legte seinem Sohne in einer ergreifenden Rede die Pflichten eines Regenten ans Herz. „Willst du, mein Sohn," so fuhr er fort, „alle diese Pflichten gewissenhaft erfüllen?" — „Ja, mit Gottes Hülfe!" war die Antwort. „Wohlan denn, setze dir selbst die Krone auf, und stets möge sie dich an dein Versprechen erinnern!" Darauf befahl er allen Anwesenden, seinen Sohn von jetzt an Kaiser und Augustus zu nennen, und mit Wehmut entließ er ihn wieder nach Aquitanien — er sah ihn nie wieder. Bald darauf warf ihn ein hitziges Fieber auf das Krankenlager; alle Heilmittel wollten nicht mehr helfen. Da beschäftigte er sich nur noch mit dem Heile seiner Seele; zwei Tage vor seinem Tode erhielt er das heilige Abendmahl. Mit der letzten Kraft erhob er seine Hände, machte auf Stirn und Brust das Zeichen des heiligen Kreuzes, schloß die Augen, sprach mit leiser Stimme: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!" — und verschied. — Noch an demselben Tage ward 814 er in der Gruft der Marienkirche zu Aachen beigesetzt. Er saß im Grabe auf einem goldenen Throne in vollem Kaiserschmuck, auf bcm Haupte die goldene Krone und ein Stück vom heiligen Kreuze; in der Hand hielt er einen Kelch, an der Seite hing das Schwert, um die Huste die goldene Pilgertasche; zu den Füßen lagen Scepter und Schild, auf den Knieen ein Evangelienbuch. Über der Gruft errichtete man einen vergoldeten Bogen mit der Inschrift: „Hier unten liegt der Leib Karls, des großen und rechtgläubigen Kaisers, der das Reich der Franken herrlich vergrößert und 47 Jahre hindurch glücklich regiert hat. Er starb, ein 70jähriger Greis, im Jahre des Herrn 8l4 am 28. Januar." — Jetzt ist die Grabstätte nur noch an einer einfachen Marmorplatte kenntlich, welche die kurze Inschrift trägt: Carolus Magnus. 3) Karls nächste Nachfolger. Karls Sohn und Nachfolger Ludwig war sehr gutherzig, besaß aber zu wenig Willenskraft, das große Reich zu regieren. Der Geist- lichkeit gegenüber war er freigebig und lenksam, wofür er den Beinamen der Fromme erhielt. Für die Mission nach dem skandinavischen Norden hat er viel gewirkt; zur Stütze derselben ward das Erzbistum Hamburg gegründet. Von hier aus brachte Ansgarius (Anschar), der Apostel des Nordens, das Christentum nach Dänemark und Schweden. Das Bistum Elze ward nach Hildesheim verlegt. Die von seinem Vater gesammelten Heldenlieder ließ Ludwig als heidnisch verbrennen. Anschar ward 83í der erste Erzbischof von Hamburg; als diese Stadt von nor- männischen Seeräubern verwüstet wurde, rettete Anschar kaum sein Leben. Eine fromme Frau schenkte ihm das Gut Ramelsloh, südlich von Hamburg; dort gründete er ein Kloster. Als bald darauf der Bischof von Bremen starb, wurde dessen Bistum mit dem Erzbistum Hamburg vereinigt, und Anschar nahm seinen Wohnsitz in Bremen. (854.) Roch einmal trieb es ihn hinaus auf die Stätte seiner Missionsthätigkeit,

3. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 27

1883 - Hannover : Helwing
Karl der Große. 27 nach Dänemark und Schweden. Er starb 865 zu Bremen, wo er auch begraben liegt, und wo ihm ein Denkmal errichtet ist. Im Jahre 817 teilte Ludwig das Reich unter seine drei Söhne Lothar, Pipin und Ludwig. Als ihm später aus einer zweiten Ehe noch ein Sohn geboren wurde, Karl, der Kahle genannt, hob er die erste Verteilung wieder auf, um auch diesem einen Teil geben zu können. Da ergriffen die Söhne die Waffen gegen ihren eigenen Vater. Aus dem „Rotfelde" im Elsaß wurde Ludwig von seinem Heere treulos verlassen, von seinen Söhnen gefangen genommen und zur Kirchenbuße gezwungen.» Durch Ludwig wieder befreit, teilte der Vater von neuem, und zwar zum Schaden Ludwigs. Da griff dieser wieder zu den Waffen; aber vor der Entscheidung starb der Vater. Nun 840 kehrten die Brüder die Schwerter gegen einander, bis der Vertrag zu Verdun ^ 843 endlich dem Lande Frieden gab. Lothar erhielt 843 Italien und den Länderstreifen westlich des Rheines und östlich der Rhone von der Nordsee bis zum Mittelmeere * nebst der Kaiserwürde. Karl der Kahle bekam Westfranken, das eigentliche Frankreich, Ludwig Ostfranken, Deutschland, und heißt deswegen Ludwig der Deutsche. Er war der beste Herrscher Deutschlands unter den Nach- kommen Karls des Großen, den Karolingern. Nach ihm herrschte Unordnung im Reiche; die Magyaren'» oder Ungarn machten häufig Einfälle, und die Normannen plünderten auf ihren kleinen Schiffen die Küsten der Nordsee, liefen in die Flüsse ein und beraubten und ver- wüsteten die an denselben liegenden Städte. 911 starb der letzte Karo- linger in Deutschland, Ludwig das Kind. * Vi. Die sächsischen Kaiser. 1) Heinrich I.; 919—936. 9. Die Wahl. Heinrich 1. war der erste deutsche König aus dem Stamme der Sachsen. Karl der Große hatte einzelne Geschlechter derselben durch die Grafenwürde und durch Belehnung zu hohem An- sehen emporgehoben, besonders auch das Geschlecht der Ludolfinger, das von einem Sachsenherzog Ludolf abstammte. Dessen Sohn, Otto der Erlauchte, sollte nach dem Wunsche des Volkes schon 911 deutscher König werden; weil er sich aber zu alt fühlte, wandte er die Krone Konrad I. von Franken (911 — 918) zu, nach welchem Heinrich I. 919 den Thron bestieg. bis Als Konrad nach einer unglücklichen Regierung zum Sterben kam, rief er seinen Bruder Eb erha rd ans Totenbett und sprach zu ihm: „Die Zukunft des Reiches steht bei den Sachsen. Nimm also diese königlichen Abzeichen, gehe hin zu Heinrich und mache Frieden mit ihm, auf daß du ihn fortan zum Freunde habest." Dies 1 Das Rotseld heißt seitdem Lügenfeld. 2 jpr. Wärdöng. 1 * 3 Das heutige Lothringen gehörte dazu: Lothringen oder Lotharingen — Lotharii regnum — Lothars Reich. 4 spr. Maddjaren. 5 Die deutschen Karolinger sind: Ludwig der Fromme (814—840), Ludwig der Deutsche (843—876), Karl der Dicke (876 —887), Arnulf von Kärnthen (887—899), Ludwig das Kind (899—911).

4. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 123

1883 - Hannover : Helwing
Der schmalkaldische Krieg. 123 allen den reichsten Ablaß, welche diesen Kreuzzug gegen „die verstockten Ketzer" durch Gebete, Fasten und Almosen befördern würden. Trotzdem wollte der Kaiser den Krieg nicht als Religionskrieg gelten lasten, londern erklärte, daß er nicht gegen Religion und Freiheit, sondern nur gegen einige ungehorsame Stände das Schwert ziehen werde. Dadurch gab er dem ehrgeizigen Moritz von Sachsen den erwünschten Vorwand, aus der Seite des Kaisers gegen den schmalkaldischen Bund zu fechten. Moritz, aus der Albertinischcn 1 Linie, ebenfalls Protestant, war der Vetter des Kurfürsten Johann Friedrich (aus der ernestinischen Linie) und der Schwieger- sohn Philipps von Hessen. Trotz dieser nahen Verwandtschaft mit den Häuptern des schmalkaldischen Bundes gehörte Moritz demselben doch nicht an, sondern blieb auf des Kaisers Seite, so lange er von demselben Vergrößerung seiner Macht hoffte. Karl, der sonst keinen Deutschen achtete, machtp Moritz zu seinem Freunde; denn er schätzte ihn als einen Mann von seinem Verstände, großer Geistesgegenwart und feu- rigem Ehrgeiz. Moritz hatte den Blick, die Brust und den Gang eines Helden; schon im Kriege gegen die Türken hatte er sich ausgezeichnet und Karls Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Der schmalkaldische Krieg begann damit, daß der Kaiser die beiden Herrscher von Kursachsen und Hessen „als Rebellen und Verbrecher des gemeinen Landfriedens" in die Acht erklärte, als ste sich weigerten, das Trientiner Konzil zu beschicken. Während nun die beiden Fürsten sich rüsteten, versammelten auch die oberländischen Stände (Württemberg, Augsburg, Ulm, Straßburg, rc.) ein Heer und machten Sebastian Schärtlin von Burtenbach, einen klugen und kriegserfahrenen Mann, zu dessen Anführer. Die Verbündetet? standen dem, Kaiser, der in Ingolstadt eine feste Stellung hatte, mit einem ihm weit überlegenen Heere gegenüber; aber Unentschlossenheit und ihre Scheu, den Kaiser anzugreifen, ließen diesem Zeit, seine Hülfstruppen aus Italien, Spanien und den Niederlanden an sich zu ziehen. Da erhielt der Kurfürst die Nachricht, sein Vetter Moritz, der von dem Kaiser mit der Vollziehung der Reichsacht beauftragt war, sei in Kursachsen eingefallen. Sofort verließ er Oberdeutschland und eilte an die Elbe. Auch Philipp von Hessen zog ab. Nun war es dem Kaiser ein Leichtes, die oberländischen Stände zu unterwerfen; durch tiefe Demütigung und große Geldsummen mußten ste Verzeihung erkaufen. b. Schlacht bei Mühlberg. Nach kurzer Zeit hatte Johann Friedrich sein Land zurückerobert und Moritz in dessen eigenem Lande bedrängt. Er gewann Halle und zog vor Leipzig, das er indessen vergeblich beschoß. Der Kaiser schickte dem Moritz dessen Freund, den Markgrafen Albrecht von Brandenburg - Kulmbach (S. 127), zu Hülfe; aber der Kurfürst nahm denselben gefangen und entließ dessen Krieger mit weißen Stäbchen, dem Zeichen der Verschonung. Bald aber nahte der Kaiser selbst. Von Nürnberg kam er mit seinem wohlversorgten Heere bis nach der Gegend von Meißen, nachdem in Eg er Moritz zu ihm gestoßen 1 Ein sächsischer Ritter, Kunz von Kauffungen, hatte in einem Kriege gegen den Kurfürsten von Sachsen dessen beide Söhne, Ernst und Albert, zu rauben gesucht. (1455). Diese beiden Prinzen wurden die Begründer der beiden sächsischen Linien, der ernestinischen, der älteren, mit Wittenberg, und der albertinischcn, der jüngeren, mit Dresden und Meißen.

5. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 125

1883 - Hannover : Helwing
Der schmalkaldische Krieg, 125 schlug tapfer auf sie ein. Dabei erhielt er einen Hieb in die linke Wange; in dem- selben Augenblicke fragte ihn ein Ritter in deutscher Sprache, ob er sich nicht ergeben wolle. Weil der Kurfürst an der Sprache diesen Feind als Deutschen erkannte, zog er zwei Ringe vom Finger und gab sie ihm zum Zeichen seiner Gefangenschaft. Dieser brachte ihn zum Herzog Alba. Der Kaiser hielt zu Pferde mitten auf der Heide und gab eben den Befehl, das zerstreute Heer zu sammeln. Da kam Alba langsam mit dem Gefangenen heran. Des Kurfürsten Gesicht blutete stark, und sein ganzes Panzer- hemd war mit Blut bedeckt; sein Anblick erregte allgemeines Mitleid. Als er den Kaiser erblickte, hob er die Augen gen Himmel und sagte: „Herr Gott, erbarme dich meiner, nun bin ich hier!" Alba half ihm vom Pferde und führte ihn an seiner Rechten vor den Kaiser. Der Kurfürst wollte aufs Knie sinken und seinen Blech- handschuh abziehen, um Karl nach deutscher Sitte die Hand zu reichen. Aber Karl litt keins von beiden, sondern wandte sich mit bitterer Miene ab. „Großmächtigster, allergnädigster Kaiser!" sprach der Tiefgebeugte. „So", fiel ihm der stolze Sieger ins Wort, „bin ich nun euer gnädigster Kaiser? So habt ihr mich lange nicht geheißen. Vor Ingolstadt war ich nur Karl von Gent und gewesener Kaiser." Der Kurfürst fuhr fort: „Ich bin Ew. kaiserlichen Majestät Gefangener und bitte um ein fürstliches Gefängnis." — „Wohl", war die Antwort, „ihr sollt gehalten werden, wie ihr es verdient habt." Der Kaiser verließ das Schlachtfeld mit den Worten: „Ich kam, ich sah und — Gott siegte." — c. Folgen der Schlacht. Nach zweitägiger Rast zog Karl über Torgau, das stch sogleich ergab, gegen Wittenberg. Hier geriet alles in Verwirrung; die Universität war schon im Winter geschlossen, Melanchthon war gleichfalls nicht mehr anwesend. Aber des Kurfürsten wackere Gemahlin und ihre Söhne beschlossen die Verteidigung der festen Hauptstadt. Da forderte der Kaiser den Kurfürsten auf, den Seinigen die Übergabe zu befehlen, und drohte ihm, als er sich weigerte, mit dem Tode. Allein Johann Friedrich entgegnete standhaft, das Unglück habe ihm den Mut nicht geraubt. Da ließ ihn der Kaiser durch ein Kriegs- gericht förmlich zur Strafe des Schwertes verurteilen. Das Urteil wurde ihm mitgeteilt, als er eben mit einem Mitgefangenen, Herzog Ernst von Braunschweig-Lüneburg, am Schachbrett saß. Ruhig und fest erwiderte er: „Ich kann nicht glauben, daß der Kaiser dermaßen mit mir handeln werde; ist es aber gänzlich also bei der kaiserlichen Majestät beschlossen, so begehre ich, man soll es mir fest zu wissen thun, damit ich das, was meine Gemahlin und Kinder angeht, bestellen möge." Auf diese Nachricht hin kamen der Kurfürst Joachim U. von Brandenburg und Herzog Wilhelm von Kleve, der Kurfürstin Bruder, zum Kaiser und baten um Gnade für den Verurteilten. Der Kaiser versprach endlich Begnadigung, wenn Johann Friedrich die Kur- lande abträte und Gefangener des Kaisers bliebe. Nach langer Zögerung unterzeichnete derselbe den Vertrag, die Wittenberger Kapitulation. Doch mußte Moritz den Kindern des Gefangenen eine jährliche Einnahme von 50 0o0 Gulden anweisen und ihnen zur Sicherstellung dieser Summe die Gebiete von Weimar, Jena, Gotha, Eisenach und einige andere Plätze einräumen. (Aus diesen entstanden nachher die jetzigen sächsischen Herzogtümer.) Der größte Teil der Länder aber und die Kür- würde ging von der ernestinischen auf die albertinische Linie über. Einige Wochen darauf wurde Moritz noch im Lager zum Kurfürsten ausgerufen und bald nachher in Augsburg öffentlich belehnt, wobei der

6. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 102

1883 - Hannover : Helwing
102 Neue Geschichte. Obwohl Maximilian I. seine Hauptsorge den östreichischen Ländern zuwandte, verdankt ihm Deutschland doch den Segen des inneren Frie- dens und des gesicherten Rechtes. Er war der letzte ritterliche Kaiser im Sinne des Mittelalters, wie man ihn denn auch mit Recht den „letzten Ritter" genannt hat. Eine neue Zeit war inzwischen ange- brochen, hauptsächlich herbeigeführt durch die Erfindung des Pulvers und der Buchdruckerkunst und durch die Entdeckung Amerikas; schon über ein Jahr vor Maximilians Tode hatte Luther feine 95 Thesen angeschlagen. Daher schließt man mit Maximilian die Geschichte des Mittelalters, und es beginnt die neue Geschichte. 8. Die Neuzeit. I. Die Reformatio». 1) 0r. Martin Luther. (Bis 1517.) a. Jugendzeit. Bor etwa 400 Jahren lebte in dem Dorfe Möhra bei Eisenach ein armer Bergmann Hans Luther mit seiner Ehefrau Margareta. Diese frommen Eheleute zogen nach Eisleben, wo der Bergbau damals in Blüte stand, und hier wurde ihnen am 10. November 1483 ein Sohn geboren, der, weil er gleich am folgenden Tage, dem Martins- tage, getauft wurde, den Namen Martin erhielt. Als der Knabe ein halbes Jahr alt war, zogen die Eltern nach dem Städtchen Mans- feld; auch hier hatten sie zuerst mit Nahrungssorgen zu kämpfen. Luther sagt darüber: „Meine Eltern sind anfangs arm gewesen; mein Vater war ein armer Hauer (Schieferhauer), und die Mutter hat ihr Holz auf dem Rücken getragen." Allmählich gestalteten sich ihre Ver- hältnisse günstiger. Der Vater erhielt von dem Grafen von Mansfeld zwei Schmelzöfen in Pacht, erwarb sich ein eigenes ansehnliches Wohn- haus und wurde in den Rat der Stadt gewählt. Strenge Zucht übten die Eltern an ihren Kindern. Der Sohn schreibt später darüber: „Meine Mutter stäupte mich einmal um einer geringen Nuß willen, daß das Blut floß; mein Vater stäupte mich einmal so sehr, daß ich ihn floh und' ward ihm gram, bis er mich wieder zu sich gewöhnte." Der kleine Martin wurde schon sehr früh mit Fleiß zur Schule angehalten; bei schlechtem Wetter trug ihn sein Vater auf den Armen hin. Auch hier war die Zucht übermäßig streng, denn Luther wurde in derselben an einem Vormittage ohne sein Verschulden fünfzehnmal nach einander ge- strichen. In dieser Schule lernte er die zehn Gebote, den Kinderglauben, das Vaterunser und christliche Gesänge, Lesen, Schreiben und etwas Latein. In seinem vierzehnten Jahre brachten ihn die Eltern auf die lateinische Schule zu Magdeburg, die damals berühmt war. Dort blieb er aber nur ein Jahr und kam dann aus die Schule zu Eisenach,

7. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 127

1883 - Hannover : Helwing
Der schmalkaldische Krieg. 12? Abends aß Philipp mit Moritz und Joachim Is. beim Herzog Alba. Als er jedoch aufbrechen wollte, wurde ihm gesagt, daß er verhaftet bleiben solle, und Alba forderte ihm den Degen ab. Seine Freunde waren darüber sehr erbost und versprachen, am folgenden Tage mit dem Kaiser zu sprechen. Ihnen sagte der Kaiser, er habe dem Landgrafen nur ver- sprochen, daß derselbe nicht „zu ewigem Gefängnis"1 * * * verurteilt werden solle. Als die beiden Kurfürsten am folgenden Tage nochmals für den Gefangenen baten, drohte der Kaiser, denselben nach Spanien abzuführen, falls sie ihre Bitte wiederholen würden. Wohin nun der Kaiser zog, mußten ihn die beiden Gefangenen begleiten; Philipp mußte die lästigsten Beschränkungen und rohe Geringschätzung von seinen Hütern erdulden. ci. Der Augsburger Religionsfriede. So war der schmalkaldische Bund vernichtet. Böhmen und die Lausitz wurden unterworfen und ge- züchtigt; nur Niederdeutschland, insbesondere die niedersächsischen Städte Bremen, Braunschweig, Magdeburg und Hamburg widerstanden noch. Karl ging nach Augsburg und ließ daselbst durch Geistliche beider Kirchen eine einstweilige Glaubensvorschrift aufstellen. (1548.) Diese hieß das Augsburger Interim. Dasselbe war für die Protestanten ungünstig, denn es ließ ihnen wenig mehr als Priesterehe, Laienkelch und die eingezogenen Kirchengüter. Viele weigerten sich, dasselbe anzu- nehmen, auch Moritz machte schriftliche Einwendungen. Die süddeutschen Städte ließen sich durch die Gegenwart des Kaisers einschüchtern und fügten sich dem Interim; ihre Geistlichen aber blieben fest, und gegen 400 derselben mußten deshalb mit Weib und Kind ins Elend wandern. In Norddeutschland aber widerstanden alle Städte; Bremen und Magde- burg widersetzten sich mit bewaffneter Hand. Der Kaiser hatte letztere Stadt im schmalkaldischen Kriege nicht bezwungen und nicht bedacht, daß er sie „als einen Dorn in seinem Fuße stecken ließ, der ihm nachher sehr schmerzhaft werden sollte." Der Kaiser erklärte die Stadt in die Acht und übertrug Moritz die Ausführung derselben. Dieser war ergrimmt über die schimpfliche Gefangenschaft seines Schwiegervaters. Philipp war nämlich, als er in die Niederlande zu entfliehen versucht hatte, in die Festung Mecheln (südlich von Antwerpen) gesetzt. Hier bewohnte er ein nur zehn Fuß langes Kämmerlein, dessen Fenster man sogar ver- nagelt hatte. Den Bitten Moritzens gegenüber blieb der Kaiser unzu- gänglich; das schmerzte Moritz, auch bereute er seinen Abfall vom Glauben. So wurde der frühere Freund des Kaisers jetzt dessen Feind. Moritz zog die Belagerung Magdeburgs absichtlich in die Länge und schloß einen Bund mit dem Söldnerführer Albrecht Alcibiades von Branden- burg -K ul mb ach. * Als zu derselben Zeit König Heinrich Ii. von Frankreich Karl den Krieg erklärte, zog Moritz auch diesen in den Bund; durch Frankreichs Geld und Unterhandlungskunst kam im stillen ein ge- fährliches Bündnis gegen Karl zustande. Von den deutschen Fürsten 1 Der Bischof Granvella soll für die Worte „nicht zu einigem Gefängnis" gesetzt haben: „nicht zu ewigem Gefängnis." Ob der Kaiser darum gewußt hat, ich zweifelhaft. Das Volk war wegen dieser Überlistung sehr entrüstet. 8 Kulmbach in Franken stand seit 1470 unter einer Seitenlinie der Hohenzollern.

8. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 128

1883 - Hannover : Helwing
ns Neue Geschichte. gehörten außer Albrecht noch Johann von Küstrin, sowie Philipps Sohn, Wilhelm von Hessen, und ein Herzog von Mecklenburg zu den Verbündeten. Leider gestatteten diese Fürsten dem französischen König die Besetzung der deutschen Städte Cambrai, Metz, Toul und Verdun, dereu Bewohner französisch redeten. Moritz hatte seine Bündnisse mit so bewunderungswürdiger Vorsicht abgeschlossen, daß weder seine eignen Räte, noch der Kaiser etwas davon gemerkt hatten. Als Magdeburg sich unter günstigen Bedingungen er- gab, behielt er sein Heer zusammen und führte es nach Süddeutschland. Die geistlichen Kurfürsten schrieben dem Kaiser vom Konzil zu Trient aus ihren Verdacht; er aber erwiderte ihnen, sie sollten sich nicht durch jedes Gerücht in Furcht setzen lassen. Er meinte, eine solche Verstellung sei bei einem deutschen Fürsten unerhört, und er habe Moritz nie Anlaß zur Unzufriedenheit gegeben. Letzterer wußte sich schriftlich zu rechtfertigen und den Kaiser in Sicherheit zu wiegen. Zum Scheine ließ er sich sogar in Innsbruck, wo der Kaiser war, eine Wohnung mieten. Auf der Reise dahin stellte er sich plötzlich krank und ließ den Kaiser davon benachrichtigen. Dann zog er im März 1552 seine Truppen zusammen und trat offen gegen den Kaiser auf. Er beschuldigte diesen, daß er ihre wahre christliche Religion, wie sie dieselbe zu Augsburg bekannt, ausrotte; die Gefangenschaft Philipps nannte er eine „Infamie und Unbilligkeit." Namentlich beklagte er sich über die grausamen spanischen Truppen, die Karl gegen seinen Schwur ins Land geführt habe; er wolle die Deutschen „zu einer solchen unerträglichen, viehischen, erblichen Servitut,' Joch und Dienstbarkeit bringen, wie bei andern Nationen vor Augen sei." Von Augsburg rückte er vor die Ehrenberger Klause (im'norden Tirols, am Lech), die von Kaiserlichen besetzt war. Ein Schäfer zeigte ihm in der Nacht einen geheimen Pfad auf den Felsen; ein verwegener Sturm öffnete die Pforten, und die überrumpelte Besatzung ergab sich. Als aber die Soldaten den Lohn nicht gleich bekamen, den Sturmlaufende nach alter Sitte erhalten mußten, entstand eine Meuterei, durch welche Moritz einen Tag aufgehalten wurde. So hatte Karl Zeit, sich zu retten. Nachts, bei schrecklichem Regenwetter, brach er auf. Seine Diener trugen ihn in einer Sänfte nach Villach in Kärnthen, 30 Meilen von Innsbruck; mit Fackeln in der Hand fanden sie ihren Weg durch die Pässe der Tiroler Alpen. Karl mußte nachgeben. Auch sein Bruder Ferdinand war insgeheim mit Moritz im Bunde, weil Karl feinen Sohn, den finstern Philipp, zu seinem Nachfolger im Reich machen wollte, während Ferdinand gleich- falls auf die deutsche Krone hoffte. So kam es zum Passau er Ver- 1552 trage, durch welchen vorläufig jeder Kampf aufhörte und die gefangenen Fürsten freigegeben wurden; das Interim ward aufgehoben, und die vertriebenen Geistlichen kehrten zurück. Moritz' früherer Waffengefährte, Albrecht Alcibiades, ließ sich durch den Passauer Vertrag vom Kampfe nicht abhalten. Zunächst unter- stützte er den Kaiser, der leider vergeblich versuchte, Metz den Franzosen wieder abzunehmen, so daß diese wichtige Stadt dem Reiche verloren 1 1 Knechtschaft.

9. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 137

1883 - Hannover : Helwing
Der dreißigjährige Krieg. 137 Stadt war lutherisch. Friedrich ließ die Bilder und Zieraten aus der Domkirche entfernen und richtete den Gottesdienst nach streng reformier- ter Weise ein. „O wie schad', o wie großer schad'," schrieb ein luthe- rischer Theologe, „um soviel edle Länder, daß sie alle dem Calvinismus in den Rachen sollen gesteckt werden!" Der Kurfürst von Sachsen war eifersüchtig auf Friedrichs neue Würde und besetzte sogar Schlesien und die Lausitz für Ferdinand. e. Schlacht am weißen Berge. Maximilian rückte in Böhmen ein und zwar gerade aus die Hauptstadt Prag los, wohin sich Friedrich zurückgezogen hatte. Auf dem weißen Berge bei Prag ordnete dessen Feldherr und Ratgeber, Christian von Anhalt, das Heer. Tilly eröffnete das Gefecht mit seinen Geschützen; aber der heftige Angriff durch Christian von Anhalt brachte die Kaiserlichen zum Weichen. Da brachte ^Maxi- milian mit gezogenem Degen die fliehenden Regimenter zum Stehen und führte die Seinen zum Siege. Das protestantische Kriegsvolk floh in wilder Unordnung und konnte weder durch Drohungen, noch durch Bitten zur Schlacht'gebracht werden. Christian von Anhalt schrieb: „Und wären Alexander, Cäsar und Karl der Große dabei gewesen, sie hätten dieses Volk nicht zum Stehen gebracht." In einer Stunde war das Unglück Böhmens und seines Königs entschieden: 4000 Böhmen blieben auf dem Platze, zehn Kanonen und hundert Fahnen sielen dem 1620 Feinde in die Hände. Friedrich, der die Nacht auf dem Prager Schlosse zugebracht hatte, stand eben von der Tafel auf und ging auf den Wall, als ihm die Flüchtigen entgegen kamen. Maximilian gab ihm acht Stunden Be- denkzeit, ob er der Krone entsagen wolle. ' Friedrich war noch nicht ohne Hülfe; denn Mansfeld hielt mit 8000 Mann Pilsen und andere Punkte besetzt, 8000 Ungarn standen unter Bethlen Gabor vier Mei- len von Prag, und in Prag selbst waren die Bürger zur Verteidigung bereit. Aber noch in derselben Nacht floh der unmännliche König, Krone und Land opfernd; er ging über Breslau nach Berlin und von hier nach Holland, wo sein Schwiegervater Jakob l. ihn unterhielt. Der Kaiser sandte ihm die Achtserklärung nach; das Volk nannte ihn spöttisch den „Winterkönig", weil er nur einen Winter regiert hatte. Maximilian zog noch an demselben Tage in Prag ein; die Katholiken jubelten, der Papst hielt in Rom einen feierlichen Umzug. Erst nach drei Monaten folgte das Gericht über Böhmen, weil man bis dahin die Truppen der Protestanten gefürchtet hatte. Über Böhmen kam die Ruhe eines Kirch- hofes. Die Union löste sich auf. 24 der vornehmsten Böhmen, unter ihnen ein neunzigjähriger Greis, wurden auf dem Markte zu Prag öffentlich hingerichtet; aber alle zeigten Mut und Stand- haftigkeit. Dann versprach man den Böhmen Verzeihung, wenn sic sich selbst anklagen würden. 728 Adelige erschienen darauf hin; aber man beraubte sie ihrer Güter. Auch mußten die evangelischen Prediger und Lehrer das Land räumen; dafür kamen die Mönche und Jejuiten ins Land, welche alle evangelischen Bücher verbrannten. Die Protestanten wurden vom städtischen Rat ausgeschloffcn; die, welche nicht freiwillig katholsich wurden, bekamen Einquartierung, „damit ihre Drangsale ihnen Einsicht ver- Ichaffen möchten." Vielen aber ging der evangelische Glaube über Heimat und Besiü, an 30 000 Familien verließen Böhmen, darunter 185 alte Adelssamilien. Ähnlich

10. Mittlere und neue Geschichte bis 1648 - S. 139

1883 - Hannover : Helwing
Der dreißigjährige Krieg, 139 für den Kaiser, und dieser gab ihm für seine Treue die Herrschaft Fried land in Böhmen, Bei der Austreibung des böhmischen Adels bereicherte er sich aufs neue. Wallenstein war ein Feldherr wie wenige; er sprach wenig, aber mit Nachdruck; dem Tapfern versagte er nie verdientes Lob; gegen Hohe und Niedrige war er frei- gebig, gegen jedermann strenge. Feigheit ward sogleich mit dem Tode bestraft,^ und bei dem geringsten Ungehorsam war sein Wort: „Laßt die Bestie hangen!" Schon sein Äußeres hatte etwas Düsteres und Unheimliches: er war lang und hager, sein Blick finster und argwöhnisch, die Gesichtsfarbe gelblich, sein schwarzes Haar kurz ge- schnitten. In Scharlach war er gekleidet, auf dem Haupte trug er eine blutrote Feder. Ein Grauen kam alle Krieger an, wenn er durch das Lager schritt. Sic hielten ihn für unverwundbar, für „fest", mit bösen Geistern im Bunde. Wallenstein schlug in Böhmen, Franken und Schwaben seine Werbe- platze auf. Biele folgten seinen Fahnen; denn sein Name war den Kriegs- völkern bekannt und die Zeit reich an unbeschäftigten Leuten. Er ver- langte vom Kaiser unumschränkten Oberbefehl und erhielt den Titel „Kaiserlicher Generalissimus". Auch wollte er später durch eroberte Länder und Provinzen entschädigt werden. Fast scheute sich der Kaiser, es mit dem kühnen Abenteurer zu wagen. Man sprach von 20 000 Mann, allein das verwarf Wallenstein, indem er sagte: „Ein Heer, wie dieses, muß vom Brandschatzen leben. 20 000 Mann kann ich nicht ernähren, wohl aber 50 000; denn wo jene bitten, können diese gebieten." Der Kaiser mußte darein willigen. Til ly stand an der Weser, während Wallen st ein an der Elb- brücke bei Dessau Stellung nahm. Mansfeld griff ihn an, erlitt aber eine empfindliche Niederlage. Dennoch beugte dies seinen Mut nicht. Im Brandenburgischen verstärkte er sein Heer, und nachdem noch 5000 Dänen zu ihm gestoßen waren, ging er nach Schlesien und wollte dann nach Ungarn, um sich dort mit Beth len Gabor zu vereinigen. Wallenstein verfolgte ihn bis tief nach Ungarn. Bethlen Gabor trat in Unterhandlungen mit dem Kaiser und schloß Frieden ohne Rücksicht auf Mansfeld. Dieser wollte zur See über Venedig nach England entfliehen; doch erlag sein starker Körper schon in Bosnien den Anstrengungen und dem feuchten Herbstwetter. Ein Fieber raffte ihn in seinem 46. Jahre hin (1626). Als er den Tod kommen fühlte, ließ er sich — so wird er- zählt — den Panzer anlegen und erwartete stehend, auf zwei Offiziere gestützt, den Tod. Seine Scharen zogen sich nach Schlesien zurück. — In demselben Jahre war auch der wilde Christian von Braunschweig gestorben. Während Wallenstein Mansfeld verfolgt hatte, war Tilly vor Christian Jv. nach dem Eichsselbe zurückgewichen. Schon wollte letzterer Thüringen und Franken besetzen, als Tilly einen zurückgelassenen Wallen- steinschen Heereshaufen an sich zog und gegen Christian aufbrach. Nun wollte dieser über den Harz in sein festes Lager bei Wolfenbüttel zurück- weichen, wurde aber am nordwestlichen Ende dieses Gebirges, bei Lutter 1626 am Barenberge, von Tilly gänzlich geschlagen. Unterdessen kam Wallenstein über Schlesien wieder zurück; sein Heer- wuchs unterwegs wieder auf 40 000 Mann an; bei Lauenburg an der Elbe kam er mit Tilly zusammen. Die vereinigten Feldherren ver- jagten die Dänen aus ihren Schanzen bei Hamburg und drangen in
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