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1. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 64

1915 - Paderborn : Schöningh
— 64 — Da ist doch eine feine Gelegenheit, eigenes Wissen aus dem Leben an* anbringen, wie die Mutter sich härmt, weil alles so viel teurer ist. Wie gerne rechnen sie den Prozentsatz des Preisabschlages aus, und ist einmal wieder etwas im Preis gesunken, so wird das flink in der Schule mitgeteilt und die Umrechnung besorgt. — Der Aufmarsch des Heeres, das Aufkäufen von Proviant, die Brotkarte, die Kriegsanleihe, die Kriegsunterstützungen, die Versorgung der Hinterbliebenen, die Löhnung der Soldaten, die Angaben der Gefangenen, Verwundeten, Gefallenen, die Kosten des Weltkrieges liefern reichlich Stoff zu Aufgaben. 7. Gesang, Xumen, Handarbeit. Welche Lieder die Gesangstunde besonders berücksichtigen soll, habe ich bei der Stofsangabe für den Deutschunterricht erwähnt. Ich möchte hier nur noch beifügen, daß man den Kindern nicht genug ans Herz legen kann, nun draußen die Lieder auch so zu singen, wie sie dieselben in der Schule gelernt haben, und nicht durch wüstes Schreien zu entstellen. Ein seelisch und körperlich starkes Geschlecht wollen mir dem Vaterland' heranziehen. Zu dem letzteren soll die Turnstunde beitragen. Das müssen wir jetzt besonders bedenken. Die frohen Spiele können kriegerischen Einschlag haben. Die Handarbeitsstunde wird sich vor wie nach der Liebesgabenarbeit widmen. Das bringt dann auch den Mädchen zum Bewußtsein, daß sie ein Teil vom Ganzen sind. j.

2. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 79

1915 - Paderborn : Schöningh
— 79 — Was unsre deutschen Jungen taugen, Das steht in ihren hellen Augen, Franzos, du sollst auch die bestehn Und sollst sie einst recht nah besehn! Darum trotz Wut und Hassen, Die sollst du wachsen lassen! Wir stehn in eiserner Gewandung Und rufen in die Völkerbrandung: Die Luft geh' lind, die Luft geh' harsch, Vorwärts hurra, wir sind in Marsch ! Im Rücken, was uns teuer, So stürzen wir ins Feuer! Walter Fler. Der Landwehr Abschied. Mach Platz, mein Jung, die Landwehr kommt Mit eisenfestem Schritt, Und mitten drin mit ernstem Blick Marschiert dein Vater mit. An seiner harten Kolbenfaust Erglänzt ein golden Band, Das trägt er jetzt wie ein Panier Hinaus in Feindesland. Das Ringlein durstig worden ist, Will trinken rotes Blut, Die Faust will Muttern und auch dir Beschützen Ehr' und Gut. Merk auf, mein Jung, wir fechten nicht Für Sold und eitel Ruhm, Wir schlagen nieder, was bedroht Dein Land, dein Eigentum. Wir machten ganze Arbeit hier Wir machen sie auch dort Ade, mein Jung, grütz Mutter mir Und sag ihr noch ein Wort. Sag: „Liebe Mutter, nur nicht bang, Die Landwehr, die räumt auf." Kütz ihr die Tränen von der Wang', Und nun — mein Junge — lauf! Und wenn die Landwehr wiederkommt Mit eisenfestem Schritt, Dann mitten drin mit frohem Blick 5\ommt auch dein Vater mit. Hermann Anders Krüger. Lied eines Deutschen. Von allen Fürsten, die da sind, Ist keiner mehr zu preisen Als meiner; das weiß jedes £tirib, Man braucht's nicht zu beweisen. Meint einer anders, sag er's frei, Ich werde ihn nicht schelten, Und hat er recht, stimm ich ihm bei Und laß den seinen gelten. Doch kann er lange suchen gehn Auf dieser Erdenfeste Und mutz am Ende doch gestehn: „Dein Kaiser ist der Beste!" „Hoch Wilhelm!" ruft er freudig mit, „Der deutsch denkt und deutsch h and eit Und ohne Furcht mit festem Schritt Den Weg des Rechtes wandelt. Gustav Falke. Und trotzt ihm auch die ganze Welt, Den Mut kann's ihm nicht biegen; Mit Gott zieht er getrost ins Feld Und wird mit Gott auch siegen!"

3. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 90

1915 - Paderborn : Schöningh
— 90 — Uns unter den Hänben Entstehen Hinb enburg-Leg enben, Worin sich Wahrheit mit Dichtung vermählt. Eine bcroon sei hier erzählt: Wie hoch man in Rußlanb den Hinbenburg schätzt! Dort haben sie einen Preis ausgesetzt; Wem's gelingt, Daß er den Hinbenburg fängt und bringt, Der kann jubeln: Der kriegt eine Million in Rubeln. — Hub als sie dem Helben die ftunbe gebracht, Da hat der Hinbenburg schmunzelnb gelacht: „Fängt mir wer den Russen-Eeneral, Dann lass' ich mich auch nicht lumpen und zahl'! Eine Mark fünfzig geb’ ich dann gern — So hoch schätz' ich den russischen Herrn!" Und soll ich den Hinbenburg preisenb besingen, Nie wirb mir's in tönenben Phrasen gelingen; Derb und froh, Wie wir ihn sehen in Taten und Silbern — So Mutz ich ihn schilbern. So will ich ihn fassen: Ich gehe über Plätze und Gassen; Ich bleibe in tief ergriffenem Sehen Vor Litfaßsäulen und Schaufenstern stehen Und schaue allüberall den Mann, Der Feinde und Freunbe besiegen kann. An Litfaßsäulen seh' ich empfohlen „Hinbenburgstiefel" mit Doppelsohlen. Ein flinker Sßorstabtbramaturg Nennt sein Drama „Felbmarschall Hinbenburg". „Hinbenburgjacken" und „Hinbenburgwesten", Wärmen —- ich glaub' es — den Krieger am besten. Aus Zucker „Hinbenburg granaten“, Aus Silber „Hinbenburgbukaten", Für Kinder „Hirtbenburgtrompeten", Beim Bäcker „Hinbenburgpasteten", Und selbst der Optiker und Chirurg Benennt seinen „Kneifer" nach „Hinbenburg". • So sprechen wir braußen und zu Haus Allstünblich seinen Namen aus Bei Dingen, die klein und bebeutungslos. Aber der Mann bleibt erhaben und groß Und steht uns flammenb vor der Seel' Wie der heilige Erzengel Michael. Gustav Hochstetter.

4. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 10

1915 - Paderborn : Schöningh
— 10 — Aufruf der Kaiserin. An die deutschen Frauen! Dem Rufe seines Kaisers folgend, rüstet sich unser Volk zu einem Kampf ohnegleichen, den es nicht heraufbeschworen hat und den es nur zu seiner Verteidigung führt. Wer Waffen zu tragen vermag, wird freudig zu den Fahnen eilen, um mit seinem Blute einzustehen für das Vaterland. Der Kampf aber wird ein ungeheurer und die Wunden unzählige sein, die zu schließen sind. Darum rufe ich Euch, deutsche Frauen und Jungfrauen und alle, denen es nicht vergönnt ist, für die geliebte Heimat zu kämpfen, zur Hilfe auf. Es trage jeder nach seinen Kräften dazu bei, unseren Gatten, Söhnen und Brüdern den Kampf leicht Zu machen. Ich weiß, daß in allen Kreisen unseres Volkes ausnahmslos der Wille besteht, diese hohe Pflicht zu erfüllen. Gott der Herr aber stärke uns zu dem heiligen Liebeswerk, das auch uns Frauen beruft, unsere ganze Kraft dem Vaterlande in seinem Entscheidungskampfe zu weihen. Wegen der Sammlung freiwilliger Hilfskräfte und Gaben aller Art sind weitere Bekanntmachungen von denjenigen Organisationen bereits ergangen, denen diese Aufgabe in erster Linie obliegt und deren Unterstützung vor allem vonnöten ist. Berlin, den 6. August 1914. - Auguste Viktoria. 3. Deutschlands Erhebung in den Mobilmachungstagen. So hatte denn Deutschland den Kampf nach zwei Fronten aufgenommen. Die deutschen Könige von Bayern, Sachsen, Württemberg riefen mit begeisterten Worten ihr Volk zu den Waffen, um ihre unerschütterliche Treue zu Kaiser und Reich zu bekunden und sich um die deutsche Fahne zu scharen. Es folgten die Tage der Mobilmachung, Tage von solch erhebender, glühende? Begeisterung, daß jeder Deutsche, wer er auch sei, ob alt oder jung, ob reich oder arm, ob Mann oder Frau, durchdrungen war von dem einen wonnigen Gedanken: Welche Lust, ein Deutscher zu sein, welches Glück, das erleben zu dürfen! — Auch ihr habt's erlebt, habt gefühlt und erkannt, was es Großes, Herrliches um das schöne Vaterland und den geliebten Fürsten ist. Das wollen wir nicht vergessen, nie, es sollen die erhebenden Bilder mit feurigem Griffel in unsere Seele eingegraben werden, mir wollen sie oft, recht oft vor unserm geistigen Auge erstehen lassen, auf daß sie nicht verblassen, auf daß ihr Abglanz dereinst noch euren Kindern und Kindeskindern erstrahlen kann. Und jetzt, gleich jetzt wollen wir unsere Herzen wieder einmal auf tun, wollen noch einmal durchleben und durchkosten, was wir erlebt und geschaut, nicht haftend, jagend wie in einem Kino, nein gemütlich, beschaulich: Das Vaterland war in Gefahr; der König rief, und alle, alle kamen. — Wer kam? Die Soldaten, der Gemeine wie der Offizier, ja Prinzen und Fürstlichkeiten. Sie kamen pünktlich, sie kamen jubelnd, sie kamen

5. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 61

1915 - Paderborn : Schöningh
— 61 — Geschichte vorlesen. Grämt sich ein Kind, weil sein Scherflein so klein ist, das es in die Kriegsbüchse legt, so erzähle man ihm von dem Opfer der Witwe. Das gibt auch Gelegenheit, von den unzähligen Opfern, welche der Krieg fordert, zu reden, und von der wahren Opfergesinnung. Solcher gelegentlichen Anknüpfungspunkte gibt es noch mehr, man möge sie nur nicht gewaltsam heranziehen. Auch die Moral kann von neuen Gesichtspunkten ausgehen. Wie gleiß, Gehorsam, Selbstbeherrschung, Abtötung, werktätige Liebe den Menschen adeln und zu großen Dingen befähigen, wie diese Tugenden des einzelnen dem Ganzen zugute kommen, lehrt der Krieg an unzähligen lebendigen Beispielen. 2. Deutsch. Auch die deutsche Stunde ist sehr hungrig auf Kriegskost. Ganz neue lebende und belebende Nahrung wird ihr da zugeführt. Der Sprachreichtum wird um unzählige neue Begriffe und der Wortschatz um eine Menge neuer Wörter vermehrt. Die Lesestunde kommt um die Wahl eines Stückes nicht in Verlegenheit. Man frage bloß bei der kleinen Gesellschaft an; sie weiß im Nu eine passende Nummer aus dem geschichtlichen Teil des Lesebuches zu empfehlen. Ebenso sucht sie aus der Erdkunde angleichende Stücke aus. Wer hätte wohl früher gedacht, daß ein Kind aus eigenem Antrieb „Vom deutschen Staatswesen", „Deutschlands Stellung in der Weltwirtschaft" oder den „Suezkanal" für die Lesestunde vorschlagen würde? Ganz gewaltig hat der Krieg die Interessen der kleinen Kopfe umgestellt. Packende Schilderungen aus den Zeitungen sowie Feldpostbriefe können in der Lesestunde verarbeitet werden. Mit Lust und Eifer stöbern die Kinder solche Stoffe auf und tragen sie dem Unterricht zu. Wo Klassenlektüre eingeführt ist, empfehle ich unter allen Umständen jetzt „Wilhelm Teil" zu lesen. Nie wird der Boden für diese Saat besser bereitet sein! Viele der markigen Aussprüche finden sofortige Anwendung und schlagen so tiefe Wurzeln. Beim Lesen und Vertiefen sprudelt das aufquellende Verstehen dann plötzlich über, und ungefragt wird die Beziehung zu den Kriegserlebnissen hergestellt. Den Tell erklären die Kinder zum Nationalhelden und stellen ihn neben Hinden-burg. Gut begreifen sie's, daß Teils Tat Notwehr, nicht Mord war. An Gertrud sollen sich die deutschen Frauen ein Beispiel nehmen und nicht so zaghaft wie Hedwig sein. Das wollen sie der Mutter vorlesen. Geßler und England sind eins: sie wollen nicht den Reichtum und das Aufblühen des Landes. — Man braucht wirklich nicht allzuviel herüberzuleiten, die Kinder schaffen's allein. — Ich spreche aus Erfahrung. Gedichte lernen die Schüler eben mit Lust, alte und neue, wenn sie nur vom Krieg handeln. Die reichliche Kriegspoesie kann uns ordentlich in Verlegenheit bringen. Da heiht's mit Vorsicht auswählen. Nicht alles, was sich zum Vorlesen im Anschluß an ein Kriegsereignis eignet, verdient auch dem Gedächtnis eingeprägt zu werden. Dazu nehme man doch wirkliche Poesie. Günstig gewählte Anknüpfungspunkte find die beste Vorbereitung, bet einwandfreie Vortrag ist die beste Erklärung. Unoerstanbene Ausbrücke werben leicht von den Kinbern erfragt. Gerne hören sie von den Dichtern, die im

6. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 62

1915 - Paderborn : Schöningh
— 62 — Felde stehen, von Dehmel, Ganghofer, von Löns, der den Tod fürs Vaterland starb. — Da lebt Körner wieder auf und Arndt und Schenkendorf und Rückert. Wer wollte der Jugend jetzt Körners „Aufruf" vorenthalten oder „Letzter Trost", „Lützows wilde Jagd", „Gebet während der Schlacht". „Schwertlied", „Abschied vom Lebeu" und das eine oder andere nicht zum Vortrag odei für die Gesangstunde auswendig lernen lassen? Ich möchte auch erinnern an Arndts „Der Gott, der Eisen wachsen liefe", „Gebet bei der Wehrhaft-machung eines deutschen Jünglings", an seinen „Fahnenschwur", „Des Deutschen Vaterland", „Wer ist ein Mann?", „Das Lied vom Feldmarschall", an ^chenkendorfs „Freiheit", „Soldaten-Morgenlied", „Frühlingsgruß an do-b Vaterland , an Schillers „5heitetlied" und R ü cf e r t s Sonett: „Wir schlingen unsre Händ' in einen Knoten". Auch die Sieb ertexte der beliebtesten patriotischen Lieder: Nationalhymne, Die Wacht am Rhein, Deutschland über alles, O Deutschland hoch in Ehren, Ich hatt’ einen Kameraden, Morgenrot, Es geht bei gedämpfter Trommel Klang, sollen in der deutschen Stunde erklärt und alle Strophen gelernt werden. Es ist eine trostlose Sache, wenn den kleinen und großen Gängern schon nach der 1. oder 2. Strophe der Text ausgeht. Beispiele zur Satzlehre holen die Kinder von selbst aus den Kriegserlebnissen. — Unser Wortschatz erfuhr durch den Krieg eine schon längst wünschenswerte Reinigung von Fremdwörtern, an der wir uns vernünftigerweise beteiligen müssen. Anderseits ist aber auch ein großer Zuwachs an Fremdwörtern ou verzeichnen. Ich denke da hauptsächlich an die vielen militärischen Bezeichnungen. Diese werden in der Rechtschreib stunde besprochen, in der Schönschreibstunde geübt und in Diktaten verwendet. Dem Aufsatzunterricht fallen die Themen förmlich wie reife Äpfel in den ^choß. Da ist die Wahl oft schwer. Zur Abwechslung mag man auch mal bert Kinbern eine Anzahl Themen wahlweise überlassen. 3. Geschichte. Die Geschichtsstunbe, benke ich, ist hauptsächlich für die jetzigen Erlebnisse freizuhalten. Das hinbert nicht, daß man gelegentlich Vergleiche zieht; so zwischen biesem Weltkrieg und bein Kriege von 1870 ober den Befreiungskriegen. — Friedrich Wilhelm der Große Kurfürst als Begriinber des stehen* den Heeres, Friedrich I. als Begründer des Königreichs Preußen, Friedrich Ii. als Begründer der Großmacht desselben, Wilhelm I. als Einiger der deutschen Staaten mögen vergleichsweise herangezogen werden. — Das schöne Kaiserwort: „Noch nie ward Deutschland überwunden, wenn es einig war", kann aus der Geschichte illustriert werden. Auch ist auf die Beteiligung des ganzen Kaiserhauses am Kriege nachdrücklich hinzuweisen. Wie in Friedens-, so ist auch in Kriegszeiten die Kaiserfamilie vorbildlich für alle deutschen Familien. 4. Erdkunde. Es unterliegt keinem Zweifel, daß hier die Kriegsschauplätze die genaueste Beachtung erfordern. Bei den meisten Kindern werden wir da auf ungeteiltes Interesse stoßen.

7. Der Weltkrieg 1914/15 in der Volksschule - S. 78

1915 - Paderborn : Schöningh
— 78 — Gedichte. „Gott, Kaiser, Vaterland!" Nun, deutsche Schmiede, hämmert Stahlhart das deutsche Herz; Der blut'ge Morgen dämmert, Rings starrt die Welt in Erz! Reicht, Brüder, euch die Hand — „Gott, Kaiser, Vaterland!“ Laßt euch die Wege weisen Zur Weichsel und zum Rhein, Und eure Faust sei Eisen, Und euer Herz sei Stein! — Die Feinde überrannt! „Gott, Kaiser, Vaterland!" Aus den zerfetzten Fahnen Raunt es wie Geisterspruch; Der Segen unsrer Ahnen Rauscht um das Bannertuch; Uns eint ein heilig Band: „Gott, Kaiser, Vaterland!" Georg Brecht durch nach allen Seiten Gleichwie ein brandend Meer; Die großen Toten schreiten Im Sturmwind vor euch her! Nun lodre Weltenbrand! „Gott, Kaiser, Vaterland!" von Hülsen, (ftomp. von Leo Blech.) Soldat und Kind. Rosen und Reiser an Hebn und Gewehr, Marschieren die braven Krieger daher. Buben und Mädel im Trippelschritt Laufen tapfer mit ihnen mit. Und die Kinderhand traulich sich schmiegt In die Soldatenhand, drin sie nun liegt, Als ob es die Hand des Vaters wär'; Und liebe Worte gehn hin und her. Zärtlich hält der Krieger umspannt Die kleine, weiche Kinderhand. Er fühlt, wie's warm ihm zum Herzen rinnt: Er will es schützen, das deutsche Kind. Fest hält er das Händchen, unschuldig und rein; Ihm ist, als müßt' er gesegnet sein. Reinhold Braun. Die Front auf den Feind. Der Ort, wo unsre Väter liegen, Wo deutsche Mütter Kinder wiegen, Soll uns beim Kampf im Rücken sein. Die Augen in den Feind hinein, Im Rücken, was uns teuer, So stürzen wir ins Feuer. Im Rücken spielen unsre Kleinen Mit hellen Augen, flinken Beinen, Und spielen alle nichts als Sieg Und spielen alle nichts als Krieg — Kosack, trotz Wut und Hassen, Die sollst du wachsen lassen!

8. Handbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 47

1895 - Paderborn : Schöningh
47 W. Gieb Tugenden des groen Kurfrsten an! Wie bewies er seine Frmmig-feit ? Wie verlebte er seine letzten Tage? Welche Verdienste hat er sich um unser Vaterland erworben? Wie urteilt Friedrich der Groe der ihn? Wiederholung des Ganzen. Erzhle 1. von des groen Kurfrsten Jugend, 2. von seiner landesvterlichen Frsorge, 3. von seinen Kriegsthaten, 4. von seiner Persnlichkeit, 5. von seinem Ende! Sch. . 1. Die Persnlichkeit des groen Kurfrsten. 2. Seine letzten Lebenstage. 3. Seine Verdienste. Pie Kurfrstin Luise Kenriette. Es war der Plan des Schwedenknigs Gustav Adolf und der Wunsch des damaligen Kurprinzen Friedrich Wilhelm, durch eine Heirat Schweden und Brandenburg zu verbinden. Dieser Plan kam wegen des Widerstrebens Christinens, der Tochter des erstem, nicht zustande. Daher whlte der groe Kurfürst zu seiner Lebensgefhrtin Luise Henriette, eine Frstin keusch und rein", Tochter jenes Prinzen Heinrich von Oranien, der ihm einst im Lager von Breda so ermunternde Worte zugerufen. Luise war ausgezeichnet durch groe geistige Fhigkeiten und ein edles Herz. Die Vermhlung fand am 28. November 1646 in Holland statt. Damit dieselbe in geziemender Feierlichkeit gehalten werden knnte, steuerten die brandenburgischen Stnde bereitwilligst 150 000 Jf> bei, denn die kurfrstliche Kasse war infolge des dreiigjhrigen Krieges leer. Die junge Kurfrstin blieb noch einige Monate in ihrer alten Heimat an der Seite ihres schwer kranken Vaters, der am 11. Mrz 1647 starb. Das war das erste herbe Leid in ihrer jungen Ehe. Gegen Pfingsten verlieen der Kurfürst und seine Gemahlin die hollndische Residenz und begaben sich nach Kleve, wo das hohe Paar mehr als ein Jahr verweilte. Am 21. Mai 1648 wurde ihm ein Prinz geboren; das gab groe Freude, nicht nur bei den kurfrstlichen Eltern, fondern im ganzen Lande. Aber der Herr suchte jene bald zum zweiten Male heim, indem er ihnen den kleinen Liebling durch den Tod entri. In ihrer Frmmigkeit und Ergebung in den Willen Gottes sprach Luise: Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen, der Name des Herrn sei gebenedeit!" Diese Worte wurden ihr ser Trost in der schweren Be-trbnis. Erst im Jahre 1650 hielt die Kurfrstin ihren Einzug in die Hauptstadt Berlin. Hier aber waren die Spuren der Verwstung aus dem langen Kriege noch nicht ganz beseitigt. Der Kurfürst schenkte ihr das Schlo Btzow, das sie bei einer Jagd gelegentlich gesehen und an dem sie groes Gefallen gefunden hatte. Dieser Ort wurde ihr Lieblings-aufenthalt. Fern von dem Glanz und Gerusch des Hofes verbrachte sie hier die Zeit in stillem, segensreichem Wirken. Sie lie Grtner und Landwirte aus ihrer Heimat kommen, die eine Musterwirtschaft anlegten.

9. Handbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 104

1895 - Paderborn : Schöningh
- 104 10 D. i. das Heer, welches die einzelnen Staaten des deutschen Reiches gegen Friedrich Ii. aufstellten. 11 D. i. leicht bewaffnete sterreichische Krieger. _ 12 Was König Friedrich empfand, ersehen wir am besten aus einem Briefe an seine Schwester Wilhelmine, den er in der Nacht des 5. November 1757 schrieb. Er lautet: An Wilhelmine! In der Nhe von Weienfels, 5. Nov. 1757. Endlich, meine teure Schwester, kann ich Dir etwas Gutes melden. Es war Dir ohne Zweifel bekannt, da die Bttcher mit ihren Steifen*) Leipzig nehmen wollten. Ich eilte herbei und jagte sie der die Saale zurck. Der Herzog von Richelieu sandte ihnen ungefhr 20 Bataillone und 14 Schwadronen zu Hilfe; sie haben selbst ihre Strke mit 6200 Mann angegeben. Gestern war ich selbst auf Kundschaft aus, konnte sie aber in ihrer Stellung nicht angreifen, was sie verwegen gemacht hat. Heute brachen sie in der Absicht auf, mich anzugreifen; aber ich bin ihnen zuvorgekommen. Es war eine Schlacht nach Lust Die ganze Artillerie des Feindes ist in meinen Hnden; feilte Niederlage ist vollstndig, und ich bin in vollem Marsche, sie der die Unstrut zu werfen. Nach so groem Drangsal endlich, Dank dem Himmel, ein glckliches Ereignis: man wird sagen, da 20 000 Preußen 50 000 Franzosen und Deutsche berwunden haben. 'Nun kann ich in Frieden in die Grube fahren, weil der Ruhm und die Ehre meines Volkes gerettet sind. Wir knnen unglcklich fein, aber nicht ehrlos. Du, liebe chtfefter, .Du meine gute, himmlische, zrtliche Schwester, die Du das Geschick des Bruders, der Dich anbetet, der Teilnahme wrdigst, wrdige auch meine Freude der Teilnahme. Sobald ich Zeit habe, werde ich Dir mehr mitteilen. Ich umarme Dich mit ganzer Seele. Adieu!" (M. Hbner.) 13 Am Abend des Schlachttages von Lenthen ritt er mit wenigen Begleitern nach dem Schlosse zu Lissa, wo er wider Erwarten eine groe Anzahl sterreichischer Offiziere fand. Seine Freiheit stand aus dem Spiel; die Feinde htten ihn unmittelbar nach seinem schnsten Siege zum Gefangeneu machen knnen. Aber der König schritt mit der ruhigsten Miene von der Welt mitten durch sie hin und rief ihnen zu: Guten Abend, meine Herren! Sie haben mich hier wohl nicht vermutet? Kann man denn auch noch unterkommen?" Da bckten sich die Offiziere, durch seinen zuversichtlichen Ton irre gemacht, tief vor ihm und leuchteten ihm demtig in fein Zimmer. Bald darauf erschien eine Abteilung preuischer Husaren und nahm die sterreicher alle gefangen. Zieten verfolgte am nchsten Tage den Feind rastlos, so da von der gewaltigen sterreichischen Armee nur 37 000 Mann die bhmische Grenze betraten. Der König aber nahm noch vor Weihnachten Breslau mit reichen Vorrten und gefllter Kriegskasse. Und bis auf Schweidnitz war am Ende des Jahres ganz Schlesien von den Feinden gerumt. Das Volk aber sang: *) Hierunter ist die Reichsarmee gemeint. Das Reich war nmlich in Kreise eingeteilt; das franzsische Wort fr Kreis heit aber auch Reifen. Da also die Anfhrer es mit Reifen zu thuu hatten, wurden sie Bttcher genannt. Uberhaupt wurde die im schlechtesten Zustande befindliche Reichsarmee arg verspottet. Man nannte sie gewhnlich Reiaus"armee. In der kaiserlichen Bekanntmachung hie es: da eine eilende Reichsarmee den sterreichern helfen werde". Durch einen Druckfehler aber las man berall: eine elende Reichsarmee". Auch darber lachte man viel.

10. Handbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 79

1895 - Paderborn : Schöningh
79 Wo Herzen treu frs Vaterland entbrennen, Wird drum ein Ehrenplatz ihm zuerkannt; Und die Geschichte schreibt das Urteil nieder: Er war ein Mann, fromm, regsam, fest und bieder. (K. Bornemann.) B. 1 Der nordische Krieg (17001721) wurde von Polen, Rußland, Sachsen und Dnemark gegen Schweden gefhrt. 2 Usedom und Wollin sind zwei zu Pommeru gehrige, der Odermndung vor-gelagerte Inseln. W. Durch welche Lnder vergrerte Friedrich Wilhelm sein Gebiet? Berichte der sein Ende! Welche Verdienste hat er sich erworben? Warum ist er der groe Friedensknig? Sch. . 1. Die Verdienste Friedrich Wilhelms I. 2. Sein Ende. 3. Eigen-schasten des Knigs. Wiederholung des Ganzen. Weise nach, da Friedrich Wilhelm ein Lieb-Haber der Soldaten, ein einfacher und sparsamer Regent, ein Feind des fremden Luxus, ein Frderer der Volksbildung, ein Wohlthter feines Landes, ein Beschtzer der Geringen aus dem Volke, ein fleiiger Mann und ein strenger Auffeher war! Friedrich Ii., der Groe. (1740-1786.) A. Mis zur Wronesteigung. 1. Seine Erziehung. Friedrich Ii. war der Sohn des Knigs Friedrich Wilhelm I. und der Knigin Sophie Dorothea und geboren am 24. Januar 1712. Damals lebte sein Grovater Friedrich I. noch. Dieser freute sich der die Geburt des knftigen Thronerben um so mehr, als seine zwei ltesten Enkel bereits gestorben waren. Anfangs wurde der Prinz, dessen Namen man bald in Fritz" verkrzte, von seiner Mutter und einer franzsischen Dame derselben, die auch seines Vaters Kinder-jhre gepflegt erzogen. Mit dem 7. Lebensjahre erhielt er jedoch zwei Erziehers von denen einer ein Franzose war. Dieser flte ihm auch die groe Vorliebe fr die franzsische Sprache^ ein. Sein Vater wollte aus ihm einen frommen Christen, einen tchtigen Soldaten und einen sparsamen Wirt machen. Derselbe hatte eine ausfhrliche Anweisung darber erlassen, wie bei der Erziehung des Kronprinzen zu verfahren fei.3 Aufs genaueste war ihm seine Tagesordnung vorgeschrieben. Bor allem sollte ihm eine rechte Liebe und Furcht Gottes, diese einzige Grundsule unserer zeit-lichen und ewigen Wohlfahrt", eingeprgt werden. Leider aber war der Religionsunterricht nicht geeignet, auf sein Herz einzuwirken; denn das Auswendiglernen blieb die Hauptsache. Der Prinz wurde, da sein Vater als Soldatenfreund auch aus dem Kronprinzen einen tapfern Krieger heranbilden wollte, streng militrisch erzogen und hatte berhaupt
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