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1. Teil 3 - S. 21

1895 - Leipzig : Wunderlich
—. 21 — Eisschollen bricht, so entsteht ein furchtbares Unglück. So geschah es im März des Jahres 1855, als in der Nähe der Dörfer Groß- und Klein- Montan der schützende Damm den Wogen nicht mehr zu widerstehen der- mochte. „Die hereinbrechenden Fluten und Eisschollen rissen in kurzer Zeit die Häuser fort und schwemmten sie dem Meere zu. Die Menschen retteten sich zum Teil auf die Dächer und Schollen, mit denen sie fort- getrieben wurden. Das Vieh ertrank fast ohne Ausnahme. Viele Menschen verloren entweder sosort in den Fluten ihr Leben oder erstarrten vor Frost ans den schwimmenden Schollen, mit denen sie dem Haff zugetrieben wurden. Jene genannten Dörfer waren bis aus wenige Ausnahmen von ~L der Erde vertilgt und, was mehr sagen will, ihr fruchtbarer Boden ist noch heute eine Wüste. Viele Meter hoch bedeckt heute der Triebsand jene gesegneten Fluren." b. Warum hat man Danzig und Königsberg zu Festungen gemacht? Danzig soll es verhindern, daß feindliche Schiffe sich der Weichselmündung nähern, in der Weichsel stromaufwärts gehen und so die übrigen an der Weichsel liegenden Städte sowie das zu beiden Seiten des Stromes sich ausbreitende Land bedrohen. — Königsberg soll beson- ders den Russen den Einmarsch erschweren. Wie ist dies zu denken? Iv. Wem ist es zu danken, daß Prenszen heute keine unwirksame, unfruchtbare Landschaft mehr ist? Der Dank dafür gebührt zunächst 1. Dem deutschen Ritterorden.*) Der deutsche Ritterorden war ein Ritterbund, der zur Zeit der Kreuzzüge von einem Sohne Rotbarts gestiftet worden war und die Eroberung des heiligen Landes und die Pflege verwundeter Kreuzfahrer zum Zwecke hatte. Im An- fange des dreizehnten Jahrhunderts kam eine Anzahl Ordensritter von Jerusalem nach Deutschland. Sie sagten, es sei auch ein verdienstvolles Werk, die Heiden im Norden Deutschlands zu bekehren und dem deutschen Reiche zu unterwersen, es sei dies so ehrenvoll, wie der Kampf im fernen Morgenlande mit den Türken, Sarazenen und Arabern. Freilich hatten sich die Ritter ein gar schweres Werk vorgenommen. Inwiefern? (Es galt ja die Wälder und Heiden Preußens in fruchtbares Ackerland um- zuschaffen, die heidnischen Bewohner zu bekehren und sie daran zu ge- wohnen, die friedlichen Beschäftigungen des Ackerbaus und Handels zu betreiben.) Doch die Ordensritter gingen mit Eifer an ihr Werk. Ich kann euch nicht alle Heldenthaten erzählen, die die Ritter unter ihren Hochmeistern oder Ordenskomthuren, so nannte man ihre Vorsteher, ver- richtet haben. Nur das sei bemerkt, daß der blutige Streit, den die Ordensritter mit den alten Preußen führen mußten, fünfzig lange Jahre währte, also viel länger dauerte als der Kampf, den Karl der Große mit den heidnischen Sachsen führen mußte. Die alten Preußen, welche *) Benutzt Dr. Vogel, Deutsche Geschichten.

2. Teil 2 - S. 3

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Der Flankenangriff gegen Rußland. 3 Sch.: Tannenberg. And da hat ja auch Lindenburg wahrhaftig das ganze russische Südheer, die Narew-Armee, vernichtet. Aber —? Sch.: die Russen hatten noch viele andere Äeere. Das ist die Geschichte. Wenn man heute auch wirklich einmal 200000 oder 300000 Mann vernichtet, dann ist das bei den 20 Millionen oder mehr, die die Feinde haben, noch lange keine Entscheidung des Krieges. Nun könnte man ja versuchen, mehr zu fassen, vielleicht mal 2 oder 3 Millionen Feinde wenigstens einzukesseln. Einmal hat Äindenburg wohl auch versucht, ob die Russen nicht dumm genug sein würden, in solche Falle zu gehen. Sch.: 3n Polen. Wie er von Warschau zurückging. Aber —? Sch.: Die Russen haben's doch noch gemerkt und sind wieder zurückgegangen. Eigentlich sind ja die Russen damals ziemlich weit, durch ganz Polen bis an die Warthe hinterhergelaufen. Aber um die Anmenge Soldaten in die Mitte zu nehmen, seht ihr, da müßte der Lalb-kreis zu groß gemacht werden. Da war denn der Weg im Rücken der Russen zu lang. Den konnte man nicht so schnell zurücklegen, noch dazu, wo doch die Russen sich gehörig wehrten. And inzwischen blieb ihnen Zeit, aus dem gefährlichen Äalbkreis wieder herauszugehen. Eine ganze Menge Verluste haben sie ja gehabt, und unser liebes Schlesien, in das sie so gerne rein wollten, haben sie ja in Frieden lassen müssen, aber ganz und gar ein solches Leer einschließen und vernichten, das geht nicht, dazu sind die Soldaten zu viel und darum die Wege zu lang. Das also hat sich nun der deutsche und der österreichische Generalstab auch gesagt. Wer die beiden obersten Leiter der Generalstäbe sind, wißt ihr ja schon: Sch.: General v. Falkenhayn und Freiherr Conrad v. Äöhendorf. Die beiden haben nun also mit den beiden Kaisern zusammen und mit all ihren vielen Räten und Äelfern bedacht, wie man nun im nächsten Zahre ein ordentliches Stück mit dem Krieg vorwärts kommen könnte. So ganz schnell mit einer forschen Entscheidungsschlacht war es eben im Weltkrieg nicht zu machen. Zeit mußte man sich schon lassen, wenn man wirklich den Feinden ernsten Schaden

3. Teil 2 - S. 20

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
20 Vierzehnter Abschnitt. Karte sah, merkte er schon, daß die ganze Sache keinen Zweck hatte, daß mit dem dürftigen Zipfel für die Russen nichts gewonnen war, und daß sie nach Ostpreußen doch nicht richtig hereinkonnten. Za, wenn einer ordentlich auf die Karte sah. Aber die Russen und die Franzosen und vor allem die Italiener haben in der Schule meist nicht viel gelernt, und darum sehen sie nicht ordentlich auf die Karte, und wenn sie's tun, verstehen sie es nicht. And darum wurde im Ausland natürlich doch wieder ein gewaltiges Geschrei gemacht, was die Russen für einen Sieg erfochten, und daß sie wieder in Ostpreußen eingedrungen seien. Die Herrlichkeit dauerte aber nicht lange. Als Lindenburg hörte, daß sich die Russen in Memel wie die Wilden aufführten, plünderten, sengten und mordeten, schickte er kurzerhand ein paar Regimenter dorthin. Die siegreichen Russen aber haben die Deutschen gar nicht erst abgewartet und sind schleunigst ausgerückt. Da war es also wieder mal nichts mit dem Marsch nach Berlin. Dieses war im März. Im April geschah etwas Sonderbares. An derselben Stelle, wo die Russenhorden nach Memel und Tilsit eingedrungen waren und wo auch auf russischer Seite nicht mehr viel Soldaten standen, brach auf einmal ein deutsches Leer in Rußland ein. Die große schöne Provinz, die dort liegt, heißt Kurland und gehört zu den sogenannten baltischen oder Ostseeprovinzen. Richtige Russen wohnen da wenig, vielmehr andere unterworfene Völker, die Littauer, Letten und Efthen. Ehe Rußland diese Länder eroberte, waren die Lerren im Lande ^aber Deutsche. Ihr wißt schon von früher her, was für Deutsche auch in dem benachbarten Preußen die Herrschaft ergriffen hatten. Sch.: Das waren die Deutschritter. So ein ähnlicher Orden hatte auch die jetzt russischen Ostsee-Provinzen erobert. So waren die Herren im Lande deutsche Adlige, und die wohlhabenden Bürger in den Städten waren auch Deutsche. Man nannte diese Deutschen: die Balten. Als nun Rußland die Länder eroberte, blieben die baltischen Deutschen dort. Davon habt ihr schon früher gehört. Sch.: Sie waren treue Untertanen des Zaren, die großen Generale der Russen im Weltkrieg sind baltische Deutsche gewesen. Also in die erste dieser noch immer von vielen Deutschen be-

4. Vaterländische Geschichte - S. 65

1900 - Berlin : Nicolai
65 auf der Fiedel. Von ihnen lernte das Volk Text und Melodie; durch sie kamen auch die alten Sagen und Lieder ins Volk. — Als das Rittertum entartete, verlor auch der ritterliche Gesang seinen Wert. 8. Die geistlichen Ritterorden. Zum Schutze der Pilger hatten sich in Palästina drei geistliche Ritterorden gebildet, die sich außer den Mönchsgelübden Kampf gegen die Ungläubigen, Beschützung der Pilger, der Bedrängten, Witwen und Waisen, Pflege der Kranken zur Aufgabe setzten. Während der Orden der Johanniter vorzugsweise Italiener, der der Tempelherren Franzosen zu seinen Mitgliedern zählte, gehörten dem Orden der Deutschherren oder dem deutschen Ritterorden vor allem deutsche Ritter an. Äußerlich unterschieden sich die Ordensritter durch ihre Kleidung voneinander. Die Deutschherren trugen einen weißen Mantel mit schwarzem Kreuz. Der Ordensobere wurde Großmeister genannt. Die Mitglieder des Ordens zerfielen in Ritter, Geistliche und dienende Brüder. Durch Eroberung und Besiedelung des Landes an der Weichsel, am Pregel und Niemen machte er sich um unser Vaterland sehr verdient. 9. Verfall. Solange die Ritter Ehre und höfische Sitte hochhielten, waren die Burgen Stätten der Bildung. Die vielgerühmte Ritterlichkeit schwand aber mehr und mehr dahin. Die Verwilderung trat im Laufe des 13. Jahrhunderts ein. Viele Adlige gaben sich auch keine Mühe, ihre niedrige Gesinnung zu verheimlichen. Mit ihren Reisigen machten sie die Handelsstraßen unsicher. Bei dem Herannahen eines Warenzuges stürmten sie auf den Ruf des Wächters den Burgberg hinab, oder sie lauerten in der Dämmerung den Reisenden auf, beraubten sie, nahmen sie gefangen und gaben sie nur gegen ein hohes Lösegeld wieder frei. Oft brachen sie am hellen, lichten Tage ohne äußere Veranlassung in die benachbarten Dörfer ein, zündeten die Gehöfte an, trieben die Herden weg und quälten die Bauern auf jede Weise. Von den „vom Stegreife" lebenden Rittern galt das Wort: „Reiten und Rauben ist keine Schande, Das thun die Besten im Lande." In dem allseitigen Kriege, den bald die Landesherren und die Städte gegen die Raubritter eröffneten, wurden viele Burgen zerstört und ihre Bewohner getötet. Mit der Verwendung des Schießpulvers im Kriege und der Vervollkommnung der Geschütze sank der Rest der Raubburgen in Schutt und Asche. Hohmann, Vaterländische Geschichte. 5

5. Vaterländische Geschichte - S. 132

1900 - Berlin : Nicolai
132 Vordringen nach festem Plane. Ist ein Stück Landes erstürmt, so führen deutsche Schiffe Balken und Steine die Weichsel hinab und an der Grenze erheben sich feste Burgen in günstiger Lage — zuerst Thorn, Kulm, Marienwerder. Sie bilden feste Stützpunkte für das weitere Vordringen. Erst spät entdeckt der Preuße die ihm drohende Gefahr. Dann aber entspinnt sich ein Kampf von unermeßlicher Grausamkeit. Willkommen ist der Frost, denn er bahnt die Straßen durch unwegsame Wälder. Nicht selten erhebt sich das Würgen auf dem Eise der Flüsse und Seen; dann bricht auch wohl unter der Wucht der Streiter die Decke, und die Wellen begraben Freund und Feind. Seit dem ersten großen Siege hallt immer wieder das Lied der Eroberer durch das Land: „Wir wollen alle fröhlich sein, Die Heiden sind in großer Pein." Durch die Nachricht von den Siegen wurden immer mehr Kämpfer herbeigelockt. Auch der Böhmenkönig Ottokar zieht herbei. Die Wasserstraße der Weichsel und des frischen Haffs ist bereits erobert und durch die Feste Elbing gesichert. Es erhebt sich nun der Kampf um den Kern des Heidenlandes, das Samland. Schon sind Truppen und fronende Bauern über die kurische Nehrung gezogen und gründen die Memelburg. Weiter erstreckt sich die deutsche Macht über Kurland und Livland. Im Samlande aber wird die Feste Königsberg errichtet und nach dem königlichen Gaste benannt; auch empfängt sie einen Ritter mit gekröntem Helme in ihr Wappen (1255). Die Ritter standen mit dem deutschen Bürgertume in treuer Verbindung. Im Schutze jeder Hauptburg der Ritter gründeten die Bürger aus Niederdeutschland eine Stadt. Im vollen Strome ergoß sich deutsches Leben in das Land- — Auch die religiösenjnteresfen wurden befriedigt. Überall erstanden anfangskirchen. Die Eingeborenen wurden zur Taufe gezwungen, die Kinder der preußischen Edlen in Klosterschulen erzogen. Viele suchten dem Verderben durch die Taufe zu entgehen. War aber die Gefahr vorüber, so kehrten sie gemeiniglich zu ihren alten Göttern zurück, wenngleich jedes Dorf verbrannt werden sollte, das nach der Taufe noch den alten Göttern geopfert hatte. Trotz der ruhelosen Kämpfe schien um das Jahr 1260 der Besitz des Landes gesichert. Aber noch zwei Jahrzehnte mußte der Orden um die Eroberung, ja um sein Dasein kämpfen. Nach der Niederwerfung des letzten großen Aufstandes zeigte er sich daher hart gegen die Unterdrückten. Der größte Teil des preußischen Adels wurde in den Stand der

6. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. 63

1892 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Land und suchte die christliche Lehre auszubreiten. Aber die Neubekehrten hatten viel von ihren heidnischen Landsleuten zu leiden. Da wandte sich Christian an den deutschen Ritterorden. (S. 27.) Aus den Rus Christians verließ derselbe Jerusalem und kam nach Preußen. Die heidnischen Einwohner wehrten sich gegen die Eindringlinge mit aller Macht, doch endlich erlagen sie und nahmen das Christentum an. Der Hochmeister des Ordens hatte seinen Sitz in der herrlichen Marienburg, die noch heute wegen ihrer Pracht bewundert wird. Zu Anfang des 15. Jahrhunderts wurde der Orden mit Polen in einen Krieg verwickelt, in welchem er unterlag. Ganz Westpreußen wurde infolge dessen mit Polen vereinigt, und nur Ostpreußen verblieb dem Orden als polnisches Lehen. Um die Macht des Ordens zu heben, wurde der Mark-' graf Albrecht aus dem mächtigen Hause Brandenburg zum Hochmeister des Ordens gewählt. Dieser trat bald darauf zur lutherischen Kirche über und verwandelte das Ordensland Preußen in ein weltliches Herzogtum unter polnischer Lehnshoheit. Gleich nach dem Tode des Herzogs Albrecht schloß Joachim Ii. von Brandenburg mit dem Könige von Polen einen Erbvertrag, nach welchem beim Aussterben der Nachkommen Albrechts das Herzogtum Preußen an Brandenburg fallen sollte. Dieser Fall trat zur Zeit Johann Sigismunds ein (1618); und so erhielt letzterer das Herzogtum Preußen als polnisches Lehen. Zur Zeit des großen Kurfürsten entstand zwischen Polen und Schweden Krieg. Der König von Schweden siegte über Polen und nötigte den Kurfürsten, ihn zum Lehnsherrn in Ostpreußen anzuerkennen und sicf) mit ihm zu verbünden. Der Polenkönig, darüber entrüstet, drohte dem Kurfürsten, ihn in einen Kerker werfen zu lassen, wo ihm weder Sonne noch Mond scheine. Friedrich Wilhelm aber rückte in Gemeinschaft mit den Schweden gegen Polen vor, und so kam es bei Warschau zu einer 3tägigen Schlacht, in welcher die Polen eine vollständige Niederlage erlitten. In dem endlich zu Oliva (bei Danzig) abgeschlossenen Frieden (1660) wurde dem Kurfürsten die Unabhängigkeit des Herzogtums Preußens, die ihm schon vorher von Schweden und Polen zugesichert war, bestätigt. 6. Einfall der Schweden. 1674 war der Kurfürst gegen Ludwig Xiv., den übermütigen König von Frankreich, zu Felde gezogen, um den Holländern Beistand zu leisten. Während er nun mit seinen Truppen ant Rheine stand, sielen die Schweden, von den Franzosen aufgewiegelt, in sein Land ein. Als der Kurfürst davon erfuhr, eilte er sofort in die Heimat. Die Bauern hatten sich unterdessen mit Sensen und Heugabeln bewaffnet und waren gegen die Schweden ausgezogen. Ihre Fahnen trugen die Inschrift: „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm Kurfürsten mit Leib und Blut." Sie vermochten jedoch nichts auszurichten. 7. Ankunft des Kurfürsten. Nach 16 Tagen schon langte der Kurfürst mit feiner Armee in Magdeburg an. Die Schweden hatten noch keine Ahnung von feiner Nähe. Plötzlich stand er vor Rathenow. Der General Derfflinger, welcher auch die schwedische Sprache verstand, zog nebst einigen Reitern schwedische Uniform an, ritt mit ihnen vor das Thor und forderte Einlaß, da sie von den Brandenburgern verfolgt würden. Der Posten ließ sich täuschen, und die Zugbrücke fiel. Kaum war Derfflinger mit feinen Begleitern in der Stadt, so wurde der Säbel gezogen und die Wache überwältigt. In kurzer Zeit waren die Schweden aus der Stadt vertrieben. 8. Fehrbellin. (18. Juni 1675.) Die Schweden zogen sich nun eiligst nach dem Rhin (einem Nebenflüsse der Havel) zurück. Die Brücke, welche hier über diesen Fluß führte, wurde aber sofort — damit kein Feind entrinnen könne — auf Befehl des Kurfürsten abgebrochen. Am Morgen des 18. Juni erreichte der Prinz von Hessen-Hornburg mit feinem Vortrabe (1600 Reitern) die Schweden vor Fehrbellin und griff sie fofort mit Ungestüm an. Bald rückte auch der Kurfürst mit der übrigen

7. Vaterländische Geschichte für die Oberklassen katholischer Volksschulen - S. 24

1900 - Stolberg (Rheinl.) : Mathes
24 grten Dienste, während noch andere fr die Armen sorgten und die Kranken pflegten. Wie es Mnchsklster gab. so auch Nonnenklster, in denen fromme Frauen zur Ehre Gottes und zum Wohle der Mitmenschen lebten. Die Mnche und Nonnen gehrten bestimmten Orden an, die gewhnlich nach ihren Stis-tern benannt wurden; so gab es beispielsweise den Benediktiner-orden, serner den der Franziskaner, Dominikaner und Augustiner. Wegen ihrer segensreichen Wirksamkeit standen die Klster bei Vornehm und Gering im hchsten Ansehen. e. Die Ritterorden. Zur Zeit der Kreuzzge entstand in Palstina eine Verbin-dung zwischen Rittertum und Mnchswesen. Kreuzfahrer und Priester vereinigten sich zu geistlichen Orden, welche die Aufgabe hatten, gegen die Unglubigen zu kmpfen, die Pilger zu be-Herbergen und die Kranken zu pflegen. Der Vorsteher des Ordens hie Hochmeister. Solcher Ritterorden gab es drei: den der Johanniter, der Templer und den deutschen Ritterorden. Die Deutschritter trugen einen weien Mantel mit schwarzem Kreuze und muten Deutsche sein. Als das hl. Land durch das Milingen der Kreuzzge fr die Christen verloren war, unter-nahm der deutsche Ritterorden die Unterwerfung und Bekehrung der heidnischen Preußen, welche ihm auch nach langen und schweren Kmpfen gelang. k. Ein Bild der deutschen Städte aus dem 13. Jahrhundert. Im Mittelalter waren die Städte mehr oder minder befestigt, um sie vor feindlichen Angriffen zu sichern. Um die Stadt fhrten hohe, oft doppelte Mauern, auf denen sich in gleich-migen Abstnden starke Trme erhoben. Ein breiter Graben, dessen bergnge durch seste Wachthuser geschtzt waren, zog sich rings um die Mauer. In jedem Wachthause war ein Wchter, der durch Hornste die Brger vor nahender Gesahr warnte. Die Straen waren schmal, winkelig, schmutzig und konnten vielfach durch schwere Ketten versperrt werden. Die sehr einfachen Wohnhuser bestanden nur aus Fachwerk und kehrten den Giebel der Strae zu. Die obern Stockwerke ragten der die untern hervor, wodurch die an und fr sich schon schmalen und dstern Straen noch mehr verengt und verdunkelt wurden. Nur das Rathaus und die Kirchen zeichneten sich durch beson-dere Pracht aus. Auch die husliche Einrichtung der Brger war beraus einfach, hufig sogar roh gearbeitet. Znfte. Die Verwaltung der Stadt lag in der Hand der vornehmen Familien, Geschlechter genannt. Die Brger trieben entweder Handel oder Gewerbe. Die Angehrigen ein-und desselben Gewerbes vereinigten sich zu Gilden, Innungen

8. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 90

1879 - Berlin : Nicolai
90 endlich unterlagen sie der Uebermacht. In dem durch den blutigen Krieg verwüsteten und entvölkerten Lande war nur eine spärliche Preußische Bevölkerung übrig geblieben. Nun begann der Orden das Werk der Besiedelung mit Deutschen. Wie die Anhaltiner die Mark Zu einem deutschen Lande umgestaltet hatten, so geschah dasselbe durch den Orden in Preußen. Der Fleiß der deutschen Bauern verwandelte den verödeten Boden in fruchtbares Ackerland; die neuen Städte blüheten durch Gewerbsleiß und Handel mächtig empor. So gedieh an den Südostgestaden der Ostsee, am Memel, Pregel, an der Inster, in den Mündungsgebieten der Weichsel deutsches Leben. Als Herr der preußischen Lande gebot der Ritterorden. Der Hochmeister nahm seinen Sitz aus der prächtigen Marienburg; unter ihm geboten auf den Burgen der einzelnen Landestheile die Komthure, welche mit jenem in den Landesversammlungen (Generalcapitel) die Angelegenheiten des Ordens und des Landes beriethen. Auch auf dem linken Weichselufer breitete sich das Ordensgebiet aus; zur Zeit der märkischen Anarchie reichte es bis zur Oder. Den höchsten Glanz erlebte der Orden unter dem Hochmeister Winrich von Kniprode. Aber einen gefährlichen Nachbar hatte er an dem Polenreiche. Als Jagiello, Fürst von Lithauen, mit seinem ganzen Volke das Christenthum angenommen hatte und König von Polen geworden war, überzog er Preußen mit Krieg. Bei Tannenberg kam es zu einer furchtbaren Schlacht. So tapfer auch die Ritter fochten, sie erlitten eine gänzliche Niederlage; auch der Hochmeister fiel. Hätte nicht der tapfere Komthur Heinrich Reuß von Plauen die Marienburg auf das heldenmüthigste vertheidigt, der Orden wäre wohl damals schon verloren gewesen. So blieb er zwar im ersten Thorner Frieden im Besitz seiner Lande, allein er erholte sich von dem Schlage doch nie wieder. In der Folge gerieth er ganz in Verfall. Das hohe Ziel (Idee), welches er verfolgt hatte, ging verloren, als er keine Ungläubigen mehr zu bekehren fand; die alte strenge Zucht lockerte sich, Wohlleben trat an ihre Stelle, Ungehorsam gegen den Großmeister löste die Ordnung. Der Landadel und die Städte klagten über Bedrückungen durch die Ritter; sie gingen so weit, eine Verschwörung gegen den Orden anzuzetteln. Die Geldnoth zwang diesen, die Marienburg und andere Schlösser an die unbezahlten Söldner zu verpfänden. Als er sie nicht einlösen konnte, verkauften

9. Leitfaden für den Unterricht in der deutschen Geschichte in Volksschulen - S. 89

1879 - Berlin : Nicolai
89 seine Ansprüche auf die Erbfolge in Preußen zu erhöhen, obgleich 58 Jahr alt, eine jüngere Schwester derselben. Wie sein Vater richtete er seine Sorge auf die Hebung der Wohlfahrt des Landes. In diesem Sinne begann er die Arbeiten zur Verbindung der Havel mit der Oder und gründete bei der von ihm angelegten Stadt Joachimsthal eine gelehrte Schule. Johann Sigismund. 1608—19. Unter feiner Regierung leos — wurden bedeutende Landerwerbungen, sowohl im Osten, wie im Westen ly' Deutschlands gemacht. — Kreutzen. Am furischert und frischen Haff, in den Flußgebieten des Memels, des Pregels und der untern Weichsel wohnte feit alten Zeiten das tapfere Preußenvolk. Als die Deutschen sich längst zum Christenthum bekehrt hatten, verharrten sie in dem Glauben an ihre Götzen; wie die Germanen verehrten sie dieselben in heiligen Hainen, so Perkunos, den Donnerer, Potrinpos, den Spender der Fruchtbarkeit, und Pikullos, den Gott des Todes. Den Bischof Adalbert von Prag, welcher ihnen das Evangelium bringen wollte, erschlugen sie; alle Versuche der Polen, sie dem Christenthums und ihrer Herrschaft zu unterwerfen, wiesen sie tapfer zurück. Da wandte sich der Herzog Conrad von Mafowien an den deutschen Ritterorden, an dessen Spitze damals Hermann von Salza als Hochmeister stand. Als der Kaiser Friedrich diesem die Zusicherung gegeben hatte, den Orden mit dem Lande, welches dieser erobern würde, zu belehnen, schickte er den Ordensmeister Hermann Balk mit einer Abtheilung von Rittern nach der Weichsel. Unterstützt von zahlreichen deutschen Kreuzfahrern drangen diese über diesen Strom vor und gründeten die Burgen Thorn, Kulm, Marienwerder, Elbing u. a., neben denen durch die Ansiedelung deutscher Kolonisten bald deutsche Städte erblüheten. Aber die Preußen waren entschlossen, ihren Glauben und ihre Freiheit bis auf das Blut zu vertheidigen. Allein trotz aller Tapferkeit unterlagen sie in einem mehr als fünfzigjährigen Kampfe den sich immer erneuernden Kriegsheeren der Deutschen. Immer tiefer drangen diese in das Land ein. Am Pregel ward eine deutsche Stadt gegründet und dem Böhmenkönige Ottokar zu Ehren, der ein starkes Kriegsheer dorthin geführt hatte, Königsberg genannt; im Nordosten des Landes entstand Memel. Zuletzt vertheidigten die Preußen sich noch hinter Seen und Sümpfen, aber

10. Kriegserzählungen für die Kleinen - S. 32

1915 - Wittlich [u.a.] : Fischer
Nach zwei Wochen besiegte er eine zweite und noch stärkere russische Armee nördlich von den Masurischen Seen. Aber noch einmal wurde Ostpreußen von einem großen Russenheere überflutet. Als anfangs Februar 1915 Verstärkung nach Ostpreußen geschafft worden war, griff Hindenburg den Feind von neuem an. In neuntägiger Winterschlacht vernichtete er eine ganze russische Armee. So wurde Ostpreußen endgültig von dem schlimmen Feinde befreit. 62. Aus einem Armeebefehl Hindenburgs. In heißen, siegreichen Kämpfen hat Hindenburg die Russen bezwungen und aus Ostpreußen vertrieben. Dafür dankte der Kaiser ihm und seinen Truppen,- auch ernannte er ihn zum Generalfeldmarschall. Darauf hat Hindenburg an seine Soldaten einen Armeebefehl gerichtet, in dem es heißt: „Eure Kampfesfreude und Ausdauer haben in bewundernswerter Weise dem Gegner schwere Verluste beigebracht. Über 60 000 Gefangene, 150 Geschütze und gegen 200 Maschinengewehre sind wieder in unsere Hand gefallen. Aber vernichtet ist der Feind noch nicht. Darum weiter vorwärts mit Gott für König und Vaterland, bis der letzte Russe besiegt am Boden liegt." 63. Eine Antwort Hindenburgs. Auf eine Glückwunschdepesche sandte der Befreier Ostpreußens folgende Antwort: „Vielen Dank für die freundlichen Glückwünsche. Ich danke den Erfolg Gott dem Herrn und meinen braven Truppen. Es wird weiter gedroschen." 64. Prinz Joachim verwundet. An den Kämpfen in Ostpreußen hat auch Prinz Joachim teilgenommen. Am 9. September wurde er durch einen Schrapnellschuh verwundet. Die Kugel ging
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