Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 268

1904 - Habelschwerdt : Franke
268 16971698 die erste Reise nach dem Westen. Er lernte in Holland die Schiffsbaukunst, in England das Seewesen kennen, gewann in Deutschland Gelehrte, Knstler und Handwerker fr sein Land und begann bald nach seiner Rckkehr mit den inneren Reformen. Die Verwirklichung seiner zweiten Absicht mute Peter in Kriege mit den Schweden und Trken verwickeln. 3. Kriege. A. Den Trken entri Peter der Groe während des zweiten Trken-krieges unter Leopold I. Asow und verschaffte Rußland freien Handel auf dem Schwarzen Meere. 17001721 L. Der Nordische Krieg, 17001721. .-Veranlassung. Die Jugend des schwedischen Knigs Karl Xii. veranlagte Rußland, Polen und Dnemark zu einem Angriff auf Schweden, um Teile desselben an sich zu reien. d. Karls Xii. Kriegsglck, 17001709. Karl landete rasch auf Seeland und zwang den unvorbereiteten König zum Frieden von Travendal (westlich von Lbeck), in welchem Dnemark vom Kriege zurcktrat. Nun wandte sich Karl Xii. gegen das ungleich strkere Heer der Russen an der Kste von Livland und schlug es bei Narwa zurck. Anstatt aber diesen Sieg weiter auszuntzen, wollte er den schwcheren Polenknig ent-thronen. Er besiegte in zwei Schlachten die Polen an der Dna und ein polnisch-schsisches Heer bei Fraustadt (in der heutigen Provinz Posen). Hierauf suchte er August Ii. in seinem Erbreiche Sachsen auf und zwang ihn 1706 zum Frieden von Altranstdt (westlich von Leipzig). August ver-zichtete auf den polnischen Thron, den der Woiwode von Posen, Stanislaus Leszczynski, bestieg. Von Kaiser Joseph erzwang Karl Xii. grere Freiheiten fr die fchlesischen Protestanten (1707). Es wurden ihnen der 100 Kirchen, die von den Katholiken wieder in Besitz genommen worden waren, ein-gerumt, und der Bau von 6 neuen Kirchen, der sog. Gnadenkirchen, wurde gestattet. c. Karls Xii. Uuglcksjahre. aa. Krieg gegen Rußland. Inzwischen hatte Peter Eroberungen an der Ostseekste gemacht. Er befestigte diese durch Grndung einer neuen Hauptstadt, Petersburg, und bereitete sein Heer im Kleinkriege auf den Entscheidungskampf vor. Karl lie sich durch die Aussicht, die Hilfe der Kosaken zu erlangen, zu einem Zuge in das sdliche Rußland verleiten. Hier geriet er in furchtbare Not und wurde von dem herbeieilenden Peter unter den Mauern von Pouwa, 1709, geschlagen. Er floh nach der Trkei. bb. Karl in der Trkei. Mit Erlaubnis des Sultans hatte sich Karl in Bender niedergelassen, wo er seine militrischen bungen in -

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 369

1904 - Habelschwerdt : Franke
3. Portugal. Bei der Annherung Napoleons im spanischen.kriege war der König Johann Vi. nach Brasilien geflohen, das seit 1661 zu Portugal gehrte. Whrend seiner Abwesenheit brachen in Oporto Unruhen ans; die Cortes setzten eine neue Verfassung durch, die der König nach seiner Rckkehr annehmen mute. Sie wurde aber von seinen: Sohne Miguel (migehl) wieder umgestoen; er wollte auch den Vater vertreiben, wurde aber nach Wien verbannt. Nach der Rckkehr Johanns nach Portugal machte sich Brasilien als erstes Kaiserreich in Amerika unter Dom Pedro, dem Sohne Johanns Vi., selbstndig, 1822. 4. Der griechische Befreiungskampf, 18211829. In Griechenland handelte es sich nicht um Verfaffuugskmpfe, sondern hier erwachte die Sehnsucht nach Befreiung von dem barbarischen Drucke, mit dem die Trkei die Griechen knechtete. Eine geheime Gesellschaft, die Hetrle, arbeitete schon lngst an der Befreiung des Vaterlandes. Der Aufstand wurde im Norden und Sden zugleich vorbereitet. Im Norden rckte Alexander Apsil-nti, ein Grieche, der in russischen Diensten gestanden, an der Spitze einer Freischar in die Donau-luder ein und rief die dort wohnenden christlichen Völker zum Kampfe gegen die Trken auf, doch fand er wenig Anhnger. Von den Trken besiegt, flchtete er nach sterreich, wo er in der ungarischen Festung Muukacs (Mnkatsch) gefangen gehalten wurde. Auf Rulands Verwendung wurde er 1827 freigelassen; er starb aber schon im folgenden Jahre. Im Sden erhoben sich die Mainoten, die Nachkommen der alten Spartaner, und erstrmten Tripolitza. Der Nationalkongre zu Piada ver-kndigte die Unabhngigkeit des hellenischen Volkes und whlte einen Prsidenten. Die Freiheitsliebe der Griechen und die Metzeleien der Trken erwarben ersteren die Teilnahme des ganzen Abendlandes. berall bildeten sich Griechen-vereine, die Freiwillige und Geld nach Griechenland schickten. Als aber Ibrahim Pascha von gypten, der mchtigste Vasall der Pforte, eine gut organisierte Armee dem Sultan zu Hilfe sandte, gerieten die Griechen in die bitterste Not. Nach der Eroberung der tapfer verteidigten Festung Missolnghi in Mittelgriechenland hausten die Sieger in der eroberten Stadt in frchterlicher Weise; Tausende von abgeschnittenen Ohren schickte Ibrahim nach Konstantinopel, und etwa 4000 Weiber und Kinder wurden als Sklaven verkauft. Bei der Nachricht von diesen Greueln traten England, Rußland und Frankreich fr die Griechen ein. Sie besiegten die trkisch-gyptische Flotte im Hafen vonnavarlno (1827) und zwangen durch ein Landheer Ibrahim Pascha zum Abzge aus dem Peloponues. Als der russische General Diebitsch den Balkan berschritten und Adrianopel eingenommen hatte, kam es zum Frieden von Adrianopel (1829), durch den Griechenland von der Trkei unabhngig wurde. Rußland erhielt die Schutzherrlichkeit der die Moldau und Walachei, und die Trkei mute den russischen Handelsschiffen frei? Atzler, Geschichte fr Lehrerseminare. 24

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 161

1904 - Habelschwerdt : Franke
161 3. Karts V. auswrtige Kriege. Nach dem Reichstage zu Worms nahmen den Kaiser acht Jahre lang auswrtige Kriege in Anspruch, die nicht ohne Einflu auf deu Fortgang der religisen Bewegung in Deutschland blieben. a. Kriege mit Franz I. Die Veranlassung dazu war die Neben-bnhlerschast beider Herrscher bei der Bewerbung um die deutsche Krone, das Zusammentreffen ihrer Ansprche in Italien und die fr Frankreich bedrohliche bermacht des habsburgischeu Hauses. In den Kriegen handelte es sich besonders um Burgund, auf das Maximilian nicht dauernd Verzicht geleistet, und um Mailand, das Franz I. erobert hatte. Im ersten Kriege, 15211526, wurden die Franzosen aus Italien durch deutsche Landsknechte unter Georg Frnndsberg vertrieben. Bei einem abermaligen Einfalle in die Lombardei wurde Frauz I. bei Pavia, 1525, geschlagen und gefangen genommen. Im Vertrage zu Madrid, 1526, verzichtete der König von Frankreich auf Mailand und Neapel und versprach, auch Burgund herauszugeben. Im zweiten Kriege, 15271529, wurde Rom von den kaiserlichen Truppe erstrmt und gegen den Willen des Kaisers von den schlecht bezahlten Truppen geplndert. Der Papst wurde gentigt, sein Bndnis mit Frankreich aufzugeben. Im sog. Damenfrieden" zu Kambrai (kcmgbr) an der oberen Schelde verzichtete Franz auf Mailand, das Franz Sforza bekam, behielt aber Burgund. Im Jahre 1530 empfing Karl V. vom Papste zu Bologua die Kaiserkrone; es war dies die letzte Krnung eines deutschen Kaisers durch den Papst. Im dritten (1536 1538) und vierten (15421544) Kriege hatte Franz die Hilfe der Trken erlangt. Das Vordringen des Kaisers in Frankreich fhrte endlich den Frieden zu Crespy (krepy) bei Laon, 1544, herbei, in welchem Franz fr immer auf Italien und Karl auf Burgund verzichtete. b. Die Kmpfe gegen die Seeruber. Zwischen die Kriege mit Franz I fallen zwei Kmpfe mit den Seerubern in Afrika. Der erste Zug' 1535, war gegen Tunis gerichtet, wo ein mchtiger Piratenstaat entstanden war. Karl eroberte Tunis und befreite 20000 Christensklaven. Der zweite Zug gegen die Seeruber von Algier, 1541, miglckte aber vollstndig. c. Krieg gegen die Trken. Die Trken, die schon 1521 Belgrad erobert hatten, fielen unter ihrem Sultan Sliman in Ungarn ein und schlugen den jungen König Ludwig Ii. von Ungarn und Bhmen iu der Schlacht bei Mohacz (mhatsch), 1526. Da der König aus der Flucht umgekommen war, folgte ihm in beiden Reichen sein Schwager Ferdinand, der Bruder Karls V. Aus die religisen Streitigkeiten in Deutschland rechnend, und von Franz I. und den Venetianern aufgestachelt, machten die Trken 1529 abermals einen 1529 Atzler, Geschichte fr Lehrerseminare.

4. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 238

1904 - Habelschwerdt : Franke
238 1. Ludwigs Enkel Philipp V. erhielt Spanien. 2. England bekam von Spanien Gibraltar und Minorka, von Frankreich Newfoundland (njusaundlnd), Neu-Schottland und die Hudsonsbailnder. 3. Preußen erhielt Obergeldern und die allgemeine Anerkennung der Knigswrde. 4. Der Herzog vou Savoyen bekam Sizilien als Knigreich. 5. Der Kaiser erwarb die spanischen Niederlande, Mailand, Neapel und Sardinien, das er an Savoyen gegen Sizilien austauschte. 1658-1705 Deutschland und sterreich unter Leopold L, 16581705. 1. Wahl und Persnlichkeit. Nach dem Tode Ferdinands Iii. suchte Ludwig Xiv. die deutsche Kaiserkrone zu erlangen, doch wurde vorzglich auf Veranlassung Friedrich Wilhelms von Brandenburg Ferdinands Sohn Leopold zum Kaiser gewhlt. Leopold war eiu gutmtiger Fürst, der sich aber den schwierigen Zeitverhltnissen nicht gewachsen zeigte. Fast seine ganze Regierungszeit ist von Kriegen erfllt, bei deueu es sich besonders um die habsbnrgische Hansmacht handelte. Das deutsche Reich erlitt während seiner Zeit viele Verluste; denn es kam dem raublustigen Frankreich gegenber nie zu einem entschlossenen, einmtigen Handeln: Kaiser Leopold war ein Freund der Wissenschaften und Knste; er grndete die Universitten zu Breslau, Olmtz und Innsbruck. 2. Kriege. Leopold hatte nach drei Seiten hin schwere Kmpfe zu bestehen, im Osten gegen die Trken, im Westen gegen Frankreich und im Innern gegen die unzufriedenen ungarischen Mag na t e n. a. Erster Trkenkrieg, 1664. Die Kriege mit den Trken, die seit den Zeiten Karls V. das feste Ofen innehatten (S. 162), schleppten sich seit jener Zeit entscheidungslos hin. Im Jahre 1664 drangen die Trken gegen Ober Ungarn vor, weil der Kaiser den vom Sultan eingesetzten Grofrsten von Siebenbrgen nicht anerkennen wollte. Sie erlitten bei der Abtei St. Gotthard an der Raab eine groe Niederlage. b. Erster Keiekiskrieg gegen Jeudroig Xiv., 1674 1678, (vgl. Geschichte des Groen Kurfrsten). C. Zweiter Trkenkrieg, 16831699. aa. Vera lassung. Das Zurckbleiben deutscher Truppeu in Ungarn und das Streben der dortigen Protestanten nach vollstndiger

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 239

1904 - Habelschwerdt : Franke
239 Glaubensfreiheit rief einen Aufstand des Adels hervor. Die Unruhen wurden uuterdrckt; als aber der Kaiser eine Abnderung der ungarischen Verfassung vornahm, erhoben sich die Aufstaudifcheu aufs neue unter dem Grafen Tckely (tklj), der auch mit Ludwig Xiv. und den Trken in Verbindung trat. Der Habsburgische Staat war in der grten Gefahr; doch gelang es dem Kaiser, ein Bndnis mit Polen zu schlieen. bb. Der Krieg. Der Sultan lie ein Heer von 200 000 Mann unter dem Grovezier Kra Mustafa gegen Wien vorrcken. Die Stadt hielt unter dem tapferen Grasen Rdiger von Starhemberg mehrere Strme aus, bis der Polenknig Johann Sobieski ein polnisch-schsisches Heer heranfhrte, das die Trken am Kahlen-berge bei Wien schlug, 1683. Die verbndeten Heere der sterreicher, 1683 Bayern, Polen und Sachsen drangen nun siegreich in Ungarn ein, besetzten Ofen und erfochten die entscheidenden Siege bei Sl an kamen gegenber der Theimndung und Z e n t a (sentci) oberhalb der Theimndung. Im Frieden zu Karlowitz, 1699, muten die Trken Siebenbrgen und den Landstrich zwischen Donau und Thei abtreten. Der Hauptheld des Krieges war der Prinz Eugen von Savoyen. Zu derselben eit wurde den Trken durch die Venetianer Morea, durch die Russen sow entrissen. d. Der Pfakziscke Krieg, 16881697, S. 235. e. Der Sponifcfie Erbfokgekrieg, 17011714, S. 236 n. f. 3. Rangerhhungen deutscher Fürsten. Um Bundesgenossen zu erhalten, gab der Kaiser die Rangerhhungen mehrerer deutscher Fürsten zu. a. Das Haus Hannover (Welsen) erhielt (1692) eine neue Kurwrde, weil die Pfalz 1685 an die katholische Linie Pfalz-Neuburg gekommen war, die Protestanten mithin eine Stimme weniger im Kurfrstenkollegium hatten. b. Der Kurfürst August von Sachsen wurde nach dem Tode Johann Sobieskis König von Polen, 1697. c. Der Knrsrst Friedrich Iii. von Brandenburg nannte sich seit 1701 König in Preußen. I.. 1705-1711. 1705-1711 Seine Regierung fllt in die Zeit des fvanischen Erb-folgekrieges, fr den sein Tod eine neue Wendung herbeifhrte (S. 237).

6. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 262

1904 - Habelschwerdt : Franke
262 b. Beteiligung am Nordischen Kriege. Als nach der Schlacht bei Poltawa die Macht der Schweden sank, nahmen die Polen und die Russen Schwedisch-Pommeru in Besitz und eroberten Stettin. Friedrich Wilhelm ging aber auf das Auerbieten der schwedischen Regierung ein, Stettin bis zum knftigen Frieden in Gewahrsam zu nehmen. Er schlo mit dem Zaren Peter und dessen Bundesgenossen zu Schwedt eiueu Vertrag (1713), erstattete den verbndeten Polen und Russen die Belagerungskosten und besetzte Stettin und Vorpommern. Als aber der pltzlich aus der Trkei zurckkehrende Karl Xii. diesen Vertrag nicht anerkannte, nahm Friedrich Wilhelm an dem Bndnis der nordischen Mchte gegen den Schwedenknig teil. Nach dem Tode Karls Xii. behauptete Preußen im Frieden zu Stockh olm, 1720 1720, Vorpommern von der Oder bis zur Peeue und die Inseln Usedom und W o l l i n. Der Erwerb der Oder-Mndungen und Stettins war fr den preuischen Staat von hoher Bedeutung. c. Friedrich Wilhelms Verhltnis zu Kaiser Karl Vi. Auf Kaiser Joseph I. folgte 1711 sein Bruder Karl, der schou Kuig von Spanien war, dieses Land aber durch die Friedensschlsse zu Utrecht und Rastatt verlor (S. 237). Karl Vi. fhrte von 17141718 einen Krieg gegen die Trken, die sein groer Feldherr Prinz Eugen von Savoyeu (Prinz Eugen, der edle Ritter") bei Peterward ein schlug und nach der Eroberung von Belgrad im Frieden zu Passrowitz (1718) zur Abtretung vou Serbien und der Walachei zwang. Als nach dem Tode Eugens (1736) der Kaiser in Verbindung mit den Russen den Trkenkrieg erneuerte, wareu seine Heere unglcklich, und im Frieden zu Belgrad, 1739, wurden die Donau und Save als Grenze festgesetzt. Da Karl Vi. keinen Sohu Hatte, suchte er durch die Pragmatische Sanktion, d. h. ein unverletzliches, fr alle Zeiten geltendes Staats-grnndgefetz, die Nachfolge in feinen Lndern seiner Tochter M aria Theresia zu sichern. Der Pragmatischen Sanktion die Anerkennung zu verschaffen, war die Hauptsorge der sterreichischen Politik. Auch der ehrliche, biedere und echt deutsch gesinnte Friedrich Wilhelm wurde vou der gewandten sterreichischen Diplomatie fr die Pragmatische Sanktion gewonnen. Da das Aussterben des Hauses Pfalz-Nenburg bevorstand, hoffte der König die zur klevifcheu Erbschaft (S. 171) gehrigen Herzogtmer Jlich und Berg ein sich zu bringen. Gegen die Zusicherung von Berg und Ravenstein erkannte Friedrich Wilhelm im Vertrage zu Berlin (1728) die Pragmatische Sanktion an und versprach, einem zuknftigen Sohn oder Schwiegersohn des Kaisers bei der Kaiserwahl die Stimme zu geben. Obgleich aber der König auch im Polnischen Erbfolgekriege, 17331738 (<I. 253), dem Kaiser, der groe Verluste erlitt, die

7. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 85

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
Zweiter Zeitraum. Von 2000 bis 560 v. Chr. 85 terhaltung bei der panathenäischen Festlichkeit ausmachen sollte, auch rief er die Dichter Anaereon und Eimonides zu sich. , ‘ ' Doch brach im Jahre 514 eine Verschwörung gegen beide Brüder aus. Hipparch hatte die Schwe- ster eines gewissen Harmodius öffentlich beleidigt. Harmodius verband sich daher mit seinem Freunde Arist ogiton, und Hipparch fiel unter ihren Dol- chen. Von nun an regierte Hippias strenge; aber desto eifriger suchten die Alcmäoniden, welche Pisi'stratus aus Athen verbannt hatte, die alte Berfaffung ihres Vaterlandes wieder herzustellen. Mit Hülfe der Spartaner gelang es auch wirklich diesen Verbannten, sich im Jahre 510 Athens zu bemächtigen, und den Tyrannen Hippias zu vertreiben. Clisthenes, der Sohn des Megacles, stand nun an der Spitze des attischen Staates. Aber bald bildete sich unter Isagoras eine Partei wider ihn, welcher viele Große Athens beitraten. Desto mehr schmeichelte Clisthenes der Menge. Cr bewirkte eine neue Eintheilung des attischen Gebietes und Volkes, in- dem er statt vier Stämmen zehn machte, und ihnen neue Namen gab. Auch vermehrte er den Senat mit hundert neuen Mitgliedern. Allein Isagoras wandte sich nach Lacedämon. Dem Verlangen des mächtigen spar- tanischen Königs Cleomenes gemäß, mußte auch wirklich Clisthenes sammt seinem Anhänge Athen verlaffen. Dann ging Cleomenes, von einer kleinen Kriegsmacht begleitet, -selbst nach Athen, und verbannte auf einmal sieben hun- dert Familien. Als er aber hierauf auch die Verfassung andern wollte, griff das Volk zu den Waffen. Cleo- menes und Isagoras, welche ihre Zuflucht in die Burg nahmen, wurden zwei Tage daselbst belagert. Am drit- ten Tage ergaben sie sich unter der Bedingung, daß die Spartaner frei abziehen dürften. Isagoras ging mit ihnen, aber viele Athener von seiner Partei wurden hin- gerichtet. Clisthenes kam nun zurück, und stellte die Volksherrschaft zu Athen wieder her. Athen aber sandte Abgeordnete nach Sardes, um mit den Persern ein Vündniß zu schließen, weil man den Krieg mit Sparta als unvermeidlich betrachtete. Auch war es wirklich Plan

8. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 554

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
554 Mittlere Geschichte. Christen erbeutet hatte, errichtete 'er eine regelmäßige Schaar von zwölf tausend Mann. Er wollte und ord- nete, Laß sie nichtö als die Waffen kennen und lieben, und nur ihm und dem Kriege dienen sollten. Von ihm bekamen sie Brot, Kleidung, Sold und reiche Belohnun- gen; er gab ihnen ihre bestimmte Wohnung, und verbot ihnen zu heirathen. Man nannte sie Ja n itsch aren (Ieni- tschery, die neuen Soldaten). In den Abendländern wa- ren keine solche Anstalten; desto furchtbarer waren die Ianitscharen. Bajazet I. (1389 - 1403), mit Recht wegen sei- ner schnellen Eroberungen der Blitz genannt, beniächtig- te sich eines großen Theileö von Servien, und machte den Beherrscher dieses Landes zinsbar. Auch wurde er durch sein Waffenglück Herr der Bulgarei. Wider ihn zogen gegen hundert tausend Mann aus Ungarn, Deutschland und Frankreich unter Sigmund, dem Könige von Ungarn, und andern kriegslustigen Helden des Abendlandes. Er aber gewann (26. September 1396) bei Nicopolis den glorreichsten Sieg über sie. Selbst Conflantinopel harte er vielleicht erobert, wäre er nicht in der Schlacht bei Ancyra ( 1402) der Gefangene Timurs geworden. Aus Veranlassung seiner Gefangenschaft ward der os- manische Staat bis 1413 durch Thronstreitigkeiten zer- rüttet. Aber Mnhammed I. (1413-1421), der vierte Sohn Bajazets I., stellte die Ruhe und Ordnung wieder her, machte die Wallachpi zinsbar, und führte fast immer Kriege in Europa, wo die Osmanen (1415) bis Salz- burg und in Baiern vordrangen. -Murad Ii. (142! - 1451) führte den osmanischen Scepter mit der Geschicklichkeit eines großen Selbstherr- schers, und legte ihn zweimal mit der Mäßigung eines Weisen nieder. Bei Varna schlug er (Nov. 1444) das un- ter Wladislav, Könige von Ungarn und Polen, vereinig- te christliche Heer, welches den -furchtbaren Fortschritten der osmanischen Waffen Einhalt thun sollte. Doch verhinderte ihn der tapfere Johann von Huni ad, der oberste Feldherr der Ungarn, in Ungarn einzudrin- Keu. Auch vermochte er es nicht, den albanischen Für-

9. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 548

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
348 Mittlere Geschichte, um der» väterlichen Thron stritten, mehrere Jahre in Frie- de und Wohlstand. Nach Manuels Tode wurde der älteste seiner Söhne, Johannes Vi. (1424- 1448), als Kaiser der Griechen anerkannt. Unter ihm ward das Reick» durch Murad Ii. sehr geschwächt. Besonders eroberte dieser tapfere Sultan nach seinem Siege bei Varna (i444> außer Constanrinopel fast alles, was Johannes Vi. noch besaß, und machte diesen überdieß zinsbar. Endlich unter Constantiuus Xi. (1448-1453) gerieth durch Muhammed Ii. das byzantinische Reich vol- lends ganz in die Macht der Türken. Muhammed Ii. wünsch- te nichts sehnlicher, als Herr von Constantinopel zu werden. Constantinus Xi., jetzt der Erste der Griechen an Rang und Geist, suchte Hülfe; aber überall vergebens. Selbst von den mehr als hundert tausend Einwohnern, welche Con- stantinopel um diese Zeit zählte, waren kaum fünftausend bereit, ihren Kaiser und ihr Vaterland zu retten. Nach einer Belagerung von drei und fünfzig Tagen zog daher Muhammed Ii. (Ly. Mai 1453 ) als Sieger in die Hauptstadt des griechischen Reiches ein. Constantinus Xl. wollte das Ende seines Staates nicht überleben; muth- voll, die wenigen Tupfern anführend, die ihm getreu ge- blieben waren, warf er bei der Vertheidigung der Stadt den kaiserlichen Purpur von sich, focht mit edler Ver- zweiflung, und fand unerkannt, was sein Wunsch war, den Tod unter der Menge. Zwei tausend Christen wur- den in der ersten Hitze des Sieges niedergemacht; sechzig tausend soll das Loos der Sklaverei getroffen haben; Kir- chen und Klöster blieben von der allgemeinen Plünderung so wenig verschont, als Palläste und Hütten; die Bilder der Heiligen und die Crucistxe trat man mit Füßen, und einige Tage nach der Eroberung wurden viele vornehme Gefangene hingerichtet, weil ste, wie man sagte, eine Verschwörung gegen die Türken augesponnen hatten. Con- ftantinopel mußte von Asiaten und Europäern aufs neue bevölkert werden. Ganz Europa erschrack über diese gänz- liche Vernichtung des byzantinischen Kaiserthums.

10. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte - S. 652

1817 - München : Königl. Schulbücher-Hauptverl.
652 Neuere Geschichte. als Johann von Zapocha im Jahre 1540 gestorben war, regierte Soliman weit den größten Theil von Niederungarn durch einen Statthalter, welcher in Buda seinen Sitz hatte. — Schon seit 1535 spann sich eine Verbindung zwischen Frankreich und der Pforte an. Im Jahre 1542 aber schloß Soliman mit Franz l. von Frankreich ein feierliches Bündniß gegen das Haus Österreich. Hierauf setzte er den Krieg gegen Ferdinand mit großem Eifer fort. Die Osmanen drangen (1544) nach Österreich, Mahren und Schle- sien , und schleppten ganze Schaaren von Menschen mit sich fort. Ferdinand sah sich (1546) gcnöthigt, dem Sultan nicht nur seine Eroberungen in Ungarn zu überlassen, sondern ihm auch eine jährliche Abga- be von drcißigtausend Dukaten zu versprechen. Diese Kriege, die französisch-italienischen und die Türkenkriege, trugen sehr viel zur Begründung eines nä- heren Vereins zwischen den europäischen Staaten bei. Man übte in denselben die Kunst des Unterhandelns, und schloß Bündnisse, welche, die Freiheit minder mäch- tiger Staaten gegen die Anmaßungen eines übermäch- tigen aufrecht zu erhalten, zum Theil zum Zwecke hatten. -—- Die Stärkung der Fürstenmacht in einzel- nen europäischen Staaten, besonders in Spanien und -Frankreich, hatte ein solches gemeinschaftliches Wir- ken vornehmlich möglich geinacht; unter den äußern Hülfsmitteln zur Begründung eines Staaten - Vereins müssen aber besonders die B u ch dru ckc r ku nst und die Postanstalt genannt werden. — Kurze G e- schichte d er Ei nfü h r u n g der Posten. Iii. Die Reformation. Erste Periode 1517- 1521. Luther stritt Anfangs nur für sich wegen des Ablasses; aber die Unterstützung des Churfürsten von Sachsen, Friedrich des Weisen, der gelehrte Beistand Melanchthons und der Wider- spruch seiner Gegner brachten ihn bald weiter, als er Anfangs selbst gewollt hatte. Schon 1521 ward sei- ne Sache eine Sache des teutschen Reichs. —* R ü ck- blick auf die Versuche, die Kirche zu verbest
   bis 10 von 60 weiter»  »»
60 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 60 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 11
3 0
4 4
5 2
6 0
7 4
8 0
9 0
10 16
11 16
12 3
13 0
14 7
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 1
21 1
22 0
23 0
24 0
25 4
26 0
27 0
28 2
29 0
30 0
31 14
32 0
33 3
34 21
35 0
36 6
37 14
38 0
39 0
40 22
41 0
42 1
43 0
44 0
45 5
46 2
47 3
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 9
2 40
3 4
4 7
5 0
6 0
7 22
8 24
9 49
10 0
11 0
12 2
13 2
14 22
15 17
16 41
17 73
18 7
19 7
20 17
21 3
22 1
23 54
24 0
25 5
26 3
27 1
28 5
29 7
30 5
31 48
32 7
33 0
34 9
35 2
36 1
37 3
38 6
39 10
40 0
41 12
42 5
43 21
44 1
45 15
46 1
47 0
48 0
49 0
50 2
51 13
52 7
53 0
54 0
55 8
56 5
57 0
58 25
59 8
60 14
61 0
62 0
63 0
64 1
65 3
66 4
67 51
68 9
69 4
70 0
71 6
72 3
73 1
74 26
75 4
76 1
77 11
78 34
79 0
80 1
81 0
82 14
83 0
84 0
85 2
86 20
87 3
88 10
89 6
90 4
91 1
92 68
93 5
94 15
95 2
96 12
97 52
98 89
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 1
2 21
3 3
4 22
5 3
6 6
7 2
8 0
9 11
10 9
11 0
12 4
13 2
14 0
15 5
16 36
17 3
18 3
19 10
20 0
21 2
22 5
23 2
24 0
25 0
26 13
27 4
28 2
29 2
30 5
31 7
32 0
33 89
34 3
35 6
36 0
37 2
38 0
39 2
40 3
41 8
42 3
43 7
44 2
45 1
46 4
47 2
48 19
49 24
50 16
51 29
52 0
53 2
54 7
55 7
56 4
57 3
58 3
59 144
60 0
61 3
62 2
63 2
64 14
65 15
66 0
67 4
68 3
69 0
70 0
71 8
72 4
73 13
74 3
75 7
76 0
77 7
78 0
79 8
80 7
81 164
82 2
83 0
84 2
85 5
86 0
87 2
88 52
89 2
90 0
91 16
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 8
98 1
99 0
100 66
101 0
102 62
103 6
104 0
105 0
106 3
107 0
108 3
109 0
110 3
111 10
112 22
113 2
114 0
115 4
116 29
117 1
118 7
119 0
120 6
121 21
122 0
123 7
124 3
125 6
126 7
127 4
128 33
129 9
130 0
131 18
132 9
133 0
134 4
135 0
136 29
137 0
138 1
139 0
140 2
141 2
142 9
143 52
144 0
145 4
146 6
147 1
148 6
149 0
150 12
151 8
152 21
153 2
154 1
155 8
156 27
157 10
158 28
159 1
160 0
161 4
162 2
163 5
164 0
165 10
166 11
167 9
168 0
169 13
170 0
171 21
172 10
173 20
174 0
175 40
176 4
177 46
178 2
179 7
180 1
181 13
182 25
183 9
184 3
185 1
186 2
187 1
188 4
189 1
190 15
191 11
192 7
193 0
194 1
195 2
196 28
197 7
198 7
199 0