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1. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 224

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
ostwrts Havelbergs in die Havel mndet) zhlte sieben Bauern-Hfe, als es durch Kauf in den Besitz des Prinzen Friedrich von Homburg kam. Diesem tapferen Kriegsmanne war in schwedischen Diensten vor Kopenhagen ein Bein weggeschossen worden; er schnitt es mit einem Messer vollends ab und ersetzte es spter durch ein silbernes oder versilbertes. In Neustadt baute er Dutzende neuer Hfe und eine stattliche Kirche, eine Glas-Htte und ein Eisenwerk, eine Ziegelei, eine Schneidemhle und eine Papierfabrik. Durch einen Kanal machte er die Dosse fr gewerbliche Anlagen nutzbar und gewann fette Wiesen fr seine Pferdezucht. Er verlieh den Ansiedlern groe Vorrechte; der Kurfürst gewhrte dem aufblhenden Orte die Stadtgerechtigkeit und vermhlte dem Prinzen seine Schwestertochter Luise Elisabeth von Kurland. In der Landgrafschaft Hessen-Homburg, die Friedrich nach dem Tode seiner Brder und Neffen erbte, nahm auch er Hugenotten auf, deren Nachkommen noch heute (tu Friedrichsdorf im Taunus) französisch sprechen. 5. Im Gegensatze zu Westdeutsche Fürsten, die mit Lud-wig Xiv. den Rheinbund schlssen, hielt Friedrich Wilhelm treu zum Kaiser. Nach Ferdinands Iii. Tode verschaffte er dessen Sohne Leopold I. die Krone des Reiches. 5. Die Schlacht bei Fehrbellin. 1. Die Holland er hatten mit England, welches kein Eromwell mehr leitete, einen ruhmvollen Seekrieg gefhrt. Ihr Admiral de Ruyter, der einst aus eines Seilers Lehre ans ein Schiff entlaufen war, verbrannte die englische Flotte im Hasen zu London; sein Kollege Tromp zeigte den Englndern, wenn er stolz an ihrer Kste vorberfuhr, einen Besen am Mastbauin; denn er hatte sie in 32 Schlachten weggefegt vom Meere. Als der bermtige Franzosenknig unter nichtigem Vor-wnde in die spanischen Niederlande einbrach, schlo Holland mit England und Schweden einen Dreibund (Tripel-Allianz) und ntigte den Eroberer, sich mit der Erwerbung einiger Festungen zu begngen. 2. Ludwig Xiv. aber gewann Karl Ii. von England und die schwedische Regierung durch Bestechung und trug rche-schnaubend seine berlegeneu Waffen in die freien Niederlande, diesen wimmelnden Bienenkorb voll Handels und Reichtums, mit unzhlbaren Stdten voller Tulpenbeete und Gemldesammlungen. Da war Holland in Not". Friedrich Wilhelm allein wagte es, dem Statthalter Wilhelm Iii. von Ora -niert, seinem jungen Neffen, beiznspringen. Auch den Kaiser

2. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 260

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
260 - 4. Die erste Koalition. Napoleon Bonaparte. 1. Die zahlreichen geistlichen und adeligen Em ig ran-teil" sammelten in Grenzstdten wie Koblenz und Worms,'Turin und Brssel Geld und Truppen gegen die Revolution und spornten die Regierungen zum Kriege. Die Nationalversamm-lnng machte den Nachbarstaaten aus der Ausnahme dieser Ver-rter einen Vorwurf, und das girondistische Ministerium, welches 1792 den König leitete, ntigte ihn zur Kriegserklrung an Osterreich. Damit begann ein Vierteljahrhundert voller Kriege. König Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen, der ritter-liche Neffe Friedrichs des Groen, verband sich mit dem jungen Kaiser Franz Ii., um in Frankreich Thron und Altar zu schtzen. Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig, dessen gleickmamiger Oheim vor einem Menschenalter die Fran-zosen so oft geschlagen hatte, befehligte das verbndete Heer, dem sich Friedrich Wilhelm persnlich anschlo. Zur Zeit der Septembermorde schien der Weg offen fr den militrischen Spaziergang nach Paris". Da warf sich General Dnmouriez in Frankreichs Thermopylen", die Argonnen-Psse, und Ferdinand versumte einen entschlossenen Angriff. Herbstregen veranlaten den verlustreichen Rckzug der Verbndeten. Gleich-zeitig nahm General Custiue Mainz weg, andere Streitkrfte eroberten Belgien, Savoyen und die Grafschaft Nizza. 2. Nun trat gegen Frankreich eine groe Vlkerverbindung, die Koalition, unter die Waffen. Ihre Seele war der eng-tische Minister Wilhelm Pitt der Jngere. Zugleich reizte der Knigsmord sechzig Departements zum Brgerkriege gegen die Sansculotten- Tonlon ffnete sogar den Englndern Hasen und Mauern. In dieser Gefahr ordnete der Wohlfahrts-Ausschu eine Massenerhebung (leve en masse) an: alle Jnglinge von 18 bis 25 Jahren sollten zu den Fahnen eilen. Das Land verwandelte sich in ein groes Heerlager: alle Pferde wurden fr die Reiterei und die Geschtze weggenommen; die Schuh-macher durften monatelang nur fr das Heer arbeiten. In allen Kellern suchte man nach Salpeter; aus den Glocken go man Kanonen. Die Blaurcke" der Revolution fochten nicht ohne Ruhm, obgleich die alten Offiziere fast smtlich als verdchtig entfernt waren und ein Fehlschlag manchen tchtigen General auf die Guillotine brachte. Das Zauberwort: Friede den Htten, Krieg den Palsten!" verblendete sogar einige Schweizer Städte und

3. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 295

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
- 295 Arbeiter im Vertrauen auf ihre Masse. Aber der General Cav aian a c lie nach dreitgigem Straenkampfe, dem blutigsten, den Paris je erlebt hat, ihre Barrikaden erstrmen. 5. D er deutsche Einheitstraum und das tolle Jahr". 1. In der Franzosenzeit entfaltete die deutsche Dichtung mit den Meisterwerken der Weimarer Dioskureu" ihre schnste Blte: während der Reaktion" reifte die deutsche Kunst. Neben den Bildhauer Christian Rauch trat der groe Bau-meister Karl Friedrich Schinkel, welcher das Museum und das Schauspielhaus in Berlin, die Friedenskirche m Potsdam und das nahegelegene Schlo Babelsberg geschaffen hat. Der Maler Peter Cornelius schmckte König Ludwigs Glyptothek (Sammlung von Werken der Plastik) in Mnchen mit den Gttergestalten des Olymps und trat als Meister der Zeichen-kunst in die Spuren Drers und Holbeins. Der Wissenschaft aber erschlossen die Brder Grimm die deutsche Vorzeit, Alex. v. Hnmboldt die Natur. Die Werke der groen Dichter wurden jetzt Gemeingut; die Zei-tungen fanden allgemeinere Verbreitung. Auch kirchliche Bestrebungen frderten die Einigung unseres Volkes. Beim Jubelfeste der Reformation rief Friedrich Wilhelms Iii. Knigswort die Verschmelzung der Lutheraner und der Reformierten, die Union der evangelisch-pro-testantisch en Kirche Preuens ins Leben, und andere Lnder, wie Baden, folgten diesem Vorgange. Auf w i r t s ch a s t l i ch e m Gebiete bahnte Preußen den stcher-sten Weg zur Einheit. Seine Gesetzgebung verlegte die Zoll-schranken an die Staatsgrenzen. Die zwischen preuischen Landen liegenden Staaten muten wohl oder bel an den Vorteilen zollfreien Handelsverkehrs und den Zllen, die fr auslndische Waren beim Eintritt ins Zollgebiet entrichtet wurden, durch Anschlu an Preußen teilzunehmen suchen. Der Schmuggel hrte auf; Gewerbe und Handel blhten. Die Deutschen lernten ein-ander nher kennen. Dieser Zollverein umfate vor Friedrich Wilhelms Tode schon mehr als vier Fnfteile des heutigen Reiches. 2. Langsamer verlies die politische Entwick lnng. Kur-Hessen, Sachsen, Hannover, das seit 1837 einen eigenen König besa, erhielten Verfassungen. Das Verlangen nach nationaler Einigung wurde zuerst in Baden laut. Bald nach der Juli-Revolution, in den ersten Monaten der Regierung Groherzog Leopolds, beantragte der Freibnrger Professor Welcker in der Zweiten Kammer die Berufung einer Nationalvertretung

4. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 222

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
222 4. D er Groe Kurfürst. 1. Das Elend des groen Krieges lastete noch lang auf unserem Volke. Es fehlte eine starke Hand, Ordnung zu schaffen. Mit den ausgedienten Soldaten wetteiferte der arme Adel, die Krippenreiter", in wstem Stegreifleben und in der Be-drckung des Landmannes. Goldgrber und Goldmacher, Wunderdoktoren und Teufelsbeschwrer zehrten vom Aberglauben, der an die stelle der rstig aufstrebenden Naturwissenschaften ge-treten war. Die Gerichte boten dem Leben und Eigentum wenig Schutz, weil sich die Richter bestechen lieen, mitunter von beiden Parteien. Selten fllt in einen offenen Beutel ein schlimmes Urteil," lautete ein Sprichwort. Um so eifriger folterte und verbrannte man arme Frauen, die fr Hexen galten. Wackere Männer, wie der Jesnit Friedrich Spee, der sich am Bett eines Pestkranken in seinem Berufe den Tod holte, erhoben vergeblich die Stimme der Menschenliebe. Die meisten Fürsten vergaen der Pflichten ihrer Stellung. In verschwenderischer Bautust vergeudeten sie das Mark ihres Volkes, das in kriechender Demut vor ihnen und ihren Schreibern erstarb; auch sie wollten Son-nenknige sein. Wenn Gott nicht Gott wre, wer sollte billiger Gott sein als Ew. Hochfrstliche Durchlaucht?" so durfte ein Schriftsteller einen Fürsten anreden. Die verwilderte Bevlkerung suchte in dem Gensse des Branntweins und des eben aufkommenden Tabaks ihre Lage zu vergessen. 2. Doch gab es auch Frsteu, die sich mit voller Hingebung dem Wohl ihrer Unterthanen widmeten. Am kraftvollsten und erfolgreichsten that es der Groe Kurfürst, Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Fr Gott und das Volk!" war der Wahlspruch seines Lebens. Er hat den brandenbur-gisch-preuischen Staat geschaffen, aus dem unser neues deutsches Reich erwachsen sollte. Friedrich Wilhelms treffliche Erziehung war in Holland vollendet worden, und die oranische Prinzessin Luise wurde feine erste Gemahlin. Den Niederlanden bewahrte er unverbrchliche Zuueiguug, aber auch dem Seewesen. Um so tiefer schmerzte es ihn, da im Westflischen Frieden aus dem Erbe der ausgestor-benen Pommernherzge, das nach einem alten Vertrage ganz an Brandenburg fallen sollte, Vorpommern mit Rgen und der Hafenstadt Stettin an Schweden kam, welches dadurch zum Herrn des Baltischen Meeres wurde. Dennoch schuf er in den pren-ischen Hfen eine brandenburgische Flotte und grndete an der Kste Guineas Niederlassungen (Gro-Friedrichsbnrg, Doro-

5. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 235

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
235 blieb er freilich zeitlebens ein gewaltttiger Despot. Durch Knute und Folter wollte er seine Russen zum Glcke leiten. Fr sich wollte er nichts. So war sein Leben, so sein Tod. Bei der Rettung eines Soldatenbootes im Finnischen Busen schritt er bis an den Grtel ins Wasser; eine Krankheit ergriff ihn, welcher sein nicht sehr starker und nie geschonter Krper erlag. 1725 V. Preußen und sterreich. 1. Konig Friedrich Wilhelm I. und sein Sohn. 1. König Friedrich I. umgab seinen jungen Thron mit allem Glnze. In seinem Auftrage go der Hamburger Andreas Schlter das eherne Reiterstandbild des Groen Kurfrsten, das schnste Bildwerk diesseits der Alpen, und schuf aus dem alten Kurfrstenschlo in dem prchtigen Barockstil jener Zeit, mit wuchtigen, mehrere Stockwerke umfassenden Sulen und reichem bildnerischem Schmucke, das herrliche Bauwerk, worin heute der deutsche Kaiser wohnt. 2. Aber erst Friedrichs Sohn Friedrich Wilhelm I. erhob Preußen zu Macht und Wohlstand. Er entlie sofort die berflssigen Diener und Beamten des Hofstaates. Ein Fürst mu sparsam sein mit dem Gute wie mit dem Blute seiner Unterthanen," sagte er. Er fgte zur Steuerpflicht die Schul- und Wehrpflicht; auf diesen drei Pfeilern ruht bis heute der preuische wie alle deutschen Staaten. Schon als Kronprinz fr die Errichtung von Volksschulen thtig, erlie ei* als König ein Gesetz, das jeden Vater zwang, seine Kinder in die Schule zu schicken; auch schaffte er die Hexenprozesse ab. Mit Leib und Seele war er Soldat, der erste Herrscher, der bestndig die Uniform trug. Er brachte sein Heer zuletzt auf 83000 Mann; nur ein Teil war angeworben, namentlich die Riesengarbe", an deren Parademarsch der König Feldwebel" seine Herzensfreude hatte; vor den preuischen Werbern war niemand sicher, der mehr als sechs Fu ma: Wachse nicht, sonst sangen dich die Werber!" riefen die schwbischen Mttern ihren Knaben zu. Den Kern des Heeres aber bildeten die Bauernshne. Die mrkische Treue und Tapferkeit, die sie mit-brachten, blute eine harte Zucht mit Stockprgeln und Gassen -laufen auch den Angeworbenen ein. Aber es wurde auch fr die Soldaten gesorgt: des Knigs Kriegsmann, meinte der Monarch, msse es besser haben als des Gutsherrn Dienstmann. Die Shne

6. Lehrbuch für den erzählenden Geschichts-Unterricht an höheren Schulen - S. 243

1895 - Freiburg i.B. : Wagner
Mchte behielten ihren Besitzstand, wie er vor dem Kriege ge-wesen war (status quo ante bellum). Friedrich trat keinen Fubreit Landes ab; doch sicherte er dem Sohne des Kaisers seine Kurstimme zu. Preußen hatte seine Lebenskraft aufs glnzendste erhrtet; es war eine Gromacht geworden. Sein König hatte lediglich durch eigene Kraft gesiegt; er stand da als einer der grten Feldherren aller Zeiten. Ein armer Greis" kehrte er heim zu neuer Arbeit. 4. Friedrichs des Groen Friedens werk. 1. Whrend des Krieges hat Friedrich einmal gesagt: Es ist nicht ntig, da ich lebe, wohl aber, da ich meine Pflicht thue und fr mein Vaterland kmpfe." Er hat sich einmal als den ersten Diener des Staates bezeichnet und sein ganzes Leben nach dem Satze gehandelt, ein Fürst habe die Pflicht, seine Unterthanen glcklich zu machen. So manche deutschen Herrscher nahmen die Hofhaltung in Versailles zum Muster und verwan-betten ihre Lnder und Lndchen mit zwlf Unterthanen und einem Juden" in Kasernen oder Tiergrten; Trommelwirbel und Paraden, Opern und Parforce-Jagden waren ihre hchste Lust. Friedrich lebte unendlich eiufach. Trotz seines kaum mittel-hohen Wuchses eine knigliche Erscheinung mit sprhenden Augen und dunklem Haare, das gewhnlich gepndert und in einen Zopf gebunden war, trug er die blaue Uniform, die sich nur durch den Ordensstern auszeichnete; vom Aufstehen, das im Sommer schon um 4 Uhr erfolgte, bis zum Schlafengehen war er ge-stiefelt. Unermdlich thtig, wollte er berall selber frs Ganze sehen, denken, handeln". Zn dem hochgebildeten Frankreich verurteilte damals ein Gericht unter Gutheiung des Pariser Parlamentes wegen eines geringen, kaum erweislichen Vergehens einen blutjungen Edel-mann zu Folter und Enthauptung, einen anderen zu langsamem Feuertode, nachdem ihm die Zunge ausgerissen und die rechte Hand abgehackt worden. Friedrich schaffte schon am dritten Tage seiner Regierung die Folter ab. Und während noch Ludwig Xvi. bei seiner Krnung schwren mute, alle Ketzer auszurotten, erlie Friedrich in den ersten Monaten seiner Herr-jchaft die eigenhndige Verordnung: Die Religionen Msen alle Totteuret werden und Mus der fiscal (Staatsanwalt) nuhr das ange darauf haben das Keine der andern abruch Tuhe, den hier mus ein jeder nach Seiner Fasson Selich werden." 16*

7. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 251

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
251 Smtliche Ratgeber des gewissenhaften, bedchtigen Knigs wollten alle Krfte erwecken, so weit die deutsche Zunge klingt." Es ist nur ein Vaterland, das heit Deutsch-land, und ich bin nur ihm von ganzem Herzen ergeben," hat Stein einmal gesagt. 6 Um die Weihnachtszeit 1809 zog die Knigsfamilie 1809 unter Glockengelute wieder in Berlin ein. Der König zu Ro; die schne Knigin weinend mit ihren jngeren Kindern im Wagen; dann in Reih und Glied bei ihren Regimentern die Prinzen, und ringsum dichte Scharen Jauchzender und Weinender. . Knigin Luise war ihres Gatten treue Gehilfin ge-wejen. Kurz vordem Tilsiter Frieden schrieb sie ihrem Vater, dem nachmaligen Herzoge von Mecklenbnrg-Strelitz: Aus dem -aege des Rechtes leben, sterben und, wenn es sein mu Brot und Salz essen, das ist unser fester Vorsatz." Den Ausgang des neuen Tages sollte sie nicht mehr sehen. Bei einem Besuch ihres Vaters starb sie auf dem Schlffe Hohen- 1810 ^imtz m den Armen ihres Gatten, nachdem sie voit ihren Wieblingen Fritz und Wilhelm rhrenden Abschied genommen Sie ruht in dem Mausoleum des Charlottenburger Parkes ^hr ehemaliger Diener und Schtzling Christian Rauch, Deutschlands grter Bildhauer, hat ihr Grabmal schassen drfen. Der gleiche Raum umschliet die Marmor-Sarko-phage ihres Gatten und ihres Sohnes, des Kaisers Wilhelm I. sowie In einer Urne das Herz Friedrich Wilhelms Iv. So D,err?rlba? ^eisende Gebude die Worte, welche die uu-gluckliche Frstin ans der Flucht nach Mcmel aufgezeichnet hat: Wenngleich die Nachwelt meinen Namen nicht unter den Namen der berhmten Fraueu nennen wird, so wird sie doch wenn sie die Leiden dieser Zeit erfhrt, wissen, was ich durch sie gelitten habe, und ste wird sagen: sie duldete viel und harrte aus im Dulden. Dann wnsche ich nur, da sie zu-gleich jagen mge: sie gab Kindern das Dasein, welche besserer Zeiten wrdig waren, sie herbeizufhren gestrebt und endlich errungen haben." 8. Spanien. -Der Krieg mit sterreich 1809. ,. 1' <(S59lanb "ahm während der langen Kriegszeit Frank-Ina hm ' ^fl rlbie wertvollsten Kolonien und den Dnen Li k ? ?e J Heiland weg, um es erst 1890 wieder herauszugeben, und zwar an den Deutschen Kaiser. kim S! Menschen Angriff schtzte es seine Lage und lerne Flotte. Daher verbot Napoleon von Berlin aus allen

8. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 225

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
225 pflege ein. Indes sollte vor dem Beginn eines Rechtsstreites stets in mndlicher Verhandlung ein Ausgleich versucht werden. Er lie ein allgemeines Landrecht ausarbeiten, das dann unter seinem Nachfolger zur Einfhrung gelangte. Dem Gesetz unterstellte er sich selbst wie sein Vater; in Zweifel-haften Fllen sollten die Richter lieber ihm Unrecht thnn als anderen. Denn er wollte keinen Vorteil als den des Staates; auf dem Sterbebette verpflichtete er seinen Nachfolger zu diesem Grundsatz. Er wollte ein Vormund seines Volkes sein, vor allem der Armen und Unmndigen. Er setzte einen eigenen Armeu-Auwalt ein, und wehe den Richtern, die ge-wagt htten, das Recht zu biegen zugunsten der Groen! Seine Zlle verschonten die Bedrfnisse der unbemittelten Klassen: Schweinefleisch und Mehl. Er grndete unter knig-licher Aufsicht stehende Kreditvereine fr Landwirte, sowie Banken und Darlehenskassen zur Verhtung des Wuchers wie zur sichern Verwahrung der Mndelgelder. Die Erbauung des Schlosses Sanssouci und des Neuen Palais sollte den Armen Arbeit und Verdienst bieten. Er ermigte die Fronden der meist erbunterthnigen Bauern und strafte das Schlagen von Bauern und Gesinde mit halbjhriger Festungshaft. Ein Domnenpchter hatte seinen Vertrag verwirkt, wenn ihm nachgewiesen wurde, da er gegen seine Unterpchter ein eigenntziger Banernplacker" gewesen. Nach dem Hnbertnsbnrger Frieden schenkte er den ver-armten Leuten Saatkorn ans seinen Magazinen und ent-behrlich gewordene Kavalleriepferde. Sein Heer ergnzte er zur Hlfte aus Werbungen, um Gewerbe und Landbau die ntigen Arbeitskrfte nicht zu entziehen. Bei Unglcksfllen war seine Hand stets geffnet. Dank nahm er nicht an. Die Abordnung einer schleichen Stadt, die er nach schwerer Feuersbrunst mit groen Summen untersttzt hatte, wies er ab: Ihr braucht mir nicht zu danken, denn davorbinich da." 3. Seine Hansgter (Domnen) gestaltete er, wie Karl der Groe, zu Musterwirtschaften; durch Vorschriften und eigenen Vorgang brgerte er unablssig neue Nutzpflanzen ein: Luzernklee und Esparsette, Waid und Rben; zur An-Pflanzung der Kartoffeln muten die Bauern vielfach ge-zwnngen werden; der Hopfenbau lieferte schlielich allen Bedarf der preuischen Brauereien. Friedrich legte das Oder-bruch trocken, ein Werk, das Friedrich Wilhelm I. wegen der groen Kosten zurckgelegt hatte mit dem Vermerk: Fr meinen Sohn Friderich." Unter der Leitung eines holln-dischen Wasserbaumeisters dmmten Arbeiter und Soldaten die 15

9. Lehrbuch für den Geschichtsunterricht an höheren Schulen - S. 240

1901 - Freiburg i.B. : Wagner
- 240 wollte die Felder bestellen, und infolge der Hinrichtung oder Auswanderung der unternehmenden Geschftsleute stockte Handel und Wandel. Nur allmhlich kehrte Ruhe und Ordnung zurck. Vornehme junge Leute prgelten die Jakobiner und ihre Brgerinnen". Die rgsten Blutmenschen wurden nach Cayenne gebracht (deportiert) oder enthauptet; darunter der Schuster Simon, der Peiniger des armen Knigsknaben Lud-wig Xvii., der kurz nach seinem Erzieher" starb. 4. Die erste Koalition. Napoleon Bonaparte. 1. Die zahlreichen Emigranten sammelten in Grenz-stdten wie Koblenz, Turin und Brssel Geld und Truppen gegen die Revolution und spornten die Regierungen zum Kriege. Die Nationalversammlung und das girondistische Ministerium, welches den König leitete, ntigte ihn daher zur 1792 Kriegserklrung an sterreich. König Friedrich Wilhelm Ii. von Preußen, der ritter-liehe Nesse Friedrichs des Groen, verband sich mit dem Kaiser Franz Ii., um in Frankreich Thron und Altar zu schtzen. Herzog Karl Wilhelm Ferdinand von Braun-schweig, dessen Oheim die Franzosen so oft geschlagen hatte, befehligte das verbndete Heer, dem sich der König persnlich anschlo. Zur Zeit der Septembermorde schien der Weg offen fr den militrischen Spaziergang nach Paris". Da warf sich General Dnmonriez in Frankreichs Thermopylen", die Ar gnne n-P sse, und Ferdinand versumte einen eut-schlossenen Angriff. Herbstregen veranlagen den verlustreichen Rckzug. Gleichzeitig nahm General Cnftine Mainz weg, andere Streitkrfte eroberten Belgien, Savoyen und Nizza. 2. Nun trat gegen Frankreich eine groe Koalition unter die Waffen. Ihre Seele war der englische Minister Wilhelm Pitt der Jngere. Zugleich reizte der Knigs-mord sechzig Departements zum Brgerkriege gegen die Sansculotten; Tonlon ffnete sogar den Englndern Hasen und Mauern. Frankreich besa kein Heer mehr; die Offiziere waren als verdchtig" guillotiniert oder ausgewandert. Darum ordnete der Wohlfahrts-Ausschu eine Massenerhebung (levee en masse) an: alle Jnglinge von 18 bis 25 Jahren sollten zu den Fahnen eilen. Das Land verwandelte sich in ein groes Heerlager: alle Pferde wurden fr die Reiterei und die Geschtze weggenommen; die Schuhmacher durften monatelang nur fr das neue Heer arbeiten. In allen Kellern suchte man nach Salpeter; aus den Glocken go man
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