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1. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 280

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
280 Das oströmische Reich bis zum Ende des elften Jahrhunderts. serlichen Dur, war im Laufe der Zeit durch Bildung einer Aristokratie beschränkt worden, die noch lange Zeit gegen ein Bestreben nach Aus- bildung einer demokratischen Verfassung zu kämpfen hatte. So bestand vereinzelt unter den Reichen Europas im nördlichen Winkel des adria- tischen Meeres ein Freistaat. In den Kämpfen dieses Freistaates mit Ungarn ging der kroatisch-dalmatische Staat zu Grunde, dessen Beherr- scher Demetrius im Jahre 1076 Gregor Vh. zum Könige ernannt hatte, indem er ihn, wie es vorher mit den normannischen Herzogen geschehen war, in Lehenspflicht nahm, um auch auf diesem von den Oströmern aufgegebenen oder verlorenen Gebiete die Bildung christlicher Staats- verhältnisse zu sichern. Die Gefahr, welche die Normannen dem ost- römischen Reiche brachten, knüpfte ein näheres Verhältniß Venedigs zu demselben. Da die Venetianer durch ihre Seemacht, welche selbst das adriatische Meer zu sperren stark genug war, dem Reiche den besten Schutz von Westen gewähren konnten, zog Alexius sie durch ausgedehnte Begünstigung, die er ihrem Handel im Osten gewährte, auf seine Seite und trat die Länder Istrien und Dalmatien, wo ohnehin die Macht des Reiches fast erloschen war, an sie ab. So ward der Grund zu einer Herrschaft der Venetianer auf der ihrer Hauptstadt entgegengesetzten Küste gelegt und es begannen lange Streitigkeiten zwischen ihnen und dem ungarischen Reiche, in welchen das zur See mächtige Venedig auch eine bedeutende Landmacht erwarb. Selbstständig, wie Venedig sich zwischen den Kaiserthümern des Ostens und Westens erhoben, hatte es auch in kirchlicher Hinsicht eine abgesonderte Stellung gewonnen. Als in Folge des Streites über die drei Capitel ein vorübergehendes Schisma die Kirchenproviuz Aquileja von der Kirche getrennt, hatte der dortige Erzbischof, um die Trennung noch entschiedener zu bezeichnen, den Titel eines Patriarchen angenommen. Zum Haupte der an dem Schisma nicht betheiligten Bischöfe jener Kirchenprovinz erhob sich nun der Bischof von Grado, der, um seine Gleichstellung mit dem schismatischen Metro- politen auszusprechen, sich ebenfalls den Patriarchentitel beilegte. Nach Aufhebung des Schismas veranlaßte der Anspruch des Patriarchen von Aquileja auf Herstellung des Metropolitansprengels vielfache Streitig- keit mit dem Patriarchen von Grado, in welche auch der venetische Staat verwickelt wurde, weil ihm an der Aufrechthaltung des kleineren seinem Gebiete mehr entsprechenden Patriarchates gelegen war. Erst Leo Ix. hatte den Streit dadurch geschlichtet, daß er dem Patriarchate von Grado Venetien und Istrien als Sprengel anwies, und eine noch nähere Verknüpfung des jüngeren Patriarchates mit dem venetischen Staate, eine Verknüpfung, welche die Kirche allzusehr unter weltlichen Einfluß stellte, entstand dadurch, daß der Sitz des Patriarchen alsbald aus dem herabgekommenen Grado nach Venedig verlegt wurde.

2. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 444

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
444 Das römisch-deutsche Reich in den Leiden nächsten Jahrhunderten 1282 zu einer Verfassung, nach welcher die Vorsteher von sechs höheren Gewerbsgenossenschaften oder Zünften die Negierung bildeten, und da reichere Bürger ebenfalls leicht in Streit miteinander geriethen und der über seine Erniedrigung grollende Adel denselben schürte, folgte zehn Jahre später die Einsetzung eines Bannerherrn oder Gonfaloniere der Gerechtigkeit. Zugleich wurde die Demokratie dadurch befestigt, daß der Adel an Rechten tiefer als die Bürgerlichen gestellt und für Ver- dienst um den Staat die Aufnahme von Adeligen in den Bürgerstand als Belohnung eingeführt wurde. Desto heftiger wurde der Grimm des Adels gegen die hervorragenden Bürgergeschlechter. Ein innerer Zwist in Piftoja vermehrte durch die Art, wie Florenz sich einmischte, den Zündstoff, den dieses schon in sich barg. Die Florentiner zogen, um durch Tilgung des dortigen Streites den Gibellinen die Hoffnung auf Erlangung der Gewalt abzuschneiden, die Häupter der Parteien, der Schwarzen und der Weißen, in ihre Stadt. Nun schlossen sich die Weißen an ein hervorragendes Bürgergeschlecht an, und dieses nannte sich nebst seinem Anhänge mit dem Namen derselben, der dadurch, weil auf der entgegengesetzten Seite der welsische Adel stand, sich der Be- deutung nach nun ebenso dem der Gibellinen, wie der Name der Schwarzen dem der Welfen näherte. Da jetzt die demokratische Partei die gibellinische geworden war, unterlagen die Welfen, indem die Vor- steher der Zünfte die Häupter beider Parteien zur Herstellung der Ruhe aus der Stadt wiesen, aber den Weißen die Rückkehr erlaubten. Hier- durch wurde die Berufung Karls von Valois durch Bonifacius Viii. veranlaßt, und eine Folge davon ist die welsische Haltung von Florenz zur Zeit Heinrichs Vii. Die Gewalt lag in den Händen des höheren Bürgerstandes, und die Negierung führte eine Signorie, zu welcher die Vorsteher der Zünfte und der Gonfaloniere gehörten. Daß aus dem höheren Bürgerstande sich eine Aristokratie entwickle, suchte man durch Einführung eines Ostracismus zu verhüten, die im Jahre 1323 stattfaud. Doch vorübergehende Ereignisse und augenblickliche Besorgniß führten auch zur Ernennung eines Signore. Dieses Amt bekleideten König Robert, Castruccio und Roberts Sohn Karl. Als von dem dritten dieser Signoren, der zum Schutze gegen den zweiten erwählt war und eine unumschränkte Gewalt zu üben angefangen hatte, dessen Tod sie im Jahre 1328 befreite, dauerte es nicht lange, bis sie, ungeachtet der ge- machten Erfahrungen, wieder einen wählten. Ein Krieg, den sie um Lucca mit dem von Luchino Visconti unterstützten Pisa führten, versetzte sie in Bedrängniß und erregte Sehnsucht nach kräftiger einheitlicher Lei- tung. Einer der abendländischen Fürsten, deren sich nach Vernichtung des lateinisch-oströmischen Reiches im Bereiche desselben noch manche erhalten hatten, Walther von Brienne, Herzog von Athen, war damals
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