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1. Die Weltgeschichte - S. 28

1835 - Mainz : Kupferberg
» ' 28 Di e d e r. v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger 536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,— Babylonien persische Provinz. Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc. Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien, Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig. Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt, Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien. -1 - • ■ ^ §. 12. Meder. * Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht, und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht. 821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien; aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis gegen 711 v. Ch. 700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana, Gerechtigkeitspflege rc. 647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den assyrischen Nabuchodonosor. 625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück- 606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo- polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft

2. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 146

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
14« Pompejus envitzt den Krieg gegen Mithridates Unterdessen hatte sich Mithridates wieder aufgerafft, die Unterfeldherren des Lucullus geschlagen und war wieder so gefährlich als je. Da ernannte da? römische Volk den Cn. Pompejus, der gerade vorher die Seeräuberflotten vernichtet hatte, zum Oberfeldherrn mit unumschränkter Vollmacht. Es war ihm mit einem vielmal stärkeren Heere, als das des Lucullus gewesen war ein leichtes den greisen König zu besiegen und den Tigranes zum Frieden zu nothigen. Dieser mußte Syrien, Phönicien und Cilicien abtreten und behielt blos Armenien. Mithridates wollte durch den Caucasus, um das schwarze Meer herum zu den deutschen Völkerschaften gehen und diese über die Alpen nach Italien führen. Aber sein eigener Sohn Pharnaces enipörte sich gegen ihn und schloß seinen Vater in eine Burg ein um ihn den Römern auszu- liefern. Der alte Held wollte die Schmach nicht erleben iin Triumphe durch die römischen Straßen geführt zu werden; er nahm Gift und als dieses nicht wirkte, tödtete ihn ein,gallischer Krieger durch einen Schwertftoß. (63.) Nach dem Geständnl'ß der Römer selbst war Mithridates ein zweiter Hannibal. Pompejus verfolgte seinen Siegeslauf in Asien und kam auch vor Jeru- salem. Dort stritten zwei Brüder, Hyrcanus und Aristobulus, um den Thron der Makkabäer (167 v. Chr. durch Judas, der sein Volk von der Herrschaft der Syrer befreite, errichtet) und der erftere rief den Pompejus um Hülfe an. Dieser besetzte Jerusalem, brach die Mauern und erstürmte nach dreimonat- licher Belagerung den Tempel an einem Sabathez den Aristobulus führte er gefangen mit sich. Langsam kehrte er, der Asien vom Caucasus bis zum rothen Meere, vom Hellespont bis zu den Quellen des Euphrat durchzogen hatte, nach Italien zurück, viele Millionen unter seine Soldaten vertheilend. In Rom fürchtete man allgemein, er werde die Macht des Sulla an sich reißen, er aber entließ seine Truppen zu Brudusium und kam mit wenigen Begleitern in die Stadt. Nur zum Triumphe kamen seine Soldaten wieder zusammen und das war ein Triumph, wie Rom noch keinen gesehen hatte. Pompejus triumphirte über die Seeräuber, über Kleinasien, Pontus, Paphlagonicn, Armenien, Kappadocien, Cilicien, Syrien, über die Juden, Scythen, die caucafiscken Albaner und Iberer und die deutschen Bastarner : über die Könige

3. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 15

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
15 Elfenbein und Gold, in Griechenland kauften sie Wein und Getreide, in Spanien tauschten sie Silber ein, Zinn in England und an der preußischen Küste den Bernstein. Welch' kühne Seefahrer die Phönicier waren, beweist besonders die Umschiffung von Afrika, welche sie aus Befehl des Pharao Necho in drei Jahren vollbrachten. Zur großen Verwunderung erzählten sie nach ihrer Zurückkunft, daß ihnen die Soime lange Zeit links gestanden sei, und darum wollte noch der griechische Geschichtschreiber Herodot die Wabr- heit dieser Umschiffung bezweifeln, weil es unmöglich schien, daß die Sonne um Mittag gegen Norden und nicht gegen Süden zu stehe. Und gerade dieser Umstand ist ein Beweis für die Wahrheit dieser alten Umschiffung des Kaps, welche erst im fünfzehnten Jahrhundert nach Christus durch Vasco de Gama wieder ausgesührt wurde; denn wenn der Seefahrer über den Aequator hinauskommt oder die Linie passirt, so beschreibt ihm die Sonne ein halbes Jahr lang ihren Tagesbogen zwischen seinem Scheitelpunkt und dem Nordpole. Aus den Häfen Elath und Eziongeber am rothen Meere fuhren sie nach Ophir, Ostindien oder ein benachbartes Land, und brachten Gewürze, Gold und Edelsteine, auch Affen und Pfauen heim. Doch gingen damals die meisten indischen Waaren den Landweg über Babylon nach Damaskus und Palmyra und von da nach Sidon und Tyrus; da waren es die vielen Ka- meele der Hirtenfürsten, welche für die Phönicier in großen Karawanen die Länder und Wüsten Asiens und Afrikas durchzogen. Eine Waare, damals eine der allerwichtigsten, so daß sie als allgemeines Tauschmittel galt, waren die Sklaven und die Phönicier trieben den Sklavenhandel tnt Großen; sie verkauften auch gestohlene Kinder, was sie besonders bei den Griechen in Übeln Ruf brachte. Doch nützten sie der Menschheit nicht blos dadurch, daß sie den Verkehr der entferntesten Völker vermittelten^ sie sind es auch, welche die Buchstabenschrift nach Griechenland gebracht haben, was durch die Geschichte, die Form und die Namen der Schriftzekchen bewiesen ist; von den Griechen aber kam die Buchstabenschrift nach Gallien und bis Helvetien. Unsere Handelsvölker erobern die fremden Länder gewöhnlich, in welche sie zuerst des Handels wegen Eingang finden; das thaten die Phönicier nie, sondern blieben im friedlichen Verkehre; sie gründeten deßwegen auch wenige Kolonien, z. B. Carthago in Afrika und Gades (Cadir) in Spanien. Krie- gerischer Geist bat sie nie besonders ausgezeichnet, und sie widerstanden mit (

4. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 260

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
260 in die Flucht trieben und ihm nachjagten) die Mailänder aber hielten Stand und besiegten die wenigen Lenke, die bei dem Kaiser zurückgeblieben waren. Diesen! wurde das Pferd erstochen und er wäre getödtet oder gefangen wor- den , wenn ihn nicht die Leichenhügel dem Auge der Feinde verborgen hät- ten. Nach dieser Niederlage eilte der Kaiser mit dem Papste Frieden zu schließen, er unterhandelte mit ihm, und da auch Alexander zum Frieden ge- neigt war, so kam er auch bald zu Stande. Die beiden großen Gegner ver- söhnten sich in Venedig; „der Kaiser legte seinen löwenmüthigen Trotz ab und wie er vor aller Welt gefehlt hatte, so bekannte er es auch öffentlich mit diesen Worten", sagt ein gleichzeitiger Schriftsteller. Papst und Kaiser hatten sich nicht verunglimpft, der Papst nicht den Kaiser abgesetzt als ob er der Herr Deutschlands wäre, wie es Gregor Vh. gethan harte und wie es spätere Päpste wiederholten, die eine unbedingte Hoheit über alle Könige an- sprachen. Länger dauerten die Unterhandlungen mit den Lombarden, bis 1186 auch mit diesen der Friede von Konstanz zu Stande kam. Sie huldigten dem Kaiser als Oberherrn, ohne aber zu Steuern oder Diensten verpflichtet zu werden und lebten nun fortan nach ihren republikanischen Verfassungen. So endigte der lange Kampf, in welchem Friedrich 6mal nach Italien gezogen war und wohl hunderttausend tapfere Deutsche verloren hatte. Heinrich der Lowe bestraft. Noch war der Friede mit den Lombarden nicht abgeschloffen, als den stolzen Welfen die Strafe seines Abfalls ereilte. Der Kaiser lud ihn vor mehr als einen Reichstag, aber Heinrich erschien nicht. Da that ihn der Kaiser in die Acht und entsetzte ihn aller seiner Würden) des freuten sich seine Feinde und griffen ihn von allen Seiten an. Doch vertheidigte er sich tapfer, bis Friedrich selbst gegen ihn zu Felde zog. Nun mußte er sich unter- werfen und er fiel vor der Versammlung des Reichstags dem Kaiser zu Füßen) diesem entstürzten Thränen, als er seinen ehemaligen Feind so gedemüthigt sah. Die Fürsten aber drangen auf strenge Strafe und so verlor Heinrich Sachsen und Baiern und behielt . nur seine braunschweigischen Erblande.

5. Die allgemeine Geschichte für Gymnasien und ähnliche Schulen - S. 415

1844 - Belle-Vue bei Constanz : Verl.- und Sortimentsbuchh.
415 Siebentes Kapitel. Kaiser Joseph N. (1780 -1790.) Maria Theresia starb 1780 und jetzt übernahm Joseph Ii. die Regierung seiner Erblande, denn Kaiser war er schon seit 1765, als Franz i., sein Va- ter, gestorben war. Joseph meinte es gut mit seinem Volke, er wollte es aufgeklärt und wohlhabend machen und die verschiedenen Nationen in eine ver- schmelzen. Das glaubte er durch Verordnungen bewirken zu können, und er achtete da kein altes Recht, wenn es ihn hemmte, noch viel weniger berücksich- tigte er die Vorurtheile. Um alle Nationen unter seinem Scepter zu einem Volke umzugestalten, gebot er, daß jeder Beamte deutsch lerne, und zwar binnen drei Jahren, wenn er seinen Dienst nicht verlieren wollte. Dadurch erbitterte er die Ungarn, und noch mehr, als er alle ihre Privilegien aufhob und die ungarische Krone von Ofen nach Wien bringen ließ, weil der östreichische Herrscher auch ungarischer König sei. Joseph erließ ein Tolleranzedikt, durch welches er allen religiösen Be- kenntnissen freie Uebung gestattete, sodann sekularisirte er mit einem Schlage 624 Klöster und zog die Hälfte alles Kirchengutes ein. In Belgien hob er die geistlichen Schulen auf und errichtete ein Generalscminar, und als die Stände trotzten, so jagte er sie auseinander. Er gab auch ein neues Gesetz- buch für alle Länder seiner Monarchie, schaffte die Todesstrafe ab und ließ bei den Strafen keinen Unterschied des Standes gelten, der adelige Verbre- cher mußte mit dem gemeinsten Sträfling die Gasse kehren oder schellenwcrken. Im Jahre 1784 hob er die Leibeigenschaft auf; da meinten die Bauern in Siebenbürgen, aller Dienst sei abgethan, empörten sich und verbrannten über 100 Edelsitze. Sie wurden durch die Soldaten zu Paaren getrieben und die Rädelsführer grausam bestraft. Neben diesen Reformen war Joseph eifrig bedacht, sein Reich zu vergrö- ßern; so half er Polen theilen und streckte zweimal seine Hand nach Vaiern aus, welches ihm aber der alte Fritz jedesmal wehrte. Eben so ungerecht fing er mit den Türken einen Krieg an, um auch da mit der russischen Kaiserin zu

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 61

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 23. Die Phönizier. 01 heute Dschible; Sarepta, heute Surafend; Berytns, heute Beirut. Ptolomais f@t. Jean d'acre) gehörte eigentlich mehr zu Palästina als zu Phönixen. 1091 ninrde es von den Kreuzfahrern erstürmt und 1798 von Napoleon vergeblich belagert. Unter den vielen Kolonieen waren die bedeutendsten Ga des, heute Eabir; Hispalis, heute Sevilla in Spanien; Utika und H ad rum et in Afrika; Panormns, heute Palermo auf Sicilien. Die ältesten Kolonieen waren auf Cypern, R h o d u s und Kreta 2. Unter den phönizischen Königen sind zu merfeti: Ethbaal von Sidou, dessen Tochter Jezabel die Gattin des israelitischen Königs Ach ab war. Sie brachte den Dienst des Baal und der Astarte unter das Volk von Samaria. Vor Pygmalion floh seine Schwester Elissa und flüchtete sich nach Gambe in Afrika, einer alten sidonischen Kolonie, welche von ba an beit Namen Karthaba (Karthago) ober Neustabt erhielt (826). 3. Auf die Purpurfärberei itrtb bte Bereitung des Glases soll, wie Plinius erzählt, ein Zufall die Phönizier geleitet haben. Ein Hirt, der am Meeresstranbe die Herbe weibete, bemerkte, daß die Schnauze seines Huubes rot fei. Er wollte die Wunde untersuchen, faitb aber, daß der rote Saft kein Blnt, fortbern eine schöne Farbe war. So sollen ferner phönizische Seefahrer einmal an einem mit schönern Kies-saitbe bebeckten User gekocht itrtb zur Unterlage ihres Geschirres einige Salpeterstücke genommen haben. Als das Feuer ausgebrannt war, erblickten sie unter der Asche eine glänzenbe, burchsichtige Masse — das Glas war etfuiibeu. Allein biefe Erzählungen finb Märchen. Die Purpurfärberei, wozu man beit Saft zweier Konchylien, der Trompetenschnecke nnb der Pnrpurschnecke, verwenbete, reicht in das höchste Altertum hinauf. Es gab roten, gelben, blauen nnb violetten, selbst weißen Purpur. Der rote war der prachtvollste mtb der Purpur von Tyrus der teuerste, da er zehnmal soviel galt, als der andere. Deshalb war Purpur auch das Zeichen der königlichen und priesterlichen Würbe. Glas kommt schon bei Job vor, der lagt, daß weber Ebelstein, noch Gold, noch Glas der Weisheit gleich zu achten sei (Job 28, 17). Die Vornehmen Bedienten sich gläserner Trinkgeschirre, welche kostspieliger als goldene waren. Die Bereitung des Fensterglases kam erst etwa zur Zeit Christi auf. 4. Die Schreibekunst oder die Kunst, seine Gedanken durch Zeichen auszudrücken, war den Babyloniern und Assyrern schon bekannt. Die Babylonier kannten die Keilschrift. Die Zeichen nämlich, bereit sie sich bebienten, bestanden ans einer Verbindung keilförmiger Striche und Winkel, von denen die Striche bald senkrecht, bald wagrecht, bald schräg aufwärts oder schräg abwärts liefen. Über diese Schrift können wir nichts Sicheres sagen, weil noch wenig von ihr entziffert ist. Sie findet sich auf den alten Baudenkmälern der Babylonier und Perser. Die Hieroglyphen der Ägypter waren eine Zeichenschrift, in der einzelne Zeichen die Stelle ganzer Wörter vertraten. Man setzte z. B. zwei Häitbe, um eilten Bogenschützen zu bezeichnen. Allein biefe Hieroglyphen entwickelten sich bald zur Silbenschrift und zur Buchstabenschrift, die den Ägyptern und Äthiopiern zu gleicher Zeit mit den Phöniziern bekannt war. Moses schrieb schon in ein Buch ein, was der Herr ihm gebot und was sich ereignete. Er schrieb die Namen der zwölf Stammhäupter auf die Stäbe. Auf dem Brustblatt Aarons waren die Namen der Stämme'israels eingegraben (2. Mos. K 4; 28, 34; 4. Mos. 17, 2). Job (ein Äthiopier) klagt, daß der Herr Bitterkeit wiber ihn schrieb. Auch ersehen wir ans

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 67

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 26. Das babylonische Weltreich. 67 Euphrat ableiten lassen und drang in jener Nacht durch das Flußbett in die Stadt ein. Beltschaza^wurde überfallen und mit seinen Gästen niedergehauen. An die Stelle des babylonischen v Weltreiches trat das persische unter Cyrns. Anmerkungen. 1. Reihenfolge der babylonisch-chaldäischen Könige. Nabopolassar 625-606; Nabnchodonosor 606—562; Evil m e-rodach 562—560; Neriglissar 560—556; Laborasoarchod 556; Nabonid 556—539. Dieses mächtige Reich dauerte unter 6 Königen dennoch nur 86 Jahre, worunter Nabuchodonosor allein 42 Jahre regierte. Während dieser 42 Jahre war er 7 Jahre lang von einer Geisteskrankheit befangen, in der er sich für ein Tier hielt. Unterdessen führten die Königin Nitökris und Daniel die Regierung. 2. Babylon war in einem Viereck gebaut, desseu Seiten je sechs Stunden laug waren, so daß es nach dem Berichte des Aristoteles nicht sowohl eine Stadt, als ein Volk einzuschließen schien. Die Mauer, welche die Stadt einschloß, bestand aus gebrannten Ziegeln und war mit Asphalt gekittet. Sie war 120 m hoch, 18 m dick und hatte 250 mit Erz bedeckte Türme, seder 40 m hoch. Um die Stadtmauer herum gingen breite und tiefe Wassergräben. An jeder Seite der Stadtmauer befanden sich 25 Thore von Erz, die genan einander gegenüberlagen und durch gerade Straßen miteinander verbunden waren, so daß die Stadt 676 regelmäßige Vierecke enthielt, die aus drei- und vierstöckigen Häusern bestanden, die wieder viereckig gebaut waren und im Innern einen Garten einschlössen. Auch an der Flußseite der beiden Stadtteile erhoben sich hohe Mauern, deren jede ebenfalls 25 Thore hatte. Es bestand Babylon demnach ans zwei Festungen, deren die eine am rechten, die andere am linken Ufer des Euphrat lag. Beide Festungen waren durch eine 900 m lange und 9 m breite Brücke miteinander verbunden. Aus der Westseite des Euphrat war der Tempel des Bel (f. § 14, Anm. 3) von einer dreifachen Mauer umgeben. Auf der Ostfette des Euphrat war die neue Köuigsburg mit den hängenden Gärten der Semiramis, die aber wahrscheinlich erst Nabnchodonosor für feine medische Gemahlin erbauen ließ. 3. Die hängenden Gärten waren Anlagen, von denen eine jeweils höher als die andere war. Ans einem Vierecke, von dessen Seiten eine jede 120 m hatte, stand eine Anzahl Pfeiler und Bogen von verschiedener, aber gleichmäßig sich abstufender Höhe, welche steinerne Platten trugen. Auf diesen Platten lag eine Schicht Asphalt mit Schilfrohr vermengt; dann kam eine zweifache Schicht von Steinen, welche mit Gips verbunden waren; auf diesen drei Schichten tagen dicke Bleiplatten, und auf diesen Bleiplatten eine Erdfchichte, so dick, daß die stärksten Bäume darin Wurzel fassen konnten. So lagen also auf diesen Pfeilern terrassenförmige Gärten. Auf der obersten Anlage war ein Räderwerk, mit dem Wasser hinausgeschafft werden konnte, um die Anlagen zu bewässern. Von drei Seiten waren diese Gärten frei, auf der vierten waren sie abgeschlossen durch eine hohe Mauer. Diese hängenden Gärten gehören zu den sieben Wunderwerken der Welt. (Die sechs anderen sind: der Tempel der Diana zu Ephesus, die ägyptischen Pyramiden, die Bildsäule des olympischen Jupiter von Phidias, das Mausoleum, d. i. das Grabmal des Königs Mausolos zu Halikarnaß, der Koloß von Rhodus und der Leuchtturm zu Alexandria.) 539 .Chr.

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 38

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
38 Das Altertum. tru?in' l!m den 3nbu§ überschreiten zu können, baute ö l c^tl[e' solche zerlegt werden konnten, und ließ sie auf Kamelen zu land an den Indus bringen, um sie dort zusammenzusetzen und ihre Gruppen uberzulchiffeu. Als sie den Indern gegenüberstand, merkte sie, daß die ^nder im Vorteile seien, weil sie Elefanten hatten. Um nun die Femde glauben zu machen, sie habe ebenfalls Elefanten, lieft sie 300 000 schwarze Ochsen schlachten und umgab Kamele mit ihren Hauten. Auf diese Kamele wurden nun hölzerne Türme befestigt die mit Soldaten besetzt waren. Allein die Elefanten der Inder ließen sich nicht tauschen und richteten ein furchtbares Blutbad unter den Kamelen an, die noch überdies in ihren Bewegungen durch die Ochsenhäute gepudert nim-den. Semiramis erlitt eine so gewaltige Niederlage, daß sie ihre Residenz nur mit 20 Mann erreicht haben soll. Wer sieht nicht in all diesem Unwahrscheinlichkeit und Übertreibung? 3. Uber Ninive s. § 25, Anm. 2. 4. Ci in erstaunliches Kunstwerk war der angeblich von Semiramis angelegte große See in Babylonien, in welchem die überfließenden Gewässer des Euphrat gesammelt wurden. Dieser See hatte die Gestalt eines Vierecks und jede Seite desselben eine Länge von 68 km. Seine Tiere betrug 10y2 m; die Seitenwände waren mit Ziegelsteinen ausgemauert. Als der See vollendet war, ließ Semiramis den Euphrat ab-und in dieses Becken leiten, und als das Flußbett trockengelegt war wurde etit gewölbter Gang quer durch den Euphrat gebaut, der die alte Komgsburg (den Tempel des Bel) mit der neuen Königsburg verband Alsdann ließ man das Wasser aus dem See wieder in den Euphrat strömen. Dieses Werk soll in sieben Tagen zustande gebracht worden lern., Auch ans dieser Nachricht kann man ersehen, wie die Geschicht-ichmber der alten Zeit sich in Übertreibungen gefallen. 8 16. Die Ägypter. 37) Die ältesten Einwohner Ägyptens waren wohl ebenfalls Chamiten (Neger), unter denen sich aber bald semitische Priester-jtämme ansiedelten. Die Priester begannen damit, Tempel und um dieselben herum Wohnungen für sich und die Ihrigen zu bauen und das Land urbar zu machen. Die Eingebornen schlossen sich au und es entstand so eine gemischte Bevölkerung, die aber an vollständiger Verschmelzung dnrch die Kasteneinteilnng gehindert wurde. Im Anfange wnrden die einzelnen Tempelbezirke von Vorstehern aus der Mitte der Priester regiert. Sie nannten sich Pharaonen, d. H. Stellvertreter der Sonne. Später wurden alle Tempelbezirke unter einem Pharao vereinigt, und die Vorsteher der einzelnen Tempelbezirke wurden untergeordnete Statthalter. Die wichtigsten Tempelbezirke waren Thebais mit der alten Hauptstadt Theben, Memphis, On (Heliopolis), Sais und Pellt sin m. 38) Die Religion der Ägypter war, wie die des Zendvolkes,

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 47

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 19. Die Hebräer. 47 und zum Einkauf von Lebensmitteln darboten. Da bauten sie denn Tempel, die sie dem Amnn (Ammon) weihten, den sie, vorzüglich in der Wüste, als den Spender der Fruchtbarkeit dankbar verehrten. Bald fand man diese Oasen bequem zum Tauschhandel und die Warenzüge gingen nur bis dorthiu, legten ihre Waren aus, kauften andere ein und kehrten dann wieder zurück. So wurde Meroe — selbst eine Oase — einer der vornehmsten Handelsplätze. Die Araber brachten Ebenholz und Weihrauch, die Inder Gold und Elfenbein; Baumwolle, Salz, Straußfedern lieferte das Land selbst. Die Ägypter holten diese Artikel, vorzüglich das Würzwerk, das sie zum Einbalsamieren der vornehmen Toten brauchten, und brachten die Erzeugnisse ihres Landes. So ersparten sie sich den weiten Weg nach Indien. 3. Obwohl die Gottesverehrimg auch in Meroe als Naturdienst auftrat, so war die Sittenlehre doch einfach und erhaben. Die Menschen sollen die Götter ehren, niemanden schaden, sich an Beständigkeit gewöhnen, den Tod verachten. Die Mäßigkeit galt als Grnndtngend, die Unmäßigkeit als Selbsterniedrigung. Hochmut und leere Pracht wurden mißbilligt, der Müßiggang verachtet. Traumdeuter und Zauberer fanden keine Anhänger. Diese schönen Grundsätze bewahrten die Priesterstädte Meroes vor jener abscheulichen Sittenlosigkeit, die uns bei den Babyloniern, Assyriern und Phöniziern im Volksleben sowohl als bei dem Gottesdienste begegnet. § 19. Die Hebräer. 45) Zweitausend Jahre waren vergangen, seitdem Gott den Stammeltern des Menschengeschlechtes einen Erlöser versprochen hatte. Da wählte Gott ans den Nachkommen Sems, den Noah gesegnet hatte, den Mann aus, in dessen Familie die Offenbarung erneuert werden sollte. Es erging der Nnf des Herrn an den neunten Abkömmling von Sem, an Abram, ansznziehen aus seiner Heimat und von seiner Verwandtschaft und in ein fernes Land zu wandern. Abram wurde geboren zu Ur in^6 Chaldäa, war aber mit seinem Vater Thare nach Harnn"' n' (Carrä) in Mesopotamien gezogen. - Er gehorchte dem Nnfe, mit dem zugleich die Verheißung verknüpft war, er werde der Stammvater eines großen Volkes werden, in dem alle Völker gesegnet seien. Er ging demnach über den Enphrat und kam in ^21 das Land, welches inselartig zwischen dem Mittelländischen Meer, " Phönizien, Syrien und dem Steinigen Arabien liegt. Dieses Land war noit den Nachkommen Chanaans, eines Sohnes von Cham, bewohnt. Gott gelobte aber feierlich, daß es Abrams Abkömm-lingen gehören werde (das Gelobte Land), und wandelte den Namen Abram, d. i. hoher Vater, um in Abraham, d. i. Vater der Menge. Er schloß einen Bnnd mit ihm und seinen Nachkommen, dessen Zeichen die Beschneiduug war. Aber diese

10. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 149

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 55. Der Kampf der Plebejer gegen die Patrizier rc. 149 in dessen Mitte, wo Porsena dnrch seinen Geheimschreiber gerade den Soldaten den Sold auszahlen ließ. Beide waren fast gleich gekleidet. Mn eins, der den König nicht kannte und, ohne sich als Fremdling zu verraten, nicht fragen konnte, welcher von ihnen Porsena sei, stach auf Geratewohl einen nieder und zwar den Schreiber. Alsdann wollte er sich mit dem Dolche in der Hand den Weg durch das feindliche Lager bahnen, wnrde aber gefangengenommen und vor den König geführt. Porsena befahl, den Mucius in das Feuer zu werfen. Um dem Könige zu zeigen, wie wenig er den Feuertod fürchte, hielt Mucius die Hand über ein Kohlenbecken, bis sie verbrannt war. Porsena, erstaunt, schenkte ihm sofort Lebeu und Freiheit. Scheinbar aus Dankbarkeit, in Wahrheit aber, um den König zu ängstigen, gab nun Mucius au, daß 300 junge Römer sich eidlich zu dessen Ermordung verbunden hätten, und daß das Los ihn zuerst getroffen. Porsena habe also jetzt noch 299 zu fürchten. Das soll den König bewogen haben, mit den Römern Frieden zu schließen. Wahrscheinlich aber blieb den Römern, die ans das äußerste gekommen waren, nichts übrig, als sich zu unterwerfen. Mucius hieß fortan Scävola (Linkhand). Auch er erhielt ein Stück Land als Geschenk. 5. Die Römer mußten alle Waffen an Porsena ausliefern, durften in Zukunft keine eisernen Gerätschaften verfertigen, außer zum Ackerbau, mußten von ihren Feldern den Zehnten geben und zehn patrizische Jünglinge und zehn Jungfrauen als Bürgen ihres Wohlverhaltens stellen. Die Jungfrauen, Clölia an der Spitze, wagten es, unter einem Regen von feindlichen Pfeilen durch die Tiber zu schwimmen und nach Rom zu entkommen. Als aber Porsena die Clölia wieder verlangte, gab der Senat sie zurück. Doch der edelmütige Porsena schenkte ihr nicht nur die Freiheit, sondern erlaubte ihr auch noch, einige männliche Geiseln mitzunehmen. Clölia wählte die jüngsten, welche der Verführung am meisten ausgesetzt waren. Das römische Volk setzte der Clölia ein Denkmal. Das Benehmen des Porsena machte übrigens auf die Römer einen guten Eindruck. Als die Etrusker bei Aricia geschlagen wurden, flüchteten sich viele vou ihren Verwundeten nach Rom und wurden gut verpflegt. Ein Teil blieb ganz in Rom, die anderen konnten in ihrer Heimat die römische Gastfreundschaft nur loben. Porsena gab deshalb auch den Tarqninius ans und befahl ihm, Klusium zu verlassen. 8 55. Der Kampf der Plebejer gegen die Patrizier um bürgerliche liechte. 152) Die fortwährenden Kriege hatten die Plebejer in eine üble Lage gebracht. Sie waren meistens aus Lohnarbeit oder auf den Ertrag ihrer wenigen Grundstücke angewiesen. Diese konnten sie im Kriege nicht anbauen, und wenn sie dieselben schon angebaut hatten, wurden sie ihnen oft vom Feinde verwüstet. Die großen^Staatsgüter waren in den Händen des Adels, der davon keine Steuern zahlte und während des Krieges sie von seinen Klienten bebauen ließ. Die Plebejer dagegen mußten Steuern
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TM Hauptwörter (200)200

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