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und sieht darauf, daß beide dem Vieh nicht in die Krippe springen und
selbige verunreinigen. Alle acht Wochen kann man die Seidenhascn kahl
rupfen, wobei man nur etwas Wolle am Bauche läßt.
14. Die Hausmaus.
Die Hausmaus hat sich von Europa ans über fast alle Lander
und Inseln verbreitet. Sie wohnt in Häusern, wo sie sich Löcher
gräbt und nagt; zuweilen jedoch auch im Freien, weit von Häusern.
Sie ist munter, reinlich, naschhaft, flink, springt weit, schwimmt,
gleich den anderen Mänsearten, in der Noth schnell, klettert mit
Hülfe der kurzen, steifen Borsten des Schwanzes vortrefflich. Sie
frißt sehr Vielerlei, z. B. Getraide, Nüsse, Hanf, Hirse, Rübsamen,
Speck, Butter, Brod, Kuchen, Honig, Zucker, Fliegen, Milch. Sie
bekommt jährlich 3 mal, an solchen Orten, die das ganze Jahr warm
sind, und wo viel Nahrung ist, auch wohl öfter, 4 bis 7 nackte
9 Tage blinde Jungen. Um ihnen ein recht weiches Nest zu machen,
zernagt sie gern Bücher, Betten und Kleider, je feiner, desto lieber.
Sie nagt aber oft auch blos zum Zeitvertreibe, um ihre Zähne zu üben.
Merkwürdig ist ihre Liebe zur Musik. Es geschieht nicht selten, daß
sie aus ihrem Loche hervorkommt, um einem Spielenden aufmerksam
zuzuhören. Zu ihrer Vertilgung hält man Katzen, und stellt Fallen.
Letztere sind sehr verschieden, und die Lockspeisen sind Speck, Hanfsamen,
Nuß- oder Mandelkern und in Butter gebratenes Brod. Bei überhand
nehmender Menge vergiftet man die Mäuse; allein Dies ist immer ge-
fährlich, weil sie das Gift bisweilen wieder ausspeien. Am gefähr-
lichsten ist die Vergiftung durch Arsenik. Daher nehme man lieber ge-
pulverte Krähenaugen, und mische sie unter mit Milch oder Butter
gekneteten Kuchen, oder unter Brod, oder gehackten Speck. Mehlpillen
oder Weizen mit Phosphorsäure besprengt, soll ebenfalls ein gutes
Mittel sein, und wären für den Menschen nicht gefährlich. Weiße
Mäuse hält man sich oft zum Vergnügen in besonderen Käsigen. Im
Gefängniß dienen die Mäuse oft den Gefangenen zur Unterhaltung.
So hatte z. B. der bekannte Baron von Trent in seinem Kerker eine
so zahm gemacht, daß sie auf seinen Ruf jedesmal herbeikam und auf
seine Schulter sprang. Ein Ofsicier nahm sie ihm weg, aber sie ent-
wischte, kauerte sich in eine Ecke vor dem Kerker und huschte, sobald
er wieder geöffnet wurde, hinein. Der unbarmherzige Ofsicier holte sie
abermals und that sie in einen schönen Käfig; allein sie wollte, fern
von ihrem Freunde, keine Nahrung zu sich nehmen, und starb schon
am dritten Tage.
13. Die Ratte.
Dies häßliche, langschwänzige Thier ist wie bekannt von schwarz-
grauer Farbe und von der Länge einer Mannöhand. Da in alten
Schriften die Ratten nicht erwähnt werden, so glaubt man, sie
seien erst nach der Entdeckung von Amerika von dorther auf Schiffen
zu uns gebracht worden. Jetzt bewohnt die Ratte ganz Europa, ist
durch Schiffe in alle Kolonien verpflanzt und an vielen Orten, zu-
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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ihm doch. Sie füttern ihn sogar noch, wenn er das Nest verlassen
hat und vor Hunger schreiend auf einem nahen Aste sitzt. 'Übrigens
hätten die Menschen Ursache zu wünschen, daß alle Kuckuckseier gut
ausgebrütet würden, und daß der Vogel weniger scheu wäre und bis
an die Ortschaften herankäme. Denn dann würden die Raupen an
den Obstbäumen und in den Gemüsegärten vertilgt, ohne daß zugleich die
Kirschen, Erbsen und der Waizen Noth litte, wie durch die Sperlinge.
Ein Beweis dafür ist, daß die Kuckucke nur in den wärmsten Mona-
ten bei uns sind, und sogleich abziehen, wenn die Insekten wegen der
kühlen Nächte nicht mehr in großer Menge und zu allen Tageszeiten
zu haben sind.
31. Die Hühnereier.
Die Hühner zu beobachten hat jedes Kind Gelegenheit. Das Lesebuch
kann also wohl davon schweigen. Um aber doch zu zeigen, wieviel man
auch bei den alltäglichsten Dingen noch zu lernen hat, mag ein Aufsatz
über die Behandlung der Eier unseres Haushuhns hier Platz finden.
Will man Hühnereier längere Zeit aufbewahren, so wähle man stets
srisch-gelegte dazu, da schon gelegene den Keim des Verderbens gewissem
maßen in sich tragen. Am besten sollen sich die im Monat August ge-
legten halten. Man hat verschiedene Aufbewahrungs-Methoden. Eine der
besten ist wohl folgende: Man verdünnt gelöschten Kalk, wie man ihn
in den Kalbgruben findet, bis zur Dichtigkeit eines ganz dünnen Breies
oder dicker Milch und gießt denselben über die, in einem Topfe oder Fasse,
auf die Spitzen über einander gestellten Eier, so daß diese etwa einige
Finger hoch davon bedeckt werden, hierauf deckt man den Tops oder das
Faß mit einem Deckel zu, verbindet diesen noch außerdem gut mit star-
kem Papiere und stellt das Gefäß an einen kühlen, jedoch frostfreien
Ort. Man kann auch die zum Aufbewahren irr einen Topf übereinander
gestellten Eier mit Fett, Butter oder Talg begießen und sie halten sich
ebenfalls ein Jahr lang. Auch halten sie sich in 'Getraidehausen, in
Häckerling, Salz oder Asche gelegt, wenn sie nur so liegen, daß sie ein-
ander nicht berühren.
Für die besten Eier hält man diejenigen, welche eine klare, dünne
Schale haben. Je heller das Eiweiß und je voller das Ei, gegen das
Licht gehalten, scheint, um so besser ist es. Alte und verdorbene Eier
schwimmen im Wasser. Will man wissen, ob ein Ei angegangen oder
angebrütet ist, so darf man cs nur an beiden Enden mit der Spitze der
Zunge berühren. Ist das Ei iloch frisch, so wird man den stumpfen
Theil wärmer als den spitzigen finden: ist es aber angegangen, oder
angebrütet, so sind beide Enden von gleichmäßiger Temperatur.
Die Eier werden aus vielfache Weise zur Speise benutzt; hart ge-
kocht sind sie aber ein schwer zu verdauendes Gericht und eignen sich
für einen schwachen Magen nicht wohl zur Abendspeise. Rohe, oder-
weich gesottene Eier dagegen sind, mäßig genossen, eine leicht verdauliche
nährende Speste. Gegen Heiserkeit, so wie überhaupt zur Erhaltung
einer geschmeidigen Stimme sind rohe Eier ein bewährtes Mittel.
Will man bunte Eier sieden, so kocht man die Eier mit einem dem
Wasser beigemischten färbenden Stosse. Sollen sic gelb werden, so nimmt
319
(Sin Semithum begreift gewöhnlich 20 bis 60 Kühe. Der Besitzer
derselben heißt Küher. Aus der Milch bereiter man täglich einen Käse
bis zu 20 Pfund schwer. Die Molke gibt den Zieger, die Hauptnahrung
der Sennen. Aus diesem Zieger bereitet man auch den bekannten Schab-
zieger, indem man etwas Klee hinzusetzt. Nahm (Sahne) nimmt man
nicht von der Milch, aus welcher Käse bereitet werden soll.
Eine fernere Beschäftigung des Schweizers ist die Gemsenjagd, ein
höchst gefährliches Geschäft, welches nur selten reichen Erwerb gewährt.
Der Gemsenjäger ist ungemein lustig und heiter. Er scheut keine Mühe
und keine Gefahr; er klettert über Klippen und Felsen, über Spalten
und Klüfte, um den scheuen Thieren nachzustellen. Unermüdlich steigt er,
so oft es auch schon vergebens sein mochte, immer wieder aus die höchsten
Alpenweiden, wo die Gemsen zuweilen in kleinen Hecrden beisammen
leben. Sobald er einige erblickt klettert er, wo möglich, noch höher, kriecht
dann langsam und ohne Geräusch zu machen, oft neben fürchterlichen Ab-
gründen, über lockere Steine und Rasen, über gefahrvolle Stellen, welche
durch Thau und Regen schlüpfrig geworden sind, unbemerkt wieder herab,
bis er nahe genug ist, um schießen zu können. Hat er eine Gemse ge-
troffen, so eilt er dann herbei und zerhaut ihr die Sehnen, damit sie
nicht entlaufen kann. Ist es möglich, so lädt er das Thier auf seine
Schultern, trägt es nach Hause und verzehrt hier mit seinen Verwandten
in Lust und Freude das Fleisch. Sehr oft ist aber der Weg zu beschwer-
lich, um eine solche Last fortzubringen; in diesem Falle wird dem Thiere
blos die treffliche Haut abgezogen. Das Fleisch bleibt als ein willkomm-
ues Mahl für Raubvögel liegen.
Große Gefahr droht dem Gemsenjäger, wenn ihn die Gemsen ge-
wahr werden, schnell über Abgründe, Felsen und Gletscher entfliehen, und
er sie dann in ganz unbekannte Gegenden verfolgt. Wissen sich die Gem-
sen nicht mehr zu retten, so stürmen sie auf ihn ein und stürzen ihn in
die Tiefe, wo er sich zu Tode fällt oder verhungern muß. Bei dieser Jagd
kommen jährlich viele Menschen um. Denn obgleich der Jäger sich Fuß-
eisen und einen mit starkem Stachel versehenen Stock zulegt, so sind Dies
doch nur schwache Schutzmittel gegen die große Gefahr. Das Fleisch
und die Haut einer Gemse kosten in der Regel etwa einen Louisd'or. —
Der schweizer Landmann trägt einen kleinen, runden Hut. Den Rock,
die Weste und die Beinkleider fertigt man aus einem groben, wollenen
Zeuge. Die alten Alpenbewohner tragen zuweilen lange Bärte. Die
Frauen kleiden sich in einen kurzen Kittel mit vielen Knöpfen. Die
Haare werden um den Kopf gewunden und mit silbernen Nadeln befestigt.
Unverheirathete flechten ihr Haar in zwei Zöpfe, welche sie mit Bändern
schmücken. Alle tragen Strohhüte mit schwarzen Bändern und eine über-
mäßige Menge Röcke. Doch sind die Trachten auch verschieden. In Ap-
penzell trägt der Mann eine kurze, scharlachfarbene Tuchweste, welche
vorn etwas offen steht, damit das weiße Hemd hervorleuchte. Die leder-
gelben Zwillichbeinkleider reichen bis auf die Schuhe und werden von
einem gestickten Hosenträger gehalten. Die verheiralheten Frauenzimmer-
haben ein schwarzes Käppchen auf mit zwei steifen Flügeln. In den
Städten sind französische Trachten üblich. In früheren Zeiten hatte man
sehr strenge Kleidergesetze, um dem Lurus zu steuern.
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
Autor: Fritz, Trude, Ischler, Otto, Eichrodt, Hellmut, Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Fritz, Otto, Skarphagen, Hans, Ruska, J., Walter, M., Lauer, K.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Teil der Türkei, in Wirklichkeit aber steht Ägypten und der Nilsudan unter dem Einfluß
Englands, das die Armee und die Verwaltung beherrscht.
Im Völkerverkehr spielt Ägypten als Durchgangsland von Afrika nach Asien eine
wichtige Rolle, und in neuerer Zeit hat es als Station aus dem kürzesten Weg von West-
europa nach Indien die größte Bedeutung erlangt. Den von den Franzosen im Jahre
1869 erbauten Suezkanal haben die Engländer in ihre Gewalt zu bringen ver-
standen, damit sie im Kriegsfälle dem Gegner den Weg nach Asien versperren können.
Die Kanalgebühr beträgt pro Tonne 7,75 Franks, es fahren jährlich etwa 4000 Schisse
mit 12—15 Millionen Tonnen durch den Kanal. Durch den Riesenbau der Bahn von
Kairo nach Kapstadt sucht England auch eine Verbindung Ägyptens mit seinem Besitz
in Südafrika herzustellen.
Ägypten führt hauptsächlich Baumwolle aus. Es ist das dritte Baumwolleland
der Erde. Auch die Verarbeitung des Tabaks zu Zigaretten und die Ausfuhr von Zwie-
beln und Gummi arabicum ist bedeutend. Der deutsche Handel hat in Ägypten stark
zugenommen; es gibt dort große deutsche Geschäftshäuser, die Porzellan, Geschirr, Musik-
instrumente, Strumpfwaren und Lokomotiven einführen.
Am Ansang des Nildeltas liegt Kairo, die „Perle des Orients", mit 660 000 Ein-
wohnern die volkreichste Stadt Afrikas. Zahlreiche Fremde gehen hierher zum Ver-
gnügen, auch von Brustleidenden wird Ägypten als Winteraufenthalt aufgesucht.
Alexandria (360000), von Alexander d. Gr. gegründet, ist der Haupthandelsplatz
am westlichen Mündungsarm des Nils. Port Said und Suez sind als Zugänge zu
der 160 km langen Weltverkehrsstraße des Suezkanals wichtig.
5. Abessinien.
Zu den Nilländern kann man noch Abessinien rechnen. Wie eine natür-
liche Festung steigt das Abessinische Hochland aus dem östlichen Sudan
auf. Es ist ein Bergland von etwa 2000 m Höhe, über das noch Gipfel bis zu
Alpenhöhen (4600 m) emporragen. Wegen der tiefen Täler und der engen
Schluchten mit ihren brausenden Strömen hat man ihm den Namen der „afrika-
nischen Schweiz" gegeben. Der Ostrand fällt in fast unzugänglichen Wänden
zum Roten Meer ab. Die wichtigsten Flußläufe, der Blaue Nil und der
A t b a r a , wenden sich nach Westen und Nordwesten. In den Gewässern tum-
meln sich Krokodile und Flußpferde. Den Fuß des Hochlandes umgeben Palmen-
haine und wildreiche Urwälder. Bis zu einer Höhe von 1900 m können auf dem
außerordentlich fruchtbaren Boden Baumwolle, Zuckerrohr und Kaffee gebaut
werden. Die Landschaft Kaffa ist die Heimat des Kaffeebaumes, der dort in
den Wäldern noch wild wächst. Auch Weihrauch und Myrrhen werden in diesem
Gebiet gewonnen. Bis zu 2400 m Höhe gedeihen noch alle Mittelmeergewächse °.
Mais, Weizen, Wein und Südfrüchte. Weiter oben pflanzt man noch Gerste und
Hafer, und die höchsten, vom Wald entblößten Hänge sind von Rinder-, Schaf-
und Ziegenherden belebt. Die Hochgipfel sind alljährlich eine Zeitlang mit
Schnee bedeckt.
Die dunkelfarbigen Abessinier (8 Millionen) sind in uralter Zeit aus Arabien
eingewandert. Sie sind ein fleißiges, kriegerisch gesinntes Volk, das sich sein Christentum
inmitten des Islam bewahrt hat. Fremde Eroberer hat das Kaiserreich Abessinien bis jetzt
mit Erfolg abzuwehren gewußt. Das Land ist etwa Wz mal so groß wie Deutschland
und führt Gummi, Wachs, Elfenbein, Häute und Kaffee aus. Aus Mangel an Ver-
kehrsstraßen ist Abessinien schwer zugänglich. An den Zugängen, besonders an der
wichtigen Meeresstraße Bab el Mandeb (Tränenpforte) haben sich Frankreich, Italien und
England festgesetzt. Die Italiener besitzen den furchtbar heißen Küstenstrich mit der
Jnselstadt M a s s a ü a.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Personennamen: Franks Alexander_d Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Englands Afrika Asien Indien Asien Kairo Kapstadt England Südafrika Kairo Afrikas Alexandria Suez Abessinische_Hochland Abessinien Deutschland Frankreich Italien England
Autor: Fritz, Trude, Ischler, Otto, Eichrodt, Hellmut, Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Fritz, Otto, Skarphagen, Hans, Ruska, J., Walter, M., Lauer, K.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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2. Ostasrika.
In die flache ostafrikanische Küste vom Busen von Aden bis zum Sambesi
teilen sich Italien, England, Deutschland und Portugal. Aus dem Hochland
(1000—1200 m) im Innern haben sich durch vulkanische Tätigkeit gewaltige
Einbruchstäler gebildet, die sich zum Teil mit Wasser füllten. Die so entstandene
Seenkette setzt sich aus dem Viktoria-Nyansa-, Tanganjika- und
N y a s s a s e e zusammen. Innerhalb der Seenreihe ragen zwei mächtige, er-
loschene Vulkanberge über das Hochland empor, der Kenia (5600 m) und der
doppelhäuptige Kilimandscharo (6000 m), deren Gipfel trotz der Nähe des
Äquators mit ewigem Schnee bedeckt sind.
Deutsch-Ostafrika ist unsere wertvollste Kolonie. Von der 800 km langen
Küste erstreckt es sich nach Westen bis zu den großen Seen und dem Kongostaat.
Im Norden grenzt es an englisches, im Süden an portugiesisches Gebiet. Deutsch-
Ostafrika ist fast doppelt so groß als Deutschland.
Vor der Küste liegt die Insel Sansibar mit dem besten Hasen Ostasrikas. Sie
wurde 1890 von Deutschland an England abgetreten, das uns dafür Helgoland über-
ließ. Sansibar ist der wichtigste Handelsplatz Ostasrikas, berühmt sind die Gewürznelken-
gärten dieser Insel.
Die Küste. Das Klima der ostafrikanischen Küste ist schwül und erschlaffend.
Im Norden der Kolonie tritt das Bergland von U s a m b a r a nahe an die
Küste heran, während in der Mitte und im Süden sich eine hügelige Kiisten-
ebene ausdehnt, die im Süden an Breite zunimmt. Längs des Meeresufers er-
heben Kokospalmen ihre schlanken Wipfel. Das flache Küstenland eignet sich
vorzüglich für den Großpflanzungsbetrieb. Im Nordosten werden die Sisalagave
und Baumwolle bereits in großen Mengen angebaut. Die Sisalagave, eine aus
Mexiko eingeführte Kaktuspslanze, liefert ein vorzügliches Gespinst zu Seiler-
waren lind hat den friiher in Deutschland vorwiegend gebrauchten Manilahanf
ganz verdrängt. Noch wichtiger für unsere Industrie ist die Gewinnung der
Baumwolle. Der Boden der gewaltigen Baumwollfelder wird, da es an Arbeits-
kräften fehlt, mit mächtigen Dampfpslügen bestellt.
Das Hochland. Von der Küstenebene steigen wir aus das Hochland (1000 bis
1200 m) im Innern, das den größten Teil der Kolonie ausfüllt. Der Boden erhält
hier nur wenig Regen und ist daher Steppe. Mannshohes Gras bietet den Anti-
lopen, Gazellen, Zebras und Giraffen reichliche Nahrung und verbirgt sie auch
den Löwen. Anderseits erleichtert das hohe Gras den Raubtieren das An-
schleichen. Akazien und einzelne Affenbrotbäume bilden den einzigen Baum-
wuchs in den weiten Grasebenen, die von nomadischen Negerstämmen mit ihren
Herden durchzogen werden. Zweinwl im Jahre, wenn die Sonne senkrecht über
der Erde steht, tritt für das Land eine Regenzeit ein. In den fruchtbaren ge-
sund- und hochgelegenen Landschaften an den Abhängen des Kilimandscharo
können sich auch Weiße ansiedeln. Das Land an den großen Seen eignet sich zu
Viehzucht und Ackerbau. Am Nyassasee hat man auch Steinkohlen gesunden, die
sehr wertvoll sind, wenn die Seen künftig von Dampfern befahren werden.
Die Bevölkerung Deutsch-Ostafrikas lvird aus 6% Millionen geschätzt. Im Innern
wohnen Neger, an der Küste auch Inder und Araber. Schon seit dem Mittelalter war
Ostasrika für die Araber das Ziel kühner Raubzüge. Auf ihren Segelschiffen holten sie
Elfenbein und Sklaven. Ihre Macht reichte weit ins Innere Afrikas, bis die Deutschen
ihrer Schreckensherrschaft ein Ende machten. Eine Gefahr für die Sicherheit im Lande
sind noch die kriegerischen Nomadenstämme der Massai, welche die friedliche, acker-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Ostasrika Ostasrika
Extrahierte Ortsnamen: Italien England Deutschland Portugal Kenia Deutsch-Ostafrika Deutsch-
Ostafrika Deutschland Sansibar Deutschland England Helgoland Sansibar Mexiko Deutschland Nyassasee Afrikas
Autor: Fritz, Trude, Ischler, Otto, Eichrodt, Hellmut, Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Fritz, Otto, Skarphagen, Hans, Ruska, J., Walter, M., Lauer, K.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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sich trotz der ungünstigen Küstenverhältnisse so rasch entwickelt, daß die Kolonie
seit Jahren ohne Reichszuschuß für ihre Verwaltung auskommt. Die schnelle Ent-
wicklung des Landes beruht auf der dichten, betriebsamen Negerbevölkerung, die
eine Menge niitzlicher Ausfuhrprodukte zu erzeugen versteht. Die Bewohner
(iy2 Mill.) sind fleißige, friedfertige Ackerbauer, die allerdings den Pflug nicht
kennen, sondern ihre Felder nur behacken. Die Regierung ist bemüht, die Bewoh-
ner dahin zu bringen, statt der landesüblichen Hacke den Pflug zu benützen. Die
Neger müssen sich jedoch selbst vor den Pflug spannen, da die gefürchtete Tsetse-
fliege die Viehzucht nicht aufkommen läßt. Die Produkte aus dein Innern des
Landes mußten friiher, wie überall in Afrika, wo dieser gefährliche Feind der
Rinder und Pferde sich findet, auf den Köpfen der Neger auf mühseligen, zeit-
raubenden Karawanenreifen an die Küste befördert werden. Seit der Besitznahme
des Landes hat die deutsche Verwaltung ein Netz von guten Wegen geschaffen, auf
denen Beamte, Missionare, Kaufleute und auch die Eingeborenen mit dem Rad die
ganze Kolonie bereisen können. Eine Küsten- und eine Binnenbahn, die immer
weiter ins Land eindringt, werden eifrig benützt. Flüsse, die man friiher nur'
auf schwanken Baumstämmen überschreiten konnte, sind jetzt von festen Stegen
überspannt. Die Trägerkarawanen sind verschwunden. Die Waren werden
schneller und billiger an die Küste befördert und die vielen ehedem als Träger
tätigen Eingeborenen werden für die Landwirtschaft frei. Togo führt hauptsäch-
lich Palmöl, Palmkerne, Kautschuk und Baumwolle aus. Das wertvollste Ge-
wächs hier wie an der ganzen westasrikanischen Küste ist die Ö l p a l m e.
Die Ölpalme liebt wasserreichen Boden und findet sich daher in besonders dichten
Beständen am Rande der Gewässer. Ihre reiche volle Krone bildet mit den 5—6 m
langen, gleichmäßigen Wedeln, die beim leisesten Windhauch hin und her wogen, einen
Schmuck der Landschaft. Die Fruchtstände gleichen dichtbesetzten Trauben und wiegen
oft bis zu 20 kg. Die reifen Früchte sind gelbrot und etwa so groß wie
Kirschen. Das faserige ölhaltige Fruchtfleisch umschließt den von einer harten Schale
umgebenen Palmkern, der nußartig schmeckt. Durch Zerstampfen in Steintrögen wird das
Öl aus dem Fruchtfleisch herausgepreßt. Nachdem.es durch Kochen in großen Töpfen
von den Unreinigkeiten befreit ist, füllt man es in Flaschenkürbisse und bringt es zum
Verkauf. Das Öl verwendet der Neger in seinem Haushalt als Fettzusatz zu allen
Speisen. Die steinharten Samen werden von Weibern und Kindern aufgeklopft, um die
haselnuhgroßen Kerne zu erhalten, die ebenfalls sehr ölhaltig sind. Sie werden auf deu
Markt gebracht, in Säcken nach Deutschland verschifft und dort in Fabriken weiter ver-
arbeitet. Das Palmöl dient zur Bereitung von Seifen, Speisefett (Palmin), Kerzen und
zur Herstellung anderer Fettwaren.
Kamerun. Im innersten Winkel der Bucht von Guinea, wenige Grade
nördlich vom Äquator, liegt die Kolonie K a m e r u n , die eine Fläche von der
1i/2 fachen Größe Deutschlands einnimmt. Tie Küstenstrecke ist nur kurz; nach dem
Innern zu dehnt sich die Kolonie bis zum Tsadsee, Kongo und Ubangi aus. Von
den Kameruner Gewässern ist der Sanaga länger als der Rhein, aber wegen der
Stromschnellen in seinem Unterlauf nicht befahrbar. Der niedrige, heißfeuchte
Küstenstrich ist in einer Breite von 100—200 km mit dichten Urwäldern bedeckt.
Unmittelbar am Meer erhebt sich aus dem Kiistenland das gewaltige, 4000 in
hohe Kamerungebirge. Seine Abhänge und die Ränder des Hochlandes
erhalten durch die vom Meere her wehenden Winde reiche Niederschlüge. In den
dichten Urwäldern herrscht schwüle Hitze, und Weiße können hier gar nicht arbeiten.
Hier trifft man ganze Ölpalmenwälder an, die eine Menge Öl für die Ausfuhr
liefern könnten, wenn statt der schmalen Negerpfade mehr und bessere Wege durch
die Wildnis zur Küste führen würden. Der Neger, der auch in Kamerun «lle
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Steintrögen Deutschland Kamerun Guinea Deutschlands Rhein Kamerun