Württemberg. Baden. §. 60.
281
hat von allen Theilen desselben die dichteste Bevölkerung conccntrirt (im
Neckarkreise 8300 ans 1 (Dm.). Es enthält in dem Mittelpunkt des
obern Neckarlaufes die Landesunkversttät Tübingen, in seinem Mittlern
Theile: die vier einander benachbarten Centrumsstädte des Thales, das
gewerbreiche Eßlingen, den Curort Cannstadt, die in einem Thal-
kessel von wald- und rebenreichen Hügeln eingeschlossene Hauptstadt
Stuttgart (51,000, mit den Weilern 56,400 E.), und Ludwigs-
burg, den Hauptwaffenplatz des Königreichs (in dessen Nähe auf einem
isolirten Bergkegel die unbedeutende Festung Hohenasperg). In dem
sogenannten Unterlande, an der nördlichen Grenze, hat Heilbronn
(14,000 E.), als Ausgangspunkt der Staatsbahn und eines direkten
Verkehrs mit dem Niederrheine auf dem hier durch seine größten Neben-
flüsse verstärkten Neckar, sich zum Hauptflußhafen Württembergs empor-
gehoben. — Ebenso vermittelt die Bundesfeftung Ulm (21,000 E.)
als oberster Ein- und Ausschiffungshafen der Donau und durch ihre
Lage an drei Eisenbahnen den Verkehr Frankreichs, Westdeutschlands
und der Schweiz mit der Donau, und Friedrtchshafen (ehemals
Buchhorn) am südlichen Endpunkte der Staatsbahn den Verkehr zwischen
Württemberg und der Schweiz (Italien) über den Bodensee. Aus und
an der rauhen Alp liegen einige gewerbreiche Städte, wie Schwäbisch-
Gmünd, Göppingen (in der Nähe des Hohenstaufen), Geislingen,
Reutlingen.
3. Das Großherzogthum Baden (von den Ivz Mill. E. sind
Vs Katholiken, V3 Evangelische), das dritte Land, welches sowohl dem
Rhein- als dem Donaugebiete angehört, aber mit noch weit entschiedenerm
Uebergewichte des erstern, als dies bei Württemberg der Fall ist, denn
von der Donau besitzt Baden kaum mehr als das Quellgebiet, dagegen
vom Rheine das ganze rechte Ufer vom Bodensee bis über die Mündung
des Neckars hinaus, dessen ganzer unterer Lauf Baden angehört, außer-
dem einen kleinen Theil vom Maingebiete. Den größten Theil des
Landes bedeckt der Schwarzwald mit jenen dichten, düstern Waldungen,
die ihm den Namen gegeben haben und den ergiebigsten Nahrungszweig
der kräftigen, genügsamen Schwarzwälder bilden, indem sie die riesen-
haften Fichten und Tannen durch die tief eingeschnittenen Nebenthäler
des Rheines den Hauptstrom abwärts bis nach Holland flößen. Außer-
dem kennen sie einige kleinere Gewerbszweige, namentlich werden hölzerne
Uhren in großer Anzahl auch für das Ausland verfertigt.
Wie vielerlei Hauptformen des Bodens enthält das Großherzog-
thum ? welche Nebenflüsse des Rheines?
Das Vorherrschen des Rheingebietes zeigt sich auch in der Ein-
theilung des Staates in vier Kreise, deren drei nach dem Rheine (Ober-,
Mittel- und Unter-Rheinkreis) benannt sind, der vierte nach dessen großem
Seebecken (Seekreis). Am Bodensee und zwar an dessen nordwestlichem
Ende auf der schweizerischen Seeseite liegt Constanz am Verbindungs-
punkte des obern und untern Sees; an der Donau: Donaueschingen.
Alle übrigen Städte von Bedeutung liegen im Rheinthale, meistens in
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Ober- und Niederösterreich. Salzburg. Tirol. §. 62.
305
Wien (476,000 E.), von denen etwa V? der eigentlichen Stadt, die
übrigen den 34 Vorstädten und den zur Stadt gerechneten naheliegen-
den Ortschaften angehören.
Ursprünglich erbaut an dem äußersten Rande des deutschen Landes, im
Angesichte des letzten hohen Alpengipfels und der westlichen Schlußkette der
Karpathen, war Wien Jahrhunderte lang eine starke Grenzfestung, welche dem
Vordringen der östlichen Barbaren, namentlich der Türken, ein Ziel setzte, ehe
sie durch die Befreiung Ungarns von der osmanischen Herrschaft in den Mittel-
punkt des Reiches versetzt wurde. Durch diese Lage in der Mitte der sämmt-
lichen Kronländcr und im Centralpunkte des größten Stromgebietes des culti-
virten Europa, das von hier an seine bedeutendste Schiffbarkeit erlangt, sowie
im Knotenpunkte der Hauptcommercialstraße» und des österreichischen Eisenbahn-
systems, erhob sie sich zu dem ersten Handels- und dem wichtigsten Manufactur-
platze der Monarchie. Sie vermittelt den Verkehr zwischen dem Norden und
Westen einerseits und der Levante andrerseits nicht bloß auf der Donau, sondern
auch auf dem Landwege über die östlichsten niedrigen Ketten der Alpe» nach dem
adriatischen Meere, das auf keinem andern Punkte der Donau näher gerückt ist,
als bei Wien, während zugleich die leichtesten Wege vom Norden (durch das
Thal der March und den gangbarsten Theil der böhmischen Grenze) hier aus-
laufen. Kaiserliche Lustschlösser: Schönbrunn und Laren bürg.
Das Wiener Donaubecken, insbesondere das Marchfeld, ist eines
der Hauptkampffelder Deutschlauds gewesen, wo schon Marc Aurel gegen
die Deutschen, Karl der Große gegen die Avaren kämpfte, wo Rudolf
von Habsburg den Ottokar von Böhmen schlug, wo (bei Aspern und
Eßling) Napoleon seine erste Niederlage erlitt, aber auch (bei Wagram)
die erlittene Schmach wieder tilgte.
Im Süden von Wien: der .Badeort Baden und Wiener-
Neustadt (Militär-Akademie.)
2. Das Herzogthum Salzburg hat die absolut und relativ
geringste Bevölkerung (146,000 auf 130 □ M', also nur 1127
auf 1 □ M.) von allen Kronländern, denn es gehört ganz dem
Alpenlande an.
Die befestigte Hauptstadt Salzburg (17,000 E.) liegt an einem
Haupteingange des Alpenlandes, aus welchem hier die Salza in die
baierische Ebene hervortritt. Das Salzbergwerk von H a l l e i n wird
wegen seiner Einrichtung vielbesucht, Gast ein wegen seiner berühmten
Heilquellen.
3. Die Grafschaft Tirol und Vorarlberg (fast 7/e Mill.
E., nur 1627 auf 1 H1m., da nur verhältnißmäßig schmale Boden-
streifen anbaufähig sind). Wie Tirol drei parallele Alpeuketten
enthält (s. S. 201), so auch drei große Hauptthäler: das Inn-
thal, welches die ganze Breite des Landes durchzieht, das vielfach
verzweigte Etschthal und das rauhe Pusterthal, jedes mit einer
Anzahl Nebenthäler, die sich manchmal in ihrem oberu Theile wieder
mehrfach verzweigen.
Pütz, Lehrbuch d. vergl. Erdbesch. 4. Aufl.
20
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Marc_Aurel Karl_der_Große Karl Rudolf
von_Habsburg Rudolf Ottokar_von_Böhmen Ottokar Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Niederösterreich Salzburg Wien Wien Europa Donau Donau Wien Deutschlauds Aspern Wien Baden Salzburg Vorarlberg
Autor: Fritz, Trude, Ischler, Otto, Eichrodt, Hellmut, Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Fritz, Otto, Skarphagen, Hans, Ruska, J., Walter, M., Lauer, K.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
57
Teil der Türkei, in Wirklichkeit aber steht Ägypten und der Nilsudan unter dem Einfluß
Englands, das die Armee und die Verwaltung beherrscht.
Im Völkerverkehr spielt Ägypten als Durchgangsland von Afrika nach Asien eine
wichtige Rolle, und in neuerer Zeit hat es als Station aus dem kürzesten Weg von West-
europa nach Indien die größte Bedeutung erlangt. Den von den Franzosen im Jahre
1869 erbauten Suezkanal haben die Engländer in ihre Gewalt zu bringen ver-
standen, damit sie im Kriegsfälle dem Gegner den Weg nach Asien versperren können.
Die Kanalgebühr beträgt pro Tonne 7,75 Franks, es fahren jährlich etwa 4000 Schisse
mit 12—15 Millionen Tonnen durch den Kanal. Durch den Riesenbau der Bahn von
Kairo nach Kapstadt sucht England auch eine Verbindung Ägyptens mit seinem Besitz
in Südafrika herzustellen.
Ägypten führt hauptsächlich Baumwolle aus. Es ist das dritte Baumwolleland
der Erde. Auch die Verarbeitung des Tabaks zu Zigaretten und die Ausfuhr von Zwie-
beln und Gummi arabicum ist bedeutend. Der deutsche Handel hat in Ägypten stark
zugenommen; es gibt dort große deutsche Geschäftshäuser, die Porzellan, Geschirr, Musik-
instrumente, Strumpfwaren und Lokomotiven einführen.
Am Ansang des Nildeltas liegt Kairo, die „Perle des Orients", mit 660 000 Ein-
wohnern die volkreichste Stadt Afrikas. Zahlreiche Fremde gehen hierher zum Ver-
gnügen, auch von Brustleidenden wird Ägypten als Winteraufenthalt aufgesucht.
Alexandria (360000), von Alexander d. Gr. gegründet, ist der Haupthandelsplatz
am westlichen Mündungsarm des Nils. Port Said und Suez sind als Zugänge zu
der 160 km langen Weltverkehrsstraße des Suezkanals wichtig.
5. Abessinien.
Zu den Nilländern kann man noch Abessinien rechnen. Wie eine natür-
liche Festung steigt das Abessinische Hochland aus dem östlichen Sudan
auf. Es ist ein Bergland von etwa 2000 m Höhe, über das noch Gipfel bis zu
Alpenhöhen (4600 m) emporragen. Wegen der tiefen Täler und der engen
Schluchten mit ihren brausenden Strömen hat man ihm den Namen der „afrika-
nischen Schweiz" gegeben. Der Ostrand fällt in fast unzugänglichen Wänden
zum Roten Meer ab. Die wichtigsten Flußläufe, der Blaue Nil und der
A t b a r a , wenden sich nach Westen und Nordwesten. In den Gewässern tum-
meln sich Krokodile und Flußpferde. Den Fuß des Hochlandes umgeben Palmen-
haine und wildreiche Urwälder. Bis zu einer Höhe von 1900 m können auf dem
außerordentlich fruchtbaren Boden Baumwolle, Zuckerrohr und Kaffee gebaut
werden. Die Landschaft Kaffa ist die Heimat des Kaffeebaumes, der dort in
den Wäldern noch wild wächst. Auch Weihrauch und Myrrhen werden in diesem
Gebiet gewonnen. Bis zu 2400 m Höhe gedeihen noch alle Mittelmeergewächse °.
Mais, Weizen, Wein und Südfrüchte. Weiter oben pflanzt man noch Gerste und
Hafer, und die höchsten, vom Wald entblößten Hänge sind von Rinder-, Schaf-
und Ziegenherden belebt. Die Hochgipfel sind alljährlich eine Zeitlang mit
Schnee bedeckt.
Die dunkelfarbigen Abessinier (8 Millionen) sind in uralter Zeit aus Arabien
eingewandert. Sie sind ein fleißiges, kriegerisch gesinntes Volk, das sich sein Christentum
inmitten des Islam bewahrt hat. Fremde Eroberer hat das Kaiserreich Abessinien bis jetzt
mit Erfolg abzuwehren gewußt. Das Land ist etwa Wz mal so groß wie Deutschland
und führt Gummi, Wachs, Elfenbein, Häute und Kaffee aus. Aus Mangel an Ver-
kehrsstraßen ist Abessinien schwer zugänglich. An den Zugängen, besonders an der
wichtigen Meeresstraße Bab el Mandeb (Tränenpforte) haben sich Frankreich, Italien und
England festgesetzt. Die Italiener besitzen den furchtbar heißen Küstenstrich mit der
Jnselstadt M a s s a ü a.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Franks Alexander_d Alexander
Extrahierte Ortsnamen: Englands Afrika Asien Indien Asien Kairo Kapstadt England Südafrika Kairo Afrikas Alexandria Suez Abessinische_Hochland Abessinien Deutschland Frankreich Italien England
Autor: Fritz, Trude, Ischler, Otto, Eichrodt, Hellmut, Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Fritz, Otto, Skarphagen, Hans, Ruska, J., Walter, M., Lauer, K.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
59
2. Ostasrika.
In die flache ostafrikanische Küste vom Busen von Aden bis zum Sambesi
teilen sich Italien, England, Deutschland und Portugal. Aus dem Hochland
(1000—1200 m) im Innern haben sich durch vulkanische Tätigkeit gewaltige
Einbruchstäler gebildet, die sich zum Teil mit Wasser füllten. Die so entstandene
Seenkette setzt sich aus dem Viktoria-Nyansa-, Tanganjika- und
N y a s s a s e e zusammen. Innerhalb der Seenreihe ragen zwei mächtige, er-
loschene Vulkanberge über das Hochland empor, der Kenia (5600 m) und der
doppelhäuptige Kilimandscharo (6000 m), deren Gipfel trotz der Nähe des
Äquators mit ewigem Schnee bedeckt sind.
Deutsch-Ostafrika ist unsere wertvollste Kolonie. Von der 800 km langen
Küste erstreckt es sich nach Westen bis zu den großen Seen und dem Kongostaat.
Im Norden grenzt es an englisches, im Süden an portugiesisches Gebiet. Deutsch-
Ostafrika ist fast doppelt so groß als Deutschland.
Vor der Küste liegt die Insel Sansibar mit dem besten Hasen Ostasrikas. Sie
wurde 1890 von Deutschland an England abgetreten, das uns dafür Helgoland über-
ließ. Sansibar ist der wichtigste Handelsplatz Ostasrikas, berühmt sind die Gewürznelken-
gärten dieser Insel.
Die Küste. Das Klima der ostafrikanischen Küste ist schwül und erschlaffend.
Im Norden der Kolonie tritt das Bergland von U s a m b a r a nahe an die
Küste heran, während in der Mitte und im Süden sich eine hügelige Kiisten-
ebene ausdehnt, die im Süden an Breite zunimmt. Längs des Meeresufers er-
heben Kokospalmen ihre schlanken Wipfel. Das flache Küstenland eignet sich
vorzüglich für den Großpflanzungsbetrieb. Im Nordosten werden die Sisalagave
und Baumwolle bereits in großen Mengen angebaut. Die Sisalagave, eine aus
Mexiko eingeführte Kaktuspslanze, liefert ein vorzügliches Gespinst zu Seiler-
waren lind hat den friiher in Deutschland vorwiegend gebrauchten Manilahanf
ganz verdrängt. Noch wichtiger für unsere Industrie ist die Gewinnung der
Baumwolle. Der Boden der gewaltigen Baumwollfelder wird, da es an Arbeits-
kräften fehlt, mit mächtigen Dampfpslügen bestellt.
Das Hochland. Von der Küstenebene steigen wir aus das Hochland (1000 bis
1200 m) im Innern, das den größten Teil der Kolonie ausfüllt. Der Boden erhält
hier nur wenig Regen und ist daher Steppe. Mannshohes Gras bietet den Anti-
lopen, Gazellen, Zebras und Giraffen reichliche Nahrung und verbirgt sie auch
den Löwen. Anderseits erleichtert das hohe Gras den Raubtieren das An-
schleichen. Akazien und einzelne Affenbrotbäume bilden den einzigen Baum-
wuchs in den weiten Grasebenen, die von nomadischen Negerstämmen mit ihren
Herden durchzogen werden. Zweinwl im Jahre, wenn die Sonne senkrecht über
der Erde steht, tritt für das Land eine Regenzeit ein. In den fruchtbaren ge-
sund- und hochgelegenen Landschaften an den Abhängen des Kilimandscharo
können sich auch Weiße ansiedeln. Das Land an den großen Seen eignet sich zu
Viehzucht und Ackerbau. Am Nyassasee hat man auch Steinkohlen gesunden, die
sehr wertvoll sind, wenn die Seen künftig von Dampfern befahren werden.
Die Bevölkerung Deutsch-Ostafrikas lvird aus 6% Millionen geschätzt. Im Innern
wohnen Neger, an der Küste auch Inder und Araber. Schon seit dem Mittelalter war
Ostasrika für die Araber das Ziel kühner Raubzüge. Auf ihren Segelschiffen holten sie
Elfenbein und Sklaven. Ihre Macht reichte weit ins Innere Afrikas, bis die Deutschen
ihrer Schreckensherrschaft ein Ende machten. Eine Gefahr für die Sicherheit im Lande
sind noch die kriegerischen Nomadenstämme der Massai, welche die friedliche, acker-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Personennamen: Ostasrika Ostasrika
Extrahierte Ortsnamen: Italien England Deutschland Portugal Kenia Deutsch-Ostafrika Deutsch-
Ostafrika Deutschland Sansibar Deutschland England Helgoland Sansibar Mexiko Deutschland Nyassasee Afrikas
Autor: Fritz, Trude, Ischler, Otto, Eichrodt, Hellmut, Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Fritz, Otto, Skarphagen, Hans, Ruska, J., Walter, M., Lauer, K.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
54
sich trotz der ungünstigen Küstenverhältnisse so rasch entwickelt, daß die Kolonie
seit Jahren ohne Reichszuschuß für ihre Verwaltung auskommt. Die schnelle Ent-
wicklung des Landes beruht auf der dichten, betriebsamen Negerbevölkerung, die
eine Menge niitzlicher Ausfuhrprodukte zu erzeugen versteht. Die Bewohner
(iy2 Mill.) sind fleißige, friedfertige Ackerbauer, die allerdings den Pflug nicht
kennen, sondern ihre Felder nur behacken. Die Regierung ist bemüht, die Bewoh-
ner dahin zu bringen, statt der landesüblichen Hacke den Pflug zu benützen. Die
Neger müssen sich jedoch selbst vor den Pflug spannen, da die gefürchtete Tsetse-
fliege die Viehzucht nicht aufkommen läßt. Die Produkte aus dein Innern des
Landes mußten friiher, wie überall in Afrika, wo dieser gefährliche Feind der
Rinder und Pferde sich findet, auf den Köpfen der Neger auf mühseligen, zeit-
raubenden Karawanenreifen an die Küste befördert werden. Seit der Besitznahme
des Landes hat die deutsche Verwaltung ein Netz von guten Wegen geschaffen, auf
denen Beamte, Missionare, Kaufleute und auch die Eingeborenen mit dem Rad die
ganze Kolonie bereisen können. Eine Küsten- und eine Binnenbahn, die immer
weiter ins Land eindringt, werden eifrig benützt. Flüsse, die man friiher nur'
auf schwanken Baumstämmen überschreiten konnte, sind jetzt von festen Stegen
überspannt. Die Trägerkarawanen sind verschwunden. Die Waren werden
schneller und billiger an die Küste befördert und die vielen ehedem als Träger
tätigen Eingeborenen werden für die Landwirtschaft frei. Togo führt hauptsäch-
lich Palmöl, Palmkerne, Kautschuk und Baumwolle aus. Das wertvollste Ge-
wächs hier wie an der ganzen westasrikanischen Küste ist die Ö l p a l m e.
Die Ölpalme liebt wasserreichen Boden und findet sich daher in besonders dichten
Beständen am Rande der Gewässer. Ihre reiche volle Krone bildet mit den 5—6 m
langen, gleichmäßigen Wedeln, die beim leisesten Windhauch hin und her wogen, einen
Schmuck der Landschaft. Die Fruchtstände gleichen dichtbesetzten Trauben und wiegen
oft bis zu 20 kg. Die reifen Früchte sind gelbrot und etwa so groß wie
Kirschen. Das faserige ölhaltige Fruchtfleisch umschließt den von einer harten Schale
umgebenen Palmkern, der nußartig schmeckt. Durch Zerstampfen in Steintrögen wird das
Öl aus dem Fruchtfleisch herausgepreßt. Nachdem.es durch Kochen in großen Töpfen
von den Unreinigkeiten befreit ist, füllt man es in Flaschenkürbisse und bringt es zum
Verkauf. Das Öl verwendet der Neger in seinem Haushalt als Fettzusatz zu allen
Speisen. Die steinharten Samen werden von Weibern und Kindern aufgeklopft, um die
haselnuhgroßen Kerne zu erhalten, die ebenfalls sehr ölhaltig sind. Sie werden auf deu
Markt gebracht, in Säcken nach Deutschland verschifft und dort in Fabriken weiter ver-
arbeitet. Das Palmöl dient zur Bereitung von Seifen, Speisefett (Palmin), Kerzen und
zur Herstellung anderer Fettwaren.
Kamerun. Im innersten Winkel der Bucht von Guinea, wenige Grade
nördlich vom Äquator, liegt die Kolonie K a m e r u n , die eine Fläche von der
1i/2 fachen Größe Deutschlands einnimmt. Tie Küstenstrecke ist nur kurz; nach dem
Innern zu dehnt sich die Kolonie bis zum Tsadsee, Kongo und Ubangi aus. Von
den Kameruner Gewässern ist der Sanaga länger als der Rhein, aber wegen der
Stromschnellen in seinem Unterlauf nicht befahrbar. Der niedrige, heißfeuchte
Küstenstrich ist in einer Breite von 100—200 km mit dichten Urwäldern bedeckt.
Unmittelbar am Meer erhebt sich aus dem Kiistenland das gewaltige, 4000 in
hohe Kamerungebirge. Seine Abhänge und die Ränder des Hochlandes
erhalten durch die vom Meere her wehenden Winde reiche Niederschlüge. In den
dichten Urwäldern herrscht schwüle Hitze, und Weiße können hier gar nicht arbeiten.
Hier trifft man ganze Ölpalmenwälder an, die eine Menge Öl für die Ausfuhr
liefern könnten, wenn statt der schmalen Negerpfade mehr und bessere Wege durch
die Wildnis zur Küste führen würden. Der Neger, der auch in Kamerun «lle
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Steintrögen Deutschland Kamerun Guinea Deutschlands Rhein Kamerun
Autor: Eichrodt, Hellmut, Walter, M., Lauer, K., Fritz, Otto, Ruska, J., Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Ischler, Otto
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Osten bis zur Jnmnündung. Sie ist mit 500 m mittlerer Höhe die höchstgelegene
Ebene Deutschlands. Vom Fuß der Alpen, wo sie 800—1000 m über dem Meere
liegt, senkt sie sich allmählich nach Norden zur Donau. Die siidliche Halste ist ein
welliges Land, in dein zwischen bewaldeten Hügelrücken schöne Seen eingebettet
sind. Aus der hohen Lage und der Nähe der schneereichen Alpen erklärt sich das
rauhe Klima der Hochfläche. Die warmen Südwinde hält das Hochgebirge
fern, während die Nordwinde ungehindert Zutritt haben. Daher sind die
Partenkirchen mit Zugspitze.
Winter eisig kalt, während im Sommer nicht selten drückende Hitze herrscht.
Nadelwälder und grasreiche Wiesen bilden die Bodendecke. Die wenig zahlreichen
Bewohner ernähren sich von mancherlei Waldarbeit und von Milchwirtschaft. Im
Norden der Ebene breiten sich an der Donau, am Lech und an der Isar öde Heide-
strecken aus; stellenweise hat das Wasser wegen des geringen Gefälls Moore gebildet,
die im bayrischen Gebiet „Möser" (Mehrzahl von Moos — Moor), im schwäbischen
„Riede" heißen. Bekannt ist das Dachauer Moos an der Isar, wo Torf gestochen wird.
Donauried und Donaumoos sucht man neuerdings durch Austrocknung in frucht-
bares Ackerland zu verwandeln. Vom Lech bis zur Mündung des Regen zieht
sich eine sonnige Landschaft mit Hopfengärten hin, die ihre duftigen Blüten für
die Münchener Brauereien liefern. Niederbayern, die Gegend zwischen Strau-
bing und Passau, ein lößreiches, fruchtbares Getreideland, ist die gesegnete Korn-
kammer Bayerns. Dort wohnt in stattlichen Dörfern und Höfen ein freier,
wohlhabender Bauernstand, der mit Recht auf seine Landwirtschaft stolz sein darf.
Am Nordrand der Hochebene fließt die Dona u. Sie sammelt in ihrer Rinne
alle Gewässer dieser Landschaft. Auf der linken Seite empfängt sie nur kurze
Zusliisse: die Altmiihl, die Wörnitz, die Naab und den Regen. Von
Süden strömen ihr die Iller, der Lech, die Isar und als längster Neben-
fluß der wasserreiche Inn zu. Die Alpenflüsse haben einen raschen Lauf
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Autor: Eichrodt, Hellmut, Walter, M., Lauer, K., Fritz, Otto, Ruska, J., Rebmann, E., Ruska, J., Eichrodt, O., Ischler, Otto
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Hilfs- und Lesebuch
Schultypen (WdK): Volksschule
Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
54
(Warum?) und schleppen viel Geröll mit sich; sie sind daher trotz ihrer Wasser-
fülle für die Schiffahrt nicht brauchbar und eignen sich nur zum Flößen. Da-
gegen trägt die Donau schon von Ulm an kleinere Lastkähne, und bei Regens-
burg, dem nördlichsten Punkte ihres Laufes, wird sie für Dampfschiffe befahrbar.
Verkehr und Siedlungen. Die Lage der Hochebene ist für den Verkehr
von Wichtigkeit. Der Donau entlang fiihrt eine uralte Straße vom Abend- zum
Morgenlande. Die Römer, die Hunnen, die Ungarn, die Kreuzfahrer und die
Heere Napoleons benützten diesen Heerweg bei ihren Kriegszügen. Aber auch
der friedliche Kaufmann zog diese Straße, um Handel mit fernen Ländern zu
treiben. Durch das Jnntal (Brenner Paß) erreicht man auf dem kürzesten Weg
Italien; am Nordrand der Hochfläche finden sich bei Ulm und Regensburg
bequeme Übergangsstellen nach dem Rhein- und Elbegebiet. Die Hochebene ist
nur dünn bevölkert und daher arin an größeren Städten. Östlich vom Lech, der
eine Sprach- und Stammesgrenze bildet, wohnen Bayern, westlich Schwa-
den. Die politische Grenze jedoch wird von der Iller gebildet. Das kleine Gebiet
zwischen Iller und Bodensee ist württembergisch, das westliche Ende der
Hochebene reicht sogar noch in das Großherzogtum Baden. Der weitaus
größte Teil der Schwäbisch-Bayrischen Hochebene gehört jedoch zum König-
reich Bayern.
Etwa in der Mitte der Ebene, an der Isar, erwuchs München zur schönen
Haupt- und Residenzstadt Bayerns. München liegt 500 in über dem Meere und zählt
600 000 Einwohner. Seine Bedeutung verdankt es nicht der Fruchtbarkeit seiner Um-
gebung, sondern seiner Lage als Eisenbahnknotenpunkt Süddeutschlands für den Verkehr
nach Italien und Österreich. Weltberühmt sind seine Bauten und seine Museen. Die
kunstsinnigen bayrischen Herrscher haben hier wunderbare Kunstschätze angesammelt. In
der Kunstakademie finden Maler und Bildhauer ihre Ausbildung. Die Grotzbrauereien
liefern das bekannte Münchener Bier in alle Welt. Eine halbe Million Fremde besucht
alljährlich die Stadt. — Augsburg (120 000 E.) am Lech, einst eine römische Nieder-
lassung, vermittelte im ganzen Mittelalter den Handel zwischen Deutschland und Italien
und wurde durch seine Leinenweberei reich. Heute ist es Hauptsitz der bayrischen Baum-
wollweberei. U l m an der Donau, württembergisch-bayrische Festung, besitzt ein herr-
liches Münster, dessen 161 m hoher Turm das höchste kirchliche Bauwerk der Erde ist.
Von Ulm führt ein wichtiger Paß über den Jura ins Neckar- und Rheingebiet. In
R e g e n s b u r g (50 000 E.) kreuzen sich die von Berlin und Leipzig südwärts führen-
den Straßen mit der Linie von Frankfurt nach Wien. Etwas unterhalb von Regens-
burg erhebt sich hoch auf der linken Talwand der majestätische Marmorbau der Wal-
halla mit Büsten berühmter deutscher Männer und Frauen.
2. Die Oberpfnlz. Vom Donauwinkel bei Regensburg öffnet sich nach Nor-
den das Hügelland der O b e r p s a l z. Es bildet die Fortsetzung der Schwäbisch-
Bayrischen Hochebene und reicht im Norden bis zum Fichtelgebirge. Dort ent-
springt die Naab und strömt durch ein vielfach sandiges und steiniges Gelände
der Donau zu. Da auch das Klima rauh ist, lohnt der Ackerbau wenig. Die Be-
völkerung des Naabgebietes hat sich daher ineist der Industrie zugewendet; diese
wird durch das Vorkommen von Eisen bei A m b e r g im Fränkischen Jura be-
giinstigt.
c) Das Fichtelgebirge und der Böhmcrwald.
Fichtelgebirge und Böhmerwald schließen die Schwäbisch-
Bayrische Hochebene nach Norden und Nordosten ab. Das Fichtelgebirge ist
eine wild gerflüftete Granitmasse, die in einem nach Nordosten offenen Bogen
gelagert ist und sich im S ch n e e b e r g zu einer Höhe von 1050 m erhebt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Donau Ulm Ungarn Italien Ulm Rhein- Baden Schwäbisch-Bayrischen Bayern Residenzstadt_Bayerns Italien Augsburg Deutschland Italien Donau Rheingebiet Berlin Leipzig Frankfurt Wien Regensburg Schwäbisch-
Bayrischen_Hochebene Donau Böhmcrwald Böhmerwald Schwäbisch-
Bayrische