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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bürger- und Haushaltungskunde - S. 13

1890 - Ludwigshafen a. Rh. : Baumgartner
wohnt und in der Urwablliste verzeichnet ist. Als Abgeordneter kann jeder 30 Jahre alte Staatsbürger gewählt werden, der eine direkte Steuer entrichtet. Er bekommt aul die Dauer der Land- tagsverhandlungen täglich 10 Mark und freie Eisenbahnfahrt. Die kirchliche Verwaltung erfolgt bei den Katholiken durch die Erzbistümer München—freising und Bamberg, denen die Bistümer Augsburg, Regensburg, Passau, Eichstätt, Würzburg und Speyer untergeordnet sind, bei den Protestanten durch das Oberkonsistorium in München und die Konsistorien in Ansbach, Bayreuth und Speyer. Die israelitischen Kultusgemeinden Bayerns unterstehen 40 Rabinaten. Landwirtschaft, Gewerbe, Handel. Ackerbau und Viehzucht stehen in Bayern in hoher Blüte. Der Ackerbau erzeugt vorzügliches Getreide, namentlich am Main und in der unteren Donauebene, sehr guten Hopfen, vornehmlich in Mittelfranken, auch Tabak um Nürnberg und in der Rhein- pfalz. Der Obstbau ist in der Pfalz, in den Talgegenden Unter- frankens und am Bodensee von Bedeutung. Die Pfalz und das Maintal liefern vorzügliche Weine, ln den Alpengebieten treibt man namentlich Rindviehzucht, in der Isar- und Donauebene werden auch Pferde, Schafe und Schweine gezogen. Die Gebirge Bayerns enthalten Eisen, Graphit, Schiefer, Bausteine, Kalk. Gips, Schwerspat, Porzellanerde, auch Salz, Stein- und Braun- kohlen, deren Gewinnung und Verarbeitung vielen Gebirgs- bewohnern Beschäftigung und Verdienst bringen. Hauptsitze der industriellen und gewerblichen Tätigkeit sind München. Nürnberg, Augsburg, Ludwigshafen, Würzburg, Fürth, Kaisers- lautern, Zweibrücken, Pirmasens, Frankenthal, Bamberg und Amberg. Maschinen- und Werkzeugfabriken gibt es namentlich in München, Augsburg, Nürnberg, Ludwigshafen, Kaiserslautern, Zweibrücken, und Frankegthal. Gewehrfabriken bestehen in München, Ambe'rgjfund Kronacli. Namhafte Eisenwerke, Gieße- reien und Walzwerke sind in München, Kaiserslautern, St. Ingbert. Leupoldsdorf und Lohr im Betriebe. Mechanische Werkzeuge und Uhren werden vornehmlich in München, Nürnberg, Augsburg und Fürth hergestellt. Nürnberg liefert Spielwaren und Bleistifte aller Art. Chemische Produkte und Farben werden hauptsächlich in Ludwigshafen. Nürnberg und Augsburg erzeugt. In den Gebirgsorten fertigt man Holzwaren aller Art. Die Holzschnitzerei ist namentlich in Berchtesgaden und Oberammergau in Schwung. Die Herstellung und der Versand von Schuhwerk jeglicher Art wird besonders in Pirmasens betätigt. München, Erlangen, Kulm- bach und Nürnberg erzeugen und verschicken vorzügliche Biere. In der Gegend von Kempten werden verschiedene Sorten Käse hergestellt und in den Handel gebracht. Der Handelsverkehr durch Ausfuhr inländischer und Einfuhr ausländischer Erzeugnisse ist in Bayern sehr beträchtlich 13 Ä n,

2. Bürger- und Haushaltungskunde - S. 14

1890 - Ludwigshafen a. Rh. : Baumgartner
Die Haupthandelsplätze sind Augsburg, Nürnberg, München, Ludwigshafen, Fürth, Würzburg, Bamberg, Regensburg, Pirmasens, Kempten und Lindau. Die hauptsächlichsten Ausfuhrartikel sind Getreide, Hopfen, Wein, Bier, Spielwaren, Maschinen, Garn-, Woll- und Samtwaren, Bleistifte, Nadeln, Schuhwaren, chemische Produkte, Farben u. s. w. Zu den Einfuhrartikeln gehören Steinkohlen, chemische Rohprodukte, Eisen, Kolonialwaren, Tabak und Schlachtvieh. Drittes Jahr. Das Deutsche Reich besteht aus 26 Bundesstaaten, an deren Spitze als deutscher Kaiser der König von Preußen steht. Dabei sind 4 Königreiche: Preußen, Bayern, Württemberg und Sachsen; ferner 6 Großherzogtümer: Baden, Hessen, Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg und Sachsen-Weimar; ferner 5 Herzogtümer: Braunschweig, Anhalt, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Koburg-Gotha und Sachsen-Altenburg; ferner 7 Fürstentümer: Waldeck, Lippe - Detmold, Lippe- Schaumburg, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Reuß ältere Linie und Reuß jüngere Linie; ferner die freien Städte: Hamburg, Bremen und Lübeck und das Reichsland Elsaß-Lothringen. Das Deutsche Reich liegt im Herzen Europas; dies ist günstig für den Verkehr, aber ungünstig im Kriegsfälle, da die Verteidigung einer so ausgedehnten Grenze eine starke Kriegs- macht erfordert. Es umfaßt eine Fläche von 540 000 qkm mit annähernd 60 Millionen Bewohnern. Das deutsche Reich senkt sich in drei Stufen von Süden nach Norden. Die oberste Stufe nimmt das Alpen gebiet mit seinem Vorlande der schwäbisch-bayerischen Hochebene ein, die mittlere Stufe bildet die deutsche Mittelgebirgsschwelle zwischen Rhein und Oder, die niederste Stufe umfaßt das nord- deutsche Tiefland. Die Alpen sind ein Hochgebirge und erreichen in der Zugspitze, dem höchsten Berge Deutschlands, nahezn 3000 m. Mit zunehmender Höhe vermindert sich die Wärme und das Pflanzenleben geht allmählich zurück. Die unteren Gehänge sind mit Laub- und Nadelwäldern und großen Wiesenflächen bedeckt. Die Aelpler leben hier hauptsächlich von Holzarbeit, Flößerei, Köhlerei und Jagd. Weiter hinauf schwindet der Baumwuchs und es gibt nur noch Alpenweiden, die im Sommer von Sennen mit Viehherden bezogen werden. Die kahlen Bergspitzen decken Schnee und Eis. Vielbesucht werden die schönen Seen und Bäder am Rande der Alpen. Nordwärts der Alpen dehnt sich die schwäbisch-bayerische Hochebene aus; deren Klima ist in der Nähe der Alpen noch rauh, gegen die Donau zu aber milder und gestattet den Anbau 14

3. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 57

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
57 Teil der Türkei, in Wirklichkeit aber steht Ägypten und der Nilsudan unter dem Einfluß Englands, das die Armee und die Verwaltung beherrscht. Im Völkerverkehr spielt Ägypten als Durchgangsland von Afrika nach Asien eine wichtige Rolle, und in neuerer Zeit hat es als Station aus dem kürzesten Weg von West- europa nach Indien die größte Bedeutung erlangt. Den von den Franzosen im Jahre 1869 erbauten Suezkanal haben die Engländer in ihre Gewalt zu bringen ver- standen, damit sie im Kriegsfälle dem Gegner den Weg nach Asien versperren können. Die Kanalgebühr beträgt pro Tonne 7,75 Franks, es fahren jährlich etwa 4000 Schisse mit 12—15 Millionen Tonnen durch den Kanal. Durch den Riesenbau der Bahn von Kairo nach Kapstadt sucht England auch eine Verbindung Ägyptens mit seinem Besitz in Südafrika herzustellen. Ägypten führt hauptsächlich Baumwolle aus. Es ist das dritte Baumwolleland der Erde. Auch die Verarbeitung des Tabaks zu Zigaretten und die Ausfuhr von Zwie- beln und Gummi arabicum ist bedeutend. Der deutsche Handel hat in Ägypten stark zugenommen; es gibt dort große deutsche Geschäftshäuser, die Porzellan, Geschirr, Musik- instrumente, Strumpfwaren und Lokomotiven einführen. Am Ansang des Nildeltas liegt Kairo, die „Perle des Orients", mit 660 000 Ein- wohnern die volkreichste Stadt Afrikas. Zahlreiche Fremde gehen hierher zum Ver- gnügen, auch von Brustleidenden wird Ägypten als Winteraufenthalt aufgesucht. Alexandria (360000), von Alexander d. Gr. gegründet, ist der Haupthandelsplatz am westlichen Mündungsarm des Nils. Port Said und Suez sind als Zugänge zu der 160 km langen Weltverkehrsstraße des Suezkanals wichtig. 5. Abessinien. Zu den Nilländern kann man noch Abessinien rechnen. Wie eine natür- liche Festung steigt das Abessinische Hochland aus dem östlichen Sudan auf. Es ist ein Bergland von etwa 2000 m Höhe, über das noch Gipfel bis zu Alpenhöhen (4600 m) emporragen. Wegen der tiefen Täler und der engen Schluchten mit ihren brausenden Strömen hat man ihm den Namen der „afrika- nischen Schweiz" gegeben. Der Ostrand fällt in fast unzugänglichen Wänden zum Roten Meer ab. Die wichtigsten Flußläufe, der Blaue Nil und der A t b a r a , wenden sich nach Westen und Nordwesten. In den Gewässern tum- meln sich Krokodile und Flußpferde. Den Fuß des Hochlandes umgeben Palmen- haine und wildreiche Urwälder. Bis zu einer Höhe von 1900 m können auf dem außerordentlich fruchtbaren Boden Baumwolle, Zuckerrohr und Kaffee gebaut werden. Die Landschaft Kaffa ist die Heimat des Kaffeebaumes, der dort in den Wäldern noch wild wächst. Auch Weihrauch und Myrrhen werden in diesem Gebiet gewonnen. Bis zu 2400 m Höhe gedeihen noch alle Mittelmeergewächse °. Mais, Weizen, Wein und Südfrüchte. Weiter oben pflanzt man noch Gerste und Hafer, und die höchsten, vom Wald entblößten Hänge sind von Rinder-, Schaf- und Ziegenherden belebt. Die Hochgipfel sind alljährlich eine Zeitlang mit Schnee bedeckt. Die dunkelfarbigen Abessinier (8 Millionen) sind in uralter Zeit aus Arabien eingewandert. Sie sind ein fleißiges, kriegerisch gesinntes Volk, das sich sein Christentum inmitten des Islam bewahrt hat. Fremde Eroberer hat das Kaiserreich Abessinien bis jetzt mit Erfolg abzuwehren gewußt. Das Land ist etwa Wz mal so groß wie Deutschland und führt Gummi, Wachs, Elfenbein, Häute und Kaffee aus. Aus Mangel an Ver- kehrsstraßen ist Abessinien schwer zugänglich. An den Zugängen, besonders an der wichtigen Meeresstraße Bab el Mandeb (Tränenpforte) haben sich Frankreich, Italien und England festgesetzt. Die Italiener besitzen den furchtbar heißen Küstenstrich mit der Jnselstadt M a s s a ü a.

4. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 59

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
59 2. Ostasrika. In die flache ostafrikanische Küste vom Busen von Aden bis zum Sambesi teilen sich Italien, England, Deutschland und Portugal. Aus dem Hochland (1000—1200 m) im Innern haben sich durch vulkanische Tätigkeit gewaltige Einbruchstäler gebildet, die sich zum Teil mit Wasser füllten. Die so entstandene Seenkette setzt sich aus dem Viktoria-Nyansa-, Tanganjika- und N y a s s a s e e zusammen. Innerhalb der Seenreihe ragen zwei mächtige, er- loschene Vulkanberge über das Hochland empor, der Kenia (5600 m) und der doppelhäuptige Kilimandscharo (6000 m), deren Gipfel trotz der Nähe des Äquators mit ewigem Schnee bedeckt sind. Deutsch-Ostafrika ist unsere wertvollste Kolonie. Von der 800 km langen Küste erstreckt es sich nach Westen bis zu den großen Seen und dem Kongostaat. Im Norden grenzt es an englisches, im Süden an portugiesisches Gebiet. Deutsch- Ostafrika ist fast doppelt so groß als Deutschland. Vor der Küste liegt die Insel Sansibar mit dem besten Hasen Ostasrikas. Sie wurde 1890 von Deutschland an England abgetreten, das uns dafür Helgoland über- ließ. Sansibar ist der wichtigste Handelsplatz Ostasrikas, berühmt sind die Gewürznelken- gärten dieser Insel. Die Küste. Das Klima der ostafrikanischen Küste ist schwül und erschlaffend. Im Norden der Kolonie tritt das Bergland von U s a m b a r a nahe an die Küste heran, während in der Mitte und im Süden sich eine hügelige Kiisten- ebene ausdehnt, die im Süden an Breite zunimmt. Längs des Meeresufers er- heben Kokospalmen ihre schlanken Wipfel. Das flache Küstenland eignet sich vorzüglich für den Großpflanzungsbetrieb. Im Nordosten werden die Sisalagave und Baumwolle bereits in großen Mengen angebaut. Die Sisalagave, eine aus Mexiko eingeführte Kaktuspslanze, liefert ein vorzügliches Gespinst zu Seiler- waren lind hat den friiher in Deutschland vorwiegend gebrauchten Manilahanf ganz verdrängt. Noch wichtiger für unsere Industrie ist die Gewinnung der Baumwolle. Der Boden der gewaltigen Baumwollfelder wird, da es an Arbeits- kräften fehlt, mit mächtigen Dampfpslügen bestellt. Das Hochland. Von der Küstenebene steigen wir aus das Hochland (1000 bis 1200 m) im Innern, das den größten Teil der Kolonie ausfüllt. Der Boden erhält hier nur wenig Regen und ist daher Steppe. Mannshohes Gras bietet den Anti- lopen, Gazellen, Zebras und Giraffen reichliche Nahrung und verbirgt sie auch den Löwen. Anderseits erleichtert das hohe Gras den Raubtieren das An- schleichen. Akazien und einzelne Affenbrotbäume bilden den einzigen Baum- wuchs in den weiten Grasebenen, die von nomadischen Negerstämmen mit ihren Herden durchzogen werden. Zweinwl im Jahre, wenn die Sonne senkrecht über der Erde steht, tritt für das Land eine Regenzeit ein. In den fruchtbaren ge- sund- und hochgelegenen Landschaften an den Abhängen des Kilimandscharo können sich auch Weiße ansiedeln. Das Land an den großen Seen eignet sich zu Viehzucht und Ackerbau. Am Nyassasee hat man auch Steinkohlen gesunden, die sehr wertvoll sind, wenn die Seen künftig von Dampfern befahren werden. Die Bevölkerung Deutsch-Ostafrikas lvird aus 6% Millionen geschätzt. Im Innern wohnen Neger, an der Küste auch Inder und Araber. Schon seit dem Mittelalter war Ostasrika für die Araber das Ziel kühner Raubzüge. Auf ihren Segelschiffen holten sie Elfenbein und Sklaven. Ihre Macht reichte weit ins Innere Afrikas, bis die Deutschen ihrer Schreckensherrschaft ein Ende machten. Eine Gefahr für die Sicherheit im Lande sind noch die kriegerischen Nomadenstämme der Massai, welche die friedliche, acker-

5. Erdkunde von Europa (ohne Deutschland) und die außereuropäischen Erdteile, allgemeine Erdkunde, Kultur- und Wirtschaftsgeographie, Geschichte, Tierkunde, Pflanzenkunde, Erdgeschichte, Menschenkunde und Gesundheitslehre, Physik und Chemie - S. 54

1914 - Karlsruhe i.B. : Braun
54 sich trotz der ungünstigen Küstenverhältnisse so rasch entwickelt, daß die Kolonie seit Jahren ohne Reichszuschuß für ihre Verwaltung auskommt. Die schnelle Ent- wicklung des Landes beruht auf der dichten, betriebsamen Negerbevölkerung, die eine Menge niitzlicher Ausfuhrprodukte zu erzeugen versteht. Die Bewohner (iy2 Mill.) sind fleißige, friedfertige Ackerbauer, die allerdings den Pflug nicht kennen, sondern ihre Felder nur behacken. Die Regierung ist bemüht, die Bewoh- ner dahin zu bringen, statt der landesüblichen Hacke den Pflug zu benützen. Die Neger müssen sich jedoch selbst vor den Pflug spannen, da die gefürchtete Tsetse- fliege die Viehzucht nicht aufkommen läßt. Die Produkte aus dein Innern des Landes mußten friiher, wie überall in Afrika, wo dieser gefährliche Feind der Rinder und Pferde sich findet, auf den Köpfen der Neger auf mühseligen, zeit- raubenden Karawanenreifen an die Küste befördert werden. Seit der Besitznahme des Landes hat die deutsche Verwaltung ein Netz von guten Wegen geschaffen, auf denen Beamte, Missionare, Kaufleute und auch die Eingeborenen mit dem Rad die ganze Kolonie bereisen können. Eine Küsten- und eine Binnenbahn, die immer weiter ins Land eindringt, werden eifrig benützt. Flüsse, die man friiher nur' auf schwanken Baumstämmen überschreiten konnte, sind jetzt von festen Stegen überspannt. Die Trägerkarawanen sind verschwunden. Die Waren werden schneller und billiger an die Küste befördert und die vielen ehedem als Träger tätigen Eingeborenen werden für die Landwirtschaft frei. Togo führt hauptsäch- lich Palmöl, Palmkerne, Kautschuk und Baumwolle aus. Das wertvollste Ge- wächs hier wie an der ganzen westasrikanischen Küste ist die Ö l p a l m e. Die Ölpalme liebt wasserreichen Boden und findet sich daher in besonders dichten Beständen am Rande der Gewässer. Ihre reiche volle Krone bildet mit den 5—6 m langen, gleichmäßigen Wedeln, die beim leisesten Windhauch hin und her wogen, einen Schmuck der Landschaft. Die Fruchtstände gleichen dichtbesetzten Trauben und wiegen oft bis zu 20 kg. Die reifen Früchte sind gelbrot und etwa so groß wie Kirschen. Das faserige ölhaltige Fruchtfleisch umschließt den von einer harten Schale umgebenen Palmkern, der nußartig schmeckt. Durch Zerstampfen in Steintrögen wird das Öl aus dem Fruchtfleisch herausgepreßt. Nachdem.es durch Kochen in großen Töpfen von den Unreinigkeiten befreit ist, füllt man es in Flaschenkürbisse und bringt es zum Verkauf. Das Öl verwendet der Neger in seinem Haushalt als Fettzusatz zu allen Speisen. Die steinharten Samen werden von Weibern und Kindern aufgeklopft, um die haselnuhgroßen Kerne zu erhalten, die ebenfalls sehr ölhaltig sind. Sie werden auf deu Markt gebracht, in Säcken nach Deutschland verschifft und dort in Fabriken weiter ver- arbeitet. Das Palmöl dient zur Bereitung von Seifen, Speisefett (Palmin), Kerzen und zur Herstellung anderer Fettwaren. Kamerun. Im innersten Winkel der Bucht von Guinea, wenige Grade nördlich vom Äquator, liegt die Kolonie K a m e r u n , die eine Fläche von der 1i/2 fachen Größe Deutschlands einnimmt. Tie Küstenstrecke ist nur kurz; nach dem Innern zu dehnt sich die Kolonie bis zum Tsadsee, Kongo und Ubangi aus. Von den Kameruner Gewässern ist der Sanaga länger als der Rhein, aber wegen der Stromschnellen in seinem Unterlauf nicht befahrbar. Der niedrige, heißfeuchte Küstenstrich ist in einer Breite von 100—200 km mit dichten Urwäldern bedeckt. Unmittelbar am Meer erhebt sich aus dem Kiistenland das gewaltige, 4000 in hohe Kamerungebirge. Seine Abhänge und die Ränder des Hochlandes erhalten durch die vom Meere her wehenden Winde reiche Niederschlüge. In den dichten Urwäldern herrscht schwüle Hitze, und Weiße können hier gar nicht arbeiten. Hier trifft man ganze Ölpalmenwälder an, die eine Menge Öl für die Ausfuhr liefern könnten, wenn statt der schmalen Negerpfade mehr und bessere Wege durch die Wildnis zur Küste führen würden. Der Neger, der auch in Kamerun «lle
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