70 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschlands
des Innern von China. Die Öffnung einer Anzahl Küstenplätze fin-
den Handel mußte von den europäischen Staaten mit Gewalt erzwungen
werden. Das Innere von China ist aber dem fremden Handel noch
fast vollständig verfchloffen. Nur einige kurze Eisenbahnlinien sind
bisher von der Küste aus erbaut worden (wie die Bahn von Tientfin
nach Peking, die deutsche Bahn von Tfingtau nach Westschantung
[j. Kiautschöu] und die russische Bahn durch die Mandschurei) oder im
Bau begriffen. Von künstlichen Wasserstraßen sei der Kaiser-Kanal,
der Südchina mit Nordchina verbindet, genannt. Durch die stärkere
Entwicklung der Küstenschiffahrt hat er jedoch an Bedeutung
verloren. Während China nur widerstrebend in den Handelsverkehr
getreten ist, sucht sich Japan, die Bedeutung seiner Meereslage klar
erkennend, in rühriger Tätigkeit den ihm zukommenden Anteil am
Welthandel und Weltverkehr zu sichern. Die wichtigsten Handels-
Plätze an der chinesischen Küste sind Schanghai, Canton, Tientsin,
der Hafenplatz für Peking, die englische Stadt Hongkong und die
deutsche Stadt T sing tau. China liefert ans den Weltmarkt Haupt
sächlich Seide und Seidenwaren, Tee, Baumwolle, Häute und Felle,
Bohnen und Bohnenkuchen und Strohgeflechte. Der Handel Japans
wird hauptsächlich durch Iokohama, Nagasaki (uaugasaki) und Kobe
vermittelt. Die wichtigsten Ausfuhrgegenstände sind Seide und
Seidenwaren, Baumwollwareu, Kupfer, Kohlen, Tee, Zündhölzer
und Kampfer.
f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland.
Das Wirtschaftsreich Ostasieu hat wegen seiner Naturreichtümer und
großen Bevölkerung auch für den deutschen Handel eine große
Bedeutung. Es ist günstig, daß Deutschland in diesem wichtigen
Gebiete, indem es von China das Pachtgebiet Kiautschöu erwarb,
sich rechtzeitig einen günstig gelegenen Stützpunkt für die Handels- und
Kriegsflotte gesichert hat. Durch Ausführung von Bahnbauten indo-
chinesischen Provinz Schantung, Eröffnung von Kohlenbergwerken
an diesen Eisenbahnlinien und durch Hinlenkuug des Ausfuhrhandels
von Schantung nach der neuen deutschen Hafenstadt Tfingtau hat
Deutschland diese Gunst bereits vorteilhaft ausgenutzt. Größere
Vorteile dürften sich noch im Laufe der Zeit mit dem wirtschaftlichen
Erwachen und Erstarken des Riesenreiches China aus dem Besitz des
Stützpunktes Kiautschöu ergeben. Im Dienst des deutschen Handels
sind ferner zahlreiche deutsche Handelshäuser tütig, die ihren Sitz
in den chinesischen und japanischen Handels- und Hafenstädten, namentlich
in Schanghai haben.
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TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands China China Peking Nordchina China Japan Schanghai Tientsin Peking Hongkong China Japans Deutschland Deutschland China Schantung Deutschland China Stützpunktes_Kiautschöu Schanghai
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich.
und in der Schiffahrt zurück. Doch sind Lissabon, Barzeloua,
Marseille, Genua, Mailand, Rom, Neapel, Trieft, Athen,
Piräus, Saloniki, Konstantinopel, Smyrna, Alexandrien,
Cairo, Tunis, Algier und Tanger als Seeplätze oder Handelsstädte
nicht unbedeutend. Die Straße von Gibraltar (Bilderanh. 9)
als Eingangspforte zum Mittelländischen Meere und der Sues-Kaual
(Bilderanh. 10) als Verbindung desselben mit dem Indischen Ozean,
ferner Hellespont und Bosporus als Verbindungen mit dem
Schwarzen Meere sind wichtige Schiffahrtsstraßen; die beiden
erstgenannten bilden eine Hauptlinie des Weltverkehrs.
f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland.
Schon in der Lage des Mittelmeeres auf dem kürzesten See-
wege nach Süd- und Ostasien liegt seine Bedeutung für den
deutschen Handel und die deutsche Schiffahrt begründet. Die
Mittelmeerländer sind aber zugleich wichtige Bezugsländer für
Deutschland und wichtige Absatzgebiete für feine Waren. Gefördert
wird der Handelsverkehr Deutschlands mit den Mittelmeerländern durch
das Bündnis des Deutschen Reiches mit Italien, sowie mit
Österreich-Ungarn, deffen Ausfuhrhäfen Trieft und Fiume an
der Mittelmeerküste liegen, und durch die deutschen Bahubauteu
in den asiatischen Gebieten der Türkei.
Den bedeutendsten Handelsverkehr unterhält Deutschland im Mittel-
meergebiete mit Italien, Spanien, Ägypten und der Türkei. Im Jabre 1908
bezog es von Italien Waren im Werte vou 240 Mill. Mark, besonders Rohsude
(85), Südfrüchte und Trauben (32), Hanf, Eier, Marmor und Schwefel, undvfrate
Ausfuhr (Jndustrieerzeuguisse, Steinkohlen) dorthin betrug 310 Mitl. Mark. Die
Einfuhr aus Spanien betrug 115 Mill. Mark und bestaud besonders in Erzen (62),
besonders Eisenerzen (36), ferner in Apfelfiueu (13), Wein und Korkstopfen, während
die Ausfuhr dorthin einen Wert von 70 Mill. Mark hatte. Aus Ägypten bezog
Deutschland namentlich Banmwolle (50), im ganzen Waren im Werte von 65 Mill.
Mark, während die Ausfuhr uach diesem Laude 30 Mill. Mark betrug. Der Wareu-
austausch mit der gesamten Türkei belief sich auf 40 Mill. Mark in der Einfuhr
(besonders Tabakblätter und Früchte) und 65 Mill. Mark in der Ausfuhr, war also
für Deutschland sehr günstig. Von großer Bedeutung dürfte ferner der Waren-
austausch mit der französischen Kolonie Algerien, die in raschem Aufblühen
begriffen ist und eine Europäerkolonie vou 700000 Seelen hat, werden. Deutschlands
Einfuhr von dort betrug zwar 1908 erst 20, seine Ausfuhr 2 Mill. Mark, beide
sind aber iu rascher Zunahme begriffen und waren 1910 schon wesentlich höher.
Deutschland bezieht aus Algerien besonders Wein, Südfrüchte und Früherzeugnisse
(Frühgemüse, Frühkartoffeln), Kork und Phosphat, währeud iu seiuer Ausfuhr
Steinkohlen einen wichtigen Platz einnehmen. Auch mit Portugal (Einfuhr 14,
besonders Kork und Wein, Ausfuhr 33), Serbien (Einfuhr 15, besonders Mais und
Zwetsche», Ausfuhr 16), Griechenland (Einfuhr 19, besonders Korinthen und
4*
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Extrahierte Ortsnamen: Lissabon Barzeloua Marseille Genua Mailand Rom Neapel Athen Saloniki Konstantinopel Smyrna Tunis Algier Tanger Deutschland Süd- Ostasien Deutschland Deutschlands Italien Fiume Deutschland Italien Spanien Italien Spanien Apfelfiueu_( Deutschland Deutschland Deutschlands Deutschland Algerien Portugal Serbien Griechenland
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich.
57
Hanfplantagen wurden in Deutsch-Ostafrika im Gebiet der Usambara-
Berge und in einigen anderen Bezirken angelegt.
b) Die Biehzucht. Die trockneu Steppengebiete Ostafrikas sind
für den Betrieb der Viehzucht im allgemeinen Keffer geeignet als für
den des Ackerbaues. Vor Ausbruch der Rinderpest (1891) hatten einige
Völkerschaften, wie die Massai, schon einen bedeutenden Viehstand. Für
den Betrieb der Viehzucht kommt ferner noch die oberste Höhenzone der
dem Hochlande von Ostafrika aufgefetzten Erhebungen in Betracht. Sie
wird namentlich auf dem Hochlande von Abeffinien stark betrieben und
spielt in diesem Lande eine viel größere Rolle als der Ackerbau.
c) Der Bergbau. Für den Bergbau hat Ostafrika noch keine
Bedeutung erlangt, obfchon wohl mineralische Schätze nicht fehlen.
ä) Die Beteiligung am Welthandel. Zur Angliederung §
Ostafrikas an den Weltverkehr konnte der Nil wenig beitragen,
weil Katarakte diesen Wasserweg sperren und auch die Wüste abschreckte.
Günstige Windverhältnisse machten es aber den Arabern möglich, eine
Schiffahrtslinie nach der Küste Ostafrikas einzurichten, und Sansibar
wurde ein Stützpunkt des arabischen Handels, ein Sitz arabischer Kultur.
Die Fahrt dorthin wurde im Nordwinter mit Hülfe des Nordostmonsuns
gemacht, und sobald zu Anfang des Nordsommers der Südwestmonsun
einsetzte, fand die Rückreise statt. Die Dürre der Steppen erschwerte
das Vordringen des arabischen Einflusses nach dem Innern sehr. In
jüngster Zeit hat England durch den Bau der Ugandabahn das
wertvolle Seengebiet erschlossen, und auch im N uähert sich die Nilbahn
und macht die Nilschiffahrt Fortschritte. In die Abgeschlossenheit
Abessiniens hat die französische Bahn von Djibuti nach Harar die
erste Bresche gelegt. Unter den Städten Ostafrikas steht Sansibar,
das Sitz eines Sultans ist, sich aber jetzt unter englischer Herrschaft be-
findet, an erster Stelle. Es ist ein wichtiger Handelsplatz, besonders für
den Handel nach Indien hin. Ihm gegenüber liegt an der Küste
Dentsch-Ostafrikas Daressalg.nl (— Friedenshafen). Mombofa (mon-
boffa) ist Ausgangspunkt der englischen Ugandabahn. Auf den Welt-
markt liefert Ostafrika besonders Kautschuk, Gewürznelken, Kopra,
Sisalhans, Elfenbein, Wachs, Kaffee und Baumwolle; als
Baumwollgebiet dürfte es noch eine Bedeutung erlangen, da die geerntete
Baumwollfaser von hervorragender Güte ist.
k) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland.
Der Besitz einer großen Kolonie in Ostafrika, nämlich Deutsch-
^stasrikas, gibt Deutschland die Möglichkeit, sich an dem Waren-
austausch mit dem Wirtschaftsreiche in immer stärkerem Maße zu
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Extrahierte Personennamen: Mombofa
Extrahierte Ortsnamen: Deutsch-Ostafrika Ostafrikas Ostafrika Ostafrika Ostafrikas Ostafrikas Sansibar England Abessiniens Djibuti Ostafrikas Sansibar Indien Daressalg Ostafrika Kopra Deutschland Ostafrika Deutschland
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 49
Italien, auf den Jonischen Inseln, in Griechenland, Algerien und ans
den westafrikauischen Inseln; geschätzte Erzeugnisse sind der Malaga-
Wein (aus Südspanien), der Port-Wein (von Oporto), viele italienische
Weine, die griechische Korinthe (aus dem westlichen Griechenland), der
Samos-Wein (von der Insel Samos) und andere griechische und klein-
asiatische Weine, der algerische Wein und der Madeira (von der Insel
Madeira). Die Verbreitungsgebiete des Ölbaums sind das untere
Rhonegebiet im südlichen Frankreich. Mittel- und Süditalien, Spanien,
Portugal, die Westküste und die südlichen Gebiete der Balkan-Halbinsel,
die Insel Kreta, Kleinasien und Syrien, Tunesien, Algerien und Marokko.
Unter den südländischen Obstarten des Mittelmeergebiets sind die
Agrumen, nämlich Apfelsinen und Citrouen, und die edle
Kastanie die wichtigsten. Der Anbau von Apfelsinen ist sehr wichtig für
Süditalien, Sizilien (Messina-Apfelsinen) und das südöstliche Spanien
(Valencia-Apfelsinen), während die Kastanie im Hügelland von Toskana
ein wichtiges Volksnahrungsmittel, wichtiger als Brot ist. Südländische
Gemüsearten (Tomaten, Artischoken und Frühgemüse) liefert uament-
lich Italien und die Insel Malta (Malta-Kartosfeln). Die Zucht von
wohlriechenden Blumen ist an der Riviera und in Ostrnmelien
(Bilderanh. 8) eine wichtige Kultur. Datteln werden in Syrien,
in Ägypten, in den Oasen der Sahara und in Marokko, Feigen in
Kleinasien (Smyrna-Feigen) gezogen. Ägypten liefert ferner eine sehr
geschätzte Baumwolle und Tabak. Letzterer wird auch in der
Türkei viel augebaut. Durch Korkgewinnung (Bilderanh. 9) zeichnen
sich das südöstliche Spanien, das südliche Portugal, Algerien und
Tunesien aus, und in den nämlichen Ländern wird auch das Halfa-
gras gewonnen. Der Maulbeerbaum ist namentlich in Süd-
frankreich, Italien und Griechenland viel angebaut. Im Gegensatz zu
Mittel- und Nordwesteuropa sind die meisten Mittelmeerländer arm
an Wäldern und daher auch arm an Holz.
d) Die Viehzucht und die Fischerei. In den meisten Mittel-
meerländern spieltdieviehzucht, da infolge des trocknen Klimas die Weiden
meist wenig grasreich sind, eine untergeordnete Rolle. Die Rind-
Viehzucht beschränkt sich auf die kühleren und feuchteren Gebiete und
anf die wiesenreichen Niederungen; nur in den nordwestlichen Gebieten
der Pyrenäeu-Halbinfel und in der Lombardischen Tiefebene hat sie
eine größere Bedeutung. Wichtiger sind im allgemeinen Schaf- und
Ziegenzucht, zumal die trockne Nahrung die Woll- und Haarbildung
günstig beeinflußt. Besonders zwei Länder zeichnen sich in dieser Hin-
sicht aus, die Hochebene von Castilien in Spanien durch die Zucht der
Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C'iii. 4
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Extrahierte Personennamen: Oporto
Extrahierte Ortsnamen: Italien Griechenland Algerien Griechenland Samos Frankreich Spanien Portugal Balkan-Halbinsel Kleinasien Syrien Tunesien Algerien Marokko Sizilien Spanien Toskana Italien Malta Ostrnmelien Syrien Sahara Marokko Kleinasien Spanien Portugal Algerien Tunesien Süd- Italien Griechenland Nordwesteuropa Pyrenäeu-Halbinfel Lombardischen_Tiefebene Spanien
52 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
Wein, Ausfuhr 12), Bulgarien (Einfuhr 6, Ausfuhr 16) und Marokko (Einfuhr
10, Ausfuhr 2 Mill. Mark) ist der Handelsverkehr nicht unbedeutend. Mit den
sämtlichen Mittelmeerländern betrug dieser i. I. 1908 540 Mill. Mar! iu
der Einfnbr und 560 in der Ausfuhr, zusammen also 1100 Mill. Mark.
4. Der Sudan und Has Kongobecken
oöer das tropische Ä)estasrlka.
(4. Wirtschaftsreich.)
a) Der Pflanzenbau. An das dürre Nordafrika schließen sich
nach 8 Landschaften an, in denen eine große Wärme und eine größere
Regenmenge eine viel üppigere Entfaltung des Pflanzenlebens
hervorrufen. Mit der Annäherung an den Äquator nimmt, weil die
Trockenzeiten kürzer, die Regenzeiten aber länger und die Regenmenge
größer wird, die Üppigkeit des Pflanzenwuchses immer mehr zu. Die
baumbesetzten Grassavannen des Sudan bildeu den Übergang
zu den Urwaldgebieten der Küste, wie dem Kamerunwalde, und
zu dem riesigen Urwaldgebiete des Kongo. In diesen Urwald-
gebieten hat die Natur ungeheure Pflanzenschütze aufgespeichert.
Durch den Plantagenbau vermag der Mensch diese Schätze zu er-
halten und zu vermehren. Als die wichtigsten Gewächse des afrikanischen
Urwaldes sind die Ölpalme und die kautschukliefernden Gewächse
zu bezeichnen. Aus diesen Gewächsen hat namentlich der frühere Kongo-
staat, die jetzige belgische Kongokolonie, große Einnahmen gezogen. Auch
au wertvollen Holzarten sind die Urwaldgebiete reich. Unter den
Kulturen der Eingeborenen haben für den Handel der Erdnuß-,
Baumwoll- und Maisbau die größte Bedeutung oder doch die meisten
Aussichten für die Zukunft. In der Kolanuß besitzt der Sudan ein
wichtiges Erzeugnis für den Handelsverkehr unter den Sudanvölkern
selbst. Für den Plantagenbau der Europäer ist neben der Kultur
der Ölpalme und der Kautschukpflanzen auf gutem Boden besonders
Kakao, wie an Kameruu-Gebirge in der deutschen Kolonie Kamerun,
in Britisch-Westasrika und in Portngiesisch-Weftafrika, eine aussichtsreiche
Kultur. Iu der englischen Goldküsten-Kolonie hat sich diese schwierige
Kultur mit Erfolg sogar zu eiuer Eingeborenen-Kultur entwickeln lassen.
Auch Kaffee, Tee, Sisalhauf und andere Kulturen dürften gute
Aussichten haben. An den trockeneren Küstenstrecken Guineas ist die
Kokospalme von den Portugiesen in früherer Zeit angepflanzt worden.
d) Die Viehzucht. Die trocknen Hochflächen des Sudan,
auch im Hinterlande der deutschen Kolonien Togo und Kamerun, sind
vor allem zur Viehzucht geeignet. Bei vielen Völkern tritt diese
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54 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
und der Kongowald wurden erst i. I. 1877 durch Stanley [ftänlij ent-
deckt und bekannt). Der Sudan besitzt iin Senegal, Niger und dessen
großen Nebenflüsse, dem Venne, Flußläufe, die wenigstens ans weiten
Strecken als Schiffahrtstraßen dienen können, und der Kongo bildet
mit seinen riesigen Nebenarmen ein weitverzweigtes Netz von
Wasserstraßen, deren Gesamtlänge etwa 7 500 km beträgt. Zur
Umgehung der durch Wasserfälle gesperrten Stromstrecken sind aber
Eisenbahnbanten nötig. In Belgisch-Kongo sind diese meist schon
ausgeführt. In fast allen europäischen Kolonien Westafrikas sind
ferner Eisenbahnlinen, die von der Küste nach dem Innern führen,
in Bau genommen; sie sollen die wichtigsten Gebiete des Hinterlandes
dem Handelsverkehr und der Kultur erschließen. Nach ihrer Fertig-
stellnng wird das Wirtschaftsreich des tropischen Westafrika noch viel
größere Schätze auf den Weltmarkt liefern können, als es heute schon
der Fall ist, namentlich große Mengen Palm kerne und Palmöl,
Kautschuk, Elfenbein, Erdnüsse, Baumwolle, Mais, Kakao
und andere Erzeugnisse des Plautageubaues, sowie Kupfer
und Ziuu (aus dem Kataugagebiet).
f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland.
Durch den Besitz von zwei wertvollen Kolonien, von Togo und
Kamerun, ist Deutschland ein bedeutender Anteil an den Schätzen,
am Handel und an großen Unternehmungen (Bahnkanten, Hafenbanten)
im tropischen Westafrika gesichert. Der Handelsverkehr des Deutschen
Reiches mit den Ländern des Sudan ist schon heute ziemlich bedeutend,
aber noch sehr entwicklungsfähig, besonders der mit den eignen Kolonien.
Der Handelsverkehr mit dem reichen Kongogebiete, den früher der bel-
gische Kongostaat völlig unterbunden hatte, dürfte sich ebenfalls günstig
entwickeln, nachdem Belgien einen Teil dieser Kolonie dem freien Ver-
kehr geöffnet hat. Namentlich wäre es möglich, den Handelsverkehr aus
dem erzreichen Katangagebiet zum Teil über Deutsch-Ostasrika zu leiten,
wenn im 8 dieser Kolonie eine Bahn nach dem Innern erbaut würde.
Im Jahre 1908 führte Deutschland aus Togo Waren im Werte von fast
4 Mill. Mark, aus Kamerun im Werte von 8v2 Mill, Mark ein, und seine Ausfuhr
uach diesen beiden Kolonien betrug 21/* bezw. 6l/2 Mill. Mark. Aus Togo bezog
es hauptsächlich Mais (21/* Mill. Mark), Kautschuk ('/-), Palmkerne und Palmöl ('/-)
und Baumwolle (V*), aus Kamerun Kautschuk (5l/s Mill. Mark), Kakaobohnen (Ivb),
Palmkerne und Palmöl und Elfenbein (V3). Viel bedeutender ist der Waren-
austausch mit Britisch-Westafrika; er betrug fast 60 Mill. Mark in der Einfuhr
(Palmkerne, Kakaobohnen, Palmöl, Kautschuk) und 12 Mill. Mark in der Ausfuhr.
Aus Belgisch-Kongo bezog Deutschland ebenfalls Waren im Werte von 11 Mill.
Mark (hauptsächlich Kautschuk), während seine Ausfuhr dorthin nur 1 Mill. Mark
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Senegal Niger Belgisch-Kongo Westafrikas Westafrika Deutschland Togo Kamerun Deutschland Westafrika Deutschland Togo Kamerun Togo Kamerun Belgisch-Kongo Deutschland
56 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschlands
1700 in) mit reichem Palmenschmuck, 2) die Woina-Dega (bis 2400 m)
mit herrlichem, etwa südeuropäischem Klima und Pflauzeulebeu, die den
größten Teil des nur in den tiefen Schluchten bewaldeten Hochlands
mit umfaßt, und 3) die Dega, d. i. die sehr pflanzenarme und meist
schneebedeckte Hochregion. Für den Ackerbau eröffnen die trocknen
Steppengebiete Ostafrikas keine günstigen Aussichten. Auch
der Boden hat vielfach eine ungünstige Beschaffenheit. Der
vielverbreitete Lateritboden verlangt, weil er das Wasser rasch ein-
sinken läßt, viel Feuchtigkeit, um gute Erträge liefern zu können. Von
Erzeugnissen der trocknen Gebiete Ostafrikas ist der Kaffee zu nennen,
dessen Heimat das Land südlich von Abessinien ist. Anderseits besitzt
Ostafrika auch manche für Anbau und Besiedelnng wertvolle Gebiete,
wie das Hochland von Abessinien, die übrigen Erhebungen
auf dem Hochland, das Seen gebiet und deu regenreicheren Abschnitt
der Ostküste. Abessinien hat durch seine bedeutende Erhebung
gleichsam die Tropenlage eingebüßt. Seine Bewohner entgingen dem
schroffen Wechsel zwischen der feuchtheißen Regenzeit und der heißdürren
Trockenzeit. Ferner bot das fast mauerartig in Stufen aufsteigende
Land mehr Sicherheit. Mit den drei Höhen- und Pflanzenzonen
wechselt auch das Bild des Anbaues. In der heißen, meist mit Wald
bewachsenen Kolla wird Durrah und Baumwolle geerntet. Die Haupt-
zoue des Getreidebaues ist die zweite, umfangreichste Zone, die
Woina-Dega. Weizen und Gerste werden in ihr viel angebaut.
Auch die höher als 2400 m gelegene Dega gestattet noch deren Anbau.
Erst in einer Höhe von 3w0 m hört dieser auf. Die übrigen
Erhebungen sind gleich Abessinien wertvolle Kulturoasen in steppen-
artiger Umgebung und gestatten ebenfalls in der untern heißen Zone
Plantagen-, in der Mittlern Getreidebau. Das Seeugebiet Ost-
afrikas ist fchon heute vou eiugeboreueu Völkern verhältnismäßig gut
angebaut und ziemlich dicht besiedelt, namentlich das englische Uganda,
doch auch ein Teil des deutschen Gebietes. Die günstige Verteilung
der Niederschläge ermöglicht bei der stetig hoheu Wärme wenigstens ein
zweimaliges Ernten. Hirse, Mais, Bananen und andere Gewächse
werden von den Eingeborenen überall angebaut. Auch für Kaffee-,
Zucker-, Baumwoll- und Tabakplantagen würden sich gute Aus-
sichten eröffnen. Für Plantagenbau dürfte aber in erster Linie
wegen der günstigen Lage der regenreichere Küstenstrich Ostafrikas
in Betracht kommen. Am wichtigsten ist bisher der Anbau von Kokos-
palmen, sowie der Gewürznelke, die besonders auf der wertvolleu
Insel Sansibar gewonnen wird. Bedeutende Kaffee- und Sisal-
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Afrika.
67
sich zwischen Njassa, Tanganjika- und Viktoria-See und der Küste
aus. Wie bei Togo und Kamernn lassen sich vier Natnrgebiete
unterscheiden.
Die Küste ist weder so trocken wie die von Togo noch so feucht
wie die von Kamerun. Die Kokospalme gedeiht vorzüglich (1 Mul.
Bäume), und an feuchten Stellen können Reis und Zuckerrohr
gebaut werden. Es fehlt an der Küste nicht an guten Häfen. Der beste
ist Daressalkm (— Friedenshafen, 10000 E.), wo sich der Sitz
der Regierung befindet. Im N ist Tanga, der Ausgaugspuukt
Abb. 6. Darcssalsm.
der Usambara-Bahn, im 8 Liudi der wichtigste Hasen, Die Küsten-
ebene ist Steppe und im Gegensatz zum Küstensaume dünn bevöl-
kert. Es folgt als drittes Gebiet der Gebirgsabfall des ostafrika-
uischeu Hochlandes, auf dem reichliche Steigungsregen niedergeheu.
Wertvolle Anbangebiete sind namentlich die Gebirgslandschaft Usam-
bara (ussanmra), wo bereits große K a ffe ep l an t a gen angelegt
wurden, das anmutige Koudelaud im 3, das vom Rnfidschi ent-
wässert wird, und einige andere Gebirgsläuder. Das Hochland ist
Steppe. Das Gebiet zwischen Viktoria- und Tanganjika-See ist regen-
reicher und gut angebaut. Der Kilimandscharo bildet eine Klima-,
Pflanzen- und Kulturoase inmitten der Steppe.
An der Küste wohnen die Suaheli, ein Handelsvolk, sowie
Araber und indische Kaufleute. Die wichtigsten Ansfnhrgegen-
stände sind Kautschuk, Elfeubein, Kopra, Sesam und Kaffee.
5*
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Njassa Viktoria-See Togo Togo Kamerun Viktoria-
ì
Das Schwäbisch-fränkische Stufenland.
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bayerischen Hochebene entfaltet, weil das Klima günstiger ist und
der Boden mannigfaltigere Gaben spendet; besonders Neckar- und
Maintal sind gesegnete Landstriche. Der Getreidebau liefert reiche
Ernten, und Gemüse-, Obst-, Wein- und Hopfenbau liefern ge-
schätzte Gaben. Die meisten Gebirge sind holzreich.
Die Viehzucht tritt nirgendwo sehr in den Vordergrund.
Der Mineralreichtum ist im allgemeinen nicht groß. Es fehlt
die Kohle. Das Neckarland besitzt einen großen Salzreichtum,
und die Gebirge liefern wertvolles Gestein, z. B. Buntsandstein,
Keupersandstein, Basalt und Schiefer (im Franken-Walde).
Gewerbtätigkeit. Auch die Gewerbtätigkeit ist reger als
in der Schwäbisch-bayerischen Hochebene. Die Steinkohle fehlt
zwar ebenfalls, aber sie kann aus Nachbargebieten bezogen werden.
Ein reicheres Erwerbsleben rief auch vielseitige Bedürfnisse her-
vor. Hierzu trat als weiterer fördernder Umstand der mehr ge-
weckte Betriebssinn und Unternehmungsgeist der Bevölkerung.
Es sind drei größere Industriebezirke vorhanden, erstens der
des Neckargebiets mit den Industriestädten Heilbronn, Stuttgart,
Eßlingen, Cannstatt, Ludwigsburg und Reutlingen, zweitens der
des oberen Maingebiets mit Bamberg, Bayreuth und Kulmbach
(und Hof), drittens der des Gebiets der Regnitz mit Nürnberg
und Fürth. Ein vielseitiges Gewerbe hat sich in den Städten
dieser drei Bezirke entwickelt. Am meisten werden Spinnerei
und Weberei und Maschinenbau betrieben, in Nürnberg und Fürth
ferner die Metallschlägerei und in Fürth die Spiegelglasverfertigung.
Handel und Verkehr. Die Vielseitigkeit des Erwerbslebens
machte auch einen lebhaften Austausch der Erzeugnisse nötig.
Vor allem werden Salz, Holz, Wein, Obst, Hopfen, Bier und fer-
tige Waren ausgeführt, dagegen gewerbliche Rohstoffe, Steinkohlen.
Getreide, Zucker, Kolonialwaren und fehlende Industrieerzeugnisse
eingeführt.
(Welche Stadt ist der wichtigste Knotenpunkt für den
Eisenbahnverker? Wo fand das Eisenbahnnetz der Landschaft
Anschluß an das der Nachbargebiete? Wo ist es am dichtesten?
Warum wurden Main und Neckar die wichtigsten Verkehrs- und
dadurch auch die Lebensadern der Landschaft? Gib die Linien-
führung des Ludwigs-Kanals an!)
Besiedelung und Bevölkerung. In dem von Franken
bewohnten Maingebiete sind^die Ortschaften größer und weniger
zahlreich als im Neckargebiete mit schwäbischer Bevölkerung
(in Unterfranken kommen auf 10000 qkm nur 24, auf 1000 E.
nur 3,3 Ortschaften, vgl. § 249). Als sehr dicht bevölkert
heben sich auf der Volksdichtekarte das Neckarland, ferner die
Bezirke Nürnberg-Fürth, Bayreuth und Würzburg hervor. Meist
schwach bevölkert sind die Wald- und Gebirgsgebiete.
Von den Städten hahen Nürnberg und Stuttgart mehr als 250000 E.
Staatenbildung. (Welcher Teil der Landschaft gehört zu
Bayern (s. § 249) und welcher zu Württemberg? Welche Staaten
Viehzucht.
Mineralische
Schätze.
Industrie-
bezirke und
-zweige.
Handels-
verkehr.
Besiedelungs-
weise.
Volksdichte.
Große Städte
Württemberg.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Afrika.
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b) Das Kulturbild.
Durch die Verschiedenheit des Klimas werden die Wirtschafts- § 50.
weisen der Sudânbewohner so stark beeinflußt, daß man das Gebiet
in verschiedene Klima- und Wirtschaftszonen einteilen kann.
Das Küstenland ist durchaus nicht überall regenreich. Wo ^Saime.
der Küstensaum flach ist, vermögen die Winde, die in der Nähe der
Küste beim Wehen über eine Zone kalten Auftriebwassers einen
Teil ihrer Feuchtigkeit eingebüßt haben, nur wenig liegen abzu-
geben. Für solche trocknen Küstenstrecken, wie die Senegal-
und Sklavenküste, haben die Portugiesen schon zu Anfang des
18. Jahrhunderts die Kokospalme eingeführt.
Die Kokospalme gedeiht auf dem dürftigsten Strandsande. An der
Senegal- und Sklavenküste, zu der auch die Küste der deutschen Kolonie Togo
gehört, sind Hunderttausende dieser Bäume vorhanden. Die Kokospalme liefert
in ihrem Safte ein erfrischendes Getränk und in ihrem Fleische eine angenehme
Speise. Letzteres wird getrocknet als Kopra, die bei der Öl- und Seifen-
bereitung gebraucht wird, in den Handel gebracht.
Die ebenfalls in der Nähe der Küste gelegene regenreiche Nx!undan-
Urwald- und Biischwaldzone, in der sich auch der Elefant am baugewächse.
meisten aufhält, besitzt viele wertvolle Pflanzen, wie die stolze
Ölpalme, von der Palmöl, Palmkuchen und Palmwein gewonnen
werden, die Landolphia-Liane, die das wertvolle Kautschuk
liefert, den Kolanußbaum, dessen Früchte als anregendes Mittel
genossen werden und im Handel nach den Sudanländern hin eine
große Rolle spielen, und den Butterbaum, aus dessen Kernen
die Schibutter hergestellt wird. Die Urwald- und Buschwaldzone
ist auch das Gebiet, das fast allein für den Plantagenbau in
Betracht kommt. In den Lichtungen des Urwalds pflanzen die
Eingeborenen Maniok, die Brotwurzel. Eine größere Verbreitung
hat der Ackerbau aber nur in den lichtem Waldgegenden gefunden.
Eine starke Verdichtung der Bevölkerung hat hierauf günstig ein-
gewirkt. Viel angebaut werden von den Negern außer Maniok
die Yamswurzel, die z. B. die wichtigste Nahrung der Togoneger
bildet, die Erdnuß, die ein Öl liefert und namentlich aus Sene-
gambien viel ausgeführt wird, ferner Bohnenarten, Mais, Baumwolle,
Banane, Ananas usw. Für den Plautagenbau kommen Kaffee,
Tee, Baumwolle und Kakao in Betracht.
In den trockenen Savannengebieten des Innern verliert v^uchi
der Ackerbau je weiter nach N desto mehr seine vorherrschende
Stellung, und die Viehzucht tritt in den Vordergrund. Das Haupt-
gewicht wird auf die Rinder- und Pferde-, in den Randsteppen
der Wüste auch auf die Kamelzucht gelegt.
Wie die Grasflur Tieren und Menschen eine größere Bewegungs-
freiheit gestattet, so konnten sich auch menschliche Ideen unge- vöikerms'
hinderter verbreiten als in den waldreichen Küstengegenden, wo
der Urwald lichtscheuen Völkern geradezu als Schlupfwinkel dient.
Von der Sahara her fand der Islam, der dem Karawanenverkehr
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TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
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