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1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 57

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 57 Hanfplantagen wurden in Deutsch-Ostafrika im Gebiet der Usambara- Berge und in einigen anderen Bezirken angelegt. b) Die Biehzucht. Die trockneu Steppengebiete Ostafrikas sind für den Betrieb der Viehzucht im allgemeinen Keffer geeignet als für den des Ackerbaues. Vor Ausbruch der Rinderpest (1891) hatten einige Völkerschaften, wie die Massai, schon einen bedeutenden Viehstand. Für den Betrieb der Viehzucht kommt ferner noch die oberste Höhenzone der dem Hochlande von Ostafrika aufgefetzten Erhebungen in Betracht. Sie wird namentlich auf dem Hochlande von Abeffinien stark betrieben und spielt in diesem Lande eine viel größere Rolle als der Ackerbau. c) Der Bergbau. Für den Bergbau hat Ostafrika noch keine Bedeutung erlangt, obfchon wohl mineralische Schätze nicht fehlen. ä) Die Beteiligung am Welthandel. Zur Angliederung § Ostafrikas an den Weltverkehr konnte der Nil wenig beitragen, weil Katarakte diesen Wasserweg sperren und auch die Wüste abschreckte. Günstige Windverhältnisse machten es aber den Arabern möglich, eine Schiffahrtslinie nach der Küste Ostafrikas einzurichten, und Sansibar wurde ein Stützpunkt des arabischen Handels, ein Sitz arabischer Kultur. Die Fahrt dorthin wurde im Nordwinter mit Hülfe des Nordostmonsuns gemacht, und sobald zu Anfang des Nordsommers der Südwestmonsun einsetzte, fand die Rückreise statt. Die Dürre der Steppen erschwerte das Vordringen des arabischen Einflusses nach dem Innern sehr. In jüngster Zeit hat England durch den Bau der Ugandabahn das wertvolle Seengebiet erschlossen, und auch im N uähert sich die Nilbahn und macht die Nilschiffahrt Fortschritte. In die Abgeschlossenheit Abessiniens hat die französische Bahn von Djibuti nach Harar die erste Bresche gelegt. Unter den Städten Ostafrikas steht Sansibar, das Sitz eines Sultans ist, sich aber jetzt unter englischer Herrschaft be- findet, an erster Stelle. Es ist ein wichtiger Handelsplatz, besonders für den Handel nach Indien hin. Ihm gegenüber liegt an der Küste Dentsch-Ostafrikas Daressalg.nl (— Friedenshafen). Mombofa (mon- boffa) ist Ausgangspunkt der englischen Ugandabahn. Auf den Welt- markt liefert Ostafrika besonders Kautschuk, Gewürznelken, Kopra, Sisalhans, Elfenbein, Wachs, Kaffee und Baumwolle; als Baumwollgebiet dürfte es noch eine Bedeutung erlangen, da die geerntete Baumwollfaser von hervorragender Güte ist. k) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland. Der Besitz einer großen Kolonie in Ostafrika, nämlich Deutsch- ^stasrikas, gibt Deutschland die Möglichkeit, sich an dem Waren- austausch mit dem Wirtschaftsreiche in immer stärkerem Maße zu

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 49

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 49 Italien, auf den Jonischen Inseln, in Griechenland, Algerien und ans den westafrikauischen Inseln; geschätzte Erzeugnisse sind der Malaga- Wein (aus Südspanien), der Port-Wein (von Oporto), viele italienische Weine, die griechische Korinthe (aus dem westlichen Griechenland), der Samos-Wein (von der Insel Samos) und andere griechische und klein- asiatische Weine, der algerische Wein und der Madeira (von der Insel Madeira). Die Verbreitungsgebiete des Ölbaums sind das untere Rhonegebiet im südlichen Frankreich. Mittel- und Süditalien, Spanien, Portugal, die Westküste und die südlichen Gebiete der Balkan-Halbinsel, die Insel Kreta, Kleinasien und Syrien, Tunesien, Algerien und Marokko. Unter den südländischen Obstarten des Mittelmeergebiets sind die Agrumen, nämlich Apfelsinen und Citrouen, und die edle Kastanie die wichtigsten. Der Anbau von Apfelsinen ist sehr wichtig für Süditalien, Sizilien (Messina-Apfelsinen) und das südöstliche Spanien (Valencia-Apfelsinen), während die Kastanie im Hügelland von Toskana ein wichtiges Volksnahrungsmittel, wichtiger als Brot ist. Südländische Gemüsearten (Tomaten, Artischoken und Frühgemüse) liefert uament- lich Italien und die Insel Malta (Malta-Kartosfeln). Die Zucht von wohlriechenden Blumen ist an der Riviera und in Ostrnmelien (Bilderanh. 8) eine wichtige Kultur. Datteln werden in Syrien, in Ägypten, in den Oasen der Sahara und in Marokko, Feigen in Kleinasien (Smyrna-Feigen) gezogen. Ägypten liefert ferner eine sehr geschätzte Baumwolle und Tabak. Letzterer wird auch in der Türkei viel augebaut. Durch Korkgewinnung (Bilderanh. 9) zeichnen sich das südöstliche Spanien, das südliche Portugal, Algerien und Tunesien aus, und in den nämlichen Ländern wird auch das Halfa- gras gewonnen. Der Maulbeerbaum ist namentlich in Süd- frankreich, Italien und Griechenland viel angebaut. Im Gegensatz zu Mittel- und Nordwesteuropa sind die meisten Mittelmeerländer arm an Wäldern und daher auch arm an Holz. d) Die Viehzucht und die Fischerei. In den meisten Mittel- meerländern spieltdieviehzucht, da infolge des trocknen Klimas die Weiden meist wenig grasreich sind, eine untergeordnete Rolle. Die Rind- Viehzucht beschränkt sich auf die kühleren und feuchteren Gebiete und anf die wiesenreichen Niederungen; nur in den nordwestlichen Gebieten der Pyrenäeu-Halbinfel und in der Lombardischen Tiefebene hat sie eine größere Bedeutung. Wichtiger sind im allgemeinen Schaf- und Ziegenzucht, zumal die trockne Nahrung die Woll- und Haarbildung günstig beeinflußt. Besonders zwei Länder zeichnen sich in dieser Hin- sicht aus, die Hochebene von Castilien in Spanien durch die Zucht der Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C'iii. 4

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 52

1911 - Trier : Lintz
52 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. Wein, Ausfuhr 12), Bulgarien (Einfuhr 6, Ausfuhr 16) und Marokko (Einfuhr 10, Ausfuhr 2 Mill. Mark) ist der Handelsverkehr nicht unbedeutend. Mit den sämtlichen Mittelmeerländern betrug dieser i. I. 1908 540 Mill. Mar! iu der Einfnbr und 560 in der Ausfuhr, zusammen also 1100 Mill. Mark. 4. Der Sudan und Has Kongobecken oöer das tropische Ä)estasrlka. (4. Wirtschaftsreich.) a) Der Pflanzenbau. An das dürre Nordafrika schließen sich nach 8 Landschaften an, in denen eine große Wärme und eine größere Regenmenge eine viel üppigere Entfaltung des Pflanzenlebens hervorrufen. Mit der Annäherung an den Äquator nimmt, weil die Trockenzeiten kürzer, die Regenzeiten aber länger und die Regenmenge größer wird, die Üppigkeit des Pflanzenwuchses immer mehr zu. Die baumbesetzten Grassavannen des Sudan bildeu den Übergang zu den Urwaldgebieten der Küste, wie dem Kamerunwalde, und zu dem riesigen Urwaldgebiete des Kongo. In diesen Urwald- gebieten hat die Natur ungeheure Pflanzenschütze aufgespeichert. Durch den Plantagenbau vermag der Mensch diese Schätze zu er- halten und zu vermehren. Als die wichtigsten Gewächse des afrikanischen Urwaldes sind die Ölpalme und die kautschukliefernden Gewächse zu bezeichnen. Aus diesen Gewächsen hat namentlich der frühere Kongo- staat, die jetzige belgische Kongokolonie, große Einnahmen gezogen. Auch au wertvollen Holzarten sind die Urwaldgebiete reich. Unter den Kulturen der Eingeborenen haben für den Handel der Erdnuß-, Baumwoll- und Maisbau die größte Bedeutung oder doch die meisten Aussichten für die Zukunft. In der Kolanuß besitzt der Sudan ein wichtiges Erzeugnis für den Handelsverkehr unter den Sudanvölkern selbst. Für den Plantagenbau der Europäer ist neben der Kultur der Ölpalme und der Kautschukpflanzen auf gutem Boden besonders Kakao, wie an Kameruu-Gebirge in der deutschen Kolonie Kamerun, in Britisch-Westasrika und in Portngiesisch-Weftafrika, eine aussichtsreiche Kultur. Iu der englischen Goldküsten-Kolonie hat sich diese schwierige Kultur mit Erfolg sogar zu eiuer Eingeborenen-Kultur entwickeln lassen. Auch Kaffee, Tee, Sisalhauf und andere Kulturen dürften gute Aussichten haben. An den trockeneren Küstenstrecken Guineas ist die Kokospalme von den Portugiesen in früherer Zeit angepflanzt worden. d) Die Viehzucht. Die trocknen Hochflächen des Sudan, auch im Hinterlande der deutschen Kolonien Togo und Kamerun, sind vor allem zur Viehzucht geeignet. Bei vielen Völkern tritt diese

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 54

1911 - Trier : Lintz
54 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. und der Kongowald wurden erst i. I. 1877 durch Stanley [ftänlij ent- deckt und bekannt). Der Sudan besitzt iin Senegal, Niger und dessen großen Nebenflüsse, dem Venne, Flußläufe, die wenigstens ans weiten Strecken als Schiffahrtstraßen dienen können, und der Kongo bildet mit seinen riesigen Nebenarmen ein weitverzweigtes Netz von Wasserstraßen, deren Gesamtlänge etwa 7 500 km beträgt. Zur Umgehung der durch Wasserfälle gesperrten Stromstrecken sind aber Eisenbahnbanten nötig. In Belgisch-Kongo sind diese meist schon ausgeführt. In fast allen europäischen Kolonien Westafrikas sind ferner Eisenbahnlinen, die von der Küste nach dem Innern führen, in Bau genommen; sie sollen die wichtigsten Gebiete des Hinterlandes dem Handelsverkehr und der Kultur erschließen. Nach ihrer Fertig- stellnng wird das Wirtschaftsreich des tropischen Westafrika noch viel größere Schätze auf den Weltmarkt liefern können, als es heute schon der Fall ist, namentlich große Mengen Palm kerne und Palmöl, Kautschuk, Elfenbein, Erdnüsse, Baumwolle, Mais, Kakao und andere Erzeugnisse des Plautageubaues, sowie Kupfer und Ziuu (aus dem Kataugagebiet). f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland. Durch den Besitz von zwei wertvollen Kolonien, von Togo und Kamerun, ist Deutschland ein bedeutender Anteil an den Schätzen, am Handel und an großen Unternehmungen (Bahnkanten, Hafenbanten) im tropischen Westafrika gesichert. Der Handelsverkehr des Deutschen Reiches mit den Ländern des Sudan ist schon heute ziemlich bedeutend, aber noch sehr entwicklungsfähig, besonders der mit den eignen Kolonien. Der Handelsverkehr mit dem reichen Kongogebiete, den früher der bel- gische Kongostaat völlig unterbunden hatte, dürfte sich ebenfalls günstig entwickeln, nachdem Belgien einen Teil dieser Kolonie dem freien Ver- kehr geöffnet hat. Namentlich wäre es möglich, den Handelsverkehr aus dem erzreichen Katangagebiet zum Teil über Deutsch-Ostasrika zu leiten, wenn im 8 dieser Kolonie eine Bahn nach dem Innern erbaut würde. Im Jahre 1908 führte Deutschland aus Togo Waren im Werte von fast 4 Mill. Mark, aus Kamerun im Werte von 8v2 Mill, Mark ein, und seine Ausfuhr uach diesen beiden Kolonien betrug 21/* bezw. 6l/2 Mill. Mark. Aus Togo bezog es hauptsächlich Mais (21/* Mill. Mark), Kautschuk ('/-), Palmkerne und Palmöl ('/-) und Baumwolle (V*), aus Kamerun Kautschuk (5l/s Mill. Mark), Kakaobohnen (Ivb), Palmkerne und Palmöl und Elfenbein (V3). Viel bedeutender ist der Waren- austausch mit Britisch-Westafrika; er betrug fast 60 Mill. Mark in der Einfuhr (Palmkerne, Kakaobohnen, Palmöl, Kautschuk) und 12 Mill. Mark in der Ausfuhr. Aus Belgisch-Kongo bezog Deutschland ebenfalls Waren im Werte von 11 Mill. Mark (hauptsächlich Kautschuk), während seine Ausfuhr dorthin nur 1 Mill. Mark

5. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 56

1911 - Trier : Lintz
56 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschlands 1700 in) mit reichem Palmenschmuck, 2) die Woina-Dega (bis 2400 m) mit herrlichem, etwa südeuropäischem Klima und Pflauzeulebeu, die den größten Teil des nur in den tiefen Schluchten bewaldeten Hochlands mit umfaßt, und 3) die Dega, d. i. die sehr pflanzenarme und meist schneebedeckte Hochregion. Für den Ackerbau eröffnen die trocknen Steppengebiete Ostafrikas keine günstigen Aussichten. Auch der Boden hat vielfach eine ungünstige Beschaffenheit. Der vielverbreitete Lateritboden verlangt, weil er das Wasser rasch ein- sinken läßt, viel Feuchtigkeit, um gute Erträge liefern zu können. Von Erzeugnissen der trocknen Gebiete Ostafrikas ist der Kaffee zu nennen, dessen Heimat das Land südlich von Abessinien ist. Anderseits besitzt Ostafrika auch manche für Anbau und Besiedelnng wertvolle Gebiete, wie das Hochland von Abessinien, die übrigen Erhebungen auf dem Hochland, das Seen gebiet und deu regenreicheren Abschnitt der Ostküste. Abessinien hat durch seine bedeutende Erhebung gleichsam die Tropenlage eingebüßt. Seine Bewohner entgingen dem schroffen Wechsel zwischen der feuchtheißen Regenzeit und der heißdürren Trockenzeit. Ferner bot das fast mauerartig in Stufen aufsteigende Land mehr Sicherheit. Mit den drei Höhen- und Pflanzenzonen wechselt auch das Bild des Anbaues. In der heißen, meist mit Wald bewachsenen Kolla wird Durrah und Baumwolle geerntet. Die Haupt- zoue des Getreidebaues ist die zweite, umfangreichste Zone, die Woina-Dega. Weizen und Gerste werden in ihr viel angebaut. Auch die höher als 2400 m gelegene Dega gestattet noch deren Anbau. Erst in einer Höhe von 3w0 m hört dieser auf. Die übrigen Erhebungen sind gleich Abessinien wertvolle Kulturoasen in steppen- artiger Umgebung und gestatten ebenfalls in der untern heißen Zone Plantagen-, in der Mittlern Getreidebau. Das Seeugebiet Ost- afrikas ist fchon heute vou eiugeboreueu Völkern verhältnismäßig gut angebaut und ziemlich dicht besiedelt, namentlich das englische Uganda, doch auch ein Teil des deutschen Gebietes. Die günstige Verteilung der Niederschläge ermöglicht bei der stetig hoheu Wärme wenigstens ein zweimaliges Ernten. Hirse, Mais, Bananen und andere Gewächse werden von den Eingeborenen überall angebaut. Auch für Kaffee-, Zucker-, Baumwoll- und Tabakplantagen würden sich gute Aus- sichten eröffnen. Für Plantagenbau dürfte aber in erster Linie wegen der günstigen Lage der regenreichere Küstenstrich Ostafrikas in Betracht kommen. Am wichtigsten ist bisher der Anbau von Kokos- palmen, sowie der Gewürznelke, die besonders auf der wertvolleu Insel Sansibar gewonnen wird. Bedeutende Kaffee- und Sisal-

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 118

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
118 Das Altertum. Hauerei, bewundern wir vorzüglich die Schönheit der Formen überhaupt, insbesondere die wahre und glückliche Darstellung der menschlichen Figur, den Ausdruck der Köpfe, das Ebenmaß und das richtige Verhältnis der einzelneil Teile, die würdevolle Haltung, den Reiz, wie die Leidenschaft, die sich in dem Antlitze abspiegelt. Das Studium der Antike ist hauptsächlich den Künstlern und den Kunstkennern notwendig. Phidias (geb. 490 v. Chr.) war berühmt durch seine plastischen (körperlich ausgeführten) Darstellungen der 9j?inerva und des olympischen Zeus. Er wurde der Verachtung der Götter angeklagt, weil er sein und des Perikles Bildnis auf dem Schilde der Minerva angebracht hatte. Er starb 432 v. Chr. im Gefängnisse Die Steine, in welche geschnitten wurde, waren Achat, Amethyst, Hyacinth, Karneol, Onyx und Sardonix. Man schnitt erhaben oder vertieft. Die vertieft geschnittenen Steine (Gemmen) wurden hauptsächlich als Siegel gebraucht und in Ringe gefaßt. Die erhaben geschnittenen Steine (Kameen) stellten in der Regel Köpfe oder Figuren dar. Man hatte int Altertum schon ganze Sammlungen von Gemmen und Kameen (Daktylothsken). Pyrgoteles war der einzige, dem Alexander d. Gr. erlaubte, sein Bildnis in Stein zu graben. So ließ Alexander sich auch von niemand malen, als von Apelles und nur von Lysippus sich in Erz darstellen. Apelles blühte 325, Zeuxis und Parrhasius 400 v. Chr. Von Apelles soll das Sprichwort herrühren: Schuster, bleibe bei deinem Leisten. Man sagt nämlich, ein Schuster habe an einem Gemälde des Apelles einen Schuh getadelt, was der Meister hingenommen habe. Als aber der Schuster dadurch kecker wurde und auch den Fnß und die ganze Gestalt bekrittelte, soll ihn der Künstler mit diesen Worten zurechtgewiesen haben. 2. Die Gedichte Horners waren vielleicht einzelne Heldengesänge, die Pisistratns sammeln und ordnen ließ. Alkibiades gab einmal einem Schulmeister eine Ohrfeige, weil er die Gedichte Homers.nicht in seiner Schule fand; so hohen Wert legte man auf dieselben. Hesiod mag etwa 100 Jahre nach Homer gelebt haben. Äschylus von Eleusis (geb. 528 v. Chr.), Sophokles von Athen und Euripides waren Zeitgenossen. Euripides, der 92 Dramen geschrieben haben soll, wurde am Tage der Schlacht von Salamis auf der Jsel Salamis geboren. Er soll in Makedonien von Hunden oder Weibern zerrissen worden sein. Die Athener setzten ihm ein Denkmal mit der Aufschrift: Ganz Griechenland ist des Euripides Denkmal; Makedoniens Erde bedeckt nur seine Gebeine. Anakreon von Abdera blühte 530, Tyrtäus von Athen, der lahm gewesen sein soll, 664 v. Chr. Pin dar von Theben (geb. 521 v. Chr.) war so sehr der Liebling Griechenlands, daß er im Tempel des Apollo zu Delphi einen eigenen Stuhl hatte. Herodot von Halikarnaß soll aus seinen 9 Büchern griechischer Geschichte dem bei den olympischen Spielen versammelten Volke (456 v. Chr.) unter unendlichem Jubel der Anwesenden, von denen viele noch selbst bei den geschilderten Ereignissen beteiligt waren, vorgelesen haben. Nur ein Mann stand da und weinte. Es war der junge Thnkydides (geb. 471 v. Chr.), der später der Geschichtschreiber des peloponnesischen Krieges wnrde. 3. Jedem der sieben Weisen wird eine Lebensregel zugeschrieben. Es waren folgende Männer: Thales von Milet, der die Höhe der ägyptischen Pyramiden berechnet haben soll, ein Zeitgenosse Solons. Einer seiner Sprüche lautete: Bürgschaft bringt dir Leid. Solon

7. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 179

1855 - Mainz : Kirchheim
179 24. Die Wüsten Afrikas. Einen schönen und ernsten Anblick gewähren die Ebenen im Innern von Afrika. Gleich der weiten Fläche des stillen Oceans hat man sie erst in neuern Zeiten zu durchforschen ge- sucht. Kein Thau, kein Regen benetzt diese öden Flächen und entwickelt im glühenden Schoos der Erde den Keim des Pflanzenlebens. Denn heisse Luftsäulen steigen überall auswärts, lösen die Dünste und verscheuchen das vorübereilende Gewölk. Heerden von Gazellen, schnellfüssige Strausse, dürstende Pan- therthiere und Löwen durchirren in ungleichem Kampfe den unermesslichen Raum. Rechnet man ab die im Sandmeere un- entdeckten Gruppen quellenreicher Inseln , an deren grünenden Ufer die nomadischen Volksstämme schwärmen ; so ist der übrige Theil der afrikanischen Wüste als den Menschen unbewohnbar zu betrachten. Auch wagen die angränzenden gebildeten Völker sie nur zu gewissen Zeiten zu betreten. Auf Wegen, die der Handels- verkehr seit Jahrtausenden unwandelbar bestimmt hat, geht der lange Zug von Taffilet bis Timbuctu, oder von Fezzan bis Darfur; kühne Unternehmungen, deren Möglichkeit auf dem Dasein des Kameels beruht, des Schiffes der Wüste, wie es die alten Sagen der Ostwelt nennen. Humboldt. 25. Die Sieger. An der Westküste von Afrika und weiter hinein in dem Inneren dieses Erdtheils wohnen Menschen, ganz schwarz vor Hautfarbe, die gar sonderbar absticht gegen ihre hochrothen, aufgeworfenen Lippen. Der Rau ihres Kopfes hat viele Eigen- thümlichkeiten, wodurch er sich von andern Menschenstämmen unterscheidet. Die Nase ist platt gedrückt und aufgestülpt, die Rackenknochen und die Kinnladen stehen sehr weit vor, die Stirne hingegen ist flach und zurückgedrängt, das Haar aber schwarz und krauss, wie starke Wolle. In ihrer Geistesbildung stehen diese Neger grösstenteils noch sehr tief. Ihre Religiös ist ein Gewebe des sinnlosesten Aberglaubens. Sie leben mei- tentheils nur in Hütten und Höhlen , und von Künsten und Ge- schicklichkeiten wissen sie nur wenig. Aber dennoch sind sie glücklich und zufrieden in ihren Thälern, an ihren Flüssen, wenn sie nur nicht gestört werden. Sie brauchen wenig, und was sie brauchen, gibt ihnen die Natur und lässt sie keine Notfa leiden. Da zimmern sie sich Kähne aus starken Baumstämmen^ befahren damit die Flüsse, holen sich Fische zur Nahrung, und Korallen , Perlen und Muscheln zum Putz für ihre Frauen und zum Tausch im Handel anstatt unseres Geldes. Oder sie geheia mit Pfeil und Bogen auf die Jagd, erlegen ein Wild für de» Hausbedarf und daheim sitzt das Weib, besorgt das Haus und verfertigt Kleider und Putz für die Familie. 12*

8. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 67

1909 - Trier : Lintz
Afrika. 67 sich zwischen Njassa, Tanganjika- und Viktoria-See und der Küste aus. Wie bei Togo und Kamernn lassen sich vier Natnrgebiete unterscheiden. Die Küste ist weder so trocken wie die von Togo noch so feucht wie die von Kamerun. Die Kokospalme gedeiht vorzüglich (1 Mul. Bäume), und an feuchten Stellen können Reis und Zuckerrohr gebaut werden. Es fehlt an der Küste nicht an guten Häfen. Der beste ist Daressalkm (— Friedenshafen, 10000 E.), wo sich der Sitz der Regierung befindet. Im N ist Tanga, der Ausgaugspuukt Abb. 6. Darcssalsm. der Usambara-Bahn, im 8 Liudi der wichtigste Hasen, Die Küsten- ebene ist Steppe und im Gegensatz zum Küstensaume dünn bevöl- kert. Es folgt als drittes Gebiet der Gebirgsabfall des ostafrika- uischeu Hochlandes, auf dem reichliche Steigungsregen niedergeheu. Wertvolle Anbangebiete sind namentlich die Gebirgslandschaft Usam- bara (ussanmra), wo bereits große K a ffe ep l an t a gen angelegt wurden, das anmutige Koudelaud im 3, das vom Rnfidschi ent- wässert wird, und einige andere Gebirgsläuder. Das Hochland ist Steppe. Das Gebiet zwischen Viktoria- und Tanganjika-See ist regen- reicher und gut angebaut. Der Kilimandscharo bildet eine Klima-, Pflanzen- und Kulturoase inmitten der Steppe. An der Küste wohnen die Suaheli, ein Handelsvolk, sowie Araber und indische Kaufleute. Die wichtigsten Ansfnhrgegen- stände sind Kautschuk, Elfeubein, Kopra, Sesam und Kaffee. 5*

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 341

1910 - Trier : Lintz
ì Das Schwäbisch-fränkische Stufenland. 341 bayerischen Hochebene entfaltet, weil das Klima günstiger ist und der Boden mannigfaltigere Gaben spendet; besonders Neckar- und Maintal sind gesegnete Landstriche. Der Getreidebau liefert reiche Ernten, und Gemüse-, Obst-, Wein- und Hopfenbau liefern ge- schätzte Gaben. Die meisten Gebirge sind holzreich. Die Viehzucht tritt nirgendwo sehr in den Vordergrund. Der Mineralreichtum ist im allgemeinen nicht groß. Es fehlt die Kohle. Das Neckarland besitzt einen großen Salzreichtum, und die Gebirge liefern wertvolles Gestein, z. B. Buntsandstein, Keupersandstein, Basalt und Schiefer (im Franken-Walde). Gewerbtätigkeit. Auch die Gewerbtätigkeit ist reger als in der Schwäbisch-bayerischen Hochebene. Die Steinkohle fehlt zwar ebenfalls, aber sie kann aus Nachbargebieten bezogen werden. Ein reicheres Erwerbsleben rief auch vielseitige Bedürfnisse her- vor. Hierzu trat als weiterer fördernder Umstand der mehr ge- weckte Betriebssinn und Unternehmungsgeist der Bevölkerung. Es sind drei größere Industriebezirke vorhanden, erstens der des Neckargebiets mit den Industriestädten Heilbronn, Stuttgart, Eßlingen, Cannstatt, Ludwigsburg und Reutlingen, zweitens der des oberen Maingebiets mit Bamberg, Bayreuth und Kulmbach (und Hof), drittens der des Gebiets der Regnitz mit Nürnberg und Fürth. Ein vielseitiges Gewerbe hat sich in den Städten dieser drei Bezirke entwickelt. Am meisten werden Spinnerei und Weberei und Maschinenbau betrieben, in Nürnberg und Fürth ferner die Metallschlägerei und in Fürth die Spiegelglasverfertigung. Handel und Verkehr. Die Vielseitigkeit des Erwerbslebens machte auch einen lebhaften Austausch der Erzeugnisse nötig. Vor allem werden Salz, Holz, Wein, Obst, Hopfen, Bier und fer- tige Waren ausgeführt, dagegen gewerbliche Rohstoffe, Steinkohlen. Getreide, Zucker, Kolonialwaren und fehlende Industrieerzeugnisse eingeführt. (Welche Stadt ist der wichtigste Knotenpunkt für den Eisenbahnverker? Wo fand das Eisenbahnnetz der Landschaft Anschluß an das der Nachbargebiete? Wo ist es am dichtesten? Warum wurden Main und Neckar die wichtigsten Verkehrs- und dadurch auch die Lebensadern der Landschaft? Gib die Linien- führung des Ludwigs-Kanals an!) Besiedelung und Bevölkerung. In dem von Franken bewohnten Maingebiete sind^die Ortschaften größer und weniger zahlreich als im Neckargebiete mit schwäbischer Bevölkerung (in Unterfranken kommen auf 10000 qkm nur 24, auf 1000 E. nur 3,3 Ortschaften, vgl. § 249). Als sehr dicht bevölkert heben sich auf der Volksdichtekarte das Neckarland, ferner die Bezirke Nürnberg-Fürth, Bayreuth und Würzburg hervor. Meist schwach bevölkert sind die Wald- und Gebirgsgebiete. Von den Städten hahen Nürnberg und Stuttgart mehr als 250000 E. Staatenbildung. (Welcher Teil der Landschaft gehört zu Bayern (s. § 249) und welcher zu Württemberg? Welche Staaten Viehzucht. Mineralische Schätze. Industrie- bezirke und -zweige. Handels- verkehr. Besiedelungs- weise. Volksdichte. Große Städte Württemberg.

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 79

1910 - Trier : Lintz
Afrika. 79 b) Das Kulturbild. Durch die Verschiedenheit des Klimas werden die Wirtschafts- § 50. weisen der Sudânbewohner so stark beeinflußt, daß man das Gebiet in verschiedene Klima- und Wirtschaftszonen einteilen kann. Das Küstenland ist durchaus nicht überall regenreich. Wo ^Saime. der Küstensaum flach ist, vermögen die Winde, die in der Nähe der Küste beim Wehen über eine Zone kalten Auftriebwassers einen Teil ihrer Feuchtigkeit eingebüßt haben, nur wenig liegen abzu- geben. Für solche trocknen Küstenstrecken, wie die Senegal- und Sklavenküste, haben die Portugiesen schon zu Anfang des 18. Jahrhunderts die Kokospalme eingeführt. Die Kokospalme gedeiht auf dem dürftigsten Strandsande. An der Senegal- und Sklavenküste, zu der auch die Küste der deutschen Kolonie Togo gehört, sind Hunderttausende dieser Bäume vorhanden. Die Kokospalme liefert in ihrem Safte ein erfrischendes Getränk und in ihrem Fleische eine angenehme Speise. Letzteres wird getrocknet als Kopra, die bei der Öl- und Seifen- bereitung gebraucht wird, in den Handel gebracht. Die ebenfalls in der Nähe der Küste gelegene regenreiche Nx!undan- Urwald- und Biischwaldzone, in der sich auch der Elefant am baugewächse. meisten aufhält, besitzt viele wertvolle Pflanzen, wie die stolze Ölpalme, von der Palmöl, Palmkuchen und Palmwein gewonnen werden, die Landolphia-Liane, die das wertvolle Kautschuk liefert, den Kolanußbaum, dessen Früchte als anregendes Mittel genossen werden und im Handel nach den Sudanländern hin eine große Rolle spielen, und den Butterbaum, aus dessen Kernen die Schibutter hergestellt wird. Die Urwald- und Buschwaldzone ist auch das Gebiet, das fast allein für den Plantagenbau in Betracht kommt. In den Lichtungen des Urwalds pflanzen die Eingeborenen Maniok, die Brotwurzel. Eine größere Verbreitung hat der Ackerbau aber nur in den lichtem Waldgegenden gefunden. Eine starke Verdichtung der Bevölkerung hat hierauf günstig ein- gewirkt. Viel angebaut werden von den Negern außer Maniok die Yamswurzel, die z. B. die wichtigste Nahrung der Togoneger bildet, die Erdnuß, die ein Öl liefert und namentlich aus Sene- gambien viel ausgeführt wird, ferner Bohnenarten, Mais, Baumwolle, Banane, Ananas usw. Für den Plautagenbau kommen Kaffee, Tee, Baumwolle und Kakao in Betracht. In den trockenen Savannengebieten des Innern verliert v^uchi der Ackerbau je weiter nach N desto mehr seine vorherrschende Stellung, und die Viehzucht tritt in den Vordergrund. Das Haupt- gewicht wird auf die Rinder- und Pferde-, in den Randsteppen der Wüste auch auf die Kamelzucht gelegt. Wie die Grasflur Tieren und Menschen eine größere Bewegungs- freiheit gestattet, so konnten sich auch menschliche Ideen unge- vöikerms' hinderter verbreiten als in den waldreichen Küstengegenden, wo der Urwald lichtscheuen Völkern geradezu als Schlupfwinkel dient. Von der Sahara her fand der Islam, der dem Karawanenverkehr
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