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1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 53

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 53 völlig in den Vordergrund. Namentlich die Fulbe, die früher als Hirtenadel viele Völkerschaften beherrschten, haben die Verbreitung der Viehzucht gefördert. Das Hauptgewicht wird auf die Rinder- und Pferdezucht gelegt, in den Randsteppen der Wüste Sahara auch auf die Kamelzucht. Der Betrieb der letzteren steht in engstem Zusammen- hang mit dem Karawanenverkehr durch die Wüste. Im Kongogebiete spielt die Viehzucht keine Rolle, dagegen liefert die Jagd auf Elefanten das wertvolle Elfenbein. Von Bedeutung ist der Reichtum des riesigeil Kongo und seiner riesigen Nebenflüsse an Fischen. e) Der Bergbau. Auf das Vorkommen von Bodenreichtümern hin sind die meisten Gebiete noch nicht genügend durchforscht worden; der Mangel an Verkehrseinrichtnngen würde eine Ausbeutung derselben auch meist unmöglich machen. Nur bei sehr reichen Funden können diese Schwierigkeiten überwunden werden. Solche sind in dem südöst- lichsten Teile vou Belgisch-Kongo, im Katangagebiet, gemacht worden. Namentlich sehr reiche Kupfer-, Zinn-, Eisen- und Manganerz- lag er wurden festgestellt, deren Ausbeutung in nächster Zeit, nach Fertigstellung der nötigen Eisenbahnverbindungen beginnen soll. Auch Gold und Platina kommt in diesem Gebiete vor. Als Bergbaugebiet dürfte Kautauga bald eine große Bedeutung erlangen, namentlich sein fabelhafter Reichtum an Kupfer auf dem Weltmarkte bald eine große Rolle spieleu. ä) Die Gewerbtätigkeit. Die Sudan Völker sind in den Gewerben, da sie von N her dem Einfluß der höheren Kultur des Islams ausgesetzt waren, viel weiter fortgefchritten als die Be- wohner des Kongogebiets, die der riesige Urwald vom Völkerverkehr abschloß. Besonders in der Töpfer-, Schmiede- und Webekunst sind sie ziemlich erfahren. Durch die Einfuhr europäischer Waren ist die Entwicklung der einheimischen Gewerbe meist zum Still- stand gekommen. Da die Europäer, die zurzeit alle Gebiete des tropischen Westafrika als Kolonien besitzen, die Landeserzeugnisse als Rohstoffe zur Ausfuhr bringen, ist eine weitere Entwicklung der Gewerbtätigkeit nicht zu erwarten. e) Die Beteiligung am Welthandel. Zur Anknüpfung von Handelsbeziehungen stand zwar eine lange Küste zur Verfügung. Durch Urwälder, Gebirgsterraffen und durch die Stromschnellen aller Flüsse und Ströme war aber der Zugang in das Innere Afrikas so erschwert, daß gerade die reichen Gebiete des tropischen Westafrika bis in die jüngste Zeit den Europäern fast unbekannt blieben (der Kongo

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 55

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 55 betrug. Französisch Westafrika (Einfuhr 9, Ausfuhr 3 Mill. Mark) ist noch wichtig für den Bezug von Erdnüssen, Portugiesisch-Westafrika (Einfuhr 11, Ausfuhr 5) für den Bezug von Kakaobohnen. Der gesamte Handelsverkehr mit dem Wirtschaftsreiche betrug im Jahre 1908 über 100 Mill. Mark in der Einfuhr und 30 Mill. Mark in der Ausfuhr, zusammen also 130 Mill. Mark. 5. Gstafrika. (5. Wirtschaftsreich.) a) Der Pflanzenbau. Das Klima Ostafrikas ist heiß und im allgemeinen trocken. Das hohe Wärmemaß erklärt sich aus der Lage des Ländergebiets zu beiden Seiten des Äquators, also in der heißen Zone. Namentlich die tiesgelegenenküstengegenden sind sehr warm, und das Gebiet von Massaua im 0 von Abessinien ist die heißeste Gegend der Erde mit einer Durchschnittswärme im Juli von 35° C. Die Hochflächen sind kühler, und das Hochland von Abessinien weist fast alle Klimate der Erde auf. Die Bergriesen Kilimandscharo, Ruwenzori und Kenia sind dauernd mit einer Eis- Haube geschmückt. In hohem Grade beeinflußt der Oberflächenban die Regenverteilung. Die feuchten Seewinde benetzen nur die Küsten- gebiete; uach N hin werden aber auch diese immer trockener. Auf den Hochflächen des Juuern, die im Regenschatten ihres aufgewulfteteu Ostraudes liegen, empfangen nur die hohen Vnlkangebirge häufigere Steigungsregen. Die weiten Gebiete sind fast ganz auf das Ein- treffen der Tropenregen angewiesen. Da diese mit dem Höchststande der Sonne wandern, entstehen lange Trockenzeiten. Am günstigsten sind noch die Äquatorgegenden gestellt, weil sie zwei Regen- und kurze Trockenzeiten haben. Besonders das Seengebiet hat günstige Regen- Verhältnisse. Die Abschließnng des Meereinflusses ruft auf dem Hoch- lande auch große Wärmeschwankungen hervor, während die Küsten- gebiete ein sehr gleichmäßiges Klima haben. Entsprechend den großen klimatischen Unterschieden weicht die Entfaltung des Pflanzenlebens sehr von einander ab. An den tropischen Pflanzengürtel des regen- reichen Küstenlandes grenzt unmittelbar die Steppe, die auf dem Hochlande weite Gebiete einnimmt und streckenweise sogar in wüsten- artige Öden übergeht. Die höheren Berge und Berggruppen bilden inmitten der Steppen gleichsam Oasen des Pflanzenlebens, denen selbst Urwälder nicht fehlen. Alle Klimate und daher auch alle Pflanzen- zonen der Erde folgen in der Höhe aufeinander. In Abeffinien werden nach der ungleichen Entwicklung des Pflanzenlebens drei Höhen- stufen unterschieden, nämlich 1) die senchtheiße Kolla (von 800 bis

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 57

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 57 Hanfplantagen wurden in Deutsch-Ostafrika im Gebiet der Usambara- Berge und in einigen anderen Bezirken angelegt. b) Die Biehzucht. Die trockneu Steppengebiete Ostafrikas sind für den Betrieb der Viehzucht im allgemeinen Keffer geeignet als für den des Ackerbaues. Vor Ausbruch der Rinderpest (1891) hatten einige Völkerschaften, wie die Massai, schon einen bedeutenden Viehstand. Für den Betrieb der Viehzucht kommt ferner noch die oberste Höhenzone der dem Hochlande von Ostafrika aufgefetzten Erhebungen in Betracht. Sie wird namentlich auf dem Hochlande von Abeffinien stark betrieben und spielt in diesem Lande eine viel größere Rolle als der Ackerbau. c) Der Bergbau. Für den Bergbau hat Ostafrika noch keine Bedeutung erlangt, obfchon wohl mineralische Schätze nicht fehlen. ä) Die Beteiligung am Welthandel. Zur Angliederung § Ostafrikas an den Weltverkehr konnte der Nil wenig beitragen, weil Katarakte diesen Wasserweg sperren und auch die Wüste abschreckte. Günstige Windverhältnisse machten es aber den Arabern möglich, eine Schiffahrtslinie nach der Küste Ostafrikas einzurichten, und Sansibar wurde ein Stützpunkt des arabischen Handels, ein Sitz arabischer Kultur. Die Fahrt dorthin wurde im Nordwinter mit Hülfe des Nordostmonsuns gemacht, und sobald zu Anfang des Nordsommers der Südwestmonsun einsetzte, fand die Rückreise statt. Die Dürre der Steppen erschwerte das Vordringen des arabischen Einflusses nach dem Innern sehr. In jüngster Zeit hat England durch den Bau der Ugandabahn das wertvolle Seengebiet erschlossen, und auch im N uähert sich die Nilbahn und macht die Nilschiffahrt Fortschritte. In die Abgeschlossenheit Abessiniens hat die französische Bahn von Djibuti nach Harar die erste Bresche gelegt. Unter den Städten Ostafrikas steht Sansibar, das Sitz eines Sultans ist, sich aber jetzt unter englischer Herrschaft be- findet, an erster Stelle. Es ist ein wichtiger Handelsplatz, besonders für den Handel nach Indien hin. Ihm gegenüber liegt an der Küste Dentsch-Ostafrikas Daressalg.nl (— Friedenshafen). Mombofa (mon- boffa) ist Ausgangspunkt der englischen Ugandabahn. Auf den Welt- markt liefert Ostafrika besonders Kautschuk, Gewürznelken, Kopra, Sisalhans, Elfenbein, Wachs, Kaffee und Baumwolle; als Baumwollgebiet dürfte es noch eine Bedeutung erlangen, da die geerntete Baumwollfaser von hervorragender Güte ist. k) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland. Der Besitz einer großen Kolonie in Ostafrika, nämlich Deutsch- ^stasrikas, gibt Deutschland die Möglichkeit, sich an dem Waren- austausch mit dem Wirtschaftsreiche in immer stärkerem Maße zu

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 60

1911 - Trier : Lintz
60 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ifire Bedeutung für Deutschland, bedeutende Ausdehnung erlangt. In neuester Zeit wendet man im Kaplande auch dem Obstbau erhöhte Aufmerksamkeit zu. Die Hoch- ebeue der französischen Insel Madagaskar eignet sich ebenfalls für Getreidebau, doch auch für Wein- und Kaffeebau. b) Die Viehzucht. Für deu Betrieb der Viehzucht stehen in Südafrika ausgedehnte Grasweiden zur Verfügung, Trotz schlimmer Seuchen hat sich dieselbe großartig entwickelt. Die erste Stelle nimmt die Schafzucht ein, deren Hauptziel die Wollerzeugung ist. Die englische Kapkolonie allein hatte bei der Viehzählung von 1904 fast 12 Mill. Schafe und 7 Mill. Ziegen und konnte schon 1898 für 35 Mill. Mark Wolle ausführen. Aus Kleinasien wurde die Angoraziege eingeführt. Für die Süd- und Westküste des Kaplandes, für die Gebiete der früheren Burenstaaten, sowie für die Kaffernstämme hat auch die Rinderzucht große Bedeutung, Der Ochs ist zugleich das wichtigste Zugtier, der Ochseuwageu das Hauptverkehrsmittel Südafrikas. Das Pferd wurde erst im 17. Jahrhundert eingeführt. Reich an Pferden ist der Volksstamm der Basutos. Zur Gewinnung der Straußenfedern hat sich in letzter Zeit die Straußenzucht entwickelt. Sie wird besonders in der Karroo betrieben, die passendes Futter und die für die Strauße wichtigen Staubbäder bieten kann. Auch die deutsche Kolonie Südwestafrika und die Hochflächen der Insel Madagaskar eignen sich für den Betrieb der Viehzucht. c) Der Bergbau. Die Erzeugnisse der Viehzucht werden gegen- wärtig noch weit übertroffen durch mineralische Schätze. In erster Linie stehen Gold und Diamanten. Am Witwatersrand, in der Nähe der Goldstadt Johannesburg, hat sich iu kurzer Zeit der großartigste Goldbergbau auf Erden entwickelt. Der Goldreichtnm Südafrikas wurde schou in alter Zeit ausgebeutet. Man will sogar das berühmte Goldland Ophir der Bibel dorthin und zwar nach Portu- giesisch-Ostasrika verlegen Die Wiederentdeckung der südafrikanischen Goldfelder erfolgte 1867 durch den württembergischen Lehrer Karl Manch. Es folgten die Goldfunde in andern Gebieten, besonders in Transvaal. Die Goldstadt Johannesburg erwuchs innerhalb kurzer Zeit zu einer Ansiedelung von 200090 E. Schon i. I. 1898 betrug die Goldausbeute Transvaals 324 Mill. Mark. Die Goldmenge, die allein die Hauptriffreihe im Umkreise von 25 km um die Stadt Johannesburg enthält, wird auf 14 Milliarden Mk. geschätzt. Die bedeutendsten Diamantgruben, die reichsten auf Erden, liegen bei Kimberley (Kimberle). Vor einigen Jahren wurden auch in der wüstenhaften Küstenzone Deutsch-Südwestasrikas Diamanten

5. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 49

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 49 Italien, auf den Jonischen Inseln, in Griechenland, Algerien und ans den westafrikauischen Inseln; geschätzte Erzeugnisse sind der Malaga- Wein (aus Südspanien), der Port-Wein (von Oporto), viele italienische Weine, die griechische Korinthe (aus dem westlichen Griechenland), der Samos-Wein (von der Insel Samos) und andere griechische und klein- asiatische Weine, der algerische Wein und der Madeira (von der Insel Madeira). Die Verbreitungsgebiete des Ölbaums sind das untere Rhonegebiet im südlichen Frankreich. Mittel- und Süditalien, Spanien, Portugal, die Westküste und die südlichen Gebiete der Balkan-Halbinsel, die Insel Kreta, Kleinasien und Syrien, Tunesien, Algerien und Marokko. Unter den südländischen Obstarten des Mittelmeergebiets sind die Agrumen, nämlich Apfelsinen und Citrouen, und die edle Kastanie die wichtigsten. Der Anbau von Apfelsinen ist sehr wichtig für Süditalien, Sizilien (Messina-Apfelsinen) und das südöstliche Spanien (Valencia-Apfelsinen), während die Kastanie im Hügelland von Toskana ein wichtiges Volksnahrungsmittel, wichtiger als Brot ist. Südländische Gemüsearten (Tomaten, Artischoken und Frühgemüse) liefert uament- lich Italien und die Insel Malta (Malta-Kartosfeln). Die Zucht von wohlriechenden Blumen ist an der Riviera und in Ostrnmelien (Bilderanh. 8) eine wichtige Kultur. Datteln werden in Syrien, in Ägypten, in den Oasen der Sahara und in Marokko, Feigen in Kleinasien (Smyrna-Feigen) gezogen. Ägypten liefert ferner eine sehr geschätzte Baumwolle und Tabak. Letzterer wird auch in der Türkei viel augebaut. Durch Korkgewinnung (Bilderanh. 9) zeichnen sich das südöstliche Spanien, das südliche Portugal, Algerien und Tunesien aus, und in den nämlichen Ländern wird auch das Halfa- gras gewonnen. Der Maulbeerbaum ist namentlich in Süd- frankreich, Italien und Griechenland viel angebaut. Im Gegensatz zu Mittel- und Nordwesteuropa sind die meisten Mittelmeerländer arm an Wäldern und daher auch arm an Holz. d) Die Viehzucht und die Fischerei. In den meisten Mittel- meerländern spieltdieviehzucht, da infolge des trocknen Klimas die Weiden meist wenig grasreich sind, eine untergeordnete Rolle. Die Rind- Viehzucht beschränkt sich auf die kühleren und feuchteren Gebiete und anf die wiesenreichen Niederungen; nur in den nordwestlichen Gebieten der Pyrenäeu-Halbinfel und in der Lombardischen Tiefebene hat sie eine größere Bedeutung. Wichtiger sind im allgemeinen Schaf- und Ziegenzucht, zumal die trockne Nahrung die Woll- und Haarbildung günstig beeinflußt. Besonders zwei Länder zeichnen sich in dieser Hin- sicht aus, die Hochebene von Castilien in Spanien durch die Zucht der Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C'iii. 4

6. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 52

1911 - Trier : Lintz
52 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. Wein, Ausfuhr 12), Bulgarien (Einfuhr 6, Ausfuhr 16) und Marokko (Einfuhr 10, Ausfuhr 2 Mill. Mark) ist der Handelsverkehr nicht unbedeutend. Mit den sämtlichen Mittelmeerländern betrug dieser i. I. 1908 540 Mill. Mar! iu der Einfnbr und 560 in der Ausfuhr, zusammen also 1100 Mill. Mark. 4. Der Sudan und Has Kongobecken oöer das tropische Ä)estasrlka. (4. Wirtschaftsreich.) a) Der Pflanzenbau. An das dürre Nordafrika schließen sich nach 8 Landschaften an, in denen eine große Wärme und eine größere Regenmenge eine viel üppigere Entfaltung des Pflanzenlebens hervorrufen. Mit der Annäherung an den Äquator nimmt, weil die Trockenzeiten kürzer, die Regenzeiten aber länger und die Regenmenge größer wird, die Üppigkeit des Pflanzenwuchses immer mehr zu. Die baumbesetzten Grassavannen des Sudan bildeu den Übergang zu den Urwaldgebieten der Küste, wie dem Kamerunwalde, und zu dem riesigen Urwaldgebiete des Kongo. In diesen Urwald- gebieten hat die Natur ungeheure Pflanzenschütze aufgespeichert. Durch den Plantagenbau vermag der Mensch diese Schätze zu er- halten und zu vermehren. Als die wichtigsten Gewächse des afrikanischen Urwaldes sind die Ölpalme und die kautschukliefernden Gewächse zu bezeichnen. Aus diesen Gewächsen hat namentlich der frühere Kongo- staat, die jetzige belgische Kongokolonie, große Einnahmen gezogen. Auch au wertvollen Holzarten sind die Urwaldgebiete reich. Unter den Kulturen der Eingeborenen haben für den Handel der Erdnuß-, Baumwoll- und Maisbau die größte Bedeutung oder doch die meisten Aussichten für die Zukunft. In der Kolanuß besitzt der Sudan ein wichtiges Erzeugnis für den Handelsverkehr unter den Sudanvölkern selbst. Für den Plantagenbau der Europäer ist neben der Kultur der Ölpalme und der Kautschukpflanzen auf gutem Boden besonders Kakao, wie an Kameruu-Gebirge in der deutschen Kolonie Kamerun, in Britisch-Westasrika und in Portngiesisch-Weftafrika, eine aussichtsreiche Kultur. Iu der englischen Goldküsten-Kolonie hat sich diese schwierige Kultur mit Erfolg sogar zu eiuer Eingeborenen-Kultur entwickeln lassen. Auch Kaffee, Tee, Sisalhauf und andere Kulturen dürften gute Aussichten haben. An den trockeneren Küstenstrecken Guineas ist die Kokospalme von den Portugiesen in früherer Zeit angepflanzt worden. d) Die Viehzucht. Die trocknen Hochflächen des Sudan, auch im Hinterlande der deutschen Kolonien Togo und Kamerun, sind vor allem zur Viehzucht geeignet. Bei vielen Völkern tritt diese

7. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 54

1911 - Trier : Lintz
54 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. und der Kongowald wurden erst i. I. 1877 durch Stanley [ftänlij ent- deckt und bekannt). Der Sudan besitzt iin Senegal, Niger und dessen großen Nebenflüsse, dem Venne, Flußläufe, die wenigstens ans weiten Strecken als Schiffahrtstraßen dienen können, und der Kongo bildet mit seinen riesigen Nebenarmen ein weitverzweigtes Netz von Wasserstraßen, deren Gesamtlänge etwa 7 500 km beträgt. Zur Umgehung der durch Wasserfälle gesperrten Stromstrecken sind aber Eisenbahnbanten nötig. In Belgisch-Kongo sind diese meist schon ausgeführt. In fast allen europäischen Kolonien Westafrikas sind ferner Eisenbahnlinen, die von der Küste nach dem Innern führen, in Bau genommen; sie sollen die wichtigsten Gebiete des Hinterlandes dem Handelsverkehr und der Kultur erschließen. Nach ihrer Fertig- stellnng wird das Wirtschaftsreich des tropischen Westafrika noch viel größere Schätze auf den Weltmarkt liefern können, als es heute schon der Fall ist, namentlich große Mengen Palm kerne und Palmöl, Kautschuk, Elfenbein, Erdnüsse, Baumwolle, Mais, Kakao und andere Erzeugnisse des Plautageubaues, sowie Kupfer und Ziuu (aus dem Kataugagebiet). f) Die Bedeutung des Wirtschaftsreiches für Deutschland. Durch den Besitz von zwei wertvollen Kolonien, von Togo und Kamerun, ist Deutschland ein bedeutender Anteil an den Schätzen, am Handel und an großen Unternehmungen (Bahnkanten, Hafenbanten) im tropischen Westafrika gesichert. Der Handelsverkehr des Deutschen Reiches mit den Ländern des Sudan ist schon heute ziemlich bedeutend, aber noch sehr entwicklungsfähig, besonders der mit den eignen Kolonien. Der Handelsverkehr mit dem reichen Kongogebiete, den früher der bel- gische Kongostaat völlig unterbunden hatte, dürfte sich ebenfalls günstig entwickeln, nachdem Belgien einen Teil dieser Kolonie dem freien Ver- kehr geöffnet hat. Namentlich wäre es möglich, den Handelsverkehr aus dem erzreichen Katangagebiet zum Teil über Deutsch-Ostasrika zu leiten, wenn im 8 dieser Kolonie eine Bahn nach dem Innern erbaut würde. Im Jahre 1908 führte Deutschland aus Togo Waren im Werte von fast 4 Mill. Mark, aus Kamerun im Werte von 8v2 Mill, Mark ein, und seine Ausfuhr uach diesen beiden Kolonien betrug 21/* bezw. 6l/2 Mill. Mark. Aus Togo bezog es hauptsächlich Mais (21/* Mill. Mark), Kautschuk ('/-), Palmkerne und Palmöl ('/-) und Baumwolle (V*), aus Kamerun Kautschuk (5l/s Mill. Mark), Kakaobohnen (Ivb), Palmkerne und Palmöl und Elfenbein (V3). Viel bedeutender ist der Waren- austausch mit Britisch-Westafrika; er betrug fast 60 Mill. Mark in der Einfuhr (Palmkerne, Kakaobohnen, Palmöl, Kautschuk) und 12 Mill. Mark in der Ausfuhr. Aus Belgisch-Kongo bezog Deutschland ebenfalls Waren im Werte von 11 Mill. Mark (hauptsächlich Kautschuk), während seine Ausfuhr dorthin nur 1 Mill. Mark

8. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 56

1911 - Trier : Lintz
56 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschlands 1700 in) mit reichem Palmenschmuck, 2) die Woina-Dega (bis 2400 m) mit herrlichem, etwa südeuropäischem Klima und Pflauzeulebeu, die den größten Teil des nur in den tiefen Schluchten bewaldeten Hochlands mit umfaßt, und 3) die Dega, d. i. die sehr pflanzenarme und meist schneebedeckte Hochregion. Für den Ackerbau eröffnen die trocknen Steppengebiete Ostafrikas keine günstigen Aussichten. Auch der Boden hat vielfach eine ungünstige Beschaffenheit. Der vielverbreitete Lateritboden verlangt, weil er das Wasser rasch ein- sinken läßt, viel Feuchtigkeit, um gute Erträge liefern zu können. Von Erzeugnissen der trocknen Gebiete Ostafrikas ist der Kaffee zu nennen, dessen Heimat das Land südlich von Abessinien ist. Anderseits besitzt Ostafrika auch manche für Anbau und Besiedelnng wertvolle Gebiete, wie das Hochland von Abessinien, die übrigen Erhebungen auf dem Hochland, das Seen gebiet und deu regenreicheren Abschnitt der Ostküste. Abessinien hat durch seine bedeutende Erhebung gleichsam die Tropenlage eingebüßt. Seine Bewohner entgingen dem schroffen Wechsel zwischen der feuchtheißen Regenzeit und der heißdürren Trockenzeit. Ferner bot das fast mauerartig in Stufen aufsteigende Land mehr Sicherheit. Mit den drei Höhen- und Pflanzenzonen wechselt auch das Bild des Anbaues. In der heißen, meist mit Wald bewachsenen Kolla wird Durrah und Baumwolle geerntet. Die Haupt- zoue des Getreidebaues ist die zweite, umfangreichste Zone, die Woina-Dega. Weizen und Gerste werden in ihr viel angebaut. Auch die höher als 2400 m gelegene Dega gestattet noch deren Anbau. Erst in einer Höhe von 3w0 m hört dieser auf. Die übrigen Erhebungen sind gleich Abessinien wertvolle Kulturoasen in steppen- artiger Umgebung und gestatten ebenfalls in der untern heißen Zone Plantagen-, in der Mittlern Getreidebau. Das Seeugebiet Ost- afrikas ist fchon heute vou eiugeboreueu Völkern verhältnismäßig gut angebaut und ziemlich dicht besiedelt, namentlich das englische Uganda, doch auch ein Teil des deutschen Gebietes. Die günstige Verteilung der Niederschläge ermöglicht bei der stetig hoheu Wärme wenigstens ein zweimaliges Ernten. Hirse, Mais, Bananen und andere Gewächse werden von den Eingeborenen überall angebaut. Auch für Kaffee-, Zucker-, Baumwoll- und Tabakplantagen würden sich gute Aus- sichten eröffnen. Für Plantagenbau dürfte aber in erster Linie wegen der günstigen Lage der regenreichere Küstenstrich Ostafrikas in Betracht kommen. Am wichtigsten ist bisher der Anbau von Kokos- palmen, sowie der Gewürznelke, die besonders auf der wertvolleu Insel Sansibar gewonnen wird. Bedeutende Kaffee- und Sisal-

9. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 58

1911 - Trier : Lintz
58 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland. beteiligen. Der Küste der deutschen Kolonie fehlt es nicht an guten Häfen; Daressalam und Tanga als Ausgangspunkte von Bahnlinien sind die wichtigsten. Ungünstig ist, daß der Küste Deutsch- Ostafrikas die englische Insel Sansibar mit der gleichnamigen bedeutenden Hafen- und Handelsstadt vorgelagert ist. Auch durch die englische Ugandabahn und die englische Nordsüdbahn, die ganz Afrika von N nach S durchziehen soll, wird die Ausbreitung des deutschen Handels gehemmt. Um so mehr ist der weitere Ausbau des deutscheu Eisenbahnnetzes uötig. Günstig ist noch, daß Dentsch-Ostafrika nur wenig abseits von der großen Weltverkehrslinie liegt, die durch das Mittelländische Meer, das Rote Meer und den Indischen Ozean nach Süd- und Ostasien führt. Den bedeutendsten Handelsverkehr unterhält Deutschland mit seiner eignen Kolonie. Im Jahre 1908 führte es aus Deutsch-Ostafrika Waren im Werte von 6 Mill. Mark ein und im Werte von 7v« Mill. Mark dorthin aus; Die Einfuhr bestand hauptsächlich aus Kautschuk (Ivo, Sisalhaus (Vis), Wachs (3/s)r Kaffee (Vs) und Baumwolle (2/s). Der Handelsverkehr Deutschlands mit den übrigen Ländern Ostafrikas ist unbedeutend. Es betrug die Einfuhr aus Britisch-Ostafrika 3, die Ausfuhr dorthin lx/2, die Einfuhr aus Abessinien V2 nitd die Ausfubr dorthin V2 Mill. Mark, während mit Jtalienisch-Ostafrika gar keine Handels- beziehungen bestanden. Der gesamte Handelsverkehr Deutschlauds mit dem Wirtschaftsreiche Ostafrika betrug somit nur 20 Mill. Mark, wovon je 10 Mill. Mark, also die Hälfte auf die Einfuhr und auf die Ausfuhr entfielen. 6. Südafrika. (6. Wirtschastsreich.) § 24. a) Der Pflanzenbau. Das Tafelland von Südafrika, zu dem auch, als ein abgetrenntes Stück des Festlandes, die große Insel Madagaskar gehört, hat gleich Ostafrika im allgemeinen ein trocknes, infolge seiner Lage in der gemäßigten Zone aber viel kühleres Klima. Die Hauptregenquelle Südafrikas ist der Judische Ozeau. Deu meisten Regeu empfängt daher die Ostküste. Diese hat ein durchaus ozeanisches, das Innere und die Westküste Südafrikas dagegen ein kontinentales, trockenes Klima. Beim Aufsteigen zu den Gebirgs- stufen verlieren die Winde den größten Teil ihrer Feuchtigkeit; als trockene Winde erreichen sie die Hochflächen. Diese sind aber durchaus nicht regenlos, sondern nur verhältnismäßig regenarm, d. h. im Vergleich zur großen Wärme und zur starken Verdunstung. Die Regenmenge der meisten Gegenden ist so groß wie in Deutschland. Nach W nimmt sie ab. Der Küstensaum Deutsch-Südwestafrikas gehört zu deu regen- ärmsten Gebieten der Erde, da er unter dem Einflnffe kalter Meeres-

10. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 108

1911 - Trier : Lintz
108 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. Kvntiueutalmassen von den großen Senkungsfeldern, die sich mit den Ozeanen ausfüllten. Auch in späterer Zeit nahm diese senkrechte Schollenbewegung noch ihren Fortgang. Borgänge bei der Schollen- bewegung. Die Linie, in der der Abbruch einer Erdscholle erfolgt, nennt man Bruchlinie, die Ver- ändernng der Höhenlage der Schichten, deren Znsammenhang ,g durch den Bruch verloren geht, Verwerfung (Abb.20a). Kommt hierbei der rutschende Teil unter den andern zu liegen, so spricht man vou einer Überschiebung (Abb. 20 b). Neuere Forschungen Mb. 2», haben ergeben, daß ans der Erd- b, i)krf(äd)e äetoa(% Schub- Bewegungen stattgefunden haben. Der Bruch kann sich als eine ein- fache Verwerfung oder als einen Staffelbruch (Abb. 2la) herausstellen. g Durch die senkrechte Schollenbildung ent- steht entweder eine Grabensenkung (Abb. 21 d), wie der seenreiche ostafrika- Abb,2>, a) ©taffelbntdj, b') ©rabenfenlung. tische Graben, das Rote Meer und in Deutschland das Leinetal be? Göttingen und die Ober- rheinische Tiefebene, oder ein Kesseleinbruch, wie viele Oasen der Wüste Sahara, die tunesischen Schotts, das Hirschberger Tal, das Neuwieder Becken und Böhmen, oder eine Tieflandsbucht, wie die Eölner Bucht und die Schlesische Bucht, oder, weun man die stehengeblie- Abb. 22. Gebirgshorst. benen bezw. gehobenen Schollen ins Auge faßt, ein Gebirge vou einseitiger Erhebung, wie das Sächsische Erzgebirge und die Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene, oder ein Gebirgshorst (Abb. 22), wie der Harz.
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