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1. Die Weltgeschichte - S. IX

1835 - Mainz : Kupferberg
I Ix Zu Seite 10. v. E.g. A e t h i o p e u. Der äthiopische Stamm dehnt sich frühe ut Afrika vom Fuße der Mondgebirge auf einzelnen Kriegszügen über das atlantische Gebirg bis zu der gaditanischcn Meerenge aus. Als Königssitz und Mittelpunkt äthiopischer Religion und Cultur, sowie als Hauptstapelplatz des nordafrikanischen Handels, wird der Staat Meroe genannt, im Königreiche Sennaar, vom Nil und Astaboras eingeschlossen. Die Könige waren abhängig von den Priestern, bis Erga men es zur Zeit desptolemäos Ii. -öö. den Priester-Despotismus stürzte. A e g y p t i e r. I. Dunkle Sagenzeit bis zu den Sefostriden bis 1500 v. Ch. G. Die frühesten Ansiedelungen geschehen im Nilthale in Ober- ägypten, von Aethiopien (Meroe) und Indien her. Es entstehen mehre kleine Staaten mit ihren Herrscher-Familien, zunächst in Theben, Elephantine, This, Memphis rc. Kasten- eintheilung bildet sich allmälig aus*). Priester und Krieger suchen abwechselnd die Herrschaft an sich zu reißen. Die be- kanntesten Könige sind: Menes, erster Priester-König in This, der den Bast des Phtha-Tempels in Memphis beginnt. Busiris, der Erbauer des hundertthorigen Thebens. Möris, sein See, an dessen Nil-Kanäle das Labyrinth rc. Hyksos, Nomadenaus Arabien, brechen in Unterägypten 1800. ein, und bemächtigen sich der Herrschaft. Abraham kommt zu dem Pharao von Memphis, später Joseph mit den Israeliten, ■— Gosen. Die Hyksos werden vertrieben. Darauf beherrschen die Könige 1700. von Theben das ganze Land. Kriegerkaste an den südlichen Gränzen. •0 Herodotos nennt sieben Kasten: Priester, Krieger, Rinderhirten, Schweinhirten, Kanflcute, Dolmetscher und Schiffer. Diodorvs nennt sechs: Priester, Könige, Krieger, Hirten, Ackerleute und Handwerker.

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 42

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
42 Erster Zeitraum. Eh., denn er heirathete die Königin, nachdem er den Kandaules mit eigener Hand gemordet und ward Lydiens Herrscher. Die Fabel schrieb sein überschwengliches Glück einem Zaubecringe zu, den er, als Hirt, einst in einer Höhle gefunden. Krösus be- schloß diese Dynastie; vom höchsten Gipfel irdischer Größe stürzte er zum tiefsten Elende herab. Er unterlag der Uebermacht des er- obernden Cyrus 557 v. Eh. und gedachte, beim Uebermaße seines Unglücks, der Worte, welche der weise Solo» ehemals in den Ta- gen des Glücks zu ihm gesprochen hatte. §. 12. Aegypten. Moses, Herodok 2. B., Manetho, Strabo, Diodorus v. Sicilien, Ditmars Be- schreibung d. alten Aegypt. 2. Aufl. v. Paulus verbessert. 1794 — 98. 5 Thlr. 10 Gr. Mair's Reise nach Constantinopel, Aegypten, Jerusalem u. auf d. Libanon. Her- ausgeg. v. Appenzeller. 1815, 3 B. Pr. 2 Thlr. f. Er. Malerische Reise in Ae. gypten und Syrien ub. Constantinop. nach Griechenl., Dalmatien, Jllyr. Neap. u. Sicil. Leipz. b. G. Fleischer 1820. 6 Bdchen in. 103 Kupft. Pr. 12 Thlr. Brcdom'r Handb. d. alten Geschichte. Aegypten grenzt im Osten an Palästina, Arabien und den arabischen Meerbusen, im Westen an Libyen und Marmarika, im Süden an Aethiopien und im Norden an das mittelländische Meer. Nach diesen Grenzen des 5ten Jahrhunderts v. Ch. be- trug dessen Flächeninhalt 1500 Quadratmeilen, kam also Schott- land an Größe gleich; bei den alten Hebräern heißt Aegypten Mizraim, bei den heutigen Arabern Mezr. Fast nie steigen Regenwolken an dem ewig heitern Himmel auf, dagegen empfängt dieses Land seine, durch Schlamm befruchtende, Bewässerung durch den Nil, welcher regelmäßig, vom August bis zum Oktober, über seine Ufer tritt, und ämst'g leiten die Einwohner die Strömung durch Canäle bis in die entferntesten Gegenden. Das alte Ae- gypten war, durch seine Fruchtbarkeit, fast sprichwörtlich berühmt. Es hieß die Kornkammer der übrigen Länder, trug dre nährende Lotuspflanze, die Papyrusstaude, brachte Flachs und Baumwolle hervor; an Holz und Metallen aber war es arm. Der üppigste Fruchttrieb fand im Delta statt. Aegypten wird in Ober-, Mit- tel- und Unterägypten getheilt. Oberägypten, auch Thebais, von seiner Hauptstadt Thebä, war sehr früh bebaut und bewohnt. Gewerbe, Handel und Künste blühten daselbst schon, als in andern Ländern kaum deren erste Anfänge aufdämmerten. Bis zur fabelhaftesten Ueber- Ireibung berühmt ward das ägyptische Theben. Es lag an bei- den Ufern des Nils und durch 100 Thore sollen die zahllosen Einwohner aus und ein gewallt seyn. Majestätische Paläste und Tempel erhoben sich im Innern dieser colossalen Stadt, von roel-

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 35

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
35 Asiatische Nebenländer. jedoch denen eines Meders vom Mittelstände nicht gleichkamen. Astyages wollte diese Vermahlung, weil ihn bedeutsame Traume, welche ihm Unglück von seiner Tochter Nachkommen zu weissagen schienen, beunruhigten. Cyrus kam aus dieser Ehe; wunderbar ward er beim Leben erhalten, denn sein Großvater ließ ihn aus- setzen, und zum Jünglinge gereift, stieß ihn Eyrus, in Verbindung mit Harpagus, dem Befehlshaber der medifchen Heere, vom Throne, soo und begründete die große persische Monarchie, worein Medien vec- v. Ct>. schmolz, besten letzter König Astyages war. Eine durchaus despotische Regierung lastete auf diesen drei Völkern. Der Wille des Königs war das unbedingt waltende Gesetz, wider das keine Regung eines freien, selbstdenkenden Gei- . stes etwas galt. Ein grober Götzendienst machte die Religion aus, welcher alle huldigten. Thiere, auch Pflanzen, waren Gegen- stände der Anbetung, und Menschenopfer gingen im Schwange. Die Babylonier beteten noch die Gestirne an, schrieben denselben einen verhängnisvollen Einfluß auf die menschlichen Schicksale zu, verloren sich in astrologischen Träumereien, welche hauptsächlich von ihrer Priestercaste, den Magiern oder C halbäern, genährt wurden. Uebrigens standen die Babylonier an Bildung am höch- sten; Industrie, Gewerbe und Handel übten ihren Verstand und. ihre Thätigkeit, dagegen aber stöhnten sie ungescheut den empö- rendsten Lüsten. Die Assyrier scheinen am rohesten und trägsten gewesen zu seyn, die Meder zeichneten sich durch einen wilden, kries gerischen Geist aus. §. 10. Asiatische Rebenländer. Syrien — 2tcmenten — Baktricn — Scythien — China ^ Indien — Arabien. Syrien, irrt engem Sinne, lag zwischen dem Mittelmeere und dem Euphrates, nördlich stieß es an Cappadocien, nordwest- lich an Cilicien, und südlich an Phönicien. Nicht selten aber wur- den auch, mit schwankender Unbestimmtheit, die Länder Mesopo- tamiens vom Mittelmeere bis an den Tigris und zum Taurusge- birge, von den Hebräern Ar am genannt, dazu gerechnet. Der Hauptstrom Syriens, der Orontes, entspringt am Libanon, nimmt seinen Laus nordwärts und ergießt sich, bei dem Berge Casus, ins Mittelmeer. Damaskus, am Ehrysorrhoas (dem Goldstrom) gelegen, in einer fruchtbaren, lachenden Ebene, war die Hauptstadt. Nur gelegentlich geschieht Syriens Erwähnung, so daß eine zusammenhängende frühere Geschichte desselben nicht zu ermitteln ist. Die ersten Einwohner waren Nomaden, bildeten nachmals kleine Reiche, unter denen die Könige von Damaskus besonders Vorkommen, gelangten aber nie, wie Medien. Babylonien 3*

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 36

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
30 Erster Zeitraum. und Assyrien, zu' einiger Bedeutung, sondern unterlagen viel- mehr abwechselnd den Angriffen der erobernden Nachbarstaaten. Armenien, nördlich vonpontus, östlich von Medien, westlich von Eappadocienund südlich von Mesopotamien begrenzt. Der Euphrat und Tigris nehmen in selbigem ihren Ursprung. Trotz seiner hohen Lage und Schneegebirge war Armenien dennoch ein fruchtbares Land. Die mildern Thaler erzeugten Weintrauben und lieblich duftende Pflaumen; die Gebirge lieferten Gold und Silber, die Niederungen Getraide; die armenischen Pferde und Maulthiere wurden vorzugsweise gesucht; desgleichen gehörten die armenische Malererde und die zum Policen des Marmors besonders geeigne- ten Schleifsteine unter die Handelsartikel dieses Landes. Die Ein- wohner hatten an Lebensart, Sprache und Sitten vieles mit den Syrern gemein, und geriethen anfangs unter medtsche, dann unter persische Oberherrschaft. Baktrien, östlich von Indien und Scythien, nördlich von Sogdiana und dem Opus, südlich und westlich von Persien um- geben , war eines der ältesten Reiche, dessen Geschichte über die von Assyrien und Medien hinausgeht. Nur Bruchstücke sind aus derselben noch vorhanden. Nach diesen vereinigte Dsj em schi d, ein tapferer König, die getrennten Stamme zu einem Volke, drang vom rauhen Norden in südlichere Gegenden vor, erbauete eine Burg in Ber (Parsis), woraus Persepolis erwuchs. Eine reinere, veredeltere Religion, als die anderwärts herrschende Abgötterei, das Lichtgesetz, Ormuzd, ward das stärkste Band für die hochasi'atifchen Völker. Das fleckenlose Element des Feu- ers war ihnen das Symbol der Gottheit; zwei Grundwesen ver- ehrten sie, den Ormuzd, den Urquell alles Guten, und Ahri- man, den Schöpfer der bösen Geister. Zoroaster entwickelte hieraus seine, auf den Feuer dienst begründete Religion. Baktra scheint die Residenz der baktrifchen Könige gewesen zu seyn. Nach mehrmaligen, vergeblichen Versuchen eroberte sie Ni- n u s, und Baktrien ward eine Provinz des großen assyrischen Reichs, nach dessen Zerstückelung, unter Sardanapal, es an Me- dien kam, bis es Cyrus, nach Besiegung des Astyages, seinem neu begründeten persischen Staate einvecleibte. Scythien hieß den Alten in schwebender, schwankender Ungewißheit, der äußerste Rand der Erdscheibe von Nordost bis Nordwest. Vergeblich würde man sich bemühen dessen bestimmte Grenzen aufzusuchen, doch nennt Herodot, als umgrenzende Flüsse, denrha, die Wolga, den Tanais, Don, den Borysthenes, Dnepr, den Ty ras, Dniester, und den Jfter, die Donau. Die Scythen waren Nomadenstamme, wild und roh, geschickt den Bogen zu führen und von ihren pfeilschnellen Pferden herab gegen den Feind zu fechten, bald hitzig anprallend, bald rückwärts aus einan- der staubend. Sie liebten starke Getränke und aßen das Fleisch

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 43

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Aegypten.' 43 cher heut zu Tage freilich nur noch Ruinen vorhanden sind, aber ihre meilenweite Ausdehnung zeugt von der ehemaligen Größe und Herrlichkeit; ein Städtchen, Karnak genannt, und die Dörfer Gour- nou, Medinet-Habau und Luxor stehen jetzt auf dem Platze, wo einst das alte Theben prangte. Die Städte Tentyra, This, Koptos, Ptolemais, Syene, so wie die beiden Nilinseln Elephantine und Philä, unweit der Katarakten, gehörten noch zu den Merkwürdigkeiten Oberägyptens. In Mittel-Aegypten, oder Heptanomis, war Mem- phis, am Nil, die Hauptstadt, deren Erbauer Menes gewesen seyn soll. Nur durch die angestrengteste Mühe und einen aufge- führten Wall konnte man der sumpfigen Umgegend einen festen Grund abgewinnen. Zwar kam Memphis niemals dem alteren Theben an Pracht und Größe ganz gleich, aber Handel und Schif- fahrt verliehen selbigem allmahlig einen so blühenden Wohlstand, daß es die Könige zu ihrer Residenz wählten. Die Pyramiden be- finden sich in dessen Nähe; Memphis selbst aber ist in der neuern Zeit bis auf die leiseste Spur verschwunden; der sumpfige Boden und die Ueberschwemmungen des Nils verschlangen auch die letzten Trümmer. Zwei Seen, der Möris und Menessee, befeuch- teten Mittelägypten, und zwei Oasen, mit einem saftigen Grün übcrkleidete und durch eine üppige Vegetation wuchernde Bezirke, die wie Inseln einzeln in dem wüsten Sandmeere liegen, befanden sich eben daselbst. Unter-Aegypten endlich machte den fruchtbarsten und angebautesten Theil des ganzen Landes aus. Das Delta, von den sieben Mündungen des Nils theils durchströmt, theils be- grenzt, enthielt geräumige Weideplätze und viele blühende Städte. Die uralte Stadt O n, bei den Griechen Heliopolis, war der Wohnsitz eines Priestervereins; Sai s, angeblich die Vaterstadt von Cecrops, Tunis, Pelusium, der Schlüssel von Aegypten, Naukrcrtis und Alexandria, waren sammtlich nahmhast und weltberühmt. Bei letzterem befand sich eine Warte, in kopti- scher Sprache Pharus, ein Name, der in der Folge allen War- ten und Leuchtthürmen beigelegt worden ist. Die Aegvpter, das vierte der Hauptvölker der ältesten Geschichte, sollen von Aethiopien eingewandert seyn und sich zuerst in Oberägypten angesiedelt haben. Doch lassen Sitten, Gebräuche, Religion, Priesterregierung und ihre Absonderung nach Kasten auch auf eine Verwandtschaft mit den Indern schließen. M e- n es wird als der erste, fabelhafte König Aegyptens genannt, der in dem alten T h e b ä residirte. Abraham findet jedoch schon um 2000 w. Ch. zu Memphis den Pharao, oder König, von einem glänzenden Hofe umgeben, weshalb sich also damals be- reits eine höhere Verfeinerung von dem erstcren Staate nach die- sem verbreitet haben mußte. Von der despotischen Willkühr der Re--

6. Vollständiges Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 66

1829 - Darmstadt : Heyer
66 Physische Geographie sind bemerkenswerth: das Kaspische Metr (mit salzigem Wasser) in Rußland, Persien und der Tartarei, der Uralsee in Rußland und der Tartarei, der Baikalsee in Rußland, der See Wan und das todte Meer (letzteres mit sehr bitterem, mit Salz, Asphalt und Schwefel vermischtem Wasser) in der Türkei, und der See Terkiri in Tibet. — Afrika, bis setzt noch wenig erforscht, wird in seiner größten Ausdehnung von Westen gegen Osten, von einem zusammenhängenden Hauptgebirgszug durchschnitten und erhalt dadurch ebenfalls eine nördliche und s ü d- liche Hauptabdachung. — Jener Gebirgszug, an dem Vorgebirge Sierra Leona beginnend, erstreckt sich unter dem Namen des Konggebirges, des Kumrigebirges (Mondgebirges), das den Haupt- stamm der Afrikanischen Gebirge bildet, und der H a be sch inische n Alpen bis zum Vorgebirge Gar- dafui. Von den Habeschinischen Alpen zieht ein Gebirgs- zug nördlich bis über die Landenge von Suez, und steht mit dem hohen Atlasgebirge an dem nordwestlichen Ende Afrika's in Verbindung. Ganz Südafrika, von der terrassenförmig aufsteigendcnsüdspitze des Vorgebir- ges der g u t e n H o f f n u n g bis zu dem Hauptgebirgs- zuge, bildet höchst wahrscheinlich ein zusammenhängendes Hochland, das sich zu beiden Seiten in terrassenförmigen Absätzen in die Meere senkt. Man kennt hier an der Ostküste einen Theil des Schneegebirges Lupata (Spina Mundi), das mit den Karrobergen im äußersten Süden zusammenhängt. Die Hauptflüsse auf der nördlichen Hauptabdachung sind: der Nil, der Senegal, der Gambia und der Niger (Joliba, Guin); auf der südlichen: der Zaire (Congo), der Zam b e se und der Or an g efluß. Von Landseen kennt man den T z a n a oder D e m b e a in Habesch, den Tsaab und Dibbi in Sudan, und den Marawi in den Landen der Gallas. —

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 40

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
40 Das Altertum. (Baukunst) und der Skulptur (Bildhauerei) kolossal (rieseu-mäßig) und nahmen oft viele tausend Menschen ans einmal in Anspruch. Die vorzüglichsten Baudenkmäler sind die Pyramiden, die Obelisken, die K atakomben oder Königsgräber, die K ö-nigspaläste und die Tempel. Anmerkungen. L Unter Ägypten begreifen wir das untere Nilland im Gegensatze zu N nb len oder Äthiopien, dem mittlern, und Abessinien, dem obern Nillande. Der Nil tritt bei Syene in Ägypten ein, wälzt sich eine Zeitlang über Felsen fort und fließt dann durch ein Thal, das etwa 3 Stunden breit und nichts anderes als das Nilbett ist. Der Nil hat nämlich ein doppeltes Sbett, das gewöhnliche und das außergewöhnliche, in das er im Monat Juni anstritt, um das Land auf beiden Uferseiten zu überschwemmen. Dieses außergewöhnliche Nilbett nun ist Ober- und ; 8i,P ten' unfc "eben diesem schmalen Streifen Landes riehen sich Wüsten und Felsen her. Unterägypten dagegen ist eine Ebene, welche erst durch den Schlamm, den der Nil am Meeresnfer zurückließ, gebildet wurde. Diesem Schlamme des Nils verdankt Ägypten seine Fruchtbarkeit, weshalb man iu deu ältesten Zeiten darauf bedacht war, das Jciltüaffcr durch Kanäle über das ganze Land zu leiten und regelmäßig zu verteilen. Während das Nilwasser weiß ist, wird dasselbe, sobald der Nil steigt, grün, dann rötlich, der Schlamm aber ist schwarz^ Bon der Farbe des Schlammes soll auch Ägypten den Namen Khemi, d. H. das schwarze Land, erhalten haben, wie die Einwohner ihr Land nannten. Wahrscheinlicher aber ist, daß Khemi das Land des Cham heißt, dessen Nachkommen hier einwanderten, wie auch die Heilige Schrift das Land Mezraim nennt. Mezraim aber war ein Sohn Chams. 2. Ägypten war zur Zeit seiner Unabhängigkeit ein sehr fruchtbares Land, das alle Nachbarländer mit Getreide versorgte und deshalb die „Kornkammer des Orients" genannt wurde. Zuckerrohr, Reis, Flachs und Baumwolle bedürfen beinahe gar keiner Pflege. Die Papyrus-stande ist ein Schilf ^ welches am Ufer des Nils wächst; ihre breiten Blätter werden geglättet und zusammengeheftet. So dienen sie als Schreibmaterial und werden als Zeug verarbeitet. Der Überfluß au Brotfrüchten begünstigt die Vermehrung der Bevölkerung. Ägypten ernährte zur Zeit seiner Blüte 27 Millionen Einwohner; als es zur Zeit der Römer schon heruntergekommen war, hatte es noch 7v2, jetzt dagegen nur 572 Millionen Einwohner. Das Land hat nämlich seine Fruchtbarkeit verloren, da der Schlamm in Oberägypten und Mittelägypten sich so anhäufte, daß der Nil nicht mehr austreten kann und die Kanäle versandet sind. In Unterägypten teilt sich der Nil in drei Äste und bildet ein Dreieck, das sogenannte Delta. Jene drei Äste teilten sich ehemals wieder in sieben Zweige, die in das Mittelländische Meer einmündeten. Bon diesen sieben Mündungen sind fünf ebenfalls versandet. Sv ist Ägypten heute mehr Wüste, als angebautes Land. Der Nil bewässert nicht mehr die Wüste, wohl aber hat die Wüste den Nil erreicht. Auf der rechten und linken Seite des Nils sind Kalk- und Sandsteingebirge, welche Ägypten im Westen von der Libyschen Wüste und im Osten vom Roten Meere trennen. Diese Gebirge lieferten die vortrefflichsten Bausteine. In Unterägypten gehen die Gebirgszüge auseinander,

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 32

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
32 Das Altertum. Auch in der Mathematik, der Astronomie und Zeitrechnung hatten die Chinesen Kenntnisse, ohne aber weitere Fortschritte zu machen. 2. Sehr ausgebildet ist bei den Chinesen die Sch reib eknnst, ja sie ist so verwickelt, daß die geistige Bildung dadurch nicht gefördert, sondern vielmehr gehindert wird. Die Sprache der Chinesen besteht namlrch aus 450 unveränderlichen Wurzelsilben, aus denen durch Zusammensetzung etwa 1200 Worte gebildet sind, die wieder beim Ans-sprecheu verschieden betont werden, so daß ein Wort oft 30—40 verschiedene Bedeutungen hat, je nachdem es ausgesprochen wird. Der Schriftzeichen sind es aber mehr denn 80 000. Es lernt nun jeder so viel er braucht, und nur wenige sind der Schrift vollständig kundig. Die geistige Bildung ist überhaupt nur eine sehr beschränkte, denn der Staat bestimmt die Art und deu Inhalt des Unterrichts, läßt die nötigen Bücher machen, unterwirft die Gelehrten einer Reihe von Prüfungen, von denen keine überschritten werden darf, und regelt so die Wißbegierde nach einer Menge unwandelbar bestehender Vorschriften. 3. Der Handel im Innern von China war immer beträchtlich und wird hauptsächlich durch die zahlreichen Flüsse, durch künstliche Kanäle und gnt gepflasterte Straßen vermittelt. Auch die Lastwagen zum Transport der Waaren sind eine Erstndnng der Chinesen, die nicht lange nach Christi Geburt fällt. Die hauptsächlichsten Handelsartikel sind Thee, Salz, Reis, Baumwolle, Seide, Leinwand, Wollegewebe, Zucker, Getreide, Bauholz, Rindvieh, Pferde, Tierfelle und Pelzwerk. Ganz besonders schwunghaft wird der Seidenhandel betrieben. Die chinesischen Bauern kleideten sich schon in Seide und schliefen in seidenen Betten, als die ersten Europäer ihr Land betraten. Da es in einem so großen Reiche Länder des heißen wie des kalten und des gemäßigten Klimas gibt, von denen jedes seine eigentümlichen Produkte (Erzeugnisse) hat, welche die Provinzen untereinander austauschen können, so ist der Binnenhandel sehr großartig. Dagegen war der Handel nach außen begreiflich unnötig, da alle Bedürfnisse aus dem eigenen Lande bezogen werden konnten, und deshalb auch verboten. 4. Die chinesische Mauer sollte dazu dienen, das Reich gegen die Bewohner des Hochlandes im Norden zu schützen. Sie ist über 1300 km lang, zieht über Gebirge, vou denen eines 1500 m hoch ist, und auf Stützmauern über Flüsse. An vielen Orten zwei- und dreifach, besteht sie aus einem durchschnittlich 11 m hohen Erdwall, der auf einem über 1 m hohen Unterbaue von Granit ruht und an den Seiten mit einer 1 m starken Mauer von Backsteinen bekleidet ist. Von 2 zu 2 m sind Schießscharten angebracht, und alle 200—300 Schritte ragen 13 m hohe Türme hervor. An einzelnen Punkten erreicht die Mauer eine Höhe von 26 m, an einem sogar von 38 m. Im Jahre 214 v. Chr. wurde sie begonnen , bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. daran gearbeitet, erhielt aber erst im 7. Jahrhundert ihre jetzige Ausdehnung. Gegen Korea hin hängt sie mit einem 800 km langen Pfahlwerk zusammen. 5. Die eingebornen Chinesen bekennen sich der großen Mehrzahl nach zur Religion des Fohi, der sich später mit dem Buddhaismus vermischte, wie er in Indien einheimisch ist. Dieses seinem Wesen nach der Urreligion nahestehende Bekenntnis kennt Einen Gott, hat einen eigenen Gottesdienst, Tempel, Opfer und Priester (Bonzen, d. i. Fromme). Es ist aber durch menschlichen Aberwitz und Eigennutz greulich entstellt. Deshalb standen zwei Männer auf, welche reinere Religionsbegriffe verbreiten wollten. Das waren La-o-tse und 50 Jahre nach ihm Kong-

9. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 46

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
280 0. Chr. 46 Das Altertum. Nur einige wenige Staaten, in denen Semiten unter die Cha-mifett eintraten ^verdienen Erwähnnng. Ein solcher von Semiten bewohnter ^taat unter äthiopischen Völkern ist der Staat Meroe, eine ägyptische Priesterkolonie. Obwohl in steter Verbindung mit dem Mntterlande, war Meroe doch abgeschlossen von den übrigen Völkern, und entwickelte deshalb seine Kultur in so auffallend ähnlicher Weise mit der Kultur der Ägypter, bajj man bis in die neueste Zeit glaubte, Ägypten sei von Meroe aus bevölkert worden. Die Abgeschiedenheit, in welcher dieses Land verblieb, ließ es die vortrefflichen Einrichtungen, welche die Einwanderer^ mit sich brachten, längere Zeit bewahren, und so war dieser ötcmt vielleicht der am besten regierte des Altertums. Er wurde von einem Könige beherrscht, der zwar nach den Gesetzen der Priester regieren mußte, aber nicht von ihnen, sondern vom Volke ans der Zahl derer gewählt wurde, welche als die Würdigsten bezeichnet wurden. Meroe war vorzüglich ein Handelsstaat, und die Zahl der Krieger mag erst gestiegen sein, als die ägyptische Kriegskaste auswanderte, vom Könige von Meroe aufgenommen wurde und Ländereien angewiesen erhielt. Von da an gebot der Köuig über 250 000 Mann Soldaten. Etwa 370 Jahre nach dieser Einwanderung aus Ägypten wurde die ^rie-sterherrschast vom König Ergameues vernichtet und der Staat in ein unumschränktes Königtum verwandelt. Seit dieser Zeit verlor Meroe seine Wichtigkeit: sein Handel hörte auf und es fehlen alle Nachrichten über das Schicksal dieses einst so blühenden Landes. Anmerkungen. 1. Unter Äthiopien verstanden die Alten ganz Afrika, soweit es südlich von Ägypten und der Libyschen Wüste liegt. Hier wohnten wilde Negerstämme, deren Namen nur aufgeführt zu werden brauchen, um deu Zustand der Roheit zu bezeichnen, in der sie lebten. Es waren die F i s ch e s s e r (Jchthyophägen), die S ch i l d k r ö t e n e s s e r (Cherolophägeu), die W n r z e l e s s e r (Rizophägeu), die S t r a n ß en e s s e r (Stnithophägen), die H en sch recken esse r (Akridophägen) und andere. Auch die Tro-giodytcn (Höhlenbewohner) waren Äthiopier. 2. Der Staat Meroe selbst lag im Mittelnillande und umfaßte einen Teil des heutigen Nubien und Sennaar. Dort bilden die beiden Flüsse Astäböras (Takazze) im Osten und Astäpus (Bahar-el-Abiud, weißer Nil) im Westen eine Insel, wohin die Alten das Goldland verlegten. Von der Hauptstadt Meroe findet man noch Ruinen und bei der Stadt Schendi finden sich noch 45 Pyramiden ganz nach ägyptischer Bauart geformt. Wie Ägypten, so sandte auch Meroe wieder Priesterkolonien aus, besonders in die afrikanischen Oasen, d. i. in die fruchtbaren und bewässerten Flecke der Wüsten, die gleichsam wie eine lachende Insel im Sandmeere liegen und den Karawanen Punkte zum Ausruhen

10. Kleines Handbuch der Realkenntnisse und deutschen Sprachkunde für Schüler in Volksschulen - S. 59

1835 - Darmstadt : Jonghaus
59 denraupen; Gewürze, Arzneikräuter, Caffee, Thee, Zucker, Baumwolle, Reiß; Perlen, Gold, Silber und die vorzüg- lichsten Edelsteine. 75. Asien zerfällt in Nord-, Oft-, Süd-, West- und Mittel- oder Hochasien. 76. Zu Nordasien rechnet man: Sibirien und die Halbinsel Kamtschatka. Oftasien enthält: Tungusien, Korea, China und Japan. Südasien: Hinterindien, Vorderindien (beide auch Ostindien genannt, wozu auch noch die Inseln: Ceylon, Sumatra, Bornea, Java, Cele- des, die Molluken- oder Gewürzinseln rc. gehören), Persien und Arabien. Weftasien: die asiatische Türkei und die russischen Besitzungen am Kaukasus (Kaukasien). Mittel- asien: Tibet, die Mongolei, die Tatarei und die Bu- charei. 77. Die vorzüglichsten Städte sind: in Sibirien: Tobolks, Jrkutzk, Nertschinsk; in China: Peking, Nan- king, Kanton; in Japan: Ieddo, Miako, Nangasaki; in Ostindien: Calcutta, Madras, Bombay, Surate, Lahor, Delhi; in Persien: Teheran, Tauris, Jspahan, Schiras; in Arabien: Mekka, Medina, Maskat, Mokka; in der asiatischen Türkei: Smyrna, Damask, Aleppo, Jerusalem, Bagdad; in Kaukasien: Tiflis, Baku, Erivan, Achalzik; in Tibet: Bassa; in der Mongolei: Dschehol, Maimat- schin; in der Tatarei: Taschkent, Buchara, Samarkant; in der Bucharei: Jerken oder Perkand. Afrika. 78. Afrika bildet eine große Halbinsel, indem es nur durch die Landenge von Suez mit dem festen Lande (Asien) verbunden ist. Es grenzt gegen Norden an daö mittelländische Meer, gegen Osten■ an den arabischen Meer- busen und das indische Meer, gegen Süden und Westen an das atlantische Meer. 79. Dieser Erdtheil soll 528,000 Q.-M. enthalten, und 200 Millionen Menschen zählen, die größtentheils Heiden und Muhamedaner sind ; doch trifft man auch Chri- sten und Juden an. 80. Gebirge: der Atlas, die habeffinischen Alpen und das Mondsgebirge. Flüsse: der Nil, der Senegal, der Niger, der Gambia, der Zaire (Congo), der Elephantenfluß.
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