1835 -
Mainz
: Kupferberg
- Autor: Graff, Georg
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gymnasium, Höhere Lehranstalt
- Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
- Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
- Geschlecht (WdK): Jungen
» '
28 Di e d e r.
v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger
536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird
von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,—
Babylonien persische Provinz.
Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der
Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte
Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden
Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im
Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc.
Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien,
Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in
der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig.
Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen
bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier
Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt,
Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien.
-1 - • ■ ^
§. 12.
Meder.
* Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter
assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der
Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht,
und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht.
821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien;
aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis
gegen 711 v. Ch.
700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen
Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana,
Gerechtigkeitspflege rc.
647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den
assyrischen Nabuchodonosor.
625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt
die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück-
606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo-
polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt
die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft
1832 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Volger, Wilhelm Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 5
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
17
Gewàsser. Producte.
§. 38. Streme: a) Amerika, Maranhon (maranjong),
übcr 70o Mellen, Rio de la Plata, Orinoco, Mississippi und
Missuri, b) Afrika, Nil, fast 550 Meilen, Niger oder Joliba
(dscholliba), Senegal, Gambia, Oranien Flutz. 0) Asien. Jantse-
kiang (Groster Flusi) 650 Meilen, Hoangho (Blauer Flusi), Obi,
Lena, Jenisei, Eufrat, Tigris, Indus, Ganges, Bramaputra,
Jrawaddi, Saluan, Menam und Mekong. ci) Europa, Wolga,
über 400 Meilen, Don, Dnjepr, Donau, Rhein, Elbe, Weichsel.
§. 39. Wasserfàlle: a) Amerika, Niagara, im Mississippi,
im Orinoco der Tequendama (tekendama^ in Kolumbien. b) Eu-
ropa, im Rbein bei Schafhausen, der Staubbach, Flüsse in Nor-
wegen und Schweden.
Naturproducte.
h. 40. Getreide, fast in allenlander der gematzigten Zone;
in S. mehr Mais und Weizen, in N. mehr Rocken und Ha-
fer. Reis, in ganz S. Asien, auch in S. Europa und N. Afrika.
Obst, in Europa, W. Asien, N. Amerika. Südfrüchte, fast in
alien Landern der heisien und gemàsiigten Zone bis zum 45° der
Breite. Pamswurzel, Bataten und Maniok, in Australien,
Mittelafrika, Westindien, Südamerika. Brotbaum, in Austra-
lien. Wein, in Sud - und Mttteleuropa bis 51°Br., in Klein-
asien und Kaukafien noch wild, im Cap Lande, auf den Kanari-
schen Jnseln; Madeira. Kaffee, in Westindien, Brasilien, Java,
Arabien, Jnsel Bourbon und Moritzinsel. Zucker, in Westindien,
Brasilien, Agypten. Thee, in Schina, Japan. Muscatnüsse
und Gewürznáglein, auf den Molukkischen Jnseln. Zimmt,
in Ceilon. Jngwer und Kardamonen, in Ostindien. Pfef-
fer, in Ostindien, Westindien, Guinea. Kakao und Vanille,
in Mexico, Guatemala, Kolumbien. Taback, in Asien, Amerika,
Europa. Wohlriechende Harze und Balsame, in Arabien,
Persien, Ostindien. Palmen, in Westindien, S. Amerika, Au-
stralien, Afrika und S. Asien. Ebenholz, in Senegambien und
Guinea. Mahagoni, Fernambuk und Campeche Holz, in
Mexico, Westindien, Brasilien. Flachs und Hans, in Europa.
Baumwolle, in S. Asien, Agypten, Westindien. Chinarinde,
in Perù. Sei de, in S. Asien, S. Europa. Pelzthiere, in Si-
birien, N. Amerika. Tiger, in Ostindien. Lowen, Hianen,
Leoparden und Panther, in Afrika, S. Asien. Elefant, in
Osiindien, S. und Mittelafrika. Kamel, in Persien, Arabien,
Türkisch Asien. Llama, in S. Amerika. Giraffe und Zebra,
in S. und Mittelafrika. Rennthier, in den nordlichsten Gegen-
den von Europa, Asien und Amerika. Krokodil, in Agypten,
Ostindien und Amerika. Flutzpferd. in Mittelafrika. Nas-
horn, in Mittelafrika, Ostindien. Kanguru und Schnabel-
thier, in Neuholland. Faulthier, Tapir, Gürtelthier und
Schuppenthier, in S. Amerika. Beutelthiere, in Amerika,
Volger's-Leitf. 5teaufl. 2
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- Autor: Volger, Wilhelm Friedrich
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- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
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- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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9
Products. Der Mensch.
Nachtigallen, Seidenraupen. Die nördliche kalte Zone, denn
die südliche kennen wir so gut wie gar nicht, ist am wenigsten mit
Producten versehen. Von Metallen hat sie wenig Spuren; von
Pflanzen nur Moose, Löffelkraut und verkrüppeltes Weiden- und
Birkengesträuch; dagegen Eisbären, Rennthiere, Wallrosse, See-
löwen und viele Seevögcl. — Manche Producte finden sich nur in
einzelnen Erdtheilen, Ländern ode.r Inseln. So hat Amerika
allein das Llama (ljama), den Kuguar, den Moschusochsen, Faul-
thiere, Gürtelthiere, Kolibris, Klapperschlangen, Kakao, Vanille,
Chinarinde u. a. m. Asien allein hat die, meisten europäischen
Hausthiere wild, den Königstiger, den grunzenden Ochsen, In-
dianische Schwalben, Muskatnüsse, Zimmt und andere Gewürze,
Türkis, Rubin u. a. m. Afrika hat eigenthümlich die Giraffe,
das Zebra, den Gnu, das Ichneumon, den Ibis, den Butterbaum
u. a. m. Nur in Neuholland findet sich das Känguru, das
Schnabelthier, schwarze Schwäne u. a. m. Manche Producte da-
gegen sind fast über die ganze Erde verbreitet, z. B. der Hund, die
Ratte, der Bär, der Seehund. Rindvieh, Pferde, Schweine, Ka-
tzen, Getreide, Kupfer und Eisen.
Der Mensch.
§. 12. Nur wenige Lander der Erde sind nicht von Menschen
bewohnt, keins vielleicht unbewohnbar; einige Länder haben
dagegen mehr Bewohner, als sie bequem ernähren können; diese
sind übervölkert. Die Menschen theilen sich in Völker, Na-
tionen. Die Nationen sind unter sich verschieden
1) durch Körpergestalt und Farbe,
2) durch Sprache,
Z) durch Lebensart,
4) durch Geistesbildung,
5) durch Religion,
6) durch Verfassung und Staatseinrichtungen.
tz. iz. Nach der Körpergestalt und Farbe theilt man das
Menschengeschlecht in fünf Menschcnstamme und Rassen: a)
den gelben oder Mongolischen Stamm mit schwarzen schlichten
Haaren, in Nordost - und Mittelasien und in den nördlichsten Thei-
len von Europa und Amerika; b) den braunen oder Malaii-
schen mit schlichten Haaren, in Südostasien und Australien; c) den
schwarzen oder Negerstamm mit wolligen Haaren in Süd-
und Mittelafrika und Australien; d) den rothen oder Amerika-
nischen mit schlichten Haaren, in Amerika; e) den weißen oder
Kaukasischen mit schlichten Haaren, in Europa, Nordafrika,
Süd- und Westasien. Auch an Größe sind nicht alle Völker gleich;
manche sind nicht über vier Fuß, andere nicht leicht unter sechs
Fuß groß; aber es giebt keine Riesen- und Zwergvölker.
§•14- In Hinsicht der Sprache sind die Menschen ebenfalls ver-
schieden. Manche Völker haben gar keine Ähnlichkeit in ihrer Sprache,
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- Autor: Volger, Wilhelm Friedrich
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- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
10
Der Mensch.
z. B. Russen und Franzosen, Deutsche und Türken. Völker, de-
ren Sprachen große Ähnlichkeit und Vieles mit einander gemein ha-
den, gehören ursprünglich in einem Volksstamme. Deutsche und
Dänen z. B. gehören zum Germanischen Stamme, Russen
und Polen zum Slavischen L-tamme. Die Bewohner man-
cher Länder sind aus verschiedenen Stammen gemischt, z. B. die
Engländer, deren Sprache von der Lateinischen, Deutjchcn un-
Altbrittischcn stammt. Jede Sprache wird in den verschiedenen
Theilen eines Landes auch verschieden ausgesprochen. Mundar-
ten, Dialekte (Hochdeutsch, Plattdeutsch).
§. 15. Es giebt Völker, welche bloß von Jagd und Fisch-
fang leben, keinen Ackerbau, keine Viehzucht, keine Handwerke
treiben, in elenden Hütten oder Höhlen wohnen, oder ganz ohne
Wohnung sind. Jager- und Fischervölker (Amerika, Nord-
asien, Australien). Sie bereiten nur Waffen, Putzsachen. Kleider
von Fellen und das nothwendigste Hausgeräth. Ihre Arbeiten,
die sie meistcntheils ohne alle eiserne Werkzeuge, nur vermittelst
scharfer Steine, Muschelschaalen, Knochen oder Fischgräten und
zwar aus freier Hand verfertigen, sind oft bewunderungswürdig
künstlich. Andere Nationen treiben bloß Viehzucht, ziehen mit ih-
ren Heerden von einer Gegend in die andere, und haben keine feste
Wohnplätze, leben auch nur unter Zelten von Fellen oder Filz.
Nomaden, Hirtenvölker (Asien, Afrika). Die meisten No-
maden kennen schon einige Handwerke, verfertigen Leder, Filz, Wa-
gen, Waffen, wollene Kleider, können auch lesen und schreiben.
Eine dritte Klasse von Völkern machen endlich diejenigen aus,
welche Ackerbau treiben. Sie beschäftigen sich in der Regel auch
mit Künsten und Handwerken, wiewohl in sehr verschiedenem Grade
(Europa und die übrigen Erdtheile). Der Ackerbau macht bei ih-
nen feste Wohnsitze nothwendig. Viele Völker treiben, außer
ihren Hauptbeschäftigungen, auch Land - und Seeräuberei;
Räubervölker (Nordafrika, Südasien). Fast alle Völker der
Erde, die meisten Jäger- und Fischervölker, so wie die Bewohner
Australiens ausgenommen, treiben Handel, und es giebt schwerlich
Nationen, die keinen Krieg kennen. Handel, bisweilen auch der
Krieg, bringt die entferntesten Nationen in Gemeiittchaft mit ein-
ander, befördert den gegenseitigen Unterricht, Erfindungen, verbreitet
neue Kenntnisse und erleichtert dadurch das Fortschreiten der Hand-
werke, Künste und Wissenschaften. Münzen: Gold, Platina,
Silber, Kupfer, Muschelschaalen, Salz, Eisenstangen, Felle. Tausch-
handel, Karawanen, Slapelplätze, Messen.
Sinnt. Zu merken ist hier noch der Unterschied in der Bekleidung
der Menschen. Die vorzüglichsten und allgemeinsten
Stoffe, woraus Kleider bereitet werden, sind: Fette, in Nord-
amerika, Nordasicn, Neubolland und Südspitze von Amerika
und Afrika; Baumwolle, in Südasien, Nvrdafrika; Seide
in Südasicn; Bast d cs Papicrmautbecrbaums, in Au-
stralien; Wolle, in Europa; jedoch gebrauchen die Europäer
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Einteilung der Oberfläche. Producte.
todte. In einigen Bergen sind große Höhlen, oft Stunden lang.
Durch unterirdisches Feuer werden bisweilen ganze Länder erschüt-
tert und Städte zerstört; Erdbeben. Stürzen unterirdische
Höhlen zusammen, so entstehen Erdfälle.
Eintheilung der Oberfläche der Erde.
§. io. Alle Länder der Erde hat man in fünf große Abthei-
lungen gebracht, die man Erd theile, auch, wiewohl fälschlich,
Welttheile nennt: Europa, Asien, Afrika, Amerika
und Australien. Die drei ersten heißen auch die alte Welt,
weil sie schon vor alten Zeiten den Europäern bekannt waren;
Amerika heißt dagegen die neue Welt, weil es erst vor Zoo Jah-
ren bekannt wurde. Auch die Meere hat man unter fünf Haupt-
abtheilungen gebracht: a) Das nördliche Eismeer innerhalb
des nördlichen Polarkreises, b) Das südliche Eismeer, inner-
halb des südlichen Polarkreises, c) Der westliche oder Atlan-
tische Ozean, in S. das Äthiopische Meer genannt, zwi-
schen Europa, Afrika und Amerika. 6) Der östliche
Ozean, bestehend aus dem Stillen- und dem Südmeere,
zwischen Amerika, Asien und dem südlichen Eismeere, e) Der
Indische Ozean, zwischen Asien, Afrika, Neuholland und dem
südlichen Eismeere. Die Gränzen dieser Abtheilungen sind meisten-
theils höchst unbestimmt.
Erzeugnisse der Erde.
tz. ii. Alles, was die Erde an Thieren, Pflanzen und Mi-
neralien auf und in sich hat, nennt man Erzeugnisse, Pro-
ducte derselben. Nicht alle Länder haben alle Producte zusam-
men; jede Zone, ja manche einzelne Länder, haben gewisse Pro-
ducte entweder ganz allein, oder doch in vorzüglicher Menge. Die
heiße Zone hat die größte Mannicbfaltigkeit von. Thieren und
Pflanzen; hier wachsen die verschiedenen Palmenarten, Ananas,
Pisang, Brotfrucht, Yamswurzel, Maniok, Bambus. Gewürze,
Zuckerrohr, Kaffee, Thee, Kakao, Vanille, Indigo, Baumwolle,
Ebenholz, Mahagoniholz und andere kostbare Holzarten, die theuer-
sten Arzneipflanzen, die köstlichsten Balsame und Gummiarten, die
driftendsten Blumen; hier leben die reißendsten Thiere, Löwen,
Hiänen, Tiger rc., Elefanten, Kamele, Nashörner, Giraffen,
Flußpferde, Affen, Strauße, Papageien, Kolibris, Paradiesvögel,
Kasuare, Krokodile, Riesenschlangen, Schildkröten; hier finden
sich allein Diamanten und Rubine, vorzugsweise auch Gold und
Ambra. Die gemäßigten Zonen, besonders die nördliche, hat
vorzugsweise Silber und unedle Metalle, Marmor, Porzellanthon,
Steinkohlen, Salz; Getreide, Obst, Kartoffeln, Wein., Orangen,
Nadelhölzer, Eichen, Buchen, Taback, Flachs, Hanf, Ol, Pferde,
Rindvieh, Schafe, Hirsche, Pelzthiere, Biber, Wölfe, Störche,
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Westküste. Senegamblen.
787
baumwollner Zeuge, die ebenfalls aus Ostindien kommen, besonders
aber Goldstaub (Tibbar). Die Europäer holen vorzüglich Gold,
Baumwolle, Indigo, Elfenbein, Gummi, Ebenholz,
Pfeffer. Der Sklavenhandel nach Amerika wird trotz der Bemühun-
gen der Engländer und der strengsten Gesetze noch immer heimlich ge^
trieben, wenn gleich alle Europäischen und Amerikanischen Nationen,
zuletzt die Brasilier (1830) demselben entsagt haben. Der Charakter
des Negers ist im Allgemeinen kindliche Einfalt, Gutmütigkeit, Froh-
sinn, der selbst durch die schwersten Arbeiten nicht unterdrückt wird,
Treue und Gastfreiheit; nur Europäische Handelslist, religiöser Wahn
und Despotismus haben ihn vielen Gegenden hinterlistig, bmlgerisch,
unduldsam, selbst blutgierig bis zum Menschenopfer gemacht. Kriege
unter den Stämmen sind fast allgemein; vorzüglich geht man aber
dabei nur auf das Gefangennehmen der Feinde aus, um sie als Skla-
ven zu verkaufen. Besonders leiden die in der Nähe der Mauren
wohnenden Neger viel von den Raubzügen dieser ihrer Nachbarn, die
jährlich Tausende als Sklaven in das nördliche Amerika schleppen.
Der Neger haßt anstrengende Arbeiten, daher ist er kein Freund her
Jagd und treibt keinen Seehandel; er begnügt sich damit, durch ein-
fachen Ackerbau, etwas Viehzucht und Fischfang sich zu näh-
ren; nur die Mandingos sind als umherziehende Kaufleute weit und
breit in N. zu Hause, und Sklavenhändler, Slatis, kommen tief
aus dem Innern mit ihren Menschenheerden an die Küsten. Die Ne-
ger wohnen in runden Hütten, die in Dörfern neben einander gebauet
sind, von denen einige auch wohl Einfassungen von Hecken, Zäunen
und Lehmmauern haben. Weiter im Innern bilden diese Wohnörter
aber große Städte. In N. haben sich schon Maurenstämme einge-
nistet und selbst manche Negerstämme scheinen mit ihnen verwandt zu
sein; an den Küsten, besonders von Oberguinea, giebt es eine Menge
Europäischer Niederlassungen, die meistentheils aus einem Fort be-
stehen, um welches sich ein Negerdorf gebildet hat. In Niederguinea
sind schon seit 300 Jahren Portugiesen ansässig, die ihre Herrschaft
über einen Theil dieses Landes ausgebreitet haben. Die ganze Küste
zerfällt in 3 große Theile: Senegambien, Ober- oder Nord-
und Nieder- oder Süd guinea.
A. Senegambien. Man begreift darunter den Nw. Theil des Afri-
kanischen Hochlandes, so weit in O. das eigentliche Gebirgsland reicht
(14° O-). In S. nimmt man die Quelle des Niger (9°N.) als Gränze
an, die man an der Küste gewöhnlich in S. bis auf Cap Verga beschrankt.
In N. ist der Abfall zur Sahara. Länge von W. nach O. — 180m.
Ausdehnung der Küste —130 bis 140m. Vorgebirge sind das <Lap verd
(Grünes Vorgebirge) fast unter 15°N., südlicher <Lap Roxo (roscho) und
verga. Man dehnt in N. die Granze wohl gar über die sandige Küste
bis L. Mirik aus. Allethalben ist in diesem Lande Gebirgsboden; der
höchste Theil desselben ist in S., von wo aus alle Gewässer gegen W>, O.
und N. strömen. Die Schneelinie erreicht kein Gipfel. Die Bergketten,
welche die Stufenländer nach dem Meere und dem Innern zu begränzen,
streichen von N. nach S. Die Flüsse durchbrechen sie und bilden daher
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Inseln in Osten.
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Afrikanische Inseln.
A. An der Ostküste.
1) Sokorora. Eine 20 M. lange und 8m. breite Insel, 30m. vom
Cap Gardafui entfernt, fälschlich zu Arabien gerechnet, obgleich sie von
Arabern bewohnt wird und dem Imam von Maskats unterworfen ist.
Sie ist felsig und wenig fruchtbar, wichtig aber durch die eigentliche
Aloe, welche hier in Menge gewonnen wird, und daher Handelsverkehr
mit Arabien. Hauptort Tamarida.
2) Die Sechellen oder Mähe Inseln, zwischen 4 und 5°S. 73 bis
74° O. Es sind ihrer 12, eigentlich die Spitzen einer 50 M. langen Sand.-
und Korallenbank, daher klein und unfruchtbar, meistentheils unbewohnt.
Seit 1780 haben die Franzosen auf drei derselben Niederlassungen ange-
legt, um Raffee, Muskatnüsse und Gewürznaglein anzupflanzen, deren
Bau aber nicht erheblich geworden ist. Wichtiger sind die Inseln durch
Baumwolle, die allein ausgeführt wird, so wie durch ihre Menge von
Kokospalmen, unter denen die durch ihre Größe ausgezeichnete Art, die
Seekokospalme. Viele Waldungen; Überfluß an Schildkröten, deren
man hier einige von 5 bis 600 Pfd. findet. Die Insel Mähe, 4 M.
lang, hatte 1811 — 3600 E., praslin — 260e., la Digue — 71e.,
aber 1819 wohnten auf allen dreien schon 6500 Menschen. Seit 1814
sind diese Inseln Englische Colonien. — Südwestlich von den Sechellen
liegen die beiden Gallega Inseln (10^°S. 75§" £>.), klein, unbewohnt
von Korallenriffen umgeben, reich an Kokospalmen, darunter auch die
Seekokosnuß, und Geflügel, besonders Fregatten u. a. Seevögeln, aber,
wie es scheint, ohne Saugethiere.
3) Die Amiranrcn, südwestlich von den vorigen, zwischen 5 und 6°
S. Br., wahrscheinlich von derselben Beschaffenheit, wie die Sechellen,
denen sie auch an Größe gleich kommen. Sie gehören den Portugiesen
und sollen seit einigen Jahren bewohnt sein.— Zahlreiche unbewohnte In-
selchen, Klippen und Sandbänke liegen zwischen diesen beiden Inselgrup-
pen und Madagaskar.
4) Madagaskar. Größe — 10,500 Q-M. Lange-2 220 M., Breite
— 45 bis 70m. Entfernung von Mozambique 2-: 60m. N.punktlap
Ambre oder Natal 12" S., S. Punkt L. Maria oder Romain 25° 45'
S., zwischen 61" 45/ und 68"45^O. Ein durch Größe und Produktcn-
reichthum ausgezeichnetes Land, welches aber bislang zu den unbekannte-
sten der Erde gehört. Hohe Gebirge erheben sich im Innern in No. Rich-
tung; sie sollen über 10,000f. hoch sein; in und zwischen ihnen sind herr-
liche fruchtbare Gegenden, reich an allen Afrikanischen Produkten; jedoch
sollen sich die großen Lhicre des festen Landes hier nicht finden; dagegen
hat man schon in dem geringen von Europäern betretenen Theile viele
höchst merkwürdige neue Bäume und Pflanzen entdeckt. Metalle und
Edelsteine fehlen nicht, namentlich giebt es Eisen, Kupfer und Silber
in Menge. Im Innern sollen zahlreiche Inseln, aber auch große Wüste-
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1830 -
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Amerika.
freilich in einzelnen Distrikten, in eingeschlossenen Thälern und Kü-
stenstrichen, bis 350 R. und darüber steigt. So wie Amerika in sei-
nen wirthbarsten Theilen weit entfernt von der übrigen Welt ist, so
finden sich hier in Rücksicht auf Produkte und E. manche Eigenthüm-
lichkeiten, während der nur durch die 25 M. breite Beringsstraße von
Asien getrennte nördlichste Theil in beider Rücksicht viel Ähnlichkeit mit
jenem Erdtheile hat. Kein anderer Erdtheil hat so viele eigenthüm-
liche Produkte, aber keinem fehlen auch so viele der übrigen. Reich
an den wichtigsten Erzeugnissen ist Amerika besonders durch die Euro-
päer geworden, die sie zum Theil erst dorthin brachten oder wenigstens
erst recht benutzen lehrten. Welche Produkte fanden die ersten.ent-
decker bereits? a) Ganz diesen: Erd thei le eigenthümlich:
Taback, Kartoffeln, Vanille, Kakao, Orleans (Ruku),
Zuckerahorn, Mahagoni, Fernambuk, Sassafras, Quas-
sia, Chinarinde, eine Art Mais, außerdem mancherlei Arznei-
und andere Pflanzen; den Bison (Bos bison), das größte Landthier
Amerikas, den Bisam stier (Los moschatus) nur jenseits 66° N.,
das Llama (ljama), die Vicunna (wikunja), das Alpaca und
den Guanaco, Jaguar und Kuguar, zwei Tigerarten, den Ta-
pir, Tajasfu, das Faulthier, den Ameisenbär, das Gür-
telthier, Meerschwein, verschiedene Arten von Meerkatzen,
das Stinkthier, den Bären mit weißer Stirn, eine große Hirsch-
gattung, Eichhörnchen, die in der Erde leben, eine Art Strauß,
den Puter (Truthahn), den Kondor und Kolibri, die Klapper-
schlange, den Zitteraal u. a. Die Platina, erst 1736 ent-
deckt, wird jetzt auch im Ural gefunden; der wahre Smaragd ist
aber wahrscheinlich nur Amerika eigen. Auffallend ist der Mangel
großer Landthiere, besonders in S. Amerika; auch an Muth und Stärke
können sich diejenigen Thiergeschlechter, welche denen der alten Welt
ähnlich sind, mit letzteren nicht messen; dagegen scheinen ausgestorbene
Geschlechter, das Megatherium, der Mammut, Maftodont
u. a. nach ihren in N. sich findenden Gebeinen von ungeheurer Größe
gewesen zu sein. — b) Mit anderen Ländern gemein hat es:
das Elen, Rennthier, den Bären, Wolf, Fuchs, Biber,
die Seeotter, den Hasen, Hund, aber nur im äußersten Norden,
Affen, Papagei, Seehund, die Biene, Schildkröte, Rie-
senschlange, verschiedene Palmen, Zedern, Eichen, Buchen,
Maulbeerbaum, verschiedene Nadelhölzer, Bataten, Aams,
Mais, Indigo, Pi sang, Wein, Südfrüchte, Flachs, Hanf,
alle Metalle, viele Arten Edelsteine, Salz und viele andere.—
Durch Europäer sin d hierher gebracht: alle Europäischen
Hausthiere, unter denen Pferde und Rinder zu Tausenden
jetzt völlig wild leben, Getreide, Zuckerrohr, Reis, Kaffee,
Baumwolle, Brotbaum, verschiedene Gemüse- und Obstar-
ten u. a. Auch die E. Amerikas bilden eine von allen übrigcnmen-
schengeschlechtern verschiedene Rasse; nur im äußersten N. sind die Es-
kimos Mongolischen Stammes, aber offenbar aus Asien einge-
waudert. Die Grundfarbe der eigentlichen Amerikaner ist roth,
welches bei einigen Stämmen in fast Europäische Weiße, bei andern
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Spanische Inseln. Cuba.
der W. Küste. — S. Josef de Oruna (orunja), 2000 E. Hafen an der
O. Küste.— Lhaguaramus (tfchag.), der beste Hafen in Nw.
B. Spanische Besitzungen — 2500 Q.m. 943,000 E. (281,000 Skla-
ven). — 1) Ruba, die größte aller Antillen — 2630 Q. M. 1825 —
715,000e. *). (260,000sklaven 130,000 freie Neger und Mulatten), nur
28 M. von Florida und Aucatan entfernt, 168 M, lang, bis 27 M. breit.
Die W. Spitze heißt L. Antonio, die O. Spitze punra de Mayzi (ma—
ißi). Oer größte Theil der Insel ist Hügelland, nur in So. ist das
Schlangengebirge, Sierra del Lobre. Der Boden ist nicht allethalben
gleich fruchtbar, obgleich durch fast 150 Flüßchen gut bewässert; im In-
nern sind große Strecken noch nicht bebauet. Orkane sind selten, da das
Land durch seine W.lage gegen O. Stürme gesichert ist. Taback, Raffee,
Zucker, Ochsenhaure und wachs (Bienen kamen über Florida aus Eu-
ropa) sind die wichtigsten Produkte. Baumwolle und Indigo werden
wenig gebauet; Gold und Rupfer gewann man ehemals, etwas Silber
und Eisen noch jetzt. Herrliches Schiffsbauholz. Blühender Handel, be-
sonders seitdem der Verkehr mit anderen Nationen frei ist, unterstützt durch
viele trotz der klippenreichen Küste sichre Hafen. Starker Sklavenschleich-
handel; 1824 sollen 16,000 Neger eingeführt sein. Die Insel bildet ein
Generalcapiranar und. ist in 2 Gouvernements und 3 Intendanzas ge-
theilt. Es giebt 13 größere (ciudades), 7 kleinere Städte (villas). Co-
lumbus entdeckte Kuba, damals gut bevölkert, 1493; erst 1511 ward sie
ganz unterworfen. Unmenfchlichkeit der Spanier, harte Sklaverei und
Blattern rotteten die Urbewohner ganz aus. Die wichtigsten Städte sind:
la Havana (hawanja), an einem Bufen der N. Küste, dessen Eingang
durch zwei Forts (Morro und la punta) vertheidigt wird; stark befestigt
mit sehr großem und sicherem Hafen; 1828 — über 100,000 E., darunter
23,800 Sklaven, 46,600 Weiße. Die Gegend ist sehr ungesund, daher
sind £ der ankommenden Europäer ein Opfer des gelben Fiebers. Die
Stadt ist nicht gepflastert, oft daher ein wahrer Morast; die Straßen sind
eng und krumm. Zwei Schlösser (Santo Domingo und San Carlos)
vertheidigen die Stadt von der Landseite. Prachtvoll sind die Kirchen, in
deren einer d-as Grab des Columbus, welches früherhin in Domingo war,
der Pallaft des Gouverneurs, die Admiralität, das Arsenal, die königl
Tabacksfabriken. Universität, theol. Seminar, Sitz eines Bischofs, des
Generalcapitains und Generalintendanten, patriotische Gesellschaft; bota-
nischer Garten. Circus zu Stiergefechten. Tabacks- und Chocoladefabri-
ken; immer mehr aufblühender Handel; jährlich kommen 1000 bis 1200
Schiffe.— An der Seite des Busens ist Guanavacoa, 12,000e.— San
Jago de Luba an der S.küste, 10(20)000e. Sitz des Erzbischofs und
zweiten Statthalters, Handelsstadt. — In N. bemerken wir San Juan
+) Nach von Humboldt's Essai politique sur l’isle de Cuba. 1826.
Andere geben 936,000 E., was sehr unwahrscheinlich ist, da die Zahl
der E. 1817 erst 630,000 betrug.
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10. Abt. 2
- S. 667
1830 -
Hannover
: Hahn
- Autor: Volger, Wilhelm Friedrich
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Schulformen (OPAC): Höhere Schulanstalt
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): Jungen
Latarei.
667
Dschihun, der von da an, wo er die Gebirge verläßt, so wenig Fall
hat, daß er nur langsam fortschleicht. Er erreichte ehemals den Kaspi-
schen See, seit etwa 100jahren aber mündet er im Aral See; deut-
lich sieht man noch die Spuren des alten Bettes, seht eine mit Schilf
bewachsene, zum Theil mit Flugsand bedeckte Niederung. Nördlicher
im Hochlande, durch den Mussart und Karatag vom Gebiete des Bal-
kaschseetz getrennt, entspringt dersir oder Sihun, der ebenfalls dem
Aral See zufließt. Nicht weit von ihm, südlicher, hat noch der Kisil
oder Udsjan seine Mündung. Nördlich vom Sir sind die Ebenen
von Kaptschak mit den großen Steppenflüssen Zui, Sarasu u. a.,
die am Ende Steppenseen bilden. In S. des Amu ist der Marg.
Hab und der Herirud, die von: südlichen Hochlande herab gegen
Nw. fließen und wahrscheinlich durch den Tedschen in den Kaspi-
schen See fließen. Der Kaspische See, 160m. lang, im Durch-
schnitt 30m. breit, — 8600 Q. M., hat in S. u. W. sehr steile Ge-
birge, in N. und So. meistentheils ganz flache oder nur mit Hü-
gelketten besehte Ufer. Zahlreiche sich immer vergrößernde Inseln, be-
decken an vielen Stellen seine Ufer; die in W. sind vulkanisch. Er
ist sehr fischreich, enthält Seehunde, ist etwas gesalzen, besonders in
S. sehr tief, oft stürmisch, ohne Abfluß, und doch bemerkt man ein
beständiges noch unerklärtes Abnehmen seiner Wassermasse. Aus älte-
ren Nachrichten sowohl, als aus der Beschaffenheit seiner Umgebung
muß man schließen, daß er einst viel ausgedehnter war (jetzt steht sein
Wasserspiegel um 300 F. tiefer, als der des Schwarzen Meeres) und na-
mentlich mit dem jetzt 25 bis 30 M. von ihm entfernten Aral See in
No. in Verbindung gestanden habe. Seine Hauptrichtung ist von
So. nach Nw., ein bedeutender Arm wendet sich gegen No., wo die
tiefe Wertwoi Bai in N. der felsenreichen Halbinsel Mangi-
schlak. In So. ist die Balkan Bai, die noch 1723 den Amu
anfnahm. Der Aral See, der durch eine theils hügelreiche, theils
völlig flache mit kleinen Seen u. Sümpfen (Spuren ehemaligen Mee-
resbodens) angesüllte Landenge vom»vorigen getrennt ist, acht Tagerei-
sen (35 bis 40 M.) lang, 2 Tagereisen breit, hat in Nw. ein klip-
penreiches, übrigens flaches Ufer, ist voll Inseln, etwas gesalzen, ent-
hält dieselben Fische, auch Seehunde und Schildkröten, wie der Kaspi-
sche See und nimmt die drei Hauptflüsse des Landes in zahlreichen Ar-
men auf. Die eigentliche Steppe und Wüste ist ohne Quellen, hat
wenig Gesträuch, noch weniger Bäume, nur zur Regenzeit im Früh-
ling etwas Gras, ernährt aber Eidechsen, Chamäleons, Schildkröten,
Geier, Spechte und viele andere Vögel, in dem Nw. Hügellande wilde
Pferde und Esel, Antilopen, Wölfe und eine große Tigerart. Die ge-
wöhnlichen Hausthiere, Pferde, zum Theil sehr schöner Art, wie die
Truchmenischen Argamaks, schlechte Rinder, Esel, Schafe, auch die
durch den Fettschwanz bekannte Art, werden in Menge gezogen; Ka-
mele findet man ebenfalls. Die fruchtbaren Gegenden sich reich an
Baumwolle, Taback, Getreide, Obst, Weintrauben, Südfrüchten; ge-
schätzt sind vorzüglich die Granaten und Mandeln in Fergana, vor al-
len aber ist hier Überfluß an Melonen und Gurken. Die Gebirge
liefern edle Metalle, Kupfer, Eisen, Blei (wahrscheinlich auh Zinn),
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