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1. Die Weltgeschichte - S. 28

1835 - Mainz : Kupferberg
» ' 28 Di e d e r. v.c.g. Nabonedos (^abynetos) weigert sich, den Bezwinger 536. Mediens, Kyros von Persien, anzucrkenncn, und wird von ihm bei der Eroberung Babylon's gefangen genommen,— Babylonien persische Provinz. Die Religion der Babylonier ist vorzüglich Verehrung der Himmelskörper: Bel (Sonne), Mylikta (Venns) rc.; vergötterte Heroen; Opfer mit Weihrauch, auch Menschenopfer (dem glühenden Moloch); Tempel. — Die chaldäischen Priester (Magier) allein im Besitze der Weisheit: Sternkunde, Traumdeutung, Mathematik rc. Von Künsten werden gerühmt ihre Gold - und Silber-Stickereien, Webereien (Gewänder) und Purpurfärbereien rc. Daher das V o l k in der letzteren Zeit unkriegerisch, verweichlicht, prachtliebend und üppig. Der Handel geht über Medien, Baktrien, Persien durch Karawanen bis Indien, zur See über den persischen Dnsen nach Arabien (von hier Räucherwerk, Gewürze rc.), Indien, Taprobane (Elfenbein, Zimmt, Perlen rc.); eben sö auf dem Euphrat westwärts nach Vorder - Asien. -1 - • ■ ^ §. 12. Meder. * Medien steht, gleichwie Babylonien, frühe unter assyrischen Satrapen, bis es sich unter Kyarares mit der Zerstörung Ninive'6 606 v. Ch. G. unabhängig macht, und 550 v. Ch. G. durch Kyros an Persien übergeht. 821. Arbakes unabhängig, König von Medien und Assyrien; aber seine Nachfolger schnell wieder Assyrien unterworfen, bis gegen 711 v. Ch. 700. Desokes vereint und beherrscht die sechs medischen Stamme, — seine Burg mit sieben Mauern in Ekbatana, Gerechtigkeitspflege rc. 647. Phraortes fällt in der Schlacht bei Ragau gegen den assyrischen Nabuchodonosor. 625. Kyarares erobert Vorder-Asien bis zum Halys, schlägt die Assyrier; muß aber vor den einbrechenden Scythen zurück- 606. weichen; darauf erobert und zerstört er, verbunden mit Nabo- polasar Ninive und unterwirft sich Assyrien; er vertreibt die Scythen aus Vorder-Asien, bezwingt die Pariher, kämpft

2. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 443

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Portugal. 443 Portugal war in kurzem in seinen Händen, huldigte ihm und ward eine Provinz Spaniens. Trauernd gedachte man einer bessern Vergangenheit, darum fanden drei Abentheurer, welche kurz hinter einander als falsche Sebastiane auftraten, Glauben, aber auch baldigen Untergang. Nur über einen vierten, welcher sich zu Venedig zeigte, blieb da-s Urtheil unentschieden. Er gerieth in die Gewalt der spanischen Regierung und verscholl in den Gefängnissen der spanischen Feste St. Lucar. Was durch der Portugiesen Muth und Blut in Ostindien, in Brasilien erworben worden, ging großenteils an die Holländer verloren; die Magazine und Vorräte des Landes wurden zerstreut oder hinweggeführt. Nach 60jährigen Leidens- jahren war die Geduld der portugiesischen Nation endlich erschöpft, eine Verschwörung hob den Herzog Johann von Braganza, in weiblicher Linie von Emanuel abstammend, unter dem Namen Johann Iv. auf den lange verwaisten Thron und ein all- gemeiner Jubel begrüßte ihn als König; ec ward der Stifter des Hauses Braganza. Eine versuchte Gegenvecschwörung schei- terte an des Königs Klugheit; Frankreich, Holland, England und Schweden erkannten seine neue Würde an, Spaniens Schwache und Unthätigkeit begünstigten ihn gleichfalls und leicht wehrte ec dessen geringe Versuche zur Wiedererwerbung ab. Johann ver- mochte zwar nicht Portugal den alten Glanz wieder zu geben, nahm aber doch die Achtung, welche der Kraft und der männli- chen Ausdauer nie versagt wird, mit ins Grab. Sein Sohn Alfons Vi. gelangte zu seinem und des Reichs Unglück zur Regierung. Eine Lähmung seiner rechten Seite schien auch seine Geistesthatigkeit gestört zu haben, denn seine Handlungen trugen bald das Gepräge des kindischen Eigensinns, bald der Ty- rannei und der sinnlosen Verschwendung. Alle Achtung schwand, seine Mutter, die herrschsüchtige Eleonora, beschämte ihn durch einen öffentli- chen Verweis und entfernte gewaltsam seinenliebling Conti, einenjta- liener, der sich durch seine Fertigkeit im.ballspielen empfohlen. Um das Maaß seines Unglücks voll zu machen, vermählte man ihn mit einer Prinzessin von Savoien, Marie Fran^oise. Ueppig und sit- tenlos knüpfte diese ein strafbares Verhältniß an mit Don Pedro, den Bruder ihres Gemahls, und beide gedachten ihn vom Throne zu verdrängen. Listig entfernten sie von ihm seine treuesten Die- ner und Rathgeber, die Königin drang auf Ehescheidung, und ein versammelter Staatsrach verlangte Don Pedro zum Mitregenten. Alfons verweigerte anfangs beides, mußte aber dennoch einwilligen. Man brachte ihn sodann auf die Insel Terceira, wo er 1683 erst starb. Nach seiner Entfernung hatte sich sein Bruder des Thrones als 1585 1515 I5'J8 160» 164» - 56 165« — 68 =i 12

3. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 44

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
44 Erster Zeitraum. 3365 «. eh. 3146 bis 1000 v. eh. genten zeugt übrigens die Geschichte Josephs, sein plötzliches Empor- steigen aus der Niedrigkeit und seine genehmigten Nathschläge, durch welche das Volk in bittere Leibeigenschaft gerieth. Der Ruf von Aegyptens Fruchtbarkeit zog wahrscheinlich er- oberungslustige Nomadenstamme herbei; sie drangen von Phöni- cien ein, hießen Hyksos, setzten sich zuerst iu Unterägypten fest, verbreiteten aber ihre Macht auch nach den entfernteren Gegenden. Der Aegypter Haß gegen die Vichhirten, bei ihnen eine verachtete Kaste, so wie die vornehmere Kriegerkaste, welche sich stolz der Priefterkaste unmittelbar an die Seite stellte, dürsten vielleicht ih- ren Ursprung aus den vererbten Gefühlen der Besiegten und der Sieger genommen haben. Letztere wurden Kolasirier oder Hew motybier genannt, unstreitig Namen der eingebürgerten fremden Stämme. Der König M ö ri s, um 1477 v. Eh., soll von Thebä aus die verschiedenen kleinen Staaten zu einem vereinigt haben; Bu- siris opferte alle Fremde den Göttern, bis er selbst dem tapfern Arme des Hercules erlag; endlich zeigte man das Grabmahl des, gleichfalls fabelhaften, Königs, Osymandpas, bei Thebä. Sesostris wird als ein kühner, nimmer rastender Krieger geschildert. Arabien, Libyen, Aethiopien, Asien, Indien, bis jen- seits des Ganges, Thracien, Scylhien, bis an den Tanais (Don), sahen ihn mit seinen Heerschaaren; in der Gegend des nachmaligen Kolchis siedelte ec eine ägyptische Colom'e an, und theilte, nach sei- ner Heimkehr, Aegypten in '36 Distrikte (Nomen). Außerdem erbauete er Tempel, zog Kanäle, errichtete Dämme und führte eine lange Mauer auf von Pelusium bis Heliopolis, zum Schutze gegen die nomadischen Araber. Es schieden sich die Aegypter in sieben Hauptkasten, die der Priester, der K ri eg er, der G ewe rb t re i b e n d en , der Dolmetscher, der Schiffer, der Rinder- und der Schweinehirten; eine geistesbeengende Einrichtung, denn die Söhne mußten stets in der Kaste ihrer Va- ter bleiben. Die Erbauung der ersten Obelisken wird gleichfalls in die Regierung des Sesostris gesetzt. Mit noch fortdauernder Ungewißheit werden als seine Nach- folger genannt Pheron, Proteus, Rhampsinitus, Cheops. Che ph ren und Mycer inus. Cheops soll der Erbauer der Pyramiden gewesen seyn, deren Name jedoch nicht von dem grie- chischen Wortetivq, Feuer, sondern von dem koptischen P iramue, Sonnenstrahl, Höhe, abzuleiten ist. Die früheste Bestimmung der Obelisken und Pyramiden war vermuthlich, den Todten dauern- de Grüfte zu errichten, da die religiösen Aegypter für deren Aufbe- wahrung schon durch Eiubalsamirung sorgten; gelegentlich wur- den jette Bauwerke auch durch angefertkgte Inschriften geschichtliche Denkmäler.

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 46

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
46 Erster Zeitraum. tenaikern; seine Truppen empörten sich, und Nebukadnezar machte einen verheerenden Einfall in Aegypten. Nach dessen Abzüge brach ein eigentlicher Bürgerkrieg aus, in dessen Folge Apries von sei- nem Feldherrn Amasis bei Momemphis geschlagen, gefangen nach Sais geführt, und dort der Volkswuth überliefert wurde. 570 Amasis behauptete sich auf dem angemaßten Throne und r. eh. rechtfertigte seinen Gewaltschritt durch eine weise Regierung. Der Handel erblühete, prächtige Tempel wurden erbaut, griechische Ansiedler erhielten die Stadt Naukratis, alle Mündungen des Nils durften beschifft werden, die alten Förmlichkeiten wichen einer freier» Sitte, jedoch mußtt ein jeder Unterthan seinem Nomarchen, (Be- zirksvorsteher) alljährlich Nachweisen, wovon er sich nähre. Sein Bündniß mit Polykrates, dem Herrscher von Samos, hob Amasis darum auf, weil er befürchtete, besten überschwengliches Glück wer- de den Neid der Götter wecken und unabsehbaren Jammer über ihn und seine Freunde bringen. Der Eroberer Cyrus riß in die- ser Zeit größere und kleinere Staaten an sich, berührte aber doch Aegypten nicht. Dessen Sohn, Kambyfes, aber griff selbiges mit siegreichen Waffen an, und Amasis war glücklich genug, den Fall seines Reiches nicht zu erleben. Dieses harte Loos traf seinen Sohn 525 Psammenit. Denn schon im ersten Jahre seiner Regierung drang Kambyses in Aegypten ein, siegte bei Pelusium, nahm Psam- menit nach einer kurzen Belagerung in Memphis gefangen, schenkte ihm zwar anfangs, von Mitleiden bewegt, das Leben, zwang ihn aber nachmals doch zum Tode, weil ec auf Freiheit und Rettung gesonnen. Seitdem ward Aegypten eine persische Provinz; der Perser abweichende Religion und Sitten reizten die Aegypter wohl zu mehr- maligen Versuchen das verhaßte Joch abzuschütteln, allein es ge- lang ihnen nie vollkommen. Bis zur Ankunft Alexanders des Gro- ßen 332 blieben sie unter persischer Botmäßigkeit, dann wurden griechische Sprache und Bildung bei ihnen vorherrshend. Mit Recht gehören die Aegypter unter die Hauptvölker der ältesten Geschichte. Sie waren am frühesten gebildet, besaßen Ge- setze, trieben Ackerbau, befleißigten sich der Feldmeßkunst und Astronomie, berechneten die Zeit nach Sonnenjahren von 365 Tagen 6 Stunden, und sind vielleicht auch die Erfinder der Schreibekunst. Sie verehrten die Naturkrafte unter den Symbolen der Thierwelt, woraus die Anbetung und göttliche Verehrung mancher Thiergat- tungen entstand. Der Apis, ein geheiligter Stier, von streng vorge- schriebenen und selten vorkommenden Eigenthümlichkeiten, ward durch ganz Aegypten für eine Gottheit anerkannt; so wie auch allen Osiris die männliche und Isis die weibliche Naturgott- heit unter dem Sinnbilde der Sonne und des Mondes waren. Andere Thiere hingegen, wie das Erocodil, der Ibis, die Katze

5. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 136

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
136 Vierter Zeitraum. Kaiserthron. In so zartem Alter hatte er schon Meisterschaft er- langt in allem, was thieruche Sinnlichkeit, verfeinerte Wollust und empörende Weichlichkeit nur immer ersinnen und erfinden mögen. Tänzer, Kutscher, waren seine Vertraute und Minister; er ei rich- tete einen Senat von Weibern und trieb die Sinnlosigkeit endlich so weit, daß ihn seine Leibwächter aus Verdruß er nordeten. Sie wählten seinen Vetter 22; — A l e x a nder Severus, zum Kaiser. Aus einer-andern Welt schien er zu diesem verdorbenen Geschlechts herabgestiegen, u denn trotz seiner Jugend hatte er seine Sitten rein erhalten und '''^'verband schlichte Einfachheit mit Freundlichkeit und Milde. 13 glückliche Jahre schwanden den Römern wie ein lieblicher Traum unter seiner Regierung vorüber; der Wohlstand erblühete, die Schriften der elastischen Dichter und Philosophen fanden in dem Kaiser einen eifrigen Freund und Verehrer, den Soldaten aber mißfiel er wegen seiner Strenge und Ordnungsliebe. Die Entste- 2 26 hung des neu-persischen Reichs unter Artaxerxes dem Sas- san iden beeinträchtigte der Römer Herrschaft in Asien; Alexander Severus zog mit Heeresmacht dahin, erfocht mehrere glänzende 230 — Siege, ohne sie benutzen zu können, denn herankommende Züge 230 deutscher Horden, welche über den Rhein und die Donau einbra- chen, nöthigten ihn dahin zu eilen. Bei Mainz aber empörten sich die Soldaten, von Maximin, einem der Hauptleute, ausgereizt, gegen den Kaiser, dessen pünctliche Disciplin'ihnen unerträglich schien, und hier ward er das Opfer einer meuterischen Rotte. Sein Mörder Maxi min, gothischer Abkunft, schmückte sich darauf mit 22.5 — dem kaiserlichen Purpur. Eine löwenartige Körperkraft, riesenma- 2 ' ■*’ ßige Größe und thierische Gefräßigkeit, hatten zuerst die Aufmerk- '' samkeit des Kaisers Septimius Severus auf diesen Menschen ge- lenkt, der in Thracien ein Viehhirt gewesen war; gedachter Eigen- fchaften wegen ward er unter die kaiserliche Reiterei versetzt. Er maß 8-j Fuß, vermochte täglich 40 — 60 Pfund Fleisch zu ver- schlucken und trank eine Amphora Wein, etwa 18 Flaschen, dazu. Einen Baum riß er mit der Wurzel aus, zog mit einer Hand einen beladenen Frachtwpgen fort, zerdrückte Kieselsteine zwischen den Fingern und 16 hinter einander ausgestellte Troßknechte warf er durch einen Stoß zu Boden. Den Soldaten verdankte er seine Erhebung, dafür gestattete er ihnen eine gänzliche Straflosigkeit, und ihre Tyrannei stieg aufs höchste. „Nur in der Grausamkeit ist Sicherheit," war sein Wahlspruch, daher befolgte er wahrhiift ein Schceckensystem, ließ die edelsten Römer, in Thierhäute genäht, den Löwen vorwerfen, und schonte, bei seiner Raubsucht, selbst der Tempel nicht. Wahrend er in Pannonien gegen die Germanen 237 kämpfte, ries man in Afrika den Proconsul Gordianus nebst dessen Soyne zu Gegenkaisern aus; doch beide erlagen eipem gegen sie

6. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 305

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
305 Nordische Reiche. Nach unzähligen Gefahren und Abentheuern erregte er einen Auf- stand in Dalekarlien, fand Anhang, eroberte Stockholm und ward endlich von den dankbaren Schweden zum Könige er- 1323 nannt. Als Gustav I. heilte er die Wunden feines zerrissenen Vaterlandes und niemals kehrte Schweden unter Dänemarks Herrschaft zurück. Rußland schmachtete bis in die Mitte des 15. Jahrhun- derts in schimpflicher Knechtschaft der tartarifchen Chans. Doch allmählig entnervten Weichlichkeit und Völlerei bterc asiatischen Barbaren und die russischen Fürsten erstarkten durch deren Schwa- che. Iwan Hi. Wasiljewitsch ward in seinem zwölften Jahre 1462 Czar von Moskau und ist einer von jenen Geistern, die ihre ~05 künftige Größe durch eine frühzeitige Entwickelung ankündigen. In dem Alter der stürmischen Leidenschaften besaß er schon die kluge Selbstbeherrschung des gereiften Mannes und die Umsicht des Greises. Dem großen Ziele, das Joch der Tartaren zu zer- brechen, näherte er sich nur schrittweise, um seines Erfolgs desto gewisser zu seyn. Kasan mußte seine Oberhoheit anerkennen, »«ea Nowgorod ward von ihm erobert, 1471, bis er es endlich wagen durfte, dem Chan Achmed den üblichen Tribut zu verweigern. Mit 180,000 Streitern rückte ihm Iwan an die Oka entgegen, und ein anderes Corps entsendete er, den Feind im Rücken zu über- 1477 fallen. Alles gelang nach Wunsch; ohne Blutvergießen entfloh Achmed in verwirrter Eile, da er die ihm hinterrücks drohende Gefahr erkundet, Iwan Wasiljewitsch aber ward Rußlands Be- freier und Retter, denn von nun an sank der Tartaren Macht bis zu gänzlicher Bedeutungslosigkeit. Rußland trat jetzt wieder in die Reihe der europäischen Staaten. Durch seine Gemahlin Sophie, die Nichte des Kaisers Constantin Palaologus, war Iwan mit dem byzantinischen Hofe verwandt. Um dieses auzudeuten, fügte er seinem Wappen, wo der Ritter Georg mit dem Lindwurm dargeftellt war, einen zweiköpfigen Adler bei; auch nahm er den Titel „Großfürst von Gottes Gnaden und Selbstherrscher aller Reußen" an. Durch Berufung fremder Künstler, Architek- ten und Handwerker sorgte er für die Verschönerung seiner Haupt- stadt Moskau; doch blieben ihm Züge der Härte, Grausamkeit und des Jähzorns, als Fehler seiner Erziehung und seiner Zeit, ei- gen bis an seinen Tod. Minder kräftig regierte sein Sohn Wa- isos filej Iv. Jwanowitsch. Der Chan von Kasan empörte sich und isos die Tartaren der Krimm wagten oft räuberische Einfälle auf Ruß- 34 lands Gebiet. Smolensk brachte Wasilej unter seine Botma- = 29i ßigkeit. Polen, durch die Verheerungen der Mongolen hart mitge- nommen und die schlechte Regierung Boleslavs V. (ch 1279) herunter gebracht, sollte auch unter seinem Nachfolger Lesset Ii. dem Schwarzen (1279 — 89) keine glücklichen Zeiten sehen.- 20

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 31

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Neu« Assyrien. 31 §. 7. Neu-Assyrien. Arb aces nahm seine Residenz in Ekbakana und herrschte über Assyrien und Medien, Belesis aber ward König von Babylonien. Dunkelheit und Widersprüche füllen hier abermals einen Zeitraum von 50 bis 60 Jahren. Ninive war wieder blü- hend, aber auch üppig geworden, so daß der Prophet Jonas den Einwohnern Strafe und nahen Untergang verkündigte, wovon schleu- nige Buße und Besserung sie noch retreten. Dann wird als König von Assyrien genannt Ph ul. Seine Herrschaft scheint sich bis jenseits des Eu- - phrats, nach Mesopotamien und Syrien erstreckt zu haben, auch v'es' machte er einen Einfall in das Königreich Israel, dessen damali- ' ger Beherrscher, Menahem, ihm 1000 Talente Silber für feinen Abzug bezahlte. T i g l a t h - P i l e sa r war fein Nachfolger. Kraft und Nach- druck zeichnen seine Regierung aus. Er nahm 7 Städte von Js- rael, nebst dem Lande des Stammes Naphtali in Besitz, ver-"'^' pflanzte die Einwohner nach Assyrien, eine damals gewöhnliche und allerdings durchgreifende Maßregel Eroberungen zu sichern leistete dem Könige von Juda, Ahas, Hülfe gegen Rezin, König von Damaskus, in Syrien, welchen ec tödtete und dessen Reich verwandelte er in eine Provinz Assyriens; die Syrier wurden eben- falls verpflanzt und nach dem Flusse Kir, nahe am kaspischen Meere, geführt. Noch höher stieg die assyrische Macht unter Salmanassar. Dem schwachen, in sich zerfallenden is- raelitischen Reiche machteerein Ende, nahm dessen letzten König Hofta, gefangen, versetzte die angesehenem und gewerbtreibenden Einwohner in seine Staaten und schickt? dagegen Colonisten von Babylon und andern Orten in jene verlassenen Gegenden, woraus wie schon bemerkt worden, die Völkerschaft der Samartter ent- stand. Phönicien, mit Ausnahme von Tycus. erkannte gleichfalls die Oberherrschaft Salmanassars an, und auch über Persien und Par- thien waltete sein Scepter. Er verlieh seinem Reiche die höchste Blüte; diese sank aber schon wieder unter seinem Nachfolger Sanherib. Denn die, aus ihrer Heimat herbeigeführten Völker empörten sich, die Meder rissen sich von Assyrien los und 7^ die andern Nationen Oberasi'ens folgten ihrem Beispiele. Auch v Ch Hiskias, König von Juda, verweigerte den bisherigen Tribut ver- band sich mit Sethon, König von Aegypten, und als Sanherib gegen beide Gewalt anwenden wollte, mußte er sich mit großem Verluste zurückziehen. Einem düstern Mißmuthe dahingegeben übte er zu Ninive seine Tyrannenlaunen an allen, die ihm näheren weiches zuletzt seine beiden Söhne, Adramelech und Sareze/

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 16

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
16 Erster Zeitraum. ihren Fall durch einen geheimen Bund mit den Kriegsobersten und den Leviten. An einem Sabbath stellte er dem Volke den Kna- den Ioas im Tempel als seinen rechtmäßigen König dar. Das Jubelgeschrek desselben drang bis zum Pallast Athalja's; voll Ver- wunderung eilte sie herbei, ward aber, auf Befehl des Hohenprie- sters, sogleich ergriffen und außerhalb der Pforten des Tempels ge- tödtet im siebenten Jahre ihrer unrechtmäßigen Regierung. Ioas bestieg den Thron und Jojada regierte in dessen Na- 873 men. Der Dienst des Jehovah wurde gereinigt wieder hergestellt, Lh. und das Land war glücklich, so lange Jojada dem Könige zur Seite stand. Nach dessen Tode aber ließ der schwache Ioas den Göz- zendienst wiederkehren. Zacharja, Jojada's Sohn, eiferte dagegen, büßte aber seine Kühnheit durch den Tod der Steinigung, welchen Ioas, unekngedenk dessen, was Sacharja's Vater für ihn gethan, selbst befahl. Die Syrer drangen, unter der Anführung Hasaels, in Judaa ein, eroberten und plünderten Jerusalem, und konnten nur durch ansehnliche Geldsummen zum Abzüge bewogen werden. Die aufgebrachten Levitenspannen eine Verschwörung wider Ioas, ec starb durch Meuchelmord nach einer langen aber rühmlosen Herr- schaft. Gleichwohl gelangte nach ihm 837 Amazia, sein Sohn, zur Regierung. Ein kriegerischer Geist Ly. belebte ihn; nach einer vorgenommenen Volkszählung fand man 300,000 waffenfähige Männer, aus welchen der König ein aus- gesuchtes Kriegsheer erlas. Auch Söldner von Israel nahm er in seinen Dienst, entließ sie aber wieder, ehe er sich ihrer bedient hatte, wofür sie rachsüchtig Verwüstungen in Judäa anrichteten. Ein Kriegszug gegen die Edomiter war zwar glücklich, aber Amazia führte deren Götter mit sich, erbauete ihnen Altäre und zündete abgöttische Opfer an. Er bot dem Könige von Israel, Ioas, ein Bündniß an; voll Hohn verglich sich dieser mit der Zeder, ihn aber mit dem Dornsirauche von Libanon, den das Wild unter seine Füße trete. Ein Krieg entbrannte zwischen beiden, aber Amazia unterlag; sein Feind riß einen Theil der Mauern von Je- rusalem nieder und führte unermeßliche Beute an goldenen und silbernen Gefäßen hinweg. Auch Amazia fiel durch Meuchelmord, denn seine Begünstigung des Götzendienstes hatte ihm in den Levi- ten unversöhnliche Feinde erweckt. Er regierte 29 Jahre. Usia, der Sohn des Amazia, ein ivjäbriger Jüngling, über- 808 nahm die Regierung. Seine 52jährige Herrschaft erinnert an die ei;. ruhmvollen Zeiten Davids. Jerusalem erhob sich wieder zu einer starken Veste; der Ackerbau, der Handel erblühete; die Philister und Edomiter erkannten Juda's Oberherrlichkeit, Usia's Ruf erscholl in die Ferne, seine Kriegsmacht verschaffte ihm Furcht und Ansehn. Doch der Ueberfluß erzeugte Sittenverderbniß, welche in dem Göz- zendienste, dem der König in seinem Atter huldigte, reichliche Nah- rung fand, Usia versuchte, die königliche und hohepriesterliche

9. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 28

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
28 Erster Zeitraum. Hauptstadt, strömte der Cuphrates. Sie war ins Viereck gebaut. Ihre Mauern sollen 200 Ellen hoch und 50 Ellen dick gewesen seyn; 100 Thore von Erz führten in dieselbe, und sprichwörtlich berühmt waren der Belustempel mit einer Sternwarte, die Brücke über den Euphrat und die, auf Schwibbögen errichteten, schweben- den Garten. Von dieser ehemaligen Pracht und Herrlichkeit sind jetzt nur noch Ruinen übrig bei der Stadt Hella. Medien, über 9000 Quadrat-Meilen groß, grenzte nord- östlich an das caspische Meer, nördlich an den kalten Araxesfluß, die armenischen und westlich an die assyrischen Gebirge, südlich an Susiana, Persis, Parthien, und östlich an Hyrkanien. Rauhe Ge- birge und räuberische Horden machen den nördlichen Theil des Landes unwirthbar, wahrend der ebene, südliche, herrliche Früchte, Pomeranzen, Citronen und andere Dinge spendete. E k b a t a n a hieß die Hauptstadt. Um einen Hügel rund herum gebaut, hatte sie keine Mauern, dagegen war die in der Mitte, auf dem Gipfel liegende königliche Burg durch eine siebenfache Mauer vertheidigt.' Ein nicht zu erhellendes Dunkel und unvereinbare-Wider- sprüche verwirren die erste Geschichte der Assyrier, welche aber doch sehr früh einen geregelten Staat bildeten und dem Noma- denleben schon entsagt hatten. Nach einigen ging die Bevölkerung Assyriens von dem uralten Babel aus, dessen Erbauer, Nimrod, ein gewaltiger Jager war; andere hingegen meinen, dieses sey von den bereits mächtigen Assyriern erobert worden. Einstimmend aber behaupten alle, daß Assur der Stammvater eines erobernden Vol- kes, der Assyrier, gewesen, deren erster bedeutender König Ninus genannt wird. Ein nimmer rastender Eroberer un- 2200 terwarf er sich Babylonien, Medien, das ganze westliche Asien, so daß, nach einem ihährigen Kriege, sein Scepter vom Nil bis zum Tanais oder Don reichte. Hierauf erbaute er seine Residenz- stadt Ninive und schickte sich zu neuen Eroberungen an. Dies- mal waren sie südwärts, gegen Baktrien gerichtet. Lange wider- stand die Hauptstadt B a k t r a; durch den klugen Rath der S e- miramis, der Gemahlin eines seiner Statthalter, Menon, wel- che sich selbst an die Spitze eines Heerhaufens stellte und den Angriff leitete, fiel sie in die Hände des Ninus. Die Bewunde- rung des Königs verwandelte sich bald in eine ungestüme Liebe für die geistreiche und zugleich blendend schöne Siegerin. Durch Drohungen trieb er ihren Gemahl zur Verzweiflung und zum Selbstmord und nahm alsdann Scmiramis zum Weibe. Mit Beute beladen kehrte er nach Ninive zurück; Semkramis gab ihm einen Sohn, Ninyas, und da Ninus bald darauf, nach einer 52jährigen Regierung, starb, ernannte er sie zur Regentin seines unermeßlichen Reichs. Semiramis zeigte sich ihrer Erhebung würdig. Eine lieb- liche Fabel umhüllt ihre Iugendgeschichtc. Nach selbiger war sie

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 190

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
190 Sechster Zeitraum. römische Kaiserkrone unter dem herkömmlichen Pomp. Um die- selbe Zeit eröffnete ihm auch sein Vetter, der kinderlose und krän- kelnde König von Burgund, Rudolf, eine glänzende Aussicht, in- dem er den Kaiser zu seinem Erben und Nachfolger bestimmte, doch überlebte er diesen noch. In seinem frommen Sinne stiftete *oi7 Heinrich, nicht ohne Widerspruch von Seiten der Nebenverwand- ten, ein Erzbisthum zu Bamberg, und der Papst Benedict Vw. versprach ihm, in Person den Dom zu Bamberg einzuweihen, wenn er sich zu einem dritten Nömerzuge nach Apulien gegen die Griechen entschlösse. Dem heiligen Vater brachte Heinrich Ii. *021 gern seine Abneigung zum Opfer. Mt starker Heeresmacht zog er nach Italien, zerstörte die von den Griechen angelegte Stadt Troja und brach ihre Macht. Zum künftigen Schutz und Hort gab er einer Schaar Normannen, die aus dem heiligen Lande heimwärts pilgernd in Unteritalien gelandet waren, und sich als tapfere Streiter bewahrt hatten, einen Strich Landes zum Anbau und zur Ansiedelung. Dieß war der Anfang des normänni- schen Reichs in Italien, mit dem dereinst das Haus d.c Hohenstaufen so eng verbunden werden sollte. Heinrich be- schloß sein mühevolles, an großen Erfolgen wenig reiches Leben, 1024 auf seiner Burg Grone im Leingau, im Hannoverischen; er war der letzte Sprößling des sächsischen Kaiserhauses, das unter fünf Regenten, anfangs in voller, später in hinwelken- der Blüthe 105 Jahre-gedauert hatte, von 919 — 1024. §. 36. . Fränkisches oder salisches Kaiserhaus. Sollte Deutschland nicht in sich zerfallen und' eine Beute eroberungssüchtiger Nachbarn werden, so bedurfte es einer kräftigen Hand, die lockern Bande zu einen; mit glücklicher Wahl erkohren die deutschen Fürsten, Konrad !!., Herzog von Franken, zum Könige. Zwischen 1024 ihm und seinem Vetter, dem Herzoge Konrad dem jüngern, schwank- 1039 ten Meinungen eine Zeit lang. Um das Reich vor einem .. 15 Bürgerkriege zu wahren, nahm und gab Konrad der Salier Wort und Handschlag auf Fürstentreue und Ritterehre, daß, falls einer von ihnen beiden gewählt werde, der andere sich gehorsam fügen wolle. Und so geschah es auch; kein Krieg entstand, wohl aber bemerkte man aus der Ruhe und Sicherheit, welche bald durch Deutschland herrschte, daß ein tüchtiger Mann das Ruder führe. Konrad durchreiste alle Provinzen, saß zu Gericht und sprach un- partheiisches, aber strenges Recht. Dann unternahm er einen 102(1 Römerzug, erdrückte die französische Parthei, welche Italien dem König von Frankreich, Robert, hatte zuwenden wollen, und ward 1027 sodann vom Papste Johann Xix. zu Rom nebst seiner Gemah- lin Gisela mit der römischen Kaiserkrone geschmückt, nachdem er
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