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1. Vaterländische Geschichte für Mädchenschulen - S. 19

1884 - Köln
— 19 — war. Zum dritten Male reiste Bonifaäus nach Rom und wnrbe nun ($ r z b t s d) o f, ansang^ ohne bestimmten Wohnsitz, später mit bent Sitze in Mainz. Gute große Thätigkeit entfaltete er in Bayern. Hier konnte er später sogar vier'bischöfe anstellen: in Salzburg, Regensburg, Frei-singeu und Passau. Auch im Norden Deutschlands entstanden durch ihn Bistümer. Zur Erziehung geeigneter Priester gründete er die Älo ft er schule zu }y u I d a , welche sehr berühmt geworben ist und beten erster Vorsteher sein L-chüler Sturmius war. Statt sich im Alter Ruhe zu gönnen, bankte Bonisacins als Erzbischof von Mainz ab, setzte seinen Schüler Lullus als Nachfolger ein, bestieg ein Schift und fuhr wieder zu den Friesen. Nicht lange hat er aber hier seine Missionsreisen halten können, da erlitt er den Martyrertod. Im I. 755 am 5. Juni überfiel den hl. Mann im freien Felde bei Dockn m eine Rotte Heiden und erschlug ihn, als er eben im Begriff war, das Sakrament der Firmung zu spenden. Seine Gebeine wurden später ins Kloster-Fulda gebracht. c). Karl der Große als Kriegsheld. 768-814. Pippin dem Kleinen folgte als König der Franken dessen Sohn Karl, den die Geschichte wegen seiner großartigen Thaten den Großen nennt. Karl hatte sich vorgenommen, alle Völker Europas zu einem großen chr istl ich eti Reiche zu vereinigen. Den heftigsten Widerstand leisteten ihm bei diesen Bestrebungen die heidnischen Sachsen. Sie wollten den Zehnten an die Geistlichen nicht geben, den Heerbann nicht leisten und bei ihren alten Gewohnheiten und Sitten bleiben. Sie hatten einen tapferen Anführer namens Witte-kind, der sie aufstachelte, über die benachbarten Völker^ herzufallen, die Priester zu vertreiben, die Altäre zu zerstören und Karl den Gehorsam zu verweigern. Dreißig Jahre lang mußte er gegen sie kämpfen, ehe er sie vollständig unterwarf. Wenn er sie heute besiegt hatte, so erhoben sie sich morgen wieber. Einmal ließ Karl sogar ihrer 4500 hinrichten, weil sie die versprochene Treue nicht gehalten, aber das demütigte sie nicht, sonberu entflammte sie zu noch

2. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 80

1882 - Gütersloh
80 König Friedrich Wilhelm Iii. ländergierige Napoleon dem unter seinem Joche seufzenden Deutschland selbst Gelegenheit sich zu befreien. Sein Ehrgeiz hatte ihn im Sommer 1812 mit einem großen Heere nach Rußland geführt. Auch dieses Land wollte er erobern. Er kam im Herbste dort an, wollte den Winter über in der russischen Hauptstadt Moskau bleiben, und im Frühlinge den Krieg wieder beginnen. Da zündeten die Russen ihre Hauptstadt an allen Ecken an, Napoleon mußte mit seinem Heere aus der Stadt ziehen, und als nun auch Gott der Herr noch einen frühen und sehr kalten Winter schickte, sah Napoleon sich genötigt, den Rückzug anzutreten. Und welch ein Rückzug war das! Durch tiefen Schnee, in bitterer Kälte zogen die todmüden Soldaten dahin. Tagtäglich wurden sie von den Russen überfallen und gehetzt, wie verfolgtes Wild. Von den 500 000 Kriegern Napoleons kehrten nur wenige Tausend nach Frankreich zurück. Das war ein schwerer, aber gerechter Schlag für den ländergierigen Eroberer. Gott selbst hatte Gericht über ihn gehalten! Nun war es auch an der Zeit, unser Vaterland von den Ketten des frechen Eindringlings zu erlösen. Im Frühling 1813 erhob sich ganz Deutschland wie ein Mann. Männer, Greise und Jünglinge zogen das Schwert sür ihren Fürsten, und die Frauen legten alles, was sie hatten, auf den Altar des Vaterlandes nieder. Das was ein begeistertes Streben nach Freiheit! Das war ein glaubensvolles Hoffen auf die Hülfe des allmächtigen Gottes! Und Gott war unserm Könige Friedrich Wilhelm und seinen verbündeten Waffenbrüdern gnädig. Zwar hatte Napoleon in größter Eile ein neues, stattliches Heer um sich gesammelt, zwar drangen seine Scharen wie Windeswehen in Deutschland ein, aber Gott wollte seinen Untergang. Die jungen preußischen und deutschen Krieger fochten wie die Löwen (9). Denn sie kämpften um ihr heiligstes, um ihre Freiheit und ihren eigenen Herd. Am 16., 18. und 19. Oktober 1813 wurde der stolze Kaiser bei Leipzig entscheidend geschlagen, und mußte sich mit den Trümmern

3. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 163

1882 - Gütersloh
Wilhelm I. 163 Wilhelm sinnend still. Da fiel sein Auge auf des Kriegers Stammbuch (Album), in welchem derselbe vor dem Einschlafen noch gelesen hatte. Der Kaiser Wilhelm durchblätterte das Buch und schrieb dann mit Bleistift hinein: „Mein Sohn! Gedenke Deines treuen Königs!" Leife legte er das Album auf das Bett und ging hinaus. Als der Verwundete aus seinem Schlafe erwachte, blätterte er wieder in seinem Buche und er fand den Gruß seines Kaisers. Freudenthränen rannen über seine bleichen Wangen und schluchzend drückte er die geliebten Schriftzüge an seine Lippen und küßte sie. Einige Tage später besuchte Kaiser Wilhelm wieder das Lazarett. Sofort trat er an das Bett des Infanteristen. An dem wachsbleichen Gesicht des schwer getroffenen Kriegers erkannte er sofort, daß der Todesengel dem Braven nahe fei; er konnte ihm die Hand nicht mehr reichen, ihn nicht mehr freundlich trösten. Aber noch hatte sich die Seele nicht vom Leibe getrennt, durch die verglasten Augen warf sie ihren letzten Strahl in diese Welt und dieser Strahl traf den Kaiser und der Sterbende erkannte ihn. Noch einmal flackerte das schwindende Leben empor, die halb gebrochenen Augen belebten sich wieder und mit Aufbietung der letzten Kraft raffte der sterbende Krieger sich auf und rief: „Ja, Majestät! Ich werde Ihrer ewig gedenken! Auch dort oben!" Dann sank der Brave auf sein Lager zurück und er war tot. „Amen! Amen!" fagte der Kaiser leise und drückte dem jungen Helden die Augen zu, während Thränen seinen weißen Bart benetzten. Das war ein schöner, das war ein seliger Soldatentod! 13. An einem Abend des Jahres 1876 stand der Kaiser an dem Eckfenster, feinem Lieblingsplätzchen, im kaiserlichen Palais und sah sinnend auf die Menge, welche die Straße auf und ab wanderte. Da gewahrte er eine arme Frau, mit einem Säugling auf dem Arm und zwei kleinen Kindern, welche sich an dem alten Kleid der Mutter festhielten und sich so mühsam fortschleppten. 11*

4. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 168

1882 - Gütersloh
168 Augusta, Kaiserin von Deutschland. Kindchen ist. Es liegt so vornehm da und vernünftig, daß man sich gar nicht wundern würde, wenn eine Krone mitgeboren wäre. Es hatte auch eine Hand über die Augen gelegt, als wenn es die Welt nicht gerne sehen wollte, vielleicht den Kometen nicht, aber der war in der Geburtsstunde so wunderschön und flammend, daß er ihr gewiß Glück bringt." (1811 hatten wir nämlich einen sehr großen Kometen.) Zur Wonne der Eltern und des ganzen Hoses entwickelte sich die kleine Prinzessin leiblich und geistig aufs prächtigste. Sie verschönte den Fürstenhof wie ein aufblühendes Röslein, und erschien jedermann freundlich wie die Frühlingssonne. Bald wurde sie denn auch die Lieblingsenkelin des alten Karl August, der sie später in den Geist der damaligen Zeit selbst tiefer und tiefer einführte. Mit ihrer drei Jahre älteren Schwester Maria führte die kleine Augusta ein schönes und glückliches Zusammenleben. Die schon erst erwähnte Frau von Schiller schreibt darüber: „Die Prinzessinnen sind glücklich wie die Engel und leben mit der Natur, den Vögeln, den Blumen und haben ein Schäfchen, das ihnen wie ein Hund nachläuft. Sie glauben nicht, wie lieblich Maria ist, so verständig, klug und zartfühlend. Die Prinzeß Augusta hat einen kräftigen Willen und ist so stark und fest; sie läßt nicht los, was sie anfaßt. Gestern hatte sie einen Amor und wollte ihn nicht los lassen, und wurde so heftig, als er unbelebt blieb, daß man sie wegnehmen mußte." Und an einer anderen Stelle: „Sie (Augusta) hat eine große Neigung zu mir und ist ein seltenes Kind. So ein Ausdruck von Gutmütigkeit im ganzen Wesen, von Bravheit, existiert selten." Die erlauchte Mutter der Prinzessin Augusta war ein Muster allen Frauen. Neben der sorgfältigsten Erziehung ihrer Kinder betrachtete sie die Sorge für die Armen und Notleidenden als ihre höchste Pflicht, weshalb denn auch viele gemeinnützige Anstalten von ihr geschaffen worden sind. Ihr war es nicht genug, daß ihre Kinder reich wurden an allerlei Kenntnissen und äußerer Bildung: nein, viel höher schätzte sie die Bildung des Herzens,

5. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 11

1882 - Gütersloh
Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst. 11 Städte, geplünderte Dörfer, die wenigen der Geißel des Krieges entronnenen Einwohner arm, hülflos, verwildert. Und dazu brannte die Kriegsfackel noch immer lustig weiter; niemand konnte sagen, wann das Elend aufhören sollte. Auch der Ärmste im Lande konnte den jungen Fürsten nicht beneiden wegen der ihm überkommenen Erbschaft. Er als Landesvater sollte hier nun helfen, sollte Sorge tragen für das leibliche und geistige Wohl seines Volkes. Es wäre nicht zu verwundern gewesen, wenn der Kurfürst dem Dinge ruhig seinen Lauf gelassen hätte, wenn er unthätig zugeschaut hätte, wie sein Land immer tiefer ins Verderben sank, doch das ließ Friedrich Wilhelms edles Herz nicht zu. Der liebe Gott hatte ihn an einen Platz gestellt, wo es seine erste Pflicht war, in Freud und Leid seinem Volk ein treuer Berater, ein dienstfertiger Helfer zu sein, und dieser Pflicht war er sich bis ins kleinste bewußt trotz seiner Jugend. Er sah wohl ein, daß Ruhe und Frieden vor allen Dingen dem Lande nötig war, und es gelang ihm denn auch, einen Waffenstillstand mit den Schweden zustande zu bringen. Die Truppendurchzüge gingen allerdings noch immer fort, und das dauerte auch hin, bis endlich man des langen Haders müde war, und im Jahre 1648 ein allgemeiner Friede zu Osnabrück und Münster, der sogenannte westfälische Friede, abgeschlossen wurde. Friedrich Wilhelm verlangte in diesem Frieden eigentlich die Herausgabe Pommerns seitens der Schweden, das ihm durch Erbschaft gehörte, aber er konnte seinen Willen nicht durchsetzen, und bekam nur Hinterpommern, und als weitere Entschädigungen das Erzbistum Magdeburg, sowie die Bistümer Halberstadt, Minden und Kammin. Vorpommern behielten die Schweden. Schon gleich bei seinem Regierungsantritt hatte Friedrich Wilhelm zwei weitere wichtige Bedürfnisse für sein Land erkannt, und zwar zuerst die Entfernung des Ministers Schwarzenberg, eines tückischen, ränkevollen Menschen, der schon seinem Vater ein schlechter Berater gewesen war, und dann weiter die Errichtung eines gutgebildeten Heeres. Beides nahm er denn auch sofort in

6. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 96

1882 - Gütersloh
96 König Friedrich Wilhelm Iii. erwartete, als kühne Bewegung ausführe, antwortete Blücher gähnend: „Da kann er die schönsten Schmiere kriegen," gab die nötigen Befehle und drehte sich gelassen zum weiteren Schlafe auf die andere Seite. * * * Sie saßen an der Tafel und hatten gut gespeist, Da lobten sie unmenschlich des alten Helden Geist, Und lobten seine Thaten ganz grob und ungescheut Und meinten, nur er alleine habe das Volk befreit. Das war dem alten Blücher am Ende außerm Spaß, Er rückte mit dem Stuhle und leerte schnell sein Glas. Dann schrie er: „Alle Wetter! ihr seid nicht recht gescheit; Ich will's euch besser sagen, wer Land und Volk befreit: Das war der Preußen Tapferkeit, Freund Gneisenaus Besonnenheit, Von mir ein bißchen Verwegenheit, und Gottes große Barmherzigkeit!" Sie saßen an der Tafel und schauten ängstlich drein, Der Alte aber lachte still in sein Glas hinein.

7. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 110

1882 - Gütersloh
110 Die Königin Luise In dem Wetter ist ja auch der liebe Gott, der uns bewahren wird, und Dein Pater wird gewiß bald kommen und Dich abholen." Darauf meinte Hannchen: „Ich werde nun auch bald keinen Vater mehr haben, denn er muß immer so schnell vor dem Wagen Deiner Großmutter herlaufen, wovon ihm die Brust so weh thut, daß er wohl bald sterben wird." Wenn damals eine fürstliche Person aussuhr, so liefen „Läufer" vor ihrem Wagen her und machten die Straße frei, und ein solcher Läufer war Hannchens Vater. Als Luise die Besorgnisse ihrer kleinen Freundin vernahm, sagte sie: „Sei still, liebes Hannchen, ich will es der Großmutter sagen, sie ist so gut, sie wird niemand mehr vor ihrem Wagen herlaufen lasten." Am anderen Tage fuhr die Großmutter wirklich ohne Läufer aus, und Hannchens Vater wurde wieder gesund. Bald daraus erkrankte aber Hannchen an einer ansteckenden Krankheit, weshalb Luise sie nicht besuchen sollte. Hannchen bekam ein großes Verlangen nach ihrer Herzensfreundin. Als dies Luise hörte, ging sie zu Hannchen und las ihr aus einem Buche vor. Dies vernahm die Großmutter, und erschrocken fragte sie Luise: „Wo bist du gewesen?" „Verzeihe mir, gute Großmutter," sagte Luise, „ich war bei dem kranken Hannchen, das ja keine Mutter und keine Großmutter mehr hat. Sie hatte Sehnsucht nach mir und wäre gewiß gestorben, wenn ich nicht zu ihr gekommen wäre." Darauf sagte die Großmutter: „Ihre Krankheit ist aber ansteckend !" „Ich wußte, daß ich nicht krank werden würde," antwortete Luise, „weil Gott sah, daß ich etwas Gutes that." 3. Während der Krönungsfeier wohnte Luise mit ihrem Bruder -Georg bei der „Frau Rat," der Mutter des berühmten Dichters Goethe. Die Frau Rat, eine lebensfrische Frau, hatte die beiden Fürstenkinder von Herzen lieb. Auf mancherlei Weise suchte sie dieselben zu erfreuen, und ihnen den Aufenthalt in ihrem Hause angenehm zu machen. So bewirtete sie eines Tages die Prinzenfinder mit Specksalat und Eierkuchen. Diese Speise schmeckte

8. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 112

1882 - Gütersloh
112 Die Königin Luise. haben Ew. Königliche Majestät gethan! Das ist ja gegen alle Etikette!" Verwundert und fast betrübt zugleich fragte Luise: „Wie, darf ich das nicht mehr thun?" 5. Die Kinderstube im Königsschloß. In dem Königsschloß von Preußen Unterm Tische bäumt indessen Ist ein heilig Kämmerlein, Sich sein Leibpferd siegesstolz, Da geh'n mit liebselger Freude Das er ritterlich sonst tummelt Königin und König ein. Mit dem blanken Schwert von Holz. Keinen Schmuck und Glanz der Erde Und die königliche Mutter Sah ich in dem Kämmerlein. Sitzt am Tische stillbeglückt, Lauter liebe Kinderbilder Auf dem Arm ihr drittes Söhnlein, Blicken von der Wand allein. Das nach seinen Brüdern blickt. Und vor allen andern freundlich Seht, das ist im Königsschlosse Blickt das Bildnis von der Wand, Das stillheil'ge Kämmerlein, Wie der Herr die guten Kinder Da die Königin Luise Segnet mit der Gnadenhand. Geht liebselig aus und ein; Auf dem Tische liegt die Bibel, Da sie täglich mutterfröhlich Drin der Kronprinz fromm studiert, Ihre Kindlein hegt und pflegt Und daneben liegt die Fibel, Und an jedem Abend segnend Drin Prinz Wilhelm buchstabiert. Sie in Gottes Hände legt. Eintritt dann der stille König Noch einmal ins Kämmerlein, Sieht die Kleinen lächelnd schlummern Und küßt leise groß und klein. 6. Die reiche Menge von Wohlthaten, welche Luise spendete, brachten sie, trotzdem sie Königin war, oft in Geldverlegenheiten. Als sie einmal einen Vorschuß auf ihr Monatsgeld haben wollte, sagte ihr der geheime Kämmerer Wolter: „Bei Vorlegung meiner Rechnungen darf ich in der Ausgabe keine Vorschüsse notieren; des Königs Majestät wollen und gestatten das nicht. Wahrhaftig, Ihre Majestät, das geht nicht länger so, Sie geben sich noch arm." „Guter Wolter," sagte die Königin, „ich liebe meine

9. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 29

1882 - Gütersloh
Ariedrich Wilhelm I 1713—1740. I. Das Leben des Königs. Es war am 14. August 1688, als dem damaligen Kurfürsten Friedrich Iii. von Brandenburg von seiner hochgebildeten Gemahlin Sophie Charlotte ein Prinzlein geschenkt wurde, das bereits am Tage seiner Geburt wegen seiner fast ungewöhnlichen Stärke der Hoffnung Raum gab, daß es mit Gottes Hülse den glücklichen Eltern erhallen bleiben werde — eine um so größere Freude für dieselben, als sie bereits mehrere Verluste zu beklagen hatten. Mit zärtlichster Sorgfalt gehegt und gepflegt wuchs denn auch der herrliche Knabe heran, konnte frühzeitig auf seinen Beinchen stehen und erfüllte alsbald die weiten Räume des Schlosses mit kindlichem Jauchzen und fröhlichem Geplauder. Daß der Kurprinz Friedrich Wilhelm ein kleiner Trotzkopf war, war durchaus nicht zu verkennen, und seine feingebildete erste • Erzieherin , Madame de Montbeil, eine Französin, konnte manches Klagelied darüber singen (1), deshalb erschien es denn auch der sorgsamen Mutier notwendig, ihn sobald als möglich in die Hände eines Willensstärken Erziehers zu übergeben, damit die an sich kräftigen und tüchtigen Anlagen des kleinen Wildfangs in feste Bahnen gelenkt würden. Graf von Dohna trat also an die Stelle der Madame de Montbeil, und beide Teile, die letztere, sowohl als der Kurprinz werden diesen Wechsel mit Freuden begrüßt haben. Die Neigungen Friedrich Wilhelms stimmten nämlich in mancher Hinsicht mit denjenigen seines neuen Erziehers überein, was bei der Madame de Montbeil durchaus nicht der Fall war, und deshalb ist auch Graf Dohnas Wesen nicht ohne Einfluß auf die Entwickelung des Knaben geblieben. Der Kurfürst Friedrich Iii. war nämlich ein prachtliebender, ja verschwenderischer Fürst, hielt einen wahrhaft glänzenden Hof

10. Lebensbilder und Charakterzüge der Hohenzollerschen Fürsten seit dem dreissigjährigen Kriege - S. 176

1882 - Gütersloh
176 Augusta, Kaiserin von Deutschland. nicht — mit seinem Fürstenhause ein Fest gefeiert, das in so wahrem und schönem Sinne ein Volksfest war, als das goldene Hochzeitsfest unserer erlauchten kaiserlichen Herrschaften, an welchem aus allen Teilen des deutschen Vaterlandes die Fürsten und Volksstämme ihre Vertreter nach Berlin gesandt, um dem greifen Jubelpaare aufs neue ihre aufrichtigen Huldigungen darzubringen. Was aber das Volk opferte an jenem Tage an innigem Dank gegen Gott, an thätigen Liebeserweisungen, das hat es in gleichem Maße seinem geliebten Könige und Kaiser und seiner treuen Landesmutter geopfert. Ii. Einzelne Züge aus dem Leben der Kaiserin Augusta. 1. Der erste Kranke, der in dem Angusta-Hospital Aufnahme fand, war ein Lehrer aus Guhrau. Er erlag feinem Lungenleiden, das er mit so viel christlicher Geduld getragen hatte. Die Königin hatte ihn täglich besucht und ihm jedesmal eine duftige Rose mitgebracht. Auch ließ sie oft fein Krankenzimmer mit blühenden Blumen ausschmücken. * * * Die sechsjährige Ella hatte zu einer Operation Aufnahme gefunden; sie war ein liebliches Kind und lag der Königin warnt ant Herzen. Ella hatte oft Langeweile und sagte eines Tages: „Wenn ich nur meine Bilderbücher hier hätte, so könnte ich doch lesen." Die Oberin teilte diesen Wunsch der Königin mit, und schon am nächsten Tage erhielt die kleine Ella von der guten Königin die schönsten Bilderbücher. Noch zwei andere kranke Kinder — Annchen und Käthchen — waren aufgenommen worden. Es waren stets ergreifende Augenblicke, wenn die drei kranken Mädchen ihre Königin zum Besuche empfingen. Annchen küßte sie herzlich; Käthchen hatte ihre Puppe fein geputzt und zeigte sie der Landesmutter; die verständige Ella, welche künstliche Blumen verfertigte und zum Besten der Verwundeten verkaufte, bot diese
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