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1. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 234

1886 - München : Ackermann
234 Europas gehören sie zu den heilkräftigsten, die man kennt. Die an Mineralquellen reichsten Gegenden Deutschlands sind der Schwarz- wald, das niederrheinischeschiesergebirge, die Rhön, das Mesergebirge und die Sudeten. 49. Die Donau und ihre Nebenflüsse. Die Donau, der größte Strom Deutschlands und nach der Wolga der mächtigste Strom Europas, entspringt in dem düstern Schwarzwaldgebirge. Bei Tonatteschingcuvereinigt sich die aus dem Schloßbrunnen und der Br ege entstandene Donau mit der B r i g ach zu einem Fluß. Dieser durchsließt nach seinem Austritt aus dem Großherzogtnm Baden das preußischefürstentumhohen- zoll ern-Sigmaringen und den südlichen Teil des Königreichs Württemberg. Auf diesem Laufe durchbricht er schäumend die Felsen der schwäbischen Alp und setzt dann am südlichen Abhang des Gebirges seinen Lauf ruhiger fort bis zur Festung Ulm. Hier wird die Donau, erstarkt durch den Einfluß der Iller, schiffbar und betritt das Königreich Bayern. Die Iller selbst entspringt in den Allgäuer Alpen, fließt au dem Marktflecken Sonthofen und dem freundlich gelegenen Städtchen Jmmenstadt mit dem nahen, ungemein anmutigen Alpsee vorüber und gelangt nördlich zu dem Hauptorte des Allgäues, zur Stadt Kempten. Hier wird die Iller flößbar, und der Handel mit Holz, Brettern und Käse ist lebhaft und erstreckt sich bis in ferne Länder. Nordwestlich von Kempten bildet die Iller die Grenze zwischen Bayern und Württemberg. Ungefähr eine Stunde vom rechten Ufer des Flusses liegt'die alte, ummauerte Reichs- stadt Memmingen; oberhalb Ulm vereinigt sich die Iller mit der Donau. Während nun die Donau an sausten Höhen zu den alten, aber freundlichen Städtchen Untergünzburg, Launigen und Dilliugeu dahineilt, erhält sie von rechts zwei kleinere Zuflüsse: die Günz, an welcher das Benediktinerpriorat Ottobcuren liegt, und diemindel, an welcher das hübsche Städtchen Mindclhcim und die frühere Reichsabtei Nrsberg gelegen. In einer fruchtbaren Ebene erreicht die Donau das Städtchen Höchstäbt und das Dorsblindheim, wo die Bayern und Franzosen, von dem Prinzen Eugen und Marlborongh, den Heerführern der Österreicher und Engländer im Jahre 1704 geschlagen wurden. Bei der ehemaligen Reichsstadt Donanwörth erhält die Donau ihren ersten bedeutenderen Nebenfluß von linker Seite, die Wörnitz. Die Wörnitz entspringt auf den fränkis chen H ö hen, gelangt, au der gewerbreichen Stadt Dittkclsbnhl vorüberfließend, in eine schöne, fruchtbare Fläche, das Ries genannt, aus deren Mitte sich die Türme der ehemaligen freien Reichsstadt Nördlingcn erheben. Während des 30jährigen Krieges erlitt hier im Jahre 1634 das schwedische Heer durch die Tapferkeit der Bayern eine gänzliche Niederlage. Die Wörnitz fließt hier an Horburg vorüber, um bei Donanwörth sich mit der Donau zu vereinigen. Nachdem die Donau von rechts noch die kleinen Zuflüsse der

2. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 236

1886 - München : Ackermann
236 heim liegt der Kais er graben, den Karl der Große begonnen, um die Rezat mit der Altmühl zu verbinden. Schon hatte derselbe eine Länge von 2000 und eine Breite von 300 Schritten erreicht, als das Riesenwerk plötzlich aufgegeben wurde. Südlich von Pappenheim findet sich das Dorf Solnhofen mit seinen weltberühmten Lithographiesteinbrüchen. Den vielen Krümmungen der Altmühl folgend, erreicht man, an der bekannten Eisen- schmelz Obereichstädt vorübergekommen, in einem engen, steil abfallen- den, aber hübschen Felsenthal die Bischofsstadt Eichstädt, von der Willi- baldsburg überragt. Weiterhin liegen an der Altmühl die Städtchen Beilngries und Dietsurt, wo der Fluß schiffbar wird. Unweit Dietfurt beginnt der von König Ludwig I. ausgeführte Do uau-Mai nkanal, der sich nördlich au Berching vorüber zum Städtchen Neumarkt zieht. Hier erreicht die Wasserstraße die größte Höhenlage. Westlich an Nürn- berg, östlich an Fürth vorbei läuft der kühne, mit 94 Schleusen versehene Bau längs der Reguitz nach Erlangen und Forchheim und mündet bei Balttberg in letztgenannten Fluß. Bei Kelheim, wo die Altmühl in die Donau mündet, erhebt sich auf dem Michaelsberg als weithin sichtbare prachtvolle Ro- tunde die Befr e i ung sh alle, welche König Lud w i g I. den Helden des Befreiungskampfes von 1813 zu Ehren errichtete. Auch beginnt hier der römische Grenzwall, die sogenannte Teufelsmauer, die sich über Gunzen- hausen bis an den Rhein hin über Berg und Thal zieht. Der folgende linke Nebenfluß, die schiffbare Naab, entsteht aus drei Quellen: der Fichtelnaab und Heidenaab aus dem Fichtelgebirge und der Wald na ab, ans dem Bö hnie rw ald kommend. Die Waldnaab rauscht au dem Städtchen Tirschenreuth vorüber, vereinigt sich bei Win- disch-Eschenbach mit der Fichtelnaab und fließt au Neustadt und Weiden, deni Knotenpunkte der oberpsülzischen Bahnen, vorüber, um sich mit der Heidenaab zu vereinigen. Der vereinigte Fluß eilt in südlicher Richtung durch bergige und waldige Gegenden nach Pfreimt an der Pfreimt, an deren Ufer die durch die Gefangenschaft Friedrichs des Schönen von Österreich bekannte Burg Tr aus uitz liegt, dann nach Naabburg, Schwandorf, Burglengenfeld, und fällt eine Meile westlich von Rcgens- burg in die Donau, nachdem er zuvor von rechts bei dem Markte Kalmünz die Bils in sich aufgenommen Dieser Fluß entspringt bei Bilseck in einer au Weihern reichen Gegend Südlich unweit der Vils liegt die schön- gebaute Stadt Sttlzbach, ehemals die Residenz der Herzoge von Sulzbach. Etwas südlich zu beiden Seiten der Vils finden wir die hübsche Stadt Amberg, die eigentliche Hauptstadt der Oberpfalz. Außer der Pfreimt er- hält die Naab vom Böhmerwald noch die Sch w a r z ach als Zufluß. An ihr liegt, nahe der Grenze, die kleine Stadt Waldmünchen; unfern des Städtchens Nennbnrg vorm Wald vereinigt sich die perlenreiche Ascha mit der S ch w ar zach. Einen der wichtigsten Nebenflüsse erhält die Donau an dem nörd- lichsten Punkte ihres Laufes in dem Regen. Er hat seine Quellen, den großen und den kleinen Regen, tief in den düsteren Thalschluchten des Böhmerwaldes. Brausend bahnen sich beide Bäche ihren Weg durch wildes Gestein, um sich bei dem Markte Zwiesel zu vereinigen. Der Fluß heißt nun schwarzer Regen und fließt an den Märkten Regen und Biechtach vorüber. Unweit Kötzting vereinigt sich der schwarze Regen mit dem aus dem kleinen Arber fee kommenden weißen Regen. Der vereinigte Fluß, von nun an einfach „Regen" genannt, erreicht, nachdem er die kleine Chamb, an welcher die uralte Stadt Furth liegt, aufgenonimen hat, in freundlicher Gegend das lebhafte Städt-

3. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 237

1886 - München : Ackermann
237 cheii Cham. Westlich von Rcichenbach und von Nittenall bildet der Regen einen scharfen Winkel, von wo ans er sich südlich wendet und schiffbar wird; an Regenstaus vorüberflutend, ergießt sich der Fluß bei Stadt: amhof, der Vorstadt Rcgensburgs, dem er den Namen gegeben, in die Donau. Unterhalb Regensburgs erhebt sich aus einem Hügel des linken Donauusers bei Donanftanf der majestätische Bau der Walhalla. In diesem Tempel deutscher Ehre hat ihr Erbauer, König Lud- wig I. die Büsten jener deutschen Männer und Frauen ausgestellt, die sich um das Wohl des Vaterlandes ganz besonders verdient gemacht haben. Verfolgen wir den Strom in seinen vielen Krüm- mungen weiter, so kommen wir an dem Einfluß der kleineren rechten Nebenflüsse: der großen und kleinenlaber vorüber nach Stran- bing. Diese alte, wohlgebaute Stadt liegt in einer weiten fruchtbaren Thalebene, der Kornkammer Bayerns. An dem einst so berühmten Kloster Oberaltaich und an Bogen voriiber gelangen wir auf dem linken Ufer zu der schönen Stadt Deggendorf. Eine kurze Strecke unterhalb dieser Stadt aus dem entgegengesetzten rechten Ufer mündet einer der wichtigsten Alpenzuflüsse, die Isar. Die Isar hat ihre Quelle in den Tiroleralpen, und zwar in den Schluchten des Karwendelgebirges. Bei dem Engpässe Scharnitz tritt der Fluß in unser Vaterland. Mittenwald ist der erste bayerische Ort an der Isar, die hier flößbar wird. An den Ausläufern des Scharf- reiter links und der Benedikten wand rechts vorüberrauschend, em- pfängt sie von links die Jachen, den Abfluß des Walchensees und er- reicht in einem herrlichen Thäte Lenggries und Tölz. Weiter nördlich empfängt sie von links einen wichtigen Nebenfluß, die Loisach. Diese hat ihre Quellen bei Lerm oos in Tirol, wird in Bayern durch die Partnach verstärkt, wodurch sie flößbar wird. In einem weiten, grünen Thalkessel liegen die Märkte Garmisch und Partenkirchen, sowie das nahe Keinzenbad Großartig ist hier die Umgebung: gegen Süden er- hebt sich die Alpspitze und hinter dieser steigt Bayerns höchster Berg, die 2956 in hohe Zugspitze mit ihren Schucefeldern auf. Zwei Stunden westlich von Garmisch liegt der Eibsee. Die Loisach erreicht durch eine moosige Gegend den Kochel see, an dessen anmutigen Ufern das auf- gehobene Kloster Schlehdorf liegt. Um die gefährliche Floßfahrt durch den See unnötig zu machen, wurde die zufließende Loisach mit der ab- fließenden durch den Loisachkanal verbunden, an dessen Mündung die präch- tigen Gebäude der aufgelösten Benediktinerabtei Benediktbeuren liegen. Durch einen bald sumpfigen, bald waldigen Thalgrund erreicht die Loisach den Marktflecken Wolfratshanscn, und eine kurze Strecke nördlich erfolgt ihre Vereinigung mit der Isar. In ihrem weiteren Lauf fließt die Isar an dem in tiefem waldigem Thal liegenden alten Kloster Schäftlarn vorüber. Weiter dem engen Thal entlang steigen am rechten Ufer die Türme des Schlosses Grünwald empor. Nördlich vom Schlößchen Schwaneck er- weitert sich das Thal und verliert sich in eine weite Hochebene, aus welcher die zahlreichen Türme und Paläste Münchens, der Hauptstadt Bayerns, emporragen. Von München an durchfließt die Isar eine reizlose Ebene bis zur Stadt Freifing. Nur wenige Stunden nordöstlich von dieser Stadt liegt auf einem Hügel das uralte Städtchen Moosburg. Unterhalb Moosburg erhält die Isar von links die Amper. Dieses Flüßchen entspringt unter dem Namen Ammer an der Tirolergrenze

4. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 239

1886 - München : Ackermann
239 das schöne Laudshut mit seinem 134 m hohen Martinsturm und der ur- alten Burg Trausnitz auf dem Gipfel des Hofberges. Die Isar wälzt nun ihre schon beträchtliche Wassermasse an der uralten Stadt Tittgolfittg und an Landau und Plattliilg vorüber, um sich in getreidereicher Gegend eine kurze Strecke unterhalb Deageudorf mit der Donau zu vereinigen. Wandern wir von der Jsarmündung die Donau abwärts, so erreichen wir, Osterhofen berührend, bei dem Städchen Vilshofen die Mündung der mit Hechten und Karpfen belebten Vils. Wir gelangen alsdann zum letzten wichtigen Nebenfluß der Donau auf bayerischem Gebiet, nämlich zu dem bei Passau von rechts einmünden- den Inn. Der Inn hat seinen Ursprung in Graubünden, dem östlichen Teil der Schweiz, kommt dann nach Tirol und durchströmt dieses Ge- birgsland in einem wegen seiner Naturschönheiten berühmten Thale Bevor der Inn die freundliche Hauptstadt Tirols, Innsbruck, er- reicht, erhebt sich am linken Ufer die steile Martinswand, auf der sich Kaiser Maximilian I. verirrte. Zwischen Fels und Strom zieht sich ans engem Raume die Straße hin, und hier ist auch die Stelle, die jedem Bayern unvergeßlich sein soll. Hier fiel nämlich der großmütige Graf A reo als Opfer für seinen Kurfürsten Max Emanuel. Unterhalb der Festung Kufstein tritt der Inn als schiffbarer Fluß in unser Vaterland. Am linken Ufer erhebt sich auf einem Felsenhügel dicht an der Landes- grenze die niedliche Ottokapelle, erbaut zur Erinnerung an den Ab- schied, welchen Prinz Otto 1832 von seinem Vaterlande nahm, um den griechischen Königsthron zu besteigen. Zwischen zwei gewaltigen Berg- stöcken wälzen sich die Wellen des Inn hinaus in das bayerische Hügel- land. Westlich erhebt sich die zerklüftete, kahle, mit einer Kapelle gekrönte Felspyramide des Wendelstein (1840 in hoch) mit herrlicher Aussicht. Nicht weit vom linken Jnnufer sieht man das Schloß Bronnenburg. Ist der Fluß an dem auf einen Felsen thronenden mittelalterlichen Schloß Neubeuern vorübergeeilt, so erreicht er die schöne, rasch ausblühende Stadt Rosenheim, wohin die Soole von Reichenhall geleitet wird. Bei dieser Stadt erhält der Inn als linken Zufluß die aus dem Tegernsee ab. fließende Mangfall. Das Wasserbecken dieses Sees, 1'/r Stunden lang und '/2 Stunde breit, ist durch seine prachtvolle Lage bekannt. Seine Zu- flüsse sind die Rottach und die Weißach. An dem Ufer des letzteren Flusses hinauf erreicht man auf herrlichem Wiesenplan das Wildbad Kreuth. An den liebiichen Ufern des Sees erheben sich die herrlichen Räume der ehemaligen Benediktinerabtei, die der Lieblingsanfenthalt des höchst- seligen Königs Max I. war. Bes dem Dorfe Gmuuö verläßt die Mangfall als Abfluß den See und nimmt zwischen Micsbach und W.'haru die Schlierach auf. Dieses Flüßchen kommt aus dem kleinen, aber gar freundlich zwischen hohen Bergen gebetteten Schliersee. Südlich desselben gelangt man durch ein schönes, steil aufsteigendes Hochalpenthal zum kleinen Spitzingsee. Sein Abzugswasser, die Valepp, schäumt durch wilde Bergschluchten in Tirol dem Inn zu. In der Nähe des an der Schlierach überaus anmutig gelegenen Marktes Mltsbnch, besonders bei dem Orte Hausham, befinden sich großartige Steinkohlenbergwerke. Die Mangfall, die anfangs eine nördliche Richtung eingeschlagen, ändert nun plötzlich ihre Richtung nach Südosten und erreicht, an dem Markte Aibling mit seinen besuchten Moor-Schlammbädern und der großen chemischen Fabrik Hellfeld vorübergeeilt, bei Roseuheliu den Inn. Dieser Fluß bildet in seinem

5. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 240

1886 - München : Ackermann
240 weiteren Laufe an seinem linken Ufer eine von hohen, steilen Felsen um- gebene Halbinsel, auf welcher die alte Stadt Wasserburg liegt. Einige Stunden abwärts liegt die gewerbsame Stadt Mühldorf, bekannt durch die Schlacht, in welcher Ludwig der Bayer am 28. September 1322 über Friedrich den Schönen von Österreich siegte. Weiter östlich liegt am rechten Jnnufer die Stadt Neuötting. Unfern gegen Süden findet sich der schöne Marktflecken und weltberühmte Wallfahrtsort 'Hit- öttillg. Hier werden in der Wallfahrtskirche die Herzen der verstorbenen bayerischeu Regenten in verschlossener Urne beigesetzt. Unterhalb Neuötting nimmt der Inn von rechts die aus dem Chiemsee kommende Alz auf. Der Chiemsee wird als das größte Wasserbecken unseres bayerischen Vaterlandes (5 Stunden lang und 3 Stunden breit) auch das bayerische Meer genannt. Seine Zuflüsse sind die Prien und die aus Tirol kommende Achen. Aus dem Spiegel des Sees erheben sich die drei Inseln Herrenwörth, Franenwörth und die Krantinsel. Erstere Insel ist in den Besitz Sr. Mas. des Königs Ludwig Ii. übergegangen, der auf ihr ein feenhaft schönes Schloß bauen ließ. Mit der aus dem See kommenden Alz vereinigen sich die aus hohen Gebirgsthälern herab- rauscheuden Quellen der Traun. An dieser liegt in paradiesischer Gegend Sicgsdorf mit dem nahen, wirksamen Wildbade Adelholzcn und dem sehenswerten Eisenbergwerke Maximilianshütte. Die schöne Stadt Trannstein liegt auf einer Anhöhe an der Traun und hat eine königl. Saline, in welche die Soole von Reichenhall mittelst Druckwerken über- höhe Berge und durch tiefe Thäler geleitet wird. Weiter nördlich an der Alz liegt in schöner Umgebung der Markt Trostberg. Der wichtigste Nebenfluß des Inn auf der Ostseite ist die Salzach. Sie entspringt auf dem Krimler Tauern, durchfließt in östlicher Richtung den Pinzgau und nimmt bei St. Johann im Pongau eine nördliche Richtung durch die großartigen Engen des Paß Lu eg. Zwischen Hallein und Salzburg empfängt sie von links die Alben oder Alm, den Abfluß des Königssees, des schönsten deutschen Sees, 2 Stunden laug und */2 Stunde breit. Der hohe Göll (2525 rn), das steinerne Meer mit ewigem Schnee (2700 ui) und der Watzmann mit seinen beiden Hörnern <2715 m) schauen als gewaltige Riesen auf seine grün- lichen, tiefklaren Fluten herab. An der Alben liegt der schöne Markt Berchtesgaden mit königlichem Schloß und einem reizenden Landhaus des höchstseligen Königs Max Ii. In der Nähe befindet sich der Salzberg mit seinen unerschöpflichen Lagern von Steinsalz, welche zum Theil in das österreichische Gebiet hinüberreichen, weshalb auch dieser Staat bei Hallein den Bergbau betreibt, wie dies bereits früher auf Seite 213 zu lesen war. Westlich von Berchtesgaden liegt das durch seine Naturschönheiten berühmte Thal Ramsan. Unterhalb Salzburg bildet die Salzach von dem Punkte an, wo sie von links die Saalach empfängt,,, bis zu ihrer Vereinigung mit dem Inn die bayerische Grenze gegen Österreich. Die Saalach bricht aus dem österreichischen Gebiete durch den so- genannten Steinpaß in unser Vaterland. An ihr liegt die Stadt Reichen- Ijau mit dem vielbesuchten Bade Achselmannstein. Der Ort liegt sehr malerisch in einem Kranz von Bergen, von welchen der Staufen 1775 m und der sagenreiche Untersberg 1975 m hoch ist

6. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 241

1886 - München : Ackermann
241 Zwischen den Städten Laufen und Tittmamna empfängt die Salzach von links die Ach en, den Ausfluß des unweit gelegenen, 3 Stunden laugen und ‘/2 Stunde breiten Wagin gersees und flutet dann ander Stadt Burahausen mit ihrem ansehnlichen Bergschlosse vorüber, um nach kurzem Laufe in den Inn zu münden. Nach Aufnahme der Salzach bildet der Inn nunmehr die Grenze zwischen Bayern und Österreich. An der auf seinem linken Ufer aus- gebreiteten sandigen Pockinger Heide vorüberfließend, nimmt er noch von links die Rott auf, an der die Orte Ncnmarkt und Pfarrkirchen liegen, um bei Passau seine durch den ewigen Schnee der Alpen genährten und daher auch im Sommer reichlichen Fluten der Donau zuzuführen, die ihn trotz seiner größeren Breite und Wassermasse namenlos macht. Der Kampf der Gewässer, des grauweißen Inn und der hellgrünen Donau, zu denen sich auch die der dunklen Jlz vom jenseitigen Ufer gesellen, ist noch auf eine weite Strecke hin zu verfolgen. Östlich von Passau verläßt die Donau, durch viele Zuflüsse zum mächtigen Strome angeschwollen, unser Vaterland. Sie fließt, wie wir an anderer Stelle gesehen, durch Österreich, Ungarn, Serbien, Bulgarien und Rumänien und ergießt sich in drei Armen ins schwarze Meer. Nach Jngerle. 50. Der Rhein und seine Nebenflüsse. Hoch auf den Schweizer-Alpen, deren Riesenberge steil und zackig in die Wolken ragen, steht die Wiege des prächtigsten deutschen Stromes, des Rheines. Aus den Gletschern, welche wie ein Mantel am St. Gotthard hängen, kommt eine Anzahl Riesel herab, die bei ihrer Vereinigung den Vorder- rhein bilden. In raschem, wildem Laufe, durch mächtige Alpenbäche verstärkt, vereinigt er sich bei Reichenau mit dem aus den Voge lgebirgsalpen kommenden Hinterrhein. Nahe bei der Stadt Chur wendet sich der vereinigte Strom nach Norden zum Bodensee. Auf der felsigen, von Thal und Höhe durchschnittenen Bahn stöfst er bei jedem Schritt in seinem Lauf auf Hindernisse, die ihn bald stauen, bald, wenn über- wältigt, seinen Lauf beschleunigen. Bald sehen wir ihn dahin- jagen auf glattem Gestein, in smaragdenem Gewände, verziert mit blütenweifsen Spitzen, bald rätst er sich zum Sprunge auf und stürzt, blinkend in stählernem Panzer und schaumbedeckt, von Fels zu Fels, bald ruht er aus im tiefen, stillen Grunde, und in seinen Fluten spiegeln sich die freudig nickenden Tannen, die grünen Hügel, die schwarzen Felsen und die sonnigen Häupter der Berge. Erst von Rheineck an gewinnt der Strom ein friedlicheres Ansehen. Bald nachdem er diese Stadt verlassen, strömt er in den Bodensee, um in dessen Becken seine Fluten zu läutern. Lesebuch s. gewerbl. Fortbildungsschulen. 16
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