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1. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 171

1883 - Leipzig : Amelang
Die Winde, ©ros oder Amor; Psyche. 171 abhängt, Opfer brachte, namentlich den schädlichen Winden Sühnopfer, um sie zu beschwichtigen, so haben doch nur Zephyros und Boreas eigene Mythen. Von beiden Winden haben wir schon berichtet, daß sie um Chloris (Flora), warben, die sich mit Zephyros vermählte; von Boreas wird berichtet, daß er die schönste Tochter des attischen Königs Kekrops, Oreithyia, geraubt und zu seinem Weibe gemacht habe. Dessen gedachten die Athener, als die Perser zum erstenmale gegen Griechenland heranschissten, sie riefen den Boreas, der ja gleichsam ein Verwandter der Athener geworden, zu ihrer Hilfe an, und Boreas erhörte sie. Bei dem Vorgebirge Athos fuhr ein furchtbarer Nordsturm in die persische Flotte, welcher sie zerstreute und zum Teil vernichtete. Seit der Zeit hatten die Athener einen Altar des Boreas, dem sie Dankopfer für ihre einstige /Rettung brachten. groo o5*?r Jurtor; freche. (Siehe Abbildung Xxii.) Eros (die Liebe, der Liebesgott) ist eine nur bei den Griechen verehrte Gottheit, welche die Römer nur durch die Dichter von den Griechen in der späteren Zeit kennen lernten, und deren Namen sie mit Frnor (Liebe) übersetzten, woneben häufig Cupido (mit langem i, ja nicht Cüpido zu sprechen) gebraucht wird, obgleich dieser Name eigentlich mehr dem griechischen Pothos (Liebesverlangen oder Begierde) entspricht. Es spricht sich auch iu diesem Umstande eine wesentliche Verschiedenheit des Charakters beider Völker aus, die einen tiefen Blick in ihr Seelenleben thun läßt. Erinnern Sie sich, meine Leser, aus der vorhergehenden Darstellung, wie die Alten sich die Entstehung der Welt dachten (S. 23); nämlich das Chaos — die verworrene Masse der in ihrer Vermischung miteinander streitenden Elemente der Natur — sei durch eine dazugetretene Kraft gesondert und in harmonische Ordnung gebracht. Diese Ktaft ist Eros, die Liebe, welche das Gleichartige miteinander' verbindet und von dem Ungleichartigen sondert, auf

2. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 97

1883 - Leipzig : Amelang
Pallas-Atheue oder Minerva. 97 zügelte, und in Athen von Erichthonios, der von ihr zuerst vor allen Menschen die Anschirrung der Rosse an den Wagen lernte. Kurz, unter ihrem Schutze standen alle, die sich mit Übung der Künste und nützlicher Fertigkeiten beschäftigten, diejenigen, welche auf Erden die Bildung und Gesittung und durch sie die wahre Wohlfahrt der Menschen förderten. Ganz besonders aber waltet sie in Attika, dem Lande, das sie, dem früher erzählten Mythus gemäß, im Streite mit dem Gotte des Meeres als ihr Eigentum erhielt, wo ihre Verehrung die aller anderen Götter übertraf und wo die Hauptstadt Athen von ihr den Namen erhielt. Das vornehmste Zeichen ihres göttlichen Schutzes des attischen Landes war jener Ölbanm aus der Burg, den sie im Streite mit Poseidon erschuf und von dem, dem Glauben der Athener nach, alle Olbänme Attikas, der Hauptreichtum des Landes, abstammten. Über den heiligen Ölbanm auf der Burg erzählen die Alten die folgende rührend schöne Sage, in der sich ihr ganzer inniger Glaube an ihre Göttin ausspricht. Als die Perser gegen Griechenland heranzogen mit ungeheurer Übermacht, da trat Athene zum Throne ihres Vaters Zeus und flehte um die Erhaltung ihrer Stadt. Das Schicksal aber hatte anders beschlossen, Athen sollte untergehen, um herrlicher aus seinen Trümmern zu erstehen; Zeus also mußte seiner lieben Tochter ihre Bitte abschlagen, die Athener wichen aus ihrem Lande aus ihre Flotte, und die Perser verheerten die Stadt von Grunde aus mit Feuer und Schwert. Auch der heilige Ölbaum der Athene verbrannte mit; aber siehe da, zum Zeichen, daß Athene ihre Stadt auch im Untergange nicht verlassen habe, trieb mit wunderbarer Schnelligkeit aus der alteu Wurzel ein drei Ellen langer neuer Schoß, ein Symbol der Wiedergeburt der Stadt aus ihren Ruinen. Und unter dem Beistände der Athene kämpften die Athener an der Spitze der übrigen Griechen die berühmte Seeschlacht bei Salamis, in der sie die vielfach überlegene Flotte der Perser vernichteten und diese zwangen, mit Schimpf und Schande und unter ungeheurem Verluste das griechische Land zu verlassen. 7

3. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 99

1883 - Leipzig : Amelang
Pallas-Athene oder Minerva. 99 „an Brust, Armen und Hüften männlich schmal. Auch das „längliche Gesicht hat zwar eine freie Stirn, große, offene Augen, „strengen Mund, ein festes Kinn, aber ihre Züge sind anmut-„los, und das Haar lose zurückgeschlagen." Das älteste, aus Holz geschnitzte Bild der Göttin, welches vom Himmel gefallen sein soll, nannte man Palladium (Bild der Pallas). Dasselbe war zuerst im Besitze der Königsfamilie von Troja, und man glaubte, daß der Bestand der Stadt von dem Besitze dieses Bildes abhänge. Im Kriege der Griechen gegen Troja wurde dasselbe entweder von Diomedes oder Odysseus heimlich entwendet, woraus die Einnahme der Stadt durch das hölzerne Roß gelang, oder Äneas nahm dasselbe bei seiner Flucht mit sich. Nach der Verschiedenheit dieser Sagen machten später mehrere Staaten Anspruch auf den Besitz des echten Palladium, so Argos, Athen und Rom, und sein Besitz galt überall als Bedingung und Bürgschaft des Bestandes der Staaten. Daher hat man später den Ausdruck Palladium in weiterem Sinne aus andere Gegenstände angewendet, denen man ähnliche Bedeutung beilegte, und wenn z. B. gesagt wird: das Palladium der Freiheit ist entwendet, so wird damit bezeichnet, daß die oberste Bedingung und Bürgschaft der Freiheit verloren gegangen sei. Die schönsten und bedeutendsten Statuen der Athene besaß die Skadt Athen und sie waren von der Hand des Phidias, der auch den Zeus in Olympia gemacht hat; namentlich war die Goldelfenbeinstatue im Parthenon berühmt „und neben ihr eine im Freien auf der Burg Athens aufgestellte kolossale Erzstatue, welche das Dach des ebeugenauu-„teu Tempels überragte, so daß man ihren Helmbusch und „ihre Lanzenspitze vom Meere aus schon sah, wenn man sich „auf der Höhe von Suniou, der südlichen Landspitze Attikas, „befand. Die Göttin ist hier (siehe tab. Vii) in majestätischer „Ruhe dargestellt, als die Gewaltige und Siegreiche. Zu den „Füßen erblicken wir an ihrer linken Seite den Schild, an „der rechten die Erechthensschlange. Auf ihrem gebogenen rech-

4. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 114

1883 - Leipzig : Amelang
114 I. Die oberen Gottheiten. mistokles aber und die jüngeren Männer erklärten die „hölzerne Burg" für die Flotte, und indem sie sich dieser vertrauten, erkämpften sie den glorreichen Seesieg von Salamis. Hätten nun alle Athener den Spruch so verstanden wie die Greise, so blieb dem Orakel der Rücken gedeckt, indem es erklärte, es habe die Flotte gemeint. Nur aus diesem Wege konnte sich das Orakel von Delphi, so klug und einsichtig auch die Priester waren, im Rufe der Unfehlbarkeit und auf der Höhe seiues Einflusses halteu. Uuweit dieses Ortes, auf der krissäischen Ebene, wurden dem Apollon zu Ehren und zur Erinnerung an den von ihm schon in seiner Kindheit errungenen Sieg über den Drachen Python alle sieben, hierauf alle neun, und späterhin alle fünf Jahre die berühmten Mythischen Spiele gefeiert, in denen man die Sieger mit Lorbeerkränzen schmückte. In Rom fand die Verehrung Apollons erst 320 v. Chr. Aufnahme, indem man ihm bei einer Pest einen Tempel gelobte, zu dem dann ein zweiter auf dem palatinischen Berge gegründet wurde. Die apollinarifchen Spiele wurden während des zweiten pnnischen Krieges gestiftet. Der Lorbeerbaum und aus dem Tierreich der Hirsch, Wolf, Schwan, Delphin und Rabe waren ihm geheiligt. Unter den vielen Kunstwerken des Altertumes, die auf unsere Zeiten gekommen sind, ist eines der berühmtesten die in unserer Abbildung mitgeteilte Bildsäule des Apollon — bei den neueren Künstlern als Apollon von Belvedere bekannt —, welchen Namen man ihr von dem Saale gegeben hat, in welchem sie im Vatikan (einem berühmten Palaste in Rom) steht. Artemis oder- picmct und {pecette oöer ^una. (Siehe Abbildung Viii und Ix.) Artemis oder Diana, welche in ähnlicher Weise, wie Apollon mit Helios, mit der Mondgöttin Luna, Selene verwechselt oder verschmolzen wurde, hatte nach der verschiedenen Art ihrer Ver-

5. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 271

1883 - Leipzig : Amelang
Theben und der Bug der sieben Helden. 271 In Theben aber gelangte Kreon, der Oheim der gefallenen Söhne des Ödipus, zur Herrschaft. Dieser ließ Eteokles feierlich bestatten, verbot aber bei Todesstrafe, Polyneikes' Leiche zu beerdigen, wodurch der Seele des Verstorbenen die Ruhe in der Unterwelt geraubt wurde. Das konnte die hochherzige Antigone nicht ertragen. Heimlich und gegen Kreons strengen Befehl bestattete sie den unglücklichen Bruder. Hierbei von Kreons Wächtern ertappt, wurde sie von diesem verurteilt, lebendig begraben zu werden, obwohl sie die Braut seiues Sohnes Hänron war, der flehentlich für das Leben der edlen Geliebten bat. Antigone wurde in ein unterirdisches Gewölbe eingeschlossen, wo sie sich henkte, um dem qualvollen Hungertode zu entgehen; Hämon entleibte sich ebenfalls aus Verzweiflung, und der verwaiste Kreon mußte seine unmenschliche Härte mit der Verödung seines Hauses büßen, während auch Ödipus' ganzes Geschlecht zugrunde gegangen war. Dreißig Jahre nach dem Zuge der Sieben unternahmen deren Söhue einen zweiten, den Rachezug ihrer Väter gegen Theben. Das ist der Krieg der sogenannten Epigonen (d. H. der Nachgeborenen, der Söhne), welcher, mit der Götter Zustimmung unternommen, mit Thebens Zerstörung endete, so daß lange Zeit keine Stadt Theben mehr bestand, sondern nur ein offener Flecken, der Untertheben genannt wurde. Troja und der trojanische Krieg. Der Anlaß des Krieges. Ju Troja oder Ilion, der Hauptstadt einer schönen Landschaft am Hellespont, herrschte zu der Zeit, wo Theben durch die Epigonen erobert wurde, priarnos (s. oben S. 251), welcher mit der Helrabe (römisch Hecnba) viele und ausgezeichnete Söhne hatte. Als ihm abermals ein Sohn geboren werden sollte, weissagte ihm seine durch Apollon mit der Sehergabe ausgestattete Tochter Bassandra, daß durch diesen Sohn Troja zugrunde

6. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 280

1883 - Leipzig : Amelang
280 Iii. Heroen oder Halbgötter. furchtbare Täuschung nie verziehen, und daran knüpfen sich Begebenheiten, auf die wir weiterhin zurückkommen. Nun war alles zum zweiten Aufbruche bereit, aber noch fehlte der Führer Telephos. Diesen aber brachte das oben erwähnte Orakel nach Aulis; er kam verkleidet, ergriff Agamemnons Söhnchen Orestes, das mit der Mutter gekommen war, und drohte, dasselbe zu töten, falls man ihm die Heilung versagte. Odysseus wußte zu vermitteln; mit dem Roste vou Achilleus' Speer wurde Telephos' Wunde geheilt, und dieser erklärte sich bereit, die Führung gen Troja zu übernehmen. So fuhr mau denn zum zweiteumale ab. Unterwegs landete man in Lemnos, um dort auf eiuem von Herakles erbauten Altar zu opfern; bei dieser Gelegenheit wurde Philoktetes, der Herakles' Bogen und Pfeile geerbt hatte (s. Herakles), von einer Schlange in den Fuß gebisseu, und, da seine Wunde nicht allein nicht heilte, sondern mit furchtbar üblem Gerüche eiterte, einsam aus Lemuos an unwirtlicher Küste zurückgelassen, das Herz voll Groll und Wut über die Griechen, und allem Elende seiner Krankheit anheimgegeben. Die Flotte aber fuhr weiter und landete bald auf troifchem Gebiete. Die ersten Jahre des Kampfes. Die Troer hatten früh von dem gegen sie anhebenden Kriege Kunde erhalten, und hatten Zeit gebabt, sich ihrerseits aus umliegenden Ländern ein bedeutendes Bundesheer zu verschaffen, so daß sie in ihrer stark befestigten Stadt den Griechen gewachsen waren. Den Oberbefehl über das troifche Heer führte Ijektor, Priamos' ältester Sohn, da dieser selbst zu alt war, um ius Feld zu ziehen. Als nun die Griechenflotte heranfuhr, stellte sich das troifche Heer ihnen zur Abwehr entgegen; allein es gelang ihnen nicht, die Landung abzuschlagen, sie wurden vielmehr, obgleich auch auf Seiten der Griechen manche Helden fielen, in ihre Stadt zurückgeworfen. Diese aber im ersten Anlaufe zu nehmen, mißlang den Griechen, Achill an der Spitze, vollständig,

7. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 327

1883 - Leipzig : Amelang
Asenpferde. Asenheim tmb Asgard. 327 den Namen Sporkel erhielt. Ihr zu Ehren wurde das Fest der Zpurkalien gefeiert. Asenpferröe. Eine Eigentümlichkeit des germanischen Götterglaubens ist, daß alle Gottheiten ihre Pferde, die sogenannten Asenpferde, hatten. — Sie sehen auch hieraus, daß unsere Urahnen ihren Göttern das zuteilten, was ihnen selbst als das beste galt, nämlich ein Pferd. Der Götter Zeitvertreib bestand ja in ritterlichen Spielen, zu denen sie das Pferd bedurften. Odins, des Götterfürsten, Pferd hieß Sleipnir. Dasselbe hatte acht Füße, und ermüdete deshalb nie, weil vier davon immer ausruhten. Mit demselben ritt Herinodur neun Nächte, um Baldur wieder aus dem Totenreiche der Hel zu holen, und dabei über den Giöll-Flnß und die mit glänzendem Golde belegte Giöll-Brücke, ehe er an das Thorgitter der Hel gelangte, das er mit dem Pferde im gewaltigen Sprunge übersetzte. Heimdalls Pferd hieß Gulltopp (Goldzopf); Baldurs Pferd wurde mit ihm samt dem Geschirr verbrannt. Die übrigen neun Pferde sind Fallhofner, Gjel, Gladr (Munter), Gyller (Goldig), Letsele, Siner, Sil-frintoppr (Silberzop.f oder Silberhaar), Skejdbrimer. Das Pferd der Gna heißt Hofhrvarfnir, das durch Luft und Wasser rennt. — fuhr aber in einem Wagen, dem der Eber Gullinbursti (Goldborstig) vorgespannt war; und .frei)ja mit ihren Katzen. Asexxfyeixxx ««6 Jlogard. Das Götterland ist Asenheirn, und die Hauptstadt dariu Äsgard, der eigentliche Sitz der Götter, eine Stadt oder ein großes, prachtvolles Schloß, mitten in der Welt. In diesem Aufenthaltsorte der Götter sind die weiten Paläste ganz aus Gold und Edelsteinen, die Gitter goldene Ritterspeere, und an den Decken der Säle die so mächtig strahlenden Schilde der Helden

8. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 219

1883 - Leipzig : Amelang
Argos: Danae, Perseus. 219 und wurde von seinem Schwiegervater mit großem Heergefolge in seine Heimat zurückgeführt, wo er die Stadt Tirynth erbaute und als König über Argos und Korinth herrschte. Er hatte drei sehr schöue, aber übermäßig stolze Töchter, welche sich in ihrem Übermute selbst gegen die Götter vergingen. Dafür wurden sie von diesen mit einer schweren, wahnsinnartigen und ansteckenden Krankheit ergriffen, in der die eine sich durch einen Sprung von einem Felsen selbst das Leben nahm. Die beiden anderen wurden durch deu berühmten Seher und Arzt Melarn-pus aus Pylos geheilt und, diesem und seinem Bruder Bias vermählt, Mütter eiues berühmten Heldeugeschlechtes, zu dem Sdrastos und Amphiaraos, Rapaneus und Eteolrles gehörten, von denen wir in der Geschichte des Krieges gegen Theben zu erzählen haben werden. Akrisios, Prötos' Bruder, dem dieser einen Teil des Landes und die Hauptstadt Argos bei seiner Wiedereinsetzung in die Herrschaft überlassen hatte, vermählte sich mit Eurydike, der Tochter des Lakedämon, welche ihm eine Tochter, Danae, gebar. Bon dieser Tochter war dem Akrisios geweissagt, sie werde einen Sohn zur Welt bringen, der ihn ermorden werde. Um dieser Weissagung zu eutgeheu, ließ Akrisios seine Tochter nicht allein unvermählt, sondern er schloß sie iu ein festes unterirdisches Gewölbe ein, und glaubte durch diese Maßregel sicher zu sein. Aber Zeus selbst liebte die schöne und unglückliche Jungfrau und drang, in einen goldenen Regen verwandelt, in ihr Gefängnis ein. So wurde Darme heimlich Mutter des Perseus. Als aber Akrisios aussaud, daß seiue Tochter einen Sohn zur Welt gebracht hatte, beschloß er, Mutter und Kind zu töten. Er sperrte sie daher beide in einen großen hölzernen Kasten und ließ sie ins Meer werfen. Zeus aber ließ seinen Sohn nicht umkommen, der Kasten trieb auf den Wellen und wurde auf der Insel Seriphos von dem Fischer Diktys mit seinen Netzen ans Land gezogen, der Danae und ihren Sohn zum Könige der Insel, Polydekles, brachte. Dieser ließ Perseus erzieheu, stellte aber

9. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 58

1883 - Leipzig : Amelang
58 I. Hie oberen Gottheiten. Arkadien, dem Gebirgslande mit tiefen Höhlen, Bächen und auch schönen Thälern, in denen Ackerbau und Viehzucht, namentlich Pferdezucht, gedieh, feine Berehrnng auf die Liebe zur Ackergöttin, der Demeter, bezog. Berühmt war das jährlich gefeierte Fest auf der Insel Lenos, wo Poseidon sogar als Arzt verehrt wurde. Zu demselben versammelte sich eine große Menge Volk von den benachbarten Inseln. Man feierte es mit Opfern, festlichen Schmausereien und gemeinsamen Beratungen. Auf dem Isthmus wurden, von (Tjieffuö angeordnet, zweimal in jeder Olympiade, zur Herbstzeit, dem Poseidon zu Ehren glanzende Spiele gefeiert, die so berühmt wie die olympischen waren, und auch denselben Zweck wie jene hatten, nämlich — die einzelnen griechischen Bolksschasten in dem Bewußtsein der gemeinsamen Stammverwandtschaft zu erhalten. Diese Volksspiele hießen von dem Orte, wo man sie beging, die tstljmtsdjcn. Die Athener genossen dabei gewisse Vorrechte, obschon die Korinther die Aussicht über die Feier der Spiele hatten. Dies war das Hauptfest des Poseidon, als des Meerherrschers und Urhebers, sowie auch Vorstehers der Pferdezucht. Der dem Gotte heilige Tempel stand mit anderen Heiligtümern in einem Fichtenhaine. Das Fest wurde durch Festkämpfe gefeiert, bei denen der Sieger mit einem Kranze aus Fichteuzweigen geehrt wurde. In diesem heiligen Haine hatte der religiöse Sinn der Griechen auch das Schiff der Argonauten, die Ärgo, als Denkmal der ersten großen Unternehmung zur See geweiht, das fortwährend erhalten wurde. Auch hatten die Griechen nach ihrem großen Siege über die Perser, den ihre Flotte entschied, ein kolossales, sieben Fuß hohes Bild des Poseidon aus Erz in dessen Heiligtum hier geweiht. Man opferte dem Poseidon Pferde und Stiere, die in das Meer versenkt wurden; wer dagegen aus einem Schiffbruche gerettet war, hängte ein Andenken daran in dem Tempel des Poseidon auf. Bei den Römern hieß diese Gottheit ttrptunue, was Fürst der Gewässer bedeutet. Obgleich in frühester Zeit Römer als Hirten und Landbauer mit dem Meere wenig in Berührung kamen,

10. Der Olymp oder Mythologie der Griechen und Römer - S. 93

1883 - Leipzig : Amelang
Aphrodite oder Venus. 93 Bei den Römern wurde die Berehrnng der Venns erst später-allgemein. Hier wurden ihr auch jährliche Feste, Generalien, gewidmet. Auch auf dem Kapitole zu Rom war ihr ein Tempel und einer vor dem Collinischen Thore geweiht. In Italien war ihr der Monat April geheiligt, in dem die Blumen und Gewächse frisch treiben, oder, wie die Mythe es ausdrückt, Adouis aus der Unterwelt wieder zurückkehrt. Die Taubeu, der Widder, Hase, Delphin und Schwan, sowie die Blumen, Myrten und Rosen, samt anderen schönen Pflanzen, Äpfeln und anderen Früchten, waren dieser Göttin geheiligt. In Elis war die Schildkröte ihr Symbol, in Rücksicht auf deu Himmel, dessen Wölbung man in der Schildkrötenschale nachgebildet sah, oder auch als Siuubild der weiblichen Scheu und Sitte, weil die Schildkröte stets iu ihrem Hause bleibt, wie man es von der Frau vou häuslichem Siuue verlangte. Die Vorstellung dieser Göttin begann mit einem formlosen Steine; allmählich bildete sie die Kunst als eine mächtig waltende, mit den überwältigenden Reizen der Schönheit ausgestattete Göttiu, und bekleidet; nur erst die spätere Kunst stellte sie ganz nackt in verschiedenen Stellungen dar. In den hier ausgewählten Abbildungen (V und Xxii) „erscheint sie teils ganz, teils halb bekleidet. In beiden „zeichnet sie das schön geordnete Haupthaar aus, was ein besonderes Merkmal dieser Göttin ist. In dem ersten Bilde ist „das Gewand nur aus der linken Schulter befestigt, während „es die Göttin mit der rechten Hand von der linken Seite her „in zierlicher Haltung herumzieht, so daß es abwärts schöne „Falten wirft. In der linken Hand hält sie den Apfel, als „Symbol der ihr durch Paris zuerkannten größten Schönheit." Die Kunst hat von dieser Gottheit unzählige Bildwerke, von denen allerdings nur die wenigsten, dennoch aber viele Hunderte auf unsere Zeit gekommen sind. Das höchste Ideal der Göttin in nackter und von späteren Künstlern nicht wieder erreichter Schönheit war das untergegangene Bild zu Kuidos.
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