Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Die Veranschaulichungsmittel.
15
zu verwendenden Vorrichtungen notwendig. Dieselben müssen zunächst sehr
einfach und durchsichtig im Bau sein, damit der Schüler den Zu-
sammenhang zwischen der Einrichtung des Apparats und der mit demselben
anzustellenden Beobachtung wenigstens einigermaßen zu verstehen imstande
sei. Sodann müssen sie bei aller Dauerhaftigkeit leicht und mit dem
erforderlichen Grade vonsicherheit funktionieren, damit auch
der in diesen Dingen noch ungeübten Hand der Schüler die Anstellung eigener
Beobachtungen ermöglicht werde. Ferner verlangt der Schulzweck, daß die
Apparate leicht transportabel, und die Rücksicht auf die der Schule
zugebote stehenden Mittel, daß sie zu mäßigem Preise anzufertigen
oder zu erwerben sind*).
1. Das Thermometer.
Es dient zur Bestimmung der Luftwärme. Um ein richtiges Ergebnis
zu erhalten, muß es dem Einflüsse direkter und indirekter Sonnenbestrahlung
entzogen werden; ersterem Zwecke dient seine Plazierung im Schatten, letz-
terem das Aufhängen in hinlänglicher Entfernung von wärmeausstrahlenden
Wänden und vom Erdboden.
2. Der Kompaß.
Er kann zu verschiedenen Lagenbestimmuugeu und Orientierungsübungen
benutzt werden. Der zu Schulzwecken dienende Kompaß muß möglichst groß
sein und beim Gebrauch auf eine wagrechte Fläche aufgesetzt werden.
3. Die Wasserwage.
Sie besteht aus einer etwa 15 cm langen, 2 cm weiten Glasröhre,
die an ihren Enden gerade abgeschnitten und durch gutschließende Korkpfropfen
verschließbar ist. Die fast völlige Füllung geschieht entweder durch reines
oder (etwa mit übermangansaurem Kali) gefärbtes Wasser. Die Parallelität
des Wasserspiegels mit der oberen Glaswand deutet auf die wagrechte Lage
der Wasserwage und der Unterlage, auf welcher diese steht. Je nach dem
Zwecke, zu dem man die Wasserwage benutzen will, muß sie eine verschiedene
Unterlage erhalten. Um die wagrechte Lage einer Ebene oder eines auf der
Ebene stehenden Apparates (z. B. des Sternrohrs) zu bestimmen, legt man
sie auf ein 15 cm langes, 5 cm breites und 3 cm hohes rechtkantiges Holzstück
(Taf. I, 1), welches auf feiner Oberfläche mit einer der Glasröhre so angepaßten
Rinne versehen ist, daß die in die Rinne gelegte Röhre aus ihr gerade zur
oberen Hälfte hervorragt. Zu Zwecken des Visierens ruht die Glasröhre auf
einer aus Metall gefertigten Gabel (Taf. I, 2), welche unten in einen breiten
Metallring ausläuft; letzterer paßt genau auf das obere Ende eines festen,
geraden Eichenstockes, der unten mit einer Eisenspitze zum Einstecken in den
Erdboden versehen ist. In dieser Form findet die Wasserwage ihre Ver-
Wendung zur Ermittelung der relativen Höhe zweier Berge. Das Versahren
beruht darauf, daß die Oberfläche einer ruhenden Flüssigkeit horizontale Lage -
hat, wodurch die Ermittelung der wahren Horizontallinie möglich wird.
1) Die aufgeführten Apparate sind, mit Ausnahme des Kompasses und des
Thermometers, hauptsächlich auf Anregung des um die Heimatskunde hochverdienten
Professors K. V. Stoy in Jena für Schulzwecke konstruiert worden.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
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Spezialisierter Lehrgang der Heimatskunde. 81
Platze aus betrachtest? — Wie heißt die runde Scheibe, auf welcher du
stehst? — Wie weit reicht der Horizont? — Auf welcher Stelle des Hori-
zonts stehst du? — Wie heißt diese Stelle? — Ist der Horizont eine
Ebene? — Welche Berge stehen auf dem Horizonte? — Kann man den
Standpunkt verlassen?
d. Gestalt der Erde.
Hast du schon Reisen gemacht? — Wohin? — Hast du dort den
Horizont gesehen? — War es derselbe als hier? — Woher weißt du es?
— Wie sah er aber aus? — Der Horizont ist überall kreisrund. Das
haben uns die Reisenden erzählt. — Wie erscheint der Horizont auf einem
Würfel, wenn du dich stellst a) auf eine Kante, b) auf eine Ecke, c) auf
eine Seitenfläche? — Wie müßte also der Horizont auf der Erde erscheinen,
wenn sie die Gestalt eines Würfels hätte? — Wie erscheint dir der Hori-
zont auf einem Cylinder (Walze), wenn du dich stellst a) auf eine Grund-
fläche, b) auf die Seitenfläche, c) auf die Kante? — Welche Gestalt hätte
also der Horizont, wenn die Erde ein Cylinder wäre? — Wie sieht der
Horizont auf einem eiförmigen Körper aus, wenn du stehst a) oben oder
unten, b) auf der Seite? — Hätte demnach die Erde eine eiförmige Ge-
stalt, wie müßte der Horizont aussehen? — Kann die Erde die Gestalt
eines Würfels haben? — Warum? — Kann sie die Gestalt eines Cylinders
haben? — Warum? — Kann die Erde eine eiförmige oder ovale Gestalt
haben? — Warum? Auf welchem Körper erscheint der Horizont an
jeder Stelle kreisrund? — Was für eine Gestalt hat also die Erde wahr-
sch ein li ch ?
c. Teilung des rechten Winkels.')
Zeichne zehn rechte Winkel! — Welcher von diesen zehn rechten Win-
keln ist der größte und welcher der kleinste? —■ Wie verhalten sich also die
rechten Winkel unter einander? — Zeichne zehn Winkel, welche kleiner sind
als ein rechter! — Wie viel verschiedene Winkel kannst du zeichnen, welche
alle kleiner sind als ein rechter? — Wie heißen solche Winkel, welche kleiner
sind als ein rechter! — Zeichne zehn Winkel, welche größer sind als ein
rechter? — Wie viele verschiedene Winkel kannst du zeichnen, welche alle
größer sind als ein rechter? — Wie vielerlei Winkel giebt es also? —
Welcher Winkel hat eine bestimmte, feste Größe? — In wie viel gleiche
Teile wird der rechte Winkel eingeteilt? — Wie heißt ein solcher Teil? —
Zeichne einen Winkel von 10°, 20°, 40°, 46°, 47°, 48°, 50°, 57°, 62°,
84°, 90°, 100°, i40°, 170°, 180°. — Wie stehen die Schenkel eines
rechten Winkels auf einander? — Wie stehen die Schenkel eines spitzen oder
stumpfen Winkels auf einander? —■ Zeichne eilte gerade und auf ihr zehu
senkrechte Linien!
d. Zenith.
Wenn du einen Stein oder eine Bleikugel oder einen anderen Körper
an einen Bindfaden bindest und an demselben frei auf die Erde niederläßt,
wie steht der Faden auf dem Horizonte? — Wo findet der Faden seine
Grenze, wenn er gerade in die Höhe verlängert wird? — Wie viel senkrechte
Linien kannst du auf den Horizont stellen? —- Wodurch werden sie alle be-
grenzt? — Wie viel senkrechte Linien kannst du in dein Standpunkte er-
1) Zur Ausführung der Teilung des rechten Winkels ist ein Transporteur nvtig.
Hummel, Hilfsbuch. ()
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
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96 Anhang.
gewonnenen geographischen Thatsachen in der Schule. Die letzteren Übungen
füllen mehrere Lektionen aus.
\. Der unterrichtliche Spaziergang.
Vorbemerkung. Derselbe wird unternommen nach einem vom
Schulorte (Delitzsch) 21j2 km entfernten Dorfe (Schenkenberg). Bon den
für den heimatkundlichen Unterricht zweckmäßigen Apparaten (S. 15) wer-
den mitgenommen der Kompaß, die Wasserwage und der Neigungsmesser.
Einige der Schüler sind mit einem Notizbuche versehen.
Ausführung. Vor dem Antritt des Spazierganges wird in der
Schule den Schülern etwa mitgeteilt: Ihr sollt heute mit mir einmal ein
Stück in die Ferne wandern. Da werdet ihr Straßen zu sehen bekommen,
die sind ganz anders angelegt, als die Straße vor der Schule. Dann will
ich euch ein Wasser zeigen, das ist sehr verschieden vom Lober (dem Mulden-
zusluß bei Delitzsch). Dann werden wir in ein Dorf kommen, das ist nur
klein; dennoch hat es einen viel größeren Schmuck als Delitzsch, nämlich
den Park, wohin die Delitzscher zur Sommerzeit so gern spazieren gehen.
Auf dem Rückwege aber werden wir unseren Lober wieder überschreitend)
1. Die Exkursion beginnt an der Chaussee in der Nähe des Schulhauses.
Einer der reiferen Schüler hat die Aufgabe, für alle größeren Entfernuugs-
stücke die zurückgelegten Schritte abzuzählen. Bei jedem neuen Huudert
steckt er ein Steinchen in die Tasche. Die Ergebnisse werden in geeigneten
Zwischenräumen festgestellt und notiert. Durch den Kompaß (der zu diesem
Zwecke auf das Grundbrett der Wasserwage horizontal gestellt wird) erfolgt
durch eiuen Schüler die Festsetzung der Richtung der Straße (etwa N). Es
wird festgestellt, auf welcher Seite die Straße noch von Gebäudeu begleitet
wird (auf der Westseite) und von welchen Gebäuden (Schmiede, Gasthof znr
Weintraube, T.'s Gehöft). Es wird festgestellt, was sich auf der Ostseite
der Straße befindet (ein Anger und an diesem zwei Windmichlenhügel). Die
Entfernung der Windmühlen von der Straße nach Schritten wird von
einem, die Böschung der Windmühlenhügel von einem anderen Schüler
mittels des Neigungsmessers festgestellt.^) Die gewouuenen Ergebnisse werden
von den Schülern notiert. Unterdes wird mit den übrigen Schülern die
Beschaffenheit der Straße ermittelt: 12 Schritte breit, regelmäßig angelegt,
mit kleinen Steinen fahrbar gemacht, rechts und links mit Kirschbäumen
bepflanzt, seitlich von zwei Gräben begrenzt: — Chaussee.
2. Überschreiten des Chausseegrabens linker Hand. Da stehen Gebüsche
in Gruppen und sorgsam angelegte Wege führen hindurch: — Anlage. Dann
wird die Chaussee einige Schritte weiter verfolgt. Links stehen Apfel- und
Birnbäume in Reihen: — Plantage. Der nächste Chausseestein wird nicht
übergangen, sondern die daraus angegebene Zahl gelesen und notiert.
3. Einige Schritte führen zu einer weitläufigen Gebäude-Anlage, einer
Brauerei. Es wird ermittelt: auf welcher Seite der Chaussee die Brauerei
liegt (0); wieviel Schritte die Entfernung der Brauerei von der Schmiede
1) Vorher zu gebende kurze orientierende Andeutungen über das zu Beobachtende
S. (32), damit der Schüler vorher weiß, worauf er seine Aufmerksamkeit zu richten hat.
2) Verteilung der Beobachtungsarbcit (S. 32).
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
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Deutschland, Öfterreich und die Schweiz. 189
tische Instrumente, erzgebirgische Spitzen und Nähwaren, Nürnberger Spiel-
waren, Bürsten, Handschuhe, Serpentinsteindrechseleien und tausend andere
Sachen liegen und hängen hier schön geordnet zum Berkauf. Gewaltige
Menschenmassen wogen vom Markte durch die Grimmaische Straße nach dem
Angustusplatze. Eine ganze Bretterstadt hat sich hier in wenigen Tagen er-
hoben. Hier ist der Hauptsitz des Kleinhandels. In einer langen Reihe
stehen die Buden der Juden, dahinter Glas- und Steingutbuden und die
Kurzwareugeschäste, deren billige Preise Vielen das Geld aus der Tasche
locken. Und nun ein Haupthandelszweig dieses Platzes, die Schuhwaren:
lange Budenreihen und nichts als Schuhe und Stiefeln, alle blank und
schön, dauerhaft und weich, groß und klein! — 4) Doch wir verlassen
diesen Platz und gehen nach dem Roßplatz „unter die Buden". Welch'
ungeheurer Lärm umtobt uns! In langen Budenreihen sind hier die
Sehenswürdigkeiten und - unwürdigkeiten der Messe ausgestellt. Meuagerieen
mit wilden Bestien lassen uns die Töne der Wüsten und Urwälder hören;
Dioramen, Panoramen und Kosmoramen versetzen uus, wie mit einem
Zauberschlage, in die Hauptstädte der Erde, in die schönsten Gebirgsgegen-
den, an die Wasserfälle und vor Prachtgebäude, ohne daß wir Leipzigs
Straßen zu verlassen haben; Wachsfiguren, beweglich und unbeweglich,
führen uns Darstellungen aus der heiligen und der Weltgeschichte vor; da-
neben Buden, in denen Taschenspieler ihre Kunststücke, Kraftmenschen
(Athleten) Beweise ihrer Stärke und der sonderbarsten Körperstellungen und
-Verrenkungen für Geld geben. Und unter diesen noch Karussells, Schenk-
und andere Buden; überall wird von böhmischen und anderen Musikanten
gespielt, von Ausrufern an allen Schaubuden mit Löwenstimme oder durch
Sprachrohre eingeladen, in den Tierbuden geläutet, und dazwischen von
Löwen, Hyänen, Tigern, Bären gebrüllt, von der wogenden Menge gelärmt,
gelacht, geschrieen, gezankt. Nach Thomas.
17. Berlin.
a. Die Baugeschichte der Stadt.
1. Von der Gründung bis auf den Großen Kurfürsten. 2. Von Friedrich I. bis jetzt.
1) Die Hauptstadt des deutschen Reichs ist ungleich jünger als die meisten
großen Städte Süddeutschlands, ja selbst als eine Anzahl benachbarter
märkischer Städte. Wohl führt die Sage den Ursprung Berlins auf Mark-
graf Albrecht den Bär zurück; aber diese Annahme gründet sich allein auf
den Bären im Stadtwappen und ist historisch nnerweisbar. Jedenfalls aber
haben die beiden Fischerdörfer Colne und Berlin, jenes auf einer Insel
auf dem linken Spreeufer, dieses auf dem rechten Flußufer, bereits damals
bestanden. Als die Stelle des alten Colne sieht man die Gegend an, wo
sich heute die Petrikirche erhebt. Mitte des 13. Äahrh. erscheint auch Berlin
als städtisches Gemeinwesen, mit einem Marktplatze, dem heutigen Molken-
markte. Colne scheint vorzugsweise der Sitz der alten slavischen Bevölker-
nng gewesen zu sein; in Berlin dagegen faßten deutsche Ansiedler, die von
Obersachsen aus eingewandert waren, festen Fuß. Der nationale Zwiespalt
hatte für das ganze 13. Jahrh. eine feindselige Haltung der beiden Orte
gegeneinander zur Folge. Die Rechtsunsicherheit, welche mit Anfang des
14. Jahrh. eintrat, wies aber Colne und Berlin zur Sicherung ihrer
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T82: [Musik Stadt Hof Zeit Theater Fest Leben Leute Herr Art], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Thomas Friedrich_I. Friedrich_I. Albrecht Albrecht Fischerdörfer_Colne
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Leipzigs Berlin Berlins Berlin Berlin Berlin Berlin
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Vorderasien.
285
ober als Feind. In ersterer Hinsicht ist seine Zuverlässigkeit vielfach über-
trieben worden. Reisende in der Wüste irre zu führen, bis sie, von Durst
und Müdigkeit erschöpft, hinsinken, und sie dann auszuplündern und ihrem
Schicksale zu überlassen, ist ein keineswegs seltenes Verfahren. Im Fall
eines räuberischen Angriffes kommen die Beduinen wie der Wind, fliehen
aber, zurückgeschlagen, ebenso schnell wieder davon. Der Beduine, der es
als eine Heldenthat rühmt, aus dem Versteck auf die Karawanen zu feuern,
liebt nicht den Kampf bis aufs Messer.
Nach Ritter und Palgrave.
8. Die Wahhabiten.
1. Warum sich die Wahhabiteu als mohammedanische Sekte aussonderten. 2. Ihre
Sittenstrenge.
1) Die Wahhabiten, ein Stamm der südlichen Araber, nehmen einen
Landstrich ein, der an Flächeninhalt etwa so groß ist, wie Deutschland
und Frankreich zusammengenommen. Ihren Namen tragen sie nacb
Mohammed, Abdul Wahabs Sohn, der in der Mitte des 18. Jahr-
Hunderts lebte. Das Strebeu dieses Mannes war darauf gerichtet, die
Araber, die in der Befolgung der Gebote des Koran sehr lässig geworden
wareil, zu einer strengeren Gesetzeserfüllung anzuhalten. Mit glühender
Begeisterung wirkte er durch Wort und Schrift für seine Lebensaufgabe und
gewann so viel Anhänger, daß diese bei seinem Tode (Ende des 18. Jahrh.)
den größten arabischen Staat bildeten. — 2) In ihrer Hauptstadt Riad
besteht eine förmliche Behörde Vvu Sittenwächtern. Diese wachen darüber,
daß alle erwachsenen Männer der strengen Verpflichtung nachkommen, füllst
mal des Tages in den öffentlichen Moscheeen zugegen zu seiu. Tabak-
rauchen, -schnupfen und -kauen, sowie Tragen von Seide und Gold gilt
als Todsüude. Nach dem Abendgebet darf niemand in seinem Hause laut
sprechen noch ein Licht anzünden. Singen oder ein musikalisches Instrument
spielen, ist nicht gestattet. Alle Kinderspiele auf den Gassen sind streng
verboten. Nach dem Dunkelwerden darf niemand ans der Gasse umher-
streifen. Die Sittenwächter tragen als Amts- und Prügelstock zugleich einen
langen Stab, dringen in die Häuser ein und prügeln die Straffälligen.
Mit rücksichtsloser Strenge unterdrücken die Wahhabiten den Handel, da
dieser den Luxus im Gefolge hat, und so legt sich ihre Despotie wie ein
Meltau auf alle industrielle Entwickelung der Gestade am Persischen Golf,
welche ihrer Herrschaft unterworfen sind. Nach Palgrave (von Rüge).
9. Mekka.
1. Die Bauart der Stadt. 2. Die große Moschee. 3. Der Gottesdienst der Wall-
sahrer.
1) Mekka gilt deu Mohammedanern als „Mutter der Städte." Es
liegt in der öden Mulde eines Hochthales, ringsum von kalkigen oder
sandigen Hängen umgeben, ohne jeglichen Vegetationsschmuck. Die Thal-
mulde bestimmte die Bauart der Stadt: lauggestreckte Vorstädte und in
deren Mitte, in einer kesselartigen Thalweitung, der Hauptplatz, auf dem
sich sämtliche Stätten der mohammedanischen Gottesverehruug zusammen-
drängen. Die Vorstädte sind regelmäßiger gebaut, als alle arabischen
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Personennamen: Mohammed Abdul_Wahabs
Extrahierte Ortsnamen: Vorderasien Deutschland Frankreich Riad Mekka Mekka
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16
Der Unterricht.
4. Der Neigungsmesser.
Der Neigungsmesser (Tas. I, 3) ist eine Art Setzwage mit Gradeinteilung.
Er besteht aus einem Grundbrette von etwa 30 cm Basis, 13 cm Höhe und
20 cm Länge der oberen Seite. Das Grundbrett ist an seiner einen Seite
mit einer Gradeinteilung (180°) versehen. Statt des Lotes der Setzwage
ist aus der gradierten Seite ein sehr leicht beweglicher, aber ziemlich schwerer
Metallzeiger (b) angebracht, der mit seiner Spitze die Gradeinteilung berührt.
Der Apparat dient dazu, die Größe der Neigung eines Bergabhanges gegen
den Horizont Zu bestimmen. Der Winkel, um den beim Aussetzen des
Neigungsmessers auf eine unebene Fläche der Zeiger von der Mitte der
Gradeinteilung (a) abweicht, ist gleich dem Neigungswinkel der Fläche gegen
den Horizont^).
5. Das Sternrohr.
Es ist ein durchweg aus Metall gearbeiteter Apparat, dessen Höhe der
mittleren Schülergröße entspricht (Tas. I, 4). Er besteht aus: 1) dem Statis,
einer runden, aus einem Stück Gasleitungsrohr gefertigten Säule mit drei
Füßen, deren jeder mit einer Stellschraube versehen ist; an dem oberen
Ende der Säule ist eine mit einer Gradeinteilung versehene Horizontal-
scheibe (s) fest angebracht; unterhalb der Scheibe befindet sich eine Schraube
(d) zur Feststellung eines in der Säule beweglichen Stabes; 2) dem oberen
Hauptteile; Bestandteile desselben sind: a) ein etwa 25 cm langer
Stab (B), welcher durch die Mitte der Horizontalscheibe in das Statis einge-
schoben und durch die am Statis angebrachte Schraube in demselben fest-
gestellt werden kann; der Stab ist in horizontaler Richtung im Statif drehbar
und die Größe der Drehung wird durch einen am Stabe angebrachten Zeiger (z)
auf der Gradeinteilung der Horizontalscheibe bezeichnet; b) eine etwa 15 cm
im Durchmesser haltende, ebenfalls mit einer Gradeinteilung versehene Ver-
tikalscheibe (8), die an das obere Ende des Stabes fest angeschraubt ist; ihr
Mittelpunkt ist samt dem Stabe genau wagrecht durchbohrt zur Ausnahme
eines straff drehbaren Stiftes, dessen einem Ende ein vor der Gradeinteilung
stehender Zeiger (Z), dessen anderem Ende ein Metallring fest angefügt ist; c) der
Ring dient zur Aufnahme eines Mefsingrohres von etwa 25 cm Länge
und 2 cm Weite (R), das innen geschwärzt und an seinem Odjektende zur
Aufnahme von Blendkapseln eingerichtet ist. Das Sternrohr eignet sich zu
Grad-Bestimmungen der Höhe der Sonne, des Mondes, der Sterne, der
Türme, Berge :c., sowie der Bestimmung der Morgen-und Abendweite; der
feste Stand, welchen sein ziemlich erhebliches Gewicht ermöglicht, gestattet
besonders eine Reihenfolge von Beobachtungen, welche die Feststellung von
Höhen - Veränderungen zum Zweck haben. Zur Anwendung ist die vorherige
Einstellung in genau horizontale Lage notwendig. Zu diesem Zwecke hebt
man den Stab aus dem Cylinder des Statiss, setzt auf die Horizontalscheibe
die Wasserwage und reguliert an den Stellschrauben der Füße so lange, bis
die Wasserwage die horizontale Lage der Scheibe anzeigt2).
1) Wasserwage und Neigungsmesser fertigt jeder geeignete Handwerker nach
Angabe.
2) Das Sternrohr liefert Ed. Pretzsch, Maschinenwerkstätte in Jena zum Preise
von 12,50 M.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Inhalt: Zeit: Geographie
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72
Anhang.
nach kartographischen Regeln zu wählen, aber dem Zwecke des ersten Unter-
richts entsprechend zu vergrößernd) (Beispiel: Tas. Vii. und Viii.*)
§ 32. 1. Die Stellung der Umgegend im Staate.
Angabe: a) welchem Kreise (Amte :c.) die Umgegend angehört, b) wel-
chem obersten Beamten der Kreis (Amt :c.) unterstellt ist.
B. Materialien und Beispiele zum Unterricht in der Heimatskunde.
1. Das Wesen des Grundrisses.
Es wird, zur Vorbereitung auf das Zeichnen der Stube, ein Buch
ans den Tisch gelegt, mit Kreide umfahren, weggenommen; die Gestalt, die
auf dem Tische ist, auch an die Tafel gezeichnet; wie mit dem Buche, so
wird mit einem Kästchen, einer Schiefertafel, einem stehenden Köcher n. s. w.
verfahren. Die Kinder zeichnen diese Gestalten auch.
Finger, Anweisung zum Unterrichte in der Heimatskuude.
2. Das Verfahren beim Zeichnen des Grundrisses.
Wie laug ist die Schulstube? Dies wird nach Schritten gemessen:
Vierzehn Schritte lang. Wie breit? Neun Schritte breit. Man zeichnet an
die Tafel den Boden der Stube, ohne Maßstab und Lineal (solche Werkzeuge
mögen für Schwierigeres aufgespart werden). Bei diesem Zeichnen unter-
stützen die Größeren; so etwa: L. Hier zeichne ich eine Linie, die soll diese
Kante (oder Seite) des Fußbodens vorstellen; also hier ist diese Ecke, und
dort die andere. Wo setze ich nuu an? wohin ziehe ich? wie weit? was
stellt diese neue Linie vor? u. s. w. Da die Tafel an der Südseite des
Zimmers steht, so wird die südliche und die nördliche Kante wagrecht ge-
zeichnet, jene über diese; stünde sie an der Ostseite, so würde die östliche
und die westliche Kante wagrecht gemacht, jene oben, diese unten. Es findet
sich, daß der Fußboden nicht ganz viereckig ist, sondern daß gleichsam an das
große Viereck in der Nähe des Fensters ein kleines Viereck angesetzt ist. Die
Größeren zeichnen dies auch aus ihre Tafeln, die Kleineren versuchen es auch
wohl. Man giebt ihnen ans (zwar ohne Hoffnung, daß alle diese Aufgabe
lösen), zu Hause ihr Wohnzimmer zu messen, und in der nächsten Stunde
zu sagen, wie viel Schritte lang und breit es sei, auch wohl den Fußboden
ihres Wohnzimmers auf der Schiefertafel zu zeichnen. (Beispiel: Tas. V, 1.)
Finger, Anweisung zum Unterrichte in der Heimatskunde.
3. Formular für die Beobachtungen des Wetters von der
Schul st übe aus.
Monat und Datum Stunde Himmels- ansicht Nieder- schläge Wind Wärme nach R. Besondere Bemerk- ungen.
8. März 8 U. V. bewölkt — Nw mäßig + 5 Morgenröte
1) S. Materialien Nr. 16 und Tafel Hl, 1 —18.
2) Taf. Vii giebt die Darstellung einer kleineren Gebietspartie, Taf. Viii die •
durch Zusammensetzung mehrerer solcher Partieen gewonnene Gesamt - Darstellung
(S. 35).
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Spezialisierter Lehrgang der ^eimatskunde.
73
4. Lesestücke über die Beziehungen zwischen den Menschen
in der Schul st übe.
\. Die schule.
Du gehest in die Schule und lernest dies und das. So dreht sich
ohne Unterlaß der Faden um die Spule. Es dünkt wohl manchmal dir zu
viel, so immerfort die Schule und nimmer noch ein Ziel. O geh nur hin
und lerne und achte nichts gering. Dem Herrn dient jedes Ding, das
Stäublein und die Sterne. Er giebt wohl seinen Segen auch zu den, Ge-
ringsten gerne, nimmst du's in guten Brauch. Was in des Wissens Hallen
die junge Seele führt, was nun dein Wesen schmückt und ziert mit holdem
Wohlgefallen, was dienen dich und helfen lehrt den Nebenmenschen allen,
o lern' und halt' es wert und sammle gute Gaben in deines Herzens Schrein,
wie Bienlein tragen fleißig ein den Honig in die Waben. Es kommt die
Zeit dir wohl einmal, wo du damit kannst laben und lindern eine Qual.
D'rnm in die Schule gehe, und lerne willig heut', was sie von guter Lehre
beut, daß nutzlos nichts verwehe, und daß mit Segen allezeit der Herr
hernieder sehe zu deiner Emsigkeit, und daß an seinem Worte auch alles sei
bewährt und alles treulich zugekehrt der ew'gen Heilespsorte. Und was dein
Herz dann hat und weiß, sei deinem Herrn und Horte zu Ehren all' und
Preis. Hey.
2. öchuleifer.
Im Wiuter wenn es friert, Und wenn der Kucknck rufet,
im Wiuter, wenn es schneit, dann ist der Frühling da,
dann ist der Weg zur Schule dann ist der Weg zur Schule
fürwahr noch mal so weit. fürwahr noch mal so nah.
Wer aber gerne lernet,
dem ist kein Weg zu fern;
im Frühling wie im Winter
geh' ich zur Schule gern.
Hoffmann vvn Fallersleben.
3. Der brave Schüler.
Schlägt es morgens halber Acht,
spring' ich auf von meinem Stuhl.
Alles wird zurecht gemacht,
was ich brauch' in meiner Schul'.
Von dem Nagel komnit die Kappe,
umgehängt wird schnell die Mappe,
eingesäckelt Buch und Schrist,
Tafel, Lineal und Stift.
Nicht vergess' ich aber auch,
was ich sonst noch alles brauch'.
Nummer eins: zwei frische Augen,
die zum Schäu'n und Merken taugen;
nnmmer zwei: zwei feine Ohren,
daß mir nichts kann gehn verloren.
Nummer drei: ein lauter Mund,
der da spricht aus Herzeusgrund,
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Herstellung von lüartb - Reliefs.
61
hierzu die sog. Meßtischblätter zu den Generalstabskarten vortrefflich geeignet.
2) Ein Brett von der ungefähren Größe des anzufertigenden Reliefs,
das beim Naßwerden sich nicht verzieht. Ist dasselbe aus weichem Holz,
so müssen an der Rückseite Querleisten aus hartem Holz angebracht, am
besten eingeschoben sein. 3) Zur Herstellung der Modelliermasse nehme
man feinen Töpferthon, zerteile ihn in kleine Stücke_, lasse dieselben aus-
trocknen , zerstoße sie dann zu Pulver, reibe dieses mit Ol oder einem anderen
Fett an und füge so lange von dem Thonpulver hinzu, bis die Mischung
sich noch schwach fettig anfühlt und so fest ist, daß sie sich gerade mit deu
Fingern noch verarbeiten läßt. Eine ausgezeichnete Modelliermasse ist in
gebrauchsfertigem Zustande unter dem Namen Plastilins zu beziehen von
vr. Th. Schuchardt in Görlitz. 4) Ein bis zwei Modellierhölzer; jedes
Holz (Hartholz) läuft an einem Ende in eine abgerundete, etwas umgebogene
Spitze aus, und das andere Ende hat die Form eines Messers oder eines
schief zugeschliffenen Stemmeisens. 5) Die erforderliche Anzahl feiner Draht-
stifte ohne Köpfe. 6) Die zum Kolorieren erforderlichen Pinsel und Farben;
von letzteren eignen sich Ölfarben besser als Aquarellfarben, da sie dauerhafter
sind und vollkommen decken.
b. Verfahren. Auf das Brett wird die im Relief darzustellende
Karte gezeichnet, wobei auf genaue Abgrenzung des Tieflandes von dem
Mittelgebirge und Hochlande, auf sorgfältige Zeichnung der Höhenzüge, der
Kämme, der Berggipfel und der Thalfohlen zu sehen ist. Die wichtigsten Punkte,
namentlich verschiedene Höhen der Flußläufe, die Seeen, Berggipfel und Pässe
werden durch stärker markierte Punkte und die Höhenzahlen angedeutet; dann
bestimmt man die Höhenskala, z. B. 1:300 000, d. h. 0.0001 m für 300 m.
Es werden nun, mtt Benutzung des gewählten Maßstabes, Drahtstifte,
nach Maßgabe der Höhen länger oder kürzer, in allen Punkten der Karte
eingetrieben, deren Höhe angegeben ist, so daß die vertikale Gliederung des
dargestellten Gebietes schon nach dem Eintreiben der Stifte ersichtlich ist.
Sodann erfolgt das Auftragen der Masse. Empfehlenswert ist es, vor-
her mittels eines spitzen Instrumentes zwischen den Stiften die Fläche des
Brettes zu ritzen und auszureißen (aufzurauhen), damit die Masse teilweise
in das Fleisch des Holzes dringen kann, wodurch sie einen größeren Halt
gewinnt. Nachdem man das Brett an den Stellen, wo die Masse anfge-
tragen wird, etwas befeuchtet hat, wird die weiche Masse zwischen die Stifte
gepreßt und mit Rücksicht auf die Höhe der Thalsohlen und der Flußbetten
die Berge, Kämme :c. geformt, wobei man sich des Modellierholzes bedient.
Sollte, nachdem die Masse an der Oberfläche getrocknet ist, es sich heraus-
stellen, daß die erforderliche Höhe nicht erreicht ist, so wird so lange Masse
aufgetragen, bis die Köpfe der Stifte bedeckt erscheinen.
Ist die ausgetragene Masse an der Oberfläche erhärtet, so wird sie mit
Gummi-Tragant, bei Anwendung von Ölfarben mit einem aus Kreide oder
Gips und Leim bestehenden Gründe überstrichen, und nachdem dieser getrocknet
ist, das Kolorit ausgetragen.
Was die Wahl der Farben anlangt, so ist es rätlich, eine gute oro-
hydrographische Karte als Muster zu nehmen und sich auch in bezug auf
Bezeichnung der Gewässer, Ortschaften, Straßen, Bahnen :c. an die übliche
Bezeichnungsweise zu halten. Schließlich empfiehlt es sich, die Karte mit
Damerfirnis zu überziehen. Nach Theiter und Kunz.
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
Nord- und Nittelamerika.
353
den Steinhäusern weichen. Daher transportiert man jene nach entlegener
Stellen, ja sogar Hügel hinauf. Wird eine solche Veränderung in einem
alten „Block" vorgenommen, dann beginnt die Häuserwanderung nach allen
Richtungen. Nicht selten bleiben während des Transportes die Familien in
den Häusern wohnen und lassen sich in ihren häuslichen Geschäften durch
die Wanderung durchaus nicht stören. Auch das Heben von Steingebäuden
durch Wasserdruck, wenn durch das Auffüllen der Straßen vielleicht 10 Meter
in die Höhe geschraubt und unterbaut werden mußten, hat für die Be-
wohner nie eine Störung verursacht. — 3) Unter der Bevölkerung der
Stadt bilden die Chinesen einen hervorstechenden Bestandteil. Sie sind
überall zu finden, wo es schwere, namentlich aber unsaubere Arbeit giebt.
Ihre Eigentümlichkeit, sich mit den geringsten Nahrungsmitteln zu behelfen,
macht sie zu unbesiegbaren Konkurrenten der Arbeiter anderer Nationen.
Sie haben einige Straßen, und zwar mitten in der Stadt, ausschließlich
in Besitz genommen. In diesen Quartieren findet man bedeutende chinesische
Geschäftshäuser, welche großartige Geschäfte in Reis, Thee und Kulis *)
machen. Man sieht da auch die chinesischen Metzger und Märkte, welche
ein recht schweinisches Aussehen haben, auch abgesehen davon, daß Schweine
den Hauptverkaufsartikel bilden. Dieselben hängen da gebraten aus und
sind mit einer sorgfältig behandelten gelben Kruste versehen, welche an
jedem anderen Orte appetitlich aussehen würde. Schon der Anblick der
ekelhaften getrockneten Würste, mit welchen diese Metzgerläden sehr reich
ausgestattet siud, verursacht aber den meisten Weißen großen Widerwillen.
Fische, Krabben und Gemüse bilden die anderen Handelsartikel dieser
chinesischen Märkte. Nach Rühl.
21. Die Pacific-Eisenbahn.
1. Die Anlage. 2. Die Feierlichkeiten bei der Eröffnung. 3. Das Reisen auf derselben.
1) Die Pacifiebahn, die 3300 engl. Meilen lange Bahnverbindung des
östlichen Nordamerika mit den Küstenländern des Großen Oeeans, besteht
aus zwei großen Teilen: aus der Central-Paeifie-Eisenbahn, dem
Ostzweige, von New-Jork oder Philadelphia bis Omaha City am Missouri,
und aus dem Westzweige, der Union-Paeisic-Eisenbahn, von Omaha
City bis San Francisco. Von Omaha City geht die Bahn noch etwa
500 Kilometer weit durch Ackerland, dann aber durch baumarme Sand-
ebenen, erhebt sich dann zu den Felsengebirgen und ersteigt bei der Station
Sherman die höchste Erhebung mit 2518 Meter über dem Meeresspiegel.
Der Bau der Bahnstrecke, welche die bereits bis Omaha City fertiggestellte
Bahnlinie des Ostens niit San Francisco verbinden sollte, wurde von den
entgegengesetzten Enden her in Angriff genommen, wobei alles Baumaterial
durch die Lokomotive aus weiter Entfernung herbeigeschafft werden mußte. —
2) Am 10. Mai 1869, nachmittags 2 Uhr wurden beide Zweige, bei der
Station Promontory Snmmit in der Nähe des Großen Salzsees ver-
bunden, wo eine Schwelle von poliertem kalifornischen Lorbeerholz, mit
Nevadasilber beschlageu, und ein Schienennagel von kalifornischem Golde
den Vereinigungspunkt bezeichneten. Es war eine feierliche Stunde. , Von
Omaha aus erwartete man überall im weiten Lande die telegraphische
1) Chinesische Arbeiter.
Hummel, Hilfsbuch. 23
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]