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1. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 168

1845 - Halle : Anton
168 Einfluß. Der König hatte sogleich auf die Nachricht von dem Aufstande die nötigen Maßregeln getroffen, um das von Polen erworbene zu schützen. General Favrat trat an Schwerins Stelle. Die Tätigkeit gegen Frankreich, welche von England und Oestreich so sehr gewünscht ward, ward sehr beeinträchtigt. Der König selbst gieng Ende Mai's 1794 zur polnischen Armee, und der Krieg gegen Frankreich ward Nebensache. Am 6ten Juni kam es zwi- schen der preussisch-russischen Armee unter Favrat und Denisow und zwischen der polnischen Jnsurrectionsarmee unter Kosciuszko bei Szczekociny zum Treffen. Die Po- len wurden geschlagen; Krakau fiel in die Hände ihrer Feinde und ward am loten Juni von den Preussen besezt. Kosciuszko's Heer zog sich gegen Warschau hin zu- rük, wo es große Verstärkungen an sich zog. Das preu- sische Heer kam schon am 13ten Juli in der Nähe von Warschau bei Babia an und sezte sich dann zuerst bei Opalin, später bei Wola; konte aber die Stadt nicht nemen, und zog sich nach des Königs eigner Anordnung am 6ten September wider von da zurük. Eine bedeu- tendere russische Hilfe, auf die man gerechnet, war nicht eingetroffen (nur Fersen mit 14,000 Man hatte die Preus- sen bei Warschau unterstützt); Krankheiten brachen aus; Weichselschiffe mit Munition wurden aufgefangen. Alles dies hatte zu Aufhebung der Belagerung bestimt; beson- ders aber die Unruhen in Südpreussen (der neu an Preus- sen gekommenen polnischen Landschaft) dessen Einwoner damit umgiengen, sich der Jnsurrection anzuschließen. Schon am 23ten August war Sieradz aufgestanden; Ka- lisch, Gnesen und Posen folgten. Als sich der König von Warschau zurükzog, über- gab er den Oberbefelh wider dem Grafen Schwerin, der den Auftrag erhielt, die empörten preussischen Provinzen zum Gehorsam zurük zu füren. Aber mehrere polnische Anfürer, wie Madalinski und Dombrowski, operirten bald hinter der Linie der festen Lager, welche die Preussen be- zogen hatten. Im October machten sie sogar Versuche, sich Thorns zu bemächtigen. Um den immer mehr sich

2. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 166

1845 - Halle : Anton
166 Englands beseitigt schin, was der Eröfnung des Feldzuges im Wege gestanden hatte, brach in Polen eine Revolution aus/ welche auf die Verhältnisse Preussens notwendig wider einen großen, und zwar in Beziehung auf den Krieg gegen Frankreich einen retardirenden Einfluß haben muste. Kosziufzko *) war nach dem Kampfe, der die zweite früher erzälte Teilung Polens zur Folge harte, nach Pa- ris gegangen; hatte vom Convente die Zusage der Un- terstützung wenigstens durch Geld erhalten, und seit An- fänge des Jahres 1791, wo er wider in Sendomir war, war die polnische Nation, wütend über das ihr zu Teil gewordene Schiksal, in Gärung. In Wolhynien und Po- dolien lag ein russisches Corps unter Soltikof; ein an- deres unter Repnin zwischen Minsk und Riga und im Königreiche Polen selbst war Jgelström als Bevolmächtig- ter der Kaiserin mit einem dritten Heere. Preussen hatte *) Berliner Kalender auf das Gemeinjahr 1839. S. 163., „Im October des Jahres 1746 zu Siechnowice in der litthauischen Wojewodschaft Brzesc, auf dem linken Ufer des Bug, geboren, der Sohn adelicher, mittelmäßig begüterter Aeltern, hatte er schon als Knabe, in wenn auch schlechten Uebcrsehungen des Plutarch, genug von großen Männern gelesen, um früh an die Heiligkeit einer glühenden Vaterlandsliebe und eines unbeugsamen Rcchtsge- füls glauben zu lernen. An diesem Glauben hatte der Faden sei- nes ganzen bisherigen Lebens sich fortgesponnen. Die Lebendig- keit , mit der dieser Glaube auch ferner in ihm wirkte, und der Ernst mit dem er später die Grenzen dieser Wirksamkeit erkante, macht ihn zu einer der ehrwürdigsten Erscheinungen, welche die Geschichte aller Völker aufzuweisen hat. Im Cadettcncorps zu Warschau hatte er sich vor allen Milzdglkngen hervorgetan; der tüchtigste Privatflciß schuf ihm Kenntnisse in den Kriegswißenschaf- ten, wie sie in Polen damals selten waren. Nach seiner Rükker aus Frankreich, wohin er zu Erweiterung seiner Kentnisse gegan- gen war, erhielt er eine Compagnie. Eine heiße Jugendliebe, die der decidirte Magnatenstolz des Vaters stiner Geliebten zu einer hofnungslosen machte, veranlaßte ihn 1778 aus dem Dienste sei- nes Vaterlandes zu scheiden, um an dem nordamerikanischen Frei- heitskampfe Teil zu nemen. Nach dem Versailler Friden^ brachte er einen Mut, der in mancher entscheidenden Stunde geprüft war, eine in fünf Feldzügen gereifte Erfarung, die feurigsten Wünsche für seines Vaterlandes Not und außerdem eines Washington hohe persönliche Achtung nach Polen zurük. Seine Verdienste im Feld- zuge von 1792 sind oben erwänt. Als Stanislaw August der Targowicer Conföderation beigerreten war, gieng er nach Sachsen. Das Verlangen, noch einmal den Säbel für sein Vaterland ziehen zu dürfen, hatte ihn dahin begleitet. In Leipzig, wo ihn die Abgesandten des patriotischen Vereins aufgesucht hatten, leistete er das Versprechen, daß Polen auf ihn zälcn könne." —

3. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 167

1845 - Halle : Anton
teils einen Grenzcordon aufgeftelt, teils commandirte der General Schwerin ein Armeecorps in Sudpreussen. Diesen gerüsteten Heeren gegenüber solle unter Kos- ciuszkos Leitung der Kampf für die Unabhängigkeit Po« lens begonnen werden. Er unterhielt schon von Frankreich und Deutschland aus mit allen gleichgesinten Verbindun- gen, und seit Anfänge des Jahres t7ll4 betrib er die Rüstungen in Polen selbst. Krakau bestimte er zum Vereinigungspuncte. Mit dem Frülinge brach der Kampf aus. Der Obrist Madalinski schlug sich von Pultusk nach Krakau durch; Wodzicki der Befelhshaber von Krakau hatte Kosciuszko die Stadt geöfnet, von der aus derselbe am 24ten März eine Proklamation erließ *). Der Adel der ganzen Landschaft war in Insurrektion. Pas perma» neute Eonseil, der damalige oberste Reichsrat von Polen, erklärte zwar Madalinski für einen Empörer und Igelström detachirte Truppen gegen Kosciuszko, der von Krakau gegen Warschau heranzog. Aber die Russen wurden am 4ten April bei Raclawice geschlagen, und nun empörten sich auch die übrigen Woiwodschaften. In Warschau selbst, wo die Russen durch ihr Verfaren gegen die Häupter der Insurrectionspartei, die, wie Geiteral Dzialynski in ihrer Gewalt waren, die Volkswut (die durch Sagen, wie sie in Zeiten der Befürchtung sich immer erzeugen, genärt war) herausforderten, brach die Empörung am Abend des 17ten April aus. Mehr als 2000 Russen wurden er- mordet. Igelström rettete sich in das benachbarte preussi- sche Lager bei Zakrocym. Mehrere polnische Regimenter in russischen Diensten giengen über, und die Polen spra- chen nun offen ihre Absichten aus, die ihnen entrißenen Provinzen wider erobern zu wollen. Diese ganze Reihe von Begebenheiten hatte auf die Maßnamen des Berliner Kabineltes den entschidenften ') Ebendas. S. 165. „Die Befreiung Polens von den fremden Truppen, die Widereriangung der 'Integrität seiner- Gebiete, die Ausrottung jeglicher innerer und äußerer Unterorückung und Usur- pation, die Herstellung der nationalen Freiheiten und der Unab- hängigkeit der Republik ist der Einleitung dieser Acte zufolge der Zwek der Insurrection."

4. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 169

1845 - Halle : Anton
169 ausbreitenden Polen Widerstand leisten zu können, wurden 20,00» Preussen, die unter dem Prinzen von Hohenlohe am Rheine stunden, nach der polnischen Grenze beordert. Ehe jedoch Hohenlohe ankam, war eine russische Armee unter Suwarow durch Litthauen vorgedrnngen, hatte am 18ten und löten Sept. die Polen unter Sierakowski bei Krupczyee geschlagen, und besigte am loten October Kos- ciuszko selbst bei Maciejowice gänzlich. Kosciuszko ward verwundet und gefangen. Warschau muste am 4len No- vember capituliren und ward am 9ten von den Russen besezt. Ein Heerhaufen der Insurgenten erlag dann nach dem anderen. Die Gemeinen zerstreuten sich; die Anfürer wurden gefangen. Und am 3ten Januar 1795 ward durch die Wiener Uebereinkunft eine neue Teilung Polens zwischen Oestreich und Russland bestirnt, zu der man Preussen, dem ein/Teil des Landes gelaßen ward, den Beitrit frei ließ. Das Königreich Polen hatte gänzlich ein Ende. Stanislaus August (der am 9ten Januar Warschau verlaßen, und sich nach Petersburg begeben hatte) lebte nachher in Grodno als Privatman; er entsagte am 25ten November der Krone gegen eine jährliche Pen» sion von 200,000 Ducaten. Die definitive Anordnung der Teilung zwischen allen drei Mächten hatte am 21ten October 1795 stat gehabt *). Diese Begebenheiten in Polen, die des Zusammen- hanges wegen sofort bis zu ihrem Abschlüße erzält worden *) Berliner Kalender S. 180. „Preussen erhielt durch diese dritte Teilung Polens, Masovicn und Podlachien dis zum rech» ten Ufer des Bug. Russland gab von Litthauen einen Teil des Palatinats von Troki und den District von Samogilien bis zum Niemen heraus. Auch ein unbedeutender Strich in Kleinpolen ward preussisch. Endlich behielt Preussen die Einkünfte des schlesi- schen Amtes Jmielin, die Friedrich Ii. den Krakauer Bischöfen noch gelaßen hatte. Der preussische Anteil maß überhaupt 997 □ Meilen auf denen man eine Bevölkerung von mehr als 900,000 Einwoncrn zälte. Oestreichs Anteil war etwas kleiner, der Russ- lands mehr als doppelt so groß. Ein Teil der neuen preulsischcn Erwerbungen ward zu Südpreussen geschlagen; der Rest und ein Stük der älteren bildete fortan Neuostpreussen. Das Gebiet von Siewierz erhielt den Namen Neu-Schlesien. In Warschau und Bialyftock wurden neue Kammern und Rcgirungen errichtet: der Siz der Petrikauer-Behörden später nach Kalisch verlegt. "
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