29
Da sprach nach rechts der Kaiser mild: „Habt Dank ihr frommen Knaben, Ihr sollt an mir den gnäd'gen Herrn, den güt'gen Vater haben;
Und ob ihr armer Leute Kind und Knechtessöhne seid:
In meinem Reiche gilt der Mann und nicht des Mannes Kleid."
Dann blitzt sein Blick zur Linken, hin wie Donner klang sein Tadel:
„Ihr Taugeuichtse, bessert euch, ihr schändet euren Adel!
Ihr feinen Pnppchen, trotzet nicht auf euer Milchgesicht,
Ich frage nach des Mann's Verdienst, nach seinem Namen nicht."
Da sah man manches Kinderaug' in frohem Glanze leuchten Und manches stumm zu Boden sehn und manches still sich feuchten.
Und als man aus der Schule kam, da wurde viel erzählt,
Wen heute Kaiser Karl belobt und wen er ansgeschmählt.
Heroli.
Karl pflegte die deutsche Sprache. Die alten deutschen Heldenlieder sammelte er; den Monaten gab er deutsche Namen: Wintermonat, Hornung (— weil die Hirsche im Februar ihr Geweih ablegen), Lenzmonat, Ostermonat, Wonnemonat, Brachmonat (— weil im Juni das brachgelegene Feld gepflügt wurde), Heumonat, Erntemouat, Herbstmonat, Weinmonat, Windmonat, Christmonat.
4. Karl sorgte für den Wohlstand seines Volkes, indem er den Acker- und Gartenbau zu fördern nndhandel und Verkehr zu heben suchte. Ueberall ließ er Dörfer anlegen, Wälder ausroden, Sümpfe austrocknen und Einöden in lachende Fruchtfelder umwandeln; auf seinen 129 Gütern legte er Musterwirthschasten an; hier hielt er auf strengste Ordnung, sah selbst alles nach, prüfte die Rechnungen und schrieb vor, wie Butter und Käse, Honig und Wachs bereitet, wie Wein gepreßt und Bier gebraut werden sollte.
An günstig gelegenen Orten gründete er Handelsplätze; über Flüsse ließ er Brücken bauen; Ströme ließ er durch Kanäle verbinden, und bei seinen Pfalzen (— königliche Güter) ließ er Wirthshäuser herstellen, um den Reisenden ein Unterkommen zu verschaffen.
Iv. Karl war groß als Mensch.
Größe, Kraft und königliche Haltung des Körpers zeichneten ihn aus.
Karol war von Anblick herrlich,
Mächtig seine Brust und Glieder;
Wie des Löwen Augen funkeln Feurig seine hohen Blicke,
Wen er ansah, mußte oftmals Vor dem Blicke blos erzittern.
Seine Länge maß acht Fuße,
Königlich war feine Stirne.
Ausgelernt war er im Kampfe Und an Kraft fast wie ein Riese. —
Seine Stärke war so mächtig,
Daß er oftmals einen Ritter,
Ganz geharnischt und gerüstet.
Aus der stachen Hand gen Himmel
Hoch erhoben in die Lüfte. Schlegel.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Schlegel
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gebirgig, im Süden heiße Sandwüste, im Innern reich an gesegneten Thälern, von seinen Dichtern gepriesen als das Land des Weins, der Rosen und der Nachtigallen.
Die Perser waren in 10 Stämmen geteilt: 3beschäs-tigten sich in den Gebirgsgegenden mit Viehzucht und 4 in den Flußtälern mit dem Anbau des Landes; 3 aber waren Krieger stamme. Das Leben der Hirten und Ackerbauer war einfach und rauh: sie begnügten sich mit einer Mahlzeit des Tages, bauten in ledernen Röcken und Beinkleidern die Feldsrucht, weideten die Herden und jagte die Raubtiere des Waldes. — D i e Krieg er stamme aber hatten die Herrschäst an sich gerissen. Aus ihnen ging der König hervor; er warder unumschränkte Herr aller seiner Unterthanen. Im Purpurrock, den edelsteinbesetzten Säbel umgegürtet, in Safranschuhen, den prächtigen Mantel mit weiten Ärmeln übergeworfen, das Haupt mit weißblauer Binde umwunden — so thronte er auf goldenem Sessel. Wer vor sein Angesicht gelassen wurde, mußte sich niederwerfen und den Boden küssen; wer unangemeldet vor ihn trat, den traf der Tod.
2. Die Perser glaubten an einen Lichtgott und an einen Gott der Finsternis; nach ihrer Ansicht stauben sich Betbe feinblich gegenüber. Der Lichtgott schuf im Anfange der Welt das Leben und alles Gute; in Schlangengestalt aber burchbrang der böse Gott die geschaffene Welt und füllte sie mit Sünbe, Krankheit und Tod. Beibe Götter kämpfen auch im Menschen um die Herrschaft. Des letzteren Pflicht aber ist, durch sorgfältige Pflege alles Reinen und Guten am Körper und an der Seele — vor allem ist die Lüge ein Greuel — dem Lichtgotte zum Siege zu verhelfen. Nur dieser, derlichtgott, wurde verehrt, aber nicht in Bildern, nicht in Tempeln, sondern im Reinsten, was es giebt, in der Flamme. Noch heute wird von den Persern das Feuer (— als Sohn des Lichtgottes —) angebetet. Neben dem Feuer galten Erde und Wasser als reihe Elemente, und das erstere zu nähren, die Erde (— im Gegensatz zur Wüste, dem Acker des bösen Gottes —) zu bauen, Brücken über fließendes Wasser zu schlagen und dasselbe vor Verunreinigung zu schützen, waren verdienstliche Werke. Um diese reinen Elemente nicht zu beflecken, durste ihnen kein Leichnam übergeben werden; lieber gab man den letzteren, fern von den menschlichen Wohnungen, den Vögeln und Hunden preis. — Drei Tage nach dem letzten Hauche des Sterbenben weilt — dem Glauben der Perser gemäß — die Seele noch in der Nähe ihrer körperlichen Hülle; am vierten wirb sie vor den Seelenrichter gebracht, der die guten und bösen Werke wägt. Je nach dem Richterspruche wandelt sie über die Totenbrücke Zum Lichtgotte empor ober wirb in den Schlnnb der Vernichtung gestoßen.
3. Die Perser waren anfangs den nördlich von ihnen am kaspischen Meere wohnenden Medern unterworfen.
Um 560 v. Chr. herrschte Astyages als König über Medien.
Ihm träumte, aus seiner Tochter M and ane wüchse ein Wcin-
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Herren des Landes. Nur die Tyrer wußten sich noch eine Zeit lang zu halten. Um gegen Angriffe geschützt zu sein, wurde auf einer nahegelegenen Insel Neu-Tyrus erbaut und mit einer 150 Fuß ho* hen Mauer umgeben. Aber auch diese Stadt wurde 332 vor Chr. durch Alexander den Großen erobert und zerstört und damit dem phöuizischen Welthandel ein Ende gemacht.
Iii.
Aaöytonier und Assyrer.
1. Oestlich von Phönizien, zwischen Euphrat und Tigris, lag Mesopotamien (— das Zwischenstromland). Wenn auf dem armenischen Hochlande, dem beide Ströme entspringen, der Schnee schmolz, schwollen die Flüsse an, traten aus ihren Ufern und überschwemmten vom April bis zum Juni das Land. So machten Euphrat und Tigris Mesopotamien — wie der Nil Ägypten — ungemein fruchtbar. Der mit Getreide besäte Boden gab zwei - bis dreihundertfältige Frucht; die Blätter des Weizens und der Gerste wurden handbreit; Palmen, mit eßbaren Früchten beladen, befriedigten fast sämtliche Bedürfnisse der Bewohner.
Im Süden dieses Landes wohnten die Babylonier, nordwärts von diesen die Assyrer.
2. Die Hauptstadt Babyloniens war Babylon. Sie war im Viereck auf beiden Seiten des Euphrat erbaut. Ihr Umfang betrug 10 — 12 Meilen, denn zwischen den einzelnen Stadtteilen und Häusern lagen Felder, Garten und Dattelhaine. Die Stadt wurde von einer 200 Ellen hohen und 50 Ellen dicken Mauer umschlossen, die mit 250 Türmen geschmückt und mit 100 Thoren versehen war. Eine 3000 Fuß lange Brücke verband die beiden Ufer des Euphrat. In dem einen Stadtteile erhob sich die königliche Burg mit den hängenden Gärten. Nebnkadnezar hatte diese letzteren seiner Gemahlin zu Liebe, die Sehnsucht nach den heimischen Bergen empfand, erbauen lassen. Auf steinernen Bogen erhoben sich diese Gärten terraffenförmig übereinander bis zu einer Höhe von 300 Fuß. Die Bogen waren mit Steinfchichten und Bleiplatten bedeckt; darüber lag eine Erdschicht, dick genug, daß die größten Bäume darin wurzeln konnten. So schienen die Gärten frei in der Luft zu schweben. Auf der obersten Terrasse stieg ein Springbrunnen in die Höhe, mit dessen Wasser sämtliche Anlagen in kurzer Zeit übergössen werden konnten. Von da oben konnte Nebnkadnezar die große Babel überschauen, die er erbaut hatte zu Ehren seiner Macht und Herrlichkeit.
Assyriens Hauptstadt war Ninive. Sie war am Tigris gelegen und hatte noch größeren Umfang als Babylon (— der Prophet Öonos sagt, sie sei drei Tagereisen groß gewesen —). Gegen zwei
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Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Nebnkadnezar Assyriens Öonos
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des Fiebers nahm zu; Tag und Nacht zehrte es mit immer steigender Gewalt an den Kräften des Königs, und bald war das Schlimmste unvermeidlich. Noch einmal begehrten ihn feilte macebontichen Krieger zu sehen; Mann für Mann zogen sie an feinem Lager vorüber, und schweifend grüßte sie der Sterbende mit den Augen. „Große Kampf|>teie wird man zu Ehren meines Todes anstellen", sprach er noch zu den jhn umstehenden Freunden, und als man ihn fragte, wem er das Reich hinterlasse, antwortete er: „dem Würdigstenso starb er 323 vor Chr., im Alter von 32 Jahren.
Was er geahnt hatte, geschah. In blutigen Kämpf en stritten sich seine Feldherren nach feinem Tode um das Erbe; schließlich zerfiel das große Weltreich in drei einzelne Reiche: Ägypten, Syrien und Makedonien; sie würd en
zuletzt sämtlich eine Beute der Römer.
Ans -er römischen Geschichte.
Xi.
Äus der Sagenzeit. i.
1. Westlich von Griechenland streckt sich die italische Halbinsel in's Meer; ein klarblauer Himmel überspannt das vom vulkanreichen Apennin durchzogene Lanv, und ein mildes Klima erzeugt in den Tiefebenen Reichtum an Getreide und herrlichen Südfrüchten. Weizen, Mais und Reis gedeihen im Norden in üppiger Fülle, und an den Maulbeerbäumen, die die einzelnen Äcker begrenzen, rankt sich Die Weinrebe empor und zieht in Guirlanden von Wipfel zu Wipfel. Im Süden aber ist Italien „das Land, wo die Citronen blühn, im dunkeln Laub die Goldorangen glühn, ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht, die Myrte still und hoch der Lorbeer steht."
Gleich den Griechen waren auchdieitaliereinglied des großen indogermanischen Bölkerst ammes; mit jenen hatten auch sie in grauer V orzeit die gemeinsame Heimat aus dem mittelasiatischen Hochland verlassen; westwärts wandernd waren sie nach der Apenninenhalbinsel gekommen, die man nach den schönen Rindern, die auf den grasigen Höhen weideten, Italien (= das Rinderland) nannte.
2. In ihren Einrichtungen und Sitten, sowie in ihrem Götterglauben offenbarte sich die enge Verwandtschaft mit den Hellenen; nur wenige Gottheiten waren ihnen eigentümlich, vor allem Janus und Vesta.
Janus war ihnen der Gott des Anfan gs und des Wechsels der Zeit; seinen Bildsäulen gab man zwei Gesichter: mit dem
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
288 Asien.
Husseinl), dem heiligen Märtyrer, sich begraben lassen wollten. Diese
Sitte ist in ganz Persien üblich, und wem es nur seine Mittel erlauben,
der läßt sich nach seinem Abscheiden aus dieser Welt nach Kerbela trans-
Portieren, um dort in derselben Erde zur Ruhe bestattet zu werden, in
welcher Jmam Hussein ruht. Im Winter ist ein solcher Leichentransport
noch erträglich; aber man stelle sich vor, welche Ausdünstungen die in der
Julisonne Persiens um so schneller in Fäulnis übergeheuden Überreste der
Frommen verbreiten! Dabei ist es den Rechtgläubigen streng verboten,
in den Ruf auszubrechen: „Ach, wie es stinkt!" denn der Leichengeruch der
frommen Pilger wird für Rosen- und Ambraduft gehalten. Doch das
hinderte meine Gefährten nicht, mir zu erzählen, daß jene Araber, welche
das Geschäft der Leichenführuug betreiben, es nie länger als einige Jahre
aushalten. Als wir die Totenkarawane mit ihrem erstickenden Geruch
hinter uns hatten, schaute ich noch einmal zurück. Die mit den langen
Särgen beladenen Tiere vergruben ihr Haupt tief in den Nacken, und die
Reiter spornten nur aus gewisser Ferne mit einem dumpfen Geschrei den
traurigen Zug au. Welch' ein Nachtbild in dieser von allem Leben ent^
blößten Wüste! Nach Bambery.
Ii. Indien.
1. Der Himalaja.
1. Der Bau des Gebirges. 2. Sein südliches Vorland. 3. Die 3 Hauptstufen,
4. Die Hochpässe.
1) Der Himalaja bildet vom Dnrchbruchsthale des Brahmaputra bis
zu den Gangesquellen ein großartiges, doch stellenweis anch einförmiges
Gebirge. Es hebt sich aus dem Tieflande steil zu Hohen bis 1000 und
2000 Meter, welche nicht vereinzelt stehen, sondern die Ausläufer höherer,
hinter ihnen emporsteigender Gruppen und Ketten sind. Längs - und Quer-
thäler seuken sich ein, abgerundete Bergköpfe wölben sich heraus, selten sind
scharfkantige Gebirgsrücken. Mannigfaltiger in der Form ist das Gebirge
von den Gangesquellen westwärts bis zum Indus. Wenn auch die Berge
dieses westlichen Flügels denen des östlichen an Höhe weit nachstehen, so
sind doch die Längsthäler größer und breiter, die Durchbruchsthäler tiefer,
die Terrassenformen ausgeprägter, Gebirgsfeeeu treten aus; die Richtuug
der Gebirgsketten ist unregelmäßiger. An Schneegipseln und Gletschern ist
auch hier kein Mangel. — 2) Den Südfuß des Gebirges umlagert der
etwa 2000 Kilometer lange und etwa 30 Kilometer breite Streifen des
Tarai, ein Sumpfland, wo sich aus Gräsern und dem baumartigen Bam-
bnsrohr die Dickichte der Dschuugeln bilden. Der Lauf sämtlicher Himalaja-
gewässer wird in diesem Sumpfgürtel gebändigt; aber zur Zeit der Regen
und der Schneeschmelze treten sie aus, ziehen in Kanälen umher, sammeln
sich in weite, stehende Wasser, werden schnell mit Wassergewächsen und
Rohrwäldern bedeckt, deren wuchernder Wuchs nur durch weit laufende
Feuerbrände gezügelt werden kann. In dein Tarai hausen Elefantenherden,
das Rhinoceros und auch der Tiger findet sich. Da die Ausdünstungen
1) Der zweite Sohn Alis, des Schwiegersohnes Mohammeds, der 680 in einem
Treffen bei Kerbela fiel.
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Extrahierte Personennamen: Bambery Mohammeds
Extrahierte Ortsnamen: Asien Persien Kerbela Julisonne_Persiens Indien Alis Mohammeds Kerbela