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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 1

1880 - Halle : Anton
J. Are affen Deutschen. 1. Unsere Vorfahren wohnten ursprünglich auf dem Hochlande von Mittelasien. Dort, yn den Abhängen des großen Quergebirges, welches Vorder- und Hinterasien scheidet, saßen sie als Glied des großen arischen oder indogermanischen Völkerstammes und weideten die Hserden. Von da ans sind sie in unbekannter Zeit westwärts gezogen und in Europa eingewandert. Vor ihnen hatten schon drei andre Zweige der Arier denselben Weg eingeschlagen: der eine besetzte die südlichen europäischen Halbinseln Griechenland und Italien; der andere — die Kelten — ließ sich im Westen des Erdtheils (— in Gallien, Spanien und Britannien) nieder; der dritte — die Slaven — blieb im östlichen Europa. Die ihnen folgenden Germanen bewohmeu zuerst den Norden (—Skandinavien und die deutsche Nord - und Ostseeküste) und wandten sich später südwärts. Zur Zeit Christi bewohnten sie das Land zwischen Nord- und Ostsee, Weichsel, Donau und Rhein. Ihre westlichen Nachbarn waren die Kelten, ihre östlichen die Slave«, ihre südlichen die Römer. 2. Deutschland besaß um jene Zeit ein rauhes Klima; die Winter waren lang und hart, die Luft feucht und nebelig. So wenigstens wird uns von den Römern erzählt, denen wir die Nachrichten über unsre Vorfahren verdanken, und auf sie mußte allerdings das Land im Gegensatze zu ihrer warmen, sonnigen Heimath einen unfreundlichen Eindruck machen. Der Boden war sumpfig und mit großen Wäldern bedeckt. Einer derselben soll 9 Tagereisen breit und 60 Tagereisen lang gewesen sein. Die Berge lieferten Eisen und Salz. In den Wäldern wuchsen riesige Eichen, Buchen uno Tannen. Mancher dieser Bäume saßte, zum Nachen ausgehöhlt, wohl 30 Menschen. Neben ihnen reiften allerlei Waldbeeren und wildes Obst. Auf den Feldern wurden Hafer und Gerste, Erbsen, Linsen, Bohnen, große Rettige und Flachs erbaut. Bären, Wölfe, Luchse, wilde Schweine, Elennthiere und riesige Auerochsen bevölkerten die Wälder; Pferde, Rinder, Schafe, Ziegen und Gänfe wurden als Hausthiere gezogen.

2. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 22

1898 - Halle : Anton
22 Die britischen Inseln. — Frankreich. sehr volkreicher Fabrikstädte. Unter diesen sind die bedeutendsten: Birming- ham }borming'äm] , fast eine einzige Werkstatt für Metallwaren, Shef- ftelb [fchejftlb |, welches Stahllvaren fertigt, Leeds [Itb»] mit Wollfabriken und M a n ch est er Imantschest'r^, der Hauptplatz der englischen Baumiooll- inbustrie. An den Küsten blühen eine Anzahl wichtiger Hafenstäbte. So liegen an der Westküste Liverpool sliw'rpnlj und Bristol, an der Süb- küste Plymouth ^plimm'ß^ und der Kriegshafen Portsmouth ]pörtsm'ßj, an der Ostküste Lonbon, die volkreichste Stadt der Erbe und zugleich ihr erster Hanbelsplatz. Überaus großartig ist der Hanbelsverkehr in der „City" [fjtttij, der Altstabt auf dem linken Themseufer. Hier befinbet sich die englische Bank und der Tower [tauer], besten Mauern einst Staats- gefangene beherbergten. Über das enblose Häusermeer ragt die gewaltige Kuppel der St. Paulskirche. Unter den Stabtteilen Lonbons sinb be- merkenswert : das „Ostenbe" mit großartigen Hafenanlagen und hart- arbeitenber Bevölkerung, und das „Wcstenbe", weit mtb prächtig angelegt, vorzugsweise ein Sitz der Pracht und des Reichtums <4'/./Mill. E.). 113] Klima und Pflanzendecke. Wegen der Nähe des Meeres wechseln milbe Winter mit kühlen Sommern; wässerige Nieberschläge sinb häufig «der berüchtigte Lonboner Nebel). Daher schmückt die Ebenen überall saftiges Wiesengrün. Die Gebirge, besonbers die schottischen Hochlande, sinb rauh. 114} Bevölkerung. Die Englänber sinb germanischen Stammes, unternehmenb imb ausbauernb, stolz auf die Vorzüge ihres Vaterlanbes, aber auch hochmütig und verschlossen gegen alles Frembe. Die Schotten sinb mutig, gewanbt und voll Stolz aus ihre ruhmvolle Vergangenheit Englanber und Schotten bekennen sich meist zur evangelischen Kirche. Zu Schottland gehören drei Inselgruppen: a) die H c b r t b e n im W., K) die Orkney ^örkne^ -Inseln und c) die Shetl a n d } schetländ ^-Inseln im N. k!. Irland. 1151 Jrlanb hat die Form eines unregelmäßigen Bierecks. Vereinzelte Berggruppen von nicht bebentenber Höhe umlagern die Kiiste. Dazwischen behnt sich eine weite Ebene. Die Mitte des wiesenreichen Landes durchfließt der Shannon (fchann'n], ein echter Secenfluß. Die Bevölternng, ein armes Geschlecht von Pächtern, ist katholisch. Hptst.ist Dnblin |bciblitij (245). 10. Die Republik Tvvaitf'roicf). 1161 ^age nach der Karte. 117] Bodenform und Vewassernn^. Die Mitte des südlichen Frank- reich füllt bas Französische Mittelgebirge aus. Zwischen ihm und den Alpen senkt sich das Rhone-Tieflanb ein. Gegen W. bacht sich das Berg- lanb zu einem großen Tieflanbe ab. litt] Das ^vhonc-Tiefland ist zwischen den Westalpen und dem Fran- zösischen Mittelgebirge eingesenkt. Es beginnt bei Lyon, ist bort nur wenige Meilen breit, erweitert sich aber im S. zur P r o v e u ^ a l i s ch e n Ebene. Das Tieflanb wirb von der R h o n e bewässert. Diese entspringt in den Alpen, strömt anfangs sübweftlich, läutert ihre Wasser im Gensersee, bilbet ein Knie mit sübl. Richtung (bei welcher fetabt?) und fließt zum Mittel- länbischen Meere. Das Rhonethal ist ein reiches Fruchtgebiet, iu dem die

3. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 27

1898 - Halle : Anton
27 Stadt der Kirchen und Klöster, mit zahlreichen Trümmern von Tempeln und Prachtbauten ans der Römerzeit (470). c) Die Tiefebene von Neapel ist vom Boltnrno reich bewässert und daher ein reizvoller Fruchtgarten. Hier liegt Neapel, die größte und schönste Stadt Italiens (530). Östlich von Neapel erhebt sich der Vesuv, der durch seine vul- kanischen Ausbrüche oft die Umgegend verheert hat; an seinem Fuße liegen die Ruinen der im Jahre 79 n. Chr. durch einen Aschenausbruch ver- schütteten und teilweis wieder bloßgelegten Römerstadt Pompeji. 137] ftlitltit und Pflanzenderke. Je weiter man in Italien nach S. kommt, desto milder ist der Winter, desto heißer der Sommer. Daher finden sich in der Tiefebene des Po noch vielfach die deutschen Pflanzen, südlicher dagegen die Olive, der Citronen- und Orangenbaum. In vielen Gegenden nährt der Maulbeerbaum die Seidenraupe.

4. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 46

1898 - Halle : Anton
46 205] 2,. Guayana, zwischen Orinoco und Amazonenstrom, ein Waldgebiet. Teile der Küste sind von W. nach O.: Britisch-, Niederländisch- und Fr anzö fisch-G. 206] I. Die Vereinigten Staaten von Venezuela längs der Nordküste. ssauvt- stadt ist Caracas. 207] 4. (Lolömbia an der Westküste und im Andenlande. Hauptstadt ist Bogota. Panama an der Panama - Eisenbahn, welche durch die Landenge geführt ist. 208] 5. Ecuador, das Andenland unter dem Äquator. Hauptstadt ist Qu ito _ 209] h. pevut ist das Andenland um den Titicacasee, reich an Silber. Hauptstadt ist Lima; von da ist Eisenbahnverbindung uach dem Hasenone C a l l a o. 210] 7. Bolivia, im S. und O. von Peru, teils Audenland, teils Tiefland. Haupt- stadt ist S ü c r e. P o t o s i mit den höchsten Silbergruben der Erde. 211] $. (Chile stschile), ein 150 km breiter Landstreifen südlich von Peru. Haupt- stadt ist Santiago, Hafenplätze sind Valparaiso und V a l d i v i a. 212] q. Paraguay, in der Gabel zwischen Paraguay und Paranä. Hauptstadt ist A s u u c i ö n. 213] zo. Uruguay, südlich von Brasilien. Hauptstadt ist Montevideo. 214] ji. Die Argentinische Republik, das Land der Pampas, ist ein Land der Viehzucht, aber auch reich an Weizen. Hauptstadt ist Bnenos Aires. Zur Argentinischen Republik gehört das südlicher gelegene Patagonien, die unwirtliche Südspitze des Erdteils. 215] jz. Das Leuerland besteht aus kahlen, fast menschenleeren Inseln. Rückschau auf Amerika. 216] 1) Amerika ist arm an einheimischen Nutzgewächsen und Haustieren. 2) Die Urbevölkerung macht die kupferrote Rasse aus; diese hat be- sonders in Nordamerika stark abgenommen. Vi. Australien. Lage und Einteilung. 217] Australien liegt zwischen den drei Erdteilen Amerika, Asien und Afrika. Es besteht aus einem Festlande und der nach No. und O. aus- gebreiteten Jnselslnr des Großen Ozeans. 1. Das Australfestland. 218] Gliederung. Das Australfestland hat die Gestalt eines im S. nnansgesüllten Kreises. Der größte Küsteneinschnitt bildet den Golf von Carpentaria im N., im S. schneidet der Australgolf in das Land ein/ 219] 2. Bobcnform und Bewässerung. Die Ostküste wird von einem in zerstückten Ketten streichenden Berglande begleitet, den Blauen Bergen. Die Südostecke ist mit den Verzweigungen der hohen Australalpen er- füllt. Gegen das Innere senken sich die Bergländer zu welligen Ebenen. In einer großen Bodenmulde, die sich aus dem Innern zur Südküste zieht, haben sich drei Seeenbecken gebildet: der Torrens-, Gairdner sgardner]- und Eyresee [ar—], alle drei freilich nur flache Salzsümpfe. — An Flüssen ist Australien außerordentlich arm. Der Murray [mrirre] (Quell- gebiet?) ist die größte Wasserader; aber auch er trocknet im Sommer zu einer Kette von Sümpfen und Wasserlöchern ein. 220] 5. pflanzen- und Tierwelt. Bei der mangelhaften Bewässerung sind . die Ebenen im Innern teils Wüsten, teils wenig fruchtbarer Grasgrund,

5. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 1

1845 - Halle : Anton
Dritter Teil. Neuere Geschichte. Dritter Abschnit. Das Zeitalter mechanisch-politischer Tendenzen. Zweites Kapitel. Die Zeit der französischen Revolution. rite french revolution: a history in three volumes. by Thomas Carlyle. §.2. 3. vols. London 1839. 12. Dbwol dieses Buch von ganz entgegen gcsezten Der Natio- algemeinen, politischen sowol als religiösen, Ueberzeugungen ausgeht, als nalconvcnt. wir; obwol es eine Welt- und Lebensansicht zu Grunde legt, deren panthei- stische Holhcit auf flacher Hand ligt; erkennen wir doch bereitwillig die Tüch- tigkeit des Auges des Verfaßers für die Aufsaßung anschaulicher Dinge, selbst für die Ausfaßung der dialectischen Verkettung der Erscheinungen. Die behan- delten Tatsachen reden unter diesen Umständen oft eine von dem algemeincn Raisonnement vcrschidcne Sprache, und reifen selbst den geistreichen Verfaßcr fort. Aus jeden Fal gibt das Buch lwenn auch eine Reihe kleiner Versehen bei Darstellung des Faktischen sich eingeschlichcn haben) die Geschichte jener Zeit in ihrer Hauptphysiogn o mie treuer wider, als alle Arbeiten der Franzosen, die immer noch die Erbschaft der Leidenschaften jener Zeit in einer Weise mit sich herumtragcn, welche sie einer unbefangeneren Auffaßung un- fähig macht. Die histoire pariementaire ist nur eine Schuhschrift der Cvn- ventsregirung, wie unparteiisch sie auch auf den ersten Blik angelegt scheint, und Thiers's so vilfach gerümte Bearbeitung dieser Zeit ist nichts anderes. Die Fortsepung der „Geschichte der Statsveränderung in Frankreich," deren Titel über dem 1. Paragr. dieses Abschnittes steht, in gleichem Sinne und mit gleicher Sorgfalt wie das bisher erschinene, ist wares Bedürfnis. Geschichte der Kriege in Europa seit dem Jahre 1792 als Folgen der Stats- veränderung in Frankreich unter König Ludwig Xvi. 1. bis 4. Teil Leipzig 1827 — 30. 8. Geschichte Frankreichs im Revolutionszeitaltcr von W. Wachs muth 2r Teil Hamburg 1842. 8. §^er 20te September war nicht bloß bei Valmy son- dern auch in Paris der entscheidende Tag gewesen. Am Leo's Lehrb. d. Universalg. Dd. V. (2te Auflg.) 1

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 589

1845 - Halle : Anton
580 Wien bei Nußdorf; gaben das aber wider auf, indem sie bald die ebenfals in der Nähe Wiens auf dem linken Do- nauufer angelangte östreichische Hauptmacht darauf auf- merksam sahen, und nun ward der Uebergang unterhalb Wien bei Kaiserebersdorf befcbloßen. Mafsena folte alles dazu vorbereiten. Die Donau macht bei Wien vile Inseln, und gegenüber von Kaiserebersdorf ligt im breiten Strome die kleinere Insel Schneiderhaufen; dann nur von einem kleineren Fließ umschloßen die große Insel Lobau. Die Lo- bau ist fast ganz bewaldet und bietet Raum genug eine Armee aufzustellen. Massen« hatte nun den Uebergang zu bewerkstelligen, wozu Pontons und anderes Material in hinlänglicher Menge vorhanden waren. Die Brücke nach der Lobau, die das obere Ende des Schneiderhaufen berürte, * ward, obwol nicht mit der wünschenswertesten Festigkeit, hergestclt. Um die Arbeit zu decken giengen am Isien Mai einige französische Bataillone nach der Lobau über, von wo sie einige Compagnien Oestreicher vertriben. Dann folgte ihnen die ganze Division Molitor. Am 20ten began Masse- na's Corps den Uebergange; Lannes und Davoust selten folgen. Der Erzherzog hatte offenbar schon am 18ten die Absichten des Feindes erkant, wolte aber absichtlich die Frau- zosen über den Fluß laßen, um ihnen auf dem Marchfelde eine Schlacht zu liefern, die, wenn sie si'greich war, von entscheidenden Folgen sein konte. Am 21ten sielte der Erzherzog seine Armee nordnordwestlich der Lobau bei Ader-, klaa auf, mit bis Eßlingen hin vorgeschobenen Corps. Man fand die Franzosen bereits auf dem linken Ufer süd- lich bei Aspern im Gehölz. Am Nachmittag den 21tcn bra- chen die Oestreicher aus ihren Stellungen unter algemeinem Jubel auf, um sich zur Schlacht anzuschickcn und zwar in folgender Weise: Hiller fürte die erste Colonne die Donau herab gegen Aspern; Bcllegarde die zweite auf Hirschstetten; Hohenzollern die dritte etwas nördlich der ersten und zwei- ten; Lichtenstein die vierte nordöstlich der dritten um die Verbindung zu erhalten mit der fünften von Rosenberg ge- fürten, von Norden gegen Eßlingen dirigirten. Zum ersten- male war in dieser Schlacht die Infanterie in dichtgeschloße-

7. Kleine Erdkunde - S. 11

1902 - Halle Leipzig : Anton
Deutschland. 11 a. Das Elbsandsteingebirge, auch die Sächsische Schweiz ge- nannt, wird von der Elbe in einem steilen Thale durchbrochen. Die Sandsteinfelsen bilden steile Mauern und klotzartige, oben flache Berge, so den Königstein. Ans diesem Berge ist eine Festung angelegt, welche die Straße durch das Elbthal beherrscht. Wo die Elbe das Gebirge ver- läßt, breitet sich ihr Thal weiter aus. In der fruchtbaren und anmutigen Weitung liegt die sächsische Hauptstadt Dresden. d. Das Erzgebirge bildet den nach Sw. ziehenden Grenzwall zwischen Sachsen und Böhmen, über den Keilberg und Fichtelberg (1200 m) emporsteigen. Steil fällt das Gebirge nach S. ab, allmählich nur ver- flacht es sich nach N. Die n. wellenförmige Abdachung ist das Säch-- fische Bergland. Die Freiberger Mulde und die Zwickauer Mulde fließen in tiefen Thälern ab. Zahlreiche Bergleute sind be- fchäftigt, die Mineralschätze des Gebirges auszubeuten. Um Freiberg (?) finden sich Silbergruben, bei Z w i ck a u (?) fördert man Steinkohle. Dennoch nährt der Bergbau uicht ausreichend die starke Bevölkerung; deshalb müssen Spitzenklöppelei (Flechten, Schlingen und Knüpfen von Fäden) und Weberei aushelfen. Nahes Feuerungsmaterial für die Fabriken ermöglichte im W. großartige Gewerbthätigkeit; Hauptorte sind Chemnitz Kemnitz], Zwickau, Glauchau und Plauen im Vogtlande. Gewebe- oder Textilindustrie. Die feinen Fasern des Flachses wurden früher auf dem Spinnrade gesponnen, d. h. zu Garnfäden zusammengedreht, jetzt besorgen das meist die Spindeln der Fabriken (Spinnereien). Aus dem Garne webte der W e b e r auf seinem klappernden Webstuhle Leinwand (Handleinen), was neuerdings schneller, gleichmäßiger und billiger Maschinenstühle thun. So verdrängt die Groß- industrie (Großgewerbe in Fabriken) immer mehr die kümmerlich gelohnte Haus- industrie. Dafür gewährt sie Hunderttausenden besser bezahlte, sichere aber an- greifende Fabrikarbeit, wenn sie ihre Mafsenfabrikate im In- und Auslande absetzen kann. (Handel, Schiffahrt, Kolonieen.) Ebenso wird die Schafwolle zu Wollwaren (Garn, Unterzeug, Tuch) ver- arbeitet. Da Leinen und Wolle für die wachsende Menschheit nicht genug Wäsche und Kleider liefern, so ist die B a u m w o l l - I n d u st r i e aufgeblüht. Die billigere Baumwolle wächst als flockige Samenhülle auf dem Baumwollstrauche, des. in Nord- amerika. Handelsherren in Hamburg und Bremen beziehen Tausende von mächtigen Ballen Rohstoff zu Schiff und schicken sie nach den Fabriken, die aus den zarten Fasern Garn, Strümpfe, Wäsche, Kattun, Decken, Gardinen, Kleiderstoffe u. s. w. her- stellen. Diese Fabrikate gehen zum großen Teile wieder ins Ausland. — Die I n - d u st r i e stellt aus Rohstoff fertige Ware her, der Handel besorgt Ein- und Ver- kauf beider, der Verkehr befördert sie auf Schiff und Eisenbahn. 21] 3. Die Landschaften des Saalegebietes, a. Das Fichtelgebirge ist ein Gebirgsknoteu, von dem nach drei Richtungen hin Gebirgsketten auslaufen. Die höchste Kuppe ist der S ch u e e - berg (1100 m). Von hier gehen die Saale und die Eger zur Elbe, die Na ab zur Donau, der Main zunnrheiu. In den Fichten- Waldungen sammelt die arme Bevölkerung Gras^und kratzt Baumpech aus, fällt Holz, brennt Kohlen oder arbeitet in Steinbrüchen. d. Der Frankenwald zieht vom Fichtelgebirge gegen Nw. Auf Saale und Main flößt man seine Fichtenstämme zur waldarmen Niederung. Seine Schieserbrüche liesern unsere Schiefertafeln. c. Der Thüringerw ald beginnt an der Werraquelle und erstreckt sich 100 km nach Nw. bis zum ersten Werrakuie. Er verläuft in einem scharf ausgeprägten Gebirgskamme. In der Mitte wölbt sich der Beerberg

8. Kleine Erdkunde - S. 53

1902 - Halle Leipzig : Anton
Die skandinavische Halbinsel. 53 durchsetzt, die in schmale Meeresarme übergehen, welche „Fjorde" heißen. Zahllose Riffe („Schären") machen die Einfahrt in die Fjorde schwierig; aber an ihnen brechen sich auch die vom Sturm aufgewühlten Wellen, so daß die Fjorde gute Häfen bilden. An einem der Fjorde liegt Stavänger, der Hauptort der norwegischen Fischerei; nördlicher liegen: Bergen, das wegen seines großartigen Fischhandels das „nordische Hamburg" genannt wird, Drontheim am Fjord gl. N., die alte Landeshptst. Nor- Wegens, und auf einer unwirtlichen Felseninsel Hamm er fest, der nördlichste Handelshafen der alten Welt. 124} 2. Das Vcrgland. Über den schroffen Abhängen der Westküste erhebt sich durch ganz Skandinavien Gebirgsland. Dieses bildet auf seinen Höhen felsige Hochflächen, welche fast nur mit Moosen und Flechten be- wachsen sind; darüber erheben sich einzelne kahle Kuppen. Die Südwestecke bilden die Skandinavischen Alpen; in ihnen steigt die S u e h ä t t a (b. i. Schneehaube) i) zu 2300 m, aus der bereits in 1600 m Höhe der 11. Der Rauma-Fjord. Der schöne Raumasjord liegt an der Westküste von Norwegen zwischen dem Sogne- fjord [sonjffiör] und dem Fjord von Drontheim. Wie alle diese Fjorde bildet er einen langen aber verhältnismäßig schmalen, gewundenen Meereseinschnitt in die bis an die Küste herantretenden Gebirgsmassen; zu beiden Seiten stürzen die Felswände steil ab; stellenweis erheben sich die (Zipfel derselben in die Schneegrenze, so im Troll- ti nd (d. i. Teufelsspitze) an der linken Seite des Fjords. Der Eingang in den Fjord wird stellenweis durch felsige „Schären" verschlossen. Auf diesen haben sich vereinzelte Nadelhölzer und Birken angesiedelt, während die Felsenufer des Fjords an ihren un- teren Abhängen von Gräsern und niederen Krautpflanzen überzogen sind. (Nordlands- reisen unsres Kaisers.) *) Von dem dichten Wolkenhut, welcher den Gipfel gewöhnlich bedeckt.

9. Kleine Erdkunde - S. 66

1902 - Halle Leipzig : Anton
66 Die Apenninen-Haldinsel. Halbinsel wird der Länge nach von einem Kettengebirge durchzogen; im W. säumen ebene Küstenstriche, im N. ist ein Tiesland vorgelagert. 161] I. Das Tiefland des Po senkt sich zwischen dem Südfuße der Alpen und dem Nordabhange der Apenninen ein; im W. ist es von den Westalpen geschlossen, nach dem Adriatischen Meere hin ist es offen. In seinem n. Teile wird das Tiefland von Alpenströmen bewässert; es sind: a) die Etsch, b) der Po mit dem Ticino [titfchtno], der Adda und dem Mincio [mtntscho]; die letzten drei beruhigen ihr Wasser in Herr- lichen Seeen (Langer-, Com er-und Gardasee). Dens. Teil befruchten Apenninengewässer, welche der Po sammelt. Im ö. Teile ist die Küste von vielen Lagunen (d. i. Strand seeen» umsäumt. Diese reiche Be- Wässerung macht das Tiefland sehr fruchtbar: das Gras wird stellenweis sechsmal im Jahre gemäht; Weizen und Mais werden nacheinander an- gebaut; in den sumpfigen Niederungen des Po und seiner Nebenflüsse gedeiht sogar der Reis; die Maulbeerbäume zwischen den Feldern und an den Berghängen ermöglichen blühende Seidenraupenzucht (S. 59). Daher ist die ganze Ebene dicht bevölkert und reich an großen Städten. 1) N. vom Po liegen: Mailand, „die große" (500), die bedeutendste Binnen- stadt, Marmordom; die Festungen Verona und Mäntua, welche zwei wichtige Verteidigungslinien decken (welche?); Padua, „die gelehrte", wegen ihrer berühmten Hochschule. Venedig ist „die schöne"; es liegt in einem flachen Strandsee auf zahlreichen Inseln, ist daher aus Balkeurosten erbaut und statt der Straßen von Kanälen durchzogen; am Marcusplatze, dem „schönsten Platze der Welt", liegt der Dogenpalast, in dem einst der Doge [bodschcj, das Oberhaupt der seegewaltigen Republik Venedig, seinen Sitz hatte (157). — 2) Am Po liegt Turin, einst die Hptst. Italiens. — 3) S. vom Po liegen: die Festuug Alessändria (?); Bologna [bolöiija] mit der ältesten Universität Europas; Ravenna, im 5. Jahrh. der Sitz Dietrichs von Bern (d. i. des Ostgotenkönigs Theodorich). 162] 2. Das Apenninenland besteht aus der Haupt-Gebirgskette und deren Abdachungen zu den Küstenebenen. a. Die Apenninen (d. i. Gebirge) beginnen bei den Westalpen und durchziehen die Halbinsel ihrer ganzen Länge nach. Der Kern der Apen- innen ist die wilde Hochgebirgsgrnppe der Abruzzen; hier erhebt sich der Gran Sasso (d. i. großer Felsberg) zu 2900 m. Das Gebirge ist meist kahles Kalkgestein und daher schwach bevölkert; dagegen sind die unteren Hänge oft von Eichen-, Kastanien- und Olivenhainen umschattet. — An der Westküste erhebt sich als vereinzelte Bergmasse der 1300 in hohe Vesuv bei Neapel, der durch seine vulkanischen Ausbrüche oft die Umgegend verheert hat. Bild 15. Am Südabhange des n. Apennin liegt die erste Seehandelsstadt Italiens, Genua, „die prächtige", wegen ihrer herrlichen Lage und der zahlreichen Marmor- Paläste (230), s.ö. davon Carrära, der Fundort des besten Marmors. b. Die Küstenebenen geben den gegen W. abfließenden Gewässern Raum zur Entwickelung. 1. Die Tiefebene des Arno ist sorgsam angebaut. Am mittleren Arno liegt Florenz, weltberühmt durch seine Kunstschätze; an der Arnomündung blühte früher die wichtige Handelsstadt Pisa; nachdem deren Hafen verlandet war, zog sich der Seeverkehr nach dem Hafenorte Livörno. 2. Die Tiefebene von Rom wird von der Tiber durchflössen und ist verrufen wegen der ungesunden Pontinifchen Sümpfe im S.o. der unteren Tiber.

10. Kleine Erdkunde - S. 67

1902 - Halle Leipzig : Anton
Die Apenninen-Halbinsel. 67 An der Tiber liegt die Hptst. Italiens, Rom, „die ewige Stadt", jetzt mit 500000 E., zur Römerzeit von 2 Mill. E. bewohnt. An die glanzvolle Zeit des Römerreiches (Kaiser Augustus) erinnern zahlreiche Ruinen von Tempeln und Pracht- bauten. Jetzt ist Rom als Sitz des Papstes eine Stadt der Klöster und Kirchen: die Peterskirche, das größte und prächtigste Gotteshaus der Christenheit, ist von einer gewaltigen Kuppel überwölbt; die Residenz des Papstes ist der riesige Vatikan, „eine Stadt in der Stadt", mit berühmten Kunstsammlungen. Etwa 2 km bort der Stadt liegen die Katakomben, unterirdische Gänge und Gewölbe, welche einst von den ersten Christen als Begräbnisstätten benutzt wurden. 3. Die Tiefebene von Neapel wird vom Voltürno durchflössen und ist ein reizvoller Fruchtgarteu mit dichter Bevölkerung. Neapel, die volkreichste der italienischen Städte (530), liegt an dem klar- blauen Gols und zur Seite des rauchenden Vesuvs so schön, daß der Italiener sagt: „Neapel sehen und sterben." 10 km s.ö. vom Vesuv finden sich die teilweis bloßge- legten Ruinen der Römerstadt Pompeji, welche im Jahre 79 n. Chr. durch einen Aschenausbruch dieses Berges verschüttet wurde. 163] Klima und Pflanzendecke. Je weiter man in Italien nach S. kommt, desto milder werden die Winter, desto wärmer die Sommer; der 15. Der Vesuv. Das Bild zeigt den wundervollen Golf von Neapel. Das offene Meer liegt r., die Küste entlang führt eine Straße mit Landhäusern. In ihren Gärten gedeihen (vorn von r. nach l.) schlanke Cypressen, knorrige Oliven oder Ölbäume, niedrige Agaven und stachlichte Kaktusarten, die oft schützende Hecken bilden. L. erhebt sich die hohe, schirmförmige Pinie mit ihrem dunkelgrünen Nadelkleide. — Der Aufstieg auf den Vesuv führt an den unteren Gehängen zuerst über verwitterte Lava, die sehr frucht- bar ist, weshalb hier Feigen- und Rebgärten sich finden. (Lava wird als dickslüssige Glutmasse ausgestoßen; sie erstarrt beim Hinabfließen). In größerer Höhe kommt man auf scharfriffigen Lava- und Schlackengrund. In den Gipfel stmtt sich der trichterförmige Krater ein; er hat einen Umfang von etwa 150 m bei einer Tiefe von 20 m; im Grunde desselben erhebt sich ein kleiner Auswurfskegel, aus dem beständig gelblich schimmernde Dämpfe aufsteigen. 5*
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