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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 51

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 51 — indes nicht möglich, da keine Brechung des Lichtes der etwa hinter einem Kometen stehenden Sterne nachgewiesen werden kann. Man nimmt daher gewöhnlich an, daß die Kometen nur aus kleinern, nicht vollständig zusammenhängenden Stücken bestehen, durch deren Zwischenräume hindurch man die dahinter beftnmtchen Weltkorper sehen kann. Die Bahnen der Kometen stnd sehr lang gezogene (Stufen und liegen nicht, wie die Bahnen der Planeten, so ziemlich mit 42. dem Sonnenäquator in einer Ebene, sondern senkrecht, oder schief dazu. Sie kommen ans ihren Bahnen der Sonne oft sehr nahe und eilen dann meist alle über Neptun hinaus. Daraus folgt, daß ihre Geschwindigkeit, Erleuchtung und Erwärmung sehr verschieden sein müssen. Ihre Zahl ist unendlich groß. Schon jetzt sind einige 1000 entdeckt; jedoch nur wenige sind dem bloßen Auge sichtbar, und von nur etwa 200 kennt man Bahn und Umlaufszeit genau. § 56. Sternschnuppen, Feuerkugeln, Meteorsteine. Sternschnuppen sind kleinere, Feuerkugeln größere aus dem Himmelsraume zur Erde niederfallende leuchtende Massen. Die Feuerkugeln zerplatzen oft in der Luft und lassen dann Stücke zur Erde sinken, die man Meteorsteine1) nennt, und die besonders Eisen, Nickel, Kupfer, Zinn und Kieselverbindungen enthalten. Meteorsteine, zu denen wahrscheinlich auch der Stein in der Moschee zu Mekka gehört, gibt es im Gewichte von einigen Dekagrammen bis zu 400 Zentnern. Sternschuppen werden besonders häufig vom x) meteoros ( gr. in der Luft schwebend). 4* 5348484853485348534853234853484848234823485353532353230102010200020001025353485323

2. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 22

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 22 - sachsen, die auch viel für die Bekehrung der Wenden getan hat: „Vertilger der Götzenbilder in Slavia." Nach der Reformation blühte die dortige Klosterschule, die später nach Holzminden als Gymnasium übersiedelte. Durch das steinreiche Odfeld wandern wir nach dem kleinsten braunschweigischen Städtchen Eschershausen (2000 Ein- wohner), das einst als Kreuzungspunkt der Straßen Alfeld-Holzminden und Einbeck-Bodenwerder Bedeutung hatte und jetzt, wie das nahe Borwohle, der Sitz einer lebhaften Zement- und Asphalt-Industrie ist. Portland-Zement wird aus Kalkerde mit Zusätzen von Kieselerde gebrannt, und Asphalt ist ein mit Erdpech durchtränkter Kalkstein, der hier teils durch Tagesbau, teils in Stollen und Gruben gewonnen wird, und aus dem sowohl Stampfasphalt als Gußasphalt gewonnen wird. In Eschershausen wurde am 8. September 1831 der Dichter Wilhelm Raabe geboren, der am 15. November 1910 in Braun- schweig gestorben ist. 6. Hils gebiet. Zwischen Lenne- und Leinetal erheben sich ausgedehnte Gebirgszüge, die man im allgemeinen Hilsgebiet nennt, eine so wirre Oberflächengestaltung, wie wir sie sonst nirgends wieder in Deutschland finden, eins der am stärksten gestörten Gebiete. Auch hier ist die Streichrichtung von Süd-Osten nach Nord-Westen. Deutlich zerlegen sich diese etwa 40 km langen Höhenzüge in zwei Gruppen, Hils und Ith; sie sind getrennt durch ein Quertal, durch welches die Straße von Eschershausen nach Grünenplan und Alfeld zieht. Der Hils ist ein Kammgebirge mit Schneckenform, reich an wertvollen Mineralien: gelblich-weißer Hilssandstein, aus welchem unter anderen das neue Rathaus in Braunschweig gebaut wurde, ferner Kalk, Gips, Ton, Braunkohle und Eisenerz. Seine Form ähnelt einem rechten menschlichen Ohr. In der Öffnung der Hils- mulde nach Osten liegt der Flecken Delligsen, der Endpunkt einer von Nord-Westen kommenden Eisenbahn. Schon Herzog Karl I. hatte hier die Karlshütte angelegt, in der Eisenerze verhüttet werden. Die Eisensteinlager des Hilses ließen eine bedeutende Eisenindustrie erstehen. Im „Herzen der Hilsmulde" liegt Grünenplan, „die Perle des Hilses", dank seiner geschützten Lage zwischen bewaldeten Bergen als Sommerfrische und Bad geschätzt. In der Glashütte wird Tafel- und Spiegelglas verfertigt. Viele Einwohner beschäftigen sich mit der Zucht von Kanarienvögeln, die meist nach überseeischen Ländern ver- schickt werden. Westlich ist die höchste Erhebung, die Bloße Zelle, 477 m hoch. Nördlich vom Hils, bei Brunkensen — der Leinestadt Alfeld gegenüber —, zeigt man die Lippoldshöhle, von der aus der Raubritter Lippold einst die Gegend in Schrecken versetzte. Ganz anders ist der Ith, der sich nordöstlich von Eschershausen an den Hils anlehnt und als ein mauerähnlicher, schmaler Rücken über 20 km nach Nord-Westen zieht, dann aber, auf hannoverschem Gebiet, nach Süd-Osten umbiegt. Von alters her bildete er eine Landesgrenze. Vielfach ragen schroffe Felspartien, Dolomiten, in wunderbaren Farben steil aus dem Walde hervor.

3. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 38

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 38 - Ortschaften Jerxheim am Hees, ein Flecken mit Domäne, und Söllingen. Noch ein zweiter Zipfel braunschweigischen Gebiets'ragt südlich vom Schiffgraben in die Provinz Sachsen hinein mit dem Dorfe Pabstorf. Das Große Bruch entwässert nach Osten zur Bode, nach Westen aber zur Ilse, die erst bei Hedwigsburg in die Oker mündet. Börßum ist ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt: Südbahn Braun- schweig-Börßum-Bad Harzburg, Börßum - Oschersleben, Börßum — Ringelheim, Börßum ^ Osterwieck - Wasserleben. 3. Während das Okertal bis Börßum ziemlich breit ist, verengt es sich, trotzdem die Ilse hinzukommt, fortan sehr. Weite Strecken werden bis Wolfenbüttel im Frühling und Herbst überschwemmt. Rechts von der Oker sind reiche Zechsteinsalzlager, die in den beiden Kaliwerken Hedwigsburg (bei Neindorf) und Asse ausgebeutet werden. Über den Salzlagern befindet sich eine Tonschicht, welche ver- hindert, daß die Bergwasser bis zum Salzlager dringen und dieses auslaugen und wegführen. Es folgen dann Abraumsalze, welche das Metall Kalium enthalten und daher Kalisalze genannt werden, und Steinsalze mit dem Metall Natrium (Kochsalz ist Chlornatrium). Die Abraumsalze haben ihren Namen daher, daß man sie abräumen muß, um zum Steinsalz zu gelangen. Früher warf man sie achtlos beiseite, jetzt ist ihre Ausbeutung aber zur Hauptsache geworden. Man er- kannte nämlich, daß die meisten von ihnen z. B. das Kainit, aus- gezeichnete Düngemittel sind, da sie das für Pflanzen so wichtige Kali enthalten, sowie, daß man aus ihnen eine Reihe wertvoller chemischer Erzeugnisse gewinnen kann, z. B. Salpeter, Pottasche, Chlorkalium, Glaubersalz, Magnesium, Brom u. a. Gerade infolge der großartigen Abraumsalzlager sind die chemische Industrie und die Landwirtschaft Deutschlands zu größter Blüte gediehen. Aber auch ins Ausland gehen unsere Düngesalze, denn alle Länder sind in dieser Beziehung auf Deutschland angewiesen, weil bislang nur hier die wertvollen Abraumsalze gefunden sind. Nicht weniger als 24 Millionen Zentner Abraumsalze werden jetzt in Deutschland jährlich gewonnen. 4. Auch die Asse streicht in zwei parallelen Höhenzügen wie der Harz, der Elm usw. von Süd-Osten nach Nord-Westen. Sie ist etwa 7 km lang und bis 234 ~m hoch und besteht aus Buntsandstein mit Einlagerungen von Gips, Muschelkalk und Rogenstein (Oolith). Die Kirchen in Braunschweig sind größtenteils aus Rogenstein der Asse erbaut. Trümmer erinnern an die im Entdeckungsjahre Amerikas zerstörte Asseburg, die ehemalige Beherrscherin der südlich um die Asse ziehenden Leipziger Heerstraße, die aber viele Belagerungen der Herzöge zu bestehen hatte. Als 1492 eine neue Belagerung durch den Herzog drohte, ließ sie der Rat in Braunschweig von der Be- satzung selbst in Brand setzen. Nur spärliche Überreste erinnern noch an die Asseburg. Da, wo sich der Bismarckturm erhebt, erfreut uns

4. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 1

1911 - Braunschweig : Appelhans
A. Geschichte des Herzogtums Braunschweig. 1. Eiszeit und Steinzeit. In der Eiszeit reichten die nordischen Gletscher- Massen von Skandinavien her auch über unser Braunschweiger Land hinweg. Als dann die Gletscher einem wärmeren Klima wichen, wurde unser norddeutsches Flachland zur Steppe mit reicher Pflanzen- und Tierwelt, ähnlich wie sie heute noch in Südrußland sich zeigt. Damals durchzogen der Polarfuchs, das Renntier, der Lemming und nordische Wühlmäuse unser Gebiet, aber auch die Riesen der Tierwelt, Mammut (Riesen-Elefant), Rhinozeros und Löwe. Mit ihnen zusammen lebte, oft in ernstem Kampfe, schon der Mensch, von dem wir aber nicht wissen, ob er unser Vorfahr oder ausgewandert ist. Funde von Tieren und Feuerstein- geräten, die man bei Thiede, in der Baumanns- und Hermannshöhle bei Rübe- land und an anderen Stellen gemacht hat, erzählen aus jener Urzeit des Menschen. Mehr erfahren wir von ihm aus der jüngeren Steinzeit, als zwar noch der Stein die Geräte lieferte, aber schon in viel vollkommener Art, nämlich schon ge- schliffen und oft künstlerisch in der Form. Der Mensch wurde ein geschickter Töpfer, der seinen Toten kunstvolle Urnen verfertigte. Die Steinkammergräber bargen oft Gefäße und Feuersteinwaffen, in späterer Zeit auch Bronzen, Ringe und Bernstein. An der Wabe und an der Schunter hat man aus jener Zeit zahl- reiche Pfeil- und Lanzenspitzen, Ärte, Beile, Messer, Kratzer, Schaber und Pfriemen gefunden. Die Jagd verstanden die Menschen damals schon, und sie erlegten manches jetzt ausgestorbene große Iagdtier; auch besaßen sie schon Haus- tiere und betrieben einfachen Landbau. 2. Bronzezeit. Während bei uns noch die Steinzeit herrschte, entwickelte sich in den Mittelmeerländern bereits eine mit der Kenntnis der Metalle ver- knüpfte höhere Kultur. Durch Händler wurden Metallgegenstände auch nach dem Norden gebracht; auch hier wich die Steinzeit der Metallzeit. Das älteste Metall, das zu uns gelangte, war die Bronze, die man aus 9 Teilen Kupfer und l Teil Zinn zusammensetzte. Aus ihr goß man Waffen, Geräte und Werkzeuge. Die damals ziemlich dicht wohnende seßhafte Bevölkerung erfreute sich, wie die vielen aufgefundenen Gebrauchs- und Schmuckgegenstände dartun, eines behäbigen und nicht bloß auf Befriedigung der notwendigen Bedürfnisse gerichteten Lebens. 3. Eisenzeit. Allmählich kamen zu den bronzenen Geräten solche aus Eisen, und zwar vorwiegend von den Kelten, und um das Jahr 500 v. Chr. wurde das Eisen in unserer Gegend allgemein bekannt. Damals und später Iegic man eine Anzahl Burg- und Ringwälle an, z. B. in der Wesergegend, im Elm (Reitlinger Burgwall)"), bei Watenstedt am Heesberge und in den Lichtenbergen. Die Römer *) Zum Schutz des Reitlings vor einem von Westen vordringenden Feinde. Die Burgen und das Tal selbst mit seinem Quellwasser wurden zu einer Iufluchts- und Bergestätte der benachbarten Bewohner und ihres Viehes. Oppermann, Landeskunde. 1

5. Leitfaden der Erdkunde - S. 59

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 59 — * [Nördl. Dijon, Hptst. von Burgund und Mittelpunkt des Weinhandels. Die „burgundische Pforte", die Senke zwischen Jura und Wasgenwald, wird durch die Festung Bei fort ge- schützt.] — Auf dem kalkigen Boden der Champagne wächst an den Abhängen der Berge der berühmte Wein, der zu Cham- pagner verarbeitet wird, besonders in der Gegend von Rheims (Rängs), fr. Krönungsst., und Chälons an der Marne (451); an der belgischen Grenze: Sedan, kl. Maasfest. (1870). Im französischen Lothringen: Yerdun' an der Maas (843) [und Nancy unweit der Mosel]. Welche Gegenden Frankreichs zeichnen sich durch Wein- bau aus? Welche durch Fabrikthätigkeit? Welches sind die wichtigsten Erzeugnisse der Fabriken? Welche Städte führen dieselben hauptsächlich aus? * Zu Frankreich gehört die rauhe, gebirgige Insel Korsika, * [die Hptst. Ajaccio ist Geburtsort Napoleons I.] Auswärtige Besitzungen; In Afrika: Algier [Teile von Senegambien, Ober- und Nieder-Guinea, Madagaskar; in Asien Teile von Hinterindien; in Süd-Amerika Cayenne]. * § 27. Das Königreich Großbritannien und Irland, mit welchem Lande an Größe, mit welchem in der Bevölkerungszahl zu ver- gleichen? (Seite 92), ein mächtiges Jnselreich im atlantischen Ocean, die erste Seemacht der Erde. An der O.-Küste von Großbritannien die Nordsee, zwischen Großbritannien und Irland die irische See. Welche Meeresteile trennen England von Frankreich? Die Küste ist stark gegliedert, Wales (Uels) im w. England ist die größte H.j. A. England. Oberfläche: Im W. Gebirgsl. (doch nicht höher als die deutschen Mittelgeb.), reich an Steinkohlen und Eisen, besonders das mitlere, das Bergl. von Wales,' im O. sehr fruchtbares Tieft., stark bewässert von vielen Flüssen: so in die Nordsee die Themse und der Humber (Hoemmbr), * der Severn (Ssewwern) in den Bristol-Kanal nach W., doch gehen die meisten Flüsse nach 0., umgekehrt wie in Frankreich. (Woher kommt das?) 1. Die 2 w. H.i. sind gebirgig: Cornwall (niedrig, reich an Zinn und Blei) und Wales, höher und rauher. Um das nordenglische Geb. ziehen sich reiche Eisen- und Stein- kohlenlager, hier befinden sich daher die gröfsten Fabrikstädte (Baumwolle, Wolle, Eisen, Maschinen).

6. Leitfaden der Erdkunde - S. 71

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 71 — keinen Tempel, keinen Priester, keinen Sonntag), von uralter, aber erstarrter Bildung, abgeschlossen gegen die anderen Völker, „die Barbaren". Seitdem sie aber durch die Japaner schimpf- lich besiegt sind, suchen auch sie ihre Kraft durch Einführung der europäischen Erfindungen (Eisenbahnen, Fabriken) zu ent- wickeln. Infolge der Übervölkerung wandern viele Chinesen aus, besonders nach Indien und Nordamerika, dort sind sie wegen ihres Fleifses und ihrer Genügsamkeit die gesuchtesten Arbeiter. * 2. Die Mandschurei, größtenteils wüstes Gebirgsl. * Die gebirgige H.i. Korea ist jetzt ein selbständiges, noch wenig bekanntes Königreich. * 3. Die menschenleeren Länder des ö. Hochl. sind den Chinesen tributpflichtig, besonders die Mongolei, die von dem wilden Hirten- und Reitervolke der Mongolen (Hunnen) bewohnt ist, und Tibet. * Das Hochl. ist nur an den Gebirgsrändern bewässert, sonst wasserarm (woher kommt das?), daher ganz wüst (Gobi) oder Steppe (Pferde, Kamele, Schafe). Von N. nach S. steigt das Hochl. an; das südlichste, Tibet, ist daher das höchste, die asiatische Schweiz, so hoch, wie die höchsten Alpengipfel; daher nur spärlicher Pflanzenwuchs (Schafzucht, feine Woll- stoffe). — Der n.w. Teil des Hochl. ist den Russen unter- worfen. * § 37. Hinterindien, bei dem feuchtheißen Klima ein üppig fruchtbares Land mit mehreren despotischen Reichen, besonders Siam, in den Fluß- thälern unabsehbare Reisfelder; Hptst. das prächtige Bangkok. Auf einer Insel, nahe der H.i. Malakka, das englische Singapur, Ausfuhr von Reis, Kakao, Zucker, Guttapercha. Bewohner meist Chinesen. * Dampfschifflinie Hamburg-(Bremerhaven-)Singapür-Hong- kong-Yokohäma. Zwischen den 5 fingerartigen Ausläufern des großen Hochl. liegen fruchtbare Flufsthäler. Das Innere ist noch wenig erforscht. Den w. Teil, der an Vorderindien stöfst, haben die Engländer, den ö. Teil, der an China grenzt, die Franzosen erobert. * § 38. Die indischen Inseln, zu beiden Seiten des Äquators gelegen, daher mit feuchtheißem, für Europäer ungesundem Klima und einer üppigen Planzenwelt (Farnkräuter, Bambusrohr, Gewürze, Zuckerrohr, Kaffee). * Sie bilden den Übergang von Asien nach Australien (Malaien); gröfstenteils vulkanisch, gehören sie zu der langen

7. Leitfaden der Erdkunde - S. 72

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 72 — Vulkanreihe, die im W. des großen Oceans von den Inseln Australiens bis zur N.o.-Spitze Asiens geht. Den Holländern gehören: 1. Die 4 großen Snnda- inseln und zwar Borneo, größer als Deutschland, im N. mit englischen Ansiedlungen, Celeb es, Sumatra und das be- sonders fruchtbare Java (Kaffee, Thee, Tabak) mit der Hptst. B a t a v i a; 2. die kleinen Snndainseln, ö. von Java; 3. die gewürzreichen Molnkken, reich an Muskatnuß und Gewürznelken; 4. Den Spaniern gehören die Philippinen; auf der größten die Handelsst. Manila (Eigarrensabriken). § 89. Vorderindien, (etwa 7mal so groß wie Deutschland) „die Perle der englischen Besitzungen"; namentlich im Tieflande Hindostän (von welchen Flüssen durchströmt?) findet sich eine reiche Pflanzen- und Tierwelt (Weizen, daher „die Kornkammer Europas", Reis, Kokuspalme, Zuckerrohr, Baumwolle; Elefanten, Tiger, Schlangen, Krokodile). * Im N. Alpenl. des Himalaya. In Hindostän sind besonders fruchtbar die feucht-heifsen Niederungen des Brahmaputra und Ganges (letzterer ist wegen seiner jährlichen Uber- schwemmungen den Indern heilig). Die Tiefebene wird im S. begrenzt durch das fruchtbare und zugleich gesunde Hochl Dekhan. Vergl. den Himalaya mit den Alpen (Höhe, Richtung der Geb., Einflufs auf das Klima der benachbarten Länder, Hochl. nach N., Tiefl. nach S. vorgelagert; Himalaya aber unwegsamer). Die Hindu (Kaukasier) sind friedlich und fleifsig, teils Heiden (Brahmanen, Kasteneinteilung), teils Mohammedaner, nur wenige Christen, jetzt unter englischer Herrschaft (Kaiserin von Indien). Städte: im N.w. in einem schönen Himälaya-Thale Kaschmir (feine Shawls aus der Wolle der Tibet-Schafe.) In Hindostän Deli, einst Hptst. des Grofsmoguls. * In Bengalen, an einem Gangesarm das prächtige Calcntta, Hptst. von Indien, Sitz des Vice-Kaisers. An der O.-Küste Madras (Perlen- und Edelsteinhandel) und an der W.-Küste Bombay (Bombe), * Hauptausfuhrhafen für Baumwolle und Jute. Welches ist der nächste Weg nach Europa? s. von Madras deutsche Missionsanstalten. * Die Insel Ceylon, reich an Zimt und Elefanten. * An den Küsten Perlenfischerei. *

8. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 19

1909 - Braunschweig : Appelhans
Infolge seiner Lage und des Mangels weit ausgedehnter Hochgebirge hat Deutschland durchschnittlich ein gemäßigtes .Klima, welches sowohl auf dem Hochlande, wie in der Ebene den Anbau von Nahrungsmitteln, wie Obst, Korn (im N. mehr Roggen, im S. mehr Weizen) und Kartoffeln, sowie die Zucht nützlicher Haustiere, wie Pferde, Rinder, Schafe und Schweine, zuläßt. Da es ferner reich ist an Erzen, Eisen, Kupfer, Blei und Kohlen, so ist es auch stark bevölkert (60 Mill. Einwohner, etwa 125 mal soviel wie Braunschweig, I'/zinal soviel wie Preußen). Der Religion nach sind die Bewohner teils evangelisch (mehr im N. und Ö.) teils katholisch (mehr im S. und W.). Ihrer Ab- stammung nach sind sie vorwiegend Germanen, nur 7°/0 sprechen nicht deutsch. Sie gliedern sich nach der Eigentümlichkeit ihres Dialektes und ihres Wesens in Ob e r - oder Hochdeutsche und in Nieder- oder P l a t t d e u t s ch. e. Die erstern be- wohnen Süd- und Mittel-, die letzteren Norddeutschland. Die Oberdeutschen scheiden sich in Schwaben, Bayern, Franken und Thüringer. Die Niederdeutschen sind vornehmlich S a ch - sen, an der Nordseeküste Friesen. Der Deutsche ist seinem Charakter nach im allgemeinen treu, bieder und gemütlich, zwar bedächtig und nicht so gewandt und heißblütig wie der Franzose, dafür aber auch nachhaltig und ausdauernd. Bor andern Völkern zeichnet er sich durch größere Bildung aus (Schulzwang, „das £and der Schulen")./ I. Abschnitt. Die Oberfläche. § 22. Das deutsche Alpenland. Das Hochgebirge der Alpen umlagert in einem Bogen die Po-Tiefebene Italiens. Der westliche Teil der Alpen heißt die französischen, der mittlere Teil die Schweizer und der Ostteil die deutschen Alpen. Aber der größte Teil der deutschen Alpen gehört zu Osterreich; nach Deutschland, insbesondere nach Bayern, zieht sich nur der nördliche, dem Hauptkamme vorgelagerte Teil. Die deutschen Alpen östlich vom Bodensee bis zum unteren Inn heißen Bayerische Alpen. Sie gipfeln in der Zugspitze, die mit 3000 m Höhe fast dreimal so hoch ist wie der Brocken. Zwischen Inn und Salzach reicht der nördlichste Teil der Salz- bürg er Alpen nach Bayern hinein. Zu ihnen gehört der Watzmann, an dessen schroff herabfallenden Wänden der herrliche, ernste Königs see liegt, in der Nähe des bayerischen Marktfleckens Berchtesgaden.

9. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 39

1909 - Braunschweig : Appelhans
- 39 — 5. Flachs-, Hanf- und Tabakbau gehen stetig zurück. Etwa für 60 Mill. Mark Obst wird eingeführt. 6. Viehzucht. An Pferden und Rindvieh wird mehr ein- als aus- geführt. Schafzucht geht stark zurück, und es muß für 380 Mill. Mark Wolle eingeführt werden. In Schweine- und Bienenzucht steht Deutschland in Europa obenan. 7. Wald. Etwa 1/i des Bodens ist mit Wald bestanden (2/s Nadel-, '/3 Laubholz); dennoch muß Deutschland für 250 Mill. Mark Holz einführen. Z.fischerei ist noch unbedeutend, nur 2l/2 % des Ergebnisses der Weltfischerei. 9. Kohlen. Deutschland ist das dritte Kohlenland der Erde: die Ver- einigten Staaten lieferten 1906: 374 Mill. t Kohlen, England 255, Deutsch- land 194. 10 Eisen. Die Vereinigten Staaten liefern 26 Mill. t Roheisen, Deutschland 12, Großbritannien 10. 11. Blei. Deutschland gewinnt 155000 t Blei und wird in Europa nur von Spanien übertroffen. 12. Kupfer. In Europa wird Deutschland nur von England und Spanien übertroffen. 13. Zink. Deutschland ist das Hauptzinkland der Erde: es liefert !/3 alles Zinks. 14. Nickel. Bis 1870 war Deutschland das Hauptnickelland der Erde. Dann wurde es von der französischen Kolonie Nen-Kaledonien überflügelt. 15. Silber erzeugt Deutschland weit mehr als alle Länder Europas, Gold und Zinn aber sehr wenig 16 Salz. England liefert 2 Mill. t Salz, Deutschland, an zweiter Stelle, 1»/, Mill. t. 17. Kali. 5l/2 Mill. t Kalisalz werden gewonnen. Industrie. 1. Eisen-Industrie. In der Stahlerzeugung wetteifern nur die Ver- einigten Staaten mit Deutschland. Für etwa 550 Mill. Mark Maschinen werden ausgeführt. 2. Textil-, d. h. Webe-Judustrie. Fast alle Rohstoffe müssen aus dem Auslande bezogen werden: jährlich für über 1300 Mill. Mark. Für 250 Mill. Mark Wollwaren werden ausgeführt, für 430 Mill Mark Baumwollwaren. 3. In der Papier- und Spielwaren-Industrie nimmt Deutschland die erste Stelle ein; in der Tabak-Jndustrie die erste Stelle in Europa. Handel und Berkehr. 1. Seeschiffahrt. Deutschland steht mit seiner Seehandelsflotte an zweiter Stelle: England, Deutschland, Bereinigte Staaten, Norwegen, Frankreich. 1870 war die deutsche Handelsdampferflotte nur halb so groß wie die fran- zösische; jetzt ist sie dreimal so groß. Die englische war damals 16 mal so groß wie die deutsche, heute nur noch fünfmal so groß. Der Schnelldampfer „Kaiserin Auguste Viktoria" hat eine Ladefähigkeit von 2400 Eisenbahnwagen und be- fördert 4000 Passagiere. Die zehn wichtigsten Seehäfen Deutschlands folgen also: Hamburg, Bremerhaven, Stettin, Bremen, Rostock, Danzig, Kiel, Lübeck, Königsberg, Emden. Hamburg bewältigt allein fast einen so großen Verkehr wie alle audern deutschen Seehäfen zusammen. Es wird aber noch von London, Neu-I)ork und Antwerpen übertroffen. 2. Eisenbahnen. An der Güterbewegung in Deutschland sind die Eisenbahnen mit 78 °/„, die Wasserstraßen mit 22 »/„ beteiligt. Hinsichtlich der Länge der Eisenbahnen steht Deutschland in Europa obenan.

10. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 71

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 71 — der europäischen Erfindungen (Eisenbahnen, Fabriken) zu entwickeln. Infolge der Übervölkerung wandern viele Chinesen aus, besonders nach Indien, Nordamerika und Australien, wo sie sich wegen ihres Fleißes und ihrer Genügsamkeit auszeichnen. Kiautschou. Auf der Südseite der kohlenreichen Halbinsel Schantung hat Deutschland für 99 Jahre ein Gebiet gepachtet, das unter der Breite von Gibraltar liegt und die Große des Bodensees hat, — um einen gesicherten Hafen für den bedeutenden Handel in Ostasien zu be- sitzen. An der Einfahrt in die geräumige Bucht liegt Tsingtau, bevorzugt durch gesundes Klima. Bon hier führt eine Eisenbahn in das kohlenreiche Hinterland. Das Gebiet ist stark bevölkert (100000 Einwohner). Kiautschou ist wichtig als Flotten- und Kohlenstation für unsere Kriegs- und Handelsschiffe im fernen Ost- asien und als Stapelplatz für deutsche Waren. Von Hamburg fährt man in 47 Tagen nach Kiautschou. 2. Die Mandschurei ist ein fruchtbares, niedriges Ge- birgsland. 3. Die menschenleeren Länder des östlichen Hochlandes sind den Chinesen tributpflichtig, besonders die Mongolei, die von dem wilden Hirten- und Reitervolke der Mongolen (Hunnen) bewohnt ist, und Tibet. Das Hochland ist nur an den Gebirgsrändern bewässert, sonst wasserarm (woher kommt das?), daher ganz wüst (Gobi) oder Steppe (Pferde, Kamele, Schafe). Von Norden nach Süden steigt das Hochland an; das südlichste, Tibet, ist daher das höchste, die asiatische Schweiz, so hoch, wie die höchsten Alpengipfel; nur spärlicher Pstanzenwuchs (Schafzucht, feine Wollstoffe). — Der nordwestliche Teil des Hochlandes ist den Russen unter- worsen. § 49. Hinterindien, bei dem feuchtheißen Klima ein üppig fruchtbares Land. In der Richtung von O. nach W. umfaßt Hinterindien folgende Länder: 1. das Französische Hinterindien; 2. das Königreich Siam, „das Land der weißen Elefanten", mit unabsehbaren Reisfeldern in den Flußtälern; Hauptstadt ist das prächtige Bangkok; 3. das Britische Hinterindien mit dem englischen Singapur, am Mittelpunkt des Verkehrs zwischen Vorder- und Hinterindien, China und den Suuda- infein; Ausfuhr vou Reis, Kakao, Zucker, Guttapercha. Bewohner meist Chinesen. Zwischen den fünf fingerartigen Ausläufern des großen Hochlandes liegen fruchtbare Flußtäler.
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