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1. Parricida - S. 21

1905 - Braunschweig : Appelhans
— 21 — kannst deshalb nicht wissen, was hier in den letzten Jahren vorgegangen ist. Sehr unruhig aber ist's hergegangen. Die Bischöfe von Osnabrück sind stets streitbare Herren gewesen, und es gefiel thuen meistens besser, im Felde zu liegen, als in ihrer Domkirche Messe zu lesen oder in ihrem Herrenteiche*) Hechte und Karpfen zu angeln. So war auch Ludwig, der vorige Bischof, ein gar unruhiger Herr, der mit seinen Nachbarn in steter Fehde lag. Die Grafen von Lippe, von Diepholz, von Tecklenburg, ja sogar sein geistlicher Kollega, der hochwürdige Herr Otto von Münster, alle waren seine Feinde, und er wußte sie sich alle vom Halse zu halten. Ja es gelang ihm, durch eilten Handstreich den Grasen Simon von Lippe gefangen zu nehmen und ihn drei Jahre lang in einem schweren eichenen Käfig im Buks-turme zu verwahren, und nur durch ein hohes Lösegeld konnte der Graf sich endlich befreien. Damals schon standen wir, meine Brüder und ich, als Lehnsleute und Dienstmannen der Grafen von Tecklenburg, auf Seiten der Feinde des Bischofs. Als der hochwürdige Herr den gefangenen Grafen seiner Haft entlassen hatte, blieb es einige Jahre Friede; dann aber brach die Fehde von neuem wieder hervor. Im Reiche herrschte Unruhe aller Art; in Schwaben war unser kaiserlicher Herr Albrecht von Mörderhand gefallen und ein schreckliches Strafgericht wurde gehalten gegen die Übeltäter. Da glaubten auch wohl die hochwürdigen Herren von Münster und Osnabrück, daß es jetzt Zeit sei, ihren alten Streit wegen einiger Dörfer und Schlösser zum Austrage zu briugeu, denn beide liebten es, im Trüben zu fischen. — Aber was ist Dir, Jan Östrik? Du wirst blaß, Du zitterst! Bewegt denn das, was ich Dir erzähle, dermaßen Dein Gemüt, daß Du kaum die Zügel Deines Pferdes halten kannst?" Wirklich war Jan Östrik, als Ludwig Post der Er- *) Der „Herrenteich" in Osnabrück (piscina dominorum) lag etwa in der Gegend des heutigen Nikolaiortes.

2. Parricida - S. 29

1905 - Braunschweig : Appelhans
die Wirren im Reiche, im Trüben zu fischen und sich zu bereichern mit fremden Gut, hauptsächlich wohl auf Kosten der Bischöfe von Osnabrück, so daß sie den Bischöfen Dithard und Udo manche schlaflose Nacht machten. Aber in der richtigen Voraussicht, daß eine Zeit kommen werde, wo die Bischöfe Vergeltung üben würden, versäumten sie nichts, ihre Burg zu einer schier unüberwindlichen Bergfeste zu machen. Die Brustwehren, Mauern und Zwinger-waren von ungemeiner Stärke, der Schloßgraben war so tief, wie es nur bei wenigen Burgen der Fall war, und obwohl sie denselben nicht mit Wasser füllen konnten, so schützte er doch durch seine Breite und Tiefe vor einem feindlichen Angriff. Damit es ihnen bei einer etwaigen Belagerung aber niemals an Wasser fehlen möchte, legten sie im Schloßhofe einen tiefen Brunnen an, der in feinem untern Teile ganz in Felsen gehauen war. Ans diese Weise glaubten die Gebrüder Egbert und Engelbert von Holte, die ums Jahr 1140 die Inhaber der Bergfeste waren, jedem feindlichen Angriffe trotzen zu können. Lebensrnittel hatten sie reichlich in der Burg, und an Mannschaften fehlte es ihnen auch nicht, da sie dafür bekannt waren, daß sie guten Sold zahlten und nicht knauserten, wenn es ans Verteilen der Beute ging. Auch taten sie sich nicht wenig zugute auf ihre vornehme Verwandtschaft, bei der sie im Notfälle Rückhalt und Hilfe zu fiudeu hoffteu. War doch ums Jahr 1090 ein Herr Bnrchard von Holte Bischof von Münster gewesen, und bekleidete doch zu ihren Zeiten, etwa seit 1130, ein anderer naher Verwandter, Ludwig von Holte, dieselbe hohe Stellung. Als aber nach dem Tode des Bischofs Udo von Osnabrück, 1141, der bisherige Propst von Deventer, Philipp, ans dem edlen Geschlechte der Grasen von Katzenellenbogen, auf den erledigten Bischofssitz an der Hase erhoben wurde, zeigte es sich, daß dieser durchaus nicht gewillt war, sich das Gut des Hochstifts schmälern zu lassen. Er sandte deshalb bald nach seinem Einzuge in Osnabrück den Herren Egbert und Engelbert eine Botschaft mit der Aufforderung, alles dem Hochstifte ge-

3. Wiben Peter - S. 10

1901 - Braunschweig : Appelhans
— 10 — wohnern Gelegenheit zu geben, sich ihren Bedarf in der Heimat selbst einzulaufen. So entstand eine lebhafte Handelsverbindung mit den benachbarten Städten, und die Folge davon war ein rasches Aufblühen des ganzen Landes. Dieser friedliche Zustand dauerte, einige kleine, unbedeutende Fehden abgerechnet, die in kurzer Zeit erledigt waren, bis zum Jahre 1404. Auf den Rat des edlen Herrn Klaus von Ahlefeld hatten die Holsteiner Grafen außer den beiden schon vorhandenen Schlössern noch die seste Marienburg östlich von Meldorf unweit Delbrück gebaut, und die Dithmarschen waren nicht imstande gewesen, diesen Ban zu hindern; auch waren später oft wiederholte Versuche, die Burg zu stürmen und zu zerstören, erfolglos gewesen. Bei einer dieser kleinen Fehden geschah es, daß der Graf Albrecht von Holstein von den Bauern vom Pferde gerissen und erschlagen wurde. Da schwur sein Bruder und Nachfolger in der Regierung, Graf Gerhard, seinen Tod zu rächen, und unter seiner und Klaus von Ahlefelds Führung drang ein starkes Söldnerheer durch die Hamme in Dithmarschen ein. Auch der jüngere Bruder des Grafen, Heinrich, Bischos von Osnabrück, nahm an dem Zuge teil, der ein Triumph- und Siegeszug der Holsten sein sollte. Raubend und plündernd zogen sie über die Geest bis in die fruchtbare Marschniederung, und mehrere Ortschaften, deren Bewohner geflohen waren, gingen in Flammen auf. Nirgend stellten sich die Dithmarschen den Eindringenden zum Kampfe entgegen, und schon glaubten die Holsteiner, einen mühelosen und leichten Sieg davongetragen zu haben. Als aber der Abend herannahte und sie daran dachten, jetzt ihre gemachte Beute in Sicherheit zu bringen, und sie auf dem schmalen gepflasterten Wege, der durch die Hamme nach Holstein führte, zurückgingen, wurden sie plötzlich von den im Dickicht des Waldes versteckten Bauern überfallen. Der Weg war an beiden Seiten mit Gräben eingeengt und das Heer der Holsteiner daher weit auseinandergezogen; um so besser aber gelang es den Bauern, die einzelnen Teile desselben zu fassen. Ein furchtbares Blutbad wurde an diesem Tage, am Abend des 4. August 1404,

4. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 74

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 74 — an gebrochenen Herzen in der Blüte der Jahre. Aber nicht lange darauf mußte der Kaiser dasselbe erleben an seinem zweiten Sohne Heinrich, den er bereits zum deutschen Könige hatte krönen lassen. Auch dieser, erst 23 Jahre alt, widerstand den Lockungen der vielen geistlichen und weltlichen Feinde seines Vaters nicht, die ihn offen zur Empörung aufreizten; und obgleich er bei seiner Krönung versprochen hatte, sich nicht in Regierungsangelegenheiten mischen zu wollen, so lange sein Vater lebte, so brach er doch sein Wort und stellte sich im Jahre 1104 an die Spitze eines Ausstanbes gegen den Kaiser. Dieser besanb sich in großer Bebrängnis. Die Nachfolger Gregors hatten den Bannfluch gegen ihn erneuert, und nun hatte sich Paschalis Ii. sogar nicht gescheut, dem Sohne anzuraten, dem von der Kirche ausgestoßenen Vater den Gehorsam^ zu kündigen! Im Schloße zu Ingelheim, wo einst die deutschen Könige in Macht und Herrlichkeit ihres hohen Amtes so oft gewaltet hatten, wurde Heinrich Iv. von seinem eigenen Sohne auf hinterlistige Weise gefangen genommen und in strenger Haft gehalten. Der unnatürliche Sohn zwang den Vater, sich selbst der Regierung für unwürdig zu erklären und alle seine Güter und Schlösser, seine Krone, sein Reich und alles was er besaß an ihn abzutreten; ja er zwang ihn sogar, öffentlich Kirchenbuße zu thun! Und nicht einmal die Freiheit erhielt bei* Kaiser auf solche entwürdigende Demütigung; denn es wurde ihm fcebeutet, daß er in der Gefangenschaft zu verharren habe, bis der Sohn anberweitig über ihn beschlossen habe. Aber trotzbem gelang es bent so tief ge-beinütigten Manne, bte Kerkermauern zu verlassen, und braußen fanb er auch Freunbe, bte sich feiner annahmen. Freilich fanb er sie nicht unter den Großen, unter den Fürsten und Vasallen des Reiches; aber unter den Bürgern der Städte fand er treue Herzen, die jetzt für ihn eintraten. Sie hatten stets mit dankbarer Verehrung an diesem Kaiser gehangen, der ihnen so viele Rechte und Freiheiten gewährt hatte, wie kaum einer feiner Vorfahren, und die Härte des Sohnes gegen den Vater hatte sie

5. Kleine Erdkunde für Volks- und Bürgerschulen - S. 94

1909 - Braunschweig : Appelhans
— 94 — Heide zu. Im No. bei Borsfelde und Kalvörde ist der Dröm- liug, eine bruchige, jetzt fast ganz entwässerte Niederung der Aller und Ohre. 3. Die Bewohner des Oberharzes, aus Franken eingewanderte Bergleute, sind fleißige, ordentliche Menschen, welche sich teils als Berg-, teils als Waldarbeiter mühsam nähren. Die Bewohner der Ebene, dem niedersächsischen Stamme an- gehörig, sind ein kräftiger, ausdauernder Menschenschlag, zäh am Alten festhaltend, mißtrauisch gegen das Fremde. Der Bauer lebt vom Ackerbau und erfreut sich infolge seines großen Fleißes und genügsamen Sinnes einer gewissen Wohlhabenheit. Angebaut werden vorzugsweise Getreide, Kartoffeln (Spiritusfabriken), Obst, Zuckerrüben (Zuckerfabriken), Konserven und auch, namentlich in den östlichen Gegenden, etwas Tabak. Im sandigen Boden nördlich von Braunschweig wird viel Spargel gebaut. So gehört das von der Natur reich gesegnete Braunschweig zu den wohlhabendsten und daher bestbevölkerten Ländern Deutschlands. § 5. Die staatlichen Einrichtungen. Das Land zerfällt in die sechs Kreise: Braunschweig, Wolfen- büttel, Helmstedt, Gandersheim, Holzminden und Blankenburg am Harz. Jeder Kreis ist wieder in mehrere Ämter geteilt. Der Regent regiert das Land durch das Staatsministerium. Der Landtag besteht aus 48 auf vier Jahre vom Lande gewählten Abgeordneten. Die Regierung hat demselben den Staatshaushalt (Einnahmen und Ausgaben), die etwa neu beabsichtigten Steuern und Gesetze zur verfassungsmäßigen Genehmigung vorzulegen. Der Landtag muß mindestens alle zwei Jahre einberufen werden (stän- diger Ausschuß von sieben Abgeordneten in der Zwischenzeit). Dem Staatsministerium sind sämtliche staatlichen Behörden des Landes unterstellt. Die Kammer in Braunschweig verwaltet die Landesgüter (Domänen, Forsten und Bergwerke). Dem Konsistorium in Wolfenbüttel liegt die Beaufsichtigung des Kirchen- und Volks- schulwesens und der höheren Bildungsanstalten für das weibliche Geschlecht ob. Die übrigen höheren Schulanstalten des Staates stehen unter der Oberschulkommission in Braunschweig. v Das Oberlandesgericht in Braunschweig ist die höchste Ge- richtsbehörde des Landes (über Beschwerden gegen Erkenntnisse desselben entscheidet das Reichsgericht in Leipzig). Die sechs Kreisdirektionen endlich, welche ihren Sitz in den Kreishaupt- städten haben, verwalten die einzelnen Kreise. Der Landesherr als „höchster Bischof" und in seinem Auftrage das Konsistorium leitet die evangelisch-lntherische Kirche des

6. Neuere Zeit - S. 73

1901 - Braunschweig : Appelhans
73 - 2. Gerechtere Verteilung der Steuern: a. Auf dem Lande: Heranziehung des Adels zu der Grundsteuer. b. In den Stdten: Acctfe (Vgl. die sptere Schlacht- und Mahlsteuer). Von mehreren in die Stadt eingefhrten Artikeln wurde ein Zoll erhoben (indirekte Steuer).') Folgen: Die Hausbesitzer wurden entlastet. Die Steuer wurde weniger gefhlt. Ungerechtigkeit: Der Arme mit sechs Kindern zahlte mehr als der Reiche mit drei. Der Erfolg rechtfertigte die Maregel: In Berlin z. B. wurden von 1669 71 erbaut 150 neue Huser. Ergebnis der Reformen: a. Vermehrung der Einwohner. b. Wachstum des Wohlstandes und der Staatseinnahmen. c. Mglichkeit der Schaffung eines starken Heeres. E. Herstellung der unumschrnkten Monarchie. In allen Gebieten friedliche Durchfhrung der Neuerungen/) nur in Ostpreuen Aufstand der Stadt Knigsberg und des Adels. (Mangel der territorialen Verbindung zwischen der Mark und Ostpreuen.) Verbindung mit dem frheren Oberlehnsherrn, dem K. b. Polen. Der Kurfürst griff thatkrstig durch: a. Der Schppenmeister Rhode von Knigsberg wurde eingekerkert, b. der Oberst b. Kalkstein in Warschau bom brdb. Gesandten aufgehoben, der die Grenze geschleppt und hingerichtet. 1663 Huldigung der ostprenischen Stnde. F. Sorge fr das Heer. Die zuchtlosen Sldner wurden entlassen. Ein neues Heer gebildet mit Hilfe von Derfflinger, Sparr, Burgsdorf. Folgen: a. Den Gebieten wurde Geist der Zusammen-gehrigkeit eingehaucht: Gemeinsam erhaltenes Heer, gemeinsame Gefahren, gemeinsamer Ruhm. Warschau erster Sieg der Brandenburger zusammen mit den Schweden. (Derfflinger, Sparr.) Fehrbellin erster Sieg der Brandenburger allein. x) Fr. W. stellte die Einfhrung zuerst den Stdten frei, bald allgemein. 2) Der Kurfürst brach nicht allg. Volksrechte, sondern stndische Vorrechte. Damals schon Knigsberger Dichterkreis: Simon Dach.

7. Geschichte des Altertums mit Einschluß der römischen Kaiserzeit : (Stoff der Ober-Sekunda) ; mit 6 Anschauungsbildern in Holzschnitt - S. 23

1909 - Braunschweig : Appelhans
- 23 514 Sein Sohn Hipparchos wird aus Privatrache ermordet von Harmodios und Aristogeon (Denkmal). 510 Hippias wird vertrieben und stellt sich unter den Schutz der Perser. Die Republik wird wieder hergestellt. Reformen des Kleisthenes. 509. 1. Einteilung des Volkes in 10 Bezirke (Pmen) nach dem Wohnort, aus jedem 50 Senatoren. (Zerreiung der Geschlechter).^) Es gab also 500 Senatoren, von denen immer 50 in einem Zehntel des Jahres als Prytanen die Staatsgeschfte leiteten. 2. Einfhrung des Ostrakismos (Scherbengerichts). 6000 Brger muten abstimmen. Ihre Mehrheit fhrte die Ver-bannung eines Brgers auf 10 Jahre herbei. Dies war eine politische Maregel ohne Gtereinziehung und keine entehrende Strafe. Hierdurch sollte Tyrannis und Brgerkrieg vermieden werden. 3. Die Beamten sollen nach Prfung der brgerlichen Berechtigung durchs Los gewhlt werdend) (489 war Aristeides alleiniger Bewerber und wurde ohne Wahl 1. Archont.) 4. Appellation an das Volk, das in der Heliaia vertreten war. Bedeutung dieser Reformen: Athen wird Demokratie. Die Volksversammlung bernahm die eigentliche Regierung des Staates. 15. Wrserkriege 500449. A. Einteilung und Betrachtung. Einteilung. I. Einleitung: Der Skythenzug und der ionische Auw stand. 500494. Ii. Angriff der Perser: 492479. Iii. Verteidigung der Perser: 479449. Grund: Dareios wollte a) seinen treuen Untertanen, den Phoinikern, den ihnen von den Griechen entrissenen Handel wieder verschaffen; .. b) die Herrschaft der das Agische und Schwarze Meer gewinnen ; c) sein Reich der Griechenland ausdehnen. Veranlassung: Untersttzung des ionischen Aufstandes durch Athener und Eretrier. *) Vgl, Rmische Tribus, Departements in Frankreich, 2) Nach einigen galt dies nur von den Senatoren.

8. Geschichte des Altertums mit Einschluß der römischen Kaiserzeit : (Stoff der Ober-Sekunda) ; mit 6 Anschauungsbildern in Holzschnitt - S. 32

1909 - Braunschweig : Appelhans
32 Das Zeitalter des Perikles. i. Aerikles. A. Leben und Charakter. Perikles, der Sohn des Fauthippos, war vornehm, aber nicht reich. (Er besa nur 7 Sklaven). Mit den glnzendsten Gaben des Geistes (Redegabe, Tatkraft, Besonnenheit) und Krpers im reichsten Mae ausgestattet, erwarb er bald Ansehen und Beliebtheit beim Volke. a) Er fhrte die demokratische Gleichberechtigung der Brger vllig herbei, ja er verschaffte sogar den Besitzlosen das Ubergewicht. b) Er lebte und waltete so vorsichtig, da er sich fast immer in der Volksguust erhielt1): Er legte jedes Jahr genaue Rechenschaft der die Verwaltung der Staatsgelder ab.2) Er verdankte die Leitung des Staates weniger den einflureichen Amtern, die er bekleidete, (Archont, Stratege, Aufseher der die Staatsvauten, Verwalter der Finanzen) als dem Umstnde, da er in der Volksversammlung alle seine Antrge durchbrachte. B. Kriegerische Vorgnge unter Perikles. Die Spartaner zettelten verschiedene Kriege gegen die Athener an: Grund: 1. Sie waren wtend darber, da sie beim Bau der Mauern von Themistokles berlistet worden waren. 2. Sie frchteten eine Uberflgelung durch Athen und den gnzlichen Verlust der Hegemonie. Treu zu ihnen standen die boiotischen Aristokraten, besonders die Thebaner. Durch diese erlitt Perikles eine Niederlage: 457 bei Tanagra. 456 bei Oinophyta. Sieg der Athener. 445 Der Friede des Perikles, welcher 30 Jahre whren sollte, whrte nur bis 431: In diesem Jahre brach der Peloponne-sische Krieg um die Hegemonie in Griechenland aus. ') Nur die Priester, die starrsten Aristokraten und die radikalsten Dema-gogen (Volksvershrer wie Kleon) waren seine Feinde. Diese setzten es nur einmal (430) durch, da er als Stratege abgesetzt wurde; er wurde aber schon im folgenden Jahre wiedergewhlt, da er unentbehrlich war. 2) Fr die Charakterisierung des Perikles und seines Neffen Alkibiades ist folgende Anekdote von Bedeutung. Der Knabe sagt zu Perikles: Onkel, spiele mit mir. Perikles: Ich habe keine Zeit, ich mu arbeiten. Alkibiades: Was arbeitest du denn? Perikles: Ich mu den Athenern Rechenschaft ablegen. Alkibiades: Du solltest lieber daran arbeiten, da dn den Athenern keine Rechen-schaft abzulegen brauchst.

9. Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit bis 1648 : (Stoff der Unterprima) - S. 9

1912 - Braunschweig : Appelhans
Dann erfolgte der freilich meist unwiderstehliche Sto des Keils. Jede andere Taktik fehlte. Zuweilen kommt quadratfrmige Auf-stellung vor mit der Wagenburg in der Mitte. Sie betrachteten den Krieg wie ein Duell: Man bestimmte oft Zeit und Ort des Kampfes^.) C. Waffenpmcht. Wenn ein Krieg im Ding beschlossen war, waren alle Freien kriegspflichtig.^) Feste Offiziere der Hundertschaften und Tausendschaften kommen nur bei den gotischen Stmmen vor. Sonst Sippenfhrer, Gauknige und der fr den Krieg gewhlte Oberfeldherr, den wir Herzog nennen, z. B. Armin im Teutoburger Walde. 5. Verfassung. In ihrem ungestmen Freiheitsdrang ertrugen sie kaum die ein-fachsten Formen des Staates. Die Verfassung war teils republikanisch, teils monarchisch. z. B. Die Cherusker unter Armin hatten Republik, die Marko-mannen unter Marbod Monarchie. Republik: Nur im Kriege gemeinsame Heerfhrer. Sippe, Gau, Volk regieren und richten sich selbst. Befugnisse der Volksversammlung (Ding): a. Entscheidung der Krieg, Frieden und Vertrge. b. Wahl der Heerfhrer. c. Gerichtsbarkeit. d. Wehrhaftmachung der Jnglinge Diese haben Sitz, aber nicht Stimme im Ding. Die republikanische Verfassung behaupten die Sachsen bis zu ihrer Unterwerfung, die Friesen während des ganzen Mittelalters. Bei den Franken knnen wir verfolgen die Entwickelung vom Gaustaat (Chlodowech) durch den Bolksstaat hindurch bis zum Reichs-staat oder Kaisertums (Karl d. Gr). Die Alamannen hatten um 350 n. C. noch 12 Könige, 496 nur 1 Volksknig. !) Schlacht Bei Tagin zwischen Totila und Narses. Soissons 486. Schlacht Ottos Ii. gegen Lothar von Frankreich 982. 2) Erst in der Karolingerzeit Ritterheer der Vasallen. Reiterheer gegen die Araber 732 und die Ungarn 933. 3) Ein Reich entsteht aus der Vereinigung mehrerer Völker unter einem Herrscher.

10. Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit bis 1648 : (Stoff der Unterprima) - S. 107

1912 - Braunschweig : Appelhans
107 Jeder Handwerksmeister hatte ein eigenes Haus.!) Nur eine bestimmte Anzahl von Meistern jeder Zunft wurde zugelassen. Da man das berflssige Geld nicht auf Zinsen ausleihen formte,2) wurde es angelegt in 1. Grundbesitz die Patrizier besaen Rittergter und hatten Ritterrang (Turniere). Jeder, Hausbesitzer hatte Garten und cker vor den Toren. 2. Schmucksachen und kostbaren Kleidern (Samt, Seide, kostbarem Pelzwerk). 3. Bauten die Kirchen und Kirchtrme knnen wir jetzt nicht mehr so groartig bauen. 4. Wohlttigkeitsanstalten in den meisten Stdten war fr Kranken- und Siechenhuser, auch fr Ausstzigen-Asyle gut ge-sorgt. Folgen der Bauart der Straen und Huser: 1. Feuersbrnste vernichteten oft die ganze Stadt. (Durch der Hnde lange Kette flog der Eimer.") Feuerspritzen kamen erst im 16. Jahrh. auf. 2. Pest und Seuchen wteten oft furchtbar und fanden in den engbebauten Stdten reichliche Nahrung. 134856 Der Schwarze Tod raffte in ganz Europa etwa % der Bevlkerung dahin. (In Bremen 7000, in Lbeck 9000, in Erfurt 16000.) Dabei mu man bedenken, da die Einwohnerzahl der mittelalterlichen Städte sehr berschtzt worden ist. Die grten Städte (Kln, Regensburg, Erfurt) hatten um 1300 nicht der 50 000, Nrnberg um 1450 etwa 20000, Braunschweig nicht mehr als 1215000. Das Leben war besonders bei Festen derb bis zur Roheit. Nachts wurde von den Patriziershnen oft grober Unfug in den unbeleuchteten Straen verbt. Gefhrliche Raufereien, die nicht selten mit Totschlag endigten,3) waren an der Tagesordnung. Bei Kmpfen und Hinrichtungen verfuhr man mit der uersten Grausamkeit. Diese zeigte sich auch bei den Gerichten der Schffen (Rats-Herren) in den ausgesuchtesten Folterqualen. Vergngungen: Gastmhler und Trinkgelage, Tnze, Fastnachtspiele, Schtzenfeste, bei denen noch im Xvi. Jahrh. die Armbrust fr vornehmer galt als die Flinte, Turniere der Geschlechter. l) Die Gesellen wohnten im Hause des Meisters. In Braunschweig gab es Huser mit 2 und 3 Fenstern Front. 2) Den Christen war es verboten. S) Jedermann, selbst der Bauer, ging bewaffnet.
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