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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 52

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 52 — 10. bitz 12. August (feuerige Tränen des heil. Laurentius, Laurentiusstrom) und vom 12. bis 13. November bemerkt. — Sternschnuppen usw. können keine Luststeine (Aerolithen) sein, da es keine Vorgänge gibt, welche die kleinen Stäubchen, die in der Luft sind, plötzlich zu größeren Massen verdichten könnten. Es können die Sternschnuppen auch nicht als Mondsteine aufgefaßt werden, da, selbst wenn der Mond noch Vulkane besäße, diese doch nicht im stände sein würden, Schlacken bis zur Erdoberfläche zu schleudern. Die Sternschnuppen usw. sind weder irdischen, noch lunarischen, sondern kosmischen Ursprungs; sie gehören dem Welträume an, und zwar sollen sie nach Schiaparellis Ansicht Teile von Kometen sein, die sich zu nahe an unsere Erde wagten und dann einzelner Stücke beraubt wurden.

2. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 39

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 39 — § 46. Entstehung des Wechsels der Jahreszeiten. Die Jahreszeiten unterscheiden sich hinsichtlich des Wärmemaßes dadurch, daß im allcremeinen der Sommer am wärmsten, der Winter am kältesten, Frühling und Herbst gemäßigt sind. Hinsichtlich der Tag- und Nachtlänge unterscheiden sich die Jahreszeiten so, daß zu Anfang des Winters der kürzeste, zu Ansang des Sommers der längste Tag fällt und zu Anfang des Herbstes und Frühlings Tag- und Nachtgleiche eintritt. Die nächste Ursache des Wechsels der Wärmemenge ist die verschiedene Richtung der Sonnenstrahlen, die nächste Ursache des Wechsels der Tag- und Nachtlänge die wechselnde Lage der Lichtgrenze. Daß nun aber die Sonnenstrahlen nicht immer bieselbe Gegenb in berseiben Richtung treffen und die Lichtgrenze nicht immer bieselbe Lage hat, das kommt durch die Bewegung der Erde um die Sonne. Durch diese Bewegung entsteht also der Wechsel der Jahreszeiten. Um sich das klar zu machen, hat man bei der Bewegung der Erbe um die Sonne besonbers baran zu benken, daß bieselbe unter schiefer und stets paralleler Achsenstellung bor sich geht. Wir unterscheiben bei dem Laufe der Erbe um die Sonne 4 Hauptstationen: die Frühlings-, Sommer-, Herbst- und Winterstation. a) Die Frühlings st ation. Die Erde erreicht dieselbe am 21. März. Die Sonne steht dann im Zeichen des Widders. Die Strahlen derselben fallen senkrecht auf den Äquator; diesem steht also dann die Sonne im Zenith. Sie sendet ihre Strahlen gerade bis zu beiden Polen, von denen feiner der Sonne vorwiegend zugekehrt ist, und durch welche die Lichtgrenze geht. Alle Breitenkreise werden von dieser halbiert, und auf der ganzen Erde sinb bemnach an biesem Tage Tag und Nacht gleich lang. b) Die Sommer st ation. Die Erbe erreicht bieselbe am 21. Juni. Die Sonne erscheint im Zeichen des Krebses. Ihre Strahlen fallen senkrecht auf den Wendekreis des Krebses; biesem steht bemnach die Sonne im Zenith. Der Norbpol ist der Sonne zugekehrt; die Lichtgrenze geht vom nördlichen Polarkreise bis zum südlichen, und zwar so, daß die ganze nördliche kalte Zone innerhalb derselben liegt. Die Breitenkreise werden nicht halbiert, sondern auf der nördlichen Halbkugel liegt das größte Stück berselben innerhalb der Lichtgrenze, auf der [üblichen der kleinste; hier ist also dann der kürzeste, bort der längste Tag. Am Nordpol ist fortwährend Tag, am Südpol fortwährend Nacht. c) Die Herb st st ation. Die Erde erreicht dieselbe am 23. September. Die Sonne steht im Zeichen der Wage. Das Weitere siehe unter a.

3. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 47

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 47 — herrührt von einem festen oder flüssigen glühenden Körper, dessen Licht durch eine Atmosphäre kühler Gasarten hindurchgegangen ist. Es folgt daraus für die Sonne, daß sie ein in Weißglühhitze befindlicher Körper sein muß, der von einer Hülle kühlerer Dämpfe umgeben ist. Die Hülle heißt Photofphäre.') Sie geht über in eine dünnere Gasschicht, deren äußersten Teil man bei totalen Sonnenfinsternissen als Corona wahrnimmt. Die glühenden Massen des Kernes durchbrechen oft die Photosphäre und erscheinen dann als hellere 40. Stellen an der Sonne, die man Fackeln nennt. Wenn diese bis in die Corona vordringen, so entstehen die Protuberanzen. Durch Abkühlung verdichten sie sich und erscheinen als dunkle Wolken, die sog. Sonnenflecke (Figur 40). Die Sonne dreht sich in 25% Tagen von W. nach O. um ihre Achse und hat auch noch eine im Weltall fortschreitende Bewegungum einen gemeinschaftlichen Schwerpunkt sämtlicher Himmelskörper. (Zentralsonne?) § 53. Die Planeten unseres Sonnensystems. Alle Planeten bestehen aus fast denselben Stoffen wie die Sonne und die Erde. Alle empfangen ihr Licht von der Sonne, *) Photosphäre — Lichtkugel. Oeorg-Eckert-Instlttrt für internationale Schulbuchforschunfl Braunschweig ßchulbuchbfbliothek

4. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 53

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 53 - Umflutgräben um 69,3 m aufstaut. Der Wasserspiegel unterhalb der Wehre wird bei Olper um 66,2 m gestaut. Südlich befindet sich bei Eisenbüttel das erste Wehr mit 70,9 m Stauhöhe. Aus dem Wendentor führt die Hamburgerstratze am Schlachte- hause und Schützenhause vorbei nach Rühme und Wenden. Vom Fallerslebertorwall gelangt man nordwärts nach der Technischen Hoch- schule und dem Nordbahnhofe. In der auf Anregung des Abtes Jerusalem von Herzog Karl I. als Collegium Carolinum gegründeten Technischen Hochschule studieren etwa 700 junge Leute Baukunst, Ingenieur- und Maschinenbauwesen, Elektrotechnik, Chemie-, Phar- mazie u. a. Nördlich ist inmitten großer Spargelfelder beim Dowesee das städtische Wasserwerk, das täglich bis zu 16000 cbm trinkbares Wasser liefert. In dieser Gegend hat man zahlreiche Gerätschaften aus der Steinzeit gefunden. Die Schunter bezeichnet die Nordgrenze des Stadt- gebiets. Nordöstlich zieht das mit herrlichem Nadel- und Laubwald bestandene Querumer Holz. Am Fallerslebertore liegt südlich die Infanteriekaserne, nördlich der Votanische Garten. Nordöstlich gelangen wir nach Gliesmarode an der Wabe und nach Querum an der Schunter. Nördlich und südlich vom Theater liegt der schöne Vh ha große Herzogliche Park. Nordöstlich vom Hoftheater erinnert das Franz Abt-Denkmal an den Komponisten des Liedes: „Wenn die Schwal- den heimwärts ziehn", der hier als Hofkapellmeister gewirkt hat. Inmitten eines Villenviertels führt die 30 m breite Kaiser Wilhelm- straße an der Paulikirche vorbei nach dem vielbesuchten bewaldeten Stadtpark, hinter welchem sich die Garnisonkirche in romanischem Stil erhebt und sich der neue Spielplatz ausbreitet. Südöstlich erstreckt sich der Prinz Albrecht-Park (mit Prinz Albrecht-Gedenkstein) bis zu dem 92 m hohen Nußberg, auf welchem das Olfermann-Denkmal steht. Aus dem Rogenstein des Nußberges wurden früher Kirchen und Häuser in Braunschweig erbaut. Von hier hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt und auf das nahe Riddagshausen, in dessen berühmter Klosterkirche Abt Jerusalem, der Lehrer und Freund Herzog Karls I., begraben liegt. Viel besucht werden der Grüne Iä- ger, die Vuchhorst und die fischreichen Teiche, die einen Schmuck der Landschaft bilden. Im Süden des Herzoglichen Parks erhebt sich das Herzog- liche Museum. Den Grund zu den reichen, wertvollen Sammlun- gen hatte Herzog Anton Ulrich in seinem Lustschlosse Salzdahlum ge- legt. Herzog Karl I. schuf im Paulinerkloster am Bohlwege ein Kunst- und Nationalkabinett. Während der Fremdherrschaft wurden aber viele Kunstschätze nach Paris und Kassel geschafft und nur zum Teil wieder zurückgegeben. Am wertvollsten ist das Onyxgefäß, für welches Napoleon 500000 Frank bieten ließ, ein Ölkrug, der die Familie des Kaisers Tiberius darstellt, wie sie der Gottheit Opfer bringt. Im Museum finden wir auch viele Denkwürdigkeiten des Fürsten- Hauses, den Prachtmantel Kaiser Ottos Iv., Luthers Doktorring und

5. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 14

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 14 - 10° östlich von Greenrvich fliegt die Leine: 5 - 4 Minuten^ 20 Mi- nuten geht die Uhr zu früh. Braunschweig und Oker Iov20 ö. L. = 4v2 • 4 Minuten = 18 Minuten zeigt die Uhr früher als Ortszeit ist- Helmstedt und Blankenburg 110= 16 Minuten, Holz- minden 9v20 = 22 Minuten, Thedinghausen 90 = 6 ■ 4 = 24 Minuten früher als Ortszeit. 4. Klima. Hauptgesetz: Zunehmende Höhe — abnehmende Wärme, „ „ - zunehmende Niederschläge, „ „ - spätere Entwickelung der Pflanzen. Niedrig gelegene Gegenden haben also im allgemeinen mildere Witterung als höher gelegene- hochgelegene Gebirge haben lange, strenge Winter, kühle Sommernächte. Auf je 100 m Steigung be- trägt die Wärmeabnahme etwa V20. In erster Linie ist die Temperatur von der Entfernung vom Aqua- tor abhängig. Dennoch ist Süddeutschland ungefähr 10 kälter als Norddeutschland, weil es höher liegt und weil hohe Nachbargebiete (Alpen) Einfluß ausüben. Größeren Unterschied weisen West- und Ostdeutschland auf. Die Oberrheinische Tiefebene hat Iov40 mittlere Wärme, Posen nur 7 °. Die dem Meere näher gelegenen Gebiete haben milderes Klima: das Meer wirkt im Frühling und Sommer abkühlend, im Herbst und Winter erwärmend. In Nordwestdeutsch- land ist zudem der Einfluß einer warmen Meeresströmung, des Golf- stromes, so stark, daß hier das Klima utti 5° höher ist, als man bei der Entfernung vom Äquator erwarten sollte. Niedersachsen hat im Januar 0°, im Juli 17°, im ganzen Jahre 8,4° Wärme, die Stadt Braunschweig bzw. — 1 °, + 19°, +9°. Westdeutschland hat 650 bis 850 mm Niederschläge, der Osten etwa 550 mm. Nie- dersachsen hat etwa 700 mm Regenhöhe, die Stadt Braunschweig 619 mm. Die Stadt Braunschweig zählt durchschnittlich 192 Tage mit Niederschlägen, davon 41 mit Schnee (der Brocken aber 244 Schnee- tage). Unter sämtlichen Winden kommt für die Stadt Braunschweig etwa die Hälfte aus Südwest, Westen oder Nordwest, aus Südwest allein V4. 5. Geologisches. G e st e i n s b i l d u n g. Mit Rücksicht auf die Ent- stehung unterscheiden wir: a) Schichtgesteine (Sedimentgesteine), die sich schichtenweise auf dem Boden der Gewässer abgelagert haben. Stein- und Braunkohlen sind verkohlte Pflanzen,' Kalksteine und Kreide bestehen großenteils aus den Schalen kleiner Tierchen' Sandstein setzt sich aus lauter feinen Sandkörnchen zusammen, Schiefer- ton aus noch feineren Schlammteilchen. b") Massen- (zum Teil Eruptiv-) ©est eine: Granit (Brocken, Okertal), Porphyr, Basalt, Gneis. Schichtengruppen (Formationen). Mit Rücksicht auf die Lagerung der Gesteine und die in ihnen auftretenden Versteinerungen unterscheidet man vier Zeitalter der Entwicklungsgeschichte der Erde. I. Urzeit. Gneis mit eingelagertem Granit, Glimmerschiefer usw.

6. Landeskunde des Herzogtums Braunschweig - S. 27

1911 - Braunschweig : Appelhans
- 27 - Klausthal + 6,02° C„ in Blankenburg + 9,55° C. (in Braunschweig rund 10° C.). Da die regenzuführenden Winde vorwiegend aus dem Westen kommen und das Harzgebirge dieser herrschenden Luftströmung mit seinem hohen Westrande sich fast rechtwinklig quer in den Weg stellt, so wird die Luft zum Steigen ge- zwungen, kühlt sich dadurch ab und verdichtet ihren Wassergehalt zu Nebel und Wolken und zu Regen und Schnee. So kommt es, daß das auf der Luv- seite liegende Osterode ebenso wie Wieda jährlich 320 mm Niederschlag hat, aber das auf der Leeseite, im „Regenschatten" des Harzes liegende Blankenburg nur 518 mm. In Clausthal hat man fast 1350 mm Niederschläge, in Braunlage 1100 mm, auf dem Brocken fast 1700 mm (in Braunschweig 602,5 mm). 3. Der B rocken hieß zu Kolumbus Zeit Brackenberg nach den Braken (verwachsenes, zu Nutzholz untaugliches Gehölz). Er ist der König unter den Bergen des Harzes, ja Norddeutschlands. Über der Hochebene erhebt er sich 500 m, über dem nahen Flachland aber 900 m, so dasz man ihn in alter Zeit für den höchsten Berg Deutschlands gehalten hat. Immerhin gehört er mit 1142 m Höhe zu den höchsten Bergen Deutschlands (Zugspitze fast 3000 m, Schneekoppe 1600 m, Feldberg 1500 m). Bei klarem Wetter übersieht man den 200. Teil von Europa. Man erblickt nicht nur die Türme von Braunschweig und Hannover, von Magdeburg und Leipzig, sondern auch Thüringerwald und Rhön und Berge bei Brandenburg: eine Strecke von 250 km zwischen den entferntesten Punkten, im ganzen 70 Städte und gegen 700 Dörfer. Auf den Brocken führen viele Wege, u. a. in etwa vier Stunden von Ilsenburg durchs Tal der Ilse und durch das Schneeloch - von Wernigerode durch die Steinerne Renne; von Altenau über Torfhaus, den Eoetheweg und den Königsberg. Kürzer sind die Wege von Braunlage und von Schierke. Auch fährt im Sommer im Anschluß an die Harzquerbahn Wernigerode-Nordhausen die Brockenbahn von Dreiannen-Hohne. Für Braunschweig ist der nächste Aufstieg von Bad Harzburg. Man steigt schon ziemlich steil an bis zum Molkenhause, wo im Winter regelmäßig Hirsche, Rehe und Wildschweine gefüttert werden. Über die Ecker führt die Dreiherrenbrücke; hier stoßen Braunschweig, Provinz Hannover und Provinz Sachsen zusammen. Nach einer zweiten Stunde kommen wir ins eigentliche Brockengebiet. Nun gehts sehr steil bergan. Die Tannen werden kleiner, mächtige Eranitbrocken liegen umher, Himbeer- und Brombeer- strauch erklettern die mit Flechten umzogenen Trümmer, den oft moorigen Boden bedecken Moos, Gras, Heidekraut und Brockenblumen (Herenbesen). Unter dem Gipfel hört der Baumwuchs ganz auf, denn das Klima ist zu rauh, der Sturm braust zu stark. Auf der etwa 1 km breiten Kuppe liegen Granitkolosse, deren Namen, Teufelskanzel, Herenaltar, Herenwaschbecken, an die von Goethe im „Faust" verherrlichte Walpurgisnacht erinnern: In der Nacht zum 1. Mai reiten auf Heugabeln und Besenstielen die Heren hierher, um mit dem Teufel ein Tanzfest zu feiern. (Goethe war dreimal auf dem Brocken.) Der Fürst von Wer- nigerode, dem der Brocken gehört, ließ hier ein großes Gasthaus errichten, in welches jährlich gegen 300000 Besucher einkehren, und einen hohen Aussichtsturm bauen. In der Meteorologischen Station werden Thermometer- und Barometer- stand, Richtung und Stärke des Windes und die Stärke der Niederschläge ver- zeichnet. Welche Flüsse entspringen am Brocken?

7. Wiben Peter - S. 137

1901 - Braunschweig : Appelhans
— 137 — Uhr morgens gelang es ihnen endlich, dieselben zu ersteigen, das Thor zu sprengen und in die Stadt hineinzudringen. Gegen vierhundert der Verteidiger hatten hier ihr Leben geopfert; aber auch der Verlust der Angreifer betrug nicht viel weniger. Unterdessen donnerten vom Osten, vom Galgenberge her, die Kanonen und schleuderten Tod und Verderben in die Stadt, und gegen elf Uhr drangen auch von dieser Seite die Eroberer herein. Nun sahen die letzten von der Besatzung übriggebliebenen Mannschaften, daß alles verloren war, und sie waren auf ihre Rettung bedacht. Der einzige Weg, der ihnen blieb, war das südliche Thor; denn nach Westen zu lag das Meer und der Hafen, der damals noch bis unmittelbar an die Stadt reichte. So suchten sie denn nach dieser Seite hin zu entweichen, und es gelang ihnen auch, aus dem Thore hinauszukommen. Aber der Scylla entronnen fielen sie in die Charhbdis; sie liefen geradeswegs dem Grafen von Oldenburg, der sich unterwegs aus irgend einem Grunde verspätet hatte, in die Arme, und über zweihundert der dem Verderben in der Stadt Entronnenen fanden hier noch ihren Untergang. Das ganze Geschütz ging verloren, und die wenigen Ueberlebenden suchten ihr Heil in wilder Flucht. So vollendete der Graf von Oldenburg an diesem Tage den Sieg und die Eroberung von Meldorf. Die Stadt wurde der Plünderung preisgegeben; nicht einmal die Kirche wurde verschont, und im Getümmel fanden noch viele von den Einwohnern ihren Tod. In der ersten Wut hatten die Eroberer beschlossen, die eroberte Stadt dem Erdboden gleich zu machen, als warnendes Beispiel für die anderen Orte des Landes, und bald loderten an mehreren Stellen die Flammen empor. Barthold Peter ritt an der Seite des Königs Friedrich und des Grafen Adolf in seine Vaterstadt ein; als er aber das Elend in den Straßen sah, da war mit einem Male sein Zorn verraucht und ein tiefes Mitleid zog in seine Seele ein. Sein Rachedurst war befriedigt; das Unrecht, was die Bewohner von Meldorf einst an

8. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 98

1902 - Braunschweig : Appelhans
Vi. Friedrich Barbarossa im dritten Kreimge. Ein Schrei des Entsetzens ging durch das christliche Abendland, als im Herbst des Jahres 1187 vom Morgenlande her durch flüchtige Pilger die Schreckensnachricht nach Europa kam, daß die heilige Stadt Jerusalem und mit ihr alle heiligen Statten des gelobten Landes wieder in die Hände der Ungläubigen gefallen seien. Zwar wollten zuerst viele diese traurige Botschaft nicht glauben; so konnte, dachten sie, Gott die Seinigen nicht heimsuchen, daß er ihnen die Stadt und das Land wieder entriß, das vor noch nicht 100 Jahren durch den Heldenmut der ersten Kreuzfahrer von der Knechtschaft des Halbmondes befreit worden war. Aber bald mußte jeder Zweifel schwinden; es ward zur traurigen Gewißheit, daß m der That alles im Morgenlande verloren war, daß keine der heiligen Stätten sich noch in den Händen der Christen befand, daß der letzte christliche König von Jerusalem in moslemitischer Gefangenschaft schmachtete und daß seine Ritter entweder dieses sein Schicksal teilten oder auf dem Schlachtfelde von Hittin am lieblichen See Genezareth einen ruhmvollen Tod gefunden hatten. Am 3. Oktober 1187 war es geschehen, daß der sieggewohnte Saladin, Sultan von Aegypten, in Jerusalem einzog. Es war ein Schreckenstag für die christlichen Bewohner der Stadt, als nun die wilden kurdischen Söldnerscharen hereindrangen und mit dem Kriegsgeschrei „Allah! Allah!" sich in den Straßen verbreiteten. Die Kreuze wurden niedergerissen und überall der Halbmond aufgepflanzt, die Kirchen wurden geplündert, die heiligen Geräte zerstört und entweiht. Angstvolle Stunden waren

9. Im Kaiserhause zu Goslar - S. 84

1902 - Braunschweig : Appelhans
— 84 — Und noch ein Drittes kam hinzu, um die Kluft zu vergrößern. Herzog Heinrich hatte eine Wallfahrt nach Palästina gemacht, und auf derselben war er in allen Ländern, durch die er kam, in christlichen sowohl als auch in islamitischen, wie ein König geehrt worden. Auch die Sage hat sich bekanntlich dieser Wallfahrt des Herzogs bemächtigt und sie mit manchem romantischem Beiwerk ausgeschmückt. Während er aber in fernen Landen weilte, hatte der Kaiser geäußert, daß er die beiden Reichslehen Bayern und Sachsen einziehen wolle, falls Heinrich auf seiner Pilgerfahrt umkommen werde. Die Worte Friedrichs wurden dem Welfen bei seiner Heimkehr aus dem heiligen Lande hinterbracht, und er glaubte aus denselben auf eine wenig freundliche Gesinnung des Kaisers schließen zu müssen. So lagen die Dinge in Deutschland, als Kaiser Friedrich Barbarossa nun im Herbst des Jahres 1174 zum fünften Male über die Alpen zog, um Rache zu nehmen an den abtrünnigen Städten in Oberitalien. Die Vasallen des Reiches leisteten ihm Heerfolge, und auch - Heinrich der Löwe konnte sich der Teilnahme an diesem Feldzuge nicht wohl entziehen, obgleich er nur mit halbem Herzen an demselben teil nahm. Im raschen Zuge eilte das kaiserliche Heer über die Alpen und rückte über Susa und Turin in die Lombardei ein. Sein erster Angriff galt der neuen Stadt Alessandria, die sowohl durch die Kunst als auch durch die Natur am Zusammenfluß zweier Flüsse, der Bormida und des Tanaro, stark befestigt war. Vier lange Wintermonate lag das Heer vor den Mauern von Alessandria; die Ueberflutungen der Flüsse hatten die Gegend in einen Sumpf verwandelt und erschwerten die Belagerung. Ein Sturm auf die Stadt, den Friedrich in der Osterwoche unternahm, wurde abgeschlagen, und endlich mußte er, wollte er nicht sein Heer eigensinnig opfern, abziehen, ohne Alessandria erobert zu haben. Jetzt versuchte der Kaiser durch Unterhandlungen zum Ziele zu gelangen; aber während er damit seine Zeit hinbrachte, kehrte Heinrich dem

10. Leitfaden der Erdkunde - S. 13

1899 - Braunschweig : Appelhans
13 als Golfstrom nach N.o. zu den Küsten des nördlichen Europas und Amerikas bis nach Island und Norwegen und Grönland geht (Wichtigkeit des Golfstromes für die Schiffahrt und für das Klima). Umgekehrt bringen die Polarströmungen das kalte Wasser nach S. * Die an einem Orte vorherrschenden und im Laufe des Jahres wiederkehrenden Witterungserscheinnngen bilden das Klima des- selben. Es wird durch die daselbst bestehenden Zustände der Luft, der Atmosphäre, bedingt. Die Atmosphäre, welche die Erde umhüllt, reicht bis etwa 75 km (10 Meilen) aufwärts über die Oberfläche derselben empor. Da die Luft ebenso wie alle anderen Körper von der Erde an- gezogen wird, so drücken die oberen Luftschichten auf die unteren, und letztere sind daher dichter als die ersteren (der Luftdruck wird du' ' c " ^ ".....r ' ' ziemlich regelmäßig ab (die Wärme wird durch das Thermometer gemessen) [*Beaumur und Celsius*]; die höchsten Luftschichten sind daher so dünn und kalt, daß der Mensch in ihnen nicht zu leben vermag. 1. Die Sonne ist nicht nur die Licht-, sondern auch die Wärmequelle der Erde, also auch die der Luft. Je senkrechter ihre Strahlen auf eine Fläche treffen, desto mehr kann sie auf dieselbe wirken. Von dem Stande der Sonne hängt also in erster Linie das Klima eines Ortes ab, weiter aber auch die Zu- und Abnahme seiner Wärme sowohl zu den verschiedenen Stunden eines Tages, als auch zu den verschiedenen Jahreszeiten. In bezug auf das Klima unterscheidet man auf der Erde die heiße Zone zu beiden Seiten des Äquators, wo die Wärme überwiegt, ferner eine nördliche kalte Zone am Nord- und eine südlich kalte Zone am Südpol, und zwischen ihnen eine nördliche gemäßigte Zone und eine südliche gemäßigte Zone (durch welche Breitengrade werden sie im allgemeinen be- grenzt? Innerhalb welcher Zone liegt Europa und die übrigen Erdteile?) 2. Da die hohen Lustschichten in der Regel kühler sind als die niederen, so muß das Klima eines Ortes nicht nur von seinem Breitenkreise, sondern auch von seiner Höhenlage abhängen. So ist Ob er deutschend trotz seiner südlichen Lage eben nicht wärmer als Niederdeutschland. * Die Abnahme der Wärme beträgt auf 100 m etwa Va Grad, sodafs in den Alpen bei etwa 3000 m beständiger Frost herrscht. § 9. Das Wetter und das Klima. nimmt
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