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5. Die Odyssee.
Bei der Odyssee zeigt sich eine kunstvollere Anlage des Stoffes als in der Ilias. 3m Mittelpunkte des Ganzen steht nolvxlag dlog Vdvacevc, auf dessen Tchtigkeit, langjhrige Irrfahrten und zahlreiche bittere Leiden in den 5 Einleitungsversen hingewiesen wird. Zwanzig lahre sind seit der Abfahrt des Odysseus von Ithaka, seiner Heimat, nach Troia verflossen. Beim Abschiede hat er seine Gemahlin Penelope auf die Ungewiheit seiner Heimkehr bei der Gefhrlichkeit des Unter-nehmens aufmerksam gemacht und von ihr verlangt, da sie^sich nicht eher wieder verheirate, als bis ihr Sohn (vielleicht erst etn 3al)r alt) herangewachsen sei. Da schon zehn Jahre nach Abschlu des trojanischen Krieges verstrichen sind, drngen zahlreiche Freier die Penelope zu neuer Vermhlung. Sie kann sich jedoch zu diesem wichtigen Schritte nicht entscheiden, da sie immer noch auf die Rckkehr ihres Gemahls hofft. Eine Gtterversammlung beschliet nunmehr- und damit hebt die Handlung der Dichtung an - die endliche Rckkehr des hart-geprften Helden, und sein Sohn Telemackos macht sich auf den Weg, um in Pylos und Sparta vielleicht Kunde der seinen Vater zu erlangen. Inzwischen weilt Odysseus, dem die Mglichkeit zur Heimkehr abge-schnitten ist, schon in das achte Jahr bei der Nymphe Kalypso, bis sie ihn auf Gehei der Götter auf einem Blockschiff entsendet. Jcach schwerem Sturm kommt er zum Lande der Phaiaken und erzhlt hier, gastlich aufgenommen, auf Aufforderung des Knigs Alkmoos seme Erlebnisse seit der Abfahrt von dem zerstrten Troja. Endlich in seine Heimat Ithaka von den Phaiaken zurckgelegt, wird er als Bettler von dem Sauhirten Eurnaios freundlich aufgenommen und der das schndliche Treiben der Freier unterrichtet. Sodann trifft er mit seinem von Sparta der Pherai heimgekehrten Sohne Telemach zusammen und entwirft mit ihm einen Plan zur Rache an den Freiern. Nachdem er in seinem eigenen Hause mehrfach verspottet und verhhnt worden ist, vollzieht er die Rache mit Hlfe seines Sohnes und zweier Hirten und wird von seiner Gattin und seinem Vater Laertes freudig wieder erkannt.
So gliedert sich der Stoff naturgem in drei Teile:
I. Die Reise Telemachs, die sog. Ti\lf-[.i%ela(I-Iv).
Ii. Die Schicksale des Odysseus in den letzten Tagen seiner Heimkehr (V-Viii), die Erzhlung seiner Erlebnisse seit semer Abfahrt von Troja ((Ix-Xii), seine Ankunft auf Ithaka (Xiii-Xvi, 154), den sog. vdrog 'Odvewg.
Iii. Die an den Freiern vollzogene Rache durch Odysseus und Tele-mach (Xvi, 154--Xxiv), die sog. rissig 'Odvaawg.
Dieser Stoff, der sich im 20. Jahre nach der Abreise des Odysseus von Ithaka in dem Zeitraum von 40 Tagen abspielt, ist auf die 24 Bcher in folgender Weise verteilt:
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In der Schlacht aber kmmerte er sich wie jeder andere Fhrer zunchst nur um sich, um seine Leute erst, wenn er ihrer bedurfte. > Von einem einheitlichen Schlachtplane ist ebenso wenig die Rede, wie von einer Leitung in der Schlacht, geschweige denn von einem einheitlichen Zusammenwirken der einzelnen Heerhaufen.
(Es gab drei Kampfesarten, den Kampf der Vorkmpfer allein, den Kampf aller Schwerbewaffneten und den Massenkampf. Gewhn-lich begannen die Vorkmpfer die Schlacht; die gemeinen Schwerbewaffneten griffen erst bei Gelegenheit ein, etwa um Beutestcke zu sichern, gefallene oder verwundete Kameraden zu retten oder ihnen Hilfe in der Bedrngnis zu bringen; so wurde allmhlich aus dem Kampfe der Vorkmpfer ein Kampf aller Schwerbewaffneten. In einen noch nicht entschiedenen Zweikampf griff man nicht gern strend ein.
Bei solchen Kmpfen nutzte der Kriegslagen in der Nhe seines Kmpfers bleiben, damit ihn dieser rasch besteigen konnte: eine gefahrvolle Aufgabe fr den Wagenlenker.
Wenn eine Schlacht mit einem Massenkampfe begann, so lste dieser sich gar bald in Einzelkmpfe der bezeichneten Art auf. Diesen Einzelkmpfen sahen die Scharen der Leichtbewaffneten zwar kampfbereit, aber zumeist doch unttig zu; den Ernst der Schlachten lernten sie auer bei Massenangriffen erst kennen, wenn ihre Schwerbewaffneten, zumal ihre Vorkmpfer, zurckgedrngt wurden; sie waren dann als Fusoldaten eine leichte Beute fr die siegreichen feindlichen Wagenkmpfer.
Die Schlacht setzte sich hauptschlich aus Zweikmpfen zusammen. Die wichtigsten Kampfesweisen finden sich in dem Zweikampfe erwhnt, den Aias mit Hektor im 7. Buch der Ilias ausficht: 1. Man suchte, langsam hinter dem Turmschilde vorrckend, eine Ble des Gegners zu gewinnen; die geschickte Handhabung des ungefgen Schildes bot hierbei die grten Vorteile. 2. Bot der Gegner keine Ble, so ging man offen vor und warf seine Lanze auf den Schild des Gegners. 3. Blieb der Lanzenwurf erfolglos, so zog jeder seine Lanze aus dem gegnerischen Schilde und suchte nun durch einen Lanzensto den Schild zu durchschneiden und den Gegner zu verwunden. Auch suchte man mit dem Wurfe eines Feldsteines den Gegner zu Boden zu werfen. Die letzte und uerste Kampfesweise war der Kampf mit den Schwertern.
Die Anzahl der Kmpfer auf der Seite der Achaier (s. S. 6) berechnet man auf 100000 Mann, der Troer auf 50000 Mann; von diesen stammten 9000 0 aus der Stadt Ilios, die brigen 41 000 von den Hilfsvlkern. Da ein groer Teil der Achaier immer abwesend sein mute, um Lebensmittel herbeizuschaffen, so waren die Streitkrfte ungefhr gleich.
58. Das Schtffslogcr der Achaier.
Das Schiffslager war nach drei Seiten hin durch feine Lage
i) Rechnet man auf jeden der 9000 waffenfhigen Troer auch nur 5 Kriegs -untaugliche, so mu Homer die Stadt auf etwa 45000 Einwohner geschtzt haben.
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Unter der Nordwestecke der Burg entsprang in einer versteckten rotte eine Quelle, xxexpvdqa das verborgene Wasser benannt. Weil sie als Burgquelle diente, so wurde sie mit in die Befestigung hereinbezogen. In den griechischen Freiheitskriegen des vorigen Jahrhunderts wurde sie wieder entdeckt und benutzt.
2. Geschichte der Akropolis.
Die Burg soll gegrndet sein von dem sagenhaften Kekrops aus Sais in gypten; ihm folgte der grte der athenischen Könige, der Held Theseus. Nach dem Sturze der Knigsherrschaft erlebte die alte Feste ihre erste Blte unter den kunstsinnigen Peisistratiden, deren vor-nehmste Sorge es war, den Glanz des uralten Herrschersitzes zu erhalten und zu heben. Das verdienstvollste Werk des Peiststratos war die Anlage der Wasserleitung, die in der unmittelbaren Nhe der Quelle Kallirrhoe in einen 9-rhrigen Brunnen, die sog. (Enneakrunos auslief. (Nheres darber s. u. S. 109). Aber nur zu bald ging in den Perserkriegen all diese Herrlichkeit zu Grunde. Doch Themistokles und Kimon lieen die Stadt und die Burg aus den Trmmern in erhhter Pracht erstehen. Dem ersteren verdankt die Stadt die Be-festigung durch die Stadtmauer, die er bekanntlich gegen den Einspruch der Spartaner errichtete (vgl. Thucyd. I, 93), und die in ihrem ganzen Umfange noch heute verfolgt werden kann. Dem letzteren verdankt die Burg zunchst ihre (Erweiterung und starke Befestigung im Sden; ein neues Burgtor entstand im Westen und dahinter wurde zur Zeit des Kimon die von Pheidias gefertigte Kolossalstatue der Athene Pro-machos, der Schutzgttin der Stadt, aufgestellt. Noch bevor Kimon 461 durch Qstrakismos aus Athen verbannt wurde, legte er den Grund zu den sog. langen Mauern, durch die der Peiraieus mit der Stadt verbunden wurde (Nh. s. 97). Nach ihm kam ein grerer, Pe-rikles. Es entstand auf der Burg durch ihn und seinen groen Baumeister Pheidias ein Prachtbau, ein Kunstwerk nach dem andern: die Propylaien, der Athene-Nike-Tempel, der Parthenon und z. T. das (Erechtheion; dazwischen erhob sich ein Wald von Altren und Weib-geschenken. Unter Perikles erlebte Athen seine hchste Blte; es war die erste Stadt des ganzen Erdkreises.
Es folgten die Zeiten des Niederganges. Iwar entwickelte sich nach dem peloponnesischen Kriege nochmals eine rege Bauttigkeit unter der Finanzverwaltung des Redners Lykurgos (341 - 329), der bekanntlich gegen den Makedoner Philipp auf Seiten des Demosthenes stand (die Skeuotheke, d. i. das Arsenal fr Schiffsgerte, der Umbau des Dionysostheaters, das Stadion Panathenaikon und das Gymnasium im Lykeion), aber seit 338 war Athen doch dem Untergange geweiht. Manches kostbare Kunstwerk wurde von den habgierigen Siegern verschleppt; doch erstand der berhmtesten aller Kultursttten noch ein frstlicher Gnner in Attalos I. von Pergamon (241 - 197 v. Chr.), und auch die ersten rmischen Kaiser brachten ihr groes Interesse entgegen. Mit dem Siege des Christentums wurden aber die altehr-
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tafel, S. 10). Um ihre Mauern tobte der sagenhafte trojanische Krieg, dessen geschichtlicher Kern (s. 5. 2) wohl nie mit Sicherheit festgestellt werden kann. Aus der geschichtlichen Zeit wissen wir, da Xerjes auf seinem Zuge gegen Griechenland dort ein groes Opfer darbrachte, da im peloponnesischen Kriege der spartanische Feldherr Mindaros von dort aus einer Seeschlacht zuschaute, da Alexander d. Gr. voll (Ehrfurcht und Bewunderung fr die Helden Homers an dieser altehrwrdigen Sttte opferte, da die dort entstandene neue Stadt, Ilium novum, 301 v. Chr. durch Lysimachos vergrert, im Mithridatischen Kriege zerstrt, von Csar aber wieder aufgebaut und von Augustus aufs prachtvollste geschmckt wurde.
Schon im 2. Jahrhundert v. Chr. hatte der gelehrte Demetrios aus Skepsis (nomen et omen!) bezweifelt, da Neu-Ilium auf den Trmmern des alten Ilion stehe, und am Ende des 18. Jahrhunderts nahm der Franzose Le Chevalier diese uralte Streitfrage wieder auf. Es stand namentlich durch Inschriften auer allem Zweifel, da die auf dem Heutigen Hissarlik entdeckte Burg Ilium novum war, aber das homerische Ilion verlegte Le Chevalier auf die Sttte des Heutigen Bunarbaschi. Dieser Ansicht pflichtete auch unser groer Generalstabschef Moltke, der 1835-39 in trkischem Heeresdienste stand und die Gegend dienstlich bereiste, aus strategischen Grnden bei. Die Theorie Troja-Bunarbaschi blieb dann die herrschende, bis Schliemann im Jahre 1868 nach seinem ersten Besuche der troischen (Ebene diese Ansicht mit (Erfolg bekmpfte. Zwar Hatte er in diesem Jahre noch nicht den Spaten angesetzt, aber er stellte doch schon fest, da 1. auf der Hhe von Hissarlik (-Schlchen), die, 4 km vom Meere entfernt, 2 Flutler, das des alten Skamander, des Heutigen Mendere-Tschai, und des alten Simois, des Heutigen Dumbrek-Tschai, trennt und wegen ihrer steilen Abhnge eine beherrschende Lage hat, einst eine blhende Stadt gestanden hatte, und da 2. die Theorie Troja-Bunarbaschi mit Angaben in den homerischen Gedichten nicht stimmt. So sei, um einige wichtige Punkte zu nennen, die Stadt bei Homer eine Seestadt, Bunarbaschi aber liege 14 km vom Meere entfernt. Wie htte ferner Agamemnon bei dieser (Entfernung von seinem Zelte aus die Vorgnge auf dieser Feste deutlich beobachten knnen? Wie htte der Trojaner, der frhmorgens ins griechische Lager gesandt sei, schon vor Sonnenaufgang zurck sein knnen? Schliemann hat dann in 7 Ausgrabungskampagnen von 1870 90 (seit 1882 mit Hlfe Drpfelds) festgestellt, da das alte Troja auf dem Hgel von Hissarlik gelegen war, und zwar in der zweiten der von ihm aufgedeckten 7 Schichten.1) Drpfeld brachte dann nach Schliemanns Tode, von Sr. Majestt dem deutschen Kaiser und der Witwe Schliemanns
i) Schon 1884 glaubte Schliemann seine Arbeiten auf Hissarlik beendet zu haben, aber die z. T. sehr persnlichen Angriffe des Artilleriehauptmanns a. D. Ernst Boetticher, der behauptete, da die durch Schliemann aufgedeckte Stadt der 2. Schicht eine vorzeitliche Feuertotenstadt" (Leichenverbrennungsanstalt) sei, be-wogen ihn, unter Hinzuziehung Boettichers und vieler Gelehrten seine Arbelten fortzusetzen.
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mittelbarer Nhe der Stadt Pisa in Elis. Die Sdseite des Fest-platzes, dessen Kern die dem Zeus geweihte Altis (Xaog = hl. Hain) bildete, wurde besplt vom Alpheios, die Westseite war durch den von Norden in den Mpheios sich ergieenden Kladeosbach geschtzt, während die Nordseite der Kronosbgel abschlo. Die Altis war im Osten, Sden und Westen von einer niedrigen Mauer eingefat.
2. Geschichte Olympias.
Schon Herakles soll dem Zeus zu Ehren hier Waffenspiele ver-anstaltet haben. Iphitos, der König von Elis, der um 800 v. Ehr. die Spiele erneuerte, soll dann mit dem Könige Lykurgos von Sparta einen Vertrag geschlossen haben, durch den das bislang lokale Fest zu einem panhellenischen erhoben und dem ganzen Gebiete ein neutraler Charakter verliehen wurde. Von da ab fanden regelmig alle 4 Jahre im Juli diese Spiele statt, und jeder freie Grieche durfte sich als Kmpfer oder Zuschauer daran beteiligen. Nach der Schlacht bei Ehaironeia (338 v. Chr.) verloren die Spiele immer mehr ihren nationalen Cha-rakter, und selbst Unfreie traten nicht selten als Wettkmpfer auf. Das Christentum suchte lange vergeblich den heidnischen Spielen ein Ende zu machen- denn die ersten rmischen Kaiser, besonders Nero, der selbst dort als Wagenkmpfer auftrat, brachten den Spielen ein groes Interesse entgegen. Erst im Jahre 393 wurden die Spiele auf Befehl des Kaisers Theodosius I. eingestellt. Damit war auch das Schicksal der hl. Sttte besiegelt. 395 plnderten und verwsteten die (Boten die Heiligtmer, und auf Befehl des ostrmischen Kaisers Theodosius Ii. (408-450) wurden Feuerbrnde in die heidnischen Tempel geworfen. Die hochberhmte Sttte war nunmehr versunken und vergessen".
3. Geschichte seiner Ausgrabung.
Schon zu Beginn des 18. Jahrhunderts war Johann Joachim Winckelmann*) fr die Wiederausgrabung von Olympia eingetreten, aber abgesehen von einigen oberflchlichen Grabungen durch Franzosen und Englnder zu Beginn des 19. Jahrhunderts geschah fr die Verwirklichung dieses Planes nichts. Dem wiedererstandenen Deutschen Reiche blieb diese Friedenstat vorbehalten. Zwar hatte schon 1852 (Ernst (Turtius2) (der Lehrer des Konprinzen Friedrich Wilhelm, des
1) Winckelmann (geb. 1717 in Stendal, ermdet 1768 in Trieft) war der Sohn eines armen Schuhmachers. In Rom wurde er Oberaufseher der Alter-tmer und durch sein 1764 erschienenes Hauptwerk Geschichte derkunst des Altertums", durch das Lessing zu seinem Laokoon" angeregt wurde, der Begrnder der Archologie.
2) E. Turtius, geb. 1814 zu Lbeck, f als Professor der alten Geschichte an der Berliner Universitt 1896. Seine Hauptwerke sind Peloponnesos" und das im Verein mit andern Gelehrten herausgegebene 5-bndige Werk: Aus-grabungen von Olympia".
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Extrahierte Ortsnamen: Olympias Sparta Ehaironeia Stendal Rom
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der Altis und ebenso das 192,27 m lange Stadion, fr das die Ab-hnge des Kronoshgels den Zuschauerraum bildeten, und das Hippo-drom in ihrer einstigen Pracht deutlich erkennen.
5. Dos Olympia-Museum, das sog. Syngreion.
hat seinen Namen von seinem hochherzigen Stifter, dem athenischen Bankier Syngros, und ist nach den Plnen des Geh. Vaurates Adler in Berlin und Professors Drpfeld auf der Sttte des alten Olympia erbaut. Abgesehen von einigen Metopen des Ieustempels, die 1829 nach Paris in den Louvre wanderten, sind alle Originalfunde, die nach griechischem Gesetze im Lande bleiben mssen, dort untergebracht, während wertvolle Gipsabgsse sich im Albertinum in Dresden und in Berlin, wo ein neues Olympia-Museum erbaut wird, befinden.
67. D. Delphi.
Lage von Velphi.
Delphi liegt an dem Wege, der durch die Thermopylen und Boiotien direkt nach dem Peloponnes fhrt.
2. Geschichte seiner Ausgrabung.
Nachdem durch den Befehl des Kaisers Theodosius I. im Jahre 393 die berhmten heidnischen Kultsttten dem Untergange geweiht waren, war es infolge hufiger Erdbeben um den hl. Bezirk in Delphi noch schneller geschehen als um die Sttte der berhmten Festspiele in Olympia. Dem 19. Jahrhundert war die Ausgrabung vorbehalten. Schon hatten Deutsche (Ulrichs, K. O. Mller im Verein mit (E. Curtius, sowie H. Pomtow) und Franzosen in edlem Wetteifer wiederholt an einzelnen Stellen den Spaten angesetzt und wertvolle Schtze aus dem alten Delphi ans Tageslicht gefrdert, aber zu einer systematischen vollstndigen Ausgrabung kam es erst, als im Jahre 1891 die franzsische Negierung denn die Lorbeeren, welche die Deutschen in Olympia sich erworben hatten, lieen die Franzosen nicht schlafen -die Mittel dazu bereit stellte. Welche Kosten das verursachte, knnen wir ermessen, wenn wir bedenken, da das auf der Sttte des alten Delphi stehende Dorf Kastri erst abgebrochen und weiter westlich wieder aufgebaut werden mute. Zwar ist schon seit 1901 die Arbeit, die mit groer Umsicht der Direktor der franzsischen Schule" in Athen, Th. Homolle, leitete, beendet, aber die mit Spannung erwartete Verffentlichung der wissenschaftlichen Ergebnisse steht noch aus.
3. Ergebnisse der Ausgrabungen.
Wie in Olympia, so waren auch aus dem hl. Bezirk in Delphi schon vor der Verschttung sehr viele Kostbarkeiten gerettet . Bereits
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begann in der byzantinischen Zeit; 1336 kam es unter die Herr-schaft der Trken. Das heutige Bergama zhlt ca. 18000 Einwohner, Trken und Griechen.
3. Die Ausgrabungen in Pergamon.
Den Ansto dazu gab der deutsche Ingenieur Karl Humann/) der als trkischer Wegebaukommissar bei seinen Arbeiten dort groe Hochreliefs entdeckte und 1873 nach Verlin sandte. Da aber damals die Ausgrabungen in Olympia stattfanden, konnte man seinen An-regungen nickt sofort Folge geben. Erst 1878 wurden auf Betreiben des Direktors der Sammlungen antiker Skulpturen bei den knigl. Museen in Verlin Professor Alexander Conze (jetzt Generalsekretr bei der Ientraldirektion des Deutschen Archologischen Institutes) die Ausgrabungen auf Kosten Preuens unternommen. Unter Oberleitung Humanns dauerte die erste Ausgrabung auf der Burg von 1878-1886; eine zweite, die sich auch auf die Unterstadt erstreckte, leitete 1891 Conze. Sehr groe Verdienste haben sich bei diesen Ausgrabungen auch erworben der Architekt Richard Vohn (f 1898 als Direktor der Baugewerkschule in Grlitz) und der jetzige Direktor des Kstner-Museums in Hannover, Karl Schuchhardt. Die Forschungen werden noch fortgesetzt.
4. Das (Ergebnis der Ausgrabungen.
Hatte auch Humann zunchst nur die Wiedergewinnung der Neste des alten Ieusaltares im Auge, dessen Hauptteile zum Vau der groen byzantinischen Mauer verwendet waren, so erstreckte sich doch die Arbeit allmhlich der den ganzen Burgberg und wurde spter durch Eonze auch auf die Unterstadt ausgedehnt. Die Arbeiten verschaffen uns ein anschauliches Bild von dem Ausbau und der Ausschmckung der alten hellenistischen nigsstadt.2) Das Burgplateau war im Laufe der Zeit, um Platz fr die monumentalen Bauten zu gewinnen, terrassenfrmig ausgebaut. Wir unterscheiden 3 Hauptterrassen, die durch gewaltige Sttzmauern vor Senkungen geschtzt waren.
Die unterste Terrasse besteht eigentlich aus 2 Terrassen, von denen die untere, welche den eigentlichen Marktplatz bildete, mit Hallen und einem kleinen dorischen (Dionysos-) Tempel geschmckt war, während
1) Karl jjumann (geb. 1839 in Steele bei Essen, f 1896 in Smtjrna) war 1871 mit E. (Eurtius in Konstantinopel zusammengetroffen, der ihn fr das klaff. Altertum zu begeistern wute. Noch während feiner Arbeit in Pergamon wurde er 1883 zum Abteilungsdirektor der kgl. Museen in Berlin ernannt mit dem Wohnsitze in Smyrna. Seine von Professor Brtt gefertigte Bste steht auf einer schlichten Marmorstele im Pergamonmuseum in Berlin.
2) Von dem Kulturleben im alten Pergamum entwirft ein anschauliches Bild (E. Iiebarth, Kulturbilder aus griechischen Stdten. Leipzig, Teubner 1908 (in der bekannten Sammlung Aus Natur und Geisteswelt").
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Extrahierte Ortsnamen: Bergama Pergamon Grlitz Kstner-Museums Hannover Smtjrna Konstantinopel Pergamon Berlin Smyrna Berlin Leipzig
linke Lippeufer hinbergegangen. Auf dem linken Ufer sei die Krner* jtrafoe an der Seseke entlang landeinwrts nach Sd-Osten gegangen. Die Existenz dieser Strae sei durch Funde beglaubigt. Weiter sei's gegangen in die Gegend sdlich von Soest, wo der Name Balloh viel-leicht an Arbalo erinnere, wo Drusus 11 v. Chr. die Niederlage er-litt- von da der Kneblinghausen (Rmerlager) nach der (Eresburg, der alten Sachsenfeste Karls d. Gr. (das heutige Ober-Marsberg), wo die Varusschlacht geschlagen sei.
Was zunchst die von Prein neuerdings versuchte Differenzierung zwischen Aliso und castellum Lupiae flumini appositum angeht, so scheint doch Koepp Recht zu haben, der (Die Rmer in Deutschland, S. 17) meint, da die Identitt dieser beiden Kastelle doch wohl nur ein Zweifler von Profession bestreiten kann. Und dann lt es sich doch gar nicht in Abrede stellen, da Haltern zum mindesten so gut die Voraussetzungen fr Aliso erfllt wie Oberaden, da ihm aber die Flle der dortigen Funde vor Oberaden einen gewaltigen Vorsprung gibt. Der Tatsache, da in der Nhe des Kastells Oberaden ein Komplex von 3 Bauernhfen an der Seseke den Namen Elsey fhrt, legt Prein zu viel Gewicht bei; denn Elsey ist gleich Elseerle, und diese Holzart und Ortsbezeichnung kommt an gar sehr vielen Gewssern vor. Knnte Prein den Nachweis erbringen, da die Seseke selbst einst Elsey geheien habe, dann htte er seiner Hypothese allerdings eine starke Sttze gegeben.1)
Immerhin mssen wir anerkennen, da durch die Entdeckung des Kastells bei Oberaden der Besitz fjalterns, der gesichert schien, so zu sagen hypothekarisch belastet ist. Aber die Bedeutung der in Haltern sowohl wie in Oberaden festgestellten Rmerkastelle beruht, wie Prof. Dragendorff (Bericht der die Fortschritte der Rmisch-Germanischen Forschung im Jahre 1905, S. 51) treffend sagt, nicht in erster Linie auf der Gleichsetzung mit Aliso. Die Hauptsache ist, da wir durch die in Oberaden gemachte Entdeckung einen zweiten festen Schritt auf dem Wege der Rmer nach Germanien hinein gemacht und die Aussicht haben, da wir weiter kommen. Mehren sich die Funde, und knnen wir allmhlich die Operationslinie der Rmer in Westfalen bersehen, dann wird sich die Lsung der Aliso-Frage von selbst ergeben.
Metrologisches.
Vorbemerkung. Die Einheit beim Zhlen heit in Rom as [ eis, olisch $], als Zahlzeichen I. Dieses Ganze zerfllt nach dem Duodezimalsystem in 12 Teile, unciae, Unzen [= Vis]-
i] Diesen Nachweis, Aliso*Seseke, hat versucht Nase, Die Ortsbestimmung fr Aliso und Teutoburg, zugleich ein Beitrag zur Burgenkunde. Witten 1908.
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da er sie anstrengen und nachweisen werde, da em Beschlu oder em neues Gesetz einem noch bestehenden Gesetze widerspreche oder fr den Staat schdlich sei, muhte die Volksversammlung ihre Verhandlungen der den Gegenstand sofort einstellen, und das schon genehmigte besetz wurde aufge-hoben, bis der Rechtsstreit entschieden war Drang der Klager mit semer Klage durch, so war damit der Volksbeschlu oder das neue Gesetz null
c) Die Klag^wegen religisen Frevels (fi yoccyr) aeaias) u^ateber-aus viele Flle, Angriffe auf Götter und ihre Kulte ebenso gut, Wie b Versumnis der Pflichten gegen Verstorbene usw. Sie wrbe zumeist vom Areopag abgeurteilt, aber auch wohl von Heliasten, wie es bei Schrates
d) Die Prokope (r) ngoolrt) und die Eisangelie (?) i<Tayyeucc)Jini> auerordentliche Klageformen insofern, als sie nicht durch dre Archonten^an den zustndigen Gerichtshof, sondern durch den Ratsausschu der Prytanen an das Volk gebracht wurden; auch das tst thnert gemeinsam, ba sie: fr den Klqer aefahrlos waren, auch wenn er nicht den fnften Teil der Stimmen erhielt. Doch gab es zwischen beiben wichtige Unterschiebe. Wahrend das Volk bei der Probole nur seinen Wunsch ausdrckte, da der Klger die Angelegenheit auf dem Rechtswege verfolge, konnte ^ bei der Cisangew entweder selber als Richter auftreten und die Sache entscheiden oder sie auch dem zustndigen Gerichtshofe berweisen. Auerdem wurde der Beklagte sofort verhaftet, wenn das Verfahren der Eisangelie gegen ^ Angeleitet wurde, was bei der Probole unterblieb. Die Prom
und Sykophanten gerichtet, whrenb es sich bei der ^
politische Verbrechen ober um ganz auergewhnliche Rechtsverletzungen
hanbelte.
prbataltertmer.
87. a) Wohnung.
Die Wohnungen der historischen Zeit vor dem peloponnessichen Kriege waren nahe aneinander gebaut, meist einstckig und schmucklos. Der Hauptraum war der Hos (atixrj), der ungedeckt den um ihn liegenden Rumlichkeiten das erforderliche Acht und den Frauen, Kindern und Sklaven den liebsten Aufenthaltsort bot. Man gelangte in ihn durch einen nicht gar breiten Flur, zu dessen Selten die Zelle des Trhters (6 Zvquqg), Werksttten. Baderume und auch wohl Stallungen lagen. Um den bei vornehmen Husern mit Sulen umgebenen Hof (neqmftvhov), in dessen Mitte steh der Altar des evg eqxelog befand, lagen die Wohn-. Speise-, Schlaf- und Gastzimmer An seine Hintere Seite stie ein Saal nagaardg oder mlt
dem Altar der Hestia, an beiden Seiten begrenzt von dem Schlafzimmer (6 Sdlafiog) der (Eltern und denen der Kinder des Hauses. Eine Xur der Hinterwand des Saales fhrte zu den Arbesraumen besonders zu den Webstuben der Sklavinnen. Hinter diesen der Arbeit gewidmeten Rumen lag hufig noch ein Nutz- und Ziergarten (6 xfcog) Nach dem peloponnesischen Kriege wurden die Hauser auch mit Stockwerken ausgestattet, prunkvoller aufgefhrt und zeigten statt Des bisherigen Estrichs Mosaik- oder kostbaren Marmorboden. Die Hauser
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er erreichen durch lebendige Schilderung der herrlichen Vergangenheit, das andere durch wahrheitsgetreue Darstellung des Verderbens, dem der Staat allmhlich anheimgefallen mar.
Auf kritische Sichtung des berlieferten Stoffes kommt es ihm nicht an. Er benutzt seine Quellen, ohne ihre Zuverlssigkeit zu prfen, und so ist seine Glaubwrdigkeit nicht allzuhoch zu bewerten. Noch ein anderer Mangel macht sich oft empfindlich geltend. Livius hat nmlich fr kriegerische und staatsrechtliche Dinge kein rechtes Verstndnis- sehr unklar ist namentlich seine Auffassung des Stndekampfes. Um fo angenehmer berhren feine ernste, in dem berzeugten Glauben an eine hhere, gttliche Weltregierung feftgegrndete (Besinnung, fein warmes (Befhl fr das Gute und Edle, vor allem aber feine entschiedene Liebe zur Wahrheit, die er wissentlich nie verletzt, und die nur bisweilen durch Patriotismus und Tradition (wie z. B. bei Hannibal) gehemmt" ist.
Die Darstellung ist frisch und dem jedesmaligen Inhalt ent= sprechend". Ein Mittel, sie zu beleben, sind eingestreute Reden- sie schildern die jeweilige Situation, ohne aber, wie es bei Thukydides der Fall ist, wirklich gesprochenen Vortrgen nachgebildet zu sein.
2\. p. Cornelius Tacttus und andere Geschichtschreiber der Uaiserzeit.
Der ausgezeichnetste Geschichtschreiber der rmischen Kaiserzeit ist P. Cornelius Tacitus.
Um 55 n. Chr. als Sprling einer vornehmen Familie geboren, beschftigte er sich in feiner Jugend, wie blich, vorzugsweise mit rhetorischen Studien. Ihre Frucht war der dialogus de oratoribus, eine kleine Abhandlung in Gesprchsform, welche von den Ursachen des Verfalls der Beredsamkeit handelt. Zum Manne herangereift, legte er die gewhnliche politische und militrische mterlaufbahn zu-rck. Den Gefahren der Schreckensherrschaft Domitians entging er durch Schweigen und Zurckhaltung. Gestorben ist er wahrscheinlich im Anfange der Regierung Hadrians (kurz nach 117).
Da er zur Geschichtschreibung berufen war, zeigte Tacitus zu-nchst durch zwei kleinere Schriften. Im Jahre 97 erschien de vita et moribus Julii Agricolae liber, die Biographie seines Schwieger-vaters, eines in vielen Stellungen bewhrten Mannes, der sich nament-lieh als Statthalter von Britannien (78-85) durch siegreiche Kmpfe und durch gerechte Verwaltung einen geachteten Namen erworben hatte.
Nicht lange darauf verffentlichte Tacitus die Germania (de origine, situ, moribus ac populis Germaniae), worin er das Bild eines krftigen und sittenreinen Naturvolkes zeichnet. Was in ihm die Lust an diesem Stoffe weckte, war unzweifelhaft der auffallende Gegensatz, der zwischen der naturgemen Lebensweise der nordischen Barbaren und der (Entsittlichung seines Volkes bestand. Doch war es ihm" nicht ausschlielich darum zu tun, den Rmern einen Sittenspiegel vorzuhalten; die Schrift ist zugleich als eine Vorstudie zu den greren historischen Arbeiten zu betrachten, die er im Auge^hatte",
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