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1. Teil 1 - S. 220

1895 - Essen : Bädeker
220 nicht zahlen konnte, nahm Fust seine Druckerei in Beschlag und nötigte dadurch Gnttenberg, wieder nach Straßburg zu gehen, von wo er jedoch nochmals nach Mainz zurückkehrte und mit dem Gelde des Ratsherrn Humery eine neue Druckerei gründet. Das nächste Buch, das Fust, der eigentlich nur dao Geld hergab, und Schösser druckten, war eine lateinische Bibel, die schon ungleich billiger als die früheren geschriebenen, zuletzt für 30 Gulden verkauft ward. Als im Jahre 1462 Mainz durch den Erzbischof Adolf von Nassau in Brand gesteckt ward, verbrannte auch Fusts Werkstätte, und Guttenbergs Druckerei geriet ins Stocken. Damals verließen viele Buchdruckergehülfen, die man, um das Geheimnis zu bewahren, bis dahin ängstlich bewacht hatte, Mainz, und legten in Augsburg, Nürnberg, in der Schweiz und Italien Druckereien an. Fust und Schösser eröffneten ihre Druckerei bald wieder. Gnttenberg wurde nach den: Verkauf seiner Werkstätte zu Eltville unter die Hofleute des Erzbischofs von Mainz aufgenommen und lebte, wenn auch arm, doch sorgenfrei bis an sein Ende (1468). Im Jahre 1837 hat die Stadt Mainz dem Erfinder der Buchdrnckerknnst ein Denkmal gesetzt. Durch die Erfindung der Buchdrnckerknnst wurde die Verbreitung der Bücher, denen die weitere Erfindung des Einbindens eine bequem zu hand- habende Form gab, ungemein befördert und die geistige Bildung zu einer bisher ungeahnten Höhe erhoben. Gleichzeitig mit der Buchdrnckerknnst wurde auch die Kupferstechkunst erfunden. Die Italiener haben von: Jahre 1477 das älteste Buch mit Kupferstichen auszuweisen; aber die Deutschen Michael Wohlgemuth oder sein berühmter Schüler Albrecht Dürer haben diese Kunst durch Ein- führung des Ätzgrundes und des Scheidewassers statt des Grabstichels sehr vervollkommnet. Stacke. 110. Deutschland nach dem dreißigjährigen Kriege. Nach dreißig Jahren voll von Schlachten, Brand, Mord und Seuchen sah sich Deutschland nicht mehr ähnlich. Die halbe Bevölkerung war ausgerottet, Städte und Dörfer lagen in Schutt, das Land war großenteils unbebaut, Handel und Gewerbe im Grunde erschüttert. Die stolze Nation war in ein ärmliches Geschlecht von Bettlern und Räubern verwandelt. Verhungerte Bauern, feige Bürger, liederliche Soldaten, mattherzige Höflinge waren der Rest des großen Geschlechts, das untergegangen. Konnten sie aber bester sein? Die Fürsten selbst gaben das Beispiel feiger Treulosigkeit; die Geistlichen .aller Bekenntnisse entstanlmten zu wütendem, schonungslosem Hasse; die Feld- herren suchten sich zu bereichern; die Soldaten, die zuletzt allein herrschten, wurden entmenscht und aller Bande ledig. Alle Teufel des politischen Ver- rates, der religiösen Erbitterung, der Habsucht der Emporkömmlinge und der unersättlichen Gier der Soldaten wurden auf das Volk, den Bürger und Bauern gehetzt. Man lieferte nicht bloß Schlachten, sondern man zerstörte ganze Länder und mordete die wehrlosen Einwohner. Und diese Greuel dauerten ununterbrochen dreißig Jahre lang. Da man das Feld nicht mehr in Ruhe bauen koimte, riß überall große Hungersnot ein, und zu allen Übeln kam auch die Pest hinzu. Von Haus und Hof vertrieben, oder in ewiger Äugst vor den Soldaten, ohne allen Unterricht, was blieb dem neu auf- wachsenden Geschlechte anders übrig als feige Niederträchtigkeit und jene Sittenlosigkeit, die es von den Soldaten gelernt? Man rechnet, daß Deutschland

2. Teil 1 - S. 243

1895 - Essen : Bädeker
243 Mehr als 200 000 Mann die Festung Metz umschlossen und wehrte leben Durchbruchsversuch der Belagerten ruhigen Ernstes und mit eisernen Annen ab Seit Mitte September hatten der Kronprinz von Preußen und der Kron- prinz von Sachsen mit ihren Armeecorps das stolze Paris erreicht, das mit seinen zahlreichen Festungswerken trotzig und übermütig der Belagerung entgegensah. Frankreich hatte nach der Gefangennehmung des Kaisers am 4. September das napoleonische Herrscherhaus des Thrones verlustig erklärt und im ganzen Lande das Banner der Republik entfaltet. Die Erregung der Franzosen, ihr Haß gegen die Deutschen kannte keine Grenzen; unsere Heere schienen auf einem Vulkane zu stehen. Da fiel zuerst Straßburg (27. September), die ehe- malige deutsche freie Reichsstadt, die vor 200 Jahren von den Franzosen auf heimtückische Weise Deutschland entrissen worden war. Auch Metz mußte sich, vom Hunger bezwungen, am 27. Oktober ergeben, und wiederum zogen Tausende von Gefangenen in langen Zügen unseren Grenzen entgegen. Es war außer diesen beiden Hauptwaffenplätzen bis dahin auch schon eine Anzahl kleinerer Festungen in die Hände der Unsrigen übergegangen. Paris vernahm die Kunde von allen diesen Vorgängen mit Groll gegen die überlegene deutsche Kraft und mit Entrüstung gegen die französischen Heere und deren Führer und bestärkte sich um so mehr in seinem unbeugsam erscheinenden Trotze. Den Krieg von der Mitte Dezember an könnte man als den franzö- sischen Volkskrieg bezeichnen. An die Spitze der französischen Nation war Gambetta getreten, ein Mann, dessen Blicke durch maßlosen französischen Hochmut zu sehr getrübt waren, als daß er erkannt hätte, wie sehr die Franzosen an Manneszucht, an Waffeittüchtigkeit und an Ausdauer den gehaßten Deutschen nachstanden, und wie nutzlos alle weiteren Unternehmungen der bereits eutnmtigten französischen Soldaten sein mußten. Mit großer Rücksichts- losigkeit zwang er Tausenden von Bürgern und Laitdleuten, die sich längst schon nach Ruhe und Frieden sehnten, die Waffen in die Hand, gleichviel, ob sie mit denselben umzugehen verstanden oder nicht. Auf diese Weise brachte Frankreich zwei Heere zusammen, von denen das eine von Westen, das andere Don Norden her, das eine von Orleans/ das andere von Amiens aus den Gürtel der Einschließungstruppen von Paris durchbrechen sollte. Gefecht folgte auf Gefecht, Schlacht auf Schlacht; an der Loire und an der Seine erscholl ununterbrochen der Donner der Geschütze. Während sich die deutschen Heere den von Westen oder von Norden heranrückenden Feinden unter blutigen Kämpfen in den Weg warfen, um sie von den Einschließnngslinien der Haupt- stadt fern zu halten, wiesen sie ebenso tapfer alle von den Belagerten unter- nommenen Ausfälle kräftig und erfolgreich zurück. Als aber durch die wuchtigen Schläge der Deutschen die feindliche Widerstandskraft gebrochen'war, begann die Beschießung der Forts von Paris. Zwar war noch einmal der Kampf in offener Feldschlacht entbrannt; aber die Siege der Deutschen bei Le Mans (12. Januar) und St. Quentin (19. Jan.), nicht minder das gänzliche Scheitern der versuchten Entsetzung der Vogesenfestuug Belfort durch den General Bourbaki hatte die letzten Kräfte des tief gedemütigten Feindes erschöpft. Endlich am 28. Januar 1871 schwieg der Donner der Geschütze; die gedemütigten Pariser baten um Waffenstillstand. Nachdem die unüberwindlich und unverletzlich gepriesene französische Hauptstadt trotz aller Gefahren und der Unbilden eines strengen Winters von den Unsrigen beinahe fünf Monate lang (vom 19. September bis 28. Januar) mit unvergleichlicher Ausdauer von aller 'Verbindung mit den übrigen Teilen des Landes abgeschnitten gehalten worden. 16*

3. Teil 1 - S. 366

1895 - Essen : Bädeker
366 3. Beschreibungen. 1. Der Glockenguß. S. Gedicht, Seite 37. I. Aufforderung zu nustreugcuder Arbeit. Ii. Vorbereitung für den Guß. Iii. Behandlung des schmelzenden Metalls. Iv. Prüfung der Mischung. V. Guß und Gebet. Vi. Besorgnis wegen etwaigen Mißratens. Vii. Ruhe und Erholung nach gethaner Arbeit bis zur Verkühlung. Vill. Zerbrechen des Mantels. Ix. Freude am Gelingen und Lob des Werkes. Taufe der Glocke. X. Emporwinden der Glocke, ihr erstes Geläute imb der daran geknüpfte Wunsch. 2. Der Feierabend. S. Gedicht, Seite 39. Einleitung: Verkündigung der Feierstunde. 1. Heimkehr des Wanderers. 2. Heimkehr der Herden. 3. Heimkehr der Schnitter mit dem Erntewagen. 4. Tanz um die Dorflinde. 5. Feier- abend in der Stadt: Entleerung der Straßen und Plätze, Geselligkeit in den Häusern. Schluß: Einbruch der Nacht. 3. Die Feuersbrunst. S. Gedicht, Seite 38. Einleitung: Das Feuer eine wohlthätige und furchtbare Macht (Kochen der Speisen, Verarbeitung der Metalle, Heizmittel — Häuser, Dörfer, Städte, Arbeit vieler Jahre zerstören). 1. Entstehung der Fenersbrunst (Es ist Nacht, ein Gewitter bringt erquickenden Regen, ein Blitzstrahl zündet). 2. Die ersten Zeichen für den Ausbruch des Feuers (Es läutet Sturm, der Himmel wird rot, auf den Gassen wird's lebendig). 3. Auf der Brandstätte (Dampf wallt ans, die Flamme steigt empor, ihr Wachsen und ihre Verheerung). 4. Die Löschungs- Versuche (Die herbeigeeilten Menschen bilden eine Kette, reichen die gefüllten Eimer weiter, andere sind an der Spritze thätig). 5. Sieg des Feuers und Einstellung der Löschversnche (Der Sturm im Bunde mit dem Feuer). 6. Anblick der Brandstätte (Geschwärzte Mauerreste, traurig in die Luft starrende Schornsteine, große Schutthaufen, unter denen das Feuer noch glimmt). 7. Wehmut und Trost des Abgebrannten (Kein Menschenleben ist zu beklagen, manchen hat Gefahr gedroht). 4. Die Steinkohlen. S. Lesest., Seite 49. 1. Woraus haben sich die Steinkohlen gebildet? 2. Welche großen Natur-Vorgänge haben bei der Umwandlung der Pflanzenwelt in die heutige Steinkohle mitgewirkt? 3. Seit wann ist die Steinkohle als Brennstoff in ihre volle Bedentllng getreten? 4. Was weißt du über den heutigen Ver- brauch an Steinkohlen? 5. Warum ist selbst für fernere Geschlechter eine Steinkohlennot nicht zu befürchten? 5. Eisen und Stahl. S. Lesest., Seite 53. 1. Wo und auf welche Weise wird ans dem Eisenerz das Roheisen gewonnen? 2. Welche Vorzüge hat das Schmiedeeisen vor dem Gußeisen? 3. Welche Eigenschaften des Stahls bedingen seine große Verwendung in der Industrie? 4. Worin besteht das Thomas-Verfahren und welchen besondern Vorteil hat es Deutschland gebracht?

4. Teil 1 - S. 216

1895 - Essen : Bädeker
216 wohnten die Kaufleute, die von fernher herbeiholten, was der zunehmende Wohlstand begehrte. Sie fuhren zu Schiffe oder benutzten zu Lande Pferde, Saumtiere genannt. Es entstanden vielbenutzte Land- und Wasserstraßen. Die Städte, welche an einem schiffbaren Flusse oder gar in der Nähe des Meeres lagen, gewannen am meisten und übertrafen die andern bald an Mackt und Reichtum. Aber je reicher sie wurden, desto mehr drohte ihnen Gefahr. Sollten denn die Landesherrn über die zunehmende Macht der Städte nicht neidisch werden? Mußte nicht der Reichtum diejenigen reizen, die nichts gewannen und doch immer viel brauchten? Die Raubritter machten die Straßen unsicher und überfielen den friedlichen Kaufmann. Um nun ihre Freiheit, Selbständigkeit, ihren Besitz und das Leben ihrer Mitbürger zu schützen, schlossen die Städte Bündnisse untereinander. Es gab einen rheinischen und einen schwäbischen Städtebund. Der mächtigste aber von allen war die Hansa. In den wohlhabenden Städten entwickelte sich auch bald ein regeres geistiges Leben als auf dem einzelnen abgeschlossenen Hofe oder in dem dürftigen Dorfe. Die Bürger, die Kaufleute, die Zünfte hielten Zusammen- künfte und Feste, spendeten aber auch von ihrem Reichtume zur Verschönerung ihrer Stadt durch herrliche Kirchen (Donie, Münster) und Rathäuser. Noch jetzt stehen das Münster zu Straßburg samt dem durchbrochenen Glockentnrme (ein Kunstwerk des Werkmeisters Erwin von Steinbach) und der Kölner Dom als herrliche Beweise da. Sie und noch viele andere sind unumstößliche Zeugnisse davon, wie die Städte ihren Reichtum verwandten und mit welch ernstem L-inne man der Kunst huldigte. Leider gab es anfangs selbst in den reichsten Städten wenig oder gar keine Schulen. Die Mehrzahl des Volkes wuchs in Unwissenheit und Aberglauben heran. Bücher, um sich selbst zu belehren, gab's nicht oder sie waren nur wenigen zugänglich. Die Kenntnis der Natur, ihrer Körper, Er- scheinungen und Kräfte fehlte ganz. Kein Wunder, daß der Aberglaube mächtig aufschoß. Eine Sonnenfinsternis, ein Erdbeben, ein Komet setzte alle in Schrecken. Man glaubte, nun werde Krieg, Hungersnot, Pest oder ein anderes Unglück über die Menschheit kommen. Und weil man die Naturgesetze nicht kannte, so wendete man auch nicht die rechten, sondern geradezu falsche Mittel an, wenn irgend ein schlinunes Ereignis eintrat. Deshalb rafften z. B. pestartige Seuchen damals viel mehr Opfer dahin als jetzt, weül man keine vorbeugenden Maßregeln anwandte und die Kranken unsinnig behandelte. Nach Engelmann. 108. Iue deutsche Kansa. Während Kaiser Friedrich Ii. in Italien kämpfen mußte, herrschte in Deutschland gar arger Unfug und viel Gewaltthat. Alles wimmelte von Land- und Seeräubern; weder auf den Landstraßen, noch auf den Flüssen und auf den Meeren war Sicherheit zu finden. Die Ritter hatten eine Menge Burgen an der Elbe und am Rhein errichtet und nötigten die vorüberstenernden Schiffe, ihnen hohe Zölle zu bezahlen. An den Straßen aber lauerten sie den Kaufleuten auf, warfen sie nieder, plünderten sie aus, führten sie gefangen fort und gaben sie nicht anders, als gegen ein starkes Lösegeld, wieder frei. Dieser Plackereien wurden die großen und mächtigsten Handelsstädte, Hamburg und Lübeck, endlich müde; und da durchaus kein Schutz gegen

5. Teil 1 - S. 183

1895 - Essen : Bädeker
183 95. Wom Wrannt weintrinken. An der Entsittlichung vieler Menschen, an der Fülle der Zucht-, Kranken- Äind Irrenhäuser, an der großen Zahl der Selbstmorde, an der Zerstörung .des Familienglückes, an Armut und Bettelei, an Arbeitsscheu und Landstreichertum trägt zum größten Teile das Branntweintrinken die Schuld. In Deutschland wurden 1886 für 496 Millionen Mark Branntwein verbraucht, 66 Millionen Mark mehr als für das Heer. Welches Elend steckt in solcher Zahl! Auf den Kopf der Bevölkerung kommen 45 Liter Branntwein. 30 °/o aller Geistes- kranken haben ihr fürchterliches Leiden dem Branntweingennsse zuzuschreiben, 50 o/o aller Verarmten sind Säufer und 70 % aller Verbrecher Trinker. Krieg, Cholera, Seuchen und Pest richten viel Elend in der Welt an, aber -der unendliche und überall verbreitete Jammer, welchen das Laster der Trunksucht angerichtet, ist größer; denn es verwüstet Leib und Seele! Dieser Feind des häuslichen und bürgerlichen Wohls ist leider in viele Wohnungen eingedrungen, lärmt da gar arg, schlägt die Möbel entzwei, trägt die Betten zum Hause hinaus, zerreißt die Kleider, prügelt die Kinder wohl gar zu Krüppeln, mißhandelt die Frauen und legt am Ende dein Hausvater den Strick um den Hals, ihm die Kehle auf immer zuzuschnüren, oder treibt ihn hinab in den Fluß, um feinen Durst auf immer zu löschen. Aber ist denn der Branntwein wirklich ein so böser, gefährlicher Feind? Es scheint freilich nicht so. Er sieht ganz unschuldig aus, so rein und unschuldig, wie das reine, klare Wasser, das Gott zur Erquickung aller Lebendigen aus der Erde sprudeln läßt. Aber er ist nicht so unschuldig, er ist ein Meuchelmörder und führt ein verderbliches, langsam aber sicher wirkendes Gift mit sich, das allmählich den Mut lähmt, die Kraft bricht, die Gesundheit zerstört, den Wohlstand untergräbt, den guten Ruf raubt, den Frieden des Hauses und den Frieden der Seele vernichtet. Habt ihr sie nicht gesehen, die Männer und Frauen, die im schönsten Lebensalter nicht mehr angestrengt arbeiten können? Der Branntwein brach ihre Kraft! — Habt ihr sie nicht gesehen, die kahlen, ausgeleerten Wohnungen, in denen kaum noch ein Stuhl und ein Tisch und ein Strohlager, aber kein Bett, kein Schrank, kein Sonntagsrock und keine Bibel mehr gesehen wird? Die Branntweinflasche hat die Wohnung leer gemacht! Habt ihr sie nicht gesehen, jene wankenden und schwankenden Gestalten, denen die Gasse nicht breit genug ist und hinter welchen die Gassenbuben herschreien? Wer hat sie so herab- gewürdigt zu den Tieren, wer hat sie um ihre Ehre gebracht vor den Menschen? Das that der Branntwein! — Und wessen sind die schmutzigen, zerlumpten Kinder mit ungekämmten Haaren, vor Hunger eingefallenen, todblassen Wangen? Ach, es sind die Kinder einer oft im Branntwein sich berauschenden Familie, die sie hinausstieß auf die Straße zum Betteln. — Und wer schaut so ängstlich hinein durch die Fenster ins Wirtshaus und zittert und erbebt bei jedem neuen Getobe? Das ist die liebende Frau. Sie sucht den ihr immer noch teuren Mann und darf sich doch nicht hineinwagen in das wilde Gelage, damit sie nicht gehöhnt und weggestoßen werde. In dunkler, feuchter Nacht steht sie da, ob sie auch vor Kälte zittert, sie steht da und harrt, ob der Mann nicht herauskomme, daß sie ihn bitten könne, mit heimzukehren zu den verlassenen Kindern? — Und wen trägt man da hinab vom wilden Tanz- saale? Es sind Verwundete. Als der Branntwein ihre Köpfe erhitzte und die Besinnung geraubt hatte, da wurden die Mesier gezogen, die Gläser .geworfen — und Menschenblnt vergossen. — Und wen zieht man dort aus

6. Teil 1 - S. 244

1895 - Essen : Bädeker
244 stellten sich Zustände im Innern derselben heraus, welche unerträglich waren. Es öffneten sich die Thore der hungernden Weltstadt dem Verkehre, und ein Teil des siegreichen deutschen Heeres betrat am 1. März die feindliche Hauptstadt. Bei dem nun folgenden Friedensschlüsse trat Frankreich an Deutschland das Elsaß und Deutsch-Lothringen mit Metz ab und verpflichtete sich, 5 Milliarden Frank Kriegskosten zu zahlen. So endete der Krieg, der in Bezug auf die Großartigkeit seiner Erfolge alles übertrifft, was die Geschichte bis auf unsere Zeit zu erzählen vermag. Innerhalb seiner siebenmonatlichen Dauer sind etwa 150 Gefechte und 17 große Schlachten geliefert worden; es wurden 27 Festungen, darunter Straßburg, Metz, Belfort, Paris, eingenommen und an 400 000 französische Soldaten als Gefangene nach Deutschland abgeführt; gegen •.7000 Geschütze und 800000 Gewehre fielen den Siegern als Beute in die Hände. Kath. Schulbl. u. a. 122. Bei Oravelotte. Das war ein heifser, ein blutiger Tag, Wohl manchem Helden das Auge brach. Wie reifes Korn vor der Sense Wucht, So sinken die Reihen hinab in die Schlucht. Bataillone werden hinweggemäht, Schwadronen vernichtet, — die Schlacht, sie steht! Mit Trauern sieht es der König. Die Kugel zischt, die Granate kracht, Die Mitrailleuse zerschmettert mit Macht. Schon sind Regimenter in Splitter zer- spellt, Und immer neue rücken ins Feld, Sie stürmen hinan die tödlichen Höh’n, Bricht’s vor und schwenkt sich mächtig herum; Die Erde zittert, — Feind, zitt’re mit! — Es ist der wuchtige Massenschritt Der pommerschen Grenadiere. In breiten Kolonnen, Mann an Mann, Im Sturmschritt geht es die Höhen hinan. Es kracht keine Salve, es fällt kein Schuss,. Bajonett und Kolben, sie machen den Schluss. Die Schlacht rückt vorwärts, es weicht: der Feind — Sie haben’s ihm gar zu ernst gemeint, Die pommerschen Grenadiere. Sie stürmen und fallen, — die Schlacht bleibt stehn! Mit Trauern sieht es der König. Die Sonne neigt sich — noch steht die Schlacht! Was dröhnt dort dumpf aus der Waldes- nacht? In blauen Säulen, lautlos und stumm, Und nun mit Hurra hinter ihm drein, Und werft ihn vollends nach Metz hinein 1 Kanonen blitzen noch durch die Nacht, Das grause, das blutige Werk ist vollbracht. Die Schlacht ist gewonnen, verlöre» Bazaine — Im Auge des Königs die Thränen stehn ^ Gott lohn' euch, ihr tapferen Toten! 123. Die Wiederaufrichtung des Deutschen Weiches. In Deutschland war der Wunsch immer lauter geworden, daß die auf den Schlachtfeldern vollzogene Einigung aller deutschen Stämme durch die Wiederherstellung des Deutschen Reiches mit einem Kaiser an seiner Spitze eine feste und dauernde Gestalt gewinnen möge. Nachdem die süddeutschen Staaten, Bayern, Württemberg, Baden und Hessen, über ihren Eintritt in den norddeutschen Bund Verhandlungen angeknüpft hatten, und die Erweiterung, desselben zu einem deutschen Bunde durch Verträge mit den einzelnen Staaten gesichert war, richtete König Ludwig von Bayern an alle deutschen Fürsten und freien Städte ein Schreiben, in welchem er denselben den Antrag unter- breitete, dem König Wilhelm für sich und seine Nachfolger auf dem Throne Preußens die deutsche Kaiserkrone anzubieten. Infolgedessen stellte der nord- deutsche Bundesrat bei dem in Berlin versammelten Reichstag den Antrag,, „daß der neu gegründete Bund den Namen „Deutsches Reich" und das Oberhaupt desselben den Titel „Deutscher Kaiser" führen solle."

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 174

1873 - Essen : Bädeker
174 Seinen Namen hat der Schwarzwald von den düstern, meist Nadelholz- Wäldem, die seine höchsten Gipfel und Flächen bedecken, während in den Thälern, an den Bächen nach dem.bodensee und dem Rheine hin Acker-, Obst- und sogar Weinbau gut gedeiht. — Gleichlaufend mit dem Schwarzwald erheben sich aus dem linken Rheinufer die Vogesen bis zu einer Höhe von 4000 Fuß. Sie bilden die Grenze zwischen Elsaß und Frankreich und endigen in Rheinbayern, wo ihre östlichen Abhänge die Haardt heißen und trefflichen Wein liefern. — Auf dem rechten Rheinufer, nördlich vom Neckar, setzt der Odenwald das Gebirge fort bis in die Nähe des Mains. Seine Berge erreichen jedoch nicht die Höhe des Schwarzwaldes, und auf ihnen herrschen die freundlichen Laubhölzer, besonders die schönen Buchenwälder. Nach der Ebene des Rheines hin ist der Odenwald durch eine Reihe Bergkegel, wie nach einer Schnur gesetzt, scharf abge- schnitten. Darum heißt die darunter laufende Landstraße die Berg- straße. Dort zwischen Heidelberg und Darmstadt ist eine herrliche Gegend, reich an Getreide, Wein, Mandeln, Kastanien und Pfirsichen. — Weiter nördlich, in der Ecke zwischen dem Main- und Rheinthale liegt der Taunus, ein an Naturschönheiten und Mineral- quellen sehr reiches Gebirge, welches sich über ganz Nassau verbreitet, bis es sich an den Westerwald anschließt. — Dem Taunus gegenüber finden wir auf dem linken Rheinufer den Hundsrück, und nördlich hiervon das unfruchtbare Eifelgebirge und das hohe Veen. Und wenn auch auf der rechten Rheinseite der Westerwald in Norden mit den öden Gebirgen Westphalens zusammenhängt, so schickt er doch auch eine schöne Gruppe von Bergen, das Siebengebirge bei Bonn, nach dem Rheine hin. — Folgen wir nun im Osten dem Lauf der Elbe, so finden wir zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste von diesen, auf welchem auch die Elbe entspringt, ist das Riesen- gebirge, welches nächst den Alpen die höchsten Gipfel (Schneekoppe 1562™) gen Himmel sendet, die aber nur mit schlechtem Gehölz be- wachsen sind. — Auf dem linken Elbufer, jedoch in ziemlicher Entfer- nung, sehen wir hier den Böhmerwald (1250™) und dort das Fichtel- gebirge (1063™), durch welche Böhmen von Bayern getrennt wird. — Im Norden wird Böhmen durch das Erzgebirge (1219™) verschlossen. Es verkündet durch seinen Namen schon, daß in seinem Innern die bedeutendsten Erze: Silber und vieles andere Metall sich befinden. — Gleichsam im Mittelpunkte von Deutschland, zwischen Elbe, Rhein und Main finden wir verschiedene unter sich zusammenhängende Gebirge, so den Thüringerwald, meist mit Nadelholz bewachsen. Weiter hinab am Main folgt die Rhön, der Vogelsberg, der Spessart, holz- reiche Gebirge, welche das fruchtbare Franken von dem alten Hessen trennen. — Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen die weit ausgedehnten aber nicht hohen westphälischen Gebirge, von denen der teutoburger Wald geschichtlich dadurch berühmt geworden ist, daß hier der deutsche Feldherr Hermann in einer Schlacht die Römer

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 322

1873 - Essen : Bädeker
22. Das isländische Moos. Die Flechten überziehen in gar mannigfacher Gestalt und Farbe, bald schön citronengelb, bald schwefelgelb, bald grün, bald grau und schwarz, Baumrinden, alte Bretterwände, Felsen und Mauern und sind auf ihrer Oberfläche mit kleinen Schüsselchen, Knöpfchen, Schildchen u. s. w. bedeckt, aus denen, so wie aus den Riffen der Oberfläche selbst, ein Staub ausgesondert wird, aus dem neue Flechten entstehen. Darunter giebt es sehr nützliche, wie die Lackmusschildflechte, aus der man ein Lack zum Blaufärben bereitet; vor allen aber das is- ländische Moos, welches wohl eines der nützlichsten Gewächse in der Welt ist. Es wächst in den ärmsten, nördlichsten Ländern, wie Is- land, Lappland, sehr häufig und auch hin und wieder in unseren deutschen Gebirgswaldungen und auf dürren Heideplätzen. Die Blätterlappen, die ziemlich gerade in die Höhe stehen, sind steif, doch biegsam, nach unten breiter, nach oben in schmale Ästchen zertheill, die sich in noch kleineren mit zwei Spitzen enden. Die innere Fläche ist hohl, grün und zugleich ins Röthliche fallend, glatt, außen sind sie weißlich oder grünlich gelb. Am bittern Geschmacke, der sehr stark ist, erkennt man aber das isländische Moos am besten. In Auszeh- rungen und Brustkrankheiten ist es ein vorzügliches Mittel, das oft noch Rettung verschafft. In Kratn mästet man Schweine damit; magere Pferde und Ochsen, so wie manche kranke Schafe werden, wenn man sie isländisches Moos fressen läßt, ganz feist davon. Die Isländer schätzen es fast so hoch als Mehl, indem sie Brod davon backen, oder es mit Milch gekocht genießen. Jenes arme Volk könnte in seinem so wenig hervorbringenden Lande kaun: leben ohne das isländische Moos, das dort alle nackten Felsen überzieht, wo sonst kein anderes Kraut wachsen könnte, und mit Recht von dem dortigen Landmann höher geachtet wird, als alle Bäume und Kräuter seines Landes. Wenn int Anfang, ehe Island von Pflanzen bewachsen war, die Meereswellen, so wie sie es jetzt daselbst noch öfters thun, von einer fernen Küstengegend einen edlen Baum, z. B. einen guten Obstbaum und auf seiner Rinde das unscheinbare isländische Moos, an die Jnselküste getrieben hätten, und beide hätten reden können, da würde wohl der Baum großsprecherisch zum kleinen Moose gesagt haben: „Da komm'ich nun, geführt von den Wellen des Oceans, als ein künftiger Wohlthäter an diese Insel, und bald werden meine schönen Blüthen und meine herrlichen Früchte von allen, die da wohnen, Lob und Verehrung empfahen. Aber was willst du elendes, verächtliches Moos? Dich wird man wegwerfen und mit Füßen treten! Das arme, kleine Moos hätte sich dann geschämt und geschwiegen. Aber siehe! nach we- nig Jahren hätte die Sache schon ganz anders ausgesehen. Denn der schöue Baum, den die Einwohner von Island vielleicht mit Jubel in die Erde ge- pflanzt hätten, kam dort nicht fort, während das von ihnen unbeachtete Moos, das sich ungemein schnell vermehrt, genügsam sich über alle dürren Felsen hinwegzog und den Tausenden, die dort wohnen, ihr täglich Brod gab. Wiederholungsfragent — Zeichnen und Beschreiben! —

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 434

1873 - Essen : Bädeker
434 Zeit aus dm Knaben große, schone Jünglinge geworden waren, fragte sie einmal ihr Pflegevater: „Nicht wahr, ihr meint, ich sei euer Vater? — Es ist aber nicht also. Ihr seid Prinzen. Der arme Numitor ist euer Großvater, und Amulius hat ihn abgesetzt!" Das betrübte die kühnen Jünglinge. Sie sammelten die Hirten der Umgegend, ihre Freunde, erzählten ihnen die ganze Geschichte, gingen nach Alba, er- schlugen den Amulius und setzten ihren Großvater wieder auf den Thron. Erkenntlich für solche Wohlthat gab ihnen Numitor einen Fleck Landes an der Tiber und erlaubte ihnen, eine Stadt zu bauen. Hier nun, an dem Orte, wo sie als Hirten gewohnt hatten, legten Romulus und Remus, in Verbindung mit vielen Bewohnern der Umgegend, den Grund zu der Stadt, aus welcher später das so mächtige Rom wurde. Gleich im Anfange war unter den Brüdern Streit, wer von ihnen die Stadt benennen, wer sie als König beherrschen sollte, und der Streit endete mit — Todschlag. Romulus schlug seinen Bruder Remus todt und nannte die Stadt nach seinem Namen Rom. Dem Brudermörder ging's indeß am Ende, ,wie er's verdiente. Er ward zwar König der neuen Stadt, aber die Ältesten (lat. Senatoren) hatten auch ein Wort mit zu reden. Und als Romulus ihnen einmal nicht recht zu Willen sein wollte, stachen sie ihn todt und sagten aus Furcht vor dem Volke: „Die Götter haben ihn abgeholt und in ihre Mitte versetzt." — Und fortan hieß der Brudermörder Romulus ein Gott. 10. Pyrrhus und Fabrr'eirrs. (283—272 v. Chr.) Romulus' Stadt war von Tag zu Tag mächtiger geworden, und von ganz Italien gefürchtet stand das kriegerische Rom da. Da kam etwa 300 v. Chr. aus Epirus, einer Landschaft des nördlichen Griechenlands, ein mächtiger König über das Meer; er hieß Pyrrhus; er wollte sich mit den Römern messen. In der ersten Schlacht siegte er hauptsächlich durch Hülfe gewisser Thiere, welche die Rö- mer mit dem höchsten Erstaunen betrachteten; denn noch nie hatten sie solche zu Gesicht bekommen. Es waren Elephanten. Lus den Rücken dieser ungeheuren Thiere waren hölzerne Thürmchen befestigt, von welchen herab 16 Soldaten mit Lanzen und Pfeilen stritten; auch die Elephanten selbst, namentlich wenn sie erst durch Wunden gereizt waren, packten mit ihrem Rüssel feindliche Soldaten, schmet- terten sie zu Boden und zermalmten sie mit ihren Füßen, die eher dicke Säulen als bewegliche Glieder eines Thieres zu sein schienen. Trotz des ungewohnten Anblicks, des geheimen Grauens vor diesem unbekannten Feinde, hatten die Römer mit aller Tapferkeit Widerstand geleistet, und Pyrrhus rief voll Bewunderung aus: „Mit solchen Soldaten wollte ich die ganze Welt erobern!" — Mit »inem solchen Feinde wünschte er doch Frieden zu haben und knüpfte Unterhandlungen an. Ber diesen Verhandlungen kam ein Römer als Abgesandter in des Pyrrhus Lager, Fabricius mit Namen, der durch seine Rechtschaffenheit sich die allgemeine Achtung erworben hatte. Da der König wußte, in welchem Ansehen er in Rom stand, so suchte er ihn zu gewinnen, um durch ihn den Frieden zu bewirken. Er ließ ihn daher allein zu sich kommen und sprach zu ihm: „Ich weiß, lieber Fa- bricius, daß du ein kriegserfahrener und tugendhafter Mann, aber dennoch arm bist; das thut mir leid. Erlaube mir daher, daß ich dir von meinen Schätzen so viel gebe, daß du reicher seiest, als die anderen Senatoren. Denn das ist der beste Gebrauch, den Fürsten von ihren Reichthümern machen können, daß sie großen Männern damit aushelfen. Ich verlange von dir dafür nichts Entehrendes, fon-

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 461

1873 - Essen : Bädeker
461 hier genannt fern; bet Austerlitz 2 Dez 1805, wo Napoleon über Rußlands und Österreichs Kaiser siegte (Dreikaiserschlacht); Lei Jena 14. Okt. 1806, wo Preußen ties gedemüthigt ward; bei Aspern 21. Mai 1809, ein Heller Sonnenstrahl für die Deutschen, und Lei Wagram 6. Juli 1809, wo Frankreich wieder siegte und Österreich zum Frieden zwang. Da stand nun Napoleon auf dem Gipfel des Ruhmes, und er schien unbezwingbar, obschon die treuen Tyroler — Speckbacher, Andreas Hofer — in ihren Bergen und die hochherzige Nation der Spanier zeigten, daß wahre Volkskraft sich nicht so leicht bezwingen lasse. Aber etwas fehüe ihm noch, um den mächtigen Fürsten Europas sich gleich zu stellen, und er verstieß seine treue Gemahlin Josephine und vermählte sich 1809 mit Marie Louise, der Tochter des Kai- sers Franz. Diese gebar ihm 1810 einen Sohn, Napoleon n., in der Wiege schon König von Rom, und ist doch nie auf einen Thron gekommen; denn der Vater, so hoch gestiegen, bereitete sich selbst und allen den Seinigen das Verderben. Nur ein Fürst, nur ein Reich war noch in Europa, welches sich mit Napoleon messen konnte, dies war Rußland und sein edler Kaiser Alexander. Wohl fühlte dieser, daß er nicht länger jenes Mannes Herrschsucht leiden dürfte, welcher immer willkürlicher mit den Völkern und Staaten verfuhr, so daß jener für sein eignes Reich fürchten mußte. Aber auch Napoleon wußte, daß er sich nicht eher also, wie er wollte, Herr von Europa nennen könne, bis jener Gebieter des ausgedehntesten Reichs auf Erden besiegt wäre. Und um ihn zu besiegen, bot er alle Kriegsgewalten auf, über welche sein mächtiges Scepter gebot. Mir einem Heere von mehr als 600,000 Mann, welches fast aus allen Völkern Europas zusammengesetzt und vortrefflich ausgerüstet war, so daß es menschlichen Waffen fast nicht besiegbar schien, überschritt Na- poleon die Grenze Rußlands (24. Juni 1812). Die Russen aber zogerr sich immer weiter zurück und ließen ihm ein ödes, unvertheidigtes und von allen Lebensmitteln entblößtes Land zum Durchmarsch. Nur bei Smolensk, dann an der Moskwa ward fürchterlich blutig gekämpft, und Napoleon erfuhr, obgleich er sich Sieger nennen durste, den ganzen Grimm der Russen. Aber der Weg nach Moskau, der alten Zaren- stadt, stand ihm offen, und im September war er Herr derselben. Und zu rechter Zeit; denn schon ward die Jahreszeit rauher, und rasch rückte in dem nördlichen Lande der Winter heran, wodurch der Mangel an Lebensmitteln (denn die Russen hatten alles vor sich her zerstört) um so empfindlicher wurde. Auch mit dem Besitze Moskaus war nicht viel gewonnen; es war eine ungeheure Stadt ohne Menschen, und bald sollten er und all die Seinigen auf die furchtbarste Weise aus ihren schönen Hoffnungen gestürzt werden. Denn die ganze große, herrliche Stadt, mit allen ihren Reichthümern und Kostbarkeiten, ging — der
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