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1. Teil 1 - S. 121

1895 - Essen : Bädeker
121 Wegen spähende Gewerkthätigkeit den bescheidenen Meister endlich aus der Verborgenheit. Bald verbreiteten sich Gerüchte, Watt sei es gelungen, die Newcomensche Maschine zu verbessern; bald fanden sich Kenner ein, um das Werk zu prüfen, und mehr, es boten sich Männer an, mit ihren Mitteln die neue Erfindung ins Leben einzuführen. Unter diesen war Roebuck, der Besitzer eines Hüttenwerks bei Edinburg. Der Erfinder und der Geschäftsmann verbanden sich nun, und Watt überliess seinem Gefährten zwei Drittel des Gewinnes. Jetzt wurde eine Maschine nach den neuentdeckten Grundsätzen gebaut, welche sich vollkommen bewährte und zeigte, dass alle Schlüsse vollkommen richtig gewesen waren. Der Ruhm des Erfinders war fortan in aller Munde; allein am Ziele angelangt, sollte dieser noch einmal scheitern. Die Vermögensverhältnisse seines Gesellschafters erlitten plötzlich einen solchen Stofs, dass sich dessen Geschäfte alle auflösen mussten. Watts Genügsamkeit, Bescheidenheit und Anspruchslosigkeit ertrugen diesen Schlag nur zu wohl. Anstatt sich bei anderen Geldmännern zu melden, zog er sich zurück und arbeitete wieder unverdrossen als Landmesser und Baumeister. Die Welt lief von neuem Gefahr, die Dienste des außerordentlichen Mannes zu verlieren; aber seinen Freunden gelang es, noch einmal seine Mutlosigkeit zu besiegen und ihn mit einem tüchtigen Geschäftsmanne, mit Mathcw Bolton von Sohr bei Birmingham, in Berührung zu bringen. Dieser reiche, gewerkthätige Mann hat ein Recht auf dankbare Anerkennung, da er mit allem Eifer das Unternehmen unterstützte, nicht so sehr, um sich dadurch eine neue Erwerbsquelle zu schaffen, sondern vielmehr, um den Ruhm seines Vaterlandes zu heben und zu wahren. Er besass eine und eine halbe Million, die er Watt zum Bau von Maschinen zur Verfügung stellte. Vorher erbaten sich die beiden Genossen vom Parlamente eine Ver- längerung des Ausschlufshriefcs, da der vorige, den Watt im Jahre 1769 erhalten hatte, beinahe abgelaufen war. Nach einem lebhaften Meinungs- kampfe ward dem Erfinder ein neuer Freibrief auf 25 Jahre zugestanden. Jetzt begann in Sohr die Mustereinrichtung aufzublühen, die eine Hoch- schule für alle Gewerkkundigen Englands und des übrigen Europas ge- worden ist. Bald bedeckten sich die öden Hügel der Umgebung, auf denen früher kaum arme Feldhüter hausten, mit prächtigen Gärten, mit stolzen Gebäuden, mit Werkstätten aller Art. Man baute anfangs Schöpf- pumpen für Bergwerke von ungewöhnlicher Grösse. Als eine Anzahl dieser Maschinen fertig war, verkündigten Bolton und Watt, daß sie die- selben jedem, der sie verlange, umsonst überlassen wollten. Ja, sie gingen noch weiter; sie machten sich verbindlich, die Maschinen auf ihre Kosten zu unterhalten, welche man geschenkweise von ihnen an- nehmen würde. Das, was man vielleicht für Scherz oder für ein Mär- chen halten wird, war im Grunde eine sehr kluge Berechnung. Die Maschine Watts hatte ausser ihrer inneren Einrichtung noch den Vorzug vor der von Newcomen, daß sie nur ein Neuntel des Kohlenbedarfs jener, erforderte. Watt und Bolton liessen sich daher von denen, welche eine- Maschine aus ihrer Werkstätte schenkweise annahmen, als Gegengeschenk ein Drittel des Preises verschreiben, welchen sie an Kohlenbedarf er- sparten. Viele Besitzer von Bergwerken gingen freudig auf dieses An- erbieten ein; aber schon nach sechsmonatlicher Erfahrung bat eine jener Bergwerks-Gesellschaften, welche drei Maschinen genommen hatte, die

2. Teil 1 - S. 243

1895 - Essen : Bädeker
243 Mehr als 200 000 Mann die Festung Metz umschlossen und wehrte leben Durchbruchsversuch der Belagerten ruhigen Ernstes und mit eisernen Annen ab Seit Mitte September hatten der Kronprinz von Preußen und der Kron- prinz von Sachsen mit ihren Armeecorps das stolze Paris erreicht, das mit seinen zahlreichen Festungswerken trotzig und übermütig der Belagerung entgegensah. Frankreich hatte nach der Gefangennehmung des Kaisers am 4. September das napoleonische Herrscherhaus des Thrones verlustig erklärt und im ganzen Lande das Banner der Republik entfaltet. Die Erregung der Franzosen, ihr Haß gegen die Deutschen kannte keine Grenzen; unsere Heere schienen auf einem Vulkane zu stehen. Da fiel zuerst Straßburg (27. September), die ehe- malige deutsche freie Reichsstadt, die vor 200 Jahren von den Franzosen auf heimtückische Weise Deutschland entrissen worden war. Auch Metz mußte sich, vom Hunger bezwungen, am 27. Oktober ergeben, und wiederum zogen Tausende von Gefangenen in langen Zügen unseren Grenzen entgegen. Es war außer diesen beiden Hauptwaffenplätzen bis dahin auch schon eine Anzahl kleinerer Festungen in die Hände der Unsrigen übergegangen. Paris vernahm die Kunde von allen diesen Vorgängen mit Groll gegen die überlegene deutsche Kraft und mit Entrüstung gegen die französischen Heere und deren Führer und bestärkte sich um so mehr in seinem unbeugsam erscheinenden Trotze. Den Krieg von der Mitte Dezember an könnte man als den franzö- sischen Volkskrieg bezeichnen. An die Spitze der französischen Nation war Gambetta getreten, ein Mann, dessen Blicke durch maßlosen französischen Hochmut zu sehr getrübt waren, als daß er erkannt hätte, wie sehr die Franzosen an Manneszucht, an Waffeittüchtigkeit und an Ausdauer den gehaßten Deutschen nachstanden, und wie nutzlos alle weiteren Unternehmungen der bereits eutnmtigten französischen Soldaten sein mußten. Mit großer Rücksichts- losigkeit zwang er Tausenden von Bürgern und Laitdleuten, die sich längst schon nach Ruhe und Frieden sehnten, die Waffen in die Hand, gleichviel, ob sie mit denselben umzugehen verstanden oder nicht. Auf diese Weise brachte Frankreich zwei Heere zusammen, von denen das eine von Westen, das andere Don Norden her, das eine von Orleans/ das andere von Amiens aus den Gürtel der Einschließungstruppen von Paris durchbrechen sollte. Gefecht folgte auf Gefecht, Schlacht auf Schlacht; an der Loire und an der Seine erscholl ununterbrochen der Donner der Geschütze. Während sich die deutschen Heere den von Westen oder von Norden heranrückenden Feinden unter blutigen Kämpfen in den Weg warfen, um sie von den Einschließnngslinien der Haupt- stadt fern zu halten, wiesen sie ebenso tapfer alle von den Belagerten unter- nommenen Ausfälle kräftig und erfolgreich zurück. Als aber durch die wuchtigen Schläge der Deutschen die feindliche Widerstandskraft gebrochen'war, begann die Beschießung der Forts von Paris. Zwar war noch einmal der Kampf in offener Feldschlacht entbrannt; aber die Siege der Deutschen bei Le Mans (12. Januar) und St. Quentin (19. Jan.), nicht minder das gänzliche Scheitern der versuchten Entsetzung der Vogesenfestuug Belfort durch den General Bourbaki hatte die letzten Kräfte des tief gedemütigten Feindes erschöpft. Endlich am 28. Januar 1871 schwieg der Donner der Geschütze; die gedemütigten Pariser baten um Waffenstillstand. Nachdem die unüberwindlich und unverletzlich gepriesene französische Hauptstadt trotz aller Gefahren und der Unbilden eines strengen Winters von den Unsrigen beinahe fünf Monate lang (vom 19. September bis 28. Januar) mit unvergleichlicher Ausdauer von aller 'Verbindung mit den übrigen Teilen des Landes abgeschnitten gehalten worden. 16*

3. Teil 1 - S. 253

1895 - Essen : Bädeker
253 Wohl selten hat ein Volk mit mehr Liebe und Vertrauen zu feinem neuen Herrscher emporgeschaut als das deutsche zu Kaiser Friedrich. Geboren 1831, am Jahrestage der Schlacht bei Leipzig, war er, eine echte Siegfriedsgestalt, bald als „unser Fritz" der Liebling des Volkes und seines Heeres. An der Seite seines siegreichen Vaters hat er die Größe Preußens und die Einheit Deutschlands mit erstritten; ihm verdankt das preußische Volk den Sieg bei Königgrätz; unter seinen Augen wurde in dem großen Kriege gegen Frankreich der erste Sieg erkämpft; er führte als Feldmarschall die deutschen Krieger von Sieg zu Sieg. Keiner war mehr imstande, das Werk Kaiser Wilhelms fortzuführen und das deutsche Volk mit fester Hand zu schützen in schwerer Zeit, in welcher Feinde ringsum es bedrohten. Das Vertrauen des Volkes zu seinem neuen Herrscher wurde noch vergrößert durch dessen erste öffentliche Ansprachen „An Mein Volk" und „An den Reichskanzler", in welchen es heißt: „Ich bringe Meinem getreuen Volke Mein rückhaltloses Vertrauen entgegen. Mein ganzes Bestreben wird sein, das Werk in dem Sinne fortzuführen, in dem es begründet wurde, Deutschland jit einem Hort des Friedens zu machen, und ich gelobe, ein gerechter und in Freud' und Leid ein treuer König zu sein. Unbekümmert um den Glanz ruhmbringender Großthaten, werde ich zufrieden sein, wenn dereinst von Meiner Regierung gesagt werden kann, sie sei Meinem Volke wohlthätig, Meinem Lande nützlich und dem Reiche ein Segen gewesen. Gott wolle Mir seinen Segen und Kraft zu diesem Werke geben, dem fortan Mein Leben geweiht ist." Wie zündeten diese Worte in dem deutschen Volke! Aber leider sollte es Kaiser Friedrich nicht mehr vergönnt sein, die großen Hoffnungen zu erfüllen, welche das Volk mit Recht auf ihn setzte; denn seine ganze, leider so kurze Regierungszeit war ein ununterbrochenes, aber geduldig ertragenes Leiden. Doch wenn auch schon mit dem Tode ringend, verleugnete er keinen Augenblick das hohenzollernsche Pstichtgefühl; im Bewußtsein, daß er keine Zeit zu verlieren habe, nutzte er die ihm geschenkte Frist vor allen: zu Wohl- thaten und Gnadenerweisungen aus. „Lerne leiden, ohne zu klagen!" schrieb der Kaiser dem Kronprinzen auf einen Zettel — denn sprechen konnte er schon längst nicht mehr —; dies Wort wird dem deutschen Volke ein teures Vermächtnis bleiben. Beim Erwachen des Frühlings schienen sich die Kräfte des Kaisers noch einmal zu beleben; er konnte noch zweimal Berlin aufsuchen, bei der am 24. Mai vollzogenen Vermählung des Prinzen Heinrich mit der Prinzessin Irene von Hessen wenigstens der kirchlichen Trauung bei- wohnen und sogar nach seinem Lieblingssitze Friedrichskron bei Potsdam übersiedeln. Aber bald darauf trat eine Verschlimmerung ein, und an: 15. Juni. 1888 hatte der königliche Dulder ausgerungen. Am 18. Juni, dem Jahres- tage von Fehrbellin und Belle-Alliance, wurde die irdische Hülle des Heim- gegangenen, der gehofft hatte, seinem Volke ein Friedensfürst zu werden, in der Friedenskirche zu Potsdam, in der auch die beiden ihn: vorausgegangenem Söhne ihre Ruhestätte gefunden haben, feierlich beigesetzt. „Nur wenige Monate," so sprach Kaiser Wilhelm Ii. zu dem versammelten Landtage, „hat das Zepter in Meines dahingeschiedenen Vaters Hand geruht, aber lange genug,, um zu erkeunen, welchen Herrscher das Vaterland in ihm verloren hat. Die Hoheit seiner Erscheinung, der Adel seiner Gesinnung, sein ruhinvoller Anteil au den großen Geschicken des Vaterlandes und der Heldenmut christlicher Ergebung, mit dem er gegen die Todeskrankheit kämpfte, haben ihm im Herzen seines Volkes ein unvergängliches Denkmal gesetzt." Ho'fmeyer und Hering.

4. Teil 1 - S. 346

1895 - Essen : Bädeker
346 3. Bestelle beim Buchbinder N. ein Reißzeug, beschreibe es näher, gieb den Preis an und wann es bezahlt werden soll! 4. A. 8. in St. bestellt, bevor er sich zu einem größeren Auftrage der ihnr von P. empfohlenen Waren entschließen kann, als Probeauftrag bittet, den Betrag der Rechnung nachzunehmen, und bemerkt noch, daß er, ohne die Güte der d Waren des P. nur im mindesten bezweifeln zu wollen, durch Anpreisung ähnlicher Artikel schon zu oft getäuscht worden 'ist, als daß er ohne weitere Prüfung wieder zu größeren Ankäufen zu schreiten sich entschließen könnte. Entspricht die Zusendung seinen allerdings nicht geringen Erwartungen, so werden öfters größere Aufträge erteilt werden. 26. Ausführung von Westetlungen. A. Belehrungen. Die Ausführung einer Warenbestellung wird mittelst eines kurzen Schreibens angezeigt, das meistens mit der Bitte um Zuweisung weiterer Aufträge schließt. Ter Anzeige wird gewöhnlich Rechnung oder Faktura beigelegt. B. Beispiele. 1) Herrn G. Metger in Dortmund. Sie haben die Güte gehabt, uns unterm 28. v. Mts. einen Auftrag auf 3 Ballen Pfälzer Tabak zu erteilen, welchen wir, wie Sie aus beifolgender Faktura ersehen wollen, nach Wunsch ausführten. Den Betrag derselben von M. 510,90 belieben Sie uns gutzuschreiben. Indem wir hoffen, Sie mit dieser Sendung ganz zufrieden gestellt zu haben, halten wir uns zu ferneren Aufträgen bestens empfohlen und zeichnen mit Ergebenheit Bssen,den 4. Oktober 1880. Roth & Wessel. (S. Rechnungen, Seite 319, Beispiel 2.) 2) Herrn August Schulz in Berlin. Magdeburg, den 7. Mai 1889. Dankend für Ihren geschätzten Auftrag vom 2. d. Mts. beehre ich mich, Ihnen mitzuteilen, daß ich die bestellten Waren heute durch die Bahn an Sie abgehen ließ. Indem ich hoffe, sowohl durch Güte der Ware, als durch billigen Preis Ihre volle Zufriedenheit zu erlangen, erlaube ich mir, Rechnung beiznschließen und zeichne mit aller Achtung K. Förster. 3) Herrn Trottmann in Bielefeld. Minden, den 17. November 1890. Sie hatten die Gewogenheit, mir unterm 12. d. Mts. einen Auftrag auf 50 kg Roßhaare zu erteilen, welchen ich laut anliegender Rechnung nach Wunsch ausführte. Den Betrag von 60 Mark wollen Sie mir gutschreiben. In der Hoffnung, daß meine Sendung zu Ihrer Zufriedenheit ausfallen möge, halte ich mich Ihren ferneren geschätzten Aufträgen bestens empfohlen und zeichne mit Hochachtung Aug. Spieker.

5. Teil 1 - S. 225

1895 - Essen : Bädeker
225 und die zitternde Hand nicht mehr die Zweigroschenstücke zu werfen vermochte. Und der Stolz seines Lebens war, daß der König auch ihn persönlich kannte, und wenn er einmal durch den Ort fuhr, wahrend des Umspannens schweigend ans seinen großen Augen nach ihm hinsah, oder, wenn er gnädig war, ein weinig gegen ihn das Haupt neigte. Wie er auf den Schlachtfeldern seinem wilden Adel gelehrt hatte, daß es höchste Ehre sei, für das Vaterland zu sterben, so drückte sein unermüdliches, pflichtgetreues Sorgen auch dem kleinsten seiner Diener im entlegensten Grenzorte den großen Gedanken in die Seele, daß er zuerst zum Besten seines Königs und des Landes zu leben und zu arbeiten habe. Auch als schon hohes Alter den Rücken krümmte, ließ Friedrich der Große Ln seiner Thätigkeit nicht nach. Mit Recht verehrten und liebten ihn seine Unterthanen wie einen Vater. Weiln „der alte Fritz" unter sie trat, im einfachen blauen Soldatenrock, hohen über die Kniee gehenden Stiefeln, den großen dreieckigen Hut auf dem Kopfe, die Hand auf seinen Krückstock gestützt, so war das ein festliches Ereignis für alle. Stets lief eine jubelnde Volks- menge neben seinem Pferde her, so oft er von seinem Schlosse Sanssouci in die Stadt geritten kam. Und wie das preußische Volk auf seinen König stolz war, so verehrte man den großen Fürsten auch im Auslande und zollte ihm die höchste Ehrfurcht und Bewunderung. Doch war sein Alter in mancher Beziehung freudenloser geworden, als die früheren Jahre. Der Tod raubte ihnr nach und nach die teuersten Familieilglieder und die liebsten Genossen seines Umganges. Es wurde immer einsamer um ihn her. Nur die Verehrung, welche ihm das dankbare Volk widmete, hielt ihn für manche Entbehrung schadlos. Und als nun endlich am 17. August 1786 das gewaltige Auge brach, das so klar feine Zeit, so streng und groß sein Reich beherrscht hatte, da erfüllte tiefe Trauer alle Herzen. „Friedrich, die Zierde und der Stolz, der Vater und Erzieher, der wohlthätige Freund und Schutzgeist seines Volkes, war nicht mehr. Mit Preußen wurde die ganze Welt, von den Thronen bis in die Hütten, von der großen Trauerkunde tief ergriffen." 113. Die französische Revolution und ihre ersten Einwirkungen auf Deutschland. So wahr es ist, dass Gottesfurcht und Tugend ein Volk gross und glücklich machen, so wahr ist es auch, dais Gottvergessenheit und Laster- haftigkeit dasselbe von Stufe zu Stufe in einen Abgrund des schrecklichsten Verderbens stürzen. Einen Beweis dafür liefert uns in abschreckendei Weise das französische Volk am Ende des vorigen Jahrhunderts. Nachdem der Unglaube schon ein Jahrhundert früher in England tiefe "Wurzeln geschlagen hatte, verpflanzte er sich auch nach Frankreich. Das Land wurde durch eine Flut schlechter Bücher überschwemmt, welche den Glauben an die Wahrheiten der christlichen Religion zerstörten und dadurch natürlich auch den Gehorsam gegen die von Gott gesetzte Obrigkeit unter- gruben. Und als 1783 in Nordamerika sogar der Versuch gelungen war, einen Freistaat ins Leben zu rufen, der vom Königtum und Kirchentum, von Adel und Standesvorrechten, von einem stehenden Heere und von noch mancher anderen Einrichtung völlig absah, welche dem herrschenden Geiste der Ungebundenheit zuwider war, da gewann in verschiedenen Schichten der europäischen Bevölkerung die Ansicht immer mehr Eingang, die Staatseinrichtungen in der alten Welt müseten von Grund aus umgestaltet Schürmann u. Windmöller, Lehr- u. Leseb. f. Fortbildungs- u. Gewerbesch. I. 15

6. Teil 1 - S. 210

1895 - Essen : Bädeker
210 Ein Schänder erfaßt der Römer Reihen; erschrocken stehen sie still. Im nächsten Augenblicke stiegen Pfeile ohne Zahl auf sie herab. Dazwischen brausen Sturm und Regen. Ans dem schlupfrigen Boden sinken die Feinde in ihren schweren Rüstungen nieder. Im losen Erdreiche schwankend, vom Sturme gerüttelt, stürzen die deutschen Eichen über die Unterdrücker hin und zermalmen sie im Falle. Schritt für Schritt kämpft der Feind um den Boden, auf dem er steht, um den Weg, um jeden Baum, bis abermals die Nacht hereinbricht. Am dritten Tage gelangen die Römer, Mann an Mann geschlossen, ans ein offenes Feld, das die Senne heißt. Da sehen sie ringsum nichts als Deutsche und sie begreifen, daß für alle Tapferkeit der Welt nur der Tod feil ist. Die Schlacht entbrennt von neuem. Vernichtung heißt das Losungswort der Deutschen. Todesmutig kämpfen die Römer; ihre Reihen werden immer lichter; endlich ist die Niederlage vollendet; der Tod hat seine grausige Ernte gehalten. Varus, aus vielen Wunden blutend, stürzte sich verzweiflnngsvoll in sein Schwert; andere Anführer folgten seinem Beispiele. Wenige entkamen. Die das Schwert verschonte, wurden von den Siegern ihren Göttern geopfert oder zur Sklaverei verurteilt, so daß mancher vornehme Römer, der nicht wenige Triumphe seiner Vorfahren zählte, itiib dem in seinem Vaterlande die höchsten Staatswürden offen standen, als Hüter deutscher Herden oder als Wächter an deutschen Thüren sein trauriges Leben beschließen mußte. Am grausamsten verfuhren die Deutschen mit den römischen Richtern, die sich unter ihnen besonders verhaßt geinacht hatten. Einem dieser Sachwalter wurde gar die Zunge aus dein Halse gerissen, mit dem Zurufe: „Zische nun, Natter!" Solche Ausbrüche wilder Roheit müssen wir indessen sehr beklagen. Als die Kunde von dem Ausgange der schauerlichen Waldschlacht nach Rom kam, verlor der Kaiser Augustus fast alle Besinnung; mit dem Kopfe gegen die Wand rennend, rief er in dumpfer Verzweiflung aus: „Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!" Die Römer gerieten in große Verwirrung; wie zur Zeit der Cimbern meinten sie die furchtbaren Deutschen an die Thore ihrer Hauptstadt klopfen zu hören. Mit unaussprechlichem Schmerze beweinten die Mütter ihre Kinder, die Väter ihre Söhne, die Weiber ihre Männer, deren zerstreute Gebeine unter fremdem Himmel bleichten, oder die dem Schicksale ewiger Knechtschaft verfallen waren. Die Furcht vor den Deutschen erwies sich jedoch als grundlos. Nachdem diese die römischen Zwing- burgen geschleift hatten, blieben sie ruhig in ihren Wäldern wohnen. Die Schlacht im Teutoburger Walde ist eine gar wichtige Begebenheit. Daß es ein selbständiges deutsches Volk, daß es eine deutsche Gesinnung, deutsche Sitten und eine deutsche Sprache in der Welt giebt, verdanken wir Hermanns Siege. 105. Karl der Große und Wittekind. Das mächtigste unter allen Neichen, die auf den Trümmern des alten römischen Kaisertums errichtet wurden, war das fränkische zu beiden Seiten des Rheins, über welches von 768 bis 811 Karl der Große regierte. In Karl war der Geist seines Vaters Pipin und die Kraft seiner helden- mütigen Ahnen, so daß er das Werk, welches sie klug und tapfer begonnen hatten, vollendete. Sein Zweck war die Einigung aller deutschen Völker zu einem christlichen Reiche, welcher ihm dem besten Teil nach auch gelungen ist. Diesen Zweck verfolgte er mit eisernem Willen, und zermalmend schritt er

7. Teil 1 - S. 244

1895 - Essen : Bädeker
244 stellten sich Zustände im Innern derselben heraus, welche unerträglich waren. Es öffneten sich die Thore der hungernden Weltstadt dem Verkehre, und ein Teil des siegreichen deutschen Heeres betrat am 1. März die feindliche Hauptstadt. Bei dem nun folgenden Friedensschlüsse trat Frankreich an Deutschland das Elsaß und Deutsch-Lothringen mit Metz ab und verpflichtete sich, 5 Milliarden Frank Kriegskosten zu zahlen. So endete der Krieg, der in Bezug auf die Großartigkeit seiner Erfolge alles übertrifft, was die Geschichte bis auf unsere Zeit zu erzählen vermag. Innerhalb seiner siebenmonatlichen Dauer sind etwa 150 Gefechte und 17 große Schlachten geliefert worden; es wurden 27 Festungen, darunter Straßburg, Metz, Belfort, Paris, eingenommen und an 400 000 französische Soldaten als Gefangene nach Deutschland abgeführt; gegen •.7000 Geschütze und 800000 Gewehre fielen den Siegern als Beute in die Hände. Kath. Schulbl. u. a. 122. Bei Oravelotte. Das war ein heifser, ein blutiger Tag, Wohl manchem Helden das Auge brach. Wie reifes Korn vor der Sense Wucht, So sinken die Reihen hinab in die Schlucht. Bataillone werden hinweggemäht, Schwadronen vernichtet, — die Schlacht, sie steht! Mit Trauern sieht es der König. Die Kugel zischt, die Granate kracht, Die Mitrailleuse zerschmettert mit Macht. Schon sind Regimenter in Splitter zer- spellt, Und immer neue rücken ins Feld, Sie stürmen hinan die tödlichen Höh’n, Bricht’s vor und schwenkt sich mächtig herum; Die Erde zittert, — Feind, zitt’re mit! — Es ist der wuchtige Massenschritt Der pommerschen Grenadiere. In breiten Kolonnen, Mann an Mann, Im Sturmschritt geht es die Höhen hinan. Es kracht keine Salve, es fällt kein Schuss,. Bajonett und Kolben, sie machen den Schluss. Die Schlacht rückt vorwärts, es weicht: der Feind — Sie haben’s ihm gar zu ernst gemeint, Die pommerschen Grenadiere. Sie stürmen und fallen, — die Schlacht bleibt stehn! Mit Trauern sieht es der König. Die Sonne neigt sich — noch steht die Schlacht! Was dröhnt dort dumpf aus der Waldes- nacht? In blauen Säulen, lautlos und stumm, Und nun mit Hurra hinter ihm drein, Und werft ihn vollends nach Metz hinein 1 Kanonen blitzen noch durch die Nacht, Das grause, das blutige Werk ist vollbracht. Die Schlacht ist gewonnen, verlöre» Bazaine — Im Auge des Königs die Thränen stehn ^ Gott lohn' euch, ihr tapferen Toten! 123. Die Wiederaufrichtung des Deutschen Weiches. In Deutschland war der Wunsch immer lauter geworden, daß die auf den Schlachtfeldern vollzogene Einigung aller deutschen Stämme durch die Wiederherstellung des Deutschen Reiches mit einem Kaiser an seiner Spitze eine feste und dauernde Gestalt gewinnen möge. Nachdem die süddeutschen Staaten, Bayern, Württemberg, Baden und Hessen, über ihren Eintritt in den norddeutschen Bund Verhandlungen angeknüpft hatten, und die Erweiterung, desselben zu einem deutschen Bunde durch Verträge mit den einzelnen Staaten gesichert war, richtete König Ludwig von Bayern an alle deutschen Fürsten und freien Städte ein Schreiben, in welchem er denselben den Antrag unter- breitete, dem König Wilhelm für sich und seine Nachfolger auf dem Throne Preußens die deutsche Kaiserkrone anzubieten. Infolgedessen stellte der nord- deutsche Bundesrat bei dem in Berlin versammelten Reichstag den Antrag,, „daß der neu gegründete Bund den Namen „Deutsches Reich" und das Oberhaupt desselben den Titel „Deutscher Kaiser" führen solle."

8. Teil 1 - S. 388

1895 - Essen : Bädeker
388 3. Steht vor dem Eigenschaftsworte ein unbestimmtes Geschlechtswort, ein per- sönliches Fürwort, ein besitzanzeigendesfürwort in dereinzahl oder das Zahl- wort kein, welchen Wörtern im 1. Fall der Einzahl männlichen Geschlechts und im 1. und 4. Falle der Einzahl sächlichen Geschlechts die Endung der starken Biegung fehlen, so nimmt das Eigenschaftswort dieselbe an. z. B.: ein kurzer Traum, mein alter Diener, du guter Mann, kein einziger Stern. Aufg. 1. Biege! Der brüllende Löwe, ein abgerichteter Bär, mein gestrenger Herr, eine verblühte Rose, unsere liebe, gute Mutter, leichtes Spiel, dieses überfüllte, verpestete Hospital. Aufg. 2. Setze vor die Eigenschaftswörter, welche kein Geschlechtswort bei sich haben, das bestimmte oder unbestimmte Geschlechtswort, je nachdem es der Sinn gestattet! Wer gutem Rate ein taubes Ohr entgegenhält und entweder aus bedauernswerter Verblendung oder aus unverantwortlichem Leichtsinn auf verkehrtem Wege beharrt; der wird in ernsten Augenblicken der Not die Hülfe wohlwollender Menschen vermissen und erst durch der Erfahrung harte Schule belehrt werden. Hören wir daher willig auf anderer guten Rat, besonders in Dingen, in welche wir nur geringe Einsicht haben. Aufg. 3. Laß in den folgenden Sätzen vor dem Eigenschaftsworte das Geschlechtswort weg, und gieb ihm statt des letzteren die entsprechende Endung! Von dem guten, alten, roten Weine will ich mit einem frischen, frohen Mute trinken. Diebe sprengen auch Laden ans einem festen, starken Holz. Bei einem harten, starken und anhaltenden Frost geht manches Tierleben zu Grunde. Mich nmstattert mit einem leisen Flug ein Heer von Schmetterlingen. Lächelnd schwebt in der blauen Luft der Frühling und träufelt Duft aus den vollen Locken nieder. Regierung des Eigenschaftswortes. 1. Es giebt Eigenschaftswörter, welche den 2. Fall regieren; andere, welche den 3. Fall regieren; andere, welche den 4. Fall regieren. 2. Die gebräuchlichsten Eigenschaftswörter, welche den 2. Fall regieren, sind folgende: ansichtig, bedürftig, benötigt, beraubt, bewußt, eingedenk, fähig, froh, gewiß, habhaft, kundig, ledig, mächtig, müde, satt, schuldig, sicher, teilhaftig, überdrüssig, verdächtig, verlustig, voll, würdig, wert; ebenso: unbedürftig, unbewußt, unfähig u. s. n>. Aufg. 1. Wende in folgenden Sätzen den 2. Fall an! Die überfeinerten Römer erschraken, als sie zum ersten Male d— urkräftig— Deutschen ansichtig wurden. Der Leidende ist d—- Trost— bedürftig. Der Schiffer ist d— Kompass— benötigt. Der Unglückliche ist sein— Augenlicht— beraubt. Der Mann ist sich d— best— Absicht bewußt. Sei stets d— Tod— eingedenk. Die meisten Verluste sind ein— Ersatz— fähig, nur der Verlust d— Zeit ist d—selben unfähig. Die Soldaten waren froh d— errungenen Sieg—. Seit die— Unglncksstnnde werde ich kein— Augenblick- mehr froh sein. Bist du ein— günst— Erfolg— deiner Bemühungen schon gewiß?

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 174

1873 - Essen : Bädeker
174 Seinen Namen hat der Schwarzwald von den düstern, meist Nadelholz- Wäldem, die seine höchsten Gipfel und Flächen bedecken, während in den Thälern, an den Bächen nach dem.bodensee und dem Rheine hin Acker-, Obst- und sogar Weinbau gut gedeiht. — Gleichlaufend mit dem Schwarzwald erheben sich aus dem linken Rheinufer die Vogesen bis zu einer Höhe von 4000 Fuß. Sie bilden die Grenze zwischen Elsaß und Frankreich und endigen in Rheinbayern, wo ihre östlichen Abhänge die Haardt heißen und trefflichen Wein liefern. — Auf dem rechten Rheinufer, nördlich vom Neckar, setzt der Odenwald das Gebirge fort bis in die Nähe des Mains. Seine Berge erreichen jedoch nicht die Höhe des Schwarzwaldes, und auf ihnen herrschen die freundlichen Laubhölzer, besonders die schönen Buchenwälder. Nach der Ebene des Rheines hin ist der Odenwald durch eine Reihe Bergkegel, wie nach einer Schnur gesetzt, scharf abge- schnitten. Darum heißt die darunter laufende Landstraße die Berg- straße. Dort zwischen Heidelberg und Darmstadt ist eine herrliche Gegend, reich an Getreide, Wein, Mandeln, Kastanien und Pfirsichen. — Weiter nördlich, in der Ecke zwischen dem Main- und Rheinthale liegt der Taunus, ein an Naturschönheiten und Mineral- quellen sehr reiches Gebirge, welches sich über ganz Nassau verbreitet, bis es sich an den Westerwald anschließt. — Dem Taunus gegenüber finden wir auf dem linken Rheinufer den Hundsrück, und nördlich hiervon das unfruchtbare Eifelgebirge und das hohe Veen. Und wenn auch auf der rechten Rheinseite der Westerwald in Norden mit den öden Gebirgen Westphalens zusammenhängt, so schickt er doch auch eine schöne Gruppe von Bergen, das Siebengebirge bei Bonn, nach dem Rheine hin. — Folgen wir nun im Osten dem Lauf der Elbe, so finden wir zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste von diesen, auf welchem auch die Elbe entspringt, ist das Riesen- gebirge, welches nächst den Alpen die höchsten Gipfel (Schneekoppe 1562™) gen Himmel sendet, die aber nur mit schlechtem Gehölz be- wachsen sind. — Auf dem linken Elbufer, jedoch in ziemlicher Entfer- nung, sehen wir hier den Böhmerwald (1250™) und dort das Fichtel- gebirge (1063™), durch welche Böhmen von Bayern getrennt wird. — Im Norden wird Böhmen durch das Erzgebirge (1219™) verschlossen. Es verkündet durch seinen Namen schon, daß in seinem Innern die bedeutendsten Erze: Silber und vieles andere Metall sich befinden. — Gleichsam im Mittelpunkte von Deutschland, zwischen Elbe, Rhein und Main finden wir verschiedene unter sich zusammenhängende Gebirge, so den Thüringerwald, meist mit Nadelholz bewachsen. Weiter hinab am Main folgt die Rhön, der Vogelsberg, der Spessart, holz- reiche Gebirge, welche das fruchtbare Franken von dem alten Hessen trennen. — Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen die weit ausgedehnten aber nicht hohen westphälischen Gebirge, von denen der teutoburger Wald geschichtlich dadurch berühmt geworden ist, daß hier der deutsche Feldherr Hermann in einer Schlacht die Römer

10. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 252

1873 - Essen : Bädeker
252 reich, Bayern, Würtemlerg, Sachsen, Hannover, beide Hessen, Nassau, Neuß-Greiz und Liechtenstein. Nach der Ab- stimmung verließ der preußische Gesandte die Sitzung mit der Erklä- rung, daß der bisherige Bund gebrochen und für Preußen zu bestehen aufgehört habe. Am 15. Juni bot Preußen seinen nächsten Nachbarn unter den Gegnern: Sachsen, Hannover, Kurhessen und Nassau noch die Hand zum Frieden unter Zusicherung ihres Besitzstandes, wenn sie bis zum Abend desselben Tages die Erklärung abgäben, daß sie sich an dem gegen Preußen beschlossenen Kriege nicht betheiligen würden. Da die Antworten bei allen ablehnend lauteten, so rückten schon am 16. Juni preußische Truppen in Hannover, Kurhessen und Sachsen ein und am 18. Juni erließ der König von Preußen den nachstehenden Aufruf an sein Volk: Ls. „Aufruf an mein Volk! In dem Augenblicke, wo Preußens Heer zu einem entscheidenden Kampfe auszieht, drängt es mich, zu meinem Volke, zu den Söhnen und Enkeln der tapfern Väter zu reden, zu denen vor einem halben Jahrhundert mein in Gott ruhender Vater unvergeßliche Worte sprach. „Das Vaterland ist in Gefahr!" Österreich und ein großer Theil Deutschlands steht gegen dasselbe in Waffen! Nur wenige Jahre sind es her, seit ich aus freiem Entschlüsse und ohne früherer Unbill zu gedenken, dem Kaiser von Österreich die Bundes- hand reichte, als es galt, ein deutsches Land von fremder Herrschaft zu be- freien. Aus dem gemeinschaftlich vergossenen Blute, hoffte ich, würde eine Waffenbrüderschaft erblühen, die zu fester, aus allseitiger Achtung und Aner- kennung beruhender Bundesgenossenschaft und mit ihr zu all dem gemeinsamen Wirken führen würde, aus welchem Deutschlands innere Wohlfahrt und äußere Bedeutung,, als Frucht hervorgehen sollte. Aber meine Hoffnung ist getäuscht worden. Österreich will nicht vergessen, daß seine Fürsten einst Deutschland beherrschten; in dem jüngeren, aber kräftig sich entwickelnden Preußen will es keinen natürlichen Bundesgenossen, sondern nur einen feindlichen Nebenbuhler erkennen. Preußen — so "meint es — muß in allen seinen Bestrebungen be- kämpft werden, weil, was Preußen frommt, Österreich schade. Die alte, un- selige Eifersucht ist in hellen Flammen wieder aufgelodert: Preußen soll ge- schwächt, vernichtet, entehrt werden. Aber in meinem Volke lebt der Geist von 1813. Wer wird uns einen Fuß breit preußischen Bodens rauben, wenn wir ernstlich entschlossen sind, die Errungenschaften unserer Väter zu wahren, wenn König und Volk, durch die Gefahren des Vaterlandes fester als je geeint, an die Ehre desselben Gut und Blut zu setzen, für ihre höchste und heiligste Aus- gabe halten. — Ich habe Alles gethan, um Preußen die Lasten und Opfer eines Krieges zu ersparen, das weiß mein Volk, das weiß Gott, der die Herzen prüft. _ Nicht mein ist die Schuld, wenn mein Volk schweren Kamps kämpfen und vielleicht harte Bedrängniß wird erdulden müssen: aber es ist uns kerne Wahl mehr geblieben! Wir müssen fechten um unsere Existenz, wir müssen in einen Kampf aus Leben und Tod gehen gegen diejenigen, die das Preußen des großen Kurfürsten, des großen Friedrich, das Preußen, wie es aus den Freiheitskriegen hervorgegangen ist, von der Stufe herabstoßen wollen, auf die seiner Fürsten Geist und Kraft, feines Volkes Tapferkeift Hingebung und Gesittung es emporgehoben haben. Flehen wir den Allmächtigen, den Lenker der Geschicke der Völker, den Lenker der Schlachten an, daß er unsere Waffen segne! Verleiht uns Gott den Sieg, dann werden wir auch stark genug sein, das lose Band, welches die deutschen Lande mehr dem Namen als
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