Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 568

1858 - Weimar : Böhlau
568 Philipp v. Ferdinandvi. Karl Iii. und unter fünfzehn Prozent Zinsen war nicht das geringste Darlehen zu erhalten. Der Hof litt oft an dem Nothwendigsten Mangel, und die spanische Armee, in den Niederlanden, Italien und dem Mutter- lande, betrug kaum 20,000 Mann. Karl Ii. war, obgleich zweimal verheirathet, kinderlos. Deshalb spielten am Hofe die verwickeltsten Intriguen der Gesandten Frankreichs und Oestreichs wegen der Erbfolge ihrer Regentenhäuser in Spanien. Als Karl Ii. (1700) starb, berief sein Testament den Bourbon Phi- lipp von Anjou, den Enkel Ludwigs Xiv., auf den spanischen Thron (S. 360). Philipp V. (1701—1746) zählte erst siebzehn Jahre als er seinen Einzug in Madrid hielt; er war ein sanfter, nachgiebiger Jüngling, gegen die Priester knechtisch gesinnt und von seinem Groß- vater an Gehorsam gewöhnt. Um dem auf Spanien lastenden Drucke und der Verarmung entgegenzuwirken, schränkte Philipp den Hofstaat ein und verminderte die Stellen der höheren Beamten. Aber die hier- durch gewonnene Ersparniß war unerheblich und erbitterte den Adel. Es kränkte den Stolz der spanischen Granden, daß viele Franzosen be- deutende Stellen erhielten; Priester eiferten gegen die Herrschaft der Fremdlinge, und zwischen den immer schroffer sich gestaltenden Parteien versank Philipp V. in Schwermut!) und war zu keiner Theilnahme an den Geschäften zu bewegen. Ludwig Xiv. gedachte Spanien durch seinen Gesandten zu regieren und eine der französischen ähnliche Ver- waltung einzuführen. Um der jungen Königin Maria Luise von Savoyen, mit welcher sich Philipp V. vermählt hatte, keinen Einfluß auf den schwachen König zu gestatten, hatte ihr Ludwig Xiv. die stolze und herrschsüchtige Prinzessin Ursini als Oberhofmeisterin zur Seite gesetzt. Da auch der Kaiser Leopold für seinen zweiten Sohn, den Erz- herzog Karl, die spanische Monarchie beanspruchte, so entbrannte der spanische Erbfolgekrieg (1701—1714), der damit endigte, daß Philipp V. Spanien, der indeffen zum Kaiser gewählte Karl aber die spani- schen Niederlande, Neapel, Mailand, Sardinien und die toskanischen Seehäfen an der westlichen Küste erhielt (S. 360 bis 366). Als Philipp V. 1714 seine Gemahlin verlor, behauptete die Prin- zessin Ursini ihren Einfluß auf den König. Das Vertrauen der Ur- sini besaß Julius Alberoni. Er war der Sohn eines Gärtners in Piacenza, hatte den geistlichen Stand gewählt und sich durch geistige Regsamkeit, List und Schlauheit emporgearbeitet. Da nun Philipp V. auf den Wunsch der Ursini, sie zu heirathen, nicht einging, sondern seine Absicht aussprach, sich in angemessener Weise wieder zu vermählen, so rieth Alberoni der Prinzessin, eine Fürstin zu wählen, die bescheidnen Sinnes und schwachen Geistes sich blindlings ihrer Leitung hingeben würde. Als eine solche schilderte er ihr Elisabet Farnese, die Bru- derstochter des regierenden Herzogs von Parma. Alberoni wurde nach Parma gesandt und brachte noch 1714 die Vermählung zu Stande. Aber Elisabet war das Gegentheil von dem, wie sie Alberoni geschildert hatte; sie war herrschsüchtig und kühn. Als sich ihr bei ihrem Eintritt in das Königreich die Prinzessin Ursini mit unziemlicher Vertraulichkeit

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 569

1858 - Weimar : Böhlau
569 näherte, ertheilte sie sogleich Befehl, die Prinzessin über die Grenze zu bringen. Philipp überließ die Leitung der Geschäfte seiner jungen Gemahlin; bei dieser aber galt Alberoni alles. Er wurde von der dankbaren Eli- sabet in den Staatsrath berufen und durch deren Vermittlung zum Kar- dinal ernannt. An die Spitze der Verwaltung gestellt, strebte Alberoni darnach, Spanien aus dem gesunkenen Zustande zu erheben, er beför- derte den Ackerbau und schuf eine ansehnliche Seemacht. Der Königin schmeichelte er mit der Aussicht, ihren Söhnen unabhängige Fürsten- thümer zu verschaffen, da zwei Söhne Philipps aus der ersten Ehe ihnen die Hoffnung benahmen, auf den Thron Spaniens zu gelangen. Es sollten die an Oestreich gekommenen Landschaften in Italien wieder an Spanien gebracht werden. Gegen die Pläne Alberoni's vereinigten sich Frankreich, England und Holland zu einer Tripelallianz(1717). Alberoni aber sandte eine Flotte von zwölf Kriegsschiffen und 9000 Mann nach Sardinien, und nach kurzer Gegenwehr wurde diese Insel erobert. Im folgenden Jahre wurde auch Sicilien von den Spaniern besetzt. Nun trat auch der Kaiser der Tripelallianz bei, die nun eine Quadru- pelallianz wurde (1718). Man kam überein, daß der Kaiser Sici- lien von Savoyen erhalten, diesem "dagegen Sardinien einräumen sollte. Für Don Carlos, den ältesten Sohn der Elisabet, bestimmte man Toskana, Parma und Piacenza, wo die männlichen Linien der Häuser Medici und Farnese dem Aussterben nahe waren. Elisabet und Albe- roni waren mit diesen Vorschlägen nicht zufrieden; aber die englische Flotte unter Admiral Byng besiegte die spanische bei Cap Passaro (1718), und England und Frankreich erklärten Spanien den Krieg. Da nun der Königin von Spanien zugleich das Anerbieten gemacht wurde, daß ihre Tochter die Gemahlin Ludwigs Xv. werden solle, wenn Spa- nien die Bedingungen der Quadrupelallianz annähme, so erfolgte der Sturz Alberoni's, und Spanien nahm die Bedingungen der Qua- drupelallianz an. Nach Alberoni's Entfernung wollte Philipp V. die Leitung des Staates selbst übernehmen, aber daß überstieg das Maß seiner Kräfte. In einem der bei ihm so gewöhnlichen Anfälle von Trübsinn, Schwer- muth und Gewissensangst übergab er die Regierung seinem ältesten Sohne Ludwig (1724). Da aber der siebzehnjährige Fürst schon nach sieben Monaten starb, so übernahm Philipp V. von neuem die Regie- rung. Seine Melancholie wuchs und stieg bis zur Geisteszerrüttung. Die Königin mußte die Befriedigung ihres Ehrgeizes, die Staatsgeschäfte zu leiten, durch das traurige Geschäft erkaufen, einen solchen Gemahl zu beaufsichtigen, ihm Gesellschaft zu leisten und sich zuweilen auch harte Mißhandlungen gefallen zu lassen. Als der Kaiser Karl Vi. wegen der Unterstützung des Kurfürsten von Sachsen bei der polnischen Königswcchl mit Frankreich in Krieg gerieth (S. 370 und 400), glaubte auch Elisabet die Gelegenheic be- nutzen zu können. Ein spanisches Heer zog nach Italien (1733) und eroberte Neapel und Sicilien. Im Frieden (1735) wurde das König- reich Neapel mit Sicilien dem spanischen Jnfanten Don Carlos zugesprochen; dagegen mußte dieser Toskana an Franz Stephan und Parma und Piacenza an den Kaiser abtreten.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 570

1858 - Weimar : Böhlau
570 Der Händel der Spanier. Wegen deß Schleichhandels in Westindien brach 1739 ein Krieg zwischen Spanien und England aus. Der Tod des Kaisers Karl Vi. veranlaßte dann iin folgenden Jahre den östreichischen Erbfolgekrieg (1740 — 1748). Auch an diesem nahm Spanien Theil, weil Elisabet hoffte, auch für ihren zweiten Sohn, Philipp, ein Königreich in der Lombardei zu erwerben. Philipp V. starb noch während deß Krieges (1746); aber Elisabet erreichte es doch, daß der Friede zu Aachen einen Theil ihres Wunsches verwirklichte, da Don Philipp mit Parma, Piacenza und Guastalla belehnt wurde. Auf Philipp V. folgte dessen Sohn erster Ehe, Ferdinand Vi. (1746 — 1759). Ferdinand war sparsam und suchte den zerrütteten Wohlstand seines Volkes herzustellen. Handel, Gewerbe und Wissen- schaften hoben sich. Ferdinands Regierung würde noch segensreicher für Spanien gewesen sein, wenn der König nicht zur Melancholie ge- neigt und zu anhaltenden Geschäften unfähig gewesen wäre. Als Fer- dinand starb, folgte ihm sein Stiefbruder Karl Iii. (1759 —1788), bisher König von Neapel und Sicilien. Karl schloß 1761 den Bour- von ischen Hausvertrag mit Frankreich, welcher den Krieg mit England und viele Verluste in den Kolonien zur Folge hatte. Karl 111. hatte aufgeklärte Minister, welche dem über Europa verbreiteten Geiste der Neuerung und Verbesserung huldigten. Sie suchten die Einnahmen zu vermehren und dem Mutterlande einen reichlichern Gewinn aus den amerikanischen Besitzungen zu verschaffen. Zwei Italiener, Grimaldi und Squillace, hatten anfangs die oberste Leitung der Angelegenhei- ten Spaniens. Unter einer Menge von neuen Anordnungen waren manche gut und zweckmäßig, andere aber drückend und lästig, oder den alten Gewohnheiten entgegen. Es brach ein Aufstand in Madrid aus, und die Jesuiten schienen in diesen verwickelt zu sein. Deßhalb wurde die Wegführung der Jesuiten aus Spanien beschlossen, und Aranda, welcher an die Spitze der Regierung getreten war, führte (1767) die Maßregel aus (S. 450). Wir haben bereits (S. 232 — 236) den traurigen Zustand des Handels, der Gewerbe, des Ackerbaus und der Finanzen in Spanien geschildert. Unter Karl Ii. erreichte die Noth ihren Höhepunkt. Die letzten Manufakturen verzichteten auf ihren Betrieb, um der Raubgier des Fiskus zu entgehen, und das öffentliche Elend war so groß gewor- den, daß selbst die Kirchen ihr Silbergeräth verpfänden mußten. Man ließ durch Mönche vor den Thüren der Granden und Kirchenfürften Almosen sammeln. Selbst daß alte Rom, wie verkommen auch seine Staats- und Volkswirthschaft geworden war, hatte doch kaum den Grad der Erniedrigung erreicht, wie Spanien. Nach dem Tode des kinderlosen Karls Ii. bestieg ein Prinz aus dem Hause Bourbon, Philipp V, den spanischen Thron. Die Bour- bonen verzichteten auf die Chimäre einer europäischen Universalmonarckie und suchten mit Eifer und Einsicht durch innere Reformen das unglück- liche Land von seiner Erniedrigung zu dem ihm gebührenden Rang zu erheben. An politischer Freiheit gewann Spanien freilich unter den Bourbonen nicht wieder, was es unter den Habsburgern eingebüßt

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 586

1858 - Weimar : Böhlau
586 Das König reich beider Sicilien. Die Nobili, welche Morea verwalteten, übten aber einen solchen Druck aus, daß die Griechen auf die Rückkehr des türkischen Joches wie auf ihre Befreiung hofften. So geschah es, daß die Türken, als sie 1714 der Republik den Krieg erklärten und gleichzeitig in Morea eindrangen, das Land innerhalb weniger Monate mit Hülfe der Griechen eroberten und den Besitz von Morea im Frieden zu Passarowitz (1718) behaupteten. Neapel, Mailand, Sardinien, Mantua und die toskani- schen Seehäfen an der westlichen Küste waren durch den Frieden zu Rastatt (1714) von Philipp V. von Spanien an den Kaiser Karl Vi. abgetreten worden; die Insel Sicilien hatte im Frieden zu Utrecht (1713) Victor Amadeus von Savoyen als ein Königreich erhalten (S. 366). In Folge eines Angriffs der Spanier auf Sardinien und durch die Uebereinkunft der Ouadrupelallianz (S. 399) kam Sicilien an Oestreich, Sardinien an Savoyen. In Folge des Krieges um die polnische Thronfolge wurden 1736 die Königreiche Neapel und Sici- lien von dem Kaiser Karl Vi. an den spanischen Prinzen Don Carlos abgetreten. Don Carlos regierte über Neapel und Sicilien von 1736 bis 1759, wo er auf den spanischen Thron gelangte. Die Regierung des Don Carlos war wohlthätig für diese Länder. Der Minister, welchen der König an die Spitze der Geschäfte gestellt hatte, Marquis Tanueci, vorher Professor der Rechte an der Universität zu Pisa, hul- digte mit Vorsicht und Mäßigung den Grundsätzen der Staatsweisheit, welche das Jahrhundert beherrschte. Als Karl 1759 seinem Bruder Ferdinand Vi. auf dem Throne von Spanien folgte, überließ er die Krone beider Sicilien seinem dritten Sohne Ferdinand Iv. (1759 bis 1825), da er den ältesten, den nachmaligen König Karl Iv., als Kronprinzen von Spanien mit sich nahm, und der zweite wegen Geistes- schwäche für unfähig zum Regieren erklärt werden mußte. Ferdinand war erst acht Jahre alt, und die Regentschaft, deren Seele Tanucci war, stand unter dem Einflüsse des vorigen Königs. Der Geist der Staatsverwaltung blieb daher derselbe. Ein großer Fehler war es, daß man den jungen Fürsten ohne geistige Bildung und ohne alle für seinen Berus erforderliche Kenntnisse aufwachsen ließ. Als die Jesuiten aus Spanien vertrieben worden waren, geschah bald nachher dasselbe auch in Neapel und Sicilien. In seinem achtzehnten Jahre wurde der König mit Maria Karo- line, einer Tochter Maria Theresia's, vermählt. Mit dieser Verbindung verschwand vor dem Einflüsse Oestreichs und Englands der Einfluß Spaniens auf das Königreich beider Sicilien. Tanucci, welcher sich verge- bens bemühte, dem Uebergewichte der Königin die Wage zu halten, wurde entlassen, und bald gewann ein Engländer, Acton, das uneingeschränkte Vertrauernder Königin. Acton bekam nach und nach die ganze Leitring des Staates in seine Hände. Sein Regiment war, nach dem Sinne der Königin, in der äußeren Politik unfreundlich gegen Spanien und Frankreich, in der inneren Verwaltung neuerungssüchtig im Geiste Jo- sephs Ii., ohne dessen Einsicht und kraftvollen Willen. Die unternom- menen Reformen brachten keine Früchte, erregten aber den Haß des Volkes gegen die Königin.

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 656

1858 - Weimar : Böhlau
656 Wegführung des Königs von Versailles nach Paris. das Oberhaus rückgängig zu machen, ehe er als Gesetz ausgesprochen wird. Als Ludwig Xvi. den Beschlüssen vom 4. August seine Zustim- mung mit einigen Einschränkungen ertheilte, wurde die unbedingte Be- stätigung ohne allen Aufschub gebieterisch verlangt. Die Nationalver- sammlung erklärte solche Gesetze , welche wesentliche Artikel der Verfassung ausmachten, auch ohne die königliche Genehmigung gültig. Während dieser Verhandlungen erreichte die Fingnznoth den höch- sten Grad. Der Ertrag der Zölle stockte, weil der Handel darniederlag; daß Landvolk wähnte sich frei von allen Abgaben und verweigerte fast überall die bedeutende Salzsteuer. Daß der König und die Königin ihr Silberzeug nach der Münze sandten, konnte nur geringe Erleichterung gewähren. Zwei neue Anleihen hatten keinen Fortgang. Neckec machte daher den Vorschlag, jeder Staatsbürger solle den vierten Theil seines Einkommens zur Tilgung der Staatsschulden überlas- sen, und er selbst fing damit an, daß er 100,000 Livres, als den vier- ten Theil deß [einigen, hergab. Während die Nationalversammlung noch über Neckers Vorschlag berathschlagte, nahmen Geldmangel und Hungersnoth zu. Necker verwandte große Summen darauf, die Hauptstadt mit Getraide zu versehen; aber daß Gerücht behauptete, der Hof fülle die Kornhäusec für neue Truppenzusammenziehungen. In der That wurde die damalige Noth von Leuten benutzt, welche den König durch neue Ausbrüche der Volkswuth zur Abreise nach Metz bestimmen wollten. Bezahlte Menschen umlagerten die Bäckerläden und trugen das gekaufte Brot in die Seine. Die Volksmänner hatten den Plan, den König und die Natio- nalversammlung nach Paris zu dem Heerd des stets fertigen Auf. ruhrß, zu verpflanzen. Dem Hofe gingen Warnungen zu, und Ludwig wünschte deshalb seine schwache Leibwache durch ein zuverlässiges Regi- ment zu verstärken und die versailler Nationalgarde zu gewin.nen. Das Regiment Flandern wurde nach Versailles gezogen. Die Köm- gin schenkte der Nationalgarde Fahnen, und dem Regiment Flandern veranstalteten die Leibwächter am 1. Oktober im Opernsaale des Schlosses ein Gastmahl, zu welchem auch die Officiere der Natio- nalgarde eingeladen wurden. Als schon die Köpfe vom Weine erhitzt waren, erschienen der König und die Königin, den Dauphin an der Hand, und wurden mit Jubel empfangen. In den Halbberauschten er- wachten die Gefühle des Mitleids und der Anhänglichkeit, und das Gast- mahl ging nach Entfernung des Hofes in ein wildes Gelag mit den gewöhnlichen Heczensergießungen der Trunkenheit über. Durch die übertriebene Darstellung dieser Auftritte, besonders durch die Angabe, daß die Nationalkokarde mit Füßen getreten worden sei, wurden die Bürger zum Unwillen gereizt, während der Pöbel zuerst durch gesteigerte Hungersnoth in Wuth gesetzt, dann durch Geldausthei- lung zu allen Freveln bereitwillig gemacht ward. Buhldirnen, Fisch- weiber und Höckerinnen wurden gedungen, um den Vortrab der nach Versailles bestimmten Massen zu bilden. Die Anstifter wußten, daß man gegen Weiber nicht leicht Gewalt brauchen werde, und verkleide- ten sich selbst als Weiber. Sonntag, am 4. Oktober, traten im

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 682

1858 - Weimar : Böhlau
682 und als Gegner der Revolution angeklagt oder verdächtig sind und sich in den Gefängnissen befinden, sollen ermordet werden. Eine beträchtliche Anzahl unbeeidigter Priester, die damals zu Wa- gen durch Paris gebracht wurden, um in einem der nördlichen Häfen nach Amerika eingeschifft zu werden, wurden von einer Schaar Marseil- ler nach der Abtei geführt und hier ermordet. Frauen des Quartiers, zu welchem dieses Gefängniß gehörte, reichten bei dem Gemeinderathe eine Bittschrift ein, um dem Tode der Volksfeinde beiwohnen zu dürfen, und es wurden in dem Hofe der Abtei Sitze für die Zuschauer (pom- les messieurs et pour les daraes) aufgeschlagen. Ein Tisch war auf. gestellt, an welchem Mitglieder des Bürgerrathes ihre Plätze als Richter einnahmen. Sie trugen Schwerter an der Seite und dreifarbige Schär- pen. Auf dem Tische waren Papiere, Tabakspfeifen, Branntweinflaschen und Gläser bunt durcheinander. Ringsum standen zehn bis zwölf Män- ner, mit aufgeschlagenen Hemdsärmeln und weißen Schürzen, bloße Säbel in den Händen, vom Kopf bis zu den Füßen mit Blut bespritzt. Drei derselben hielten den vorgeführten Gefangenen fest. Beim Scheine der Fackeln suchte man in der Lifte das Zeichen, mit dem Tod oder Loslassung vermerkt war. „Lasset ihn los!" lautete das mit den Mör- dern verabredete Todesurtheil, das alsbald wenige Schritte davon, oft mit langsamen Martern, vollzogen wurde. Die Wenigen hingegen, welche der schreckliche Gerichtshof durch den Ruf: „Es lebe die Nation!" freisprach, überhäuften die Mörder mit den zärtlichsten Liebkosungen und bezeigten die lebhafteste Freude, gute Patrioten zu sehen, die ihnen die Mühe des Niederhauens ersparten. Das junge Fräulein von So in- breuil rettete das Leben ihres Vaters dadurch, daß sie ein Glas Ari- stokratenblut trank. In der Abtei erschien in seiner Amtstracht als Mit- glied des Bürgerraths Billa rrd-Va renn es, dankte den Mödern für die dem Vaterlande gebrachte Rettung, forderte von einem Haufen Ge- mordeter herab zur Fortsetzung des großen Weckes auf und versprach jedem der Mörder 24 Francs. In ähnlicher Weise wurde in den übrigen Gefängnissen, im Hotel de la Force, bei den Bernhardinern, in der Salpetriere, im Chatelet, im Palast der Justiz und in Bicetre verfahren. Im Gefängnisse de la Force lautete der Todesspruch: „Bringt den Gefangenen nach der Abtei!" In diesem Gefängnisse befand sich die schöne und liebenswürdige Prin- zessin Lamballe, welche aus Liebe zur Königin mit der königlichen Familie die Gefangenschaft im Tempel getheilt hatte, aber nach kurzer Zeit nach la Force abgeführt worden war. Jetzt gebot Hebert der Prin- zessin, dem Königthum ewigen Haß zu schwören; als sie sich daß zu thun weigerte, wurde sie mit Säbeln und Piken niedergemacht. Ihr Kopf wurde auf einer Pike durch die Straßen getragen, und ihr nackter Kör- per, schrecklich verstümmelt, hinterher gezogen. Als man den Kopf zu dem Herzog von Orleans, dem Schwager der Prinzessin, brachte, wandte dieser, ohne mit der Mahlzeit inne zu halten, gleichgültig das Arige auf ihn. Der schaudervolle Zug ging dann unter die Fenster des alten Her- zogs Penrhievre, des Schwiegervaters der Ermordeten, und endlich nach dem Tempel, wo der Pöbel mit dem Kopf in den Hof gelassen wurde, während Commissarien des Bürgerruths die königliche Familie nöthigten, ans Fenster zu treten. Bei dem Schreckensworte, daß der

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 688

1858 - Weimar : Böhlau
688 den Namensaufruf durch, damit die Mehrzahl durch die Furcht, sich des Royalismus verdächtig zu machen, eingeschüchtert und zugleich künftig außer Stand gesetzt werde, ihren Antheil am Morde zu leugnen. Die Abstimmung über das Leben des Königs begann am 16. Abends um sieben Uhr, und dauerte, weil die meisten Abgeordneten ihre Gründe in längern oder kürzern Reden entwickelten, beinahe vierundzwanzig Stunden. Die Nacht vermehrte das Schreckliche dieser Sitzung. Sep- tembermördec hatten, mit Stöcken und Säbeln bewaffnet, die Zugänge zum Sitzungssaals angefüllt. Sie empsingen jeden eintretenden Abgeord- neten, der in den letzten Tagen von Gnade gesprochen hatte, mit dem Zurufe: Entweder seinen Kopf oder den deinigen! In den Zuhörerlogen saßen Weiber im gewähltesten Putz, als ob sie einer Theater-Vorstellung beiwohnten. Die Abgeordneten ihrer Bekanntschaft unterhielten sich mit ihnen und reichten ihnen Erfrischungen. Auch der Auswurf der Vor- städte füllte in immer größerer Zahl den Zuhörerraum. Man trank dort Wein und Branntwein, machte Wetten für oder gegen den Tod des Königs. Ein Trinkladen, welchen die Deputirten aus Bedürfniß, einige Nahrung zu sich zu nehmen, besuchten, war zeitig von Jakobinern be- setzt worden, und hier wurden weder Ermahnungen noch Drohungen gespart, um die Unentschlossenen zu bestimmen und die Furchtsamen ein- zuschüchtern. Einige Abgeordnete verriethen durch die Verzerrung ihrer Züge und durch die Verwirrung ihrer Reden die Zweifel, ja die Ver- zweiflung, mit der sie kämpften. Die Abgeordneten erwarteten in tät- licher Beängstigung den Augenblick, wo sie aufgerufen würden. Bar- re re sprach für den Tod, weil, wie er hinzusetzte, der Baum der Freiheit nur dann wächst, wenn er mit dem Blut der Könige getränkt wird. Dennoch ging ein Murren des Unwillens durch die ganze Ver- sammlung, als Orleans, mit Berufung auf seine Pflicht und Ueber- zeugung, für dey Tod stimmte. Mit Beziehung auf Orleans sagte der nach ihm stimmende Sieyes: Tod ohne Geschwätz. Robespierre bewies, das Blut Ludwigs müsse fließen, um die Tyrannen zu erschrecken. Zwei Abgeordnete trugen auf Galeerenstrafe an. Von 721 stimmten nur 361 unbedingt für den Tod. Der Antrag auf Aufschub der Hin- richtung wurde am 19. Januar mit 380 Stimmen gegen 310 verwor- sen. Zwei Abgeordnete, Kersaint und Manuel, beide einst eifrige Volksmänner, erklärten dem Convent ihren Austritt, weil sie die Schande nicht ertragen könnten, mit Blutmenschen in demselben Saale zu sitzen. Der Fleischer Legend re verlangte im Jakobinerklub, Ludwigs Leichnam solle zerstückt und in die Departements versandt werden. Am 20. Januar wurde Ludwig das Todesurtheil bekannt gemacht. Der von Ludwig erbetene Aufschub von drei Tagen wurde nicht gewährt. Doch wurde ihm gestattet, einen beliebigen Priester zu sich rufen zu lassen und seine Familie noch einmal zu sehen. Auf den Wunsch Ludwigs, daß der Convent sich mit dem Schicksal der Seinigen beschäftigen und sie frei nach einem Orte ihrer Wahl ziehen lassen möge, antwortete der Convent: das französische Volk, daß immer großmüthig sei, werde für seine Hinterlassenen Sorge tragen. Zwei Stunden ver- weilte der König im Kreise der Seinigen; in stummer Umarmung nahm man für'ß Leben von einander Abschied. Dann fand sich der unbeeidigte Abbö Edgeworth, Generalvicar des bischöflichen Sprengels von Paris,

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 763

1858 - Weimar : Böhlau
763 Napoleon, daß es bei der gegenwärtigen Lage Europa's nothwendig sei, die spanischen Provinzen zwischen den Pyrenäen und dem Ebro mit Frankreich zu vereinigen, und daß der König von Spanien durch Ueber- lassung von Portugal entschädigt werden solle. Napoleon wünschte Ver- weigerung, um dann Gewalt brauchen zu können, den König Kart zu entthronen; aber die unterwürfige Antwort des spanischen Kabinets nö- thigte ihn, einen anderen Weg zu seinem Ziele zu suchen. Die französi- schen Heere rückten unter dem Oberbefehl von Murat, des Großher- zogs von Berg, langsam gegen Madrid vor. Da gerieth der Friedens- fürst und die Königin in solche Bestürzung, daß sie sich in Spanien nicht mehr sicher hielten und nach dem Beispiele des portugiesischen Regenten den Hof nach Amerika zu versetzen beschlossen. Aber der König folgte zum ersten Mal anderen Rathschlägen als denen Godoy's und erklärte die Ankunft der Franzosen abwarten zu wollen. Die bereits getroffenen Anstalten zur Abreise brachten die längst vorhandene Gährung zum Aus- bruch. Der Pöbel drang in den Palast deß Friedensfürsten und würde diesen getödtet haben, wenn dieser sich nicht versteckt hätte. Als am folgenden Tage der Friedensfürst aufgefunden und vom Pöbel mißhan- delt wurde, eilte auf Bitten der Königin der Prinz Ferdinand mit eini- gen Leibwächtern herbei und entzog Godoy den Steinwürfen und Degen- stichen des Volkes durch den Zuruf: „Man solle den Verbrecher leben lasten, um ihn nicht der Gerechtigkeit zu entziehen." Godoy wurde zwischen den Pferden der Leibwächter in eine Kaserne gebracht und als- bald von' einem Richter über seine Staatsverwaltung verhört. Der Kö- nig war über die Verhaftung des Günstlings und bei der Vorstellung außer sich, daß er nun ohne den Friedensfürsten regieren solle. Noch an demselben Tage, am 19. März 1808, ließ er eine Urkunde ausferti- gen und bekannt machen, durch welche er zu Gunsten seines Sohnes der Krone entsagte. Bei dieser Nachricht ging die Volkswuth in den lebhaftesten Freudentaumel über. Murat rückte am 23. März an der Spitze einer französischen Hee- resabtheilung in Madrid ein, während die übrigen Truppen auf den An- höhen um die Stadt eine drohende Stellung einnahmen. Die Aengst- lichkeit, welche die Anwesenheit der französischen Truppen in den Be- wohnern von Madrid erregte, verhinderte nicht, daß am folgenden Tage der sunge Monarch unter dem Jubel des Volkes seinen Einzug in Ma- drid hielt. Murat erwiederte die Artigkeiten Ferdinands nicht, indem er erklärte, daß er, ohne die Meinung des Kaisers bestimmt zu wissen, die Anerkennung des Königs Ferdinand nicht aussprechen könne. Murat stellte sich aber, als ob er jeden Augenblick die gewünschte Anweisung erwarte, und theilte Ferdinand mit, daß der Kaiser nächstens nach Spa- nien kommen werde. Ferdinand glaubte des Kaisers ganz sicher zu sein, theilte diesem in einem herzlichen Briefe alles Vorgefallene mit, bewarb sich nochmals um die Hand von Napoleons Nichte und ordnete die Fest- lichkeiten zum Empfange des Kaisers an. Indessen hatte die Königin ihren schwachen Gemahl bewogen, am 21. März eine Protestarion gegen seine Thronentsagung zu unterzeichnen, und ihre Tochter, die Königin von Etrurien, bar Murat, ihren Eltern gegen ihren Bruder Hülfe zu leisten. Am 23. März sandte Karl jene Protestation an Napoleon, indem er erklärte, daß er sein Schicksal, wie

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 765

1858 - Weimar : Böhlau
165 dann gegen den Urheber der zu Bayonne verübten Schändlichkeit. Aehn- liche Gesinnungen hegte der H a nde ls sta n d. Er berechnete die Ver- luste, welche er in Folge ves Bündniffes zwischen Spanien und Frank- reich und der durch dasselbe herbeigeführten Handelssperre erlitten hatte. Die Priester besaßen in Spanien noch ihren alten Einfluß, sie waren die entschiedensten Gegner der Umgestaltung, welche sie von Napoleon und dem neufranzösischen Staatsgeiste für Spanien befürchteten. Als Murat den in Madrid zurückgebliebenen Jnfanten Antonio und Francisco befahl, am 2. Mai abzureisen, suchte der zahlreich ver- sammelte Pöbel die Abfahrt zu verhindern. Die Franzosen schoflen so- gleich auf das Volk, das sich hierauf wüthend auf sie stürzte; aber das Geschütz entschied den Tag zum Nachtheil der Spanier. Gegen Abend ließ Murat noch gegen hundert Menschen geringen Standes erschießen, bei welchen man die unter Handwerkern und Tagelöhnern üblichen groß- ßen Taschenmesser gefunden hatte. Zwei Tage darauf wurde Murat als Stellvertreter Karls Iv. verkündet und trat an die Spitze des Regie- rungsausschufles (Junta), den Ferdinand bei seiner Abreise eingesetzt hatte. Napoleon berief 150 angesehene Spanier nach Bayonne, um die neue Ordnung der Dinge berathen zu helfen; aber nicht alle Gern- sene kamen. Am 6. Juni ernannte Napoleon den König Joseph von Nea- pel zum Könige von Spanien und bald nachher Murat, den bisheri- gen Großherzog von Berg, zum Könige von Neapel. Am 20. Juli hielt Joseph Napoleon I. seinen prunkvollen Einzug in Madrid, und fünf Tage später wurde er feierlich zum Könige von Kastilien ausgecu- fen, Der vornehmste Adel und die aufgeklärtesten Männer Spaniens umgaben ihn, und die zu Bayonne berathene Verfassung war auf ganz verständigen allgemeinen Grundsätzen erbaut. Aber das spanische Volk ward nicht für die neue Ordnung gewonnen; es erhob sich in den Pro- vinzen zum Widerstände gegen den aufgedrungenen Herrscher. Die Be- Hörden, welche Einhalt geboten, wurden versagt; eine in Cadix liegende französische Flotte wurde gezwungen, sich an die Volksbehörde zu erge- den; in Aragonien stellte sich der General-Capitän Palafox selbst an die Spitze des Volkes. In jeder Provinz bildete sich durch Wahl des Volkes eine Junta, und die Junta von Sevilla suchte an die Spitze der ganzen Bewegung zu treten. Sie forderte alle Spanier zur Verthei- digung der Rechte Ferdinands Vii. auf, erklärte dem Kaiser Napoleon den Krieg, schloß Stillstand mit England und unterhandelte mit diesem wegen eines Friedens und Bündnisses. Sie forderte in einem Manifeste alle Völker Europa's auf, die französischen Ketten zu brechen, und erließ eine Anweisung, wie der Krieg gegen Frankreich in Spanien zu führen sei, nicht mit regelmäßigen Schlachten, sondern als kleiner Krieg durch einzelne Haufen, durch Aufreibung der feindlichen Heere. Alle unterrichteten Personen wurden aufgefordert, kurze Reden auszuarbeiten, sie drucken und verbreiten zu lassen, um den Eifer der Nation anzuregen. Der an- gegebene Kriegsplan wurde aber nicht durchgängig befolgt. Die Junta von Sevilla wurde nicht allgemein anerkannt; jede Junta ordnete die Regierung ihrer Provinz und bildete sich auch eine besondere Armee. Als die Franzosen anfangs überall vie ungeübten Schaaren auseinander sprengten, bildete sich Napoleon ein, daß er des Widerstandes leicht

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 739

1858 - Weimar : Böhlau
739 hundert wurden Anklagen gegen die Direktoren erhoben; die Wahl des einen, Treilhard, wurde wegen einer mangelhaften Förmlichkeit für nichtig erklärt und dadurch zwei andere Direktoren, Merlin und La Reveillere, so außer Fassung gebracht, daß sie ihre Entlassung nahmen. Drei unbedeutende Männer, Gohier, Roger-Ducos und Mo ul ins, wurden zu Direktoren ernannt. Die Spaltung des Direktoriums ermuthigte die Jakobiner; sie vereinigten sich wieder zu einer förmlichen Gesellschaft und hielten in der berüchtigten Reitbahn ihre Sitzungen. Sie nannten sich jetzt nicht Jakobiner, sondern Freunde der Verfassung oder Gesellschaft der Reit- bahn. Schon befürchtete man eine Wiederkehr der Schreckenszeit, da auch drei Glieder des Direktoriums, Gohier, Moulins und Barras, den Jakobinern günstig schienen, und angesehene Generale, wie Jourdau, Augereau und Massena, eifrige Theilnehmer ihrer Versammlungen waren. Allein die arbeitenden Klassen von Paris hatten bei dem allgemeinen Umsturz ihre Rechnung nicht gefunden und hatten einen Abscheu am Re- volutioniren. Daher gelang es Sieh es mit Hülfe des Polizeiministers Fouchö die Reitbahn zu schließen. Es verbreitete sich aber immer mehr die Ansicht, daß die Verfassung nicht länger bestehen könne. Im Innern brach der Bürgerkrieg von neuem aus, und von außen ließ sich im nächsten Feldzug das Schlimmste erwarten. Von allen diesen Verhältnissen genau unterrichtet, beschloß Bona- parte Aegypten zu verlassen und nach Frankreich zurückzukehren. Er übergab Kleber das Commando in Aegypten und kehrte mit zwei von dem Admiral Gantheaume geführten Corvetten nach Frankreich zu- rück. Glücklich entkam er den auf dem Mittelmeer kreuzenden englischen Kriegsschiffen und landete am 9. Oktober 1799 in dem Hafen von Fr ejus. Ec reiste mit Berthier sogleich nach Paris und wurde überall mit Begeisterung empfangen. Nach Bonaparte'ß Ankunft in Paris näherte sich ihm Sieyes, dem sein Amtsgenosse Roger Du cos anhing, und schlug ihm vor, sich mit ihm zum Sturze des Direktoriums zu vereinigen. Bonaparte ging hierauf ein. Der Polizeiminister Fouchs und Talleyrand wurden gewonnen, und ein reicher Banquier, Callot, schoß zwei Millionen vor. Moreau, damals Commandant von Paris, erklärte Bonaparte, daß er unbedingt zu dessen Verfügung bereit sei. Macdonald äußerte gleiche Gesinnung. Auf den 9. November (18. Brumaire) ließ Bona- parte eine Heerschau in den elysäischen Feldern ansagen und zu dersel- den alle Officiere von Bedeutung, die er zu gewinnen hoffte, einladen. An demselben Tage früh um sieben Uhr versammelte sich der Rath der Alten. Nachdem mehrere die der Republik drohenden Gefahren der Ge- setzlosigkeit geschildert hatten, wurde der Vorschlag gemacht und ange- nommen, den Sitz der beiden gesetzgebenden Versammlungen nach St. Cloud zu verlegen und dem General Bonaparte das Commando von Paris und der Umgegend mit der Pflicht zu übertragen, für Vollziehung jener Verlegung zu sorgen. Sobald Bonaparte das Decret empflng, theilte er es, vor seiner Hausthür stehend, den zahlreich versammelten Militairs aller Grade mit, stellte sich dem Rathe der Alten vor und suchte durch eine passende Anrede die Truppen für sich zu gewinnen. Auf Veranstaltung Fouchä's an den.straßenecken angeschlagene Proela- 47*
   bis 10 von 125 weiter»  »»
125 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 125 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 7
2 1
3 2
4 9
5 7
6 1
7 0
8 0
9 0
10 59
11 3
12 14
13 0
14 0
15 0
16 2
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 3
24 0
25 5
26 12
27 9
28 2
29 1
30 0
31 91
32 1
33 1
34 11
35 4
36 1
37 17
38 0
39 4
40 0
41 0
42 21
43 2
44 0
45 17
46 7
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 4
2 0
3 4
4 2
5 0
6 0
7 4
8 26
9 2
10 0
11 0
12 0
13 2
14 0
15 2
16 13
17 51
18 0
19 2
20 75
21 0
22 2
23 6
24 0
25 11
26 1
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 2
34 3
35 6
36 6
37 0
38 1
39 5
40 1
41 14
42 0
43 2
44 0
45 5
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 5
53 0
54 0
55 0
56 20
57 0
58 1
59 2
60 0
61 1
62 0
63 1
64 1
65 0
66 1
67 18
68 25
69 5
70 0
71 9
72 3
73 0
74 15
75 2
76 0
77 5
78 0
79 0
80 1
81 0
82 2
83 7
84 0
85 1
86 17
87 13
88 3
89 6
90 8
91 0
92 23
93 0
94 3
95 2
96 36
97 0
98 68
99 5

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 19
1 9
2 5
3 5
4 19
5 27
6 2
7 45
8 0
9 58
10 49
11 11
12 7
13 2
14 3
15 0
16 111
17 8
18 15
19 49
20 1
21 14
22 0
23 0
24 8
25 2
26 53
27 4
28 1
29 19
30 53
31 41
32 0
33 133
34 6
35 5
36 3
37 1
38 6
39 83
40 55
41 11
42 0
43 24
44 11
45 30
46 2
47 3
48 41
49 100
50 15
51 5
52 23
53 11
54 51
55 46
56 18
57 12
58 94
59 115
60 10
61 8
62 73
63 10
64 38
65 15
66 0
67 8
68 8
69 0
70 0
71 12
72 21
73 153
74 56
75 29
76 12
77 90
78 3
79 56
80 125
81 151
82 26
83 0
84 0
85 0
86 8
87 25
88 42
89 3
90 3
91 49
92 0
93 11
94 2
95 0
96 0
97 29
98 62
99 60
100 49
101 3
102 20
103 119
104 3
105 11
106 16
107 2
108 1
109 8
110 5
111 3
112 8
113 18
114 6
115 3
116 4
117 8
118 33
119 1
120 22
121 17
122 20
123 10
124 10
125 0
126 52
127 130
128 24
129 28
130 1
131 52
132 47
133 2
134 13
135 1
136 279
137 0
138 4
139 7
140 32
141 3
142 13
143 52
144 15
145 88
146 1
147 5
148 80
149 2
150 33
151 12
152 16
153 6
154 10
155 52
156 15
157 14
158 49
159 12
160 4
161 24
162 0
163 0
164 2
165 63
166 98
167 16
168 2
169 6
170 12
171 41
172 127
173 200
174 4
175 99
176 39
177 352
178 6
179 39
180 2
181 1
182 138
183 121
184 33
185 6
186 15
187 41
188 62
189 3
190 0
191 44
192 58
193 8
194 66
195 1
196 15
197 57
198 21
199 25