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1. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 69

1831 - Elberfeld : Büschler
Der Einfall tu Frankreich 69 vw nv»t\uu\\ it\ivv trugen wenigstens 200,000 Mann; die preußischen 160,000; Oestreich hatte am Rhein, in Italien und als Rückhalt 230,000. Wellington stand mit 80,000 Engländern, Spaniern tmd Por- tugiesen schon auf französischem Boden. Das deutsche Reich endlich, durch glückliche Eintracht wiederum Einem Ziele zu- strebend, stellte gleichfalls 150 bis 160,000 Mann ids Feld. Sie waren in 8 Heerbannen abgctheilt; 36,000 Baiern unter Wrede machten den ersten aus; der zweite stand unter dem Herzoge von Braunschweig und bestand aus 33,000 Hcwovera-- nern, Braunschweigern, Oldenburgern, Mecklenburgern und denen aus den Hansestädten. Der dritte, 23,000 Orann aus den sächsischen Landern, hatte den Herzog von Weimar zttm Anführer. Den vierten,.ans 12,000 Hessen bestellend, führte ihr Ehurprinz selbst. Der fünfte, von 10,000 Mann ans dem Bergischen Lande, aus Waldeck, Lippe, Nassau, Ko bürg, Meiningen, Hildburghausen und ^trelitz., wurde vom Herzoge von Sachsen-Kobnrg befehligt. Den sechsten führte der Prinz von Hessen-Homburg; er war von Darmstadt, Würzburg, Frankfurt, Isenburg und Neuß gestellt. Der siebente bestand aus 12,000 Würtembergern, die bald noch stark vermehrt wur- den, den Kronprinzen an ihrer Spitze. Der achte hatte den badenschen Grafen von Hochberg als Anführer und enthielt die Krieger von Baden, Hohenrollern und Lichtenstein. Wenn gleich diese vollen Zahlen nicht sofort im Felde standen; wenn gleich ein weiter Raum besetzt und viele Tau- sende zur Einschließung der Festungen zurückgelassen werden mußten, mit deren förmlicher Belagerung man sich nicht Aus- halten wollte, so darf doch sicher angenommen werden , daß eine halbe Million rüstiger Krieger das Kampffckd in Frank- reich selber betrat, und die nur halb so große französische Macht in immer engeren Raum zusammendrängen konnte. Dazu wurde im Rücken der Heere eifrig gearbeitet, gcwgffnet, geübt, aller Kriegsbedarf zugerüstet; und damit das Alles mit Ord- nung und Uebereiüsttmmung geschähe, so wurde, weil Deutsch- land von dem raschen Zusammenwirken soft langem entwöhnt gewesen, ein Mittelpunkt des Handelns, eine Cent ral-Ver- waltung, eingesetzt, und an ihre Spitze ein Mann gestellt, den unser Vaterland unter seine ersten Freiheitshelden rechnet, wenn gleich er keine Heere geführt hat. Das war der Frei- herr und Minister v on Stein. Als Deutschland unter.dem französischen Joche seufzte,, war dieser Mann unter denen, welche sich nicht beugten, sondern an dem künftigen Siege des Rechtes und der Freiheit eifrig arbeiteten; der mit seines Gei- stes überwiegender Kraft viele Andere im Glauben und Ver- trauen aufrecht hielt. Und als der Krieg gegen Rußland im Jahr 1812 ausbrach, zog er mit andern wackern Männern dem Osten zu, um den Krieg des einzelnen Volkes, dessen Tbatkraft sic kannten, zu einem europäischen Freiheikskampft zu machen.

2. Abth. 1 - S. 399

1818 - Elberfeld : Büschler
Der rheinische Bund. ^99 in ihrem rechten Sinne aufgefaöt werden, so kann das Wort nicht mehr als unwahrscheinlich gelten/ welches die öffentliche Trimme o^m .Kaiser Napo- leon in den Mund gelegt hat: ,,Da^ nemlich in 10 Jahren die Dynastie Napoleon die älteste in Europa seyn sollte." llnb wenn die Geschichte einst nach Jahrhunderten das furchrdare Schioan- ken aller Dinge und die Entwurzelung ausendjah- riger Ordnungen in unser m Zeitalter nirr ^inem Worte bezeichnen will/ io wird si. dieses Wort *) nennen / welches von seiner Erfüllung orellercht Nicht so gar weit entfernt war. Als die Theile des großen französischen Bun- desstaates wurden schon damahls außer Krankreich/ Italien, Neapel, Spanten/ Holland, Baiern, Wurlemberg, Baden und Berg, mit einer Maffe von 66 Millionen Einwohner, genannt. Zu dem Glanze und der Befestigung einer neuen Krone geyvlte auch ein Reichöabel, der, mit ihr emporgestlegen, auch rnit ihr fallen müsse. Napoleon schuf ihn dadurch, dan er zuerst ln Ita- lien und nachher in allen Landern, die seine Waf- fen erreichten, eine Anzahl von grö?er<-n urid klei- neren Reichslehen mir bedeutenden Einkünften für solche erschuf, die sich in der Treue und rn dem Diensteifer für rhn besonders auözelchnen wür- den. Tie sollten nach der E stgedult forte,den, nach E töichung des Mannssiamines aber an die Krone zuruckfallen. Dadurch sollten alle, die vor- zügliche Thatkraft auszelchnete, mit dem Kaiser gleichen Antrieb zur Behauptung der eroberten Lan- der führen. Ja der Mitte dieses veränderungsreichen Jahres traf der letzte, entscheidende Tchiag auch dre Ber- fassung des teutschen Arerches. Ihre Auflösung^ die der Thar nach schon da war, wurde nun auch durch das Worr ausgeiprochen. Am 12. Juty wurde zu Paris ein Rhein bund abgeschlossen, 9 Aus dem Munde eines Advocglen t Sohnes von Korsika.

3. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 223

1822 - Elberfeld : Büschler
_____^_________ __ *&» V2. Der Friede zu Lüneville 1801 und der Reichsdc» putationsschluß von 1803. Es blieb dem Kaiser Franz und dem deutschen Reiche keine Wah! mebr übrig, als Frieden zu schließen. Eö ging diesmahl' auch rasch, denn man legte die Bedingungen des Friedens von Camps Formio und die Verabredungen von Rastadt zum Grunde, und schon am 9. Fcbr. 1801 kam der Friede zu Lünevülle zu Stande. Frankreich be- hielt das ganze linke Rheinufer mit 4 Millionen Einwoh- ner, und um die dadurch verlierenden deutschen Fürsten zu entschädigen, wurde eine Reichsdeputation niedergesetzt, welche Alles in's Gleiche bringen sollte. Diese Versamm- lung arbeitete bis zum 10. Mai 1803, und der Schluß, der an diesem Tage zu Stande kam, und den man den R e i ch s d e p u t a ti o n 6 s ch l u ß nennt, enthielt folgende Hauptbestlmmungen: Alle geistlichen Fürstenthümer, Erzbistbümer, Bislbü- mer und Stifter aller Art, wurden aufgehoben, weil nie- mand ein erbliches Recht auf sie hatte, und mit diesen Län- dern wltrden die weltlichen Fürsten entschädigt. Blos der Churfürst von Maynz blieb als Rcichoerzkanzlcr und verlegte seinen Sif; nach Rcgensburg. Auch die 48 freien Reichsstädte, die noch übrig waren, wurden, bis auf 6, aufgehoben und den Fürsten zugetheilt. Nur Hamburg, Bremen, Lübeck, Frankfurt, Nürnberg und Augsburg blieben. Die meisten der kleineren Reichs grafen und Ritter /welche bisher Landeshoheit gehabt hatten, wur- den mittelbar gemacht, oder, wie man es nannte, mcdr. atisirt, t. h. als Unterthanen unter andere größere Für- sten gestellt, so daß sie nur einen Theil ihrer bisherigen Rechte behielten. Durch dieje Veränderungen wurden Preußen, Baicrn, Hannover, Würtembcrg, Baden, Darmstadt und andre nicht nur entschädigt, sondern zum Theil auch ansehnlich vergrößert. Dazu wurden neue Würden ausgetheilt; Wür- temberg, Hessen Kassel und Baden erhielten die Chnrwür- de; ja diese wurde sogar einem italienischen Fürsten, dem Großherzog von Toskana, zugetheilt, welcher sein italie- nisches Laild verloren und dafür das Bisthum Salzburg in Deutschland erhalten hatte. So wiukuhrlich gingen die Fremden, besonders die Franzosen, mit unserm Vaterlande .um. Alte, tausend- jährige Einrichtungen wurden über den Häufen geworfen And neue an ihre Stelle gesetzt, ohne alle Scheu, ob auch

4. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 225

1822 - Elberfeld : Büschler
_ Die Kriege England-, Oestreichs, und Rußlands. Lls »ach Süden zu, vereinigten sich am Rhein und an -er Do- nau, und drangen gegen Barern vor, wo der östreichsche General Mack mtt chem Hauptheere stand. Ein anderer Hänfen brach, ohne ^Dissen und Willen des Königs, durch die preußischen Länder in Franken, Anspach und Baireuth, iu den Rücken der Oestreichs, und der General Mack, der alle Besinnung verlor, gab sich am 17. Oct. mit seinem ganzen Heere in der Stadt Ulm gefangen. Das war ein unerhört unglücklicher Anfang des Krieges; und Napole- on wurde dadurch so zuversichtlich, daß er nun ohne Be- denken gegen die Harynsiadt Wien aufbrach, sie zum er- stenmahle einnahm, und dann den Russen entgegen nach Mähren zog. Bei Austerlitz kam es am 2.December zu einer ent- scheidenden Schlacht, welche Napoleon, um seine neue Kaiierwürde recht laut auszusprechen, in seinem Stolze die Dreikaiserschlacht genannt hat; denn ihm gegen- über waren die Kaiser Franz udd Alerander auch bei ihren Heeren. Die Russen wurden, trotz ihrer Tapferkeit, geschlagen, weil in dem französischen Heere mehr Ordnung und Schnelligkeit war, als bei ihnen. Mehrere Tausende von ihnen versanken bei dem Rückzüge in einem See, über dessen Eis sse sich retten wollten. Der Kaiser Franz war durch dieses Unglück so-gebeugt, daß er einige Wo- chen nachher schon den Frieden zu Pres bürg'schloß, um sein unglückliches Land nicht noch mehr von den Fein- den zertreten zu lassen. Es war aber ein harter Friede. Drei Millionen seiner treuen Unterthanen mußte er ver- lieren; unter andern auch die biedern Tyroler, deren Land Napoleon an Baiern gab; denn Baiernwollteernungroß machen, um es immer gegen Oestreich gebrauchen zu kön- nen. Auch Würtcmberg erhielt mehrere östreichsche Län- der iu Schwaben; und beide, Baiern und Würtcmberg, wurden sogar zu Königreichen erhoben. So wie hier neue Königreiche enstanden, so entsetzte Napoleon auf der andern Seite ein altes Königshaus von seinem Throne, indem er über den König von Neapel, der es mit Oestreich gehalten hatte, das Absetzungsurtheil aussprach und seinen Bruder Joseph zum König jenes Landes machte. Die Republik Holland ferner verwandelte er in eiu Königreich und gab es seinem Bruder Ludwig. Seinen Schwager Joachim Mir rat machte er zunr >Großherzvg von Kleve und Berg. Kleve hatte der König von Preußen, nebst dem Wspachischen Lande und «ohlr, ip G. f. Bomchuln,, 15

5. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte für Volksschulen - S. 226

1822 - Elberfeld : Büschler
226 lu.ztr. Die neuere Zeit,' von der Reformation bis jetzt. Neuschatel, in einem Vergleiche gegen Hannover abge, treten; Anspach erhielt Baiern und trat dagegen Berg ab. Das Fürstenthum Neuschatel gab Napoleon einem seiner Generale, Alernn der Berthier. So kehrte der stolze Mann die alten Ordnungen um, gleich als wenn ihm vom Schicksale die Gewalt über Kro- nen und Völker gegeben sey. 94., Das Ende der deutschen Reichsverfassung. Bald kam auch die Reihe an tz^s deutsche Reich. Bis- her hatte dasselbe doch wenigstens noch darin ein Band der Vereinigung gehabt, daß es einen Kaiser und einer» Reichstag hatte; am 12. Juli 1806 aber zerriß Napoleon auch diese letzten Bande, indem er die meisten bisherigen Reichsglieder zu einem neuen Bunde vereinigte, den er den Rheinbund nannte, und zu dessen Protector oderbr- schntzer er sich selbst auswarf. Die Hauptglieder des Bun- des waren: Barern, Würtemberg, der Chnrerzkanzler, Baden, Darmstadt, der neue Großherzog von Berg, und mehrere kleinere Fürsten. Alle diese Landesherren "erhiel- ten die unumschränkte Herrschaft oder Souveränetät über ihre Länder, und mehrere der kleineren Fürsten, dis ihnen bisher an Rechten gleich gewesen waren, wurden nun auch m ediatisirt und jenen größeren Herren, zu deren Län- dern ihre Besitzungen geschlagen wurden, unterworfen. Nun konnte der Kaiser Franz die deutsche Krone nicht »nehr auf dem Haupte behalten; denn es gab kein deutsches Reich mehr; und alle jene bisherigen Glieder desselben wa- ren nun so mit Frankreich verbunden, daß sie auf Napo- leons Wink gegen ihren bisherigen Kaiser ihre Waffen keh- ren mußten. Er legte daher am 6. August die alte, ehr- würdige Kaiserkrone Karls des Großen, 1006 Jahre, nach- dem dieser sie auf das Haupt der deutschen Könige ae- bracht hatte, nieder und erhob dagegen sein eigeueö ost- reichsches Erbreich zu einem Kaiserthum. 95. Preußens und Rußlands Krieg voll 1806—1307. Von den deutschen Fürsten standen Preußen, Sachsen, Hessen - nebst einigen kleineren, nun allein und unverei- niat da. Napoleon hatte früher die Miene angenommen, al^ könnten sic unter Preußens Schutze ebenso einen nor- dischen Bund bilden, wie die übrigen den rheinischen. Allein es war ihm nicht Ernst damit; viel mehr ging sein einziges Streben dahin, das nördliche Deutschland auch noch gänzlich herunter zu bringen. Daher börte er nicht auf, Preußen zu beleidigen, bis sich der König, noch in

6. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 194

1837 - Elberfeld : Büschler
194 Iii. Zeitr. Die neuere Zeit, von der Reformation bis jetzt. zösische General Desaix mit dem Rückhalte auf dem Schlachtfelde ein, griff die schon sehr ermüdeten Obstreicher mit frischen Kräften an, und nun half kein Widerstand mehr; sie wurden gänzlich ge- schlagen. Melas, der sich den Rückzug nach Oestreich hatte versper- ren lassen, gab in einem Waffenstillstände ganz Italien hin, um nur die Ueberbleibsel seines Heeres zu retten, und so hatte Bonaparte an diesem Einen Tage alles wiedergewonnen, was die Russen und Oest- reicher mit vielem Blute in dem vorigen ganzen Jahre erobert hatten. Der General Moreau war unterdeß in Deutschland eben so glücklich gewesen, hatte 0 Schlachten gewonnen, ganz Schwaben und Baiern eingenommen und war bis auf 20 Stunden von Wien vorgedrungen. 92. Der Friede zu Lüneville 1801 und der Neichs- deputationsschluß von 1803. Es blieb dem Kaiser Franz und dem deutschen Reiche keine Wahl mehr übrig, als Frieden zu schließen. Es ging diesmal auch rasch, denn man legte die Bedingungen des Friedens von Campo Formio und die Verabredungen von Rastadt zum Grunde, und schon am 9. Febr. 1801 kam der Friede zu Lüneville zu Stande. Frankreich behielt das ganze linke Rheinufer mit 4 Millio- nen Einwohner, und um die dadurch verlierenden deutschen Fürsten zu entschädigen, wurde eine Reichsdeputation niedergesetzt, welche Alles in's Gleiche bringen sollte. Diese Versammlung arbeitete bis zum 10. Mai 180z, und der Schluß, der an diesem Tage zu Stande kam, und den man den Reichsdeputationsschluß nennt, ent- hielt folgende Hauptbestimmungen: Alle geistlichen Fürstenthümer, Erzbisthümer, Bisthümer und Stifter des Reichs, wurden aufgehoben, weil niemand ein erbliches Recht auf sie hatte, und mit diesen Ländern wurden die weltlichen Fürsten entschädigt. Blos der Churfürst von Mainz blieb als Reichserzkanzler und verlegte seinen Sitz nach Regensburg. Auch die 48 freien Reichsstädte, die noch übrig waren, wurden, bis auf 6, aufgehoben und den Fürsten zugetheilt. Nur Ham- burg, Bremen, Lübeck, Frankfurt, Nürnberg und Augsburg blieben. Die meisten der kleinern Reichsgrafen und Ritter, welche bisher Landeshoheit gehabt hatten, wurden mittelbar gemacht, oder, wie man es nannte, mediatisirt, d. h. als Unterthanen un- ter andere größere Fürsten gestellt, so daß sie nur einen Theil ihrer bisherigen Rechte behielten. Durch diese Veränderungen wurden Preußen, Baiern, Hanno- ver, Würtemberg, Baden, Darmstadt und andere nicht nur entschä- digt, sondern zum Theil auch ansehnlich vergrößert. Dazu wurden neue Würden ausgetheilt; Würtemberg, Hessen-Kassel und Baden erhielten die Churwürde; ja diese wurde sogar einem italienischen Fürsten, dem Großherzog von Toskana, zugetheilt, welcher sein italie-

7. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 197

1837 - Elberfeld : Büschler
Preußens und Rußlands Krieg von 1806 — 1807. 197 daß es einen Kaiser und einen Reichstag hatte;'am 17. Juli 1806 aber zerriß Napoleon auch die letzten Bande, indem er die meisten bisherigen Reichsglieder zu einem neuen Bunde vereinigte, den er den Rheinbund nannte, und zu dessen Protector oder Beschützer er sich selbst aufwarf. Die Hauptglieder des Bundes waren: Baicrn, Würtemberg, der Churerzkanzler, Baden, Darmstadt, der neue Groß- herzog von Berg, und mehrere kleinere Fürsten. Alle diese Landes- herren erhielten die unumschränkte Herrschaft oder Souveränität über ihre Länder, und mehrere der kleineren Fürsten, die ihnen bisher an Rechten gleich gewesen waren, wurden nun auch mediatisirt und jenen größeren Herren, zu deren Ländern ihre Besitzungen geschlagen wurden, unterworfen. Nun konnte der Kaiser Franz die deutsche Krone nicht mehr auf dem Haupte behalten; denn es gab kein deutsches Reich mehr; und alle jene bisherigen Glieder desselben waren nun so mit Frank- reich verbunden, daß sie auf Napoleons Wink gegen ihren bisherigen Kaiser ihre Waffen kehren mußten. Er legte daher am 6. August die alte ehrwürdige Kaiserkrone Karls des Großen, 1006 Jahre, nach- dem dieser sie auf das Haupt der deutschen Könige gebracht hatte, nieder und erhob dagegen sein eigenes östreichsches Erbreich zu einem Kaiserthum. 05. Preußens und Rußlands Krieg von 1800 —180?. Von den deutschen Fürsten standen Preußen, Sachsen, Hessen, nebst einigen kleineren, nun allein und unvereinigt da. Napoleon hatte früher die Miene angenommen, als könnten sie unter Preußens Schutze eben so einen nordischen Bund bilden, wie die übrigen den rheinischen. Allein es war ihm nicht Ernst damit; vielmehr ging sein einziges Streben dahin, das nördliche Deutschland auch noch gänzlich herunter zu bringen. Daher hörte er nicht auf, Preußen zu beleidigen, bis sich der König, noch in eben diesem Jahre, entschließen mußte, dem übermüthigen Manne den Krieg anzukündigen und die Ehre seines Thrones mit dem Schwerdte zu vertheidigcn. Sachsen war verbündet; der Churfürft von Hessen wollte sich neutral halten; und der Kaiser Alexander hatte kräftige Hülfe versprochen. Das preußische Heer sammelte sich, unter dem Oberbefehl des 72jahrigen Herzogs von Braunschweig, an der Nordseite des Thüringer Waldes. Aber ein Greis konnte der jugendlichen Kraft und Schnelligkeit der französischen Anführer nicht das Gegengewicht halten. Durch schnelle Märsche hatte Napoleon die Preußen schon vor der Schlacht umgangen und von dem Rückzuge abgeschnitten; und als nun am 14. Oct. der eine Theil des Heeres bei Auerstädt und der andere bei Jena angegriffen wurde, waren sie schon durch ihre Stellung im großen Nachtheile und litten überdies Mangel an Lebensmitteln. Jum Unglück fiel auch gleich im Anfänge der Schlacht

8. Kurze Darstellung der deutschen Geschichte - S. 196

1837 - Elberfeld : Büschler
196 111. Zeitr. Die neuere Zeit, von der Reformation bis jetzt. Haufen brach, ^ohne Wissen und-Willen des Königs von Preußen, durch dessen Lander in Franken, Anspach und Baireuth, in den Rücken der Oestreicher, und der General Mack, der alle Besinnung verlor, gab sich am 17. Oct. mit seinem ganzen Heere in der Stadt Ulm gefangen. Das war ein unerhört unglücklicher Anfang des Krieges; und Napoleon wurde dadurch so zuversichtlich, daß er nun ohne Bedenken gegen die Hauptstadt Wien aufbrach, sie zum ersten- male einnahm, und dann den Russen entgegen nach Mähren zog. Bei Austerlitz kam cs am 2. December zu einer entscheiden- den Schlacht, welche Napoleon, um seine eigene Kaiserwürde recht laut auszusprechen, in seinem Stolze die Dreikaiser sch lacht ge- nannt hat; denn ihm gegenüber waren die Kaiser Franz und Alexander auch bei ihren Heeren. Die Russen wurden, trotz ihrer Tapferkeit, geschlagen, weil in dem französischen Heere mehr Ord- nung und Schnelligkeit war, als bei ihnen. Mehrere Tausende von ihnen versanken bei dem Rückzüge in einem See, über dessen Eis sie sich retten wollten. — Der Kaiser Franz war durch dieses Unglück so gebeugt, daß er einige Wochen nachher schon den Frieden zu Preß bürg schloß, um sein unglückliches Land nicht noch mehr von den Feinden zertreten zu lassen. Es war aber wiederum ein harter Friede. Drei Millionen seiner treuen Unterthanen mußte er verlie- ren; unter andern auch die biedern Tyroler, deren Land Napoleon an Baiern gab; denn Baiern wollte er nun groß machen, um es immer gegen Oestreich gebrauchen zu können. Auch Würtemberg erhielt mehrere östreichsche Lander in Schwaben; und beide, Baiern und Würtemberg, wurden sogar zu Königreichen erhoben. So wie hier neue Königreiche entstanden, so entsetzte Napo- leon auf der andern Seite ein andres Königshaus von seinem Throne, indem er über den König von Neapel, der es mit Oestreich gehal- ten hatte, das Absetzungsurtheil ausspkach und seinen Bruder Joseph zum König jenes Landes machte. Die Republik Holland ferner verwandelte er in ein König- reich und gab es seinem Bruder Ludwig. Seinen Schwager Joachim Mürat machte er zum Groß- herzog von Kleve und Berg. Kleve hatte der König von Preußen, nebst dem Anspachischen Lande und Neufchatel, in einem Vergleiche gegen Hannover abgetreten; Anspach erhielt Baiern und trat dagegen Berg ab. Das Fürstenthum Neufchatel gab Napoleon einem seiner Generale, Alexander Berthier. So kehrte der stolze Mann die alten Ordnungen um, gleich als wenn ihm vom Schicksale die Gewalt über Kronen und Völker gegeben sey. 94. Das Ende der deutschen Reichsverfassung. 1806. Bald kam auch die Reihe an das deutsche Reich. Bisher hatte dasselbe doch wenigstens noch darin ein Band der Vereinigung gehabt,
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