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1. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 40

1831 - Elberfeld : Büschler
40 7 V13. vwtvvvwfcw nvmm mivvmm © ivn\vvivuvmm»\uvw\viv>«v den Thäckgkeit. Der Kaiser schickte hin, sie wieder anzufenern. Sogleich machte die Batterie ein Lauffeuer, und schon bei den ersten Salven bemerkte man auf dem Hügel eine große Bewe- gung ; es mußte irgend eine wichtige Person bei den Alliirten getroffen seyn." — Das war also Moreau gewesen. Mit der Kaltblütigkeit eines Kriegers, der dem Tode schon oft ins Angesicht gesehen hack, ließ er sich, ohne einen Schmcrzenslant die Beine abnehmen, starb aber dennoch zu Laun in Böhmen am 2. September. Er war ein gerader und biederer Mann, der-Freiheit mit ganzer Seele ergeben, und der Kriegskunst vollkommen kundig. Er hätte verdient, die Freiwerdung Eu- ropas zu sehen. Dennoch ließ ibn die Vorsehung an dem er- sten Tage, da er auf dem Schlachtfelde des großen Krieges erschien, fallen, vielleicht, damit uns Deutschen offenbar würde: nicht mit eines Fremden noch so trefflicher Kriegskunst, nicht durch die Berechnungen der Klugheit, sondern durch das Feuer und die Kraft des treuen, kühnen, auf Gott vertrauenden, Gc- müthcö könne einzig dieser Kampf entschieden werden. Der Mangel an Zufuhr und Unterhalt, so wie die Nie- derlage des linken Flügels, wodurch die Hauptstraße nach Freiberg abgeschnitten war, bewogen die verbündeten Herr- D)er, ihr Heer nach Böhmen zurückzuführcn. Dazu kam die Rachricht, daß der General V an dämm e mit einem ausge- wählten Haufen von der andern Seite her über Pirna eilig heranziehe, um die zweite Hauptstraße gleichfalls zu versper- ren. Napoleonö Absicht war auf die Vernichtung des großen Bundesheeres gerichtet; in den unwegsamen, öden Bergklüf- ten eingesperrt, sollte es durch Hunger und Noch verderben oder sich gefangen ergeben. Und wahrlich, die Gefahr war nicht gering! Aber sein Anschlag wendete sich zu seinem eige- nen Schaden. 12. Das Treüen bei Kulm. Den 29. und 30. Augutt. Den Vandamme selbst trieb sein ungestümer, ehrgeizi- ger Sinn und die Hoffnung, sich durch eine außerordentliche Lhat den Marschallsstab zu verdienen, kühn vorwärts. Er hätte eine arge Entscheidung herbeiführen können. Aber im Eingänge des Töplitzer Th'ales stieß er am 2?. August auf den General Ost ermann mit 8000 Mann russischer Garden, einer Heldenschaar, die sich ihm wie eine undurchdringliche Mauer in der: Weg stellte. Er selbst batte 30,000 Mann der besten französischen Krieger und kämpfte den ganzen Tag gegen die 8000; aber sie wichen ihm nur eine kleine Strecke, Schritt vor Schritt, ohne zu wanken noch sich zu losen, obwohl schon nach wenigen Stunden die Hälfte von ihnen todt oder blutend

2. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 108

1831 - Elberfeld : Büschler
103 1815. kwivvmviviivivwuuviwwr m-gvmuuvmmmm im ■vvivviw 28. Napoleon gefangen und nach St. Helena geführt. Der Zug der beiden Heere gegen Paris war von nun an ein unaufhaltsamer Siegesgang, rechts das englische und links das preußische Heer. Zwar kamen ihnen Boten entgegen, die sic bereden wollten, inne zu halten, oder auch nmzmhren; denn alle Ursache des Krieges sey nun plötzlich verschwunden, . Napoleon habe 4 Tage nach der Schlacht seine Krone zum zweitenmal niedergelegt. Aber die Feldherrn achteten solcher Kunstgriffe nicht; mir raschen Schritten zogen sie der Haupt- stadt zu, und standen schon am 11. Tage nach der Schlacht vor ihren Thoren. Davonst, Grouchy, Dandamme und andere Anführer hatten wieder an 60,000 Mann gesammelt und den Montmartre gegen die Heranziehenden statzk besetzt. Zn der Stadt war ein großer Lärmen. Die Einen wollten sich erge- den, die Andern auf Leben und Tod sich vcrtheidigen; Einige wollten Ludwig Xyiii. znrnckholen, Andere riefen den unmün- digen Napoleon Ii., der in Wien war, zum neuen Kaiser aus. — Jndeß hatten die beiden Heerführer ruhig ihre Anstalten getroffen; die Engländer nahmen ihren Platz dem Montmartre gegenüber; die Preußen gewannen durch schnelle Wendung den Uebergang über die Seine, kämen dadurch an die unbe- wahrte Abendseite der Stadt, schlugen den Vandamme, der bei Jssy Hervorbrechen wollte, am 2. Juli blutig zurück, und bereiteten sich zum Sturme. Da entsank denen darinnen der Muth, und sie übergaben am 7. Juli die Stadt, nachdem Da- voust mit den übrigen Soldaten nach der Loire abgezogen war. In ernsterer und strengerer Weise, als bei dem ersten .Dortseyn, wurde die entartete Hauptstadt behandelt; sie mußte t auch den Schatz ihrer zusammengcraubten Kunstwerke heraus- " geben, der ihr einmal großmüthig geschenkt war. Und als nun auch die andern Kriegsheere Oestreichs, Deutschlands und Rußlands von Süden und Osten berangckommen waren, da war ganz Frankreich der fremden Gäste voll, die nun nicht so schnell das Land verließen. Sein wiedergekehrter Kriegsmann aber, der ibm dieses Alles angerichtet, wollte, als sein Wagestück gänzlich mißlun- gen war, wenigstens sein Leben unverletzt davon bringen. Als es ihm nicht gelang unerkannt ans einem Schiffe nach Amerika zu entkommen, gab er sich zu Rochefort den 10. Juli den Eng- ländern, die vor dem Hafen Wache hielten, gefangen. Darauf wurde er, um ihn für Europa unschädlich zu machen, weit hinaus in das große Weltmeer, wohl 800 Meilen von Europa, aus eine einsame, nnwirthbare Insel St. Helena in strenger Verwahr gebracht. Da hat er, ausgeschloffen von der freien menschlichen Ge- meinschaft, noch 6 ^)ahr lang gelebt, als ein von Gott Ge-

3. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 24

1831 - Elberfeld : Büschler
24 1813. Yyyyyyyyyyyyvyyyyvvyyyyyvyyyyyyyy E> .Yyyyyyyyyyy Yyyvyy Vyy Vyy'yyyyyyyyy/ an der jetzigen Stelle wäre nur daniz.nothwendig gewesen, wenn der gesunkene Much des Heeres auf jede Gefahr durch eine neue Schlacht chatte gehoben werden müssen; aber so stand es nicht um die Herzen der Krieger. Keines war gebeugt, und keines zitterte vor den Tyrannen. Das Herz ist noch ge- sund! so sprachen manche Verwundete, welche mit Ehren hät- ten zurücktreten können, und wollten ihren Platz in der Schlacht- reihe nicht verlassen; — und dieses Wort offenbarte die Stim- mung des ganzen Heeres. Es wurde daher der Rückzug über Borna und Alten bürg an die Elbe beschlossen und mit der größten Ruhe und Ordnung ausgcführt. Bei Meißen setzten die Preußen, bei Dresden die Russen über die Elbe, und am 8. Mai Morgens verließen der Kaiser Alexander und der König von Preußen Dresden. 6. Wie Schlacht bei Bautzen oder Gürkchen am 20. und 21. Mai 1813. An diesem selben Tage, den 8. Mai, rückte Napoleon in Dresden ein, und schickte sogleich einen Abgeordneten an den König von Sachsen, nach Prag, um ihn zur Rückkehr in seine Hauptstadt aufznfordern. Wenn er ssch dessen weigere, auch feine Festung Torgan und alle seine Truppen nicht zu Napo- leons Verfügung stellen wolle, so werde Sachsen als ein er- obertes Land behandelt werden. Zur Bedenkzeit wurden dem Könige nur zwei Stunden gestattet; und die Sorge wegen Na- poleons Drohungen, der den größten Theil seines Landes schon besetzt hatte, überwog jede andere Rücksicht. Der König wagte es nicht mehr, wie er früher gewollt, sich an Oestreich anzu- schließen, sondern er kehrte am 12. Mai nach Dresden zurück. Napoleon ließ zu seinem Einzuge einen festlichen Empfang be- reiter:, und als er nun an seiner Seite einritt und am äußer- sten Stadtthore die Abgeordneten des Stadtratheö ihrer war- teten, zeigte er ans den König und sprach: „Hier seht ihr euren Retter. Hätte er sich weniger als treuer Bundesgenosse bewährt, so würde ich Sachsen als ein bezwungenes Land be- trachtet haben. Nun sollen meine Heere nur durchhin ziehen und ich will es gegen alle Feinde beschützen." — In dem Augenblicke, da er dieses sprach, wurde die sächsische Stadt Bischoffswerda, jenseits der Elbe, nachdem die Russen sie verlassen hatten, von den Franzosen anögeplündet und an allen Ecken in Brand gesteckt. Die französischen Berichte aber logen mit frecher Stirne, es sey von den Russen geschehen. Tages vorher, den 11., war das französische Heer über die, in Eile wieder hergeftellte, Elbbrücke gegangen. Sieben Stunden lang saß Napoleon auf einer Bank der Brücke und ließ Franzosen, Italiener und die Haufen der Bundeöfürsten i ' / .

4. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 50

1831 - Elberfeld : Büschler
f)0 1813. ivviwm'ivviwuv ivnuuvtvuw ivmivwnv wtvmnm uv Dagegen redete an diesem selben Tage der Fürst Schwar- zenberg, Dberfeldherr der verbündeten Heere, so zu seinen Kriegern: „Der wichtige Augenblick des heiligen Kampfes ist erschie- nen, wackere Krieger! Die entscheidende Stunde schlägt; be- reitet euch zum Streite! Das Band, das mächtige Nationen zu einem großen Zwecke vereinigt, wird aus dem Schlachtfelde enger und fester geknüpft. Russen! Preußen! Oestreicher! Ihr kämpft für eine Sache! kämpft für die Freiheit Europa's, für die Unabhängigkeit eurer Staaten, für die Unsterblichkeit eurer Namen." „Alle für Einen! Jeder für Alle! Mit diesem erhabenen, männlichen Rufe eröffnet den beiligen Kampf! Bleibt ihm treu in der entscheidenden Stunde, und der Sieg ist Euer! 16. Die Schlacht bei Leipzig. Den 16., 18. und 19. Oktober. Das französische Heer war so um Leipzig gelagert, daß es die Stadt auf allen Seiten in der Entfernung von andert- halb Stunden vcrthcidigte; nur bei Lindenau, an der Abend- seite, von wo Napoleon keinen Hauptangriff erwartete, stand der General Bertrand mit dem vierten Heerhaufen nur eine kleine halbe Stunde von der Stadt. Zn der Nacht ließ der Fürst Schwarzenberg drei große weiße Raketen gegen den dunkeln Himmel ausstcigcn, um dem schlesischen Heere, an der andern Seite von Leipzig, das ver- abredete Zeichen zu geben; und siehe, bald darauf leuchten gegenüber im Norden vier rothe Raketen als Antwort empor, und die Herzen freuten sich der brüderlichen Zeichen. Es war ein düsterer, neblichter Tagesanbruch des 16.; aber als nun bald nach 9 Uhr, auf das Zeichen von drei Ka- nonenschüssen, der Donner des Geschützes sich erhob, und das Feuer gegen den Himmel blitzte, da theiltcn sich die Wolken; der Himmel wurde heiter, und die Sonne beschien den ganzen Tag hindurch das blutige Schlachtfeld. So schrecklich war aber des Geschützesfeuer, daß die Erde davon im wörtlichen Sinne erbebte, und daß die ältesten Krieger versicherten, ein solch entsetzliches Krachen der Schlacht noch niemals gehört zu haben. Es waren von Seiten der Franzosen in diesen Tagen zusammen wohl 600 Kanonen in ihrer grausigen Arbeit, und vou den Verbündeten gewiß 800 bis 1000. In Leipzig, wel- ches in dem Mittelpunkte solcher Zerstörung lag, hörte- man das Toben der großen Heere gegen einander, und von seinen Thürmen herab sah man das Feuer und den Rauch auf allen Seiten, aber an dem ersten Tage noch nicht die Reihen der Schlachtordnungen selbst in der Nahe.

5. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 64

1831 - Elberfeld : Büschler
64 1813. nvi\\viv»\vi\vv\vi\vnvivvi\viv\“iv\m iwimxvuvivviwmnvvvv durch Furchtsamkeit und Voreiligkeit eines Feuerwerkers, wie der französische Bericht angiebt, der dort zur Wache ausge- stellt war. Alle aber, die sich, noch auf dem Wege zu dieser Retrungsbrücke hindrängtcu, stießen einen Schrei des Entsetzens aus und zerstreuten sich nach allen Seiten, um noch einen Aus- weg zu finden. Es war keiner mehr. Viele stürzten sich aus Verzweiflung in die Elster, um hindurch zu schwimmen, allein sie kamen fast alle in dem tiefen Flusie um oder blieben in seinen sumpfigen Ufern stecken. Auch einige der Feldherrn, die noch zurück waren, sprangen mit ihren Pferden in das Wasser, um der Gefangenschaft zu entgehen; aber einer der ersten, der polnische Fürst Poniatowsky, den Napoleon vor drei Tagen zum französischen Marschall gemacht hatte, ertrank in dem Flusse; Macdonald entkam. Unter denen die gefan- gen wurden, waren Reynier, Bertrand und Lauriston. An diesem Tage verlor Napoleon noch mehr, als in den Tagen der Schlacht. Ueber 15,000 waffenfähige Krieger, die durch das Sprengen der Brücke abgeschnirten waren, wurden gefangen; an Verwundeten aber und Kranken blieben noch 25,000 der Gnade der Sieger überlassen. Der Kanonen und Wagen, die um und in der Stadt stehen geblieben, war eine unübersehbare Menge; auf der Allee allein standen 105 Ka- nonen zusammengefahren. Es sind ihrer in diesen Tagen über 300, mit tausend Wagen, erbeutet worden. Das war ein Trümmerhaufen, wie ihn die Geschichte selten aufzuweisen hat. Nach Ein Uhr zogen Nlerander und Friedrich Wilhelm mit Pem Gefolge ihrer Feldherrn, unter dem lauten Sieges- gruße ihrer tapfern Schaaren und dem Freudengeschrei der Einwohner, in die nun errettete Stadt ein. Wenige Stunden nachher kam auch der Kaiser Franz, der dritte im Bunde. Es war ein großer Augenblick, als 'sich die Dreie nun die Rechte reichen, und zu der Errettung Deutschlands und der Begründung einer neuen Ordnung in Europa Glück wünschen konnten, èie erkannten es wohl, daß dieser Sieg ein großer Wendepunkt in der Weltgeschichte, und zugleich, daß er kein Werk menschlicher Klugheit scy, sondern daß der Gott der Gerechtigkeit sich selbst in diesem Siege des Guten über das Böse dem jetzigen Geschlechte kund thue, damit es sich wieder mit ganzem Kerzen zu Ihm wende. Als am Tage zu- vor der Oberfeldherr zu ihnen herankam, die auf einem Hügel zusammen des Kampfes Ausgang erwarteten, und ihnen, nach den von allen Seiten erhaltenen Nachrichten, den Sieg der gerechten Sache verkündigte, da fielen die frommen Herrscher auf ihre Kniee nieder und dankten im stillen Gebete dem un- sichtbaren Geber so großer Wohlthat.

6. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 67

1831 - Elberfeld : Büschler
£ev Rückzug über den Rhein. 67 kvvtvvmtmi\vmu\im\\ui@vv\ mivt m wt vvuv\t\M\\ i \ v Ebenfalls war die Schweiz schon- bis zu dieser Zeit durch Schwarzenbergs linken Flügel besetz.t, das Iuragebirge über- stiegen mit) die wichtige Stadt Gens eingenommen. Das war trefflicher Gewinn. Von diesen Bergen herab, die wie eine große Festung zwischen Frankreich, Deutschland und Italien daliegen, stand dem Bundesheer der Weg nach Italien gegen den Vicekönig, so wie in das Herz von Frankreich offen. Links konnte die große Stadt Lyon am Rhone-Flnße bedroht werden und rechts, an der Aube und Seine hinab, ging ein fruchtbarer weiter Landstrich, als offene Heerstraße, nach Paris. Wie viele kühne und treffliche Thaten wären aus allen Unternehmungen des Iabres 1813 noch zu nennen, wenn einer jeden ihr Recht widerfahren sollte ! Wie viel wäre zu erzählen von dem ganzen Kriege, den der General Wallmoden an der mecklenburgischen Gränze gegen Davoust und die Dänen bestand, während der Monate, da die großen Heere in Sach- sen fochten; wie er ein größeres und geregelteres Heer durch kühnes Necken und drohende Bewegungen immer gespannt er- hielt, den eigenen Schaden verhütete, und dann plötzlich, als Davoust den General Pecheux mit 10,000 Mann über die Elbe schickte, um sich nach Magdeburg dnrchznschleichen und Napoleon in Sachsen zu verstärken, diesen Haufen am 16. September im G örde-Walde in der Lüneburger Heide ein- holte und gänzlich aufs Haupt schlug; wobei sehr tapfere Tha- tcn geschahen und auch eine Jungfrau, die lange unerkannt in den Reihen der Männer gefochten hatte, den ehrenvollen Schlachtentod starb; wie endlich, um die Zeit der Leipziger Schlacht, der General Tettenborn nur mit wenigen Reu- tern einen schnellen Zug gegen Bremen unternahm und durch kühne Ueberraschung auch diese alte, frei und deutsch gesinnte Stadt der frunden Herrschaft entriß. — Das Alles muß aber - ausführlicheren Geschichten dieser Begebenheiten überlasten blei- den , damit wir für die großen Kriegsthaten der nächsten Jahre, auf des Feindes Grund rmd Boden selbst, auch noch Raum gewinnen. 3a!*r 1814. 18. Ocr Einfall, in Frankreich. Die erste Stunde des neuen Jahres sah das furchtbar ge- schärfte Schwerdt des Krieges wiederum aufgehoben und be- reit, auf das Haupt derjenigen niederzufallen, die es lange nur gegen andere geschwungen und nicht in ihren eigenen Grän-- zen gefühlt hatten. Hätte Napoleon das französische Volk durch seine Kunst des Truges und der Täuschung nicht so in Fesseln 5 *

7. Abth. 1 - S. 264

1818 - Elberfeld : Büschler
264 Vil.ztr. vom westph. Fried, bis jetzt. 1648-1617, Schlesien und die Grafschaft Glaz, ausgenommen die Stabte Troppau und Jägerndorf und da6 schlesische Gebirge jenseits der Oppa. Dagegen bezahlte er den Engländern 1,700,000 Thaler, die pfandweise auf Schlesien geliehen waren. Fortsetzung des ö si r e i ch s ch e n Erb- folgekr reges von 1742 bis 44. — Von einem so wichtigen Feinde befreit, konnten die Oestreicher alle ihre Kräfte gegen die Franzosen und Baiern wenden; denn auch Sachsen hatte sich, Preußens Beispiele folgend, vom Kriege zurück- gezogen. Das französische Heer ftand noch in Böh- men und hatte Prag besetzt; gegen dieses ruckte der Prinz von Lothringen heran, und schloß die Stadt ein. Dre Noth in derselben stieg bald aufs Höchste; sie druckte, wie immer in solchen Fallen, am meisten die Einwohner, denn der Krieger be- mächtigt sich mit Gewalt der Vorräthe. Nachdem Alles aufgezehrt war, nachdem Tausende von Un- glücklichen das Leben verloren hatten, und die Stadt einem großen Krankenhause glich, entschloß sich der Marschall von Belleisle zu dem Äeußersien. Er nahm den Kern der noch übrigen Besatzung, etwa 14,000 Mann, zusammen, verließ in der Nacht vom 17. December 1742 die Stadt, und zog sich in bitterster Winterkälte, durch Gebirge und unwegsame, vom Schnee verschüttete, Schluch- ten, nach Eger, wo er nach 11 Tagen ankam. Aber in den 11 Tagen waren 4000 Menschen um- gekommen, außer denen, die in Prag zurückblieben und starben. Solches Ende nahm die französische Macht in Böhmen und den Kaiser Karl Vh traf kein günstigeres Schicksal. Er hatte, als die Oestreicher sich mit vereinter Kraft gegen Böhmen wendeten, auf einen Augenblick das baiersche Land wieder gewonnen, und im Herbst in feiner Haupt- stadt den Einzug gehalten; allein schon im nächsten Frühjahr mußte er sie wieder als ein Flüchtling perlassen und von Neuem fernen Sitz in Frank-

8. Abth. 1 - S. 297

1818 - Elberfeld : Büschler
Sieoerr/ahriger Krieg. 2y? ül erlegenen Feindes blosgöstellt, und der König öftere alle Warnungen seiner Heerführer nickt. Er, der nie von den Oestreickern zuerst angegriffen war, traute dem Feldmarschall Daun einen kühnen Entschluß nicht zu, und wurde zugleich durch einen Kundschafter getauscht, dey die Oestreicher erkauft und mit falschen Nachrichten an ihn zr, ruckgesenbet hatten. — Am rg. October, früh, ehe der Tag graute, wurde das preußische Heer durch den Donner des Geschützes gecheckt; die Oest- reicher hatten üch wahrend -der Nacht still an das Dorf Hochkirch geschlichen, und mir dem Schlage fenf'fielen sie über die vreufiischen Vorposten her, bemächtigten sich der großen Schanze ain Eingänge des Dorfes, richteten das Geschütz rückwärts, und schmetterten dlirch ein furchtbares Feuer alle Preus- seu nieder, welche üch in demselben sammelten. Das Blutbad war entsetzlich, weil die Krieger ge- rade in der Hauptgaffe des Dorfes, die als Sam- melplatz bestimmt war, zu Tausenden zufammen- strömten. Die Feldherren suchten die Schaaren in der Dunkelheit zu ordnen, aber vergeblich; dem tapfern Prinzen Franz von Braunschweig riß eine Ktkgel deil Kopf weg, als er eben im Begriff war, den Feind auf den Anhöhen bei Hochkirch an;ugreifen; der Feldniarschall Keith, ein tapfe- rer, im Kriege grau gewordener Feldherr, wurde von zwei Kartätschen Kugeln durchbohrt; der Prinz Aiorltz von Destau wurde schiver verivunder. Die Anführer Seid.il; und Ziethen sammelten auf dem freien Felde die Reurergeschwader und hieben tapfer auf die Oestreicher ein, allein klerne Vortheile, die sie erfochten, konnten den großen Verlust nicht wieder ersetzen; Hochkirch, das Kläger, Gepäck, ein großer Theck des Geschützes waren schon in der Feinde Gewalt. — Der anbrechende Tag ge wahrte keinen Vertheil; ein undurchdringlicher Gie- bel verhinderte den König, mit seinem Megtrischen Scharfblick hu tzage der Feinde und der Serntgen zu erkennen, und vielleicht durch eine rasche Wen- dung Gluck dfunech auf [ym* Sntr zu bungen.

9. Abth. 1 - S. 321

1818 - Elberfeld : Büschler
Siebenjähriger ^ríe#/ ^21 fchsug sie gänzlich in die Flucht. Diesel war da i letzte Treffen im siebenjährigen Kriege. Der.«ö"iq scjst.sß am 24. November einen Waffenstillstand mit Oc streich, und vertheilte seine Heere von Thürin- gen bis nach Schlesien in's Winterlager. Sein Oberst Kleist aber blieb mit 10,000 Mann noch im Felde gegen die teutschen Fürsten, brach in Franken ein, und brachte einen der Reichsfürsten nach dem andern zum Frieden. Der Herzog Ferdinand von Dra un- schwer g hatte die drei letzten Jahre des Kriege- seinen alten Ruhm in der Vertheidigung Nieder- sachsens und Westphalens trefflich behauptet. Frank- reich bot alle Kräfte auf, diese Länder doch noch zu erobern und die Ehre der Waffen zu re tren; es wurden immer neue Feldherr« geschickt, d.e Heere im Jahr 1761 sogar bis auf »Zo,ooo Mann verstärkt, denen Ferdinand nur 80,000 entgegen- zusetzen hatte; und dennoch erreichten sie nichts, als den Besitz Hessens, dessen Vertheidigung außer Ferdniands Krasren lag, aveil er von zwei Genen zrigleich, vom Niederrheine und von dem Main» her, bedroht wurde. Dagegen ließ er sich durch keine Künste noch Schrecken aus seinen Stellungen am linken Ufer der Weser und an der Dimel, rro er Niedersachsen und Westphalen zugleich deckte, verdrängen. In vielen einzelnen Gefechten zeich- neten sich seine Unterfeldherrn, der Erbprinz von Braunschweig, Spuken, K»elmansegge und Luckner aus. Am Ende des letzten Feldzu- ges koniite der Herzog sogar wieder von der V er- rheidigung zull, Angriffe übergehen; er vertrieb die Franzosen durch ein glückliches Treffen der W r l- helmsrhal, und durch ein anderes bei Lut- terberg, ans der Gegend von' Kassel, und beschloß den Feldzug deö Jahres 1702, so wie den ganzen Krieg, durch die Eroberung dieser Stadt am 1. November. Es wurde auch auf dieser Seite ein Waffenstillstand geschloffen. >'t :. T‘ * ?V' X

10. Abth. 1 - S. 17

1818 - Elberfeld : Büschler
Ausbruch der Reformation. *7 Lehrer der Theologie an her Wittenberger Univer- (U«f, öffentlich gegen die Ablgsse auf,finden« er am Allerheiligenabend 1617 an der Stiftskirche zw Wittenberg 90 Satze anschug, worin er den Ablaßhandel heftig angriff und alle Gelehrte auf. forderte, dieselben in einer öffentlichen Disputa- tion zu prüfen Eine solche öffentliche Behaup- tung gewisser Glaubenssätze wer nichts Seltenes, aber in denen Luthers herrschte ¿me so kühne Sprache und solcher Geist der Freiheit, daß ste sebr begierig i> ganz Deutschland gelesen wurden. Er 'behauptete: ,,Der Papst habe keine Gewalt, die Sünden nachzulassen, sondern nur, zu erklären, daß sie schon nachgelassen seyen; was der Papst in Ansehung derselben für Gewalt habe, eben so viel habe auch jeder Bischof und Pfarrer; wer seine Sünden wahrhaft bereue, erhalte auch Nachlaß der Strafe ohne 'Ablaß; die Schätze des Heilandes und der Kirche gehörten den Gläubigen dergestalt zw, daß ihnen der Papst kein neues Recht dazu erlheilen könne, u. s. w." Uebrigens war es damahls noch gar nicht itt seinem Sinne, des Papstes Ansehn selbst oder die alte Kirche anzu. tasten. Allein schon seine Lehre vom Ablaß mußte den heftigsten Widerspruch von Seiten Tezels und seiner Freunde, besonders der Dominikaner, er- wecken; ste schrieen ihn als einen Ketzer aus und redeten schon von Schwerdt und Scheiterhaufen. In Rom schwieg Matt, obschon die Streitig- keiten bereits 9 Monate gedauert hatten. Die Sache war dort wohl bekannt, allein der Papst Leo soll sie nur für eine Mönchszankerei angese- hen haben; und überhaupt kannte man in Rom Deutschland nicht, sondern hielt es noch immer für ein halb barbarisches Land, dessen Volk geduldig, zum Gehorchen gewöhnt, und langsames Ent- schlusses sey. Diese Nlchtkenntniß und Nichtach- tung unseres Volkes ist dem römischen Stuhle vor- derblich geworden, und hat über uns selbst unsäg- liche Verwirrung gebracht. B
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