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Extrahierte Personennamen: Freiberg Napoleonö August
103 1815.
kwivvmviviivivwuuviwwr m-gvmuuvmmmm im ■vvivviw
28. Napoleon gefangen und nach St. Helena geführt.
Der Zug der beiden Heere gegen Paris war von nun an
ein unaufhaltsamer Siegesgang, rechts das englische und links
das preußische Heer. Zwar kamen ihnen Boten entgegen, die
sic bereden wollten, inne zu halten, oder auch nmzmhren;
denn alle Ursache des Krieges sey nun plötzlich verschwunden,
. Napoleon habe 4 Tage nach der Schlacht seine Krone zum
zweitenmal niedergelegt. Aber die Feldherrn achteten solcher
Kunstgriffe nicht; mir raschen Schritten zogen sie der Haupt-
stadt zu, und standen schon am 11. Tage nach der Schlacht
vor ihren Thoren. Davonst, Grouchy, Dandamme und andere
Anführer hatten wieder an 60,000 Mann gesammelt und den
Montmartre gegen die Heranziehenden statzk besetzt. Zn der
Stadt war ein großer Lärmen. Die Einen wollten sich erge-
den, die Andern auf Leben und Tod sich vcrtheidigen; Einige
wollten Ludwig Xyiii. znrnckholen, Andere riefen den unmün-
digen Napoleon Ii., der in Wien war, zum neuen Kaiser aus.
— Jndeß hatten die beiden Heerführer ruhig ihre Anstalten
getroffen; die Engländer nahmen ihren Platz dem Montmartre
gegenüber; die Preußen gewannen durch schnelle Wendung
den Uebergang über die Seine, kämen dadurch an die unbe-
wahrte Abendseite der Stadt, schlugen den Vandamme, der
bei Jssy Hervorbrechen wollte, am 2. Juli blutig zurück, und
bereiteten sich zum Sturme. Da entsank denen darinnen der
Muth, und sie übergaben am 7. Juli die Stadt, nachdem Da-
voust mit den übrigen Soldaten nach der Loire abgezogen war.
In ernsterer und strengerer Weise, als bei dem ersten
.Dortseyn, wurde die entartete Hauptstadt behandelt; sie mußte
t auch den Schatz ihrer zusammengcraubten Kunstwerke heraus-
" geben, der ihr einmal großmüthig geschenkt war. Und als
nun auch die andern Kriegsheere Oestreichs, Deutschlands und
Rußlands von Süden und Osten berangckommen waren, da
war ganz Frankreich der fremden Gäste voll, die nun nicht so
schnell das Land verließen.
Sein wiedergekehrter Kriegsmann aber, der ibm dieses
Alles angerichtet, wollte, als sein Wagestück gänzlich mißlun-
gen war, wenigstens sein Leben unverletzt davon bringen. Als
es ihm nicht gelang unerkannt ans einem Schiffe nach Amerika zu
entkommen, gab er sich zu Rochefort den 10. Juli den Eng-
ländern, die vor dem Hafen Wache hielten, gefangen. Darauf
wurde er, um ihn für Europa unschädlich zu machen, weit
hinaus in das große Weltmeer, wohl 800 Meilen von Europa,
aus eine einsame, nnwirthbare Insel St. Helena in strenger
Verwahr gebracht.
Da hat er, ausgeschloffen von der freien menschlichen Ge-
meinschaft, noch 6 ^)ahr lang gelebt, als ein von Gott Ge-
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Helena Napoleon Grouchy Ludwig_Xyiii Ludwig Napoleon Jssy Oestreichs Helena
Extrahierte Ortsnamen: Paris Wien Deutschlands Frankreich Amerika Europa Europa
24 1813.
Yyyyyyyyyyyyvyyyyvvyyyyyvyyyyyyyy E> .Yyyyyyyyyyy Yyyvyy Vyy Vyy'yyyyyyyyy/
an der jetzigen Stelle wäre nur daniz.nothwendig gewesen, wenn
der gesunkene Much des Heeres auf jede Gefahr durch eine
neue Schlacht chatte gehoben werden müssen; aber so stand es
nicht um die Herzen der Krieger. Keines war gebeugt, und
keines zitterte vor den Tyrannen. Das Herz ist noch ge-
sund! so sprachen manche Verwundete, welche mit Ehren hät-
ten zurücktreten können, und wollten ihren Platz in der Schlacht-
reihe nicht verlassen; — und dieses Wort offenbarte die Stim-
mung des ganzen Heeres. Es wurde daher der Rückzug über
Borna und Alten bürg an die Elbe beschlossen und mit der
größten Ruhe und Ordnung ausgcführt. Bei Meißen setzten
die Preußen, bei Dresden die Russen über die Elbe, und am
8. Mai Morgens verließen der Kaiser Alexander und der
König von Preußen Dresden.
6. Wie Schlacht bei Bautzen oder Gürkchen
am 20. und 21. Mai 1813.
An diesem selben Tage, den 8. Mai, rückte Napoleon in
Dresden ein, und schickte sogleich einen Abgeordneten an den
König von Sachsen, nach Prag, um ihn zur Rückkehr in seine
Hauptstadt aufznfordern. Wenn er ssch dessen weigere, auch
feine Festung Torgan und alle seine Truppen nicht zu Napo-
leons Verfügung stellen wolle, so werde Sachsen als ein er-
obertes Land behandelt werden. Zur Bedenkzeit wurden dem
Könige nur zwei Stunden gestattet; und die Sorge wegen Na-
poleons Drohungen, der den größten Theil seines Landes schon
besetzt hatte, überwog jede andere Rücksicht. Der König wagte
es nicht mehr, wie er früher gewollt, sich an Oestreich anzu-
schließen, sondern er kehrte am 12. Mai nach Dresden zurück.
Napoleon ließ zu seinem Einzuge einen festlichen Empfang be-
reiter:, und als er nun an seiner Seite einritt und am äußer-
sten Stadtthore die Abgeordneten des Stadtratheö ihrer war-
teten, zeigte er ans den König und sprach: „Hier seht ihr
euren Retter. Hätte er sich weniger als treuer Bundesgenosse
bewährt, so würde ich Sachsen als ein bezwungenes Land be-
trachtet haben. Nun sollen meine Heere nur durchhin ziehen
und ich will es gegen alle Feinde beschützen." — In dem
Augenblicke, da er dieses sprach, wurde die sächsische Stadt
Bischoffswerda, jenseits der Elbe, nachdem die Russen
sie verlassen hatten, von den Franzosen anögeplündet und an
allen Ecken in Brand gesteckt. Die französischen Berichte aber
logen mit frecher Stirne, es sey von den Russen geschehen.
Tages vorher, den 11., war das französische Heer über
die, in Eile wieder hergeftellte, Elbbrücke gegangen. Sieben
Stunden lang saß Napoleon auf einer Bank der Brücke und
ließ Franzosen, Italiener und die Haufen der Bundeöfürsten
i ' / .
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Yyyyyyyyyyyyvyyyyvvyyyyyvyyyyyyyy_E>_.Yyyyyyyyyyy_Yyyvyy Alexander Alexander Napoleon Oestreich Napoleon Napoleon
f)0 1813.
ivviwm'ivviwuv ivnuuvtvuw ivmivwnv wtvmnm uv
Dagegen redete an diesem selben Tage der Fürst Schwar-
zenberg, Dberfeldherr der verbündeten Heere, so zu seinen
Kriegern:
„Der wichtige Augenblick des heiligen Kampfes ist erschie-
nen, wackere Krieger! Die entscheidende Stunde schlägt; be-
reitet euch zum Streite! Das Band, das mächtige Nationen
zu einem großen Zwecke vereinigt, wird aus dem Schlachtfelde
enger und fester geknüpft. Russen! Preußen! Oestreicher! Ihr
kämpft für eine Sache! kämpft für die Freiheit Europa's, für
die Unabhängigkeit eurer Staaten, für die Unsterblichkeit eurer
Namen."
„Alle für Einen! Jeder für Alle! Mit diesem erhabenen,
männlichen Rufe eröffnet den beiligen Kampf! Bleibt ihm treu
in der entscheidenden Stunde, und der Sieg ist Euer!
16. Die Schlacht bei Leipzig. Den 16., 18. und
19. Oktober.
Das französische Heer war so um Leipzig gelagert, daß
es die Stadt auf allen Seiten in der Entfernung von andert-
halb Stunden vcrthcidigte; nur bei Lindenau, an der Abend-
seite, von wo Napoleon keinen Hauptangriff erwartete, stand
der General Bertrand mit dem vierten Heerhaufen nur eine
kleine halbe Stunde von der Stadt.
Zn der Nacht ließ der Fürst Schwarzenberg drei große
weiße Raketen gegen den dunkeln Himmel ausstcigcn, um dem
schlesischen Heere, an der andern Seite von Leipzig, das ver-
abredete Zeichen zu geben; und siehe, bald darauf leuchten
gegenüber im Norden vier rothe Raketen als Antwort empor,
und die Herzen freuten sich der brüderlichen Zeichen.
Es war ein düsterer, neblichter Tagesanbruch des 16.;
aber als nun bald nach 9 Uhr, auf das Zeichen von drei Ka-
nonenschüssen, der Donner des Geschützes sich erhob, und das
Feuer gegen den Himmel blitzte, da theiltcn sich die Wolken;
der Himmel wurde heiter, und die Sonne beschien den ganzen
Tag hindurch das blutige Schlachtfeld. So schrecklich war
aber des Geschützesfeuer, daß die Erde davon im wörtlichen
Sinne erbebte, und daß die ältesten Krieger versicherten, ein
solch entsetzliches Krachen der Schlacht noch niemals gehört zu
haben. Es waren von Seiten der Franzosen in diesen Tagen
zusammen wohl 600 Kanonen in ihrer grausigen Arbeit, und
vou den Verbündeten gewiß 800 bis 1000. In Leipzig, wel-
ches in dem Mittelpunkte solcher Zerstörung lag, hörte- man
das Toben der großen Heere gegen einander, und von seinen
Thürmen herab sah man das Feuer und den Rauch auf allen
Seiten, aber an dem ersten Tage noch nicht die Reihen der
Schlachtordnungen selbst in der Nahe.
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64 1813.
nvi\\viv»\vi\vv\vi\vnvivvi\viv\“iv\m iwimxvuvivviwmnvvvv
durch Furchtsamkeit und Voreiligkeit eines Feuerwerkers, wie
der französische Bericht angiebt, der dort zur Wache ausge-
stellt war. Alle aber, die sich, noch auf dem Wege zu dieser
Retrungsbrücke hindrängtcu, stießen einen Schrei des Entsetzens
aus und zerstreuten sich nach allen Seiten, um noch einen Aus-
weg zu finden. Es war keiner mehr. Viele stürzten sich aus
Verzweiflung in die Elster, um hindurch zu schwimmen, allein
sie kamen fast alle in dem tiefen Flusie um oder blieben in
seinen sumpfigen Ufern stecken. Auch einige der Feldherrn,
die noch zurück waren, sprangen mit ihren Pferden in das
Wasser, um der Gefangenschaft zu entgehen; aber einer der
ersten, der polnische Fürst Poniatowsky, den Napoleon vor
drei Tagen zum französischen Marschall gemacht hatte, ertrank
in dem Flusse; Macdonald entkam. Unter denen die gefan-
gen wurden, waren Reynier, Bertrand und Lauriston.
An diesem Tage verlor Napoleon noch mehr, als in den
Tagen der Schlacht. Ueber 15,000 waffenfähige Krieger, die
durch das Sprengen der Brücke abgeschnirten waren, wurden
gefangen; an Verwundeten aber und Kranken blieben noch
25,000 der Gnade der Sieger überlassen. Der Kanonen und
Wagen, die um und in der Stadt stehen geblieben, war eine
unübersehbare Menge; auf der Allee allein standen 105 Ka-
nonen zusammengefahren. Es sind ihrer in diesen Tagen über
300, mit tausend Wagen, erbeutet worden. Das war ein
Trümmerhaufen, wie ihn die Geschichte selten aufzuweisen hat.
Nach Ein Uhr zogen Nlerander und Friedrich Wilhelm
mit Pem Gefolge ihrer Feldherrn, unter dem lauten Sieges-
gruße ihrer tapfern Schaaren und dem Freudengeschrei der
Einwohner, in die nun errettete Stadt ein. Wenige Stunden
nachher kam auch der Kaiser Franz, der dritte im Bunde.
Es war ein großer Augenblick, als 'sich die Dreie nun die
Rechte reichen, und zu der Errettung Deutschlands und der
Begründung einer neuen Ordnung in Europa Glück wünschen
konnten, èie erkannten es wohl, daß dieser Sieg ein großer
Wendepunkt in der Weltgeschichte, und zugleich, daß er kein
Werk menschlicher Klugheit scy, sondern daß der Gott der
Gerechtigkeit sich selbst in diesem Siege des Guten über
das Böse dem jetzigen Geschlechte kund thue, damit es sich
wieder mit ganzem Kerzen zu Ihm wende. Als am Tage zu-
vor der Oberfeldherr zu ihnen herankam, die auf einem Hügel
zusammen des Kampfes Ausgang erwarteten, und ihnen, nach
den von allen Seiten erhaltenen Nachrichten, den Sieg der
gerechten Sache verkündigte, da fielen die frommen Herrscher
auf ihre Kniee nieder und dankten im stillen Gebete dem un-
sichtbaren Geber so großer Wohlthat.
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Extrahierte Personennamen: Fürst_Poniatowsky Napoleon Macdonald Reynier Bertrand Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Franz Franz
£ev Rückzug über den Rhein. 67
kvvtvvmtmi\vmu\im\\ui@vv\ mivt m wt vvuv\t\M\\ i \ v
Ebenfalls war die Schweiz schon- bis zu dieser Zeit durch
Schwarzenbergs linken Flügel besetz.t, das Iuragebirge über-
stiegen mit) die wichtige Stadt Gens eingenommen. Das war
trefflicher Gewinn. Von diesen Bergen herab, die wie eine
große Festung zwischen Frankreich, Deutschland und Italien
daliegen, stand dem Bundesheer der Weg nach Italien gegen
den Vicekönig, so wie in das Herz von Frankreich offen.
Links konnte die große Stadt Lyon am Rhone-Flnße bedroht
werden und rechts, an der Aube und Seine hinab, ging ein
fruchtbarer weiter Landstrich, als offene Heerstraße, nach Paris.
Wie viele kühne und treffliche Thaten wären aus allen
Unternehmungen des Iabres 1813 noch zu nennen, wenn einer
jeden ihr Recht widerfahren sollte ! Wie viel wäre zu erzählen
von dem ganzen Kriege, den der General Wallmoden an
der mecklenburgischen Gränze gegen Davoust und die Dänen
bestand, während der Monate, da die großen Heere in Sach-
sen fochten; wie er ein größeres und geregelteres Heer durch
kühnes Necken und drohende Bewegungen immer gespannt er-
hielt, den eigenen Schaden verhütete, und dann plötzlich, als
Davoust den General Pecheux mit 10,000 Mann über die
Elbe schickte, um sich nach Magdeburg dnrchznschleichen und
Napoleon in Sachsen zu verstärken, diesen Haufen am 16.
September im G örde-Walde in der Lüneburger Heide ein-
holte und gänzlich aufs Haupt schlug; wobei sehr tapfere Tha-
tcn geschahen und auch eine Jungfrau, die lange unerkannt
in den Reihen der Männer gefochten hatte, den ehrenvollen
Schlachtentod starb; wie endlich, um die Zeit der Leipziger
Schlacht, der General Tettenborn nur mit wenigen Reu-
tern einen schnellen Zug gegen Bremen unternahm und durch
kühne Ueberraschung auch diese alte, frei und deutsch gesinnte
Stadt der frunden Herrschaft entriß. — Das Alles muß aber
- ausführlicheren Geschichten dieser Begebenheiten überlasten blei-
den , damit wir für die großen Kriegsthaten der nächsten
Jahre, auf des Feindes Grund rmd Boden selbst, auch noch
Raum gewinnen.
3a!*r 1814.
18. Ocr Einfall, in Frankreich.
Die erste Stunde des neuen Jahres sah das furchtbar ge-
schärfte Schwerdt des Krieges wiederum aufgehoben und be-
reit, auf das Haupt derjenigen niederzufallen, die es lange
nur gegen andere geschwungen und nicht in ihren eigenen Grän--
zen gefühlt hatten. Hätte Napoleon das französische Volk durch
seine Kunst des Truges und der Täuschung nicht so in Fesseln
5 *
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Davoust Napoleon Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Rhein Schwarzenbergs Frankreich Deutschland Italien Italien Frankreich Lyon Rhone-Flnße Paris Magdeburg Sachsen Lüneburger_Heide Frankreich
264 Vil.ztr. vom westph. Fried, bis jetzt. 1648-1617,
Schlesien und die Grafschaft Glaz, ausgenommen
die Stabte Troppau und Jägerndorf und da6
schlesische Gebirge jenseits der Oppa. Dagegen
bezahlte er den Engländern 1,700,000 Thaler, die
pfandweise auf Schlesien geliehen waren.
Fortsetzung des ö si r e i ch s ch e n Erb-
folgekr reges von 1742 bis 44. — Von
einem so wichtigen Feinde befreit, konnten die
Oestreicher alle ihre Kräfte gegen die Franzosen
und Baiern wenden; denn auch Sachsen hatte sich,
Preußens Beispiele folgend, vom Kriege zurück-
gezogen. Das französische Heer ftand noch in Böh-
men und hatte Prag besetzt; gegen dieses ruckte
der Prinz von Lothringen heran, und schloß die
Stadt ein. Dre Noth in derselben stieg bald aufs
Höchste; sie druckte, wie immer in solchen Fallen,
am meisten die Einwohner, denn der Krieger be-
mächtigt sich mit Gewalt der Vorräthe. Nachdem
Alles aufgezehrt war, nachdem Tausende von Un-
glücklichen das Leben verloren hatten, und die
Stadt einem großen Krankenhause glich, entschloß
sich der Marschall von Belleisle zu dem Äeußersien.
Er nahm den Kern der noch übrigen Besatzung,
etwa 14,000 Mann, zusammen, verließ in der
Nacht vom 17. December 1742 die Stadt, und
zog sich in bitterster Winterkälte, durch Gebirge
und unwegsame, vom Schnee verschüttete, Schluch-
ten, nach Eger, wo er nach 11 Tagen ankam.
Aber in den 11 Tagen waren 4000 Menschen um-
gekommen, außer denen, die in Prag zurückblieben
und starben. Solches Ende nahm die französische
Macht in Böhmen und den Kaiser Karl Vh
traf kein günstigeres Schicksal. Er hatte, als die
Oestreicher sich mit vereinter Kraft gegen Böhmen
wendeten, auf einen Augenblick das baiersche Land
wieder gewonnen, und im Herbst in feiner Haupt-
stadt den Einzug gehalten; allein schon im nächsten
Frühjahr mußte er sie wieder als ein Flüchtling
perlassen und von Neuem fernen Sitz in Frank-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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Extrahierte Personennamen: Karl_Vh Karl
Extrahierte Ortsnamen: Baiern Sachsen Lothringen Eger Prag
Sieoerr/ahriger Krieg.
2y?
ül erlegenen Feindes blosgöstellt, und der König
öftere alle Warnungen seiner Heerführer nickt.
Er, der nie von den Oestreickern zuerst angegriffen
war, traute dem Feldmarschall Daun einen kühnen
Entschluß nicht zu, und wurde zugleich durch einen
Kundschafter getauscht, dey die Oestreicher erkauft
und mit falschen Nachrichten an ihn zr,
ruckgesenbet hatten. — Am rg. October, früh,
ehe der Tag graute, wurde das preußische Heer
durch den Donner des Geschützes gecheckt; die Oest-
reicher hatten üch wahrend -der Nacht still an das
Dorf Hochkirch geschlichen, und mir dem Schlage
fenf'fielen sie über die vreufiischen Vorposten her,
bemächtigten sich der großen Schanze ain Eingänge
des Dorfes, richteten das Geschütz rückwärts, und
schmetterten dlirch ein furchtbares Feuer alle Preus-
seu nieder, welche üch in demselben sammelten.
Das Blutbad war entsetzlich, weil die Krieger ge-
rade in der Hauptgaffe des Dorfes, die als Sam-
melplatz bestimmt war, zu Tausenden zufammen-
strömten. Die Feldherren suchten die Schaaren
in der Dunkelheit zu ordnen, aber vergeblich; dem
tapfern Prinzen Franz von Braunschweig riß
eine Ktkgel deil Kopf weg, als er eben im Begriff
war, den Feind auf den Anhöhen bei Hochkirch
an;ugreifen; der Feldniarschall Keith, ein tapfe-
rer, im Kriege grau gewordener Feldherr, wurde
von zwei Kartätschen Kugeln durchbohrt; der Prinz
Aiorltz von Destau wurde schiver verivunder. Die
Anführer Seid.il; und Ziethen sammelten auf dem
freien Felde die Reurergeschwader und hieben tapfer
auf die Oestreicher ein, allein klerne Vortheile,
die sie erfochten, konnten den großen Verlust nicht
wieder ersetzen; Hochkirch, das Kläger, Gepäck, ein
großer Theck des Geschützes waren schon in der
Feinde Gewalt. — Der anbrechende Tag ge
wahrte keinen Vertheil; ein undurchdringlicher Gie-
bel verhinderte den König, mit seinem Megtrischen
Scharfblick hu tzage der Feinde und der Serntgen
zu erkennen, und vielleicht durch eine rasche Wen-
dung Gluck dfunech auf [ym* Sntr zu bungen.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Franz_von_Braunschweig Franz Keith
Siebenjähriger ^ríe#/ ^21
fchsug sie gänzlich in die Flucht. Diesel war da i
letzte Treffen im siebenjährigen Kriege. Der.«ö"iq
scjst.sß am 24. November einen Waffenstillstand mit
Oc streich, und vertheilte seine Heere von Thürin-
gen bis nach Schlesien in's Winterlager. Sein
Oberst Kleist aber blieb mit 10,000 Mann noch
im Felde gegen die teutschen Fürsten, brach in
Franken ein, und brachte einen der Reichsfürsten
nach dem andern zum Frieden.
Der Herzog Ferdinand von Dra un-
schwer g hatte die drei letzten Jahre des Kriege-
seinen alten Ruhm in der Vertheidigung Nieder-
sachsens und Westphalens trefflich behauptet. Frank-
reich bot alle Kräfte auf, diese Länder doch noch
zu erobern und die Ehre der Waffen zu re tren;
es wurden immer neue Feldherr« geschickt, d.e
Heere im Jahr 1761 sogar bis auf »Zo,ooo Mann
verstärkt, denen Ferdinand nur 80,000 entgegen-
zusetzen hatte; und dennoch erreichten sie nichts,
als den Besitz Hessens, dessen Vertheidigung außer
Ferdniands Krasren lag, aveil er von zwei Genen
zrigleich, vom Niederrheine und von dem Main»
her, bedroht wurde. Dagegen ließ er sich durch
keine Künste noch Schrecken aus seinen Stellungen
am linken Ufer der Weser und an der Dimel,
rro er Niedersachsen und Westphalen zugleich deckte,
verdrängen. In vielen einzelnen Gefechten zeich-
neten sich seine Unterfeldherrn, der Erbprinz von
Braunschweig, Spuken, K»elmansegge
und Luckner aus. Am Ende des letzten Feldzu-
ges koniite der Herzog sogar wieder von der V er-
rheidigung zull, Angriffe übergehen; er vertrieb die
Franzosen durch ein glückliches Treffen der W r l-
helmsrhal, und durch ein anderes bei Lut-
terberg, ans der Gegend von' Kassel, und
beschloß den Feldzug deö Jahres 1702, so wie den
ganzen Krieg, durch die Eroberung dieser Stadt
am 1. November. Es wurde auch auf dieser Seite
ein Waffenstillstand geschloffen.
>'t :. T‘ * ?V'
X
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T2: [Schiff Stadt Tag Nacht Sturm Feind Ufer Meer Land Feuer]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_von_Dra Ferdinand Ferdinand Luckner
Ausbruch der Reformation.
*7
Lehrer der Theologie an her Wittenberger Univer-
(U«f, öffentlich gegen die Ablgsse auf,finden« er
am Allerheiligenabend 1617 an der Stiftskirche
zw Wittenberg 90 Satze anschug, worin er den
Ablaßhandel heftig angriff und alle Gelehrte auf.
forderte, dieselben in einer öffentlichen Disputa-
tion zu prüfen Eine solche öffentliche Behaup-
tung gewisser Glaubenssätze wer nichts Seltenes,
aber in denen Luthers herrschte ¿me so kühne
Sprache und solcher Geist der Freiheit, daß ste sebr
begierig i> ganz Deutschland gelesen wurden. Er
'behauptete: ,,Der Papst habe keine Gewalt, die
Sünden nachzulassen, sondern nur, zu erklären,
daß sie schon nachgelassen seyen; was der Papst in
Ansehung derselben für Gewalt habe, eben so viel
habe auch jeder Bischof und Pfarrer; wer seine
Sünden wahrhaft bereue, erhalte auch Nachlaß
der Strafe ohne 'Ablaß; die Schätze des Heilandes
und der Kirche gehörten den Gläubigen dergestalt
zw, daß ihnen der Papst kein neues Recht dazu
erlheilen könne, u. s. w." Uebrigens war es
damahls noch gar nicht itt seinem Sinne, des
Papstes Ansehn selbst oder die alte Kirche anzu.
tasten. Allein schon seine Lehre vom Ablaß mußte
den heftigsten Widerspruch von Seiten Tezels und
seiner Freunde, besonders der Dominikaner, er-
wecken; ste schrieen ihn als einen Ketzer aus und
redeten schon von Schwerdt und Scheiterhaufen.
In Rom schwieg Matt, obschon die Streitig-
keiten bereits 9 Monate gedauert hatten. Die
Sache war dort wohl bekannt, allein der Papst
Leo soll sie nur für eine Mönchszankerei angese-
hen haben; und überhaupt kannte man in Rom
Deutschland nicht, sondern hielt es noch immer für
ein halb barbarisches Land, dessen Volk geduldig,
zum Gehorchen gewöhnt, und langsames Ent-
schlusses sey. Diese Nlchtkenntniß und Nichtach-
tung unseres Volkes ist dem römischen Stuhle vor-
derblich geworden, und hat über uns selbst unsäg-
liche Verwirrung gebracht.
B
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Extrahierte Personennamen: Schwerdt Leo Leo
Extrahierte Ortsnamen: Stiftskirche Wittenberg Deutschland Rom Rom
Deutschland