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1. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 16

1831 - Elberfeld : Büschler
16 1813. *v\\\vv\<\uv*\v\vv\A\ vwvw tvvivv :iwvix\\v\mmnuuiuivxvvvt/vv Mannschaft, wohl gerüstet, und in den nöthigften 5) and griffen der Waffen geübt, über den Rhein, und auch der Much und Eifer fehlten ihr nicht, ihres Kaisers Ruhm mit allen Kräften behaupten zu helfen. Die kriegerische Ehre treibt dieses Volk zu großen Anstrengungen, und es soll auch dem Feinde nicht verkleinert werden, was ihm an Ehre gebührt. Aber, wer mit ruhigem, klaren Auge die Lebhaftigkeit der Rüstungen in Frankreich und Preußen zugleich angesehen hatte, er würde dennoch einen großen Unterschied erkannt haben. In Frank- reich war nur der Diensteifer solcher geschäftig, die ihrem Herrn gefallen wollten, die von ihm Belohnung oder Tadel zu erwarten hatten. Wen sein Dienst nicht dazu verpflichtete, kümmerte sich nicht um dieses Treiben, und das Gemüth hatte keinen Tbeil daran. — Wie anders war es in Preußen! Da war cs ein ganzes Volk, welches rüstete; da war es das Al- ter und die Jugend, die mit voller Seele, ein jeder an seinem Theile, halfen. Da war nicht der Befehl eines gefürchteten Herrschers, sondern das Wort eines acliebren Königs, der nur dem allgemeinen Wunsche und Eifer seines Volkes die Richtung bestimmt hatte. Nicht um das Bild kriegerischer Ehre, mit Blut und Flammen gezeichnet, .sondern um Volkö- chre und Volköfreiheit, für Alles, was ein Volk groß, edel, und glücklich macht, galt der Kampf. Mit frommen Thranen wurde der Sieg erfleht, und wachend wie träumend schwebte er, wie die glanzende Morgenröthe eines neuen Tages, vor der Seele des Kriegers im Feldlager, so wie derer, welche iudcß die Heimath bewahrten. Auch Napoleon rief, wie Preußens König, Freiwillige aus den ersten Ständen seines Reichs auf. Er forderte 10,000 Mann berittener Ehrengarden aus allen Städten des Landes; sie sollten ans den besten Geschlechtern gewählt werden, damit sic ihm als Geißeln für die Treue seiner Städte dienten, wenn ihn ja wieder Unfälle träfen. Die jungen Leuten kamen auch, auf schönen Pferden, und mit vielem Golde an Sätteln und Kleidung; aber ihr Name ist in den großen Schlachten dieses Krieges nicht genannt worden, weil nicht, wie die freiwilligen Krieger in Deutschland, das eigene Herz sie trieb. Das französische Heer hatte in Rußland seine Nenterei und sein Gc schütz mit der Bespannung verloren, und beides war schwerer zu ersetzen, als das Fußvolk. Napoleon befahl daher eine Aushebung von 40,000 Pferden in seinem Reiche, und um die Reuter "schnell zu üben, mußte die aus 16,000 Mann alter Rcnterei bestehende, über ganz Frankreich verbrei- tete, Gensdarmcrie Anführer für die neuen Geschwader herge- bcn; für die Bedienung des Geschützes aber wurden 30,000 Mann aus den schon geübten Seesoldaten genommen. Wird hinzngcrechnct, daß Napoleon damals auch noch aus Italien 50,000 Mann an sich ziehen konnte, und daß selbst die Fürsten

2. Die deutschen Freiheits-Kriege von 1813, 1814 und 1815 - S. 54

1831 - Elberfeld : Büschler
54 - 1813. i\vi\vi\vi%vuvivvivuiv»^vi\\n\;;ivvviv\ivmivvuv\\v\vi\v\\vv»vv Aber, was Napoleon auch durch das Gefecht bei Lindenau «nd die Gefangennehmung Meerveldts mochte gewonnen haben, das hatte er an eben diesem Tage dreifach bei Möckern gegen Blücher verloren. Gerade als er seinen Sieg zu früh in Leipzig verkündigte, als die Glocken läuteten und das Herz der Seinigen sich an dem trügerischen Klange ergötzte, fuhr Blücher mit einem argen Striche durch seine voreilige Rechnung. So geschwind hatte er den alten Helden nicht auf diesen Feldern erwartet, obwohl er ihn sonst schon rasch und immer schlagfertig erprobt hatte; nun war er bald nach Mit- tag zur Stelle und ließ den Marschall Marmont mit aller Macht in Möckern durch Aork, und in Groß-und Klein- Wiederitsch durch Längeren angreifen. Die Orte waren weit aus einander, und Zacken, mit dem dritten Heerhaufen, mußte sich zwischen beide stellen, daß er zur Hülfe für Beide bereit stand. Eine große Erinnerung bezeichncte diese Felder; es waren dieselben, auf welchen einst Gustav Adolf den harten Tilly, den Zerstörer Magdeburgs, schlug. Den härtesten Kampf hatten die Preußen in und bei Mök- kern. Hier hatte der Marschall seine beste Kraft vereinigt und 50 Stück Geschütz aufgepflanzt, die in den preußischen Reihen furchtbar wütheten. Dreimal schon war das Dorf im Sturm genommen worden, und dreimal wieder verloren. Eine große Anzahl trefflicher Männer, besonders von den Anführern, wa- ren schon gefallen und hatten die Erde mit ihrem Heldenblute getränkt; es war der blutigste Tag des Krieges für die tap- fere Aorksche Heerschaar. Aber sie wankte nicht. Immer von Neuem drangen die Haufen gegen das brennende Dorf, und achteten nicht des Todes, der ihnen ans den feindlichen Feuer- schlünden entgegenblickte, und der zugleich seine schon gehaltene blutige Ernte vor ihren Augen ausbreitete. Aber ihre Zahl schmolz furchtbar zusammen und es war nur noch der letzte Rückhalt, die Brigaden Horn und Hünerbein, vorhanden. Feldherr Blücher sandte in dem bedenklichen Augenblicke an den General Sacken Befehl, zur Hülfe nach Möckern hcrbeizurük- ken; allein es war ein weiter Weg von seinem Orte bis dahin und das Gefecht war so hart aneinander, daß Aork wohl sah, cr müffe cs mit eigenen Kräften zu einem glücklichen Ende füh- ren, noch ehe die Freunde heran seyen. Daher eilte einer sei- ner Adjutanten zum General Horn, der in der freien Ebene stand und meldete ihm den Augenblick dringender Gefahr in den Dörfern. „Nun, sprach der tapfere Horn,*) so wollen >) Durch eine besondere Gunst des Schicksals war es dem General Horn Vorbehalten, an diesem Tage so wesentlich zur glücklichen Entschei- dung beizutragen, aus demselben Schlachtfelde, wo 1631 sein Na-

3. Abth. 1 - S. 177

1818 - Elberfeld : Büschler
Dreißigjähriger Krieg. 377 konnte, fortzu führen , und an hes Königs Freunde, dem Reichskanzler Älkl D^enffternst, stellte das Schicksal einen Mann in seine Stelle, welcher mit großer, klüger Gesinnung die Kräfte seiner Parrhei zusammenzuhalten wußte. Doch besaß er nicht die Milde lind freundliche Größe seines Königs; die Reichsfürsten, besonders Sachsen, ertrugen es schwer, den Geboten eines schwedischen Edelmanns Folge zu leisten, und obwohl cs ibrn gelang, die protestantischen Stände der pier obe- ren Kreise, Schwaben, Franken , Ober - und Nie- derrhern , im Frühjahr i633 zum Heilbr 0 nne>r Bunde zu vereinigen, so war doch bald an der Unentschlossenheit einiger, dem Widerwillen ande- rer, dem Mangel der Eintracht unter den Heer- führern, zu erkennen, daß des Königs Geist nicht mehr in dem Ganzen waltete. Diesen Augenblick des" Wankens hätte Wal- lensteitt, welcher Allen an Geist überlegen war, benutzen können, den Krieg zur Entscheidung zu bringen, und den Kaiser zum Sieger zu machen; — allein seme Seele war mit andern Dinge,, be- schäftigt, er dachte für sich selbst eine Herrschaft zu gewinnen. Nach der Lutzener Schlacht hielt er zuerst ein Strafgericht über fern Heer, damit die Schuld des Verlustes von ihm abgewalzr würde, und da er das Recht ubek kleben lind Tod der Sem^zen harte, ließ er zu Prag mehrere Hauptleure urid Führer öffentlich enthaupten, ge- meine Krieger henken, und mehr als fünfzig Namen abwesender Ofsiclere als ehrlos an den Galgen schlagen. Darauf stellte er neue Werbun- gen an, ersetzte sein Geschütz durch euigeschmolzene Glocken, und bald stand er so furchtbar da, als zuvor. Anstatt aber sich in das Reich zu wenden und die Schweden unter Gustav Horn und dein Herzog Bernhard von Weimar anzugrelfen, welche in den teutfchen Granze» Meister waren, zog er nach Schlesien, wo die Gegenwart eines lvlcheik Heeres nicht nörhig war, und unrethan» M

4. Abth. 1 - S. 140

1818 - Elberfeld : Büschler
‘4° Vi. Ztr. Karl V biszum wcstph.fried. 1520-1648 Niger als einer Stunde war das Schicksal Böh- mens entschieden/ Friedrichs Heer geschlafen / und alles Geschütz/ nebst 10c» Fahnen von den Feinden erobert. Friedrich selbst hatte die Schlacht nur aus der Ferne/ von den Wällen der Stadt/ mit angesehen/ und verlor mit ihrem Verluste sogleich alle Entschlossenheit. Gegen den Rath kühnerer Freunde entfloh er in der folgenden Nacht mit dem Grafen von Thurn und einigen andern aus Prag nach Schlesien; konnte sich auch hier nicht zu bleiben entschließen / um seine Freunde zu sam- meln/ sondern floh weiter/ nach Holland/ und lebte dort/ ohne Länder und ohne innern Muth/ auf Kosten fernes Schwiegervaters/ des englischen Königs. Der Kaiser aber erließ gegen ihn die Achtserklarung, wodurch ihm alle seine Länder abgesprochen wurden. Prag eraab sich sogleich; ganz Böhmen außer Pilsen/ welches Ernst von Mansfeld kühn besetzt hielt/ folgte dem Beispiel; die pfälzischen Länder wurden durch die Spanier unter Sprnola be- setzt/ und die Union löste sich/ aus Furcht vor ihrer Nähe/ 1621 ganz auf. Sie hat ein gleich unrühmliches Ende genommen/ als der schmalkal- dische Bund / und beide sind/ gleichfalls durch über- einstimmendes Schicksal/ von den Niederlanden aus zerstört worden; denn erst durch die niederlän- dischen Truppen wurde ehemals Karl V der Sieger. *) Schmerzhaft für Böhmen war die Strafe/ welche der Kaiser an dem Lande übte. Drei Mo- nate lang geschah nichts; dann/ plötzlich/ da vrele der Geflohenen zurückgekehrt waren/ wurden an Einem Tage/ und in Einer Stunde/ 48 der An- führer der protestantischen Parther gefangen ge- kommen / und nach vorgenommener Untersuchung 27 von ihne» zum Tode verurtheilt/ drei vom Herrenstande / sieben voiri Ritterstarrde, die übrigen aus den Bürgern. Das Vermögen der Hingerich- teten wurde eingezogen/ so wie auch dasjenige der *) Ein Issinf für das nördliche Teutschland/ wo seine schwache Seite sich sinder.

5. Abth. 1 - S. 179

1818 - Elberfeld : Büschler
*79 Dreißigjähriger Krieg. mit er als selbstständiger, gefürchteter Herr seine Bedingungen machen und den Lohn seiner Arbeiten als ein Recht ertrotzen könne. Viele hatte er schon gewonnen, sogar war ihm auch von den Schweden Hülfe zugesagt; aber im entscheidenden Augenblicke zögerte er; seine Sterne harten noch nicht deutlich genug geredet, lind die ihn antrechen wollten, mußten sich mit der Antwort abweisen lassen: ,,Es sey noch nicht an der Zeit." Darüber wurden ferne Anschläge verrathen. Er hatte ein blindes Vertrauen auf den Italiener Octavio Picco- lomini, seinen Waffenbruder von früher Zeit her, gesetzt, welchen er unter gleichen Sternen mit sich geboren glaubte. Aber eben dieser klagte ihn an; zog auch andere der Hauptanführer von Wallenstein ab, und einer derselben, Gallas, erhielt vom Kaiser den Befehl, Wattenstein ge- fangen zu nehmen. Er wagte es nicht mit offen- barer Gewalt, denn ein Theil des Heeres hing dem verehrten Feldherrn noch an; aber er umstellte ihn mit Verrath. Als er nach Eg er zog, um dort die Schweden zu erwarten, begleitete ihn der Obrist Buttler, ein Irländer, den Wallenstein selbst emporgehoben. Dieser hatte den geheimen Auftrag, ihn todt oder lebendig in des Kaisers Hände zu liefern; demselben gemäß ließ er ihn in der Nacht des 25. Februars 16^4 von einigen sei- ner Dragoner, unter den Hanptleuten Geraldin und Deverour, ermorden. Ais die Mörder in lein Schlafgemach drangen, sprang der Feldherr von seinem Lager auf, Hülfe zu rufen; da er aber alle Rettung unmöglich sah, entblößte er selbst seine Brust, und empfing schweigend den Todes- stoß. Schweigenb ist er aus der Welt geschieden, und daß er auch kn seinem Leben die Gedanken seiner Seele in tiefer Brust, finster und geheim- nißvoll, verschloffen, hat einen Schleier über sein Lebcn und seine großen Absichten geworfen. Er war von den unergründlichen Menschen, welche die Gewalt der menschlichen Rede nicht überwältigt,

6. Abth. 1 - S. 142

1818 - Elberfeld : Büschler
jl42 Vl. Ztr. Karl V bis zum westph.frred. 1520 - ib/jü von Lilly, immer gegen ihn im Felde zu lie- gen. Er führte es 1621 durch schnelle und kluge Marsche irre, und verheerte dabei die katholischen Stifter in Franken: Würrburg, Bamberg und Eichstädt, dann Speier, Worms und Maynz am Rheine, und endlich das schöne, blühende Elsaß. Sein Beispiel reizte mehrere. Zuerst trat der Markgraf Georg Friedrich von Baden- Durlach für die Sache des pfälzischen Hauses auf den Kampfplatz, sammelte eur schönes Heer und vereinigte sich mit Mansfeld. Er wollte nicht als teutscher Reichsfürst kriegen, damit sein, Land nicht büßen müsse, sondern als Ritter u>td Kampfer für die Sache, die ihm die gerechte schien. Da- her übergab er, ehe er iu's Feld zog, die Regie- rung seines Landes seinem Sohne. Ihm, mit Mansfeld vereinigt, war Tilly nicht gewachsen; als sie sich aber trennten, schlug dieser den Mark- grafen bei Wimpfen am 8. May 1622. Da fand Mansfeld einen neuen Helfer an dem Herzog Christian von Braun schweig, des regierenden Herzogs Bruder, der in jugend- lichem Feuer sich gleichfalls zum Kampfer für den vertriebenen Ch'.lrfürsten aufwaif. Mir einem an- sehnlichen Haufen streß er nach manchen Abenteuern zu Mansfeld, rmd nun suchten beide zum zwei« renmahle das Elsaß heim; dann wandten sie sich bald hier, bald dorthin , fielen -n Lothringen, machten sogar Paris einen Augenblick zittern, in- dem sie den Hugonotten zu Hülfe zu ziehen droh- ten , und trieben das kühne Kriegsspiel zum Schrecken aller Länder umher. Zuletzt gingen sie den Holländern gegen die Spanier zu Hülfe. Tilly hielt liideß die pfälzischen Lander besetzt, und m die,er Zeit war es, als er sich de, vortreff- lichem Heidelberger Büchersammlung bemächtigte, die -er Herzog von Barern dem Papste Gregor Xv schenkte. Sie wurde nach Rom gebracht und mit der großen vatikanischen Bibliothek vereinigt. Jetzt schien wiederum ein Augenblick gekommen

7. Abth. 1 - S. 181

1818 - Elberfeld : Büschler
Dreißigjähriger Krieg. 181 Macht in Leutschland schielt vernichtet, und dies hatte die wichtige Folge, daß Sachsen das schwe- dische Bündniß verließ. Der Churfürst Johann Georg sah schon lange mit Schmerzen die Lausitz in den Hände», der Kaiserlichen; er fürchtete, sie nie wieder zu bekommen, vielleicht noch mehr dazu zn verlieren; daher schloß er km Frühling i635 zu Prag Frieden mit dem Kaiser. Er erhielt die Lausitz zurück, bekam sogar einen Tbeil des Mag- debürgischen, und völlige Kirchenfreiheit auf vierzig Jahre. — Das evangelische Teütfchländ zürnte sehr auf den Churfürsten; allein bald folgten meh- rte Stände seinem Beispiele und verglichen sich mit dem Kaiser: Brandenburg, Meklenburg, Wei- mar, Braunschwekg-Lüneburg, und andere, und es schien fast, als werde dieser blutige Krieg sein Ende ln der. Entkräftung der Partheien finden. Denn fürchterlich lag das arme teursche Land , auf welchem sich Krieger fast aus allen europäischen Völkern herumtummelten, verwüstet da, vpn Men- schen entblößt, die Saatfelder zertreten oder un» gebaut, die Städte verödet, an hundert und aber hundert Stellen Schutthaufen Und Brandstätten, wo blühende Orte gestanden, Unsicherheit des Le- bens Und Wirkens überall, daher Verwilderung des Gemürhes und der Sitten aus Verzweiflung. Was das Schwerdt nicht gefressen, wurde durch Hunger, Elend, Seuchen verzehrt, jeder frische Lebenskeim schon im Entstehe», zerknickt; Und so unselig wüthete dieser Krieg, daß, wo auch ein abgelegener Landstrich eine Zeitlang verschont ge- blieben, das spähende Auge der Noth oder Raub- sucht ihn bald entdeckte und verwüstend heimsuchte; denn viele Gegenden waren schon so öde, daß ein Heereshaufe nicht einmahl wagte, seinen Zug da- durch zu nehmen, wie es namentlich der schwedische Heerführer Banner von der Gegend zwischen der Oder und Elbe selber schreibt. In solch allgemeiner Noth, bei der Neigung der teutschen Reichsstände zum Frieden, der Bereit- Willigkeit des Kaisers, das Restrturionsedier we-

8. Abth. 1 - S. 144

1818 - Elberfeld : Büschler
lu Vi.zrr.^avlvbiszumwestph.fried. 1520-1648 23. Krieg mit Dänemark. 1624 —1629. Die Protestanten glaubten jetzt nicht unthä- tig ihr Schicksal erwarten zu dürfen, so lange noch einige Kraft und Besonnenheit in ihnen sey. Zuerst regten sich die Stande des niedersächsischen Kreises, an besten Gränzen der furchtbare Tilly mit seinem Heere stand. Da ihre Vorstellungen um seine Zurückberufung nicht fruchteten, fin- gen sie an zu rüsten und erwählten den König Chi stk an Iv von Dänemark, als Herzog von Holstein, zum Kriegsobersten des Kreises. Er ver- sprach eine ansehnliche Hülfe, und auch England hatte eine solche zugesagt. Christian von Braun- schweig und Mansfeld erschienen wieder, und war« den Krieger mit englischem Gelbe. Bisher war der Krieg in Teutschland von ka- tholischer Seite fast einzig mit dem Heere der Lige geführt' worden; bei den größeren Anstalten der Gegner forderte diese auch vom Kaiser eine nachdrücklichere Unterstützung. Der Kaiser wünschte selbst, ein eigenes, ansehnliches Heer in's Feld zu stellen, damit nicht Alles durch das Haus Baiern allein geschehe; aber es fehlte an den nö- thigen Mitteln zu Rüstung. Da erbot sich ein Mann, welcher als Einzelner, in Mansfelds Sin- ne, den Krieg im Großen zu führen gedachte, diese Verlegenheit durch eigene Kräfte zu lösen. Albrecht von Wallenstein, eigene- lich Waldstein, war aus einem edlen, böhmi- schen Geschlecht- entsprossen, und i583 zu Prag von lutherischen Eltern geboren; später war er zur katholischen Religion übergetreten. Sein feuriger, rastloser Geist hatte ihn von Kindheit an in vielen menschlichen Verhältnissen und in den Ländern Europa's herumgetrieben, und mit Erfahrungen

9. Abth. 1 - S. 183

1818 - Elberfeld : Büschler
i83 Dreißigjähriger Krieg. zu erkämpfen strebte. Mit französischem Gelbe warb er bald ein ansehnliches Heer und ward den Kaiserlichen und Baiern ein furchtbarer Feind; di.e Rheingegenden aber wurden von nun an eben so von dem Fußtritte des Krieges niedergestampft, als vorher die der Oder, Elbe und Weser'. —- Auch die Scdn.eden hatten an dem neuen Feld» Herrn, dem Feldmarschall Banner, einen tapfern und schnellen Führer. Durch Schaaren aus Schwe- den verstärkt drang er rasch aus Pommern, wohin sich die Ueberbletbsel des Heeres nach der Nord- linger Schlacht geflüchtet hatten, gegen die Sach- sen, jetzt des Kaisers Bundesgenossen, vor, schlug sie zurück, und überzog das sächsische Land. Aber dieser Krieg bietet von nun an ein im- mer niederschlagenderes Bild dar, welchem die Er- habenheit großer Geister und eines würdigen Zweckes fehlt. Der Held, welcher Alle durch die Hoheit seiner Seele überstrahlte, der von der Be- geisterung für seinen Glauben und für den Ruhm und die Größe seines Volkes getragen wurde, ist abgeschieden; der dunkle, gehelmnisivolle, allge- waltige Mann, welcher einzig wagen konnte, dem Könige entqegenzutreten, ist gleichfalls von seinem Verhängniße hinabgezogen; die nun als die Führer der Heere auftreten, zum Thejl tapfere, unge- wöhnliche Männer, silid gleichwohl Geister des zweiten Ranges und nicht getragen von den höchsten Ideen. Der Eigennutz treibt fortan in diesem Kriege; ihm sind die wirkenden Kräfte dienstbar gewordsn, und werden dadurch, »nenn auch an sich edel, in den Kreis des Gemeinen hinabgewendet. Auch Kaiser Ferdinand 1!, welcher in die Reihe der besseren Geister der Zeit gehörte, schied aus dem großen Kampfe, ohne fein Ende gesehen zu haben; er starb, nachdem er noch die Befriedig g"ng gehabt, seinen Sohn Ferdinand auf dem Ehurfürstentage zu Reg'ensburg allgemein aner- kannt zu sehen, am i5. Februar 16^7/ im Zoten Jahre seines Alkers.

10. Abth. 1 - S. 146

1818 - Elberfeld : Büschler
146 Vi.ztr. Karl Vbkszum westph. Fried. 1620-1648 Ernst erhielt strengen Gehorsam. Schon sein An- blick flößte Ehrfurcht ein; erne lange, stolze Ge- stalt, das schwarze Haar kurz abgeschnitten, und in den feurigen, tiefen Augen ein finsterer, ge, heimnißvoller Blick. Im Herbste 1625 brach er mit dem neuen Heere durch Schwaben und Franken nach Nieder- sachsen auf. Tilly mogte sich mit einem solchen Helfer nicht vereinigen, der über ihm stehen woll- te, un'd beide führten den Krieg gesondert. Wal- lenstein , nachdem er. einen Haufen bewaffneter Bauern, die sich ihm bei Göttingen entgegen- stellen wollten, aus einander getrieben, zog sich in das Halberstadtifche und Magdeburgische, weil diese Gegenden noch picht vom Kriege ausgesogen waren. . Das Jahr 1626 fing mit ernsthafteren Waf- fenthaten an. Der Graf von Mansfeld rückte gegen Wallenstein an die Elbe, wurde zwar an der Dessauer Brücke zurückgerrieben, wandte sich aber mit kühner Entschlossenheit plötzlich nach Schlesien, um sich mit dem siechen bürg Wen Fürsten Bethlen Gabor zi! vereinigen und den Krieg mitten in die östreichschen Länder zu versetzen. Wailensiein war wider Willen gezwungen, ihm mit seinem Heere zu folgen. fftach beschwerlichen Zügen kam Mansfeld in Ungarn bei Bethlen an, fand aber keine gute Aufnahme, weil er nicht, wie jener erwartet hatte, große Geldsummen mit- brachte. Verfolgt von Wallenstein, voin Rückwege abgeschnitten, ohne Miltel, sich in dem fernen Lande zu behaupten, verkanfte er Geschütz und Heergeräth, entließ seine Krieger, und nahm mit kleinem Gefolge den Weg durch Bosnien und Dal- matien nach Venedig. Von da wollte er nach England schiffen, um dort von neuem Gold zu holen. Aber in deni Dorfe Urakowltz bei Zara überwältigte die übermenschliche Anstrengung feinen starken Körper. Als er die Annäherung des Todes suhlte, zog er seinen Kriegsrock an, gürtete seinen Degen um, und erwartete stehend, auf zwei
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