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1. Die neuere Zeit - S. 105

1855 - Koblenz : Baedeker
Krieg in Deutschland. Friede zu Preßlurg. 105 in England, welche er in Boulogne traf, und seine ferneren Gewalt- schritte in Italien, namentlich die Verwandlung der cisalpinischen Republik in ein Königreich Italien, welches er seinem Stief- sohne Eugen Beauharnais als Vicekönig gab, veranlaßten die dritte Coalition zwischen England, Rußland, Oesterreich und Schweden. 1. Der Krieg in Deutschland 1805. Von Oesterreich (wo weder die vom Erzherzoge Karl betriebene neue Heeresbildung zur Reife gelangt war, noch die vom Erzherzog Johann angeregte Idee eines großartigen Landwehrsystems Anklang gefunden hatte) wurden zwei Heere aufgestellt: das eine (120,000 M.) unter seinem vorzüglichsten Feldherrn, dem Erzherzog Karl, ging nach Italien, wo man Napoleon erwartete, das andere (80,000 M.) unter dem unfähigen Mack zog durch das mit Frankreich verbündete Baiern nach Schwaben bis zum Fuße des Schwarzwaldes. Napo- leou schickte den Massena nach Italien und wählte für sich selbst den Kriegsschauplatz in Deutschland. Nach einer Reihe einzelner Gefechte drangen die Franzosen im Rücken Mack's in Baiern ein, Mack ward in Ulm eingeschlossen und übergab in völliger Besinnungslosigkeit Festung und Heer (von 30,000 M.). Napoleon rückte nun fast ohne Widerstand in Oesterreich ein und Murat besetzte Wien, während die vereinzelten Reste der österreichischen Armee sich einen Weg zu den Russen zu bahnen suchten. Zwar vereinigten sich die Oester- reicher mit den Russen in Mähren, allein Napoleon schlug dieses vereinigte Heer in der sog. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz am Jahrestage seiner Krönung (2. Dec. 1805) so entscheidend, daß Kaiser Franz, ohne die schon auf dem Marsche begriffenen Verstär- kungen abzuwarten, in einer persönlichen Unterredung mit Napoleon in dessen Bivouac Waffenstillstand, und bald nachher (26. Dec.) den nachtheiligen Frieden zu Preßburg schloß, wonach er das vene- tianische Gebiet, welches er im Frieden zu Campo Formio erhalten hatte, an das Königreich Italien, Tirol an Baiern und seine Be- sitzungen in Schwaben an die mit Napoleon verbündeten Kurfürsten von Baiern, Würtemberg und Baden, welche auch für souverain erklärt wurden, abtrat. Baiern und Würtemberg wurden zu König- reichen erhoben. Preußen, welches dem österreichisch-russischen Bünd- nisse bedingungsweise beigetreten war und mit einer Kriegserklärung

2. Die neuere Zeit - S. 116

1855 - Koblenz : Baedeker
116 Völkerschlacht bet Leipzig. den, damit er nicht von Frankreich abgeschnitten werde, und vereinte sein Heer bei Leipzig, wo er in der großen Völkerschlacht am 16. und 18. Oct. an der Tapferkeit und zuletzt auch der Ueber- macht der Verbündeten (zu denen auch die Sachsen und Würtem- berger gegen Ende des Kampfes übergegangen waren) vergebens seine Streitkräfte erschöpfte. An dem ersten Tage der großen Völkerschlacht bei Leipzig kämpfte Napoleon gegen die Hauptmacht der Verbündeten .unter Schwarzenberg im Süden Leipzigs (bei Wachau) ohne Entscheidung, während Blücher im Norden Leipzigs (bei Möckern) über Marmont siegte; der 17. verging ohne Kampf der Hauptmassen, weil Napoleon Friedensanträge in das Hauptquartier der Verbündeten an Kaiser Franz sandte (worin er sich erbot, auf die Herrschaft über Warschau, Jllyrien und den Rheinbund zu verzichten und sich nach Abschluß eines Waffenstillstandes sofort über den Rhein zurückzuziehen). Inzwischen trafen wett über 100,000 M. Verstär- kung bei den Verbündeten ein, so daß diese am 18. Oct. Napoleon's 130,000 M. mehr als 300,000 M. entgegenstellen konnten; doch reichte ein Theil derselben hin, um in Verbindung mit dem Uebergange der Sachsen und Würtemberger die Schlacht zu entscheiden. Nach einem Verluste von mehr als 30,000 M., unter denen der Fürst Poniatowski seinen Tod in den Wellen der Elster fand, trat die geschlagene Armee (noch 100,000 M.) ihren Rückzug au und bahnte sich durch neue Kämpfe (wie bei Hanau) mit den in- zwischen auch abgefallenen Baiern (unter Wrede) und von Streif- schaaren der Kosaken stets beunruhigt, den Weg nach dem Rheine, den sie (70,000 M. am 2. Nov.) bei Mainz überschritt. Die nächsten Folgen dieses Ausganges waren: 1) die Auflösung des Rheinbundes, 2) die Auflösung des Königreichs Westphalen, so wie der Großherzogthümer Frankfurt und Berg, 3) die Räumung der noch von den Franzosen besetzten Festungen, deren Besatzungen zu Kriegsgefangenen gemacht wurden, am längsten blieb Davoust in Hamburg (bis 26. Mai 1814), 5) die Wiedereroberung Hollands durch Bülow, wo das;nach Erlösung vom Continentalsystem mehr als anderswo schmachtende Volk den Prinzen von Oranien zum sou- verainen Fürsten der Niederlande ausrief; 5) Jllyrien und das süd- liche Tirol fielen unter manchen blutigen Gefechten an Oesterreich zurück. Sogar Murat fiel von seinem Schwager Napoleon zu den Verbündeten ab und vereinigte sich mit Oesterreich gegen das Versprechen, daß er seine Staaten behalten sollte, zur Vertreibung der Franzosen aus Italien.

3. Die neuere Zeit - S. 102

1882 - Leipzig : Baedeker
102 Wiener Friede. Aufstand der Tiroler. . 41. eines Treffens bei Znaim wartete Kaiser Franz nicht ab, sondern schlo mit Napoleon Waffenstillstand, dem der Wiener Friede (14. Okt.) folgte. sterreich trat ab: Salzburg, das Jnnviertel u. s. w. an Bayern, West-galizien an das Herzogtum Warschau (Sachsen), einen kleinen Teil von Ost-galizien an Rußland, seine Besitzungen jenseit der Sau nebst dem Villacher Kreis an Napoleon, als König von Italien; aus jenem Kreise, aus Dalmatien, Jstrien, Ragusa sowie den griechischen Inseln bildete er den neuen Staat der illyrischen Provinzen als ein franzsisches Gouvernement. Noch vor dem Ausbruche dieses Krieges, im April 1809, waren die mit der bayerischen Regierung wegen Erpressungen, Einfhrung der Konskription, Entfernung der Bischfe und Klstereinziehung uu-zufriedenen Tiroler unter Anfhrung des Sandwirts" Andreas Hofer aus dem Pafseyrthale sowie des Paters Haspinger und Speckbachers fr sterreich aufgestanden. Sie hatten mit der-zweifelter Tapferkeit das Land dreimal (im April, Mai und August) von den Franzosen und Bayern befreit. Nach dem Wiener Frieden unterwarfen diese durch ihre bermacht Tirol, wo Einheit und um-sichtige Leitung der Kriegsfhrung fehlten. Hofer wurde in einer Sennhtte im Pafseyrthale aufgesprt und in Mantna erschossen (1810). Doch behielt Bayern nur ein Drittel von Tirol, dessen sdlicher Teil mit dem Knigreiche Italien, ein stlicher Teil mit Jllyrien vereinigt wurde, um so des Volkes Kraft zu brechen. Fr den abgetretenen Teil von Tirol erhielt Bayern Bayreut und Regensburg, fr den ehemaligen Kurerzkanzler zu Regensburg wurde das neue Groherzogtum Frankfurt gebildet. Verschiedene Versuche, den Nationalha der Deutschen gegen die Franzosen zu einem allgemeinen Aufstande der Nation zu entflammen (1809), scheiterten an der Furcht der Fürsten und der Erschlaffung des Volkes und gereichten denen, die sie unternahmen, nur zu eigenem Verderben. Der preuische Major von Schill, schon frher (1806) Befehlshaber einer von ihm gebildeten Frei-schar und einer der heldenmtigen Verteidiger Kolbergs, fhrte ein Husaren-regiment von etwa 600 M. aus Berlin wie zum Exercieren heraus und forderte es auf, mit ihm zur Befreiung Deutschlands auszuziehen. Da gleichzeitig die Nachrichten von Napoleons Siegen an der Donau eintrafen, fand er aus dem Zuge nirgend den erwarteten Zulauf des Volkes; er fiel mit dem grten Teile seiner Mannschaft in Stralsund, die gefangenen (11) Offiziere wurden in Wesel von den Franzosen erschossen. Auch der Herzog Friedrich Wil-Helm von Braunschweig konnte mit seiner schwarzen Legion" in Sachsen keine Erfolge erzielen, doch entkam er der Bremen nach England.

4. Die neuere Zeit - S. 97

1882 - Leipzig : Baedeker
Der Friede zu Preburg. Auflsung des deutschen Reichskrpers. . 36. 97 vereinigte Heer in der sog. Dreikaiserschlacht bei Auster litz am ersten Jahrestage seiner Krnung (2. Dez.) 1805 so entscheidend, da Kaiser Franz, ohne die schon auf dem Marsche begriffene Armee des Erzherzogs Karl abzuwarten, in einer Unterredung mit Napoleon Waffenstillstand und bald nachher den Frieden zu Preburg schlo im I. 1805 (26. Dez.). Er trat (gegen Salzburg) das vene-tianische Gebiet an das Knigreich Italien ab, Tirol nebst Vorarlberg an Bayern, seine Besitzungen in Schwaben an die Kurfrsten von Bayern, Wrttemberg und Baden. Die beiden ersteren Kurfrsten erhielten die Knigswrde; Preußen, welches dem sterreichisch-russi-sehen Bndnisse bedingungsweise beigetreten war und mit einer Kriegserklrung gedroht hatte, mute Ansbach an Bayern, das rechts-rheinische Kleve und Neufchatel an Frankreich berlassen und dafr Hannover, ohne Englands Zustimmung, annehmen. Napoleon benutzte den Sieg auch zur Ausstattung seiner Ver-wandten und seiner tchtigsten Generle mit Lndern. Weit Neapel die Landung einer russisch-englischen Macht während des Krieges nicht verhindert hatte, entsetzte Napoleon den König von Neapel, der sich nur auf Sizilien behauptete, und gab das Reich seinem ltern Bruder Josef. Sein dritter Bruder Ludwig erhielt die batavische Republik als Knigreich Holland, sein Schwager Joachim Murat Kleve und (das bayerische) Berg, der Marschall Betthier Neufchatel. Am 12. Juli 1806 erfolgte auch die Auflsung des deut-scheu Reichskrpers, indem 16 Fürsten des sdlichen und west-lichen Deutschlands: Bayern, Wrttemberg, der in Regensburg wohnende Kurerzkanzler von Mainz, die neu ernannten Groherzge von Baden, Hessen-Darmstadt und Kleve-Berg, der Herzog von Nassau u. s. w. sich vom deutschen Reiche lossagten und zu Paris den Rheinbund schlssen, zu dessen Beschtzer Napoleon sich erklrte. Die verbndeten Fürsten verpflichteten sich in einem Ver-trage mit Frankreich, an jedem Landkriege dieser Macht mit einer bestimmten Truppenzahl teil zu nehmen. Kaiser Franz Il, der schon im I. 1804, um mit Rußland und Frankreich in gleichem Range zu stehen, den erblichen Titel eines Kaisers von sterreich als Kaiser Franz I. angenommen hatte, gab den Drohungen Napoleons nach und verzichtete auf die Wrde des Reichsoberhauptes; die Reichsgerichte zu Wetzlar und Wien, die Reichsversammlung zu Regensburg lsten sich auf. 2. Der Seekrieg mit England. Infolge eines Bndnisses zwischen Spanien und Frankreich Ptz, Gevgr. u. Gesch. f. mittl. Kl. Abt. in. 7

5. Die neuere Zeit - S. 188

1872 - Coblenz : Baedeker
188 Aufstand in Tirol. §. 47. ward in einer Sennhütte im Passeyrthale von einem Verräther anfgespürt und in Mantua auf Napoleon’s Befehl erschossen (1810). Um Tirol für die Zukunft wehrlos zu machen, wurde es ge- theilt: der südliche Theil ward mit dem Königreich Italien, ein östlicher Theil (das Pusterthal) mit Illyrien vereinigt, Baiern erhielt den Rest zurück und als Entschädigung Baireuth und Regensburg. Für den Fürsten Primas (Karl von Dalberg) zu Regensburg ward dagegen das neue Grossherzogthum Frankfurt gebildet (aus Frank- furt, Fulda, Hanau, Wetzlar, Aschaffenburg) mit der Bestimmung, dass sein Nachfolger der Vicekönig von Italien, Beauharnais, sein sollte, der durch die zweite Ehe Napoleons (s. §. 48) die Aus- sicht auf den Thron Frankreichs und Italiens verloren hatte. Verschiedene Versuche, den Nationalhass der Deutschen gegen die Franzosen zu einem allgemeinen Aufstande der Nation zu ent- flammen, scheiterten an der Furcht der Fürsten und der Erschlaffung des Volkes und gereichten denen, die sie unternahmen, nur zu eigenem Verderben. Der preussische Major von Schill, Befehls- haber eines von ihm (1806) gebildeten Freicorps und einer der heldenmüthigen Vertheidiger Colbergs, führte sein Husarenregiment (von etwa 600 M.) aus Berlin wie zum Exerzieren heraus (28. April) und forderte es auf, mit ihm zur Befreiung Deutschlands auszu- ziehen , fand aber, da gleichzeitig die Nachrichten von Napoleon's Siegen an der Donau eintrafen, auf dem Zuge nirgends den erwar- teten Zulauf des Volkes; er fiel mit dem grössten Theile seiner Mannschaft in Stralsund (wo er eine Zuflucht auf der englischen Flotte finden wollte) im Gefechte mit dänischen und holländischen Truppen; die gefangenen (11) Offiziere wurden in Wesel von den Franzosen erschossen. S- S- M- Napoleon atii" «lern Gipfel seiner Macht (1810—1812). Um seine Herrschaft auch durch Hinterlassung eines leib- lichen Erben zu befestigen und seiner Dynastie durch Verbin- dung mit einem alten Regentenhause eine Art von Legitimität zu geben, schied Napoleon sich von seiner bisherigen Ge- mahlin, der edeln Josephine, und heirathete (2. April 1810) die Tochter Kaisers Franz Ii, M a r i e L o u i s e, die ihm (20. März) 1811 einen Sohn gebar, dem er den Titel eines Königs von Rom beilegte. Als sein Bruder Ludwig, weil er Holland nicht durch die rücksichtslose Ausführung der Continentalsperre zu Grunde richten wollte, zu Gunsten seines ältern Sohnes abdankte, erklärte Napoleon

6. Die neuere Zeit - S. 158

1872 - Coblenz : Baedeker
158 Erzherzog Karl gegen Jourdan und Moreau. §. 38. nach, als die Franzosen bis an den Ebro vordrangen, und erkannte nicht nur die französische Republik an, sondern trat ihr auch für die Räumung Spaniens den spanischen Antheil von St. Domingo ab. Wegen dieses scheinbar günstigen Friedens erhielt der Günstling der spanischen Königin, Godöy, den Titel des Friedensfürsten. Eine Allianz zwischen Spanien und der französischen Republik veranlasste einen Bruch mit England und in Folge dessen schwere Verluste zur See, wodurch auch der Abfall der spanischen Colonien in Amerika vorbereitet wurde. Nur im Seekriege waren die Franzosen der energischen Kriegsführung und überlegenen Taktik der Engländer nicht ge- wachsen, diese schlugen eine französische Flotte (bei Ouessant), eroberten die meisten französischen Colonien in beiden Indien (und auf kurze Zeit Corsica). 3. Fortsetzung des Krieges gegen Oesterreich, das deutsche Reich, England, Neapel und Sardinien, 1796 und 1797. Friede zu Campo Formio. Das Directorium erneuerte, um den Frieden mit Oesterreich und dem Reiche zu erzwingen, den Krieg nach Carnot’s umfas- sendem Plane mit einem dreifachen Angriffe auf Oesterreich. Im Frühjahre 1796 drangen zwei französische Heere durch Deutsch- land gegen Wien vor: die Sambre- und Maas-Armee unter Jourdan vom Niederrheine durch Franken, die Rhein-Mosel- Armee unter Moreau über den Oberrhein durch Schwaben nach Baiern, während ein drittes Heer unter Napoleon Bonaparte von Italien aus durch Tirol in Oesterreich eindringen und sich mit Moreau vereinigen sollte. Zugleich ward die Coalition wesentlich gelockert durch die Friedensliebe des englischen Ministeriums (Pitt) und den Tod der Kaiserin Katharina Ii. Der Feldzug der Franzosen in Deutschland nahm einen für sie glücklichen Anfang, indem Jourdan bis nach Franken und Moreau bis mach Schwaben vordrang. Bald aber wandte sich das Kriegsglück: der (25jährige) Erzherzog Karl (Bruder des Kaisers Franz Ii.), welcher durch Zurückweichen vor Jourdan (bis an die Grenze Böhmens) seine Streitkräfte immer mehr concentrirt und Verstärkungen aus dem Innern an sich gezogen hatte, ergriff die Offensive gegen Jourdan, ehe dieser sich mit Moreau vereinigen konnte, und schlug ihn bei Amberg in der Oberpfalz und nochmals bei Würzburg so entscheidend, dass sein in völliger Auflösung fliehendes Heer über die Lahn auf

7. Die neuere Zeit - S. 177

1872 - Coblenz : Baedeker
Schlacht hei Austerlitz. §. 43. 177 Mann) an der obern Donau, wozu noch Bernadotte aus Hanno- ver (trotz der Neutralität Preussens das Anspachische durch- ziehend) stiess. Nach einer Reihe einzelner Gefechte drangen die Franzosen im Rücken Mack’s in Baiern ein, Mack ward in Ulm eingeschlossen und übergab schon nach 4 Tagen die Festung mit den Kriegsvorräthen; seine Soldaten (23,000 M.) wurden (ohne die Offiziere) gefangen nach Frankreich geführt. Das inzwischen am Inn eingetroffene erste russische Heer (unter Kutusow) zog sich vor Napoleon, der gegen Wien vorrückte, nach Mähren zurück, wo auch bald das zweite russische Heer mit Kaiser Alexander eintraf. Murat besetzte Wien ohne Wider- stand. Die vereinigten Russen und Oesterreicher griffen das ihnen nach Mähren gefolgte französische Heer an, um Napoleon von Wien abzuschneiden und gegen Norden zu drängen, wurden aber von diesem am ersten Jahrestage seiner Krönung (2. Dec.) bei Austerlitz (in der sog. Dreikaiserschlacht) so entscheidend geschlagen, dass Kaiser Franz, ohne die schon auf dem Marsche begriffenen Verstärkungen abzuwarten, in einer persönlichen Unterredung mit Napoleon in dessen Bivouac Waffenstillstand, und bald nachher (26. Dec.) den Frieden zu Pressburg schloss. Er trat das venetianische Gebiet, soweit er es im Frie- den zu Campo Formio erhalten hatte, an das Königreich Italien ab, Tirol (nebst Vorarlberg) an Baiern und seine Besitzungen in Schwaben an die' mit Napoleon verbündeten Kurfürsten von Baiern, Württemberg und Baden, welche auch für souverain erklärt wurden. Oesterreich erhielt Salzburg (und Berchtes- gaden) als Entschädigung, aber sein Zusammenhang mit Italien und der Schweiz war zerrissen. Baiern und Württemberg wur- den zu Königreichen erhoben. Preussen, welches nach der Ver- letzung des Anspachischen Gebietes dem österreichisch-russischen Bündnisse bedingungsweise beigetreten war, musste Anspach an Baiern (welches dafür Berg abtrat), Cleve und Neufchatel an Frankreich überlassen und dafür Hannover annehmen, ohne Eng- lands Zustimmung. Nicht minder als zur Belohnung seiner Bundesgenossen be- nutzte Napoleon den Sieg zur Ausstattung seiner Verwandten und seiner wichtigsten Diener mit Ländern. Weil Neapel die Landung einer russisch-englischen Macht während des Krieges nicht verhindert hatte, entsetzte Napoleon den König von Neapel, Pütz, Grundr. f. obere Kl. Iii. 12

8. Die neuere Zeit - S. 196

1872 - Coblenz : Baedeker
196 Einrücken der Verbündeten in Frankreich. §. 50. Armee (noch 100,000 M.) ihren Rückzug an ohne rasche und energische Verfolgung Seitens der Verbündeten. Diesen Rück- zug deckten Macdonald und Joseph Poniatowsky (der Neffe des letzten polnischen Königs), welcher letztere (in Folge der vor- eiligen Zerstörung der Brücke) beim Versuche durch die Elster zu schwimmen mit vielen anderen ertrank. Napoleon warf (bei Hanau) die (schon vor der Schlacht bei Leipzig abgefallenen) sich ihm entgegenstellenden Baiern (unter Wrede) zurück und entkam, von Streifschaaren der Kosacken stets beunruhigt, (mit 70,000 Mann, am 2. Nov.) bei Mainz über den Rhein. Die nächsten Folgen dieses Ausgangs waren fast noch be- deutender, als die der russischen Katastrophe, nämlich: 1) die Auflösung des Rheinbundes; 2) die Auflösung des Königreichs Westfalen, so wie der Grossherzogthümer Frankfurt und Berg; 3) die Räumung der noch von den Franzosen besetzten Festungen, deren Besatzungen (190,000 M.) zu Kriegsgefangenen gemacht wurden; am längsten blieb Davoust in Hamburg (bis 26. Mai 1814); 4) die Wiedereroberung Hollands durch Biilow, wo das nach Erlösung vom Continentalsystem mehr als anderswo schmach- tende Volk den Prinzen von Oranien zum souverainen Fürsten der Niederlande ausrief; 5) Dänemark ward wegen seines Bünd- nisses mit Napoleon vom Kronprinzen von Schweden durch einen kurzen Winterfeldzug zur Abtretung Norwegens an Schweden (gegen Schwedisch-Pommern und Rügen) genöthigt (im Frieden zu Kiel); 6) Illyrien und das südliche Tirol fielen unter manchen blutigen Gefechten an Oesterreich zurück. Sogar Murat fiel von seinem Schwager Napoleon zu den Ver- bündeten ab und vereinigte sich mit Oesterreich gegen das Ver- sprechen, dass er seine Staaten behalten sollte, zur Vertreibung der Franzosen aus Italien. Die Schweiz aber wagte es noch nicht, das französische Joch abzuwerfen, und schloss mit Napoleon einen Neu- tralitätsvertrag, wodurch dieser die schwächste Grenze Frankreichs zu decken glaubte. Einrücken der Verbündeten in Frankreich, 1814. Als gleichzeitig Wellington an den Pyrenäen und die Verbün- deten am Rheine standen, um in Frankreich einzurücken, verlangte Napoleon, den ihm angebotenen Frieden (mit den „natürlichen Gren- zen^) verwerfend, eine neue Aushebung von 300,000 M. und ver- tagte den gesetzgebenden Körper, als dieser ihm in einer Adresse das Unglück und- die Erschöpfung des Landes in starken Zügen
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