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1. Das Mittelalter - S. 37

1857 - Koblenz : Baedeker
Krieg in Spanien. 37 woyner oes ostncyen ^Lacysens ms Innere oes srann,cyen meicyes versetzte. Ohne besondern Friedensvertrag verstanden sich die ein- zelnen Stämme der Sachsen und mit ihnen die östlichen Friesen (an der untern Ems und Weser') allmälig/?zur Annahme der christlichen oeyieeren aoer ipre ^»orrsrecyre uno rsewoynyenen. Zur Befestigung des Christenthums unter den Sachsen gründete Karl 8 Bis- thümer: Münster und Osnabrück für die nördliche Hälfte von Westphalen (das süd- liche Westphalen kam zur Erzdiöcese Cöln), Paderborn und Minden für die Engern, Bremen, Verden und Hildesheim für die Ostphalen und Halberstadt für die thü- ringischen Sachsen. e) Krieg in Spanien (778'). Als Karl nach seinem dritten Zuge gegen die Sachsen ein Maifeld zu Paderborn hielt, ward er von dem vertriebenen Statthalter von Saragossa gegen den Emir Abderrhaman I. zu Hülfe gerufen. Er drang auf zwei Seiten zu- gleich durch Septimanien (und durch Gascogne) in Spanien ein, schlug mit beiden vereinigten Heeren ein feindliches in die Flucht, erstürmte Saragossa, setzte den vertriebenen Statthalter wieder ein und war schon im Begriffe den Ebro zu überschreiten, als die Nach- richt von einem neuen Aufstande der Sachsen ihn zurückrief. Auf dem Rückzuge ward sein Heer in den Thälern von Roncesvalles von den Gascognischen Gebirgsvölkern (weil er die Festungswerke ihrer Hauptstadt Pampeluna Zerstört hatte) überfallen und zum großen Theil vernichtet (auch der Ritter Roland fiel). Das Eroberte ging meistens wieder verloren, und die Befestigung der frän- kisch-spanischen Mark zwischen den Pyrenäen und dem Ebro geschah erst durch die längere Anwesenheit von Karl's Sohne Ludwig, dem es (812) gelang, mit Emir Hakcm I. Frieden zu schließen. ä) Krieg gegen die Avaren (791—799). Als Baiern (nach der Absetzung des Herzogs Tassilo ) "auch letzten Schein , von Unabhängigkeit verloren hatte und Karl's Reich im O. an das ' der Avaren grenzte, unternahm er die gänzliche Vernichtung dieses Volkes, das über zwei Jahrhunderte die Plage des Abendlandes und Morgenlandes gewesen war. Das eroberte und verheerte Land suchte er durch deutsche Kolonisten wieder anzubauen und durch Er- richtung einer Markgrafschaft (die Ostmark) zu schützen. Während dieses Krieges versuchte Karl eine Verbindung des Rheines mit der

2. Die neuere Zeit - S. 47

1855 - Koblenz : Baedeker
Geographische Uebersicht von Europa um 1650. 47 ten, gerieth das aus allzu uugleichartigen Theileu zusammengesetzte Reich in Verfall, und die Niederlage bei Lepanto (1571) (s. S. 36) vernichtete auch die türkische Seemacht. Zweiter Zeitraum. Vom westphälischen Frieden bis zur französischen Revolution 1648—1789. 8- 14, a. Geographische Uebersicht von Europa um die Mitte des 17. Jahrhunderts. J) 1) Portugal hatte sich nach 60jähriger Abhängigkeit von Spanien (1581--1640) wieder frei gemacht. 2) Zu Spanien gehörte außerhalb der pyrenäischen Halb- insel: Neapel und Sicilen, Sardinien, Mailand, Belgien und (bis 1674) die Franche-Comto. 3) Frankreich hatte im westphälischen Frieden die definitive Abtretung von Metz, Toul, Verdun und dazu die österreichischen Be- sitzungen im Elsaß^ den Sundgau und die Festung Breisach erlangt. 4) Großbritannien und Irland bildeten (seit 1603) einen Staat. 5) Von den beiden scandinavischen Neichen hatte Schwe- den durch siegreiche Kriege gegen Dänemark, Polen, Rußland und in Deutschland bedeutende Länderstrecken (Schonen, Esthland, Lief- land, Carelien, Jugermannland, einen großen Theil von Pommern, Bremen, Verden, Wismar) gewonnen und sich dadurch auf einige Zeit zu einer Hauptmacht erhoben. 6) In Deutschland hatte das Haus Habsburg seine west- lichsten Besitzungen verloren, das Hohenzollern'sche und das Wittels- bachische Haus theilten sich in die Jülich'sche Erbschaft, und das erstere erhielt im westphälischen Frieden eine Entschädigung für das ihm nicht zugefallene Pommern, s. S. 34. 7) u. 8) Holland und die Schweiz, längst vom deutschen S. das 56. Blatt in v. Spruner's historisch-geographischem Handatlas.

3. Die neuere Zeit - S. 51

1855 - Koblenz : Baedeker
Der dritte Raubkrieg. Leopold I. 51 Während dieses Waffenstillstandes hob Lndwig das Edict von Nantes auf 1685, untersagte den Resormirten alle Ausübung ihrer Religion und befahl ihre Kirchen zu zerstören. Obgleich die Auswanderung der Protestanten verboten und die Grenze besetzt war, so entkamen doch viele nach protestantischen Ländern und verpflanzten dorthin ihre Industrie. Dritter Raubkrieg (1688—1697). Als die kaiserlichen Feldherren die Türken aus Ungarn vertrieben hatten und selbst die türkische Hauptfestung Belgrad genommen war, bewog Louvois, um sich unentbehrlich zu machen, den König Ludwig Xiv. zum Bruche des Waffenstillstandes. Der Krieg begann mit einer schrecklichen Mordbrennerei in der Pfalz, welche, nachdem die Einwohner lauge die übermüthigsten Forderungen der Franzosen befriedigt hatten, zur völligen Wüste umgeschaffen wurde; die Reichsstädte Speier und Worms und viele andere Orte sanken in Asche (1689); die Ein- wohner wurden mit kaltblütiger Unmenschlichkeit ausgeplündert und mißhandelt, nicht einmal die Flucht war gestattet, außer auf fran- zösisches Gebiet. Da um dieselbe Zeit Wilhelm von Oranien den englischen Thron bestiegen hatte, und der von ihm vertriebene Jacob Ii. in Frankreich Schutz fand, so trat auch England und Holland zum Bunde gegen Frankreich. Der Seekrieg endete mit der Niederlage der Franzosen (beim Vorgebirge la Hogue); desto glorreicher war der Landkrieg in den Niederlanden durch drei glänzende Siege Lu- xembourg's. Aber die Erschöpfung der Finanzen und die Entwürfe auf die spanische Monarchie bei dem nahen Tode des kinderlosen Karl Ii. einerseits, das Mißtrauen unter den Verbündeten anderer- seits beschleunigte den Frieden zu Ryswick, eiuem Dorfe bei Haag (1697), worin Deutschland Straßburg und alles auf ähnliche Weise im Elsaß Reunirte verlor; Spanien erhielt das Meiste zurück, weil Ludwig in Kurzem die ganze Monarchie auf friedlichem Wege zu gewinnen dachte. Den spanischen Erbfolgekrieg s. §. 19. §• 15. Deutschland bis zum spanischen Erbfolgckriege. Auf Ferdinand Iii. folgte sein jüngster Sohn, Leopold I. 1657 — 1705, bisher König von Ungarn und Böhmen, welcher sich in einer Wahl- capitulation mehrere neue Beschränkungen der kaiserlichen Gewalt ge-

4. Die neuere Zeit - S. 15

1855 - Koblenz : Baedeker
Eintheilung Deutschlands in zehn Kreise. 15 die Handhabung des Landfriedens zu überwachen und die Urtheile des Kammergerichts zu vollziehen. Von den 10 Kreisen umfaßte 1) der österreichische, der größte von allen, Oesterreich, Steiermark, Kärn- then, Krain, Tirol und die habsburgischen Besitzungen am Oberrhein und in Schwaben (Vorderösterreich). 2) der baierische: das Herzogthum Baicrn, die Oberpfalz, das Fürstenthum Neuburg, das Erzstift Salzburg u. s. w.; 3) der schwäbische: das Herzogthum Würtemberg, die Markgrafschaft Baden, die Grafschaft Hohenzollern, die Grafschaft Fürstenberg, das Bisthum Augsburg u. s. w. — im Ganzen 98 geistliche und weltliche Stände. 4) der fränkische: die brandenburgischen Markgrafschaften Culmbach (Bai- reuth) und Onolzbach (Anspach), Mergentheim als Mittelpunkt des deutschen Or- dens seit der Säcularisation Preußens, die Bisthümer Bamberg, Würzburg und Eichstädt, die Reichsstadt Nürnberg u. s. w.; 5) der oberrheinische Kreis war durch die Länder des kurrheinischen un- terbrochen und daher sehr zerstückelt; seine beiden Hauptmassen waren die Lothrin- gischen Lande und Hessen (seit 1619 nur noch in Darmstadt und Kassel getheilt); 6) der kurrheinische oder niederrheinische enthielt die 3 geistlicben Kur- fürstenthümer Mainz, Trier und Köln, so wie einen Thcil der kurpfälzischen Lande, die in 3, später in 4 Kreise vertheilt waren; 7) der burgundische, welcher schon 1556 an die spanische Linie des Hauses Habsburg und dadurch aus dem engern Reichsverbande kam, umfaßte Holland, Belgien (jedoch mit Ausnahme des Bisthums Lüttich) und einen Theil des jetzigen nördlichen Frankreichs; 8) der westphälische Kreis zwischen Maas und Weser umfaßte die Herzog- thümer Cleve, Jülich, Berg, die Grafschaft Mark, 6 Bisthümer (Lüttich, Münster, Paderborn, Minden, Verden, Osnabrück), ferner Ostfriesland, Oldenburg, die Reichsstädte Köln, Aachen, Dortmund u. s. w. 9) der niedersächsische enthielt die Erzbisthümer Magdeburg und Bremen, die Bisthümer Halberstadt, Hildesheim und Lübeck, die Herzogthümer Braun- schweig und Lüneburg, Sachsen-Lauenburg, Holstein, Mecklenburg, 6 Reichs- städte u. s. w. 10) der obersächsische: die 2 Kurfürstenthümer Sachsen und Brandenburg, die beiden Pommerschen Herzogthümer (Stettin und Wolgast), die Fürstenthümer Anhalt, die Landgrafschaft Thüringen u. s. w. Diese 10 Reichskreise enthielten über drittehalbhundert Kreis- stände, wovon jedoch die kleineren nur curienweise stimmten, so daß i) Zur Erläuterung dieser Darstellung kann die von mir herausgcgebene Karte von Deutschland nach seiner Eintheilung in zehn Kreise dienen (Coblenz, bei Bädeker).

5. Die neuere Zeit - S. 32

1855 - Koblenz : Baedeker
32 Wcstphälischer Friede. Lech zurückziehen. Der schwedische General Königsmark trennte sich von dem Hauptheere, zog nach Böhmen und hatte schon die sog. kleine Seite von Prag genommen, als nach fünfjährigen Unterhand- lungen der durch die immer gesteigerten Forderungen der Fremden verzögerte E. westphälische Friede, abgeschlossen zu Münster (zwischen Deutschland und Frankreich) und Osnabrück (zwischen den Schweden und Protestanten einerseits, dem Kaiser und den Katholiken andererseits) 1648 (24. Octbr.), dem Kriege ein Ende machte. Friedensbed ingungen: 3) Kirchliche Gegenstände. Der Pasiauer Vertrag und der Augsburger Religionsfriede wurden bestätigt und auch ans die Calvinisten oder „Reformirten" ausgedehnt; als Normaljahr für die Beibehaltung der eingezogenen geistlichen Güter (so wie für das jus reformandi der Landesherren in Deutschland) wurde das Jahr 1524 angenommen; in allen Reichsverhältnissen sollten beide Reli- gionstheile einander gleich stehen. b) Politische Gegenstände. An Entschädigungen erhielt 1) Frankreich die österreichischen Besitzungen im Elsaß, die Bestäti- gung der Hoheit über die (schon seit 1552 besetzten) Bisthümer und Städte Metz, Toul und Verdun; 2) Schweden: Vorpommern nebst Rügen, einen Theil Hinterpommerns, Wismar, und als welt- liche Herzogthümer die säcnlarisirten Gebiete von Bremen und Ver- den, Alles jedoch unter deutscher Lehnshoheit, und 5 Millionen Thaler Kriegskosten; 3) Brandenburg erhielt den östlichen Theil Hinterpommerns und zur Entschädigung für den ihm (zufolge eines Erbvertrages) zukommenden übrigen Theil Pommerns die säculari- sirten Stifter: Magdeburg, Halberstadt, Minden und Camin, als vier weltliche Fürstenthüiner; 4) Mecklenburg für den Verlust Wis- mars die Bisthümer Schwerin und Ratzeburg als Fürstenthümer. 5) Baiern behielt die Oberpfalz nebst der Kurwürde, mußte aber die Unterpfalz an den Sohn des geächteten Friedrich V. zurück- geben, und für diesen wurde eine achte Kurwürde errichtet. Für alle übrige seit Anfang des Krieges und in Folge desselben verlorne unbewegliche Güter und Rechte ward eine allgemeine Herstellung verfügt. Die schon längst bestehende Unabhängigkeit der Schweiz

6. Die neuere Zeit - S. 50

1855 - Koblenz : Baedeker
50 Die Reunionen. Der dritte Raubkrieg. gegen die Uebermacht des Prinzen von Dramen ohne Entscheidung, das dritte (unter Turenne) verhinderte in diesem und dem folgenden I. durch meist siegreiche Kämpfe bald auf der rechten, bald auf der linken Seite des Dberrheins die Eroberung des Elsasses durch den kaiserlichen Feldherren Montecucnli und den Knrfürsten von Bran- denburg, bis Turenne bei dem Dorfe Sasbach beim Recognosciren durch eine Kanonenkugel getödtet wurde. Zugleich gelang es Lud- wig, seinen thätigsten Gegner von der fernern Theilnahme am Kriege gegen Frankreich abzuhalten, indem er die Schweden zu einem Ein- falle in Brandenburg bewog; der Kurfürst wurde dadurch genöthigt mit seinem Heere in sein eigenes Land zurückzukehren, aber die Schweden wurden bei Fehrbellin 1675 geschlagen und verloren sogar Vorpommern. In den beiden letzten Jahren wurde der Krieg noch in den spanischen Niederlanden mit geringem Erfolge fortgesetzt und gleichzeitig Friedensunterhandlnngen zu Nimwegen angeknüpft, bei welchen Ludwig Xiv. die kluge Politik befolgte, mit jedem Gegner besonders Frieden zu schließen, so daß die Allianz gegen ihn immer mehr abnahm und die Znrückbleibenden sich inimer härtere Bedingungen gefallen lassen mußten. So verlor Holland, welches zuerst den Frieden abschloß, nichts, Spanien aber 14 zum Th eil feste Plätze in den Niederlanden und die Franche-Comte, die nun vom deutschen Reiche (wozu sie als Bestandtheil des burgundischen Kreises gehört hatte) getrennt wurde. Der Kurfürst von Brandenburg, jetzt von seinen Bundesgenossen verfassen, mußte den Schweden im Frie- den zu St. Germain en Laye (1679) den größten Theil seiner Eroberungen zurückgeben. Die Reunionen 1680—84. Nachdem Ludwig durch einen 8jährigen siegreichen Krieg nicht allein sein Reich erweitert, sondern auch die Stellung den übrigen Mächten gegenüber erkämpft hatte, welche er seit deni Anfang seiner Selbstregierung erstrebte, fand er ein Mittel, auch im Frieden zu erobern, indem er drei Gerichtshöfe unter dem Namen Reunionskammern (zu Metz, Breisach und Be- sannen) einsetzte, um zu untersuchen, was jemals zu den ihm in den vier letzten Friedensschlüssen abgetretenen Ländern und Plätzen gehört hätte. Dieses zog er sogleich ein, besetzte auch die Festungen Straß- burg und Luxemburg, und bot dem Kaiser einen Waffenstillstand (auf 20 I.) an, den dieser (für das Reich und für den König von Spanien) annahm, um den inzwischen ausgebrochenen Krieg mit den Türken fortsetzen zu können s. S. 53.

7. Die neuere Zeit - S. 111

1855 - Koblenz : Baedeker
Krieg Oesterreichs gegen Napoleon. Hofer. 111 Karl entgegen und erlitt nach zweitägigem Kampfe bei den unweit der Donau liegenden Dörfern Aspern und Esling (21. und 22. Mai) die erste Niederlage. Nachdem er sich darauf mit der unter Eugen Beauharnais herbeigekommenen italienischen Armee ver- einigt hatte, ging er zum zweiten Male über die Donau und erfocht iu der zweitägigen, überaus blutigen Schlacht bei Wagram (5. u. 6. Juli) einen entscheidenden Sieg über den Erzherzog Karl, den er nach Mähren verfolgte. Hier (bei Znaim) hatte ein neues Tref- fen angefangen und der Sieg begann eben sich den Franzosen zuzu- neigen, als Fürst Lichtenstein, vom Kaiser Franz mit dem Abschluß eines Waffenstillstandes Beauftragt, anlangte. Diesem folgte der sog. Wiener Friede (zu Schöubrunn 14. Oct. unterzeichnet); Oester- reich verlor 2000 □ M. mit 31/2 Mill. Menschen, indem es abtrat: Salzburg und mehrere benachbarte Länderstriche an Baiern, West- galizien an das Herzogthum Warschau, einen District von Ostgali- zien an Rußland, seine Besitzungen jenseits der San (nebst dem Villacher Krecs) an Napoleon, als König von Italien, aus welchem dieser nebst (dem vom Königreiche Italien getrennten) Dalmatien Istrien, Ragusa und den (von Rußland 1807 ihm überlassenen) griechischen Inseln den neuen Staat der sieben illyrischen Provinzen (Kram, Kärnthen, Istrien, Dalmatien, Ragusa, Civil- croatien und Militaircroatien) als ein französisches Gouvernement bildete. Noch vor dem Ausbruche dieses Krieges, im April 1809, wa- ren die mit der baierischen Regierung (wegen Erpressungen, Con- scriptionen und Klöstereinziehung) mißvergnügten Tiroler unter An- führung des Sandwirths Andreas Hofer (und Speckbacher's) für ihren alten Herrn, Oesterreich, aufgestanden, und hatten mit verzweifelter Tapferkeit das Land dreimal (im April, Mai und August) von den Franzosen und Baiern befreit, die aber nach dem Frieden zu Wien mit ihrer ganzen Macht Tirol, wo Einheit und umsichtige Leitung der Kriegsführung fehlten, wieder unterwarfen; Hofer ward in einer Alpenhütte im Passeyerthale aufgespürt und in Mantua gegen den Ausspruch des Kriegsgerichts auf Napoleon's Befehl erschossen. Doch behielt Baiern nur ein Drittheil von Tirol, dessen südlicher Theil mit dem Königreiche Italien, ein östlicher Di- strict mit Jllyrien vereinigt wurde, um so des Volkes Kraft zu zertheilen.

8. Die neuere Zeit - S. 120

1855 - Koblenz : Baedeker
120 Die heilige Allianz. Der zweite Pariser Friede. Quatrebras vorrückte, inundas Heranziehen Wellington's zum Bei- stände für Blücher zu verhindern, und hier unentschieden kämpfte (Herzog Wilhelm vor: Braunschweig fiel). Die Preußen, anstatt sich nach Namur zurückzuziehen, wie Napoleorl erwartete, suchten über Wavre die Vereinigung mit Wellington zu erreichen. Napo- leon sandte ihnen zu spät seinen Feldherrn Grouchy nach und warf sich mit seiner Hauptmacht auf Wellington, welcher den Kampf bei Waterloo oder Mont St. Jean oder la belle Alliance am 18. Juni bestand, bis am Abend, als die englische Schlachtreihe zu wanken begann, im gefährlichsteil Augenblicke Blücher auf dem Schlacht- felde eintraf und ein vereinter Angriff beider Heere den Sieg ent- schied. Unaufhaltsam verfolgten die Preußen das in gänzlicher Auf- lösung fliehende französische Heer unter beständigen siegreichen Ge- fechten bis nach Paris, wo Napoleon schon (am 22. Juni) zum zweiten Male zu Gunsten seines Sohnes der Krone entsagt hatte. Mit dem Plane, sich nach Amerika einzuschiffen, ging er, als die Preußen ihn (in la Malmaison) gefangen nehmen wollten, nach Roche- fort, konnte jedoch nicht auslaufen, ohne englischen Schiffen zu be- begegilen, und vertraute sich der Großmuth der englischen Regierung an, die ihn zufolge einer Bestimmung der Verbündeten als Kriegs- gefangenen nach St. Helena abführen ließ, wo er nach beinahe sechs- jährigen Leiden am 5. Mai 1821 starb. Die Verbündeten rückten mit Ludwig Xviii. in Paris ein, wo die beiden Kaiser und der König von Preußen durch den heiligen Bund (26. September), dem später fast alle europäischen Mächte beitraten, sich verpflichteten, einander bei jeder Gelegenheit Hülfe und Beistand zu leisten und nach dem Geiste der christlichen Religion ihre Völker zu regieren. Der zweite Pariser Friede (20. No- vember) bestätigte die Beschlüsse des Wiener Congresses und be- schränkte Frankreich ans die Grenzen von 1790, es mußte zwei Grenzfestungen im N. (Philippeville und Marienburg) an die Nieder- lande, Saarlouis an Preußen, Landau, welches dritte Bundesfestung ward, an Baiern, den westlichen Theil Savoyens an Sardinien ab- - treten, 700 Millionen Francs Kriegskosten zahlen, die geraubten Kunstwerke und litterarischen Schätze zurückgeben und ein Heer der Verbündeten von 150,000 M. in den Grenzprovinzen unterhalten, deren Zurückziehung jedoch schon 1818 auf dem Monarchencongresse zu Aachen beschlossen ward.

9. Das Alterthum - S. 25

1873 - Coblenz : Baedeker
Cultur der Israeliten. §. 7. 25* in (12) Stämme, Geschlechter und Familien. An der Spitze jeder dieser Abstufungen stand ein ..Haupt“ oder „Aeltester“, welcher sowohl Anführer im Kriege, als Richter und bei Bera- thungen allgemeiner Angelegenheiten Vertreter des Stammes, des Geschlechtes oder der Familie war. Dem Stamme Levi, dem er selbst angehörte, übertrug Moses das erbliche Priesterthum für das gesammte Volk, und zwar nach drei Stufen: Leviten (Unter- priester), Priester, Hoherpriester. Alle Leviten, die nicht zum Hause Aaron’s gehörten, waren zu den niederen Diensten beim Heiligthume verpflichtet, mit Ausnahme der niedrigsten, den Sclaven (gefangenen Fremden) ob- liegenden Verrichtungen. Demnach hatten sie das heil. Zelt zu bewachen und nöthigenfalls zu vertheidigen, auf Reisen dasselbe nebst den heil. Geräthen fortzuschaffen, bei den feierlichen Opfern (namentlich den Schlacht- und Brandopfern) Hülfe zu leisten u. s. w.; mit der fortschreitenden Bildung des Volkes haben sie allmählich auch eine höhere Stellung eingenommen, theils als Musiker beim Tempel, theils als Lehrer und Richter. Das eigentliche Priest er - amt blieb in der Familie des Moses, die in seines Bruders Aaron Nachkommen fortbestand. Die Priester hatten die Besorgung des Gottesdienstes (Gebet, Opfer, Reinigungen), die Bewahrung und Auslegung der Gesetze und ausserdem manche Geschäfte, die mehr oder weniger mit dem religiösen Leben im Zusammenhang standen (Ordnung der Zeitrechnung, Schatzung des Volkes, Führung der Geschlechtsregister). Das jedesmalige Haupt der Familie Aaron’s war Hoherpriester, der zugleich Haupt des Stammes Levi und geistliches Haupt der ganzen Nation war. Ehe das menschliche Königthum aufkam, war er die höchste Instanz in allen wichtigen Entscheidungen; denn er galt als der unmittelbare Stellvertreter Jeliovah’s, welchen er allein (im „Allerheiligsten“ des heil. Zeltes) um seinen Willen befragen durfte. Die Einkünfte der Priester bestanden in dem Zehnten von Früchten und neugebornen Haus- sieren, einem gewissen Antheile an den Opfern und an dem im Kriege erbeuteten Vieh. Um den Israeliten ihre Abhängigkeit von ihrem göttlichen Staatsoberhaupte stets in lebhaftem Andenken zu erhalten, ordnete die Mosaische Gesetzgebung zwei jährliche Festperioden an, die eine im Frühjahre, die andere im Herbste. Das Frühlingsfest ward durch das 7tägige Pascha eingeleitet und nach. 7 Wochen,

10. Das Alterthum - S. 166

1873 - Coblenz : Baedeker
166 Der Götterdienst der Griechen. §. 55. zur Sühnung eines ganzen Stammes oder Volkes, Menschenopfer gebracht (Einer statt Aller), und diese haben sich an einzelnen Orten selbst bis in die spätesten Zeiten erhalten, an den meisten Orlen aber wurden sie schon früh gemildert (in blosse Vergiessung von Menschenblut am Altar der Gottheit, oder Tödtung von Verbrechern) oder ersetzt durch Thieropfer, theils einzelner Thiere (besonders der essbaren Haus- thiere), theils in grösserer Anzahl (Hekatomben). Die eigentliche Opfer- handlung bestand in dem Ausgiessen des Blutes (welches als der eigent- liche Sitz des Lehens galt) des geschlachteten Thieres (des Stellvertreters des menschlichen Blutes) um den Altar. Ihr folgte meistens (als Symbol der Versöhnung des Menschen mit der Gottheit) die Opfermahlzeit, wo- bei die der Gottheit vorbehaltenen Theile des Thieres (bei Homer die fuypiu, d. h. die mit Fleisch ausgeschnittenen Schenkelknochen, später am häufigsten der Rückgrat) auf dem (ausserhalb des Tempels befind- lichen) Altäre verbrannt wurden, weil die Verbrennung die schicklichste Art war, sie dem menschlichen Gebrauche zu entziehen. Mit den Thier- opfern verband man häufig Trankopfer oder Libationen (d. h. Aus- giessung von Wein, Honig, Milch, Oel) und Bauchopfer (von wohl- riechendem Holze, später von Weihrauch). Die Feste der Griechen waren alle religiöser Art. Die meisten und zwar die ältesten alle galten den Göttern, als Urhebern der den Menschen wohlthätigen oder nachtheiligen Naturereignisse, als Beschützern der gesellschaftlichen Ordnungen; andere feierten geschichtliche Ereignisse, in denen sich das Walten der Götter auf eine besonders sichtbare Weise offenhart hatte, und eine dritte Gattung war die gemeinsame Todtenfeier, neben den von den einzelnen Familien und Geschlechtern ihren Todten erwiesenen Ehren. Bei den Festen wurden kurze Gebete (stehend, mit empor ge- richteten Händen) gesprochen, Hymnen, Paeane, Dithyramben und andere Festlieder gesungen, epische Gedichte durch Rhapsoden vorgetragen, mimische Tänze und dramatische Stücke aufgeführt; auch waren oft stattliche Aufzüge, Kampfspiele und Festmahle damit verbunden. Neben dem öffentlichen Götterdienste gab es in vielen grie- chischen Staaten geheime Culte oder Mysterien, welche theils nur von den Priestern und Cultusbeamten, theils von zahlreichen Eingeweihten (mit Opfern, Gesängen, Vorträgen, scenischen Dar- stellungen) gefeiert wurden. Die wichtigsten von allen waren die eleusinischen Mysterien, und die eigentlichen Mysteriengottheiten, vorzugsweise in ihrer Beziehung zum Tode und zur Unterwelt, sind Demeter, ihre Tochter Persephone und Dionysos (der hier
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