Krieg in Spanien.
37
woyner oes ostncyen ^Lacysens ms Innere oes srann,cyen meicyes
versetzte. Ohne besondern Friedensvertrag verstanden sich die ein-
zelnen Stämme der Sachsen und mit ihnen die östlichen Friesen (an
der untern Ems und Weser') allmälig/?zur Annahme der christlichen
oeyieeren aoer ipre ^»orrsrecyre uno rsewoynyenen.
Zur Befestigung des Christenthums unter den Sachsen gründete Karl 8 Bis-
thümer: Münster und Osnabrück für die nördliche Hälfte von Westphalen (das süd-
liche Westphalen kam zur Erzdiöcese Cöln), Paderborn und Minden für die Engern,
Bremen, Verden und Hildesheim für die Ostphalen und Halberstadt für die thü-
ringischen Sachsen.
e) Krieg in Spanien (778'). Als Karl nach seinem dritten
Zuge gegen die Sachsen ein Maifeld zu Paderborn hielt, ward er
von dem vertriebenen Statthalter von Saragossa gegen den Emir
Abderrhaman I. zu Hülfe gerufen. Er drang auf zwei Seiten zu-
gleich durch Septimanien (und durch Gascogne) in Spanien ein,
schlug mit beiden vereinigten Heeren ein feindliches in die Flucht,
erstürmte Saragossa, setzte den vertriebenen Statthalter wieder ein
und war schon im Begriffe den Ebro zu überschreiten, als die Nach-
richt von einem neuen Aufstande der Sachsen ihn zurückrief. Auf
dem Rückzuge ward sein Heer in den Thälern von Roncesvalles von
den Gascognischen Gebirgsvölkern (weil er die Festungswerke ihrer
Hauptstadt Pampeluna Zerstört hatte) überfallen und zum großen
Theil vernichtet (auch der Ritter Roland fiel).
Das Eroberte ging meistens wieder verloren, und die Befestigung der frän-
kisch-spanischen Mark zwischen den Pyrenäen und dem Ebro geschah erst durch die
längere Anwesenheit von Karl's Sohne Ludwig, dem es (812) gelang, mit Emir
Hakcm I. Frieden zu schließen.
ä) Krieg gegen die Avaren (791—799). Als Baiern
(nach der Absetzung des Herzogs Tassilo ) "auch letzten Schein ,
von Unabhängigkeit verloren hatte und Karl's Reich im O. an das '
der Avaren grenzte, unternahm er die gänzliche Vernichtung dieses
Volkes, das über zwei Jahrhunderte die Plage des Abendlandes
und Morgenlandes gewesen war. Das eroberte und verheerte Land
suchte er durch deutsche Kolonisten wieder anzubauen und durch Er-
richtung einer Markgrafschaft (die Ostmark) zu schützen.
Während dieses Krieges versuchte Karl eine Verbindung des Rheines mit der
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Roland Ludwig Ludwig Tassilo_) Tassilo Karl Karl
Geographische Uebersicht von Europa um 1650.
47
ten, gerieth das aus allzu uugleichartigen Theileu zusammengesetzte
Reich in Verfall, und die Niederlage bei Lepanto (1571) (s. S.
36) vernichtete auch die türkische Seemacht.
Zweiter Zeitraum.
Vom westphälischen Frieden bis zur französischen Revolution
1648—1789.
8- 14, a.
Geographische Uebersicht von Europa um die Mitte des
17. Jahrhunderts. J)
1) Portugal hatte sich nach 60jähriger Abhängigkeit von
Spanien (1581--1640) wieder frei gemacht.
2) Zu Spanien gehörte außerhalb der pyrenäischen Halb-
insel: Neapel und Sicilen, Sardinien, Mailand, Belgien und (bis
1674) die Franche-Comto.
3) Frankreich hatte im westphälischen Frieden die definitive
Abtretung von Metz, Toul, Verdun und dazu die österreichischen Be-
sitzungen im Elsaß^ den Sundgau und die Festung Breisach erlangt.
4) Großbritannien und Irland bildeten (seit 1603)
einen Staat.
5) Von den beiden scandinavischen Neichen hatte Schwe-
den durch siegreiche Kriege gegen Dänemark, Polen, Rußland und
in Deutschland bedeutende Länderstrecken (Schonen, Esthland, Lief-
land, Carelien, Jugermannland, einen großen Theil von Pommern,
Bremen, Verden, Wismar) gewonnen und sich dadurch auf einige
Zeit zu einer Hauptmacht erhoben.
6) In Deutschland hatte das Haus Habsburg seine west-
lichsten Besitzungen verloren, das Hohenzollern'sche und das Wittels-
bachische Haus theilten sich in die Jülich'sche Erbschaft, und das
erstere erhielt im westphälischen Frieden eine Entschädigung für das
ihm nicht zugefallene Pommern, s. S. 34.
7) u. 8) Holland und die Schweiz, längst vom deutschen
S. das 56. Blatt in v. Spruner's historisch-geographischem Handatlas.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen]]
Extrahierte Personennamen: Lepanto Metz
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Portugal Spanien Spanien Neapel Sardinien Mailand Belgien Frankreich Verdun Breisach Irland Polen Deutschland Esthland Carelien Pommern Bremen Wismar Deutschland Haus_Habsburg Pommern Holland
Der dritte Raubkrieg. Leopold I.
51
Während dieses Waffenstillstandes hob Lndwig das Edict
von Nantes auf 1685, untersagte den Resormirten alle Ausübung
ihrer Religion und befahl ihre Kirchen zu zerstören. Obgleich die
Auswanderung der Protestanten verboten und die Grenze besetzt war,
so entkamen doch viele nach protestantischen Ländern und verpflanzten
dorthin ihre Industrie.
Dritter Raubkrieg (1688—1697). Als die kaiserlichen
Feldherren die Türken aus Ungarn vertrieben hatten und selbst die
türkische Hauptfestung Belgrad genommen war, bewog Louvois, um
sich unentbehrlich zu machen, den König Ludwig Xiv. zum Bruche
des Waffenstillstandes. Der Krieg begann mit einer schrecklichen
Mordbrennerei in der Pfalz, welche, nachdem die Einwohner lauge
die übermüthigsten Forderungen der Franzosen befriedigt hatten, zur
völligen Wüste umgeschaffen wurde; die Reichsstädte Speier und
Worms und viele andere Orte sanken in Asche (1689); die Ein-
wohner wurden mit kaltblütiger Unmenschlichkeit ausgeplündert und
mißhandelt, nicht einmal die Flucht war gestattet, außer auf fran-
zösisches Gebiet. Da um dieselbe Zeit Wilhelm von Oranien den
englischen Thron bestiegen hatte, und der von ihm vertriebene Jacob Ii.
in Frankreich Schutz fand, so trat auch England und Holland zum
Bunde gegen Frankreich. Der Seekrieg endete mit der Niederlage
der Franzosen (beim Vorgebirge la Hogue); desto glorreicher war
der Landkrieg in den Niederlanden durch drei glänzende Siege Lu-
xembourg's. Aber die Erschöpfung der Finanzen und die Entwürfe
auf die spanische Monarchie bei dem nahen Tode des kinderlosen
Karl Ii. einerseits, das Mißtrauen unter den Verbündeten anderer-
seits beschleunigte den Frieden zu Ryswick, eiuem Dorfe bei
Haag (1697), worin Deutschland Straßburg und alles auf ähnliche
Weise im Elsaß Reunirte verlor; Spanien erhielt das Meiste zurück,
weil Ludwig in Kurzem die ganze Monarchie auf friedlichem Wege
zu gewinnen dachte.
Den spanischen Erbfolgekrieg s. §. 19.
§• 15.
Deutschland bis zum spanischen Erbfolgckriege.
Auf Ferdinand Iii. folgte sein jüngster Sohn,
Leopold I. 1657 — 1705,
bisher König von Ungarn und Böhmen, welcher sich in einer Wahl-
capitulation mehrere neue Beschränkungen der kaiserlichen Gewalt ge-
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: Leopold_I. Lndwig Ludwig_Xiv Ludwig Wilhelm Jacob_Ii Karl_Ii Karl Ludwig Ludwig Ferdinand_Iii Ferdinand Leopold_I.
Extrahierte Ortsnamen: Nantes Ungarn Belgrad Worms Frankreich England Holland Frankreich Deutschland_Straßburg Elsaß Spanien Deutschland Ungarn
Eintheilung Deutschlands in zehn Kreise.
15
die Handhabung des Landfriedens zu überwachen und die Urtheile
des Kammergerichts zu vollziehen.
Von den 10 Kreisen umfaßte
1) der österreichische, der größte von allen, Oesterreich, Steiermark, Kärn-
then, Krain, Tirol und die habsburgischen Besitzungen am Oberrhein und in
Schwaben (Vorderösterreich).
2) der baierische: das Herzogthum Baicrn, die Oberpfalz, das Fürstenthum
Neuburg, das Erzstift Salzburg u. s. w.;
3) der schwäbische: das Herzogthum Würtemberg, die Markgrafschaft Baden,
die Grafschaft Hohenzollern, die Grafschaft Fürstenberg, das Bisthum Augsburg
u. s. w. — im Ganzen 98 geistliche und weltliche Stände.
4) der fränkische: die brandenburgischen Markgrafschaften Culmbach (Bai-
reuth) und Onolzbach (Anspach), Mergentheim als Mittelpunkt des deutschen Or-
dens seit der Säcularisation Preußens, die Bisthümer Bamberg, Würzburg und
Eichstädt, die Reichsstadt Nürnberg u. s. w.;
5) der oberrheinische Kreis war durch die Länder des kurrheinischen un-
terbrochen und daher sehr zerstückelt; seine beiden Hauptmassen waren die Lothrin-
gischen Lande und Hessen (seit 1619 nur noch in Darmstadt und Kassel getheilt);
6) der kurrheinische oder niederrheinische enthielt die 3 geistlicben Kur-
fürstenthümer Mainz, Trier und Köln, so wie einen Thcil der kurpfälzischen Lande,
die in 3, später in 4 Kreise vertheilt waren;
7) der burgundische, welcher schon 1556 an die spanische Linie des Hauses
Habsburg und dadurch aus dem engern Reichsverbande kam, umfaßte Holland,
Belgien (jedoch mit Ausnahme des Bisthums Lüttich) und einen Theil des jetzigen
nördlichen Frankreichs;
8) der westphälische Kreis zwischen Maas und Weser umfaßte die Herzog-
thümer Cleve, Jülich, Berg, die Grafschaft Mark, 6 Bisthümer (Lüttich, Münster,
Paderborn, Minden, Verden, Osnabrück), ferner Ostfriesland, Oldenburg, die
Reichsstädte Köln, Aachen, Dortmund u. s. w.
9) der niedersächsische enthielt die Erzbisthümer Magdeburg und Bremen,
die Bisthümer Halberstadt, Hildesheim und Lübeck, die Herzogthümer Braun-
schweig und Lüneburg, Sachsen-Lauenburg, Holstein, Mecklenburg, 6 Reichs-
städte u. s. w.
10) der obersächsische: die 2 Kurfürstenthümer Sachsen und Brandenburg,
die beiden Pommerschen Herzogthümer (Stettin und Wolgast), die Fürstenthümer
Anhalt, die Landgrafschaft Thüringen u. s. w.
Diese 10 Reichskreise enthielten über drittehalbhundert Kreis-
stände, wovon jedoch die kleineren nur curienweise stimmten, so daß
i) Zur Erläuterung dieser Darstellung kann die von mir herausgcgebene Karte
von Deutschland nach seiner Eintheilung in zehn Kreise dienen (Coblenz, bei
Bädeker).
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
32
Wcstphälischer Friede.
Lech zurückziehen. Der schwedische General Königsmark trennte sich
von dem Hauptheere, zog nach Böhmen und hatte schon die sog.
kleine Seite von Prag genommen, als nach fünfjährigen Unterhand-
lungen der durch die immer gesteigerten Forderungen der Fremden
verzögerte
E. westphälische Friede,
abgeschlossen zu Münster (zwischen Deutschland und Frankreich) und
Osnabrück (zwischen den Schweden und Protestanten einerseits, dem
Kaiser und den Katholiken andererseits) 1648 (24. Octbr.), dem
Kriege ein Ende machte.
Friedensbed ingungen:
3) Kirchliche Gegenstände. Der Pasiauer Vertrag und
der Augsburger Religionsfriede wurden bestätigt und auch ans die
Calvinisten oder „Reformirten" ausgedehnt; als Normaljahr für die
Beibehaltung der eingezogenen geistlichen Güter (so wie für das
jus reformandi der Landesherren in Deutschland) wurde das Jahr
1524 angenommen; in allen Reichsverhältnissen sollten beide Reli-
gionstheile einander gleich stehen.
b) Politische Gegenstände. An Entschädigungen erhielt
1) Frankreich die österreichischen Besitzungen im Elsaß, die Bestäti-
gung der Hoheit über die (schon seit 1552 besetzten) Bisthümer
und Städte Metz, Toul und Verdun; 2) Schweden: Vorpommern
nebst Rügen, einen Theil Hinterpommerns, Wismar, und als welt-
liche Herzogthümer die säcnlarisirten Gebiete von Bremen und Ver-
den, Alles jedoch unter deutscher Lehnshoheit, und 5 Millionen
Thaler Kriegskosten; 3) Brandenburg erhielt den östlichen Theil
Hinterpommerns und zur Entschädigung für den ihm (zufolge eines
Erbvertrages) zukommenden übrigen Theil Pommerns die säculari-
sirten Stifter: Magdeburg, Halberstadt, Minden und Camin, als
vier weltliche Fürstenthüiner; 4) Mecklenburg für den Verlust Wis-
mars die Bisthümer Schwerin und Ratzeburg als Fürstenthümer.
5) Baiern behielt die Oberpfalz nebst der Kurwürde, mußte aber
die Unterpfalz an den Sohn des geächteten Friedrich V. zurück-
geben, und für diesen wurde eine achte Kurwürde errichtet. Für
alle übrige seit Anfang des Krieges und in Folge desselben verlorne
unbewegliche Güter und Rechte ward eine allgemeine Herstellung
verfügt. Die schon längst bestehende Unabhängigkeit der Schweiz
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T40: [Protestant Kaiser Kirche Katholik Reichstag Jahr Lehre Reformation Augsburger Land], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T182: [Krieg Jahr Zeit Land Deutschland Regierung Frankreich Volk Folge Revolution]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Schweden Deutschland Frankreich Elsaß Verdun Schweden Wismar Bremen Brandenburg Magdeburg Halberstadt Minden Schwerin Ratzeburg Baiern
50
Die Reunionen. Der dritte Raubkrieg.
gegen die Uebermacht des Prinzen von Dramen ohne Entscheidung,
das dritte (unter Turenne) verhinderte in diesem und dem folgenden
I. durch meist siegreiche Kämpfe bald auf der rechten, bald auf der
linken Seite des Dberrheins die Eroberung des Elsasses durch den
kaiserlichen Feldherren Montecucnli und den Knrfürsten von Bran-
denburg, bis Turenne bei dem Dorfe Sasbach beim Recognosciren
durch eine Kanonenkugel getödtet wurde. Zugleich gelang es Lud-
wig, seinen thätigsten Gegner von der fernern Theilnahme am Kriege
gegen Frankreich abzuhalten, indem er die Schweden zu einem Ein-
falle in Brandenburg bewog; der Kurfürst wurde dadurch genöthigt
mit seinem Heere in sein eigenes Land zurückzukehren, aber die
Schweden wurden bei Fehrbellin 1675 geschlagen und verloren
sogar Vorpommern. In den beiden letzten Jahren wurde der Krieg
noch in den spanischen Niederlanden mit geringem Erfolge fortgesetzt
und gleichzeitig Friedensunterhandlnngen zu Nimwegen angeknüpft,
bei welchen Ludwig Xiv. die kluge Politik befolgte, mit jedem
Gegner besonders Frieden zu schließen, so daß die Allianz gegen ihn
immer mehr abnahm und die Znrückbleibenden sich inimer härtere
Bedingungen gefallen lassen mußten. So verlor Holland, welches
zuerst den Frieden abschloß, nichts, Spanien aber 14 zum Th eil feste
Plätze in den Niederlanden und die Franche-Comte, die nun vom
deutschen Reiche (wozu sie als Bestandtheil des burgundischen Kreises
gehört hatte) getrennt wurde. Der Kurfürst von Brandenburg, jetzt
von seinen Bundesgenossen verfassen, mußte den Schweden im Frie-
den zu St. Germain en Laye (1679) den größten Theil seiner
Eroberungen zurückgeben.
Die Reunionen 1680—84. Nachdem Ludwig durch einen
8jährigen siegreichen Krieg nicht allein sein Reich erweitert, sondern
auch die Stellung den übrigen Mächten gegenüber erkämpft hatte,
welche er seit deni Anfang seiner Selbstregierung erstrebte, fand er
ein Mittel, auch im Frieden zu erobern, indem er drei Gerichtshöfe
unter dem Namen Reunionskammern (zu Metz, Breisach und Be-
sannen) einsetzte, um zu untersuchen, was jemals zu den ihm in den
vier letzten Friedensschlüssen abgetretenen Ländern und Plätzen gehört
hätte. Dieses zog er sogleich ein, besetzte auch die Festungen Straß-
burg und Luxemburg, und bot dem Kaiser einen Waffenstillstand
(auf 20 I.) an, den dieser (für das Reich und für den König von
Spanien) annahm, um den inzwischen ausgebrochenen Krieg mit den
Türken fortsetzen zu können s. S. 53.
TM Hauptwörter (50): [T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T79: [Ludwig Xiv Frankreich König Ludwigs Xvi Napoleon Xviii Xv. Philipp], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Germain Ludwig Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Elsasses Montecucnli Dorfe_Sasbach Frankreich Schweden Brandenburg Fehrbellin Nimwegen Holland Spanien Niederlanden Brandenburg Schweden Breisach Luxemburg Spanien
Krieg Oesterreichs gegen Napoleon. Hofer.
111
Karl entgegen und erlitt nach zweitägigem Kampfe bei den unweit
der Donau liegenden Dörfern Aspern und Esling (21. und 22.
Mai) die erste Niederlage. Nachdem er sich darauf mit der
unter Eugen Beauharnais herbeigekommenen italienischen Armee ver-
einigt hatte, ging er zum zweiten Male über die Donau und erfocht
iu der zweitägigen, überaus blutigen Schlacht bei Wagram (5. u.
6. Juli) einen entscheidenden Sieg über den Erzherzog Karl, den
er nach Mähren verfolgte. Hier (bei Znaim) hatte ein neues Tref-
fen angefangen und der Sieg begann eben sich den Franzosen zuzu-
neigen, als Fürst Lichtenstein, vom Kaiser Franz mit dem Abschluß
eines Waffenstillstandes Beauftragt, anlangte. Diesem folgte der sog.
Wiener Friede (zu Schöubrunn 14. Oct. unterzeichnet); Oester-
reich verlor 2000 □ M. mit 31/2 Mill. Menschen, indem es abtrat:
Salzburg und mehrere benachbarte Länderstriche an Baiern, West-
galizien an das Herzogthum Warschau, einen District von Ostgali-
zien an Rußland, seine Besitzungen jenseits der San (nebst dem
Villacher Krecs) an Napoleon, als König von Italien, aus welchem
dieser nebst (dem vom Königreiche Italien getrennten) Dalmatien
Istrien, Ragusa und den (von Rußland 1807 ihm überlassenen)
griechischen Inseln den neuen Staat der sieben illyrischen
Provinzen (Kram, Kärnthen, Istrien, Dalmatien, Ragusa, Civil-
croatien und Militaircroatien) als ein französisches Gouvernement
bildete.
Noch vor dem Ausbruche dieses Krieges, im April 1809, wa-
ren die mit der baierischen Regierung (wegen Erpressungen, Con-
scriptionen und Klöstereinziehung) mißvergnügten Tiroler unter An-
führung des Sandwirths Andreas Hofer (und Speckbacher's)
für ihren alten Herrn, Oesterreich, aufgestanden, und hatten mit
verzweifelter Tapferkeit das Land dreimal (im April, Mai und
August) von den Franzosen und Baiern befreit, die aber nach dem
Frieden zu Wien mit ihrer ganzen Macht Tirol, wo Einheit und
umsichtige Leitung der Kriegsführung fehlten, wieder unterwarfen;
Hofer ward in einer Alpenhütte im Passeyerthale aufgespürt und
in Mantua gegen den Ausspruch des Kriegsgerichts auf Napoleon's
Befehl erschossen. Doch behielt Baiern nur ein Drittheil von Tirol,
dessen südlicher Theil mit dem Königreiche Italien, ein östlicher Di-
strict mit Jllyrien vereinigt wurde, um so des Volkes Kraft zu
zertheilen.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Karl Karl Eugen_Beauharnais Eugen Karl Karl Franz Franz Napoleon Andreas_Hofer August
120
Die heilige Allianz. Der zweite Pariser Friede.
Quatrebras vorrückte, inundas Heranziehen Wellington's zum Bei-
stände für Blücher zu verhindern, und hier unentschieden kämpfte
(Herzog Wilhelm vor: Braunschweig fiel). Die Preußen, anstatt
sich nach Namur zurückzuziehen, wie Napoleorl erwartete, suchten
über Wavre die Vereinigung mit Wellington zu erreichen. Napo-
leon sandte ihnen zu spät seinen Feldherrn Grouchy nach und warf
sich mit seiner Hauptmacht auf Wellington, welcher den Kampf bei
Waterloo oder Mont St. Jean oder la belle Alliance am
18. Juni bestand, bis am Abend, als die englische Schlachtreihe zu
wanken begann, im gefährlichsteil Augenblicke Blücher auf dem Schlacht-
felde eintraf und ein vereinter Angriff beider Heere den Sieg ent-
schied. Unaufhaltsam verfolgten die Preußen das in gänzlicher Auf-
lösung fliehende französische Heer unter beständigen siegreichen Ge-
fechten bis nach Paris, wo Napoleon schon (am 22. Juni) zum
zweiten Male zu Gunsten seines Sohnes der Krone entsagt hatte.
Mit dem Plane, sich nach Amerika einzuschiffen, ging er, als die
Preußen ihn (in la Malmaison) gefangen nehmen wollten, nach Roche-
fort, konnte jedoch nicht auslaufen, ohne englischen Schiffen zu be-
begegilen, und vertraute sich der Großmuth der englischen Regierung
an, die ihn zufolge einer Bestimmung der Verbündeten als Kriegs-
gefangenen nach St. Helena abführen ließ, wo er nach beinahe sechs-
jährigen Leiden am 5. Mai 1821 starb.
Die Verbündeten rückten mit Ludwig Xviii. in Paris ein, wo
die beiden Kaiser und der König von Preußen durch den heiligen
Bund (26. September), dem später fast alle europäischen Mächte
beitraten, sich verpflichteten, einander bei jeder Gelegenheit Hülfe
und Beistand zu leisten und nach dem Geiste der christlichen Religion
ihre Völker zu regieren. Der zweite Pariser Friede (20. No-
vember) bestätigte die Beschlüsse des Wiener Congresses und be-
schränkte Frankreich ans die Grenzen von 1790, es mußte zwei
Grenzfestungen im N. (Philippeville und Marienburg) an die Nieder-
lande, Saarlouis an Preußen, Landau, welches dritte Bundesfestung
ward, an Baiern, den westlichen Theil Savoyens an Sardinien ab- -
treten, 700 Millionen Francs Kriegskosten zahlen, die geraubten
Kunstwerke und litterarischen Schätze zurückgeben und ein Heer der
Verbündeten von 150,000 M. in den Grenzprovinzen unterhalten,
deren Zurückziehung jedoch schon 1818 auf dem Monarchencongresse
zu Aachen beschlossen ward.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Wilhelm Grouchy Jean Napoleon Helena Ludwig_Xviii Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Namur Wellington Wellington Paris Amerika Paris Frankreich Marienburg Landau Baiern Savoyens Sardinien Aachen
Cultur der Israeliten. §. 7.
25*
in (12) Stämme, Geschlechter und Familien. An der
Spitze jeder dieser Abstufungen stand ein ..Haupt“ oder „Aeltester“,
welcher sowohl Anführer im Kriege, als Richter und bei Bera-
thungen allgemeiner Angelegenheiten Vertreter des Stammes, des
Geschlechtes oder der Familie war. Dem Stamme Levi, dem er selbst
angehörte, übertrug Moses das erbliche Priesterthum für das
gesammte Volk, und zwar nach drei Stufen: Leviten (Unter-
priester), Priester, Hoherpriester.
Alle Leviten, die nicht zum Hause Aaron’s gehörten,
waren zu den niederen Diensten beim Heiligthume verpflichtet, mit
Ausnahme der niedrigsten, den Sclaven (gefangenen Fremden) ob-
liegenden Verrichtungen. Demnach hatten sie das heil. Zelt zu
bewachen und nöthigenfalls zu vertheidigen, auf Reisen dasselbe
nebst den heil. Geräthen fortzuschaffen, bei den feierlichen Opfern
(namentlich den Schlacht- und Brandopfern) Hülfe zu leisten u. s. w.;
mit der fortschreitenden Bildung des Volkes haben sie allmählich
auch eine höhere Stellung eingenommen, theils als Musiker beim
Tempel, theils als Lehrer und Richter. Das eigentliche Priest er -
amt blieb in der Familie des Moses, die in seines Bruders Aaron
Nachkommen fortbestand. Die Priester hatten die Besorgung des
Gottesdienstes (Gebet, Opfer, Reinigungen), die Bewahrung und
Auslegung der Gesetze und ausserdem manche Geschäfte, die mehr
oder weniger mit dem religiösen Leben im Zusammenhang standen
(Ordnung der Zeitrechnung, Schatzung des Volkes, Führung der
Geschlechtsregister). Das jedesmalige Haupt der Familie Aaron’s
war Hoherpriester, der zugleich Haupt des Stammes Levi und
geistliches Haupt der ganzen Nation war. Ehe das menschliche
Königthum aufkam, war er die höchste Instanz in allen wichtigen
Entscheidungen; denn er galt als der unmittelbare Stellvertreter
Jeliovah’s, welchen er allein (im „Allerheiligsten“ des heil. Zeltes)
um seinen Willen befragen durfte. Die Einkünfte der Priester
bestanden in dem Zehnten von Früchten und neugebornen Haus-
sieren, einem gewissen Antheile an den Opfern und an dem im
Kriege erbeuteten Vieh.
Um den Israeliten ihre Abhängigkeit von ihrem göttlichen
Staatsoberhaupte stets in lebhaftem Andenken zu erhalten, ordnete
die Mosaische Gesetzgebung zwei jährliche Festperioden an, die
eine im Frühjahre, die andere im Herbste. Das Frühlingsfest
ward durch das 7tägige Pascha eingeleitet und nach. 7 Wochen,
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]
166
Der Götterdienst der Griechen. §. 55.
zur Sühnung eines ganzen Stammes oder Volkes, Menschenopfer gebracht
(Einer statt Aller), und diese haben sich an einzelnen Orten selbst bis
in die spätesten Zeiten erhalten, an den meisten Orlen aber wurden
sie schon früh gemildert (in blosse Vergiessung von Menschenblut am
Altar der Gottheit, oder Tödtung von Verbrechern) oder ersetzt durch
Thieropfer, theils einzelner Thiere (besonders der essbaren Haus-
thiere), theils in grösserer Anzahl (Hekatomben). Die eigentliche Opfer-
handlung bestand in dem Ausgiessen des Blutes (welches als der eigent-
liche Sitz des Lehens galt) des geschlachteten Thieres (des Stellvertreters
des menschlichen Blutes) um den Altar. Ihr folgte meistens (als Symbol
der Versöhnung des Menschen mit der Gottheit) die Opfermahlzeit, wo-
bei die der Gottheit vorbehaltenen Theile des Thieres (bei Homer die
fuypiu, d. h. die mit Fleisch ausgeschnittenen Schenkelknochen, später
am häufigsten der Rückgrat) auf dem (ausserhalb des Tempels befind-
lichen) Altäre verbrannt wurden, weil die Verbrennung die schicklichste
Art war, sie dem menschlichen Gebrauche zu entziehen. Mit den Thier-
opfern verband man häufig Trankopfer oder Libationen (d. h. Aus-
giessung von Wein, Honig, Milch, Oel) und Bauchopfer (von wohl-
riechendem Holze, später von Weihrauch).
Die Feste der Griechen waren alle religiöser Art. Die
meisten und zwar die ältesten alle galten den Göttern, als Urhebern
der den Menschen wohlthätigen oder nachtheiligen Naturereignisse,
als Beschützern der gesellschaftlichen Ordnungen; andere feierten
geschichtliche Ereignisse, in denen sich das Walten der Götter
auf eine besonders sichtbare Weise offenhart hatte, und eine dritte
Gattung war die gemeinsame Todtenfeier, neben den von den
einzelnen Familien und Geschlechtern ihren Todten erwiesenen
Ehren.
Bei den Festen wurden kurze Gebete (stehend, mit empor ge-
richteten Händen) gesprochen, Hymnen, Paeane, Dithyramben und andere
Festlieder gesungen, epische Gedichte durch Rhapsoden vorgetragen,
mimische Tänze und dramatische Stücke aufgeführt; auch waren oft
stattliche Aufzüge, Kampfspiele und Festmahle damit verbunden.
Neben dem öffentlichen Götterdienste gab es in vielen grie-
chischen Staaten geheime Culte oder Mysterien, welche theils
nur von den Priestern und Cultusbeamten, theils von zahlreichen
Eingeweihten (mit Opfern, Gesängen, Vorträgen, scenischen Dar-
stellungen) gefeiert wurden. Die wichtigsten von allen waren die
eleusinischen Mysterien, und die eigentlichen Mysteriengottheiten,
vorzugsweise in ihrer Beziehung zum Tode und zur Unterwelt,
sind Demeter, ihre Tochter Persephone und Dionysos (der hier
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind]]
TM Hauptwörter (100): [T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache]]
TM Hauptwörter (200): [T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]