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England empfand es unbequem, daß Napoleon Malta und weiter Aegypten genommen und damit den Weg nach Indien in seine Hand bekommen. Englands Tätigkeit spielte sich daher auf dem Mittelmeer ab; seine Mitwirkung auf dem Lande in den Niederlanden war wohl in Aussicht gestellt, blieb aber doch tatsächlich aus.
Rußland, dessen phantastischer Kaiser Paul die Revolution bekämpfen und für die Legitimität eintreten wollte, schickte den in den Türkenkämpfen erprobten 70 jährigen Suworoff. Er hatte mit den österreichischen Truppen gemeinsam vorzugehen. Das Arbeitsfeld war zunächst Oberitalien.
Die Oesterreicher aber, die in den polnischen Teilungen sich verkürzt glaubten und die außerdem auch den Erwerb Bayerns wieder einmal hatten aufgeben müssen, wollten, um hier sich schadlos zu halten, die französischen Tochterrepubliken in der Schweiz und in Italien wieder beseitigen.
Das waren demnach sehr verschiedene Ziele. Nur anfangs gingen die Wege zusammen. Während Erzherzog Karl bei Augsburg ein Heer sammelte, die von Straßburg vorgedrungenen Franzosen bei Ostrach und Stockach schlug und dann nach Zürich ging, um hier Massena zurückzutreiben, vereinigte sich ein noch zahlreicheres österreichisches Heer unter Kray östlich der Etsch, überwand den General Scherer bei Magnano, siegte gemeinsam mit Suworoff nochmals bei Cassano und nahm dann mit ihm Mailand, ja Turin. Dann schlugen sie an dertrebbia den aus Neapel heimkehrenden Macdonald. Der letzte und entscheidende Sieg, bei welcher Gelegenheit Joubert fiel, war der bei Novi.
Jetzt war das ganze Oberitalien bis auf Genua den Franzosen genommen. Suworoff durfte hoffen, auch dies in Kürze dem französischen Feldherrn Moreau abzugewinnen.
Da kam von Wien her eine verhängnisvolle Wendung der Arbeitsverteilung. Das Wiener Kabinett träumte bereits von einem W iedergewinn Belgiens, dazu sollte der Erzherzog Karl Zürich verlassen und rheinabwärts ziehen. Der inzwischen bei Zürich eingetroffene Korsakoff sollte statt des Erzherzogs zusammen mit dem Oesterreicher Hotze Massena, den Nachfolger Jourdans, zurückhalten, war aber mit seiner kleinen Schar dieser Aufgabe nicht entfernt gewachsen; deshalb sollte Suworoff,
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17. Oktober, nachdem er in Verblendung, Hoffnung und Furcht alle Empfindungen durchgekostet, die Ergebung für 23000 Mann unterzeichnet. Eingeschlossen hatte der gewissenhafte Mack auch solche Abteilungen, die bereits entkommen waren.
Der Rückschlag dieser Verluste war ein so gewaltiger, daß die Russen unter Kutusow nunmehr am Inn kehrt machten, um sich mit den unter Buxhöwden nachrückenden Russen zu vereinigen. In dieser Absicht gingen sie bei Mautern auf die linke Seite der Donau und weiter nach Brünn zu; Wien überließen sie sich selbst und bezogen bei Olschau, südlich von Olmütz, ein Lager. Auch die aus Tirol zurückgehenden Oester-reicher fanden kein Mittel, Wien zu helfen. Gedankenlos ward die Hauptstadt auf französische Versicherungen von Waffenstillstand an Murat überlassen. Selbst der Erzherzog Karl, der bei Caldiero glänzend gekämpft hatte, mußte nach dem Schlage von Ulm die Truppen erfolglos heimwärts führen. So fehlte bereits aller Mut, als es am 2. Dezember zur Schlußkatastrophe von Austerlitz kam.
Es war eine große Entscheidungsschlacht, die erste, die der Kaiser ganz leitete. Die Franzosen mit ihren Verbündeten zählten 75 000 Mann, die Russen mit den Oesterreichern 86 000 Mann. Dem Namen nach führte diese Kutusow, der Tat nach geschah es vom russischen Kaiser Alexander selber.
Vielleicht schwebte diesem die Taktik Friedrichs des Großen vor, mit der dieser trotz seiner Minderzahl bei Leuthen gewann. Der große König war damals mit seiner kleinen Schar vor der Front der Oesterreicher südwärts gezogen und Daun hatte dazu gelassen gesagt: Die Leute paschen ab; laßt sie ziehen. Nach plötzlicher Linksschwenkung hatte Friedrich dann einen konzentrischen Angriff gegen die österreichische linke Seite gemacht und die Schlacht gewonnen. So gefährlich ein solches Unternehmen war, hatte der Herzog von Braunschweig dieselbe Bewegung 1758 bei Krefeld gemacht und merkwürdigerweise mit dem gleichen Erfolge. Clermonts Armee wurde von seiner linken Seite aus geworfen. Das glückte noch einmal, gerade weil der Angriff an sich so unwahrscheinlich war. Hier aber bei Austerlitz war kein Daun oder Clermont der Gegner, sondern Napoleon, und als Kutusow wirklich, was Napoleons geheimstem Wunsche entsprach, den Marsch über Pratze vor der feindlichen
Rothert, Vaterländische Geschichte. 2
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auf allgemeine Erbitterung gestoßen waren Wie die Geistlichen die kirchlichen Umgestaltungen haßten, so die Bauern all die anderen Veränderungen: Konskription, Steuern, Zölle und dergleichen. Von großem Wert war aber auch, daß dieser Volksbewegung eine kleine, aber regelmäßige österreichische Armee zu Hilfe kommen konnte, die der in Graz wohnende Erzherzog Johann unter Führung des Generals Chasteler von Villach aus gen Westen schickte. Während vom Passeyer Tal bei Meran die Erhebung ausging und über den Jauffenpaß nach Sterzing übersprang, kamen österreichische Truppen durch das Pustertal und andere die Salzach hinauf durch den Pinsgau. Immer weiter ging die patriotische Bewegung. Schon zogen siegreiche Bauern über den Brenner nach Wiltau, dann nach dem Iselberg und bereits am 13. April war die Hauptstadt Innsbruck von den Bayern befreit, um nunmehr „nie wieder von Oesterreich getrennt zu werden“.
Aehnlich überraschend auch mit der Hauptarmee den Gegner niederzuschlagen, war der Plan Erzherzog Karls. Er stand in Böhmen und hoffte wohl auch hier, wo der Kaiserstaat Deutschland am nächsten, Beistand am schnellsten zu finden. Aber sein Aufruf an die Fürsten fand keinen Beifall; nur der länderlose Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig stellte sich mit einer kleinen Schar bei ihm ein. Er wollte sich sein Herzogtum wieder erkämpfen, doch sollte ihm dies, als Oesterreich später, ohne sein zu gedenken, mit Frankreich Frieden schloß, noch verzweifelte Kämpfe kosten.
Schnell und vereinzelt den Gegner überwinden, das war der Plan; in der Ausführung trat das Gegenteil ein. Napoleon, der mit einem Teil der Trappen noch in Spanien war, während Davoust sich in Oberfranken befand und die Bayern und Württemberger zwischen den beiden standen, war doch früher an den entscheidenden Stellen. Nach dem Vorgefecht von Abensberg, das dem wenig unterrichteten Napoleon über die Stellung der Oesterreicher Klarheit verschaffte, griff dieser mit Massena bei Landshut den linken feindlichen Flügel an und, konzentrisch alle seine, noch wenig vereinigten Truppen nach denselben Mittelpunkt leitend, siegte er weiter Schlag auf Schlag, erst bei Eggmühl und dann vor Regensburg. Den Wtert der Schnelligkeit sowohl in der Entschließung wie in der Aus-
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die dringend um Beistand baten, empfahl man die Selbsthilfe. So zog die hannoversche Armee zum Kummer des Königs Georg, der sein Land so ungern verlassen wollte, nach Eisenach zu, um die Werra aufwärts zu entkommen. Die Schwerfälligkeit des Trosses jedoch, Unschlüssigkeit, Erneuerung der Verhandlungen und anderes hielt den rechzeitigen Abmarsch auf. Am 21. Juni waren sie von Göttingen aufgebrochen, am 27. aber noch bei Langensalza. Ein Angriff, den hier der General Fließ mit 8000 Mann auf sie machte, wurde freilich glänzend zurückgeschlagen. Erneutes Zögern jedoch und weiteres Verhandeln ermöglichten es, daß sie am 29. Juni von 40 000 Mann rings umstellt wurden und nun die Waffen strecken mußten. Die Truppen wurden entwaffnet und nach Hause geschickt. Der König Georg und sein Sohn behielten ihr Privatvermögen. Sie gingen zunächst nach dem Altenburger Jagdschloß „Zur fröhlichen Wiederkehr“, dann nach Wien. An dem Kriege hatten sie weiter keinen Anteil mehr.
So war in 14 Tagen ganz Norddeutschland in der Gewaltx König Wilhelms. Die preußischen Truppen, die noch vor wenig Wochen von Rastatt bis zum nördlichen Schleswig „verzettelt“ gewesen, hatten sich nicht bloß zusammengefunden, sondern auch im Zusammenschließen eine tüchtige feindliche Armee umstellt und beseitigt. Sie konnten sich jetzt, den Rücken gedeckt, gegen die süddeutschen Gegner wenden, die noch immer nicht fertig und noch viel weniger unter sich einig waren.
Der moralische Eindruck dieser Vorgänge, welche den Wert zielbewußten Willens und unermüdlicher Schnelligkeit offenbarten, war selbstverständlich ein bedeutender und wirkte schon im voraus auf die kommenden- Ereignisse.
Der österreichische Feldzug.
Den Zeitpunkt für den Ausbruch des Krieges hatte Oesterreich bestimmt, indem es auf den 11. Juni die holsteinschen Stände berief und am gleichen Tage beim Bunde die schleunige Mobilmachung aller nicht preußischen Armeekorps beantragte. Daß die Annahme am 14. Juni den Krieg bedeute, wußte jeder. Man hätte darum glauben sollen, daß Oesterreich selber auch wirklich kriegsbereit gewesen, um dann sofort über Prag und Dresden den Marsch auf Berlin anzutreten. So hatte man
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Welche Vorteile die Geschwindigkeit in der Bewegung im Westen gebracht, ist oben schon auseinandergesetzt. Den Unterschied in der Zahl der Krieger hatte sie allein ausgeglichen.
Aehnlich sollte es nun auch im Osten gehen. Hier zog man ebenfalls mit 3 Armeen ins Feld. Die westlichste sammelte sich bei Torgau an der Elbe. Sie bestand aus rheinisch-westfälischen Regimentern und wurde in der Stärke von 45 000 Mann von Herwarth v. Bittenfeld geleitet. Genannt wurde sie die Elbarmee. — Die sich anschließende Erste Armee war aus den drei Korps des mittleren Preußens gebildet; ihr Führer war Prinz Friedrich Karl, der sein Hauptquartier in Görlitz nahm. Ihre Stärke betrug 90 000 Mann. — Die letzte, sogenannte Zweite Armee wurde vom Kronprinzen geleitet. Sie hatte eine besonders schwere Aufgabe und war deshalb am stärksten, denn zu den drei östlichen Korps war noch die Garde hinzugefügt. So kam sie auf 115 000 Mann.
Während die Elbarmee, sobald sie den Anschluß an die Erste Armee erreicht hatte, dieser untergeordnet wurde, so daß die Namen „Erste“ und „Zweite“ jetzt zutreffend wurden, blieb die kronprinzliche selbständiger, da sie einstweilen wegen des trennenden Riesengebirges auf sich selbst mehr angewiesen war.
Gleich die ersten Tage zeigten das Bestreben, die Truppen im Marschieren ununterbrochen einander näher zu bringen. Die Entfernung hatte zu Anfang 450 km betragen; nach wenig Tagen betrug sie noch 335 km. Richtungsziel für alle war Gitschin. Es blieb aber doch noch lange eine große Sorge Moltkes, ob es gelingen werde, rechtzeitig mit der Ersten Armee in Böhmen so weit vorzudringen, daß die Zweite Armee ungefährdet aus den schlesischen Grenzgebirgen in dieses Land hineingelangen könne. Der Erfolg hing davon ab, wer seine Truppen in Böhmen zeitiger beisammen habe. War Benedek früher fertig, dann hätte jede einzelne preußische Armee doch einen schweren Stand haben können. Natürlich hatte die Erste Armee, die ein ganzes Königreich zu durchqueren hatte, ihren Marsch früher anzutreten. Schon am 16. Juni hatte sie die sächsische Grenze überschritten und dann nach wenig Tagen auch die böhmische. Moltke teilte aufklärend am 24. der Ersten Armee mit, es käme darauf an, schneller wie die vereinigten Oesterreicher an die lserlinie zu kommen. Und wirklich erreichten sie . diese, als nur noch die
Rothert, Vaterländische Geschichte. 11
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auch in Sachsen gerechnet, wo y. Beust seinen Grimm gegen Preußen wohl etwas mehr gezügelt hätte, wenn er gewußt, daß die sächsische Armee gleich anfangs aus dem „Vaterlande“ flüchten müsse. Daß die Bayern noch lange nicht erscheinen könnten, wurde ja bald klar, aber wo blieben die Oesterreicher?
An die Spitze hatten diese einen kriegserfahrenen und bewährten Mann gestellt, den Feldzeugmeister Benedek, den einzigen, der im Jahre 1859 wirklich erfolgreich gekämpft hatte. Seine Absicht war es nicht, in der Verteidigung zu bleiben; er wollte zum Angriff übergehen und die Bewegungen der Feinde selber bestimmen. Aber wie so oft früher in den Napoleonischen Kriegen, sollte auch diesmal gegen die Preußen die Rolle sofort umgetauscht werden.
Die preußischen Truppen sammelten sich nicht in Oberschlesien, wo sie Wien am nächsten gewesen wären, sondern an der endlosen sächsisch-österreichischen Grenze von Zeitz bis fast nach Ratibor. Mitbestimmend war, daß für diese Aufstellung nicht bloß die eine oberschlesische Bahn, sondern eine ganze Reihe anderer zum Transport verwendet werden konnte. „Kenner“ tadelten auch hier die Verzettelung der Kräfte. Ihre Vereinigung konnten sie nur in Feindesland finden. Nur die sorgfältigste Vorberechnung und die Fähigkeit zum schneidigsten Angriff rechtfertigen den Plan und in der Tat zeigte sich bald, daß ebenso geschickt, wie von Bismarck die diplomatische Arbeit getan, ebenso glücklich auch von Moltke und Roon die Bewegung der Heere vorbereitet war. Es sei dabei auf die Ausrüstung, die Bewaffnung, den Nachschub, das Eintreten der Landwehr, die Verpflegung u. a. hingewiesen. Das getrennte Marschieren erleichterte diese ganz wesentlich. Die sorgfältige Vorbereitung begünstigte aber auch das rasche Marschieren. Den Anstrengungen an sich waren natürlich die Oesterreicher vollkommen so gut gewachsen, wie die Preußen. Marschieren konnten auch sie. Und da nach dem Urteile der größten Feldherren der Sieg fast mehr noch von den Beinen als von den Bajonetten abhängt, so hätte die Geschwindigkeit im Marschieren und das rechtzeitige Erscheinen auf einem böhmischen Kampfplatze ihnen auch leichter fallen müssen, als den Preußen. Aber die Märsche müssen doch auch in mancher Beziehung überlegt und vorbereitet sein und das war besser auf preußischer Seite geschehen.
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schwerste Aufgabe hatte das 5. Korps auf der Linken. Der alte, aber zähe General v. Steinmetz befehligte es. Auf langer, enger Straße, wo das Korps meilenweit auseinandergezogen werden mußte, stieß es am 27. bei Nachod auf das 6. österreichische Korps und warf es nach tapferem Widerstand stark beschädigt zurück. Der Verlust der Preußen betrug etwa 1300 Mann, der der Oesterreicher aber über 8000 Mann; darunter befanden sich 2500 Gefangene. Am folgenden Tage wurde bei Skalitz mit ähnlichem Erfolge gekämpft. Das Korps des Erzherzogs Leopold verlor 6000 Mann, darunter 3000 Gefangene.
Am 29. war der Ausgang bei Schweinschädel wieder ähnlich. Hier war es das österreichische Korps des Grafen Festetics, das weichen mußte. Immer andere österreichische Korps und immer neue Niederlagen! — Minder glücklich kämpfte auf dem rechten preußischen Flügel das 1. Korps unter Bonin. Es nahm Trauten au am 27. Juni und hielt den Besitz für gesichert, ließ sich dann aber von Gablenz überraschen und wieder über die Grenze zurückdrängen. Diese Niederlage wurde indes am folgenden Tage von der Garde wieder gut gemacht, die Gablenz bei Soor von Süden her angriff. Auch hier verloren die Oesterreicher 3000 Gefangene. Ebenso siegreich kämpfte die Garde am 29. Juni bei Königinhof. Damit war die letzte Gegenwehr zurückgewiesen und die ganze Zweite Armee ungefährdet auf die westliche Seite der Berge gelangt. Hier blieb sie auf die ausdrückliche Anweisung Moltkes stehen und überschritt nicht die Elbe.
Entscheidende Schlachten waren mit diesen Kämpfen wohl noch nicht geschlagen, aber die Lage war schon jetzt für die Preußen unstreitig außerordentlich günstig geworden. Die Verluste der Oesterreicher beliefen sich bereits auf 30- bis 40000 Mann und der moralische Erfolg war noch erheblich größer. Zuerst hatte man über die Geschwindigkeit der Preußen im Laufen gewitzelt. Darnach auch die im Schießen bemerkt. Man hatte entdeckt, daß die Oesterreicher mit ihren einst gefürchteten Sturmangriffen gegen das Zündnadelgewehr gar nicht aufkommen könnten. Jetzt bekam aber auch die preußische Führung ihre Anerkennung, denn nicht minder wertvoll war auch die Geschwindigkeit im Denken. Im Kriege gilt es auch, schnell das Rechte zu treffen und dann rasch sich zu entschließen.
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Extrahierte Personennamen: Leopold Leopold Schweinschädel
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Waterloo geschah, so wäre es wohl wirklich um die Widerstandsfähigkeit der Nordarmee getan gewesen.
Das ist nun nicht geschehen. Unmittelbar nach jener gewaltigen Schlacht, der größten des Jahrhunderts, war die Erschöpfung der Sieger nur zu begreiflich. Am 5. Juli aber begann der neue Vormarsch und die bald einsetzende Kühnheit stand nicht zurück vor der der ersten Tage.
Benedek hatte sofort zum Schutze der Hauptstadt das 10. Korps (Gablenz) abgesandt. Es konnte sogar noch mit der Eisenbahn fahren und konnte die das Schlimmste fürchtenden Wiener in etwa beruhigen. Die Hauptmasse aber schob sich nach Olmütz, um hier hinter seinen schützenden Mauern sich zu ordnen und eine Seitenstellung zu den etwa nach Wien strebenden Gegnern einzunehmen. Ihnen folgte nur ein Teil der Sieger. Vor der Schlacht von Königgrätz würde man schwerlich diese kühnen Bewegungen gewagt haben: Nur der Kronprinz, zunächst mit drei Korps, folgte dem Feldzeugmeister Benedek nach; die beiden ändern Armeen aber zogen, je weiter, um so mehr sich voneinander trennend, unmittelbar auf Wien und Preßburg zu. In Wien aber war die Sorge darüber so groß geworden, daß man bereits an die Rettung der wichtigsten Gegenstände nach Budapest ging. Gleichwohl sammelte man auch vor Wien eine stattliche Armee. Von Süden ließ der Erzherzog Albrecht, der jetzt das Oberkommando erhalten hatte, zwei Korps dahin kommen; von Olmütz von der Armee Benedeks ebenfalls zwei Korps. Endlich mußten auch die letzten Korps von Olmütz nach Wien gehen. Somit zählten die Oesterreicher, wenn alle beisammen waren, etwa 240 000 Mann an der Donau, d. h. ebensoviel wie die Preußen.
Diesen Soldaten aber versicherte der Erzherzog, daß Oesterreich niemals mächtiger dagestanden habe als eben jetzt. Seine kampfgeübten Truppen seien von dem heißen Verlangen erfüllt, ein unverdientes Mißgeschick zu rächen und sehnten sich nach der Gelegenheit, dem Uebermut des Gegners ein Ende zu bereiten.
Das sah nicht nach Frieden aus. Ob die Truppen, die parallel den preußischen Truppen an der ändern Seite der March und später an der ändern Seite der kleinen Karpathen nach Preßburg eilten, wirklich von Kampfessehnsucht erfüllt
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auch noch die Schlesier (6. Korps) hinzu, die an der österreichischen Grenze entbehrlich geworden. So wurden es 180000 Mann. Hier befehligte der Kronprinz. Zwischen diesen beiden Armeen, der Ersten und Dritten, stand als Zweite die Hauptarmee, die alle übrigen Korps vereinigte. Sie zählte die Pommern (2. Korps), Brandenburger (3. Korps), die aus der Provinz Sachsen (4. Korps), die Schleswig-Holsteiner (9. Korps), welche die 17. Division an der Küste gelassen und dafür die großherzoglich hessische erhalten hatten, ferner aus den Hannoveranern (10. Korps), den Sachsen (12. Korps) und der Garde. Diese größte Armee zählte somit über 210 000 Mann; sie stand unter Friedrich Karl. Auch das Hauptquartier mit dem König sowie Bismarck, Moltke und Roon waren bei dieser zweiten Gruppe. Um ihren Aufmarsch vollständig ungestört vollziehen zu können, hatte die Hauptarmee für die erste Aufstellung das Gelände vor Mainz angewiesen erhalten. Sie war also am weitesten von der Grenze. Sollte der Feind, wie sein sichtliches Eilen es nicht unwahrscheinlich machte, schon früher zum Angriff übergehen, so mußte er, rechts die Dritte, links die Erste Armee, so langsam vorrücken, daß auch die Hauptarmee sich bis zum Kampfe vollständig ordnen konnte.
Man vollendete demnach in aller Ruhe die Aufstellung und rückte dann in möglichst starker Vereinigung dicht nebeneinander zur Grenze. Kein Korps hatte eine größere Tiefe wie 14 km, sonst damals 30 km, jetzt 50 km. Ein Korps war dem ändern so nahe, daß sofort jedem Unterstützung gewährt werden konnte. So war überall für den Kampf die Ueberzahl gesichert. Für die wenigen Tage bis zu der mutmaßlich baldigen, großen Entscheidungsschlacht mußten und konnten die Unbequemlichkeiten des gedrängten Marschierens gewagt werden. Die Artillerie benutzte ausschließlich die Chausseen, die anderen Truppengattungen die Nebenwege. Man rückte langsam an die Grenze, konnte aber jeden Augenblick, wenn der Feind überraschend zum Angriff übergehen sollte, die Schlacht aufnehmen.
Da der Gegner nach dem törichten Vorstoß auf Saarbrücken vollständig untätig blieb, gehörte bald von vornherein der Angriff den Deutschen. Dabei ist es auch geblieben, so daß die weitere Richtung des Krieges von diesen gewissermaßen vorgeschrieben wurden.
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daß die Russen, die für diesen fernen Krieg überhaupt wenig Interesse hatten, nur unlustig am Kampfe sich beteiligten. Umgekehrt aber fand Napoleon, so sehr er auch durch den Angriff überrascht wurde, doch sofort wie immer schnell den rechten Entschluß; gar bald wurde wieder aus ihm, dem Angegriffenen, der Angreifer. Hatten die Verbündeten beim Stoß auf die Mitte einseitig nur um die vier Dörfer bei Groß-Görschen gerungen und dabei dem Korps von Ney allerdings schwtere Verluste zugefügt, so hatte anderseits Napoleon aus dem Vor- und Nachtrab sofort zwei Flügel gebildet, die nun einschwenkten und dadurch den Rückzug der verbündeten Armeen erzwangen. Ihr Stehenbleiben hätte zur Einschließung und Gefangennahme geführt.
Ihre moralische Kraft aber hatten die Verbündeten durch diesen Mißerfolg nicht verloren und in bester Zuversicht zogen sie ostwärts. Die jungen französischen Krieger dagegen waren zu einer Ausnutzung des Sieges nicht mehr fähig und mußten den Abzug ruhig geschehen lassen. Hart aber war es für Preußen doch, daß alle die ungeheuren Anstrengungen nicht zu reichen schienen. Sachsen ging verloren, Dresden wurde von Napoleon besetzt, und auch der König von Sachsen trat nun wieder offen auf die Seite Napoleons. Ebenso gehörte das feste Torgau mit seinen 12 000 sächsischen Kriegern jetzt wieder der Sache Frankreichs.
Noch eine zweite Schlacht wollten die Verbündeten in Sachsen wagen, und zwar bei Bautzen. Geschlagen wurde sie am 20. und 21. Mai. An den hohen Ufern der Spree hatten die Verbündeten sich in breiter Linie für die bevorstehende Feldschlacht verschanzt. Napoleon war es natürlich höchst willkommen, durch eine Schlacht, in der er sich mit Recht als Meister fühlte, den Krieg zur Entscheidung zu bringen.
Bei Bautzen standen etwa 83 000 Mann Verbündete. (55 000 Russen und 28 000 Preußen.) Napoleon hatte dagegen mindestens 130000 Mann. Die Leitung hatten bei jenen wieder die Russen, die rechts und links standen, während die Preußen die Mitte einnahmen. Die Absicht der Verbündeten war weniger, im Falle des Sieges vorzudringen, als das Schlachtfeld zu behaupten. Das verriet wenig Vertrauen. Ihrem linken Flügel war Oudinot entgegengestellt, der anfänglich lebhaft angreifend vorging und auf dem rechten Spreeufer sich ausbreitete. Er sollte die Meinung
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Ney Napoleon Napoleon Napoleons Napoleon Napoleon