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1. Mit einem Stahlstich - S. 34

1836 - Stuttgart : Belser
34 Zweites Hauptstück. Volkes mit ihm thcilcn. Sobald Letzteres zugestanden ist, geht ihr Bestreben darauf hin, jedem Stand seine Ehre, jedem nützlichen Gewerbe den Fortgang zu sichern, und mit Recht wird auf den Ackerbau neben der Seiden» zncht am meisten gesehen. Gleichwie die ältesten Kaiser dem Volke ein Beispiel gaben, indem sie mit eigner Hand den Pflug führten, so zeigt Pich auch gegenwärtig noch des Jahres einmal der Sohn des Himmels als Ackers- mann; und wie cs ehemals Kaiserinnen waren, welche die Maulbeerbäume zur Seidcnzucht pflanzten, so feiert jetzt noch die kaiserliche Familie Feste der Seidcnerfin- dung. Hervorgegangcn aus dem allen ist im Verlaufe der Zeit ein nach Art der Bienen emsiges Volk, das we- der Adel noch Priesterstand kennt, und ein bis ins Kleinste geregelter Staat, in welchem sämmtliche Geschäfte, das Denken nicht ausgenommen, genau vertheilt sind und Je- der, wie in einer Fabrik, nur dasjenige thut, was man ’ ihn angewiesen hat. Und gebaut ist dicß alles auf das Verhältniß des Hausvaters zur Familie. Daher die strengen und zahlreichen Vorschriften hinsichtlich des kind- lichen Gehorsams. „Ein wohlerzogner Sohn," heißt es im Liki, „wartet Morgens und Abends den Ettern in ihrem Zimmer auf, um sich zu versichern, daß ihnen nichts mangelt; er verläßt das Haus nicht, ohne seinen Vater davon zu benachrichtigen, und kommt nicht zurück, ohne ihn zu grüßen; auf den ersten Ruf des Vaters ver- läßt er alles Andre und eilt zu ihm; auf seinen Befehl antwortet er nur: ich gehorche. Geht er mit seinem Vater, so ist er immer einen Schritt hinter ihm zurück; nie setzt er sich auf dieselbe Matte mit seinem Vater. Vor seinen Eltern spricht er nie von Alter und hohen Jahren. Sind die Eltern krank, so trägt man keinen Schmuck, berührt kein musikalisches Instrument, und empfängt keine Besuche. Sind sie gestorben, so begibt

2. Mit einem Stahlstich - S. 36

1836 - Stuttgart : Belser
x 56 Zweites Hauptstück. nicht ihr, sondern werden als Kinder der ersten Frau an- gesehen. Wird sie von dem Manne verstoßen, so dürfen die Kinder, wenn die Verstoßne stirbt, nicht einmal um sie trauern. Daher sagt die chinesische Schriftstellerin Panhocipan in ihren Nathschlägen der Erfahrung und Weisheit: „Der Zustand einer Person des andern Ge- schlechtes ist ein Zustand der Schwäche und Erniedrigung. Ihr Gehorsam gegen den Mann und dessen Vater und Mutter kennt keine Ausnahmen in der Zeit, keine cntge- gentretenden Schwierigkeiten, kein Widerstreben des Ge- fühls und der Neigung. Aber durch stete Nachgiebigkeit macht sie sich im Hause beliebt, und erlangt Lob auch ausser dem Hause. Sie sieht ihre Kinder in der Tugend heranwachsen, und der Gehorsam, welchen diese ihr leisten, entschädigt sie reichlich für Alles, was sie auf sich genom- men." Doch es ist Zeit, daß wir den abgebrochncn Faden der Erzählung wieder aufnehmen. Obgleich aus dem Königs» gcschlechte von Ln entstammt und überall wegen seiner Staatswcisheit bewundert, machte gleichwohl K ongfutsc als Staatsmann keineswegs sein Glück. Aus Lu, wo er um 497 Minister geworden, verdrängte ihn bald wieder die Feindseligkeit derjenigen, welche vor dem Ernst seiner Gerechtigkeitsliebe zitterten, sowie der geschäftige Einfluß des Fürsten von Tsi, welcher den unter Kongfutse's Lei- tung wachsenden Nachbarstaat mit eifersüchtigen Blicken betrachtete. Und als ihm der Fürst von Tschu in seinem Lande ein Gebiet schenken wollte, äusserte dessen Minister, man könne nicht neben Kongfutse herrschen, ohne im Schatten zu stehen. In Tschin und Tsai, kleinen Staa- ten im jetzigen Honan, fand er so unwirthliche Aufnahme, daß er einst sieben Tage mit seinen Schülern nichts zu essen hatte. Und als er ein andrcsmal mit denselben auf dem Wege ins Land der Song unter einem Baume saß,

3. Mit einem Stahlstich - S. 61

1836 - Stuttgart : Belser
Dle Indier. 61 der über die Grenzmark und die einzelnen Ackergrenzen Register führt; der Bronnenmeister, der über Teiche und Kanäle die Aufsicht hat und über die Vertheilung des Wassers wacht; der Bramane, der den Gottesdienst im Dorfe versieht; der Schulmeister, der die Kinder im Sande lesen und schreiben lehrt, und der Kalender-Bra- mane, der glückliche und unglückliche Stunden zum Säen und Dreschen ausruft. Doch alles Gesagte giebt uns keinen Begriff von indischem Volksleben, so lange wir nicht auf ein gewisses eigenthümliches Verhältniß Rücksicht genommen haben, welches dort die ganze Form der Gesellschaft bestimmt. Die Hindus sind in Kasten gctheilt, wie wir mit einem portugiesischen Worte zu sagen pflegen, oder wie die alten Indier sagten, in jätayas, Stände, oder in varnani, Farben. Niemand darf ein andres Gewerbe treiben als das seiner Eltern, Niemand in eine andre Kaste heira- then als in seine eigne,") Niemand mit Angehörigen einer andern speisen, noch überhaupt Umgang haben. Wer hiegegen fehlt, wird ausgestoßen, und der Ausge- strvßne sinkt zu der verachteten Klasse der Parias her- ab, welche fern von ehrlich geachteten Menschen auf dem Feld oder im Walde wohnen müssen, nur mit der Hand vor dem Munde einen bessern Hindu anreden, und wenn sie ihn berühren, von ihm getvdtet werden dürfen. Aus. geschlossen von allem Unterrichte und von dem Besuche jedes heiligen Ortes, nur zu solchen Arbeiten gebraucht, deren Andre sich schämen, leben sie in Schmutz und Blödsinn ihre Tage dahin. Da die Mehrzahl derselben *) Allerdings mag die Frau aus einer geringer» Kaste stammen, wenn sie nur nicht eben zu den Sudras gehört; aber die Mit einem Sudra verheirathete Waisya kann nur Schuhmacher und Fischer zu Kindern haben, und die Kinder einer im gleichen Falle befindlichen Bramanin gelten gar nur als Tschandalas. und stehen als solche gleich tief wie die Parias.

4. Mit einem Stahlstich - S. 152

1836 - Stuttgart : Belser
152 Achtes Hauptstück. Baharein-Inseln über Gerrha wurden Perlen, aus Ba- bylon Teppiche gebracht; von den Juden bezog mau Waihen, Balsam, Honig, Oel und Mastix, aus Damaskus Wein und Wolle, aus den Gegenden am schwarzen Meere und östlich davon Sklaven, Eisen, Kupfer, Pferde und Maulthiere, aus Ophir, wohin der Lyrische König Hiram in Gemeinschaft mit Salomo vom rotheu Meere aus Schiffe abgehen ließ, die je nach drei Jahren zurück- kamen, Elfenbein, Ebenholz und Gold: kurz, alle Länder steuerten bei, um den Lyrischen Markt zu füllen, und bis ins Unglaubliche stieg zum Theile der Gewinn, der beim Waarenumsatze gemacht ward. So vermuthet wohl der scharfsinnige Heeren mit gutem Grunde, daß die Phönizier spanisches Silber gegen werthlose, aber blendende Waaren von den Eingebornen erhandelt und dieses Silber dann an der Ostküste von Afrika geradezu gegen Gold umgesetzt haben. Ueberdieß beschränkten sie sich nirgends und nie auf bloße Speditionsgeschäfte, sondern die Erzeugnisse ih- res eignen Kuustfleißes wogen sogar am schwersten in der Bilanz des phönizischen Handels. Unter den vielen Ge- werben, die überall von Aradus bis Tyrus blühten, zeich- nen wir die trefflichen Färbereien und Glasfabriken aus. Am Ufer des Belus, der aus einem kleinen See an den Abhängen des Karmel entspringt, wurden stdonische Männer durch Zufall auf die Erfindung des Glases ge- leitet; und in der That eignete sieb der in der Nahe des Flusses und weiterhin bis nach Sidon verbreitete Sand so vorzüglich zu diesem Zwecke, daß noch die Venetianer denselben als Ballast in ihre Schiffe zu laden pflegten. Bald giengen Glaaswaaren aller Art aus den Brenne- reien von Sidon und Tyrus hervor, und zwar zum größ- ten Vortheile für die Verkäufer, weil Kinder und kindische Menschen bereitwillig das Kostbarste hergaben, um mit derlei schimmernden Dingen sich und ihre Wohnungen zu

5. Mit einem Stahlstich - S. 158

1836 - Stuttgart : Belser
158 Achtes Hauptstück. daher am Fcstlande einen Thurm und Derschanzungen, und gegenüber auf der Insel eine Stadt an. Da jenes Voll, werk von den Barbaren erstürmt und bald die Stadt selbst bedroht wurde, so entspann stch ein langwieriger und kostspieliger Krieg mit den Inselbewohnern, der die Tyrier nicht wenig erschöpfte. Jndeß hatte Jasimon nach zwanzigjähriger Regierung seinem Nachfolger Sidon viele im Frieden znsammengesparte Rcichthümer hinterlassen, von welchen dieser den zweckmäßigsten Gebrauch machte: indem er die Tyrier solange, bis die Eingebvrncn von Mazaurisa oder Sicilicn unterjocht waren, mit 30 Kriegs« schiffen und 3000 Streitern unterstützte, bewog er sie zur Wiederabtretung der Kolonien in Erstphonia und Tingitana und zur Erneurung des alten Abhängigkeitsverhältnisses. Als er aus Verzweiflung über eine qualvolle Krankheit Gift genommen, oder stch ins Schwert gestürzt hatte, bestieg um 1670 Ki t y l ba s als Großherr den sidonischen Thron. Zum Beweise des freiem Geistes, der sich unter den Bürgern phönizischcr Städte entwickelte, möge Folgendes er- zählt werden. Um 1643 vor Christus, im 32sten Jahre seiner Regierung, ward Hierbas von Basanus erschlagen und sofort der Mörder durch das Volk auf den Thron erho- den. Weil er im Alter die Willkühr seiner Beamten zu zügeln unfähig war, verlangte man mit großem Geschrei den Tod der Schuldigen, und als der König seine Leib- wache aussandte, um die Empörer zu verscheuchen, er- grimmte das Volk, erschlug die Trabanten, drang in den Pallast, stieß die Freunde des Königs nieder, hob die Königswürde für immer auf und übertrug einer Gerüste, das heißt, einem Senate der Aeltesten, die Regierung. Da Basanus auf der Flucht an seinen Wunden starb, sperrten die Söhne des Königs, deren Rachsucht sich also immerhin noch auf beträchtliche Streitkräfte stützen konnte, den Hafen durch eine eiserne Kette, wodurch die größten-

6. Mit einem Stahlstich - S. 159

1836 - Stuttgart : Belser
W9 Die Phönizier mit» Karthaginenstk ihcils von der See her verproviantiere Stadt einer Hun* gersnoth Preis gegeben ward. „Aber die Byblicr be, mannten ihre Kriegsschiffe und legten sich längs der Kette hin. Dann verursachten sie dadurch, daß sie alle auf die eine Seite der Schiffe traten, eine Senkung derselben gegen die Ketten, befestigten an den Pfählen, wvdurch die- selbe gehalten ward, Stricke, und liefen daun alle zu- gleich nach der andern Seite des Schiffs, so daß die ge- gen die Kette geneigte Seite sich plötzlich hob und die Pfähle aus dem Boden zog. Ketten und Pfähle wurden unter lautem Jubel in die Stadt gebracht. Nachdem mit den Königssöhnen Friede geschloffen war, hatten die By- blier 120 Jahre (1592 — 1472) keinen König. Jeder that, was ihm gefiel, das Land ward durch viele Kriege verwüstet, und die wilden Thiere nahmen ausserhalb der Städte überhand.« Auch Sidon blieb von bürgerlichen Unruhen nicht verschont. Als der kränkliche Asm un ius gestorben und Kybozus um 1519 nach einuuddrcissig- jähriger Regierung im Kampfe mit den Syrern gefallen war, wurde sein Sohn und Nachfolger Nasukus von den Bürgern verjagt. Allein während seines Aufenthalts im Gebirge gewann er als Löwentödter so großen Ruf, daß man, , von den Tyriern bedrängt, den Helden zurück- rief, der auch alsbald sie und die Berytier unterworfen hatte. Nach acht Jahren starb er bei der Bestürmung von Askalon, und als sein Leichnam in das königliche Begräbniß gebracht wurde, klagten die Sidonier: „ihn, welcher der Löwin unerschrocken in das gelbe Auge sah, vor dem die Panther flohen, der kühnlich des Löwen La- ger zur Schlafstätte wählte, hat eines Knaben Steinwurf im Thore getödtet. Darauf,« fährt Sanchuniathon fort, „nahmen sie seinen Sohn Kislon zu ihrem Herrscher, der 39 Jahre regierte. Er schickte eine gewaltige Flotte aus, und legte in der Nähe von Tartessus eine Kolonie

7. Mit einem Stahlstich - S. 161

1836 - Stuttgart : Belser
Die Phönizier und Karthaginenser. 161 in lebenslängliche Verbannung nach Citium schleppen. Doch hicmit waren nur die Werkzeuge des Tyricrs besei- tigt, nicht aber seine Ansprüche abgewiesen: das Schwert mußte entscheiden. Kaum wurde daher die Nachricht vom Tode des Gadylkarus bekannt, so trat Bartvphas, dem nur der König von Mylita bcistand, gegen die Ochritobi, maler in die Schranken. Das Glück und die Macht der Stadt Tyrus verhalf ihm innerhalb Phvniziens zu dem vollständigsten Siege, worauf er, auch dcßhalb, weil Si, Von neutral geblieben war, Tyrus zum Mittelpunkte des Ganzen machte. Um den geschlagnen Feind, der sich auf den Inseln festgesetzt hatte, und dort Kolonien gründete, auch von dort zu vertreiben, war eine mächtige Flotte nvthig. ''Das Arsenal der Tyrier wurde vergrößert und von den Unterfürsten Bauholz beigestenert. Schon besich- tigte Bartvphas die Rüstungen im Hafen, als er, durch einen Splitter im Auge verwundet, im sechsten Jahre nach Erlangung des höchsten Königthums, etwa 1049 vor Christus, sein Leben beschloß. Der von den Tyriern zum Nachfolger gewählte Sohn Joramus, oder Hier- das, wie er in Tyrus selbst hieß, oder Hiram, wie die Bibel ihn nennt, schloß die Gesammtmacht des Fein- des in Citium ein, wiewohl mit so schlechtem Erfol- ge, daß die Tyrier, an der Einnahme verzweifelnd, die Rückfarth antreten wollten. Doch eben jetzt erfuhr man von den äthiopischen Verbannten, denen es gelungen war, aus der Stadt zu entfiiehen, daß der Feind am bevorstehen- den Abzüge der Tyrier nicht mehr zweifle, und bereits Anstalten zu einem rauschenden Siegesfcst treffe. Man stach also zum Schein in die See, kehrte aber bei Nacht zurück, überrumpelte die sorglose Stadt, metzelte die trunknen Ochritobimaler nieder, erzwang in Folge dieses Sieges die Unterwerfung der Kolonien, und pries jene Baucr's Gcsch. I. Bl. 11

8. Mit einem Stahlstich - S. 165

1836 - Stuttgart : Belser
Die Phönizier und Karthaginenser. 165 zählige Lastschiffe; ausserdem hat er tausend ganz in Gold gekleidete Lanzenträgcr und achtzig Streitwagen. Den Meukertestempel und die ganze Stadt erbauten die Be- gleiter des Gottes auf ihrer Heimkehr von Tartessus. In der Umgegend liegen die Städte Hysora, Maene, Sily- phe, Bethobarkas, welche auch Bethataba-genannt wird, und Namase. Auch die Stadt der Sidvnier ist volkreich. Ihre Landmacht besteht aus vierzigtausend Streitern, tau^ send Lanzenträgern und zwanzig Wagen, ihre Seemacht aus sechzig Schiffen. Zum Gebiete der Sidvnier gehören noch die Städte Monychus, Jauphc, Moyra, Dibon, wo die Kinder des Königs wohnen, Nebra und Soate. Das Heer der Byblier besteht aus zwanzigtausend Kriegern, wozu noch zweitausend Lanzenträger kommen und zwanzig Wagen. Zur See haben sie fünf und achtzig Kriegs- schiffe. In der Stadt ist der Tempel des Kronus, wel- cher die Stadt erbaute, der Baaltis und Andrer. In der Nähe liegen Asmunia, Jasude, Nebite Und Nebra der Byblier. Die Aradier haben ein Heer von achttausend Mann, ausser tausend Lanzenträgern und fünfhundert Bo- genschützen. Kriegsmagen haben sie zwanzig, und ihre Flotte besteht aus fünfzig Trieren. Ihre übrigen Städte sind Arboze, Kasauron, Jtynna, Delibas und Asypotia. Zwischen Delibas und Jtynna liegen die Orakelsteine ^)?i- sybata, welche der Gott Uranus errichtet hat. Die Be- rytier stellen zehntausend Mann ins Feld und tausend Lanzenträger, wie auch vierzig Streitwageu. Zur See haben sie dreissig Trieren. Ihre Stadt ist von Eliun erbaut, welcher sie nach seinem Weibe Beryte be- nannte. Wundervoll sind die dortigen Tempel des Pon- tus und der Astarte. Die übrigen von den Berytiern bewohnten Städte sind Arbe, Jsbas, Sydrobal und Be- thastarothe. Auf dem Wege nach Byblus, bei der Stadt Sydrobal, steht der Thurm der Acgyptier, welche unter

9. Mit einem Stahlstich - S. 350

1836 - Stuttgart : Belser
350 Fünftes Hauptftück. kris, sowie durch Schiffe von Megara, Korinth, Sicyon, Elis, Petlene, Ambracia, Leukadia unterstützt wurde, und zwischen dem atheniensischen Seestaate, der einen überfiüsstg gefüllten Schatz, 300 große, von geschickten Bürgern ge- steuerte, mit 50,000 Seeleuten bemannte Schiffe, eine Besatzung von 4.6,090 Mann, 13,000 Schwerbewaffnete, 1600 Bogenschützen und 1200 Reiter zum Angriffe, die Thessalier, Akarnanier, Corcyräer und Zantier zu Bundes- genossen, und auf Insel- und Küstenstrichen eine große Anzahl Unterthanen hatte. Sobald vom Anzuge der Pe- lopvnnesier verlautete, flüchteten die Grundbesitzer und Laudleute ihre Heerden auf benachbarte Inseln, ihre Wei- der, Kinder und Geräthschaften nach Athen. Als aber König Archidamus der Hauptstadt mit 60,000 Mann bis auf drei Stunden verwüstend nahe kam, entstand ein Murren unter der Einwohnerschaft, und damals, wie es nach Plutarch scheint, wurden aus Unwillen über Perikles die ihm theuersten Personen angefeindet: Phidias, weil er irreligiöserweise sein und des Perikles Bild an der Mi- nervastatue angebracht — er soll im Gefängnisse gestorben seyn; Anaxagoras, weil er die Himmelserscheinungen na- türlich erkläre und dadurch den Göttern Eintrag thue — er entwich nach Lampsakns, wo er 428 starb; Aspasta, weil ihr Beispiel den Sitten schade — Perikles selbst rettete sie durch seine ergreifende Beredtsamkeit. Doch wie stch dieß verhalten möge, jedenfalls wurde dem Feind durch Plünderungen der Flotte im Peloponnes reichlich vergolten, was er den Atheniensern Schlimmes zugefügt hatte. Da brach während des folgenden Jahres die Pest aus: sie war aus Afrika oder Asien eingeschleppt worden, und richtete um so größere Verheerungen an, weil die Flucht der Landleute, welche theils bei Bekannten, theils in schlechten Hütten auf öffentlichen Platzen oder zwischen den langen Mauern untergebracht waren, Athen

10. Mit einem Stahlstich - S. 360

1836 - Stuttgart : Belser
3130 Fünftes Hauptstnck. seine Mitbürger überflügeln mußte, so war der von Eft mons Sohne Thessalns geleitete Klubb neidischer Feinde des Alcibiades nie thätiger gewesen als jetzt. Da man nun eines Morgens die vielen Mcrkursbilder, welche in Athen überall vor den Häusern standen, mnthwillig ver- stümmelt fand, lief das Gerücht umher, Alcibiades habe den Frevel verübt, und wer dieß und die Nachäffung der Mysterien von Eleusis gewagt habe, sey ohne Zweifel ebenso fähig als lüstern, das Bestehende, folglich die Demokratie umzustürzen. Doch wurde die Untersuchung, weil das Heer dem Feldherr« hätte bcistchen können, angeblich bis auf die Zurückkunft desselben verschoben. Doch sobald die Flotte abge- segelt war, steigerten Demagogen wie Androkles durch aufgerührte Gerüchte, vorgespiegelte Gefahren, boshafte Anklagen die Angst des Volkes zur Wuth : Pisa n der machte im Rath den gesetzwidrigen Vorschlag, die Ange- gebnen zu foltern; dieß geschah zwar nicht, aber die Stadt war unter Waffen, der Rath schlief auf der Burg, Nie- mand wagte sich aus den Markt, die Menge tobte gegen Freund und Feind, die Kerker wurden voll, die Gefangnen sahen dem Tode entgegen, die Blutgier wuchs mit der Zahl ihrer Schlachtopfer, und endlich stach die Salaminia ins Meer, um den Alcibiades als Hvchverräther und Nc- ligionsverächter vor ein unerbittliches Gericht zu holen. Kanin hatte daher Alcibiades im Kriegsrathe den Be- schluß durchgesetzt, mit der Seestadt Messina zuerst, dann mit den übrigen griechischen Städten eine Verbindung gegen Syrakus einzulciten, und die untcrworfnen Urbe- wohner der Insel gegen ihre stolze Gebieterin aufzuwiegeln, so wurde er abberufen. Erst im Sommer 414 gelang es dem Feld Herrn Nicias, die Anhöhen zu besetzen, welche das ungeheure Syrakus beherrschten; von da aus führte er mit großer Anstrengung eine die Stadt absperrendc Doppelmauer, siegte, während der feurige Lamachus um»
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