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1. Mit einem Stahlstich - S. 23

1836 - Stuttgart : Belser
Die Chinesen. 23 ihre Familie auf ein angesehnes Stammhaupt zurückzu, führen. In diesem Zustande mögen die Urväter der Chi- nesen gewesen seyn, als sie nach mancher mühseligen Wanderung die Berge auseinander treten und links die glücklichen Gefilde vvn S ch a n s i, rechts die von S ch e n s i sich ausbreitcn sahen. Kein Wunder, wenn sie alsbald das Verlangen fühlten, der Wanderung hier eine Grenze zu setzen. Aber sie fanden das Land schon von Andern eingenommen, von den wilden Miao's, wahrscheinlich Vorfahren oder Verwandten der T i b c t a n c r. Ihre Geschichte beginnt also, wie die der Israeliten beim Gin» zuge in Kanaan, mit einem Vertilgnugskriege wider die ersten Bewohner. Dies; mag dreitausend Jahre vor Chri- stus geschehen seyn, und heute noch zeugen die zerstreut im Westgebirg hausenden Schwärme der Miao's von dem Siege, der den Chinesen zu Theil ward. Die Natur der eroberten Landschaften brachte cs mit sich, daß die Sieger allmahlig zu einer andern Lebensweise übergiengen. Und so wird denn auch erzählt, daß Fuhi, der Noah des chinesischen Volkes, die Seinigen in den ersten Künsten des gesitteten Lebens unterrichtet habe, und daß ein Schiunong und Niukua hierin ihm nachgefolgt sey. y a o, dessen Regierung in die Zeit von 2357 vor Chri- stus fällt, sott Sümpfe ausgetrocknet, Wälder gelichtet, gefährliche Thiere vertilgt, den Kalender geregelt und durch Ableitung des Hoangho in ein andres Flußbett das Volk aus einer großen Ueberschwcmmung errettet haben. Er und seine Nachfolger Schnn und Pu wer- den als Musterbilder fürstlicher Tugend geschildert. Aber die Tyrannei Likue's des siebzehnten Nachkömmlings vvn Yu, gab Tschintang, einem Großen des Reiches, An- laß, das entartete Geschlecht der Hia zu verdrängen und um 1706 die Dynastie der Schang zu gründen, deren

2. Mit einem Stahlstich - S. 56

1836 - Stuttgart : Belser
56 Drittes Hauptstück. glanze erschimmern, während vor ihm gen Süden die schwülen Thalebnen der Yamuna und des Ganges mit ih- ren Reisfeldern und Lvtusgärten prangen. Einen Raum von 600 Stunden, also eine Linie, die von Paris bis Petersburg reichen würde, müßte derjenige zurücklegen, der von der Nordgrenze Hindustans bis zum Kap Kvmo- rin reisen wollte. Welch' überraschende Wechsel von Landschaften, Gewächsen und Menschen würden auf die- sem Wege dem Auge des Beobachters sich ausdrängen! Immer aber sind die Schätze des tropischen Klimas in größter Ueppigkeit da ausgebrcitet, wo Arme und Kanäle eines Stroms den Boden bewässern, und die Ueber- schwemmungen der Regenzeit eine befruchtende Schlamm- erde ablagern. Denn im Oktober beginnt durch ganz Centralindien hin, so wie aus der Küste Malabar, das Wehen des Nvrdost-Mussons, und mit demselben Hitze und Trockenheit. Atlmählig werden die Bäume entlaubt, die Grashalme dorren, der Boden zcrlechzt, die Thiere schmachten, die Bewohner verbergen sich hinter feucht ge- haltnen Matten. Erst zu Ende Aprils schlägt der Wind um; der Südwest, gegen die Himalihberge anstürmend, führt Nebel und Wetter aus dem Ocean herauf; bang liegt die Atmosphäre auf allen Geschöpfen, bis unter furchtbar hallenden Donnerschlägen die Schleusten des Ge- wölks sich aufthun und Regengüsse Herabstürzen, von de- neu der Nordländer keinen Begriff hat. Jetzt rollen im Himalih die Lawinen, schäumende Wildbäche reissen Fels- blöcke und Bestien mit sich ins Tiefland; die Ströme än- dern ihre Farbe, schwellen, übersteigen das Ufer und wäl- zen röthliche Fluthen über Thäler und Ebnen hin. Erst nach Monaten und allmählig ziehen sich die Gewässer zurück, und hinter ihnen wandelt der Sämann. Am wolkenlosen Himmel glüht die Sonne des Südens, und wie durch ei- nen Zauberschlag sieht man plötzlich das öde Wassergefilde

3. Mit einem Stahlstich - S. 131

1836 - Stuttgart : Belser
Babylon. 131 deren Frucht, die Dattel, sowohl zur Speise als zur Wein- und Honigbereitung gebraucht ward; die Wurzeln meh- rerer Wasserpflanzen, die Schoten gewisser Hülsenfrüchte boten eine angenehme Nahrung dar; aus den Kornern der Scsampflanze preßte man Oel; Waitzen und Gerste gediehen in solcher Ueppigkeit, daß nach Hcrodvt die Blätter bis vier Finger breit wurden und die Aussaat zwei - und dreihundertfältigen Ertrag gewährte. Ueber- fluß an Nahrungsmitteln machte es möglich, gegen das Entbehrliche andre Dinge einzutauschen; die günstige Lage der Stadt gab dem Handel Ausdehnung und Schutz; durch den Handel kamen die Gewerbe empor, und die Betrieb» samkeit ermunterte zu großen Unternehmungen. Sv finden wir nachmals 55 Stunden südwestlich von Babylon den mit Schleusten versehnen Kanal Pallakopas, der sich weit gegen Arabien hin erstreckte, im Norden den Köuigska- nal, der als eine breite, schiffbare Wasserstraße vom Eu- phrat in den Tigris führte, und ebenfalls im Norden der Stadt einen See von zwanzig Stunden im Umfange, der rings mit Mauerwerk eingefaßt war. Die größten Wunder aber bot Babylon selbst dar, eine Stadt, welche schon vermöge ihres Alters ehrwürdig erscheint. Wohl- auf, sprachen die Nachkommen der Söhne Noahs, lasset uns Ziegel streichen und brennen, lasset uns eine Stadt und einen Thurm bauen, deß Spitze bis an den Him- mel reiche; der Herr aber fuhr hernieder, verwirrte ihre Sprachen und zerstreute sie von dannen in alle Länder. Also in einer der ältesten Urkunden der Bibel schon wird Babylon als die Stadt geschildert, wo Völker zu- sammenkommen und Völker sich scheiden. Und zwar sind es-Semiten, Stammverwandte der Hebräer gewe- sen, die dort feste Wohnsitze nahmen, und, wie wir von andrer Seite her vernehmen, anfänglich roh und unwis- send dahinlcbten. Cs hat nämlich zur selben Zeit, als 9 *

4. Mit einem Stahlstich - S. 132

1836 - Stuttgart : Belser
132 Sechstes Hauptstück. Manctho die ägyptische Geschichte niederfchrieb, folglich um 260 vor Christus, unter der Regierung des zweiten Antiochus in Syrien, der babylonische Priester Vero» sus, angeblich aus Tempelarchiven, in drei Büchern eine Geschickte seines Landes zusammengetragen, aus der spä- ter Alexander Polyhistor und Abydenns Auszüge gemacht haben, und von welcher in des Syncetlus Chrvnogra- phie und in des Eusebius armenischer Chronik Bruchstücke enthalten sind. Im ersten Jahre, erzählt Bervsus, sey Dann-es, ein Wundergeschvpf, halb Fisch, halb Mensch, aus dein erythrüischen, also persischen Meere gestiegen, habe bei Tag mit menschlicher Stimme geredet, die Lan- deseinwohner in der Schrift, in Wiffenschaftcn und Kün- sten, Ackerbau und Bauwesen unterrichtet und sey Nachts ins Meer zurückgekehrt. Vom Wasser folglich, schließen wir, ist die Bildung der Babylonier ausgegangen; denn, indem sie mit diesem Elemente verkehrten, haben sie Al- les gelernt, was späterhin die Grundlage ihres Wissens und Wohlstandes ausmachte. Von Oannes erfuhren sie auch wunderliche Sagen über die Entstehung aller Dinge ans dem Wasser. Zehn Könige, deren erster Alvrns, deren letzter Xisuthruö geheissen, sollen nun 120 Saren, den Saren zu 5600 Jahre gerechnet, also 452,000 Jahre lang, über das Land geherrscht haben. Xisuthrus bestieg, als die Sündfluth crnbrach, mit Thicrcn aller Art ein Schiff, ward an das armenische Hochgebirg getrieben und zu den Göttern erhoben. Dann folgt eine Erzäh- lung vom babylonischen Thurmbau, die ebenfalls sehr an die Bibel erinnert, und von da an schweigen die Aus- züge; nur wird erinnert, daß Berosus von der Sünd- stuth bis auf die Eroberung Babylons durch Cyrus 86 Könige und 5591 Jahre gerechnet habe. Was von den Schicksalen des Reiches im Verlaufe der historischen Zeit bekannt ist, werden wir unten berichten; einstweilen

5. Mit einem Stahlstich - S. 134

1836 - Stuttgart : Belser
134 Sechstes Hauptstück. die Stadt, wohin zu Lande Edelsteine, Färbewaavcn und Jagdhunde aus Indien, zur See über den persischen Golf Perlen, Schiffbauholz, Baumwolle und Spezereien ge» bracht, wo die schönsten Teppiche gewoben, in die lebhaf- testen Farben getaucht und mit grotesken Thicrgestalten verziert wurden, so daß babylonische Zeuge im gan- zen Altcrthnme berühmt waren und der Ausdruck paril- Ion für Flagge und. für Lustzelt wahrscheinlich aus dem alten babylonicum yelum oder tentorium erklärt werden muß. Aber eine Ueppigkeit auch nahm im Gefolge des Reichthums überhand, welche Propheten und Profan- schriftsteller nicht, stark genug schildern können. „Höre, du Tochter Babel, -> -spricht der erhabne Jesajas, „die du in Wollust lebest, und so sicher sitzest, und spricht in dei- nem Herzen: ich bins, und Keine mehr, — du wirst Wittwe werden und kinderlos, plötzlich auf einen Tag.« Die Babylonier prunkten in Kleidern, dufteten von Sal- den, stolzierten mit glänzenden Siegelringen und kunst- reich geschnitzten Stöcken einher, und schwelgten tief in die Nacht hinein bei unzüchtigen Gelagen. Die Väter brachten ihre Töchter auf den Mädchenmarkt, wo die schöner» Jungfrauen an den Meistbietenden, die häßlich- sten an den Mindestfordernden verkauft wurden. Daß jedes Weib einmal im Tempel der Mylitta einem Frem- den zu Willen seyn mußte, geschah ohne Zweifel, weil man dadurch Fremde anzulocken hoffte. Freilich sind diese Züge sämmtlich schon aus einer spätern Zeit gegriffen, und um ein Urtheil über das Volk zu fällen, müssen wir vor Allem seine Religion, die offenbar eine uralt einhei- mische gewesen, sorgfältig in Betracht ziehen. Zum Ver- ständnisse derselben schicken wir einige allgemeine Bemer- kungen voran. Gott machte ein großes Licht, das den Tag regiere, heißt es in der Bibel, und ein kleines, das die Nacht regiere. Der Mensch konnte sich weder in die Zeit noch

6. Mit einem Stahlstich - S. 138

1836 - Stuttgart : Belser
138 Sechstes Hauptstück. hat eigentlich dasjenige geherrscht, was man nach dem arabischen Volke der Sabäer Sabäismus zu nennen pflegt: sie beteten Sonne, Mond, Planeten und das übrige Heer der Gestirne an, und Alles, was ihre Prie- ster lehrten und trieben, gieng unmittelbar aus dem Glauben an die Macht der Gestirne hervor. Obenan stand in ihrem Kultus Gott Bel, dem der Haupttempel in Babel geweiht war, der königliche Jupitersstern, der alles Gute wirkt und andcntet; ihm znr Seite Mylit- ta, Analtis oder Nanäa, Aschtoreth oder Astarte, die weibliche Gottheit des Guten, die reihende Venus, deren Anhauch zu Tanz und Gesang, zu Lust und Liebe ermun- tert; auf der Schwelle zwischen Gutem und Bösem Ne- b o, der Planet Merkur, der Schreiber des Himmels, welcher die Begebenheiten auf und über der Erde ver- zeichnet, und besten Namen in Nebnkadnezar und Na- bopolassar erscheint; dem Bel und der Mylitta gegen- über Nergal, wie es scheint, auch Mer od ach ge, nannt, das kleine Unglück nach dem Ausdrucke der alten Araber, dargestellt mit blutfarbigcm Gewände, in der einen Hand ein gezücktes Schwert, in der andern einen abgehauenen Kopf an den Haaren fassend, und Saturn, dessen babylonischer Name nicht bestimmt angegeben wird, dem aber die Sabäer Sonnabends in einem sechseckigen schwarzen Tempel schwarz gekleidet einen bejahrten Stier opferten, auf daß er sic mit seinem bösen Einflüsse ver- schone. Diese fünf Gottheiten wurden Dollmetscher ge- nannt, weil sie durch ihren besonder» Gang am Himmel den Menschen die Ankunft andeuteten. Awölfe sodann theils männliche, theils weibliche Wesen, verehrten sie als Herren der Götter, und eigneten jedem derselben einen Monat und ein Bild des Thierkreises zu. Jedem der zwölf Götter des Thierkreises waren drei Sterne unter- geordnet , die zusammen als die 36 Dekane verehrt wur-

7. Mit einem Stahlstich - S. 139

1836 - Stuttgart : Belser
Babylon. 139 den. Die Sonne scheint es, haben sie mit weiblichem Angesichte, auf einem Wagen fahrend abgebildet. Aus dem Worte des Jeremias: „ein Land der Götzen ist es, und der Abgötter rühmen sie sich," können wir schließen, daß sie noch andre Sterne ausser den genannten verehrt haben mögen. Das Kastenthum hatte im Allgemeinen entweder nie bestanden, oder frühe schon den willkühr- lichen Eingriffen des Despotismus weichen müssen; ein geschloßner Priester stand aber, eine Kaste der Wei- sen, wie Daniel sie nennt, suchte durch Opfer und Zau- berei Unglück abzuwendcn, war mit Vogel- und Opfer- schau beschäftigt, las den Charakter und das Schicksal der Menschen, bevorstehende Witterung, Erdbeben, Son- nen - und Mondsfinstcrnisse in den Sternen, und pflanzte mancherlei Kenntnisse durch Familienübcrlicferung fort. Sterndeuter ei füllte in Babylon die Stelle des Ora- kelwesens aus, das bei allen Völkern des Alterthums eine so wichtige Rolle gespielt hat. Denn je beschränkter der Kreis von Ursachen und Wirkungen war, den man überschaute, je geringer folglich die Auswahl unter schon vorgekommnen Fällen, die jetzt wieder eintreten konnten, ein desto größres Feld stand den dunkeln Eingebungen der Furcht offen, so daß man doppelt rathlos und ängst- lich der Zukunft entgegen sah, und der erfahrnere Prie- ster, dessen Rath in jeder Verlegenheit helfen sollte, nicht einmal verstanden worden wäre, falls er dem kindischen Frager auseinandergcsetzt hätte, daß dieß nun so kom- men werde, weil jenes so gewesen. Er begnügte sich also, schlechthin zu erklären, cs werde geschehen, und der An- dre, dem ein solches Wissen unbegreiflich dünkte, sah es, weil ja der Priester gesprochen hatte, als unmittelbare Mittheilung der Götter an. Sv wurde der Klügere, auch wenn er cs nicht gewollt hätte, in die Herzensange- legenheiten des Unerfahrnen hineingczogen, und eine Grund-

8. Mit einem Stahlstich - S. 143

1836 - Stuttgart : Belser
Babylon. 143 graph, geboren zu Pelufium um 70, gestorben wahr- scheinlich um 150 nach Christus, seinem Werke y.iy*\n ffvvru$ts, das in 13 Büchern den Gesammtvvrrath ma- thematischen Wissens der Alten umfaßt, und 827 unter dem Titel Almagcst ins Arabische, 1230 auf Befehl Kai- ser Friedrichs Ii. zum erstenmale ins Lateinische übersetzt worden ist, mehrere Dynastien-Verzeichnisse einverleibt, worunter 18 babylonische Könige von Nabonassar bis auf Nobonidus, welche zusammen 209 Jahre regiert haben, und die Perserköuigc von Cyrus bis auf Darius Kado- mannus. Nimmt mau nun die eingestreutcn astronomi- schen Notizen hinzu, so ergibt sich mit einleuchtender Gewißheit, daß Nabonassar den 26. Februar 747 den Thron bestiegen habe, und im Zusammenhänge damit, daß Jerusalem 588 zerstört, das Perserreich von Cyrus um 536 gestiftet, Aegypten 526 erobert, und das Per- serreich durch Alexander 331 gestürzt worden sey. Diese sogenannte aera Nabonassari verdanken wir ohne Zweifel einer Verbesserung, welche babylonische Priester einmal mit ihrem Kalender vorgenommen haben. Durch die erfreulichen Resultate, wozu die Astrologie der Be- luspriester geführt hat, wird nun auch unser Urtheil über eine von Divdvr und Pausanras erwähnte Sage bestimmt, als ob eine ägyptische Kolonie nach Babylon gekommen und der Belusdienst von Aegypten aus dorthin verpstanzt worden wäre. Wir sind nämlich weit geneig- ter, einen umgekehrten Einfluß anzunehmcn, und cs wahr- scheinlich zu finden, daß astronomische Kenntnisse, als beide Volker unter persischer Herrschaft standen, von Babylon nach Aegypten gewandert seyen; betrachten folglich jene Sage als eine der vielen Prahlereien, welche ägyptische Priester gegenüber von leichtgläubigen und befangnen Rei- senden sich erlaubt haben. Unerklärt freilich bleibt eine Stelle der Bibel, wo der in Babylon gewaltige Nimrod

9. Mit einem Stahlstich - S. 144

1836 - Stuttgart : Belser
V M Siebentes Hauptstück. ein Sohn des Kusch genannt, also, wie es scheinen möchte, als Acthivpicr bezeichnet wird. Jndeß bietet das Ge- schlechtsregisier des zehnten Kapitels der Genesis so manche andre Schwierigkeiten dar, daß wir es nicht wagen, aus dieser vereinzelten Angabe einen historischen Schluß zu ziehen. Siebentes Hauptstürk. Assyrier, Meder und Syrier. Hoch fühlbarer wird der Mangel an Nachrichten, sobald wir die Gränzen des jetzigen Kurdistan und die Umgegend von Mossul betreten. Dort wurde nach Syn- cellus von Belus, nach Diodor von des Belus Sohne Ninus, dessen Name uns unwillkührlich an Nimrod erinnert, 2077 Jahre vor Christus, wenn wir dem Klesias glauben, 1237, wenn wir Hcrodotö Bericht gelten lassen, der Grund zum Reiche Assur gelegt. Jedenfalls ist dasselbe jünger als Babel gewesen; denn die Bibel sagt, von der babylonischen Ebne Sincar scy Assur, der Grün- der Ninive's, ausgcgangen. Ninus soll, nach mehreren Versuchen, durch die Klugheit seiner Gemahlin Semira- m i s, einer Tochter der Göttin Dcrkcto oder Mylitta, Baktra erobert, und die ihnen nachfolgende, als Heldin gefeierte Semiramis soll seinen Eroberungslauf weiter verfolgt haben. Rückgekehrt von einem unglücklichen Zuge wider die In- dier, verschwindet sie in Baktra, und ihr Sohn Ninyas erscheint als Herrscher zu Ninive. Nunmehr verliert die Sage, in ein trocknes Namenregister auslanfend, Leben und Färbung, und wir vermögen die Lücke nicht einmal durch Vermuthungen über Religion und Bildung der As- syrier ansznfüllen. Denn was hilft es uns, zu wissen,

10. Mit einem Stahlstich - S. 145

1836 - Stuttgart : Belser
Assyrier, Meder und Syrier. 145 daß sie einen Asima, Nibchas, Tharthak, Adrammelech und Anammclcch unter ihre Götter gezählt haben? Zunächst waren sie wohl in Sprache und Sitten den Babyloniern verwandt, also Genossen des großen aramäischen Stam- mes; einzelne assyrische Namen, die uns bekannt geworden sind, zusammcugenommen mit der Lage des Reiches und seinem frühzeitigen Eingreifen in die mcdischcn und bak- trrschen Verhältnisse führen auf den Gedanken, daß sie den Ucbcrgang von den Aramäcrn zu dem Zcndvolke gemacht haben mögen. Erst in das neunte Jahrhundert, und zwar zufolge der gewöhnlichen Annahme, in das Jahr 888 vor Christus, fällt eine besser konstatirte Thatsache. Der Meder Arbaces und der Babylonier Belcsys erheben im Einverständnisse den Schild wider den assyrischen König Sardanapal, der bei Syncellus Thonus Konkolerus heißt, und treiben ihn, nachdem er dreimal vergeblich gesiegt, dergestalt in die Enge, daß er, um nicht in des Feindes Hände zu fallen, sich selbst mit seinen Frauen und Schätzen verbrennt. Ob und wie lange die Baby- lonier ihre mühsam errungne Unabhängigkeit behaupteten, wissen wir nicht; die Meder aber, ein Thcil des Zend- volkes, standen fortan unter eignen Königen, — nachdem Arbaces 862 gestorben, unter seinem Sohne Mandaukes bis 812, unter Sosarmus bis 782, unter Artykas bis 732, unter Arbiancs bis 710. Der folgende König Ar- täus, welcher dem Kcsias zufolge einen schweren, das ganze Land verwirrenden Kampf mit den nordmedischen Kadusiern zu bestehen hatte, scheint der herodotische De- joces zu seyn, der Ekbatana baute, und die Königsmacht ausdehnte. Sein Sohn Artynes oder Phraortes (670 bis nach 650) unterwarf den Fürsten der Perser und fand im Kriege mit den Assyriern seinen Tod. Dessen Sohn Astibaras oder Cya rares I. unternahm in ferne Gegen- den Erobernngszüge, so daß er sogar mit dem lydischen Bauer's Gesch. I. Bd. 10
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