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1. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 50

1898 -
— 50 — Haupt in jebet Weise unterstützt werden. T)er Schmuggel, der durch Einfuhrverbote entsteht, ist zu unterbrücken. Der Freihanbel ist nur dann am Platze, wenn die Jnbustrie blüht, dann bient bet Wettbewerb zur Vetvollkommnung bet Kunstfertigkeit. Zusammenfasiung. Überschrift: Friedrichs Sorge für die Jnbustrie. 3. Ihr wißt schon und habt es aus dem letzten Lesestück wieber etfahten, was mit bet Jnbusttie Hand in Hand gehen muß. — ©er Handel. Friedrich bet Gtoße wirb auch füt den Handel gesorgt haben. Ihr sonnt euch denken, was Ftiebtich vom Handel erwartet. — 1. Vertrieb bet durch die einheimische Lanbwirtschaft und Jnbustrie erzeugten Güter innerhalb des Landes, bamit sie auf alle Fälle abgesetzt würden, Lanbwirtschaft und Jnbusttie gebiehen und das Gelb im Lande bliebe. 2. Vertrieb bet inländischen Güter nach dem Ausland, soweit es nur möglich war, bamit das auslänbische Geld in das Land käme. 3. Herbeischaffung der ausländischen Güter, die es im Lande nicht gab und die doch durchaus nötig waren. Aber die füt die Einfuhr verausgabte Summe muß kleiner sein als die durch die Ausfuhr eingekommene. — Ausfuhr, Einfuhr, Bilanz. Was wird Friedrich zur Förderung des Handels gethan haben? — 1. Wege; Kanäle (Bromberger Kanal Hefestück „Die Erwerbung West-pteußens'1; Plauesche Kanal, Finowkanal); Post Westpteußen^; 2. Belastung der ausländischen Waten, die den inländischen Konkurrenz machen könnten, mit Zöllen; sowie Einfuhrverbote (s. o. Sammet) und Ausfuhrverbote, z. B. der Wolle, damit die Tuchmacher billige Wolle bekämen. Zusammenfassung. Überschrift: Friedrichs Sorge für den Handel. 4. Den Verkauf zweier Hanbelsgegenstände besorgte bet König selbst: den Vetkaus des Tabaks und des Kaffees. — (Ein König ist doch kein Kaufmann?) Friedrich setzte eine Verwaltungsbehörde ein, die den Ankauf, die Fabrikation und den Verkauf von Tabak leiten mußte, dazu hatte natürlich die Behörde viele Unterbeamie nötig. Auch bemühte sich der König um Verbesserung der im Lande angebauten Tabaksotten, et ließ z. B. amerikanischen Tabakssamen kommen und ließ damit Versuche machen. Ebenso war et bedacht auf Verbesserung der Fabrikation, et schrieb z. B. einen Preis aus für Erfindung einer Sauce, durch die die inländischen Blätter wenigstens annähernd die Güte des amerikanischen Tabaks bekämen. — Der König bedachte und besorgte also alles das, was jetzt Fabrikanten und Kaufleute bedenken und besorgen. Durch die Bemühungen des Königs erlangte die Tabakindustrie in Preußen eine bedeutende Höhe?) Man nennt einen solchen Alleinhandel: ein Monopol. — Also hier ein Staatsmonopol. Auch der Kaffee wurde *) Stadelmann, Friedrich der Gr., S. 185.

2. Deutsche und brandenburgisch-preussische Geschichte vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart - S. 45

1896 - : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Die Blütezeit des Ordens. 1309—1410. 45 Danzig.i) Diese, sowie Elbing, Braunsberg, Königsberg waren Mitglieder der Hansa, zu der die Hochmeister die freundschaftlichsten Beziehungen unterhielten. Bei ihren Streitigkeiten mit den nordischen Mächten und bei der Ausrottung der Seeräuber fand die Hansa beim Orden bereitwilligste Unterstützung. Als der König Waldemar Iv. von Dänemark im Jahre 1361 den Mittelpunkt des Ostseehandels Wisln) auf Gotland überfallen, geplündert und unterworfen hatte und durch Erhebung hoher Zölle im Sund den Handel schädigte, vereinigten sich fast alle Hansastädte gegen den Friedensstörer zu gemeinsamem Kampfe 1368 —1370, in dem sie von dem Orden kräftig unterstützt wurden. Nach der Eroberung Schonens und der Zerstörung Kopenhagens mußte Dänemark der Hansa Freiheit des Handels und manche andere Zugeständnisse einräumen. Der Orden beteiligte sich bei den Handelsgeschäften durch eigene Beamten, die Schäffer, da er darauf bedacht sein mußte, den Überschuß der ihm von den Unterthanen gelieferten Naturalabgaben abzusetzen und seine eigenen großen Bedürfnisse billiger einzukaufen. Aus Preußen wurden ausgeführt Holz, Pottasche, Wachs, Pelzwerk, Getreide; der Bernstein bildete ein Regal des Ordens. Eingeführt wurden Tuche, Waffen und andere Gewerbserzeugnisse, Salz, Heringe, Gewürze und Wein; doch wurde auch im Lande Wein gebaut, namentlich bei Osterode-) und im Weichselthal.3) Da der Hochmeister die Nutzlosigkeit, ja Gefährlichkeit des ewigen Krieges mit den Litauern einsah, vermied er es, die Polen und Litauer Zum Kampfe zu reizen, und wußte durch kluge Unterhandlung und weise Nachgiebigkeit den Frieden zu erhalten. 9) tan che Ordensritter aber waren mit dieser Politik nicht zufrieden. 5. Ulrich uoit Znilgingen. Schlacht bei Tamienberg. Nach Konrads Tode wurde sein Bruder, der thatenlustigere, kriegerische Ulrich von Iungingen, zum Hochmeister gewählt. Bald entbrannte daher der Streit mit Polen und Litauen aufs neue. Zwar wurde noch einmal durch die Vermittelung des Böhmenkönigs Wenzel Waffenruhe hergestellt, aber im Sommer 1410 kam es zum „großen Kriege". Die Polen, durch Litauer, Russen und tatarische Hilfsvölker bedeutend verstärkt, brachen über die ungeschützte Südgrenze 1) 1309 hatte neben der Burg zu Danzig bereits eine von Slawen (Krügern und Fischern) und von Deutschen (Kaufleuten und Handwerkern) bewohnte Ortschaft bestanden. Während diese immer nur ein Flecken (die Altstadt) blieb, gründeten die Hochmeister daneben zwei Städte: 1343 die Rechtstadt und 1380 die Jungstadt. 2) Osterode liegt am Dreweuzsee. 3) Die Erzählungen von den reichen Bauern der Werderdörfer Lichtenau und Niklaswalde gehören in das Reich der Fabel.

3. Mit einem Stahlstich - S. 134

1836 - Stuttgart : Belser
134 Sechstes Hauptstück. die Stadt, wohin zu Lande Edelsteine, Färbewaavcn und Jagdhunde aus Indien, zur See über den persischen Golf Perlen, Schiffbauholz, Baumwolle und Spezereien ge» bracht, wo die schönsten Teppiche gewoben, in die lebhaf- testen Farben getaucht und mit grotesken Thicrgestalten verziert wurden, so daß babylonische Zeuge im gan- zen Altcrthnme berühmt waren und der Ausdruck paril- Ion für Flagge und. für Lustzelt wahrscheinlich aus dem alten babylonicum yelum oder tentorium erklärt werden muß. Aber eine Ueppigkeit auch nahm im Gefolge des Reichthums überhand, welche Propheten und Profan- schriftsteller nicht, stark genug schildern können. „Höre, du Tochter Babel, -> -spricht der erhabne Jesajas, „die du in Wollust lebest, und so sicher sitzest, und spricht in dei- nem Herzen: ich bins, und Keine mehr, — du wirst Wittwe werden und kinderlos, plötzlich auf einen Tag.« Die Babylonier prunkten in Kleidern, dufteten von Sal- den, stolzierten mit glänzenden Siegelringen und kunst- reich geschnitzten Stöcken einher, und schwelgten tief in die Nacht hinein bei unzüchtigen Gelagen. Die Väter brachten ihre Töchter auf den Mädchenmarkt, wo die schöner» Jungfrauen an den Meistbietenden, die häßlich- sten an den Mindestfordernden verkauft wurden. Daß jedes Weib einmal im Tempel der Mylitta einem Frem- den zu Willen seyn mußte, geschah ohne Zweifel, weil man dadurch Fremde anzulocken hoffte. Freilich sind diese Züge sämmtlich schon aus einer spätern Zeit gegriffen, und um ein Urtheil über das Volk zu fällen, müssen wir vor Allem seine Religion, die offenbar eine uralt einhei- mische gewesen, sorgfältig in Betracht ziehen. Zum Ver- ständnisse derselben schicken wir einige allgemeine Bemer- kungen voran. Gott machte ein großes Licht, das den Tag regiere, heißt es in der Bibel, und ein kleines, das die Nacht regiere. Der Mensch konnte sich weder in die Zeit noch

4. Mit einem Stahlstich - S. 151

1836 - Stuttgart : Belser
Die Phöntzier und Karthaginenser. 151 Schutzgott von Tyrus, in dessen Tempel von Zeit zu Zeit Gesandtschaften auch unabhängiger Kolonien erschienen, soll mit einer in Kreta gesammelten Flotte, nachdem er die Afrikaner zum Ackerbau angeleitet hatte, über die Meerenge von Gibraltar gesetzt, Geryons goldrcichen Vater Chrysavr besiegt, Spanien unterworfen, die Rinder des Geryvn weggeführt und den Rückzug über Gallien, Ita- lien, Sardinien und Sicilien augetreten haben. Kein Wunder, wenn sich ihren Mythen das Gepräge eines handeltreibenden Volkes ausdrückte: bei der Barbarei, welche überall herrschte, wohin die Gelvinnsucht führte, war nur durch Schrecken und Trost der Religion Friede und Sicherheit zu erzielen; man mußte ein Heiligthum errichten, wo man einen Markt gründen wollte, und die Götter traten in den Dienst der Kaufmannschaft. Durch Lage und Beschaffenheit des Landes war man allerdings zunächst auf das Mittelmeer angewiesen; da aber der Handel in demselben Maße vortheilhafter ward, über eine je größere Manchfaltigkeit von Gegenständen des Tausches man verfügen konnte, so mußte sich von selbst der Ge- danke aufdrängen, die Bedürfnisse des Morgen- und Abend- landes gegen einander auszugleichen. Die im Libanon hausenden Stämme hörten auf, den durch Handel erstark- ten Phöniziern gefährlich zu seyn; mit den jenseits der Berge wohnenden Völkern schloß man Bündnisse; die Mi- dianiter und andre Nomaden bildeten die Karawanen, mittelst welcher der Landhandel in Schwung kam. Eine Karawanenstraße führte südwärts nach Memphis, eine zweite über Petra im felsigen Arabien und über Saba in Yemen mitten durch das wüste Hochland Neschd nach Gerrha am persischen Meerbusen, eine dritte durch die syrische Wüste über Tadmor oder Palmyra nach Baby- lon. Aegypten lieferte feine Zeuge und wahrscheinlich auch Getreide, Arabien Räucherwerk und edle Wolle; von den

5. Mit einem Stahlstich - S. 152

1836 - Stuttgart : Belser
152 Achtes Hauptstück. Baharein-Inseln über Gerrha wurden Perlen, aus Ba- bylon Teppiche gebracht; von den Juden bezog mau Waihen, Balsam, Honig, Oel und Mastix, aus Damaskus Wein und Wolle, aus den Gegenden am schwarzen Meere und östlich davon Sklaven, Eisen, Kupfer, Pferde und Maulthiere, aus Ophir, wohin der Lyrische König Hiram in Gemeinschaft mit Salomo vom rotheu Meere aus Schiffe abgehen ließ, die je nach drei Jahren zurück- kamen, Elfenbein, Ebenholz und Gold: kurz, alle Länder steuerten bei, um den Lyrischen Markt zu füllen, und bis ins Unglaubliche stieg zum Theile der Gewinn, der beim Waarenumsatze gemacht ward. So vermuthet wohl der scharfsinnige Heeren mit gutem Grunde, daß die Phönizier spanisches Silber gegen werthlose, aber blendende Waaren von den Eingebornen erhandelt und dieses Silber dann an der Ostküste von Afrika geradezu gegen Gold umgesetzt haben. Ueberdieß beschränkten sie sich nirgends und nie auf bloße Speditionsgeschäfte, sondern die Erzeugnisse ih- res eignen Kuustfleißes wogen sogar am schwersten in der Bilanz des phönizischen Handels. Unter den vielen Ge- werben, die überall von Aradus bis Tyrus blühten, zeich- nen wir die trefflichen Färbereien und Glasfabriken aus. Am Ufer des Belus, der aus einem kleinen See an den Abhängen des Karmel entspringt, wurden stdonische Männer durch Zufall auf die Erfindung des Glases ge- leitet; und in der That eignete sieb der in der Nahe des Flusses und weiterhin bis nach Sidon verbreitete Sand so vorzüglich zu diesem Zwecke, daß noch die Venetianer denselben als Ballast in ihre Schiffe zu laden pflegten. Bald giengen Glaaswaaren aller Art aus den Brenne- reien von Sidon und Tyrus hervor, und zwar zum größ- ten Vortheile für die Verkäufer, weil Kinder und kindische Menschen bereitwillig das Kostbarste hergaben, um mit derlei schimmernden Dingen sich und ihre Wohnungen zu

6. Mit einem Stahlstich - S. 117

1836 - Stuttgart : Belser
Dle Aegyptler. 117 als im Glanze einer kühnen Waffenthat. Durch den Chaldäer daruiedergetreten, konnten die Phönizier kanm an Widerstand denken, und für den Handel zur See war dieses Eiland unvergleichlich gut gelegen und mit treffli- chen Stapelplätzen versehen. Dreiundvierzig glückliche Jahre verstrichen unter der Herrschaft des Amasts (569 — 526): überall Fleiß und Regsamkeit; Jeder ungestört in seinem Gewerbe, das er vom Vater erlernt hatte; die- ser beschäftigt, Edelsteine zu schneiden, jener, in Gold zu arbeiten; hier Spiegel aus Kupfer zur Schau gestellt, dort Glaswaaren, oder Schmelz, oder wohlgelungne Ver- goldungen; hier die Werkstätte eines Webers, der aus zahllosen Fäden die feinsten Musseline zusammenschlingt, dort grobe, mit Theer bestrichue Segeltücher; anderswo prunkende Teppiche, die mit Purpur violett, mit Kermes roth gefärbt siud, Lederarbeiten, woran zierliche Figuren siervorstechen, schon gefirnißte Schnitzereien in Holz, Ge- mählde mit mancherlei Gestalten, die freilich alle nur im Profil und ohne Anwendung der Perspektive gezeichnet sind; im Hintergrund kahle Pyramiden oder bunte Tem- pel, welche durch die Masse und Zahl ihrer Säulen im- poniren; dort endlich wird au einem Grabmvnumente gearbeitet: zuerst kommen Steinmetzen, die den Felsblock glätten, dann Andre, um die Vertiefungen mit Mörtel auszufüllen, dann mechanische Zeichner, welche die Umrisse der Figuren mit rvthcr Farbe entwerfen, dann geschicktere, die mit schwarzer nachbessern, dann wieder Andre, die den Stein rund um die Zeichnung her abhauen, dann noch Andre, melche die Zeichnung kunstgerecht ausführen. Unter solchen Beschäftigungen in Fülle des Wohl- standes und dem tiefsten Frieden lebend, hatten die Aegyp- tier freilich keine Ahnung davon, wie nah' sie dem Zeit- punkte standen, mit welchem sie für immer aufhören soll- ten, ein unabhängiges Volk zu seyn. Und doch war schon

7. Mit einem Stahlstich - S. 20

1837 - Stuttgart : Belser
20 Erstes Hauptstück. wurde, sv gab cs gleichwohl nicht blvs Einzelne, die im Ueberflusse lebten, sondern durch das ganze Land herrschte unverkennbarer Wohlstand, weil der Ackerbau sorgfältig betrieben ward, lind Handel und Fabriken im Flore stan- den: indische Waaren und Sklaven gicngen ein, Seide, Seiden- und Wollcnwebereicn, Oel, Zucker, Quecksilber und Eisen wurden ausgeführt, und begierig kaufte man spanische Schleier in Byzanz, spanische Waffen in Afrika. Nicht minder lebhaft war der wissenschaftliche Verkehr: man zählte 70 Bibliotheken, und ausser den großen Lehr- anstalten in Cordova, Toledo, Malaga, Granada und Se- villa noch 13 andre von Bedeutung, der weise Jsmael Ben Kasem ward zur Erziehung des Thronfolgers Ha- kem aus Bagdad berufen; Wessi'cr Jsa Ben Jschak und Chalaf Ben Abas cl Zahrawi standen den Gelehrtenvereinen vor, die in den Pallästen Hakems und der höchsten Staatsbeamten ihre Zusammenkünfte hielten; der ausgezeichnetste Hofdichter war Ahmed aus Cordova, übrigens der Chalife selbst glücklich in Versen, und seine Sklavin und Geheimschrciberin Monga, die edle Corduancrin Ajescha, Safia und die Sklavin Noiralcdia erwarben Sängerruhm. In alle Lande erscholl Abderrahmans Name, Constantin Viii. und Otto I. unterhielten mit ihm Verbindung und christliche Edelleute nicht minder als muselmännische fühlten sich von einem Hofe angezogen, der als die beste Schule des Nitterthums galt. Doch sv groß die Herrlichkeit des Cha- lifen seyn mochte, — wie Salomo fühlte er die Nichtig- keit der irdischem Dinge, und seit der Hinrichtung seines durch Geist, Wissen und Ritterlichkeit ausgezeichneten Sohnes Avdallah, der sich, als der Erstgeborne Ha- kem zum Thronfolger ernannt wurde, in eine Verschwö- rung hineinziehen ließ, und seit dem Tode seines Oheims Abderrahman Mvdhaffer, den er stets als einen Vater ge- ehrt hatte, versank er in trübe Stimmungen, und ant- wortete, wenn seine Dichter ihn aufmuntern wollten, in Schwermut!) athmenden Versen. „Mehr denn 53 Jahre",

8. Mit einem Stahlstich - S. 515

1837 - Stuttgart : Belser
Wlckliffc und das Concil von Pksa. 515 hatte, und unter den Me rin i den Marokkos in schö- ner Blüthe: jährlich kämpften Dichter zu Fez um den Preis des besten Liedes, um ein edles Pferd, eine schöne Sklavin, ein Fcierkleid und um den Vorrang über alle Sänger für das laufende Jahr; das Land war wohl an- gebaut und mit Städten und Pallästen geziert; Gärten und Wiesen faßten die Städte ein, künstliche Bewässerung half der Fruchtbarkeit nach; Hirten bevölkerten die Thä° ler und Höhen des Atlas; durch Karawanen kam man in Verbindung mit den Neichen der Schwarzen in Sudan; die Küsten galten als Kornkammern Südcuropas; Vieh, Kattun, Tapeten, Glaswaaren, Honig und kostbare Harze waren, zumal für den Markt von Alexandrien, vortheil- hafte Ausfuhrartikel; al Gazajari oder Algier wurde gegründet, an der Meerenge blühte Ceuta, an einem Flusse, der 3000 Mühlen trieb, Tlemsen, an der Gränze unwvhnbarer Gegenden die vandalische Odcgast, wo bis auf diesen Tag blondhaarige Stämme ihre nordische Ab- kunft verrathen. Hier und im saracenischen Spanien er- starkten die mild behandelten Juden zu einer neuen Pe- riode der Litteratur. Ihr scharfsinnigster Lehrer, Moses Ben Maimon, geboren 1139 zu Cordova, gestorben 1205, war Schüler zweier berühmten Philosophen der Mnhamedancr, des 1190 zu Sevilla gestorbnen Tophail, der in seinem Romane Ebn Jokdan oder der Na- turmensch" die schwärmerische Lehre der Neuplatonikcr auf eigcnthümliche Weise dargcstcllt hat, und des 1206 oder 1217 zu Marokko gestorbnen Avcrroes, der als auf- geklärter, aber auch verfolgter Denker die populäre Weis- heit des Alkvrans einer wissenschaftlichen Grundlage be- dürftig erklärte, und trotz seiner Verehrung für Aristoreles und obgleich er vorzugsweise der Commentator genannt wird, doch im Streben, ein lebendiges Princip zu gewin- nen , halb unbewußt die Emanationstheorie der Ale- xandriner mit der aristotelischen Lehre von der Materie und Form verband. Moses Ben Maimon bezweifelte nicht blvs manche Sätze der aristotelisch-arabischen Philo- 33*

9. Mit einem Stahlstich - S. 312

1837 - Stuttgart : Belser
512 Sechzehntes Hauptstück. rikas und des Seewegs nach Ostindien, sowie durch den mächtigen Schutz Karls V. und den weiten Umfang sei- ner Herrschaft sehr empor gekommen. Zu Antwerpen machte man damals während eines Monats mehr Wechsel, und Warengeschäfte als zu Venedig in zwei Jahren. Don Pvrtngall kamen in einem Jahre für 500.000 Dnkatcn Edelsteine, Gewürz und Zucker; von Italien im Jahr 1550 für 1 Million Dukaten Seide und Goldstoff; aus Frankreich und Deutschland für 800.000 Dukaten Weine. Aber auch andre Städte blüh, ten durch bedeutenden Handel und zogen daraus unge- heuern Gewinn. Amsterdam war Stapelplatz für den Ostseehandel: 2mal de6 Jahrs liefen 2 bis 500 Schiffe aus dem baltischen Meere ein; der ganze Norden wurde von hier aus mit Tüchern, Wein und andern Waaren versehen. Daß auch die geistigen Interessen nicht teer ausgiengen, ergibt sich aus dem, was wir von Erasmus dem Notter, dammer, sowie von der niederländischen Mahlerei und Musik seines Ortes bemerkt haben. Bei dem lebhaften geistigen und materiellen Verkehre, der die Niederlande auszeichnet, mußte auch die Reformation frühzeitig hier eindringen. Gleich nach ihrem Erscheinen wurde Luthers Bibelübersetzung in Amsterdam holländisch gedruckt. Karl erließ Edikte über das Bibellesen und gegen religiöse Versammlungen, mochten sie geheim oder öffentlich scyn; hartnäckige Ketzer sollten mit dem Tode bestraft werden; 5 Inquisitoren spürten ihrem Treiben nach, und auch ge- mäßigte Anhänger der deutschen Reformation wurden mit Strenge verfolgt, weil leider zugleich das Unwesen der Wiedertäufer einriß, welche frech genug waren, das Rath, haus in Amsterdam zu stürmen. Allmählig rückte Karl deutlicher mit dem Plane hervor, ohne Rücksicht auf da- wider streitende Privilegien, die spanische Inquisition ein- zuführen. Großen Schrecken verbreitete die Nachricht hievon überall, den größten in Antwerpen, wo sich fremde Kaufleute sogleich zur Abreise anschickten. Maria eilte zu ihrem Bruder nach Augsburg: er genehmigte nur eine

10. Mit einem Stahlstich - S. 332

1837 - Stuttgart : Belser
332 Siebenzehntes Hauptstück. Staatsrathes, Admiral der niederländischen Flotte, zu nennen. Noch waren die Niederlande in einem erfreulichen Zustand der Blüthe. 4.550 hatte die Einfuhr von Edel» steinen, Gewürzen und Zucker 300,000 Dukaten betragen; 4.566 betrugen Gewürze und Zucker allein 1,600,000 Du. taten. Die Gesammteinfuhr von der Ostsee machte in jenem Jahre 250,000, 16 Jahre später blos die Einfuhr an Getreide 1,500,000 Dukaten; der Wcinhandel belief sich früher auf 600,000, jetzt auf dritthalb Millionen Dukaten. Von fremden Kauflcuten waren zu Antwerpen mehr als 1000 Häuser; für Hausmiethe wurden oft 1000 Rcichsthaler bezahlt, besonders für damalige Zeiten ein ungeheurer Preis; 124 Gvldschmidte zählte die Stadt; 2500 Fahrzeuge erschienen oft zugleich auf der Schelde, und wöchentlich kamen 2000 Frachtwagen; die Börse wurde täglich von mehr als 5000 Menschen besucht. Aehnlichcn Verkehrs hatten sich Städte wie Gent, Brüssel, Am- sterdam, und eines verhältnißmäßigen Wohlstandes alle Theile der Provinzen zu erfreuen. Bald aber ver- lautete Klage über Klage: Philipp zog durchaus die Spanier vor, während Karl nicht nur hier die bedeutend- sten Aemtcr mit Niederländern besetzt, sondern auch in den obersten kaiserlichen Rath Männer aus allen Theilen der Monarchie ausgenommen hatte; zudem ließ Philipp, gegen die Privilegien der Niederländer, ein fremdes Heer, 3000 übermüthige spanische Soldaten zurück. In der Versammlung der Generalstaaten, welche er noch vor sei- ner Abreise zu Gent hielt, erwicdcrte er deßhalb gemachte Vorstellungen mit der entrüsteten Frage: „ob man auch ihn als Fremdling vertreiben wolle?" Doch gab er sein Wort, die Truppen sollen binnen 4 Monaten abziehen. Aus 4 Monaten wurden 48, und die Verzweisiung der Secländer stieg so hoch, daß sie die Arbeit an den Dei- chen einstellten und erklärten, lieber in den Wellen des Oceans unterzugehen, als länger die Plackereien dieser Fremdlinge zu leiden. Jetzt mußte man, damit nicht
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