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1. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 99

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
König Grimwalds Siege und sein Tod. 99 zwischen Lupus und dem Chakan bei dem Orte Flovius, jetzt Fluß geheißen, der in dem Thale Wippach in Krain liegt.*) Drei Tage lang schlugen sich die Friauler mit den Avaren. Am ersten Tage warf Lupus das ungeheure Heer der Feinde mit geringem Verluste zurück, am zweiten ebenfalls, doch schon mit größerem Verluste, am dritten Tage errang^er einen glänzenden, aber schwer erkauften Sieg; denn die Reihen der ©einigen waren schrecklich gelichtet. Am vierten Tage aber rückten aufs neue zahllose Scharen von Feinden heran, daß das kleine wackere Häuflein jeinen Widerstand wagen konnte, sondern floh. Und auf der Flucht fand Herzog Lupus den Tod. Run ergossen sich die Avaren unaufhaltsam über das ganze Land Friaul, raubend, plündernd und brennend. Wer sich nicht hinter festen Mauern retten konnte, ward in die Sklaverei geschleppt oder ermordet. Als dies König Grimwald erfuhr, forderte er die Avaren auf, von der Verwüstung abzulassen. Sie aber ließen ihm sagen, sie hätten Friaul mit ihren eigenen Massen erobert und dächten gar nicht daran, es gutwillig zu räumen. Da sah sich der König gezwungen, seine Langobarden zur Heeresfolge aufzubieten, um die schlimmen Gäste aus dem Lande zu jagen. Erzog nach Friaul, und als er ein Lager aufgeschlagen hatte, unfern dem Lager des Avarenkönigs, schickte dieser noch einmal Boten an ihn, um wegen des Friedens zu unterhandeln. Grimwald hatte in der Eile nur ein kleines Heer zusammengebracht; aber er wußte, wie erzählt wird, die Avaren zu täuschen, so daß sie seine Schar für weit größer hielten, als sie wirklich war. Er zog nämlich die Verhandlungen absichtlich in die Länge und behielt die avarischen Gesandten einige Tage als seine Gäste bei sich im Lager. Während dieser Zeit hielt er täglich Heerschau, und dabei ließ er alle Tage seine Langobarden in verschiedener Kleidung und anderer Bewaffnung an sich und den Gesandten vorüberziehen, so daß die Gesandten glaubten, es seien immer andere Scharen und der König gebiete über ein unzähliges Heer. Zuletzt sagte Grimwald zu ihnen: „Mit dieser ganzen Heeresmacht, die ihr gesehen habt, werde ich unveraeilt über die Avaren herfallen, wenn sie nicht schleunigst Friaul räumen." Die Gesandten kehrten zu ihrem König zurück und erzählten ihm von der gewaltigen Macht des Langobardenherrschers. Da zog der Chakan mit allen seinen Scharen alsbald wieder in sein Reich. Arnefried, der Sohn des gefallenen Herzogs Lupus, war nach Kärnten zu den Slaven geflohen und fiel nachmals mit slavischen Scharen ins Land, um das Herzogtum Friaul an sich zu reißen. Allein die Friauler *) Die Nordostmark des Langobardenreichs lief ein gutes Stück weiter nordöstlich als jetzt die italienische Grenze. Das tangobardische Herzogtum Friaul umfaßte mithin auch Teile des heutigen Kärnten und Krain.

2. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 35

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
6. Tageslauf eines germanischen Hausherrn in Friedenszeiten. 35 nicht, so gab es wohl am Haus oder Hofzaun zu bessern, wobei der Herr selber nur selten zugrifs, vielmehr die Knechte anwies, lobte oder zum Fleiße antrieb. Oder er schaute eine Weile mit behaglichem Lächeln den Kriegsspielen seiner Knaben zu, oder er ging hinaus aufs Feld, den Stand der Saaten zu prüfen, oder aus die Viehweide, um sich am Anblick seiner Pferde, Rinder, Schafe und Schweine zu freuen, vielleicht auch um einem Gaste selbstgefällig die stattlichen Herden zu zeigen. Oder er zog mit Hunden und Knechten in den grünen Wald, dem edlen Weidwerk obzuliegen, den Bären aufzuspüren, der neulich ein Kalb geraubt, den Wolf zu fällen, der unter den Schafen Vernichtung angerichtet, den Ur zu erlegen, der lüstern nach leckerer Gerste den Acker zerstampft hatte. Sowohl die Jagd aus Vierfüßler (Tier- weide) wie die auf Vögel (Vogelweide) wurde mit Leiden- schaft gepflegt. An den Jagden vornehmer Männer, zu denen oft ein größeres Gefolge mitzog, beteiligten sich nicht selten die edlen Frauen als Zuschauerinnen und Wirtinnen, die im Waldesschatten den hungrigen Jägern ein fröhliches Mahl bereiteten. Manche verstand wohl auch selbst Bogen und Jagdspeer und den abgerichteten Falken zu lenken. Die meisten dieser Beschäftigungen ließen sich freilich nur bei freundlicher Witterung vornehmen; bei schlechtem Wetter, namentlich im Winter, kam es öfters vor, daß der Hausherr nach dem Imbiß sich verdrossen wieder aufs Lager streckte und so auf der Bärenhaut liegen blieb, bis die Zeit der Hauptmahlzeit hcrankam, die etwa um die Mitte des Nachmittags, nicht allzulange vor Sonnenuntergang gehalten wurde. „Es freuen sich die Hunde, und das Haus öffnet sich von selbst, wenn ein Gast kommt." So lautet ein alt- nordisches Sprichwort und bezeichnet damit schön und bündig die Herzlichkeit, mit der der Deutsche den Gast willkommen hieß. Und das that er gar oft. Außer solchen, die unter seinem Dache übernachteten, kamen noch häufiger andere, die geladen oder ungeladen an seiner Mahlzeit teilnahmen. An ein solches Mahl schloß sich gewöhnlich ein scharfes Trinken, stets, wenn der Wirt ein Gastgebot erlassen hatte. Die 3*

3. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 7

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
1. Land und Volk der alten Deutschen. 7 Trunksucht der Deutschen war ihre sogenannte Bärenhäuterei. Wenn die Männer nämlich von Jagd oder Krieg heimkehrten, so ergaben sie sich ganz dem Nichtsthun; sie lagen auf der Bärenhaut, schmausten oder schliefen und überließen alle Sorgen den Frauen oder Knechten. Ein großer römischer Geschicht- schreiber. dem wir für seine schöne Schilderung des germani- schen Landes und Volkes zu ewigem Danke verpflichtet sind, der berühmte Tacitus, wundert sich über den seltsamen Zwie- spalt der Natur, daß dieselben Menschen im Kriege so un- ermüdlich und rastlos, im Frieden so träge seien. Aber jener Faulheit ergaben sich eben nicht alle Germanen, sondern nur die, welche dem Kriegsleben ausschließlich oblagen, und daß diese Männer nach ungeheuren Mühsalen, nach Ent- behrungen und Großthaten das Bedürfnis fühlten, sich recht gründlich anszuruhen und behaglich der langentbehrten Ruhe und des fröhlichen Schmauses zu genießen, das ist gewiß natürlich. Auch im Frieden waren sie nicht immer unthätig: sie lagen ja in einem fast unaufhörlichen Kampfe mit den gefährlichen Tieren des Urwaldes und stärkten auf der Jagd Kraft und Mut. Doch selbst außer der Jagd gab es noch ernste friedliche Beschäftigungen, die eines Mannes würdig waren, vor allem die Teilnahme an den Versammlungen des Volkes, von denen wir später berichten werden. So gar schlimm und unverzeihlich kann also die Bärenhäuterei nicht gewesen sein, um so tadelnswerter aber war die Streitsucht der Ger- manen. Namentlich entstanden bei den beliebten Trinkgelagen oft Zwistigkeiten, die nicht selten mit Totschlag und Verwun- dung endigten. Am verderblichsten wurde dieser Fehler, wenn Uneinigkeit zwischen ganzen Stämmen oder Völkerschaften entstand. Solcher innerer Hader hat leider häufig genug großes Unglück über Deutschland heraufbeschworen. Schon ein schlauer Römer meinte, man solle die Germanen nur ihrer eigenen Zwietracht überlassen, sie würden sich schon untereinander selbst zerfleischen. Ach, wie oft haben noch in neuerer Zeit die Völker des Auslandes hohnlachend zugeschaut, wenn Deutsche gegen Deutsche kämpften. Gott sei gedankt, daß seit der Wiederaufrichtung des deutschen Reiches im Jahre 1871 solche

4. Die alten Deutschen während der Urzeit und Völkerwanderung - S. 10

1893 - Gütersloh : Bertelsmann
10 1. Land und Volk der alten Deutschen. davon zu erzählen. Dort überflutet der Ocean, so berichtete er, zweimal im Lauf eines Tages einen breiten Landstrich, so daß man nicht weiß, ob man diesen Raum Land oder Meer nennen soll. Inmitten dieser Gegend hat nun das bedauerns- werte Volk kleine Hügel aufgeworfen, die so hoch sind, daß sie zur Zeit der höchsten Flut gerade eben noch ein wenig aus dem Wasser hervorragen. Darauf stehen ihre Hütten, und von ihnen aus machen sie Jagd auf die Fische, die mit Eintritt der Ebbe nach dem Meere zurückgespült werden. Sich Vieh zu halten und von Milch zu leben ist ihnen unter solchen Umständen nicht möglich. Ja nicht einmal Wild können sie erlegen, denn es giebt bei ihnen keines, weil weit und breit kein Strauch wächst. Aus Schilf und Wasser- binsen flechten sie Stricke, aus denen sie Netze für den Fisch- fang machen. Da sie kein Holz haben, so kneten sie mit den Händen die schlammige Torferde, trocknen sie an der Luft, kochen damit ihre Speisen und wärmen daran ihre vom Nord- wind erstarrten Glieder. Ihr einziges Getränk ist das Regen- wasser, das sie in Gruben vor ihren Häusern sammeln. — An der Unterelbe saßen auf dem linken Ufer, südöstlich von den Chauken, in der Gegend des heutigen Lüneburg, die sagen- berühmten Langobarden d. h. Langbärte, die nicht stark an Zahl, aber wegen ihrer Heldenhaftigkeit sehr angesehen waren; in Rom sagte man von ihnen, sie seien wilder als die germanische Wildheit selbst. Von diesem tapfern Helden- vvlke wird noch viel die Rede sein. Ihnen gegenüber, auf dem rechten Elbufer bis zur Oder hin, hauptsächlich in der heutigen Mark Brandenburg war die Heimat der Semnonen, wie mau glaubt der Vorfahren der Alemannen oder Schwaben. Schleswig-Holstein und Jütland war in der ältesten Zeit von den schon erwähnten Teutonen und den Kimbern be- wohnt, die aber beide schon sehr frühe auswanderten, woraus das Land von andern Völkerschaften besetzt wurde. Die Nach- barn der Langobarden im Südwesten waren die tapferen Cherusker, ein mächtiger und volkreicher Stamm, dem der hochberühmte Held Armin angehörte. Sie hausten im Wesergebirge und bis über den Harz hinaus. An ihr Gebiet

5. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 55

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
55 25. Die Wenden. Gestalt, Kleidung. Wohnung. Das Königreich Preußen ist entstanden aus einem kleinen Landstriche an der Elbe, Havel und Spree. Zur Zeit der Völkerwanderung ließen sich daselbst die Wenden nieder, ein slavischer Volksstamm. Sie waren von kleinem aber kräftigem Körperbau, hatten eine braungelbe Haut, dunkelbraunes Haar und dunkle feurige Augen in den breiten Gesichtern. Sie trugen lange, weite Ge- wänder aus grauer Leinwand, die mit Tierpelz besetzt waren. Die Wenden wohnten in Dörfern beisammen, welche von einem Ringwalle aus Erde und Rasen umgeben waren. Die Wohnungen waren niedrige, schmutzige Lehmhüten, deren Strohdächer fast auf die Erde hinabreichten. Beschäftigung. Die Wenden beschäftigten sich mit Ackerbau, Viehzucht und Fischerei. Sie gingen auch gern auf die Jagd und waren sehr kriegslustig. Ihre Waffen waren Bogen und Pfeile, breite Messer und dicke Holzkeulen, welche sie so geschickt zu schleudern verstanden, daß sie die Stirn des Feindes fast immer tödlich trafen. Sitten. In jeder Familie hatte der Hausvater volle Gewalt über die ©einigen, sogar über Leben und Tod derselben. Die Frauen wurden wie Sklavinnen gehalten, sie mußten weben und den Acker bebauen. Wenn der Mann starb, so tötete sich die Frau entweder selbst, oder sie wurde bei lebendigem Leibe mit der Leiche des Mannes verbrannt. Schwächliche Kinder ließ man gleich nach der Geburt verhungern, und altersschwache Leute ließen sich von ihren Kindern töten. Doch läßt sich auch Gutes von den Wenden berichten. Die Tugend der Gastfreundschaft stand bei ihnen in Ehren. Wer einem Fremden die Thür wies, wurde vertrieben und feine Hütte samt allen Habseligkeiten verbrannt. — Ihre Häuser verschlossen sie nicht, da ein Diebstahl bei ihnen nie vorkam. Religion. Die Wenden beteten Götter an. Sie dachten sich zwei Hauptgötter, Belbog, den Gott des Lichts und Geber alles Guten, und Zernebog, den Gott der Finsternis und Urheber alles Bösen; außerdem hatten sie noch viele Untergötter. Sie schnitzten sich plumpe Götzenbilder aus Holz und brachten ihnen als Opfer Früchte und Tiere dar, zuweilen auch Kriegsgefangene. Vergleiche die wendische Religion mit der Religion der alten Deutschen!

6. Geschichtsbilder für evangelische Volksschulen - S. 2

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
eines Stieres oder Hirsches, deren Hörner stehen blieben und dem Krieger ein schreckliches Aussehn gaben. Nahrung. Jagd, Viehzucht und Ackerbau gaben den Deutschen die wichtigsten Nahrungsmittel. Die Jagd bot ihnen frisches Wildbret, die Viehzucht Milch, Butter und Käse, der Ackerbau mancherlei Gemüse. Außerdem wuchsen wild im Walde viele Beerenarten, sowie viele andere eßbare Früchte, z. B. Rettiche und Spargel. Aus Gerstensaft bereitete man Bier, aus Honig den süßen Met. Stände und Beschäftigungen. Das Volk zerfiel in zwei Klassen. Zu der einen Klaffe gehörten die Besitzer von Grund und Boden, man nannte sie Freie. Die andere Klasse bildeten die Besitzlosen. Sie waren Knechte der Freien und wurden wie eine Ware gekauft und verkauft. Sie waren verpflichtet, dem Herrn zeitlebens ohne Lohn zu dienen. Solche Knechte nennt man Sklaven. Die liebste Beschäftigung der Freien war Krieg und Jagd, das Bebauen der Äcker schien ihnen eines freien Mannes unwürdig zu sein, daher überließen sie diese Arbeit den Knechten und Frauen. Das eigentliche Arbeitsfeld für die deutsche Frau war aber schon in jener alten Zeit das Haus. Hier besorgte sie das Hauswesen, buk das Brot, braute das Bier und den Met, spann Wolle und webte Leinwand. Jugenderziehung. Die Erziehung der Jugend erstreckte sich mehr auf den Körper als auf den Geist, denn es kam vor allem darauf an, den Knaben zu einem tüchtigen Krieger zu erziehen. Zu diesem Zwecke wurde der Körper von Jugend auf abgehärtet. Schon im zartesten Alter wurde das Kind in eiskaltem Wasser gebadet. (Warum?) Der Sohn mußte schon als kleiner Knabe mit dem Vater auf die Jagd gehen und sich früh im Gebrauch der Waffen üben. Um sich an die Gefahr zu gewöhnen, mußten Jünglinge nackend zwischen Schwertern und Lanzen umhertanzen. Erst nachdem der junge Deutsche so für das Waffenhandwerk eingeübt und erzogen war, wurde er von der Volksversammlung für wehrhaft und mündig erklärt und konnte jetzt an den Versammlungen des Volkes teilnehmen. Eigenschaften (Charakter). Von den Eigenschaften der Deutschen ist von alters her die deutsche Treue hochgepriesen. Was der Deutsche versprochen hatte, das hielt er auch, selbst wenn sein Leben dadurch in Gefahr kam. Gegen jedermann war er gastfrei, bewirtete ihn mit dem Besten, was er bieten konnte, und gab ihm das Geleit aus den Heimweg. Kein heidnisches Volk hielt die Ehe so hoch wie die Deutschen. Die Frau war nicht des Mannes Sklavin, sondern seine treue Gehülfin und Lebensgefährtin. Unerschrocken und todesmutig trat der Deutsche im Kampfe dem Feinde entgegen, und für ehrlos wurde der gehalten,

7. Die alte und die mittlere Geschichte bis zum Vertrage von Verdun - S. 6

1882 - Gütersloh : Bertelsmann
6 § 4—5. Alte Geschichte, Orient. Die Nachkommen des aus der großen Flut geretteten Noah (nach der gewöhnlichen Annahme): a) Semiten in Südwestasien, besonders das Volk Israel als Träger der göttlichen Verheißung. b) Japhetiten in Nordasien und Europa. c) Hami ten in Südasien und Afrika. Der Berg Ararat (Armenien) Ausgangspunkt des neuen Menschengeschlechtes. Zwischen4. Vereinigungsversuche der immer mehr sich verzweigenden Nachkommen Noahs im Lande Sinear zwischen Euphrat und 2000 Tigris. (Babel, das Reich Nimrods, des gewaltigen Iä- 66r' gers vor dem Herrn; Turmbau zu Babel.) Völker- und Sprachenscheidnng (jetzt gegen 2000 Sprachen). a) Reli gionssystenre der nun getrennten Menschheit: 1. Monotheismus, Glaube an einen Gott, den Schöpfer und Herrn des Weltalls; 2. Polytheismus oder Vielgötterei, entstanden durch Vergötterung des Geschaffenen, des All (Pantheismus): a) bei Hamiten: Tierdienst, Anbetung lebloser Dinge (Fetischismus), Dämonendienst. b) bei semitischen Völkern: Gestirndienst (Sabäismus); c) bei Japhetiten: Naturvergötterung und Darstellung der Götteridee in der Menschengestalt (Anthropomorphismus). b) Lebensweise und Beschäftigung der ersten Menschen: 1. in Gebirgen, Thälern und Höhlen (Troglodyten): Jagd und Krieg; 2. an Küsten: Fischsang (Ichthyophagen); später Schiffart, Handel; 3. in Wüsten und Steppen: Viehzucht (Nomaden); 4. in fruchtbaren Ebenen: Ackerbau; feste Wohnsitze; Civilisation: Handwerke, Künste, Wissenschaften. 5. Älteste Formen der Vereinigung der Menschen zu sittlichen Zwecken: a) Familienleben, patriarchalische Verfassung der Nomaden. b) Staatenbildung der Ackerbau treibenden Völker. Gesetze; Stände; Kasten (strenge Scheidung nach Stand und Beruf). 1) Priesterstaaten mit theokratischer Verfassung; 2) kriegerische Monarchien; despotische Staaten. 6. Die fünf Menschen stamme oder Rassen (Nacen): a) die kaukasische (weiße) in Europa, Vorderasien und Nordasrika; b) die mongolische (hellgelbe) in Hinterasien und den Nordpolargegenden ; c) die äthiopische (schwarze) in Süd- und Mittelafrika; d) die amerikanische (braunrote), die Ureinwohner Amerikas; e) die malaiische (schwärzlich gelbe) auf Neuholland und vielen australischen und hinterindischen Inseln.

8. Die alte und die mittlere Geschichte bis zum Vertrage von Verdun - S. 5

1882 - Gütersloh : Bertelsmann
A. Akte Geschichte. Von der ältesten Zeit bis zum Untergange des weströmischen Reiches, x—476 n. Chr. I. Geschichte der Völker des Morgenlandes. § 4. A. Urgeschichte. 1. Uber die Uranfänge des Menschengeschlechtes und über den frühesten Zustand der Erde belehrt uns die H. Schrift und die Naturwissenschaft. Beide weisen auf Bildungsperioden der Erde. — Die sechs Schöpfungstage. Primäre oder Urgebirge, sekundäre oder Übergangs- und Flözgebirge, tertiäre Gebirge und Anschwemmungen. 2. Die ersten Menschen (Adam und Eva). a) Ihre Wohnsitze im südwestlichen Asien, vielleicht in den südlichen Thälern des Himalaya.(in Kaschmir?); b) religiöse Vorstellungen des nach Gottes Bild geschaffenen Menschen noch bei allen Völkern. Der Sündenfall; seine verderblichen Folgen für die ganze Schöpfung und für den Menschen insbesondere. — Kain (Ackerbau), Abel (Viehzucht) und Seth, Adams Söhne. Btiiniten: Lamech, Stifter der Vielweiberei (Polygamie); ältestes Gedicht (1 B. Mos. 4, 23. 24). Lamechs Söhne: Jabal, Stammvater der Nomaden, Jubal, Erfinder der Tonwerkzeuge, Thubal-kain, Erfinder der Metallbearbeitung. Die Gerhilen bewahren die empfangene Verheißung einer künftigen Erlösung vom Fluch der Sünde. 3. Gündflur (oder Sint-, d. H. allgemeine Flut). Spuren davon in Pflanzen- und Tierüberresten, in der Bildung des Festlandes und der Meere. Erinnerung daran in den Sagen vieler Völker (s. § 19,1.), selbst der Indianer in Nordamerika.

9. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 193

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
Iii. Abschnitt. Seit 1848. Vi. Deutschland. 193 herzog Ferdinand Maximilian von Österreich, dem ältesten Bruder des Kaisers Franz Joseph, von Napoleon Iii. die Kaiser-krone von Mejiko übertragen 1863. c) Die Franzosen unter Marschall Bazaine ziehen auf Andringen der Union von Mejiko ab (Frühjahr 1867). Maximilian, der allein den Kamps gegen die Republikaner fortsetzt, wird nach Übergabe der Festung Queretaro durch Verrat gefangen und aus Iuarez' Befehl erschossen (19. Juni 1867) und die Republik hergestellt. Vi. Deutschland (Österreich. Preußen). § 186. A. Mon 1848—1866. L Infolge der Pariser Februarrevolution (§ 175) in Deutschland die Märzunruhen des Jahres 1848. 1848 Verlangen nach Preßfreiheit, Schwurgerichten, Volksbewaffnung und einem deutschen Parlament. a) Aufstände in Baden. Bewaffnete Volkserhebung unter Friedr. Hecker, Herwegh und Struve, unterdrückt durch den Bundesgeneral Friedr. von Ga- gern (letzterer durch die Freischaren erschossen, 20. Apr. 1848). k) Ausstände in Österreich: 1. in Wien; 13. bis 15. März 1848: Metternich verjagt; 1848 15. Mai: Kaiser Ferdinand I. nach Innsbruck; 26. Mai: das Heer verläßt Wien; 2. in _ Prag; Slavenaufstand, durch den Feldmarschall Fürst Windischgrätz unterdrückt Juni 1848; 3. Wien durch den von der ungarischen Revolntionspartei gesendeten Polengeneral B em verteidigt; nach der grausamen Ermordung des Kriegsministers §atour wird Wien von den Regierungstruppen unter Windischgrätz und von Jellachich, dem Ban der Kroaten, unterworfen, 31. Okt. Der Demokrat Robert Blum standrechtlich erschossen, 9. Nov. Ferdinand I. (1835—48, f 1875) dankt ab zu gunsten seines Neffen Franz Joseph, 2. Dez. 1848. 4. Ungarn strebt nach nationaler Selbständigkeit; findet Widerstand in Wien ^und bei den slavischen Volksstämmen, die unter dem von den Österreichern unterstützten Kroaten I e l la ch i ch gegen die Magyaren ins Feld ziehen. Ermordung des kaiserlichen Kommissärs Lamberg auf der Pesther Brücke (3. Okt.). Buda-Pesth von Windischgrätz eingenommen (5. Jan. 1849), von dem ungarischen General Görgey wieder erobert (3. Mai 1849). Inzwischen hat sich Ungarn als Republik erklärt (April 1849); Gouverneur-Präsident Rossuch. Gutmann, Weltgeschichte. Ii. 3. Aufl. -.0

10. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 199

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
Iii. Abschnitt. Seit 1848. Vi. Deutschland. 199 c) Seitdem zwei Hälften der österreichischen Monarchie (11333 Qu.-Ml., 37 ^ Mill. Einw., darunter 915 Mill. Deutsche): 1. Transleithanien, d.i. Ungarn mit Siebenbürgen und Kroatien-Slavonien (mit besonderem Ministerium und Reichstag); 2. Cisleithanien, d. H. die deutsch-slavischen Länder, mit einem aus einem Herrenhause und einem Abgeordnetenhause bestehenden Reichstag (Staatsgrundgesetz i). 31. Dez. 1867). Für die den beiden Reichshälften gemeinsamen Angelegenheiten besteht ein Reichsministerium (aus 3 Mitgliedern). d) Zum österreichischen Staate kommen noch (seit Juli 1818) die neuoccupierten Länder Bosnien und Herzegowina (s. § 184 B.) mit 1087 Qu.-Ml. und 1188000 Einw. C. per deutsch-franmsche Krieg von 1870—1871. § 188. 1 Ursachen: 9) Innere: Die Nationaleitelkeit und Eroberungssucht Frankreichs, welcher durch Preußens Streben nach Herstellung der Einheit und Größe Deutschlands entgegengetreten wird. 1. Wilhelm König von Preußen seit 1861; Minister Otto von Bismarck, seit 1862 (§ 186); Kriegsminister Roon; Hellmut Freiherr von Moltse, Chef des Generalstabs. 2. Napoleon Iii. (Minister: Ollivier, Gr am 0 nt, Kriegsminister Leboeuf) macht vergeblich den Vorschlag, Belgien solle für Frankreich erobert und dafür dem König von Preußen zur Herrschaft über Deutschland verholsen werden. Auch dem Versuche Napoleons, Luxemburg zu erwerben, tritt Preußen entgegen (§ 182, B.). 3. Ostensible Kriegsrüstungen in Frankreich; Verlangen nach der Rheingrenze und nach „Rache für Sadowa" (§ 187). h) Äußere: Die spanische Thronkandidatur des Prinzen von Hohenzollern. 1. Die provisorische Regierung in Spanien (§ 181, B.) bietet 1870 dem Erbprinzen Leopold von Hohenzollern-Sigmaringen, einem Verwandten des preußischen Königshauses, die Krone an, welche dieser jedoch auf Frankreichs Einspruch ablehnt (Juli). 2. Der französische Gesandte Benedetti verlangt von König Wilhelm im Bade Ems das schriftliche Versprechen, für alle Zukunft einer Annahme des spanischen Throns durch den Prinzen Hohenzollern entgegenzutreten. 3. Auf K. Wilhelms Weigerung erfolgt Frankreichs Kriegs-erklärung an Preußen.
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