358 Hi. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands.
Was setzt dies aber voraus? (Unser Vaterland muß mit mancherlei Vor-
zügen ausgestattet seiu.) Welche Fragen haben wir demnach zu beantworten?
Welche Vorzüge weist unser deutsches Vaterland auf?
Welchen Einfluß haben diese Vorzüge auf Land und Volk ausgeübt?
Darbietung:
I. Stück: Die natürlichen Vorzüge Deutschlands.
1. Unser deutsches Vaterland hat eine bevorzugte Lage.
Deutschland bildet einen Teil des Erdteils Europa. Es breitet sich
zwischen dem Alpengebirge und der Nord- und Ostsee, zwischen dem fran-
zösischen Mittelgebirge und dem russischen Tieslande aus. Im Süden reicht
es bis zum 47^ Grad n. Br., während es sich nach Norden hin bis zum
55. Grad n. Br. erstreckt. Seine Breitenausdehnung von Norden nach
Süden beträgt demnach 8^/z Grad. Im Westen bildet der 6. Grad ö. L.
v. Gr. die Grenze, im Osten dagegen der 23. Grad ö. L. v. Gr. Die
Längsausdehnung von Westen nach Osten beträgt also 17 Grade. Durch
seine Lage zwischen Alpen und Nord- und Ostsee ist es mitten hinein ge-
stellt zwischen alle Staaten Europas und wird von den fünf Großmächten
Europas umgeben.
sachliche Vertiefung: Inwiefern kann Deutschland das Herz
Europas genannt werden? Deutschland liegt in der Mitte Europas.
Genau im mathematischen Mittelpunkte liegt unser deutsches Vaterland nicht;
denn vom Nordende Deutschlands bis zum Nordende Europas beträgt die
Entfernung 15 Breitengrade und vom Südende Deutschlands bis zum Süd-
ende Europas 11 Breitengrade. Der Längenunterschied zwischen dem östlich-
sten Punkte Deutschlands und dem östlichsten Punkte unseres Erdteiles beträgt
42 Grade, während die beiden westlichsten Punkte beider nur 16 Grade
auseinander liegen. Deutschland ist also ans der mathematischen Mitte En-
ropas nach Südwesten gerückt. Wenn es nun auch nicht genau im Mittel-
punkte Europas liegt, so liegt es aber doch inmitten aller Staaten Europas.
Ziehen wir von den äußersten Grenzen Europas Linien, so schneiden sich
alle in Deutschland.
Welche Vorteile ergeben sich aus dieser Mittellage
Deutschlands? Nach allen Seiten hin konnten von dem deutschen Volke
die Fäden des Verkehrs gezogen werden; der deutsche Handel konnte sich
nach allen Seiten hin lebhaft entfalten, und unser deutsches Volk kounte sich
auf dem Weltmarkte eine hervorragende Stellung erringen.
Birgt die Mittellage Deutschlands nicht auch Gefahren
in sich? Deutschland liegt inmitten aller Großmächte Europas. Es kann
leicht auf verschiedenen Seiten angegriffen werden. Und die deutsche Geschichte
hat es zur Genüge bewiesen, daß Deutschland dieser Gefahr ausgesetzt ist.
Fast alle Nachbarvölker z. B. die Normannen und Dänen, Russen und Polen,
Ungarn und Türken, Jtalier und Franzosen sind mit dem deutschen Volke
in kriegerische Verwickelungen geraten. Deutschland kann auch sehr leicht
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Ortsnamen: Norddeutschlands Deutschlands Deutschland Europa Ostsee Ostsee Europas Europas Deutschland Europas Deutschland Europas Deutschlands Europas Deutschlands Europas Deutschlands Deutschland Europas Europas Europas Deutschland Deutschlands Deutschlands Deutschland Europas Deutschland Polen Ungarn Deutschland
388 in. Abschnitt. Die Landschaften und Staaten Norddeutschlands.
2. Wodurch ist Deutschland das europäische Durchgangs-
laud geworden?
a) Deutschlands Lage in Europa. Die Straßenzüge können Deutschland
gar nicht umgehen, wenn der Verkehr auf dem kürzesten Wege hergestellt
werden soll; sie müssen entweder das deutsche Reich durchqueren oder am
Rande berühren, weil dasselbe eine zentrale Lage innerhalb der Staaten
Europas hat. Dadurch ist Deutschland der Mittelpunkt des gesamten euro-
päischen Verkehrs geworden. Die Mittellage Deutschlands innerhalb der
europäischen Staaten machte das deutsche Reich zu dem Mittelpunkte
des gesamten europäischen Handelsverkehrs.
d) Der Zugang zu dem deutschen Reiche ist auf keiner Seite erschwert.
Die Grenzen sind zum Teil offen. Wo? Folge? An verschiedenen Seiten
Wasser- und Gebirgsgrenze. Wo? Warum dadurch der Verkehr nicht ge-
hindert? Die wsgsamen Grenzgebirge im Süden und Westen, die offene
See im Norden und die offene Landgrenze im Osten öffnete das deutsche
Land dem friedlichen verkehre mit der Welt.
c) Dem Durchgangsverkehre stellen sich keine oder nur geringe
Schwierigkeiten in den Weg; denn das Innere Deutschlands ist sehr wegsam.
Die große Wegsamkeit ist begründet in dem stufenmäßigen Aufbau Deutsch-
lands. Inwiefern? Drei Bodenstufen; Gliederung des deutscheu Gebirgs-
laudes; Senken und Vertiefungen, zahlreiche Flnßthäler verlaufen nach allen
Seiten hin x. Die große Wegsamkeit Deutschlands, die begründet ist
in der Mannigfaltigkeit der Bodengestalt, erleichtert in jeder Beziehung
den Durchgangsverkehr.
d) Deutschland besitzt ein dichtes Netz vortrefflicher Verkehrsstraßen.
Mit seinem Eisenbahnnetz marschiert es an der Spitze aller Staaten Europas.
Dazu weist es zahlreiche Wasserstraßen auf, die ebenfalls den Durchgangs-
verkehr vermitteln. Lin dichtes Netz natürlicher und künstlicher Verkehrs-
wege ermöglicht die rasche Beförderung der Personen und Waren nach
allen Seiten hin.
3. Was hat der rege Durchgangsverkehr zur Folge gehabt?
a) Einfluß auf das wirtschafte che Leben. Deutschland hat mit
den benachbarten Staaten lebhafte Handelsbeziehungen angeknüpft; es hat
sich ein reger Austausch von Waren entwickelt. Welche Waren werden aus-
getauscht? Warum gerade diese? Das deutsche Volk hat sich zu einem
Handelsvolk entwickelt. Dieser rege Austausch übte auch wieder einen
günstigen Einfluß auf die Industrie aus. Inwiefern? Aufschwung der
Industrie. Deutschland wird mehr und mehr ein Industriestaat. Stellung
innerhalb Europas. Infolge des regen Durchgangsverkehrs nahmen
Handel und Industrie einen großartigen Aufschwung, und Deutschland
entwickelte sich nach und nach zu einem hervorragenden Handels- und
Industriestaate der Welt.
b) Einfluß auf den Volkswohlstand. Die Erwerbsverhältnisse ge-
stalteten sich günstiger, der Volkswohlstand stieg mehr und mehr. (Bei-
spiele!) Durch den regen Handelsverkehr erfuhr die wirtschaftliche tage
der einzelnen Stände eine wesentliche Verbesserung.
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Extrahierte Ortsnamen: Norddeutschlands Deutschland Deutschlands Europa Deutschland Europas Deutschland Deutschlands Deutschlands Deutschlands Deutschland Europas Deutschland Deutschland Europas Deutschland
1. Das östliche Küstengebiet der Union. 7
Die Südwest-Appalachen werden durch ein großes Längstal in eine
West- und eine Ostkette geschieden. Die letztere wird als die Alleghanies
bezeichnet. Das große appalachische Tal wird wiederum durch eine Reihe
langgestreckter mauerartiger Gebirgsfalten in mehrere Täler zerlegt. (Skizze!!)
Die Nordost-Appalachen, die bedeutend niedriger sind als die Südwest-
Appalachen. bestehen ebenfalls aus mehreren Gebirgsketten, die durch tiefe
Täler voneinander geschieden sind.
Die Höhen und Abhänge des ganzen Gebirgssystems sind vielfach mit
Urwald bedeckt, der dem menschlichen Fuße das Vordringen wehrt, aber für
Bären und Wölfe sichere Schlupfwinkel bildet.
Zur sachlichen Vertiefung. Wie kommts, daß zwischen Mississippi-
becken und Küstenebene sich der lange Gebirgszug hinzieht? — Wie mögen
die Parallelketten des Gebirgszuges sich gebildet haben? — Inwiefern
bildet dieser langgestreckte Gebirgszug ein Hindernis für den Verkehr? —
Wie hat man diese Hindernisse zu überwinden gewußt? — Welche Eisen-
bahnlinien überschreiten das Gebirge? — Inwiefern können diese als
Meisterwerke der Technik bezeichnet werden? (Bilder!!) — Wie mag das
große Quertal entstanden sein? — Welche Bedeutung hat dieses Quertal
für den Verkehr? — Wie hat man dem Verkehre diese Senke nutzbar ge-
macht? — Wie ist der Waldreichtum zu erklären?
Zusammenfassung: Lage, Ausdehnung und Ausbau der Appalachen.
Inwiefern bilden die Appalachen die große Kohlenniederlage der
Fabrikstädte des östlichen Küstenlands?
Die Appalachen sind reich an Bodenschätzen, besonders an Steinkohlen.
Ein gewaltiges Kohlenfeld, ungefähr von der Größe Süd- und Mittel-
deutschlands, erstreckt sich von No. nach Sw. und wird in zahlreichen Gruben
abgebaut, so daß jährlich gegen 150 Millionen Tonnen gewonnen werden.
Auch ergiebige Eisenlager, die ebenfalls eine reiche Ausbeute liefern,
finden sich in den Appalachen. Außerdem ist das Gebirge reich au un-
erfchöpslichen Petroleumquellen und an Naturgas, das zur Heizung und
Beleuchtung sowohl, als auch zu industriellen Zwecken verwendet wird.
Zur sachlichen Vertiefung: Wie kommts, daß sich hier so ausgedehnte
Kohlenlager finden? — Wie ist der Reichtum an Petroleum und Naturgas
zu erklären? — Wie gewinnt man diese Naturschätze? — Wodurch wird
die Gewinnung und die Verfrachtung erleichtert? — Welchen Einfluß hat
der Reichtum an Bodenschätzen auf die Besiedelung des Appalachengebirges
ausgeübt? usw.
Zusammenfassung: Der Reichtum der Appalachen.
Rückblick und Zeichnung.
Das östliche Küstenland der Union.
1. Lage und Ausdehnung: Vom Lorenzogolf bis zum Altamaha,
von den Appalachen bis zum Atlantischen Ozean.
2. Glieder: Küste. Küstenebene. Küftengebirge.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt]]
32
Die Westfeste Amerika.
Welchen Einfluß hatte die Natur des Tafellandes aus die
Siedelungsverhältnisse? Das Colorado-Tafelland ist sehr spärlich be-
siedelt. Größere Orte finden sich nur am Ostrande des Felsengebirges, wo
Bergbau möglich ist.
Welchen Einfluß hatte die Bodenform des Landes auf die
Ausgestaltung des Verkehrswesens? Der Steilabbruch der Klippen
und die tiefen Schluchten waren dem Verkehre sehr hinderlich, von einem
ausgebauten Straßennetz kann deshalb keine Rede sein. Doch durchqueren
drei Eisenbahnen das Plateau, die die Verbindung des Westens mit dem
Osten herstellen. (Bilder von der Pacificbahn.)
Wie kommts, daß inmitten des öden Tafellandes Denver
sich zur Großstadt entwickeln konnte? Denver bildet den Mittelpunkt
des großen Bergbanbezirks; infolge des regen Bergbaues hat sich auch eine
lebhafte Industrie entwickelt: die Stadt hat eine günstige Lage, denn sie
bildet einen bedeutenden Knotenpunkt wichtiger Verkehrsstraßen.
Zusammenfassung: Das Colorado-Tafelland. (Lage und Ausdehnung
— Bodenform und Gewässer — Klima und Niederschläge — Bodenfrucht-
barkeit und Bodenkultur. — Bodenschätze und Industrie — Siedelungs-
und Erwerbsverhältnisse. — Ortschaften und Verkehrsstraßen.
3. Das große Becken.
Die Mitte des weiten Tafellandes zwischen Felsengebirge und Küstengebirge
nimmt das große Becken ein. Es wird durch das Wahsatch- Gebirge von
dem Colorado-Tafelland getrennt und erstreckt sich nach Westen hin bis an den
Fuß der Sierra Nevada. Im Norden reicht es bis an den Humboldt- und
Schlangen-Flnß. Das ganze Gebiet kommt an Größe ungefähr Österreich-Un-
garn gleich. Es wird von zahlreichen Bergketten, die alle waldlos und kahl sind,
durchzogen. Dadurch wird das Becken in eine Reihe abflußloser Mulden
zerlegt. Das Becken gleicht einer endlosen Wüste. Hier und da unterbricht
eine Klippe, eine Felswand, eine Felsgruppe die Ode; dann und wann
erscheint ein dunkler Wacholderbaum, dessen kurze Zweige sich dicht au den
Stamm drängen. „An wenigen Stellen, wo Feuchtigkeit genng sich sammelt,
sind Oasen grüner Wiesen in den Verlauf des endlosen Wüstenbildes ge-
schaltet. Sofort zeigt hier der Boden seine eingeborene Fruchtbarkeit und
bringt das ganze Jahr hindurch Massen von Heu hervor." An den Ufern
der Flüsse sinden sich zuweilen weite dunkelgrüne Felder von Binsen, die
ihre braunen Köpfchen in gleicher Höhe wiegen wie das Getreide seine
Ähren. Daneben stehen Weidenbüsche, in deren Schutze saftige Sonnen-
blnmen blühen. An einzelnen Stellen, so z. B. bei der Station Humboldt,
sinden sich auch Mais- und Kleefelder, die prachtvoll stehen, auch ein Blumen-
garten ist zu sehen, und selbst Obstbäume gedeihen hier. Das große Becken
wird von wenigen Flüssen durchzogen, die sehr wasserarm sind und in einen
abflußlosen Salzsumpf oder einen Salzsee münden. Der bedeutendste dieser
Seen ist der große Salzsee, der einen Flächenraum von 6000 qkm einnimmt
(Vergleich!) Hier am Salzsee hat sich die große Salzseestadt entwickelt, die
gegenwärtig gegen 60 000 Einwohner zählt. Durch den Fleiß der Bewohner
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Denver Colorado-Tafelland Nevada
6. Mexiko. 59
2. Inwiefern ist nun Mexiko trotz dieser natürlichen Vor-
züge hinter der Union zurückgeblieben? a) Mexiko hat sich bis heute
noch nicht zum Industrie- und Handelsstaat entwickelt. Die Industrie steckt
noch in den Anfängen; es haben sich nur einzelne Industriezweige einge-
bürgert: z. B. die Baumwollindustrie, Zigarrenfabrikation, Fabrikation von
Gold- und Silberwaren. Nur ein kleiner Teil der heimischen Rohstoffe
werden an Ort und Stelle verarbeitet. Auch der Handel ist im Vergleich
zur Größe des Landes nicht gerade bedeutend. Die Handelsflotte zählt nur
72 Schiffe, darunter 24 Dampfer; es steht also in dieser Hinsicht den enro-
päischen Kleinstaaten (Dänemark, Griechenland, Niederlande, Portugal) weit
nach. Auch der Wert des gesamten Handels ist nicht allzuhoch; er beträgt
ungefähr 500 Mill. Mark. Davon entfallen ungefähr 2/5 auf die Ausfuhr.
Auch hierin steht es den meisten Kleinstaalen Europas nach, sogar der kleinen,
armen Schweiz, die doch von den Weltmeeren völlig abgeschlossen ist.
d) Die mexikanische Union hat nicht so viele und große Industrie- und
Handelsplätze aufzuweisen wie die Vereinigten Staaten Nordamerikas. An
der Ostküste finden sich nur drei größere Hasenplätze (Vera Cruz, Tampico
und Campeche), von denen aber nur Tampico Bedeutung erlangt hat, und
auch die Westküste hat mit Ausnahme von Mataplan nur unbedeutende
Hafenplätze aufzuweisen.
c) Auch das Eisenbahnnetz, das Mexiko aufweist, ist im Vergleich zu
feiner Größe noch sehr wenig ausgebaut. Während z. B. in Belgien aus
100 000 qkm Landfläche 2300 km, in Deutschland 1200, in Großbritan-
nien 1150, in der Schweiz 950 und in der Union 350 km Eisenbahnen
kommen, entfallen in Mexiko auf die gleiche Landfläche nur 100 Eisen-
bahnkilometer.
6) Auch der Stand der Bodenkultur ist noch ein ziemlich tiefer. Der
größte Teil des Landes ist bis heute noch unbenutzt und unbebaut. Nur
1/8 des Landes hat man der Bodenkultur gewonnen. Der Ackerbau wird
nur in geringem Umfange betrieben und Forstwirtschaft auf dem Hochlande
kennt man nicht, obwohl der Boden doch sehr fruchtbar ist. Auch die Vieh-
zucht steht noch nicht auf hoher Stufe.
Die kleine Handelsflotte und der niedrige Gesamtwert der <Lin- und
Ausfuhr, der Mangel an großen Industrie- und Handelsplätzen, das
sehr weitmaschige Eisenbahnnetz und der niedrige Stand der Bodenkultur
zeigen, daß A7exiko sich bis heute noch nicht zum Industrie- und Handels-
staat entwickelt hat.
3. Wie ist dieses Zurückbleiben in der wirtschaftlichen Ent-
Wicklung zu erklären?
a) Der wirtschaftliche Aufschwung wurde zunächst gehemmt durch die
Gestaltung der Küsten. Der Küstensaum des Atlantischen Ozeans ist mit
Lagunen und Klippen umgürtet; auch fehlen der Küste die tiefen, geschützten
und geräumigen Buchten. Das Land ist infolgedessen von der atlantischen
Seite her schwer zugänglich. Die Westküste ist zwar buchtenreicher, aber
die Buchten sind seicht und offen und den Stürmen ausgesetzt. Es fehlen
darum dem Lande die bedeutsamen Hafenplätze, wie sie Nordamerika auf-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer]]
Extrahierte Ortsnamen: Mexiko Mexiko Mexiko Griechenland Niederlande Portugal Europas Campeche Mexiko Belgien Deutschland Mexiko Atlantischen_Ozeans Nordamerika
60 Die Westfeste Amerika.
zuweisen hat, und darum sind Aus- und Einfuhr der Handelsprodukte sehr
erschwert.
b) Das Land ist wenig wegsam; es fehlen die großen natürlichen
Wasserstraßen, auf denen man in das Innere eindringen könnte; denn die
meisten Flüsse sind infolge des terrassenartigen Abfalls des Landes wenig
entwickelt und voller Stromschnellen und eignen sich nicht zur Schiffahrt.
Der Zugang in das Innere des Landes wird auch durch die hohen
Ränder des Hochlandes erschwert, die sehr steil sind und in mehreren Ketten
sich längs der Küste hinziehen. Auch im Innern selbst wird durch die
hohen Vulkankegel, die Mulden und Becken, die tiefen, schluchtenartigen
Täler der Verkehr sehr erschwert. Infolgedessen hat Mexiko auch bis heute
uoch kein dichtes Eisenbahnnetz aufzuweisen.
c) Auch die klimatischen Verhältnisse des Landes sind dem Wirtschaft-
lichen Aufschwung nicht förderlich gewesen. Das feucht-heiße Klima, das
in den Küstengebieten und den niedriger gelegenen Teilen des Landes
herrscht und sehr ungesund ist, hat die europäischen Auswanderer, die Pio-
niere der Kultur, die die nordamerikanische Union in verhältnismäßig kurzer
Zeit der Kultur erschlossen haben, von dem mexikanischen Lande ferngehalten.
Die große Hitze des Landes wirkt erschlaffend auf die Bewohner, lähmt die
Spannkraft des Körpers und ist der geistigen Entwicklung der Menschen
wenig förderlich. Die Bewohner stehen darum auf einer niedrigen Bil-
dungsstufe.
Die Regenarmut, die in weiten Gegenden des Landes herrscht, erschwert
die Bodenkultur und damit die ausgiebige Ausnutzung des Bodens; doch
kann durch künstliche Bewässerung diesem Mangel abgeholfen werden.
6) Endlich ist der wirtschaftliche Aufschwung des Landes gehemmt
ivorden durch die vielen Bürgerkriege, von denen das Land heimgesucht war.
Diese sind wiederum begründet in der Gemischtheit der Bewohner.
Die ungünstige Gestaltung der Küsten, die geringe lvegsamkeit des
Inneren, das feucht-heiße Rlima der Rüstengebiete und die Negenarmut
des Hochlandes haben die völlige Erschließung und die kulturelle <Lnt-
wicklung des Landes bis heute gehemmt.
Ergebnis: Mexiko, eine vernachlässigte und zum Teil un-
erschlossene Schatzkammer.
1. Infolge seiner zentralen Lage innerhalb der einzelnen Weltteile ist
Mexiko zur Brücke zwischen diesen bestimmt und durch seinen Reichtum an
Bodenschätzen und Bodenerzeugnissen sind ihm von der Natur zwei wichtige
Grundlagen für die Entwicklung zum Handels- und Industriestaats verliehen.
2. Die kleine Handelsflotte und der niedrige Gesamtwert der Ein-
und Ausfuhr, der Mangel an großen Industrie- und Handelsplätzen, das
weitmaschige Eisenbahnnetz und der niedrige Stand der Bodenkultur kenn-
zeichnen Mexiko als ein vernachlässigtes und zurückgebliebenes Land.
3. Die ungünstige Gestaltung der Küsten und die geringe Wegsamkeit
des Innern, das sencht-heiße Klima der Küstengebiete und die Regenarmut
des Hochlandes, sowie die geringe Bildung und die Gemischtheit der Be-
völkerung haben die völlige Erschließung verhindert und die kulturelle Ent-
wicklung des Landes bis heute gehemmt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Mexiko Mexiko Mexiko Mexiko
11. Südamerika. 99
1. Die ungeheure Ausdehnung und die höhere Einwohnerzahl, die
größere Handelsflotte und die höhere Ausfuhr kennzeichnen Brasilien als die
Vormacht unter den Staaten Südamerikas.
2. Infolge seiner bevorzugteren Lage und größeren Zugänglichkeit, in-
folge seiner großen Fruchtbarkeit und seines Reichtums konnte es sich die
Vormachtstellung unter den Staaten Südamerikas erringen.
3. Die Landes- und Volksnatur aber erschwerte die wirtschaftliche Ent-
faltung des Landes und konnte Brasilien im Wettkampfe der Völker nicht
bestehen.
Anwendung: 1. Warum unterhält Deutschland mit Brasilien so leb-
hafte Handelsbeziehungen?
2. Welche Produkte Brasiliens wandern nach Deutschland?
3. Wie gelangen diese zu uns?
4. Welche Erzeugnisse liefert die deutsche Industrie nach Brasilien?
5. Inwiefern könnte die Ausfuhr Brasiliens noch bedeutender sein?
6. Wodurch wird die völlige Ausbeutung der reichen Naturschätze er-
schwert?
7. Warum ist Brasilien auch von deutschen Auswanderern aufgesucht
worden?
8. Welche Bedeutung haben die deutschen Kolonisten für die Entwick-
lung Brasiliens?
11. Südamerika.
Ziel: Warum ist Südamerika trotz seiner reichen Ausstattung in seiner
Kulturentwicklung zurückgeblieben?
1. Welcher Erdteil wird als Südamerika bezeichnet und wo
liegt er?
Südamerika ist die südliche Hälfte des großen Westkontinents. Es ist
zwischen dem Antillenmeer, dem Atlantischen und Stillen Ozean gelegen und
erstreckt sich von der Landenge von Panama bis zu den Feuerlands-Jnseln,
vom Kap Parina im Westen bis zum Kap Branco im Osten. Es hat wie
Nordamerika die Gestalt eines Dreiecks, dessen längste Seite im Westen liegt,
und kommt an Größe der Nordhälfte ziemlich gleich.
2. Inwiefern ist Südamerika von der Natur reich ausgestattet?
a) Es ist von allen Seiten vom Meere umschlossen und hat infolge-
dessen eine gewaltige Küstenausdehnung aufzuweisen. Zwar fehlen der Küste
Südamerikas die tiefen Buchten; aber doch besitzt es eine große Zahl
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
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Extrahierte Ortsnamen: Brasilien Deutschland Brasilien Brasiliens Deutschland Brasilien Brasiliens Brasilien Brasiliens Panama Kap_Branco Nordamerika
102 Die Westfeste Amerika.
Die isolierte Lage und das ungesunde Rlima hielten den großen
Auswandererstrom von Südamerika fern und hinderten so die Besiede-
lung des Landes.
b) Ein weiterer Grund für die Rückständigkeit der Kultur ist in der
horizontalen Gestalt und in der Bodenform zu suchen:
Südamerika ist eine völlig ungegliederte plumpe Erdmasse, der
die tiefeinschneidenden Buchten fehlen. Infolgedessen sind die Landschaften des
Inneren der Küste weit entrückt und nur schwer erreichbar. Dazu kommt,
daß in Südamerika gute Naturhäfen selten sind. Zwar fehlt es nicht an
ausgezeichneten Buchten, aber diese liegen weit auseinander und stehen zu-
meist mit dem Innern in keiner Verbindung (Pernambuco, Rio de Janeiro,
Valdivia, Valparaiso usw.). Der Erdteil ist also, obgleich er rings vom
Meere umgeben ist, schwer zugänglich.
Auch die Bodenform ist der Kulturentwicklung hinderlich gewesen.
Das größte Verkehrshindernis bilden die Anden, die den Erdteil
von Norden nach Süden durchziehen. Zwar ist das Gebirge nicht von be-
trächtlicher Breite (500—750 km), dafür aber von bedeutender Höhe. Steil
steigt es aus dem Spiegel des Stilleu Ozeans zu einer Höhe von 3000
bis 7000 m empor, teilt sich bald in zwei, bald in drei oder mehr
parallele Züge und fällt wieder steil in die Tieflandsmulde hinab. Dazu
kommt, daß die Schartung des Gebirges keine starke ist; die Übergänge
liegen durchgängig sehr hoch.
Der Osten ist erfüllt von den ungeheuren Niederungen der großen
Ströme und von den Berg- und Tafelländern von Guayana und Brasilien.
Diese Gebirge setzen zwar an sich dem Verkehre keine Hindernisse entgegen,
dafür aber ist die schwer durchdringliche Vegetation dem Verkehre sehr
hinderlich.
Dazu kommt nnn weiter, daß es im Inneren an Verkehrswegen fehlt.
Im Tieflande sind die großen Ströme die einzigen Straßen; im Berglande
aber versagen auch diese, da sie dort zahlreiche wilde Stromschnellen und
Wasserstürze bilden.
Künstliche Wasserstraßen fehlen ganz, obwohl eine Verbindung der
großen Ströme nicht auf allzu große Schwierigkeiten stoßen würde, und
das Eisenbahnnetz ist noch sehr gering entwickelt. Ganz besonders fehlen
die Querbahnen, durch die die beiden Gestade miteinander verbunden
werden.
Die geringe Zugänglichkeit der Austen und die geringe lvegsamkeit
des Inneren erschwerte die Verbreitung der Kultur und verhinderte bis
auf den heutigen Tag die völlige Erschließung des Erdteils und die
Ausbeutung seiner Schatze.
c) Schuld an der Rückständigkeit der Kultur trägt endlich auch die
Bevölkerung des Erdteils. Die Bevölkerung ist zum weitaus größten Teile
eine Mischlingsbevölkerung: Mestizen (von Weißen und Indianern),
Mulatten (Weißen und Negern), Zambos (von Negern und Indianern).
Zu diesen kommen noch die Kreolen (Nachkommen der alteingewanderten
Spanier), Deutsche, Engländer, Nordamerikaner, Spanier und
Italiener.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Südamerika Pernambuco Valdivia Valparaiso Guayana Brasilien
204 1. Vorderasien,
haben mit dir gehandelt und allerlei köstliche Spezereien und Edelsteine und
Gold auf deine Märkte gebracht."
Zusammenfassung: Das syrische Gestadeland als Handelsmarkt der
Alten Welt.
3. Warum konnte sich Phönizien zum Handelsmarkt der alten Welt
entwickeln?
Phönizien hatte eine äußerst günstige Lage; es lag inmitten der da-
mals bekannten Welt, mitten zwischen Afrika, Europa und Asien, und war
umgeben von den blühendsten Kulturreichen des Altertums, von Griechenland,
Ägypten und Babylonien.
Die Lage des Landes an der Küste des Mittelmeers ermöglichte den
Verkehr mit den benachbarten Inseln und Gestadeländern.
Dazu kam, daß die Küste zahlreiche Buchteu aufwies, die durch Vor-
gebirge geschützt waren, und wo dieser natürliche Schutz fehlte, wußten die
Phönizier durch Anlage von Hafendämmen künstlich gute Hafenplätze an-
zulegen.
Auch mit dem Hinterlande stand das alte Pböuizien durch zahlreiche
Handelsstraßen in inniger Verbindung. Zwar erheben sich im Osten die
beiden gleichlausenden Gebirgszüge des Libanon und Antilibanon und
trennen das schmale Gestadeland von dem ausgedehnten Hinterlande; aber
dennoch ist durch diese Gebirgszüge der Verkehr nicht unmöglich gemacht.
Beide Gebirgszüge sind durch eine tiefe Furche voneinander getrennt, und
in dieser Furche fließen der Orontes nach Norden und der Leontes
nach Süden und bilden mit ihren nach dem Mittelmeer auslaufenden Tälern
bequeme Zugänge in das Innere. Dazu kommt, daß zahlreiche Flüsse von
beiden Seiten weit in die Gebirge hineinführen und so den Übergang über
die beiden Kettengebirge erleichtern.
sachliche Vertiefung: Woraus erklärt sich der Buchtenreichtum der
syrischen Küste? — Wie kommts, daß das Gestadeland so schmal ist? —
Wie kommts, daß der Westen Syriens von zwei gleichlaufenden Gebirgs-
zügen durchzogen ist? — Wie ist es zu erklären, daß der Westabhang der
Gebirge wasserreicher ist als der Ostabhang? — Wie kommts, daß vielfach
die Täler im Oberlaufe Längstäler, im Unterlaufe Quertäler sind? —
Inwiefern ist gerade dadurch die Wegsamkeit des Landes erhöht worden?
Ausammenfassung: Die Zugänglichkeit und Wegsamkeit des alten
Phönizien und seines Hinterlandes.
Das alte Phönizien war fruchtbar wie ein Garten Gottes und lieferte
Obst, Feigen, Wein und Datteln die Fülle. Auch Getreide brachte das Land
in Menge hervor. Die Hügel- und Bergländer des Inneren waren reich
bewaldet und mit ausgedehnten Bergwiesen bedeckt, die sich zu Weideplätzen
besonders eigneten. Infolgedessen war das Land auch dicht bevölkert.
Ackerbau und Viehzucht vermochten allein die große Volksmenge nicht zu er-
nähren und so waren die Bewohner darauf angewiesen, andere Erwerbs-
quellen zu erschließen. Es entwickelte sich eine lebhafte Industrie. Es ent-
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
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Extrahierte Ortsnamen: Afrika Europa Asien Griechenland Babylonien Syriens Oberlaufe_Längstäler Gottes
6 Die Westfeste Amerika.
wieder von den Meeresfluten überschwemmt worden. Hier und da ist das
Meer in das Land eingedrungen und hat Stücke des Landes abgerissen,
die als Inseln die Küste begleiten.
Wie kommts, daß hinter der Küste ein Saum von Dünen
und Sümpfen liegt? Die Dünen sind vom Meere und vom Winde
aufgeschichtet worden wie an unserer Ostseeküste. Die zahlreichen Sümpfe
sind eine Folge der Überschwemmungen; die Flüsse treten oft über die
niedrigen Ufer und setzen das Land unter Wasser; da die Ebene wenig
geneigt ist, kann das Wasser schwer abfließen. Der Boden wird sumpfig.
Wie kommts, daß das Küsteuland von so vielen Flüssen
durchquert wird? Sämtliche Flüsse haben ihren Ursprung aus dem
Alleghany-Gebirge, das sich in einer Länge von beinahe 2500 km am
Westrande der Ebene hinzieht. Dieses Gebirge ist sehr quellenreich, weil
es die Wolken, die vom Atlantischen Ozean über die Ebene ziehen, festhält
und zum Abregnen zwingt.
Welchen Wert habeu die zahlreichen Flüsse? Sie bilden
günstige Wasserstraßen; da sie sehr wasserreich sind und wenig Gefälle
haben, so sind sie weit hinaus schiffbar. — Ihre Wasserkräfte können in
verschiedenster Weise ausgenutzt werden. (Beispiele!)
Zusammenfassung: Das östliche Küstenland der Union: Lage und
Ausdehnung. Bodenform und Gewässer. Buchten und Hafenplätze. Klima
und Niederschläge. Erwerbsverhältnisse und Siedelungen. Handelsverkehr
und Handelsprodnkte.
2. Stück: Das Appalarhifche Gebirgssystem.
Ziel: Wir untersuchen nunmehr, warum im östlichen Küstenland die
Industrie zu so hoher Blüte gelangen konnte.
Was ist denn notwendig, wenn die Industrie sich zu hoher Blüte ent-
wickeln soll? In erster Linie bedarf die Industrie zu ihrer Entwicklung
der Kohle, und zum anderen sind Eisenerze erforderlich. Wo Eisen und
Kohlen in großen Mengen gefunden werden wie z. B. in Rheinland und
Westfalen, in Schlesien und Sachsen, da ist auch die Industrie zu hoher
Blüte gelangt. Nun ist auch im östlichen Küstenland der Union die In-
dustrie hoch entwickelt. Was setzt das voraus? Welche Frage?
Woher beziehen die zahlreichen Fabriken die Kohlen und das
Eisen?
Die Kohlen und das Eisen, die zu dem raschen Aufschwung der In-
dustrie in dem östlichen Küstenland der Union geführt haben, liefern die
Appalachen. Dieses Gebirge beginnt in der Golfniederung, erstreckt sich
in einer Länge von ungefähr 2500 km nach Nordosten bis zum Lorenzgolf
und setzt sich hier auf den vorgelagerten Halbinseln und Inseln bis nach
Neufundland fort. Es scheidet die Küstenebene von der großen Mississippi-
mulde. Durch eine tiefe Senke, in der der Hudson zum Meere eilt, wird
das Gebirgssystem in zwei ungleiche Abschnitte geteilt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
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TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Personennamen: Stück
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Rheinland Westfalen Schlesien Sachsen Neufundland