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1. Preußischer Kinderfreund - S. 232

1876 - Königsberg : Bon
232 hinter den Römern her und fiel Plötzlich deren Nachhut an. Noch ahnte Varus nicht den ganzen Umfang der Gefahr und hielt für Uebermuth Einzelner, was Plan und gute Vorsicht war. Es kamen und schwanden die Deutschen wie Schatten der Nacht. Jetzt hier, jetzt dort, fiel ein Römer im Engpässe. Da befahl er, geschlossenen Marsch zu machen, doch war's in der Wildniss unmöglich. Endlich neigte sich der Tag und er gebot dem Heere Halt und sich zu verschanzen, so gut es ginge, und zu verbrennen, was vom Gepäck überflüssig sei und den Zug hin- dere. Am andern Tage rückte das Heer, immer von Deutschen umschwärmt, doch in besserer Ordnung, in der Ebene weiter, die sich an der Werra ausbreitet, und kam in ein dichtbewaldetes, sumpfiges Thal, in der Gegend von Detmold, wo die hohe Teutobnrg ragte. Da ward auf einmal jeder Busch lebendig und Pfeile ohne Zahl flogen auf die Römer herab. Der Himmel wollte auch nicht feiern und half den Deutschen mit Sturm und Regen. Von den Güssen unter- wühlt, sank die Erde unter des Römers Füßen. Pfeil an Pfeil! Fall an Fall! Schritt für Schritt kämpft der Feind um den Boden, auf dem er steht, um den Weg, um jeden Baum , um jeden Stein, und kommt nicht eher zu Athem, als bis die Nacht hereinbricht. Da lässt Varus abermals Lager schlagen, und er- mattet sinken die Römer hin; in jedem Augenblicke scheucht der De u ts ch en Kriegs- geheul sie aus der kurzen Nachtruhe empor. Als der dritte Tag sich lichtet, ent- decken sie erst, wie licht es in ihren Reihen geworden. Mann an Mann geschlossen, brechen sie auf und kommen auf's offene Land, das die Senne heißt. Da sahen sie mit Grausen die ganze Macht aller Eidgenossen vor sich entfaltet. Ringsum Deutsche! Nirgends ein Ausweg! Für alle Tapferkeit ist Nichts mehr feil, als der Tod! Jauchzend stürzen nun die Deutschen in der verzweifelten Römer starre Reihen! „Die Freiheit!" schallt's wie Donner des Himmels in der Römer Ohren. Hermann selbst ist überall. Hier ordnet er als Feldherr die Schlacht und ruft: „Drauf, Brüder drauf!" Dort kämpft er mit der Kraft von zehn Männern, Stirn an Stirn, kein Eidgenosse, der nicht mit ihm um den Preis wetteifert. Des Feindes Schaaren sind zersprengt, nur wenige wilde Haufen ragen noch aus dem Meere der Schlacht empor. Jetzt wird die Flucht allgemein; doch wer sich retten will, rennt in die Spieße Her Deutschen. Da fafft den Varus Verzweiflung, und um sein Unglück nicht als Schmach überleben zu müssen, stürzte er sich in sein eigenes Schwert. Nur wenige von dem großen Römerheere retten sich. Wer in Gefangen- schaft kam, ward entweder zum Danke für die wiedererrungene Freiheit den Göttern geopfert, oder folgte den Eidgenossen in ihre Gaue zu gemeinem Frohndienst. 4. Die Völkerwanderung; die Hunnenschlacht 451 n. Chr. Um das Jahr 375 n. Chr. kam von Morgen her ein wildes Volk, die Hunnen, Leute mit schwarzen, struppigen Haaren, schmutzig gelber Gesichtsfarbe, schiefen Angen, breitschulterig und klein von Leibe, und so fürchterlich wild, als sie hässlich von Ansehen waren. Von ihren Pferden waren sie unzertrennlich, sie aßen, tranken und schliefen darauf. Wurzeln und rohes Fleisch waren ihre Speise. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder führten sie in Karren mit sich. So jagten sie durch die Welt von Land zu Land, raubten, sengten und mordeten und jagten die Völker vor sich her, wie ein Wolf die Heerde. Zuerst stießen sie auf die Gothen. Ein Theil derselben, die Westgothen, floh in's römische Reich, durchzog einige Zeit nachher das schöne Italien und ließ sich endlich in Spanien und dem südlichen Theile des heutigen Frankreich nieder. Ein wilder Haufe nach dem andern drang plündernd in Italien ein, das so manches Jahr- hundert die ganze gebildete Welt beherrscht hatte, und die schwachen Kaiser konnten es nicht hindern. Ja, am Ende setzten deutsche Völker — die Heruler und Rugier — gar den letzten römischen Kaiser Romulus Augustulus ab und machten ihren Fürsten Odoaker zum Könige von Rom. Der wollte aber nicht einmal in der armen, fast ganz verwüsteten Stadt wohnen, so verachtet, so ver-

2. Preußischer Kinderfreund - S. 295

1876 - Königsberg : Bon
— 295 — 38. Gottes Strafgerichte in Russland (1812). Dunkel und ver hängn issvoll kam das Jahr Ächze lin hundert und zwölf heraus. Mit Bangen sahen die Völker nach Osten, denn dahin zogen unermess- liche Kriegsschaaren. Von Frankreich und Italien her durch Deutschland hin bedeckten sie alle Heerstrassen. Jede Stadt sah täglich neue Regimenter. Uner- messliches Kriegsgeräth auf Wagen ging voran und folgte; so auch zahllose Viehheerden, die Rinder mit leichtem Hufbeschlag. Die Züge begannen schon im Februar und wollten im blühenden Mai und Juni immer noch nicht enden. Es war, als sollte eine Welt erobert oder gar hinweggetragen werden. Fünfmal hunderttausend Mann, darunter achtzigtausend Reiter nebst 13,000 Kanonen standen Mitte Juni in einer Ausdehnung von hundert Meilen an der russichen Grenze; denn es galt Russlands Kaiser Alexander dem Machtgebote des stolzen Napoleon zu beugen. Alle mit diesem verbündeten Fürsten hatten ihre Heere gesendet; Jeden hielt er für seinen Gegner, der nicht mit ihm ging; darum musste ihm auch Preussen mit dem Anerbieten einer Heermannschaft entgegenkommen. Obgleich zahlreich und tapfer, vermochten die russischen Heere dem Andrang des überlegenen Feindes nicht zu widerstehen. Sie wichen und liessen hinter sich eine Wüste. Unter un- aufhörlichen Kämpfen, vornehmlich in dem Sturm von Smolensk und in der Würgeschlacht bei Borodino an der Moskwa, erreichten die Franzosen endlich am 14. September Moskau, das lange ersehnte Ziel für die Winterrast. Denn also hatte Napoleon es ihnen verheissen. Als er die alterswürdige grosse Haupt- stadt mit ihren goldglänzenden Kuppeln von einem Hügel herab zu seinen Füssen liegen sah, rief er freudig: „Da ist sie denn endlich, diese hochberühmte Stadt!“ und die Freudenrufe der Soldaten wollten kein Ende nehmen — Um so banger war der Einzug. Die Strassen still und leer; hin und wieder nur einzelne Greise und verdächtige Umtreiber. Napoleon bezog das ehrwürdige Schloss der russischen Kaiser, den Kreml. Aber schon in der folgenden Nacht brachen über seinem Haupte und dann auch an hundert andern Orten der Stadt die Flammen aus. Unlöschbar schlugen die Feuergarben gen Himmel, und nach vier Tagen lag die ganze Stadt in Asche. So begannen die göttlichen Strafgerichte, und unsäglicher Schrecken ergriff das französische Heer. Noch schmeichelte sich der schwer Ge- troffene mit Friedenshoffnungen, aber vergebens; Ende October musste er den Rückzug antreten. Darauf hatten die Russen schon gewartet. Mit Schwärmen ihrer Kosacken verfolgten sie den fliehenden Feind und liessen ihmtag undnacht keine Ruhe. Aber Tod und Verderben sollte noch furchtbarer über das Heer hereinbrechen. Schon im November machte grimme Kälte Alles erstarren, und als sie den höchsten Grad erreichte, erlagen ihr in einer einzigen Nacht die Pferde der ganzen Reiterei. Und die Menschen, o, welcher Jammer! Städte und Dörfer waren verbrannt; nirgends ein Obdach; kein Bissen Brot, den nagenden Hunger zu stillen; so zogen die fliehenden Schaaren in zerrissenen Kleidern, mit halb ent- blösslen Füssen fort über Schnee und Eis. An jedem Morgen lagen Hausen Er- siorner um die ausgebrannten Wachtfeuer. Als das erschöpfte Heer über die Beresina zog, — hinter ihm her waren die russischen Schaaren — da brachen die Brückengelände, und Tausende fanden in den Fluthen ihr Grab. — Da ver- liess Napoleon heimlich auf einem Bauerschlitten das Heer und eilte nach Frank- reich, um durch neue Streitmassen zu schrecken, dass die Völker sich nicht zur Freiheit ermanneten und abschütteln möch'en das Joch der Knechtschaft. 39. Des Deutschen Vaterland. ^ ist des Deutschen Vaterland? Jst's, wo am Belt die Move zieht? ^st s Preußenland, ist's Schwabenland? O nein, o nein, o nein, o nein! ^st s, wo am Rhein die Rebe blüht? Sein Vaterland muss größer sein.

3. Preußischer Kinderfreund - S. 232

1876 - Königsberg : Bon
232 hinter den Römern her und fiel plötzlich deren Nachhut an. Noch ahnte Varus nicht den ganzen Umfang der Gefahr und hielt für Uebermuth Einzelner, was Plan und gute Vorsicht war. Es kamen und schwanden die Deutschen wie Schatten der Nacht. Jetzt hier, jetzt dort, fiel ein Römer im Engpässe. Da befahl er, geschlossenen Marsch zu machen, doch war's in der Wildniss unmöglich. Endlich neigte sich der Tag und er gebot dem Heere Halt und sich zu verschanzen, so gut es ginge, und zu verbrennen, was vom Gepäck überflüssig sei und den Zug hin- dere. Am andern Tage rückte das Heer, immer von Deutschen umschwärmt, doch in besserer Ordnung, in der Ebene weiter, die sich an der Werra ausbreitet, und kam in ein dichtbewaldetes, sumpfiges Thal, in der Gegend von Detmolds wo die hohe Teutoburg ragte. Da ward auf einmal jeder Busch lebendig und Pfeile ohne Zahl flogen auf die Römer herab. Der Himmel wollte auch nicht feiern und half den Deutschen mit Sturm und Regen. Von den Güssen unter- wühlt, sank die Erde unter des Römers Füßen. Pfeil an Pfeil! Fall an Fall! Schritt für Schritt kämpft der Feind um den Boden, auf dem er steht, um den Weg, um jeden Baum , um jeden Stein, und kommt nicht eher zu Athem, als bis die Nacht hereinbricht. Da läfit Barns abermals Lager schlagen, und er- mattet sinken die Römer hin; in jedem Augenblicke scheucht der D e u ts ch en Kriegs- geheul sie aus der kurzen Nachtruhe empor. Als der dritte Tag sich lichtet, ent- decken sie erst, wie licht es in ihren Reihen geworden. Mann an Mann geschlossen,, brechen sie auf und kommen auf's offene Land, das die Senne heißt. Da sahen sie mit Grausen die ganze Macht aller Eidgenossen vor sich entfaltet. Ringsum Deutsche! Nirgends ein Ausweg! Für alle Tapferkeit ist Nichts mehr feil, als der Tod! Jauchzend stürzen nun die Deutschen in der verzweifelten Römer starre Reihen! ,,Die Freiheit!" schallt's wie Donner des Himmels in der Römer Ohren. Hermann selbst ist überall. Hier ordnet er als Feldherr die Schlacht und ruft: ,,Drauf, Brüder drauf!" Dort kämpft er mit der Kraft von zehn Männern, Stirn an Stirn, kein Eidgenosse, der nicht mit ihm um den Preis wetteifert. Des Feindes Schaaren sind zersprengt, nur wenige wilde Haufen ragen noch aus dem Meere der Schlacht empor. Jetzt wird die Flucht allgemein; doch wer sich retten will, rennt in die Spieße der Deutschen. Da fasst den Barus Verzweiflung, und um sein Unglück nicht als Schmach überleben zu müssen, stürzte er sich in sein eigenes Schwert. Nur wenige von dem großen Römerheere retten sich. Wer in Gefangen- schaft kam, ward entweder zum Danke für die wiedererrungene Freiheit den Göttern geopfert, oder folgte den Eidgenossen in ihre Gaue zu gemeinem Frohndienst. 4. Die Völkerwanderung; die Hunnenschlacht 451 n. Chr. Um das Jahr 375 n. Chr. kam von Morgen her ein wildes Volk, die Hunnen, Leute mit schwarzen, struppigen Haaren, schmutzig gelber Gesichtsfarbe, schiefen Augen, breitschulterig und klein von Leibe, und so ssi-chterlich wild, als sie hässlich von Ansehen waren. Von ihren Pferd"" sie unzertrennlich, sie aßen, tranken und schliefen darauf. Wurzeln und rohes Fleisch,sparen ihre Speise. Ihre schmutzigen Weiber und Kinder führten sie^ in mit sich. So jagten sie durch die Welt von Land zu Land, raubtest, selchten und mordeten und jagten die Völker vor sich her, wie ein Wolf die Heerde. Zuerst stießen sie auf die Gothen. Ein. Theil derselben, die Westgothen, floh in's römische Reich, durchzog einige Zeit nachher das schöne Italien und ließ sich endlich in Spanien und dem südlichen Theile des heutigen Frankreich nieder. Ein wilder Haufe nach dem andern drang plündernd in Italien ein, das so manches Jahr- hundert die ganze gebildete Welt beherrscht hatte, und die schwachen Kaiser konnten es nicht hindern. Ja, am Ende setzten deutsche Völker — die Heruler und Rugier — gar den letzten römischen Kaiser Romulus Augustulus ab und machten ihren Fürsten Odoaker zum Könige von Rom. Der wollte aber nicht einmal in der armen, fast ganz verwüsteten Stadt wohnen, so verachtet, so ver--
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