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dem Kaiser Rudolph von Habsburg weichen, der nach der
gewonnenen Schlacht auf dem Marchfelde die Länder für sein
Haus in Besitz nahm. Die deutsche Kaiserkrone blieb seit dem
35. Jahrh, ununterbrochen bei dem habsburgisch-österreichischen
Hause. Mit Karl Vl. erlosch 1730 der habsburgische Manns-
stamm. Seine heldenmüthige Tochter, welche durch ihre Ver-
mählung mit dem Herzoge Franz vonlothringen die Stamm-
Mutter des österreichisch - lothringischen Hauses wurde, trat
am Ende doch ohne allzugroße Verluste aus dem Kampfe mit
Preußen und Baiern; nur Schlesien ging fast ganz an Preußen
verloren. Ein Theil Polens (1772) und die von der Türkei (1776)
erworbene Bukowina ersetzten ihr nur einigermaßen den Verlust
desselben. Joseph Ii., dessen Vorbild Friedrich d.gr. war, starb 1790
zu früh für seine Pläne. Franz Ii. verlor in Kämpfen gegen
Napoleon fast die Hälfte seiner Länder, erhielt sie aber im ersten
Pariser Frieden 1814 sämmtlich zurück. Kein anderer europäischer
Staat hat sich durch Heirathen und Erbschaften so vergrößert
als der österreichische, und keiner hat ungeachtet vieler und oft
unglücklich geführter Kriege so wenig von seiner Macht einge-
büßt. Seine Provinzen liegen beisammen, und er behauptet mit
Recht einen entschiedenen- Vorrang unter den Staaten Europa's.
Der Aufstand in Galizien ist als gedämpft anzusehen und Krakau,
der Heecd der letzten polnischen Revolution, am 16. Nov. 1846
dem österreichischen Staate einverleibt.
Vom 26 — 44° L. und 42 — 51° Br., von der Türkei,
Rußland, Polen, Preußen, Sachsen, Baiern, der Schweiz, Sar-
dinien, Parma, Modena, dem Kirchenstaate und dem adriatischen
Meere umgeben, 12,200 Q. M., 40 Milk. E., von denen übeo
% Katholiken. Der Kunstfleiß ist sehr bedeutend, der Handel
blühend und wird durch gute Landstraßen, Eisenbahnen, schiff-
bare Flüsse, Kanäle, und das adriatische Meer sehr begünstigt.
Der Anbau des Landes ist besonders in den deutschen Provinzen
vortrefflich. Für Volksbildung wird immer mehr gesorgt. Herr-
schende Religion ist die Katholische; Deutsch-Katholiken werden
nicht geduldet, wohl aber andere christliche Confessionen und Ju-
den. — Die Macht des Kaisers (Ferdinand I.) ist nur in den
ungarischen Ländern beschränkt. Die sämmtlichen österreichischen
Staaten zerfallen in deutsche, polnische und italienische Länder.
A. Deutsche Lände'r. 3600 Q. M., 12 Mill. E.
I. Gefürstete Grafschaft Tyrol (Einw. tüchtige Jager^
treue Unterthanen). 520 Q. M., 800,000 E.
1) Innsbruck am Inn, 14.000 E. Hplst., kleine Univ. — Hofcrs
Grabmal. 2) Hall am Inn, 5000 E., Salzwerke. 3) Kufsstein
am Inn, 1500 E., Fst. 4) Botzen a. d. Eisach, 9000 E., 4 Mes-
sen, Seidenbau. 5) Trient oder Trident a. d. Etsch. 15,000 E.,
Kirchenvers. von 1545 — 63. 6) R ove redo a. d. Etsch, 12,000
E., Seidensabriken, Hd.
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Extrahierte Personennamen: Rudolph_von_Habsburg Karl_Vl Karl Franz Franz Joseph_Ii Friedrich_d.gr Friedrich Franz_Ii Franz Napoleon Ferdinand_I. Ferdinand_I.